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Full text of "Studien-stiftungen im Koenigreiche Boehmen"

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STUDIJNI NADÄNi 



V KRALOVSTVI CESKEM. 



XI. SVAZEK. 



(1885 — 1888.) 




Y PRAZE 1904. 
Näkladem c. k. mistodriitelstYl pro Ceohy. 

Tiskem mi8todri-::el3ke knihtiskärny. 



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STUDIEN-STIFTUNGEN 



IM 



KÖNIGREICHE BÖHMEN. 



XI. BAND. 



X 






(1885 — 1888.) 




PRAG 1904. 
Im Verlage der k. k. Statthalterei für Böhmen 

Druck der Statthalterel-Buchdruckerei. 



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Inhalt. 



Seite 

785. 1885 Jänner 1. Johann FeyerfeiVsche Stiftung bei der k. k. Kunst- 

akademie in Prag 1—6 

I. 1885 Jänner 1. Testament des Stifters 2—3 

II. 1894 JuJi 27. Praf?. Auszug aus dem Protokolle über die 
Ausschußsitzung der Gesellschaft patriotischer Kunst- 
freunde in Böhmen 3 

III. 1898 Jänner 24. Prag. Stiftsbrief 3—5 

786. 1885 März 4. Johann Purmann^sche Studentenstiftung 6—10 

I. 1885 März 4. Prag. Testament des Stifters 7—8 

n. 1893 Feber 16. Prag. Stiftsbrief 9—10 

787. 1885 März 8. Wenzel und Marie Pr einheiter' sehe Studentenstiftung 

an der juridischen Fakultät der k. k. deutschen 

Karl-Ferdinands-Uniyersität in Prag 11—14 

I. 1885 März 8. Prag. Letzter Wille der Stifterin Maria 

Preinhelter 12 — 13 

IL 1887 Februar 12. Prag. Stiftsbrief 13—14 

788. 1885 März 8. Wenzel und Marie Preinhelter* sehe Stiftung für einen 

armen Rechtshörer der k. k. böhmischen Karl- 
Ferdinands-Uniyersität in Prag 15—18 

1894 Dezember 15. Prag. Stiftsbrief 16—18 

789. 1885 März 18. Dr. Alexander Wiechowsky'&ii&ung 19—28 

I. 1885 März 18. Prag. Protokoll über die 2. Ausschuß- 

sitzung des deutseben pädagogrischen Vereines in Prag . 20 
IL 1887 April 23. Prag. Protokoll über die 3. Ausschuß- 
sitzung desselben Vereines 20—21 

in. 1887 Mai 21. Prag. Protokoll über die 4. Ausschußsitzung 

desselben Vereines 21 

IV. 1888 Oktober 4. Prag. Stiftsbrief 21—23 

790. 1885 Mai 30. Franz Princ'sche Studenten-Stiftung 24—26 

I. 1885 Mai 30. Hohenmauth. Letzter Wille des Stifters . . 24—25 

n. 1895 Juli 10. Hohenmauth. Stiftsbrief 26—26 

791. 1885 Juni 11. Anna Fischer' sehe I. Stiftung 27—30 

I. 1885 Juni 11. Teplitz. Testament der Stifterin 28—29 

IL 1898 März 6. Prag. Stiftsbrief 29—30 

792. 1885 Juni 11. Anna Fischer'sche II. Stiftung 31—33 

1898. April 20. Prag. Stiftsbrief 32—33 

793. 1885 Juli 30. Franz Hnihy'sche Studentenstiftung 34—39 

I. 1885 Juli 30. Prag. Protokoll angenommen mit den Zeugen 

des mündlichen letzten Willens des Franz Hruby . . . 35 — 38 

IL 1886 Dezember 22. Weinberge. Protokoll über die Ein- 
vernahme der Earoline Hruby 38 — 39 

III. 1889. Oktober 16. 2i2koy. Letzter Wille der Karoline 

Hruby 39 

XL A 



n 

Seite 

794. 1885 August 1. Deutsche Titlbach-Kaiser'sche Studenten-Stiftung . . . 40—44 

1885 August 1. Rudig und Saaz. Stiftsbrief 42—44 

795. 1885 September 15. Josef Kessler'sche Studentenstiftung 45—48 

I. 1885 September 16. Pilsen. Widmungsarkunde 46 — 47 

II. 1886 Juni 2. Pilsen. Stiftsbrief 47-48 

796. 1885 Oktober 7. Elisabeth Saromw GroWÄw5'5cÄe Stiftung zur Erziehung 

eines armen Knaben im Seminar der P. P. Jesui- 
ten in Mariaschein 49—52 

I. 1885 Oktober 7. Wien. Testament der Stifterin .... 49—50 

IL 1899 Oktober 25. Mariaschein. Stiftsbriet 50—52 

797. 1886 Feber 4. Dr. Moritz Fränkische Studentenstiftung 53—56 

1890 Juli 5. Prag. Stiftsbrief 54—56 

798. 1886 Feber 15. Johann Scheheh'sche Studentenstiftung 67—66 

I. 1886 Feber 15. Prag. Letztwillige Anordnung des Stifters 59—60 

IL 1891 Mai 2. Prag. Stiftsbrief 60—65 

m. 1892 Jänner 30. Prag. Stiftsbrief- Nachtrag 65—66 

799. 1886 März 13. Josef Novotny'sche Studentenstiftung für Studierende 

des Gymnasiums in Raudnitz 67—76 

I. 1886 März 13. Raudnitz. Letzter Wille des Stifters . . . 71—72 

IL 1892 Juli 25. Raudnitz. Stiftsbrief 72—75 

in. 1895 September 11. Raudnitz. Stiftsbrief-Nachtrag . . . 75—76 

800. 1886 März 16. Stiftung des Gustav SchoureJc, k. k. Kreisgerichts- 

adjunkten, für Studierende des böhmischen Gym- 
nasiums in Budweis 77—81 

I. 1886 März 16. Budweis. Letzter Wille der Stifterin Marie 

Schourek 78 — 79 

IL 1888 Mai 3. Budweis. Codicill der Stifterin 79 

III. 1892 September 16. Prag. Stiftsbrief 79—81 

801. 1886 März 16. Stiftung des Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichts- 

adjunkten, für Studierende des deutschen Gym- 
nasiums in Budweis 82—85 

1891 Oktober 27. Budweis. Stiftsbrief 83—86 

802. 1886 März 16. Stiftung des Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichts- 

adjunkten, für Studierende des böhmischen Gym- 
nasiums in Reichenau 86—89 

1892. September 15. Prag. Stiftsbrief 87—89 

803. 1886 April 13. Anna MassVsche Studentenstiftung Nr. I. 90—94 

I. 1886 April 13. Briix. Testament der Stifterin 91—92 

II. 1891 März 4. Brüx. Stiftsbrief 92—94 

804. 1886 April 13. Anna MassVsche Studentenstiftung Nr. II. 95—97 

1891 März 4. Brüx. Stiftsbrief 96—97 

805. 1886 Juni 12. Wenzel Bohdcek*sche Stiftung 98—100 

I. 1886 Juni 12. Linz. Testament des Stifters 98— 99 

IL 1892 Dezember 6. Prag. Stiftsbrief 99-100 

806. 1886 Juni 27. Markus und Johanna Popper'sche Studentenstiftung . 101—102 

1888 November 9. Leitmeritz. Zuschrift des k. k. städt. 
del. Bezirksffericbtes enthaltend dem letzten Willen des 

Stifters Markus Popper 101—102 



III 

Seite 

807. 1886 Juni 30. Franz Xaver Gerber'sche bürgerliche Studentenstiftung 103—110 

I. 1886 Juni 30. Wien. Letzter Wille des Stifters .... 105—107 

II. 1890 Juni 20. Wien. Nachtrajr zu diesem letzten Willen 107 

III. 1892 Dezember 28. Wien. II. letzte Wille des Stifters . . 107—108 

rV. 1897 Juli 21. Prag. Stiftsbrief 108—110 

808. 1886 Juli 17. Dr. Josef .Efenherger' sehe Studentenstiftung 111— lU 

I. 1S86 Juli 17 Hietzing. Letzter Wille des Stifters. ... 112 

II. 1894 Oktober 13. Prag. Stiftsbrief 112—114 

809. 1886 August 16. Dr. Hermann //aHw/icA'^cAc Studentenstiftung in Teplitz 115—117 

I. 1886 August 16. Reicbenberg. Schreiben des Stifters an 

den Bürgermeister der Stadt Teplitz 115 — 116 

IL 1887 September 17. Teplitz. Stiftsbrief 116—117 

810. 1886 August 31. Dr. Julius MeissVsche Studentenstiftung 118-121 

I. 1886 August 31. Wyscherowitz. Letzter Wille des Stifters 119—120 

IL 1888 Oktober 7. Prag. Stiftsbrief 120-121 

811. 1886 September 20. Martin Stfibfik'sche Studentenstiftung 122—125 

I. 1886 September 20. Hohenmauth. Widmungs - Urkunde 

des Stifters Franz Javürek 122 — 123 

IL 1890 Feber 26. Hohenmauth. Stiftsbrief 123—125 

812. 1886 Oktober 2. Julcsa Szfankovanszkf/'StiÜuug 126—130 

I. 1886 Oktober 2. Karlsbad. Schreiben des Stifters Dr. 
Johann Sztankovanszky an das Bürgermeisteramt in 

Karlsbad 127—128 

IL 1887 August 9. Karlsbad. Stiftsbrief 128—129 

III. 1892 Oktober 22. Karlsbad. Schreiben des Stifters an den 
Stadtrat in Karlsbad 129—130 

IV. 1895 Mai 25. Karlsbad. Stiftsbriefhachtrag 130 

813. 1886 Dezember 1. Wenzel und Marie Svohoda^sche Studentenstiftung . . 131—136 

I. 1886 Dezember 1. Prag. Letzter Wille des Stifters Wenzel 

Svoboda 132—133 

IL 1895 Mai 3. Jidin. Letzter Wille der Mitstifterin Marie 

Svoboda 133—134 

m. 1902 Juli 5. Prag. Stittsbrief 134—136 

814. 1887 Jänner 22. Franz Hunger^sche Studenteustiftung 137—139 

I. 1887 Jänner 22. Görkau. Letztwilligc Anordnung der 

Stifterin Theresia Hunger 137—138 

IL 1890 AprU 12. Prag. Stiftsbrief 138—139 

815. 1887 Jänner 22. Studentenstiftung der Bürgerswitwe Theresia Hunger 140—141 

1889 Oktober 6. Prag. Stiftsbrief 140—141 

816. 1887 Feber 1. Wenzel Krug' sehe Studentenstiftung 142—145 

I. 1887 Feber 1. Fnedland. Letztwillige Anordnung des 

Stifters 143 

IL 1893 August 20. Böhm.-Leipa. Stiftsbrief 143—145 

817. 1887 Feber 1. Josef Kublang von Seltenhof sehe Studentenstiftung . . 146—149 

I. 1887 Feber L Eger. Testament des Stifters 147 

IL 1896 Juli 19. Prag. Stiftsbrief 147—149 

818. 1887 Feber 21. Johann und Araalie Maggioli-^iiHujig 150—1156 

L 1887 Feber 21. Teplitz. Letzter Wille der Stifterin 

Amalie Maggioli 152 — 153 

IL 1894 November 7. Prag, Stiftsbrief 163—155 

XL A* 



IV 

« 

Seite 

819. 1887. März 10. Johann Koneöny'sche Studentenstiftung 166—159 

L 1887 März 10. Pardubitz. Letzter Wille des Stifters . . 157—158 

U. 1897 Feber 4. Prag. Stiftsbrief 158—159 

820. 1887. Aprir22. Ferdinand Freiherr Voith von Sterhec'sche Studenten- 

stiftung 160—162 

1890 Dezember 31. Öaslau. Stiftsbrief 161—162 

821. 1887 Mai 12. MUDr. Franz JackeVsclie Studentenstiftung 163—168 

l. 1887 Mai 12. Brüx. Letzter Wille des Stifters 164-167 

II. 1896 Dezember 27. Prag. Stiftsbrief 167—168 

822. 1887 August 14. Egidius Jahn'sche Studentenstiftung 169—171 

1892 Feber 27. Prag. Stiftsbrief 170—171 

823. 1887 September 16. P. Josef Pixa'sche Studentenstiftung 172—177 

I. 1887 September ' 16. Wrbno. Stiftangs-, beziehungsweise 

Widmun^eurkunde 174—175 

11. 1888 Juni 23. Wrbno. Nachtrag zu dieser Urkunde . . . 175 

in. 1888 Oktober 4. Pisek. Stiftsbrief 175-177 

824. 1887 November 3. Franz Berger' sehe Stipendiumstiftung 178-181 

I. 1887 November 8. Steyr. Testament des Stifters .... 179—180 
II. 1885 Februar 5. Krumau. Stiftsbrief 180—181 

825. 1887 November 14. Anna Lauda'sche Stiftung 182-188 

I. 1887 November 14. Ghlumetz. Protokoll enthaltend den 

letzten Willen der Stifterin Anna Hassmann geb. Lauda . 184—186 

II. 1893 Juli 23. Ghlumetz a. Cidl. Stiftsbrief 186-188 

826. 1887 Dezember 9. Karl Ripka!sche Studentenstiftung 189—195 

I. 1887 Dezember 9. Prag. Letzter Wille des Stifters ... 190-191 
II. 1888 Februar 2. Prag. Nachtrag zu dem letzten Willen 

des Stifters 192-193 

m. 1893 März 30. Prag. Stiftsbrief 193—195 

827. 1888 Feber 12. Kaiser Franz Josef I. Jvbiläumsstiftung des Lokal- 

ausschusses des I. allgemeinen Österreich -unga- 
rischen Beamtenvereines in Chrudim 196—200 

.... 1. 1891 April 20. Chrudim. Zuschrift des Lokalausschusses 

des I. allff. Beamt^nyereines in Chrudim an die k. k. 

Finanzprokuratur 198—199 

n. 1892 April 11. Chrudim. Stiftsbrief 199—200 

828. 1888 März 15. Schneider-Kögler-^iiiiaiig 201—205 

I. 1888 März 15. Prag. Auszug aus dem Protokolle .... 203—204 

U. 1889 Oktober 6. Prag. Stiftsbrief 20i— 205 

829. 1888 März 15. Äo^Zcr-Ferienreisestiftung 206—207 

1889 Oktober 5. Prag. Stiftsbrief 206—207 

830. 1888 April 20. Kaiser Franz Josef- Jubiläumsstiftung ^ gegmndet von 

der Böhm.-Leipaer Bezirksvertretung 208—211 

I. 1888 April 20. Böhm.-Leipa. Protokoll der Böhmisch- 

Leipaer Bezirks Vertretung 209—210 

IL 1889 Juli 1. Bühmisch-Leipa. Stiftsbrief 210—211 

831. 1888 Mai 3. Stiftung des Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichts - 

adjunkten, für Studierende des Gymnasiums in 

Jungbunzlau 212—215 

1892 September 15. Prag. Stiftsbrief 213—215 



832. 1888 Mai 25. 



833. 1888 Mai 26. 



834. 1888 Juni 1. 



835. 1888 Juli 11. 



836. 1888 Juli 14. 



837. 1888 Juli 18. 



838. 1888 Juli 19. 



V 

Seito 
P. Johann Kuhiöek'sche Studei^.tenstiftung 216—220 

1888 Mai 25. Budweis. Ultima voluntÄS. — Letzter Wille 

des Stifters 217-220 

Kaiser Franz Josef-Stiftung bei der Staatsmittel- 
schule in Reichenberg 221-22G 

I. 188S Mai 20. Ueicbenberj?. Protokoll über 3. Monatskon- 
ferenz des Lehrkörpers der Reichenberger Staatsmittel- 

schule 222-223 

II. 1898 November 21. Reichenberg. Protokoll über die außer- 
ordentliche Konferenz des Lehrkörpers dieser Anstalt . 223—224 
Iir. 1899 Oktober 13. Reichenberg. Stiftsbrief 224-226 

Josef Dittrich 'Stiftung für unbemittelte Hörer der 

Pharmazie an der k. k. Universität in Prag . . 227—231 

1. 1898 Juli 19. Prag. Zuschrift des k. k. Bezirksgerichtes 
für die Kleinseite in Prag beinhaltend das Kodizill des 
Stifters zu seinem Testamente vom l. Juni 1888 . . . 228 — 229 
IL 1900 Juli 2. Prag. Stiftsbrief 229—231 

Kaiser Franz Josef - Stadentemtiftung der Stadtge- 
meinde öaslau 232—236 

I. 1888 Juli 11. Öaslaa. Auszug aus dem Protokolle über die 
VIII. Sitzung des Gemeindeausschusses der kgl. Stadt 

Öaslau X- • • • 233 

II. 1896 April 7. Öaslau. Erklärung der Stadtgemeinde Öaslau . 234 - 235 
III. 1896 April 7. Öaslau. Stiftsbrief 235—236 

Laura von Cohauseh*sche Studentenstiftung 237—240 

I. 1888 Juli 14. Prag. Letzter Wille der Stifterin ..... 238 
II. 1896 April 26. Prag. Stiftsbrief 238-240 

Dr. Leopold Hlavdöeh'sche Gymnasialstudentenstiftung 241—248 

I. 1888 Juli 18. Chlumetz a. C. Testament des Stifters . . 241—242 

II. 1900 Oktober 19. Chlumetz a. C. Stiftsbrief 242-243 

Stifl,ung der Ludmilla Öimd(^,eJc geb. Kfiiek 244—249 

I. 1888 Juli 19. Prag. Widmungsurkunde der Stifterin Jo- 

sefa Naprstek geb. Krfiek 246—247 

II. 1889 Oktober 30. Prag. Stiftsbrief 247—249 

Kaiser-Jubiläumsstiftung für israelitische Studenten 

des Teplitzer Realgymnasiums 250—259 

I. 1888 August 25. Teplitz. Protokoll über die Generalver- 
sammlung der israelitischen Beei'digungsbrüderschaft in 
Teplitz 252 254 

n. 1892 Dezeniber' 15. Teplitz. Stiftsbrief. . !'.'.!.! \ 254-256 

III. 1898 November 16. Teplitz. Protokoll über die Sitzung 

der israelitischen Kultus-Gemeinde-Repräsentanz in Teplitz 257 

IV. 1899 September 1. Teplitz. Stiftsbrief 258-259 

840. 1888 September 6. Bohdaneöer Studentenstiftung, gegründet aus Anlaß 

des 40jährigen Regierungsjubiläums Sr. k. u. k. 
Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Josef I. 260—266 

I. 1888 September 6. Bohdaneö. Protokoll über die Sitzung 

des Gemeindeausschusses 261 — 262 

II. 1889 Jänner 8. Bohdanec. Protokoll über die Sitzung des 

Gemeindeausschusses 262 

in. 1889 Dezember 12. Bohdaned. Protokoll über die Sitzung 

des Gemeindeausschusses 263 

IV. 1890 August 2. Bohdane6. Widmungsurkunde der Ge- 
meinde Bohdaneö 263—265 

V. 1890 November 12. Bohdaneö. Stiftsbrief 265—266 



839. 1888 August 25. 



VI 

Seite 

841. 1888 September 15. Juhiläums/oml Seiner Majestät des Kaisers Franz 

Josef L zur Unterstützung armer und braver 

Schüler des k. k. Gymnasiums in der Korngasse 

in Prag 267—270 

I. 1888 September 15. Prag. Protokoll über die außerordent- 
liche Konferenz des Lehrkörpers des k. k. Gymnasiams 

in der Komgasse in Prag 268—269 

II lb92 Juni 28. Prag. Stiftsbrief 269-270 

842. 1888 Septen(iber 20. Franz Klima'sche Stiftung für Schüler des Jungbunz- 

lauer Gymnasiums 271—274 

I. 1888 September 20. Petersburg. Vollmacht des Stifters 

Franz Klima 272-273 

II. 1890 Juli 30. Jungbunzlau. Stiftsbrief 273—274 

843. 1888 September 25. Kanonikus Wenzel Wächtler'sche Studentenstiftung . . 275—278 

I. 1888 September 25. Podersara. Widraungsurkunde . . . 276 

II. 1892 Mai 20. Podersaro. Stiftsbrief 277-278 

844. 1888 Oktober 4. Kaiser Franz Josef-Stiftung an der Oberrealschule 

in Leitmeritz 279—283 

I. 1888 Oktober 4. Leitmeritz. Protokoll Nr. III. über die 
Konferenz des Lehrkörpers der Kommunal - Realschule 

in Leitmeritz 280—282 

II. 1890 Jänner 31. Leitmeritz. Stiftsbrief 282-283 

845. 1888 Oktober 6. Kaiser Franz Josef-Jubiläumsfond für Hörer der k. k. 

böhmischen Karl-Ferdinands-Universität 284—290 

I. 1888 Oktober 6. Prag. Protokoll I. über die Sitzung des 

akademischen Senates der k. k. böhmischen Universität 286 
II. 1888 November 30. Protokoll IL über die Sitzung des 

akademischen Senates der k. k. böhmischen Universität 287 

in. (ohne Datum) Normen für diesen Jubiläumnfond .... 287—288 

IV. 1890 Juni 13. Prag. Stiftsbrief 288—290 

846. 1888 Oktober 7. Stiftung Seiner Majestät des Kaisers und Königs 

Franz Josef L für arme Studierende der böh- 
mischen Hochschulen in Prag aus Schlan oder 
dem Schlauer Gerichtsbezirke 291—298 

I. 1888 Oktober 7. Schlan. Entwurf der Stiftungsurkunde . 293—295 
IL 1893 Dezember 18. Schlan. Stiftsbrief 295—298 

847. 1888 Oktober 22. Universitätsprofessor Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch- 

Stiftung 299—303 

I. 1888 Oktober 22. Prag. Widmungsurkunde 300—301 

n. 1888 Oktober 22. Prag. Stiftsbrief 301—303 

m. 1898 Februar 23. Prag. Stiftsbrief- Nachtrag 303 

848. 1888 November 10. P. Karl Konrdd'sche Studentenstiftung , 304—306 

I. 1888 November 10. Tabor. Zuschrift des Stifters an die 

Direktion des Realgymnasiums in Tabor 304—305 

n. 1892 Juli 15. Tabor. Zuschrift des Stifters an die Direk- 
tion des k. k. Obergymnasiums in Tabor 305 

III. 1897 September 5. Tabor. Stiftsbrief 305—306 

849. 1888 November 14. Johann und Isabella Janka*sche Stiftung für Bürger-, 

Gymnasial- oder gewerbliche Fachschüler .... 307—314 

I. 1888 November 14. Teplitz Letztwillige Anordnung der 

Stifterin Isabella Janka 308—311 

IL 1897 Jänner 3. Prag. Stiltsbrief 311—314 



VII 

Seite 

850. 1888 November 14. Johann und Isabella Janka'sche Stiftung für Studie- 

rende einer Malerakademie, eines Gymnasiums, 

einer Real- oder Hochschule 315—319 

1897 Jänner 3. Prag. Stiftsbrief 817—319 

851. 1888 November 21. Kaiser Franz Josef L Studentenstiftung, gegründet 

von der Stadtgemeinde Lissa a. E 320—322 

I. 1888 November 21. Lissa a.E. Protokoll über die Sitzung 

des Gemeindeausschusses der Stadt Lissa a. £ 821 

II. 1899 Feber 24. Lissa a. E. Stiftsbrief 321—322 

852. 1888 Dezember I, Franz und Franziska Beran'sche Stiftung zur Feier 

der 40jährigen Regierung Seiner k. u. k. Apo- 
stolischen Majestät des Kaisers und Königs 
Franz Josef L 323—328 

I. 1888 Dezember 1. Karolinen tbal. Protokoll aufgenommen 

mit dem Stifter Franz Beran 324- 325 

II. 1890 Juli 16. Karolinenthal. Protokoll aufgenommen mit 

dem Stifter Franz Beran 325—326 

III. 1892 März 3. Karolinenthal. Stiftsbrief 326-328 

853. 1888 Dezember 2. Jakob und Barbara Vavrinek'sche Studentenstiftung . 329—332 

I. 1898 Dezember 2. Kralowitz. Fingabe des Jakob YavHnek 331 
II. 1898 Dezember 2. Kralowitz. Die vom Stifter verfaßte 

Stiftungsurkunde 331—332 

Anhang 333--357 

854. 1885 Mai 31. Eduard und Viktor Kratzmann' sehe Rigorosen- und 

Promotions-Stiftung errichtet von Eleonore 

Kratzmann 335—340 

I. 1885 Mai 31. Teplitz. Testament der Stifterin Eleonore 

Kratzmann 335—336 

II. 1898 April 9. Prag. Stiftsbrief 387—340 

855. 1888 Oktober 21. Freitisehstiftung für arme Schüler der böhmischen 

Mittelschulen in Pilsen, errichtet von der Ge- 
meindevertretung der Stadt Pilsen und der 
Pilsner Bezirksvertretung 341—347 

I. 1888 Oktober 21. Pilsen. Protokoll über die Sitzung des 

Gemeindeausschusses der kgl. Stadt Pilsen 341 — 343 

II. 1888 November 3. Pilsen. Protokoll über die Sitzung der 

Pilsner Bezirks Vertretung 343 — 344 

III. 1896 November 21. Pilsen. Stiftsbrief 344—347 

856. 1888 Oktober 21. Jubüäumsfreitischstißung für Schüler des k. k. 

deutschen Gymnasiums in Pilsen, emchtet von 

der Stadt- und Bezirksvertretung in Pilsen . . . 848—349 

1903 Oktober 12. Pilsen. Stiftsbrief 348—349 

857. 1888 Oktober 21. Kaiser Franz Josef 'Juhiläumsstiftung bei der k. k, 

deutschen Realschule in Pilsen 350—354 

I. 1897 November 10. Protokoll über die Konferenz des 

Lehrkörpers der k. k. deutschen Realschule in Pilsen . 350—351 
II. 1903 September 16. Stiftsbrief 352—354 

858. 1888 Oktober 21. Freit ischstißu7ig gevfidmei von der Stadt- und Bezirks- 

vertretung Pilsen anläßlich des 40jährigen 



VIU 

Seite 

Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers 
Franz Josef I. für arme, fleißige Schüler der 
k. k. deutschen Staatsgewerbeschule in Pilsen . 355—357 

1903 Juli 22. fihen. Stiftsbrief 355—357 

Register 359-361 



Berichtigung. 

Seite 118, Zeile 2 von oben soll anstatt „1883** richtig „1886" stehen. 



785. 1885 leden 1. 



786. 1885 bfezen 4. 



787. 1885 bfezen 8. 



788. 1885 bfezen 8. 



789. 1885 bfezen 18. 



790. 1885 kvöten 30. 



791. 1885 Nerven 11. 



792. 1885 cerven 11. 



793. 1885 cervenee 30. 



XI. 



O b s a h. 

«Xrji 

Stranka 

Nadace Jana Feyerfeila pfi c. kr. um^lecke akademii 

V Praze 1_5 

I. 1885 leden 1. v Plzni. ZaveC zakladatele 2—3 

II. 1894 öervenec 27. v Praze. Vytah zprotokolu ovyborovd 

schüzi spolednosti vlasteneckycb pratel umSni v Öechdch 3 

III. 1898 Jeden 24. v Praze. Nadaci listina 3—5 

Studeutske nadani Jana Purmanna 6—10 

1. J885 brezen 4. v Praze. ZaveC zakladatele . 7 — 8 

II. 1893 ünor 16. v lYaze. Nadaci listina 9—10 

Studentske nadäni Vaclava a Marie Preinhelterovych 
na pravnicke fakulte c. kr. nemecke Karlo-Ferdi- 

nandovy university v Praze 1 1— 14 

I. 1885 brezen 8. v Praze. Posledni vule zakladatelky Marie 
Preinhelterove 12 — 13 

II. 1887 ünor 12. v Praze. Nadaci listina 13—14 

Studentske nadani Vaclava a Marie Preinhelterovych 
pro chudeho posluchaöe prav c. k. äeske univer- 
sity Karlo-Ferdinandovy v Praze 15—18 

1894 prosinec 15. v Praze. Nadaci listina 16 — 18 

Nadani Dra Alexandra Wiechowskeho 19—23 

I. 1885 brezen 18. v Praze. Protokol o druhd vyborovö 

schüzi nemeckeho paedagogickdho spolku v Praze ... 20 

II. 1887 duben 23. v Praze. Protokol o treti vyborove scbuzi 

tehoi spolku 20-21 

III. 1887 kveten 21. v Praze. Protokol o dtvrtö vyborove 

schüzi töhoz spolku 21 

IV. 1888 Hjen 4. v Praze. Nadaci listina 21—23 

Studentske nadiini Frantiäka Prince 24—26 

I. 1885 kveten 30. ve Yysok^m Myte. Posledni porizeni za- 
kladatele 24-25 

II. 1895 dervenec 10. ve Vysoköm Myte. Nadaci listina . . 25 — 26 

I. nadani Anny FischerovS 27—30 

I. 1885 öerven 11. v Teplici. Zavet zakladatelky 28—29 

II. 1898 bfezen 6. v Praze. Nadaci listina 29—30 

II. nadani Anny Fischerove 81—33 

1898 duben 20. v Praze. Nadaci listina 32—33 

Studeiitske nadani Frantiska Hrubeho 34—39 

I. 1885 dervenec 30. v Praze. Protokol sepsany se svedky 

o üstnim poslednim porizeni Frantidka Hruböho .... 35 — 38 

II. 1886 prosinec 22. na Eral. Yinohradech. Protokol depsan;^ 

s Karlou Hrubou 38—39 

in. 1889 rijen 16. v Zizkove. Posledni poHzeni Karly Hrub6 39 

B 



794. 1885 srpen 1. 



795. 1885 zan 15. 



796. 1885 fijeii 7. 



797. 1886 ünor 4. 



798. 1886 ünor 15. 



799. 1886 bfezen 13. 



800. 1886 bfezeD 16. 



801, 1886 Ijfezcn 16. 



802. 1886 bfezuii 16. 



803. 1886 (lubLMi 13. 



804. 1886 (lubeii 13. 



805. 1886 cerveu 12. 



806. 1886 curven 27. 



Stranlca 

Nemecke Titlhach-Kaisn-orsIcc studentske nadani . . . 40—44 

1885 srpcii 1. VC Vroutkii u v 2atoi, Kadaci listina . . 42-44 

Studentske nadani Josefa Kcsslcra 45-4ji 

I. 1885 zari 15. v Plrni. VtMiovari listint 46—47 

II. 1880 cerven 2- v Plzni. Nadaci listina 47— 4ö 

Nadani Alzbety baronky Grotthusove k vychovaui chu- 

deho chlapce v seminafi Jcsuitfl v Bohusudove 49—52 

I. 1885 Hjen 7. ve Vidni. YAyvi zakladatelky 49— ßO 

IL 1809 Hjen 25. v Bohusudove. Nadaci listina 50—52 

Studentske nadani Dra Morice Franka 53—56 

181K) cervenec 5. v Praze. Nadaci listina 54—56 

Studentske nadani Jana Svhchhn 57— «♦; 

I. 188^5 ünor 15. v Prazt'. Poslo(lni porizeni zakUdatele . . 59—00 

II. 1891 kvrten 2. v Pnize. Nadari listina 60 — Co 

111. 1892 leden 30. v Praze. Dodutfk k nadaci Hstint* . . . 65— Cß 

Studentske nadani Josefa Xorofneho pro studujici 

gymnasia v Roudnici 67- -76 

1. 1880) bK>zen 18. v lioudnici. Posledni porizcni zakladatele 71—72 

II. 18J>2 cervenec 25. v Itoudnici. Nadaci listina 72 — 75 

III. 1895 zafi 11. v lioudnici. Dodatek k nadaci listinö . . . 75 — 7G 

Nadani fiustava Schoiirka, adjunkta c. kr. krajskäho 
soudu. pro studujici ^'eskoho gymnasia v Budi- 

jovicich 77, ^J1 

I. 188G br(?zen IG. v Budejovicich. Posledni vule zakla- 
datelky Marie Sohourkove 78-79 

II. 1888 kvcten 3. v Budr;jovicic)i. Kodicil zakladatelky . . 79 

III. 1892 zai'i 15. v Praze. Nadaci listina 79-81 

Nadani (iustaTa Schourka, adjunkta c. kr. krajskeho 
soudu, pro studujici nemeckeho gymnasia v Bude- 

jovicich 88^85 

1891 Hjen 27. v Budujovicicb. Nadaci listina 88—85 

Nadani Gustava Schonrka, adjunkta c. kr. krajskeho 
soudu. pro studujici c. k. ceskeho gymnasia 

V Rychuove 86—89 

1892 zäH 15. y Praze. Nadaci listina 87—89 

Studentske nadani Anny Mnsslove eis. 1. 90—94 

I. 188G dubon 13. v Mostu. Zavcf zakladatelky 91—92 

IL 1891 hi-ezcn 4. v Mostu. Nadaci listina 92—94 

Studentske nadani Anny Mfisslovc eis. 2. 95—97 

1S91 brezen 4. v Mostu. Nadaci listina 96 — 97 

Nadani Vaclava llohdcka 98—100 

I. IS-ifl cerven 12. v Linci. /s'ivi'f. zakladatcle 98 — 99 

IL 1892 prosinec «5. v Praze. Nadaci listina 98—100 

Studentske nadani Marka a Jolianny Popperovych . . loi— ln2 

188S listopad 9. v Litonn'ricicb Pi-fpis c. kr. raf'st. del. 
okresnibü soudu. «»bsabujici posledni poHzeni zakladatele 

Marka Poppera 101—102 



XI 

Stranka 

807. 1886 öerven 30. Mesfauake studentske nadani Frantiäka Xav. Gerhera 103—110 

I. 1886 derven 30. ve Vidni. Posledni poHzeni zakladatele 105 — 107 
11. 1890 öerven 20. ve Vidni. Dodatek k tomuto poslednimu 

poHzeni Iü7 

III. 1802 prosincc 28. ve Vidni. IL posledni poi*izeni zakla- 
datele 107—108 

IV. 1897 6ervenec 24. v Praze. Nadaci listina 108—110 

808. 1886 ßervenec 17. Studentske naddni Dra Josefa Effenhergera in— lU 

1. 1886 öervenoc 17. v Hietzingu. Posledni poHzeui zakla- 
datele 112 

II. 1894 Hjen 13. v Praze. Nadaci listina . . . .' .* . .' . .' 112—114 

809. 1886 srpen 16. Studentske nadäni Dra Hefmana Hallwicha v Teplici 115—117 

I. 1886 srpen IG. v Liberci. Pi*ipis zakladatele starostovi 

mösta Teplice 115—116 

II. 1887 zari 17. v Teplici. Nadaci listina 116—117 

810. 1886 srpen 31. Studentske nadani Dra Julia Meissla 118—121 

I. 1886 srpen 31. ve Vyäerovicich. Posledni vüle zakladatele 119 — 120 
II. 1888 Hjen 7. v Praze. Nadaci listina 120—121 

811. 1886 zaf( 20. Studentske nadani Martina Stribrika 122—125 

I. 1880 zafi 20. ve Vysokem Myte. Venovaci listina zakla- 
datele PVantiska Javürka 122—123 

II. 1890 ünor 26. ve Vysokem Myte. Nadaci listina .... 123—125 

812. 1886 Hjen 2. Nadani Julcsi .Sztankovanszke 126—130 

I. 1886 Hjen 2. v Karlovych Varech. PHpis zakladatele 
Dra Jana Sztankovanszkcbo purkmistrovskemu üradu 

v Karlovych Varech 127—128 

H. 1887 srpen 9. v Karlovych Varech. Nadaci listina . . . 128—129 

III. 1892 rijen 22. v Karlovych Varech. PHpis zakladatele 
möstsko rade v Karlovych Varech 129 — 130 

IV. 1895 k Veten 25. v Karlovych Varech. Dodatek k nadaci 

listine 130 

813. 1886 prosiuec 1. Studentske nadani Väclava a Marie Svobodovych . . . 131—136 

I. 1886 prosinec 1. v Praze. Posledni vule zakladatele Vä- 
clava Svobody 132—133 

II. 1895 kv6ten 3. v Ji^ine. Posledni vüle spoluzakladatclky 

Marie Svobodove 133—134 

III. 1902. öervcnec 5. v Praze. Nadaci listina 134—136 

814. 1887 leden 22. Studentske nadani Franti§ka Hungra 137—139 

I. 1887 leden 22. v Jirkove. Posledni poHzeni zakladatelky 

Terezie Hungrovc 137—138 

II. 1890 duben 12. v Praze. Nadaci listina 138—139 

815. 1887 leden 22. Studentske nadäni vdovy po mesfanu Terezie //tmr/rot-e 140—141 

1889 Hjen 6. v Praze. Nadaci listina 140—141 

816. 1887 ünor 1. Studentske nadani Vaclava Kruga 142—145 

I. 1887 ünor 1. ve Fridlandu. ZäveC zakladatele 143 

II. 1893 srpen 20. v Ceske LipS. Nadaci listina 143—145 

817. 1887 ünor 1. Studentske nadani Josefa Kuhlanga ze Seltenliofu . . 146—149 

I. 1887 ünor 1. v Chebu. Posledni vüle zakladatele .... 147 

II. 1896 öervenec 19. v Praze, Nadaci listina 147—149 

XI. B* 



XII 



818. 1887 ünor 21. 



819. 1887 Mezen 10. 



820. 1887 duben 22. 



821. 1887 kveten 12. 



822. 1887 srpen 14. 



823. 1887 zah 16. 



824. 1887 listopad 3. 



825. 1887 listopad 14. 



826. 1887 prosinec 9. 



827. 1888 ünor 12. 



828. 1888 bfezen 15. 



829. 1888 bfezen 15. 



830, 1888 duben 20. 



Strdnka 

Nadäni Jana a Amalie Maggiolovych 150—155 

I. 1887 ünor 21. v Teplici. Posledni vule zakladatelky Amalie 
Maffgiolove 152 — 153 

II. 1894 listopad 7. v Praze. Nadaci listina 153 — 155 

Studentske nadani Jana Koneöneho 156—159 

I. 1887 bfezen 10. v Pardabicich. Posledni vule zakladatele 157 — 158 

II. 1897 ünor 4. v Praze. Nadaci listina 158—159 

Studentske nadaui Ferdinanda svob. pdna Voitha ze 

Sterbecu 160—162 

1890 prosinec 31. v Öaslavi. Nadaci listina 161 — 162 

Studentske nadäni MUDra Franti§ka Jackla 163—168 

I. 1887 kveten 12. v Mostu. Posledni vule zakladatele . . 164—167 

II. 1896 prosinec 27. v Praze. Nadaci listina 167—168 

Studentske nadäni Jiljiho Jahna 169—171 

1892 ünor 27. v Praze. Nadaci listina 170—171 

Studentske nadäni P. Josefa Pixy 172—177 

1. 1887 zari 16. ve Vrbne. Nadaönf, pokad se työe vSnovaci 

lisüna 174—175 

II. 1888 öerven 23. ve Vrbne. Dodatek k teto listine ... 175 

lU. 1888 njen 4. v Pisku. Nadaci listina 175—177 

Stipendijni nadäni Frantiäka Bcrgra 178—181 

I. 1887 listopad 3. ve Styrn. Zavet zakladatele 170-180 

II. 1895 ünor 5. v Krumlove. Nadaci listina . 180—181 

Nadäni Anny Laudovi 182—188 

I. 1887 listopad 14. v Chlumci. Protokol obsabujici posledni 

vuli zakladatelkv Anny Ilassmannove roz. Laudov^ . . . 184 — 186 

II. 1893 cervenec 23. v Chlumci n. C. Nadaci listina . . . 186—188 

Studentske nadäni Karla Ripky 189—195 

I. 1887 prosinec 9. v Praze. Posledni vule zakladatele . . . 190 — 191 

IL 1888 ünor 2. v Praze. Dodatek k posledni vüli 192—193 

III. 1893 brezen 30. v Praze. Nadaci listina 193—195 

Jubilejni nadäni cisafe Frantisha Josefa /., zalozene 

mistnim vyborem l. väeobecne Rakousko-uherske 

jednoty üfednicke v Chrudimi 196—200 

I. 1891 duben 20. v Chrudimi. Pripis mistnibo vyboru I. vie- 
obecneho spolku ürednick^ho v Chrudimi c. k. finandni 

prokuratufe 198—199 

II. 1892 duben 11. v Praze. Nadaci listina 199—200 

Nadäni Schneider-Köglerovo 201—205 

I. 1888 brezen 15. v Praze. Vytah z protokolu 203—204 

II. 1889 ryen 5. v Praze. Nadaci listina 204—205 

Köglerovo nadäni na cesty feriälni 206 — 207 

1889 Hjen 5. v Praze. Nadaci listina 206 — 207 

Jubilejni nadäni cisafe FrantiUa Josefa, zalozene 

ceskolipskym okresuim zastupitelstvim 208—211 

I. 1888 duben 20. v Ceske Lfpe. Protokol ceskolipskeho 

okresniho zastupitelstvi 209 — 210 

I(. 1889 dervenec 1. v Öeske Lipe. Nadaci listina .... 210—211 



831. 1888 kveten 3. 



832. 1888 kvfeteD 25. 



833. 1888 kveteu 2G. 



83-1. 1888 cerven 1. 



835. 1888 cervenec 11. 



836. 1888 cervenec 14. 



837. 1888 öervenec 18. 



838. 1888 cervenec 19. 



839. 1888 srpen 25, 



840. 1888 zafi 6. 



XIII 

Stranka 

Nadäni Gustava Schouria^ adjunkta c. k. krajskeho 

soudu, pro studujici gymnasia v Mlade Boleslavi 212 215 

1892 zäri 15. v Praze. Nadaci listina 213—215 

Studentske nadani P. Jana Kuhicka 216—220 

1888 kveten 25. v Bud^jovicich. Posledni vülo (ultima 

voluntas) zakladatele 217—220 

Nadani cisafe Franti^ka Josefa pfi statni stfedni §kole 

V Liberci 221—226 

I. 1888 kveten 26. v Liberci. Protokol sepsany o 3. mesiöni 
konferenci uöitelskeho sboru statni stredni skoly v Li- 
berci 222—223 

II. 1808 listopad 21. v Liberci. Protokol sepsany o mimo- 

fadne konferenci uöitelskeho sboru toboto üstavu . . . 223 — 224 

III. 1889 rijen 13. v Liberci. Nadaci listina 221—226 

Naddni Josefa Dittricha pro nemajetne posluchaöe 

farniacie na c. k. universitö v Praze 227-231 

I. 1898 öervenec 19. v Praze. PHpis c. k. okresniho soadu 
pro Malou stranu v Praze, obsahujici kodicil k poslednf 

völi zakladatele ze dne 1. cervna 1888 228—220 

II. 1900 öervenec 2. v Praze. Nadaci listina ........ 229—231 

Studentske nadani cisafe Franfiska Josefa v öäslavi . 232—236 

I. 1888 öervenec 11. v Caslavi. Vytah z protokolu o VIÜ. 

radnö schuzi vyboru obecniho kräl. mesta Öaslavi . . . 233 

II. 1888 duben 7. v Öaslavi. Problaseni mesta Ödslavi . . . 234—235 
III. 1896 duben 7. v Caslavi. Nadaci listina 235—236 

Studentske nadani Laury z Cohausenu 237- 240 

I. 1888 cervenec 14. v Praze. Posledni vüle zakladatelky . 238 

II. 1896 duben 26. v Praze. Nadaci listina 238—240 

Gymnasijni studentske nadani Dra Lcopolda Jllavdöka 241-243 

I. 1888 öervenec 18. v Chlumci n. C. Zäve£ zakladatele . . 241—242 

II. 1900 rijen 19, v Chlumci n. C. Nadaci listina . . . . 242—243 

Nadani Ludmily Simdckove roz. Kriikove 244—249 

I. 1888 öervenec 19. v Praze. Venovaci listina zakladatelky 

Josefy Naprstkovö roz. Kfiikovö 246 — 247 

IT. 1889 njen 30. v Praze. Nadaci listina 247—249 

Cisafske nadani jubilejni pro zidovske studujici Te- 

plickeho reälneho gymnasia 250— -259 

I. 1888 srpen 25. v Teplici. Protokol sepsany valne hro- 

made iidovskeho pohfebniho bratrstva v Teplici .... 252 — 254 

n. 1892 prosinec 15 v Teplici. Nadaci listina 254 — 256 

III. 1898 listopad 16. v Teplici. Protokol sepsany o schuzi 
pfedstavenstva zidovske obce nabozenske v Teplici . . . 257 

IV. 1899 zai-i 1. v Teplici. Nadaci list 258—259 

Bohdaneöske studentske nadäni. zaloJene za pfiöinou 
jubilea 40leteho panovani Jeho eis. a kräl. Apo- 

stolskeho Veliöenstva cisafe Franti§ka Josefa L 260—266 

I. 1888 zäri 6. v Bohdanöi. Protokol sepsany o schuzi obec- 
niho zastupitelstva 261 — 262 

II. 1889 leden 8. v Bohdanöi. Protokol sepsany o schuzi 

obecniho zastupitelstva 262 

III. 1889 prosinec 12. v Bohdanöi. Protokol sepsany o schözi 

obecniho zastupitelstva 263 



XIV 



841. 1888 zah 15. 



842. 1888 zäfi 20. 



843. 1888 zafi 25. 



844. 1888 fijen 4. 



845. 1888 fijen 6. 



846. 1888 fijen 7. 



847. 1888 fijen 22. 



848. 1888 listopad 10. 



840. 1888 listopad 14. 



StraDka 
IV. 1890 srpen 2. V Bohdandi. Vönovacf listina mesta Bohdanöe 263—265 
V. 1890 listopad 12. v Bohdanöi. Nadacf listina 265—266 

Jubilejni fond Jeho Velißenstva cisafe Franliska Jo- 

sefa I. k podporovani chudych a hodnych zäkü 

c. k. gymnasia v 2itne ulici v Praze 267—270 

I. 1888 «ärl 15. V Praze. Protokol sepsany o mimoradne 
porade uöitelskeho sboru c. k. gymnasia v 2itQe ulici 

V Praze 268—269 

IL 1892 6erven 28. v Praze. Nadaci listiua 269-270 

Nadace FrantiSka Klimy pro zaky Mladoboleslav- 

skeho gymnasia 271—274 

I. 1888 zäri 20. v Petrohradö, Plna moc zakladatele Fran- 

tiska Klimy 272-273 

IL 1890 öervenec 30. v Mlade Boleslavi. Nadaci listina . . 273—274 

Studentske nadäni kanovnika Väclava Wächtlera . . 275— 27ö 

I. 1888 zari 25. v Podboranech. Venovaci listina 276 

II. 1892 kveten 20. v Podboranech. Nadaci listina 277—278 

Nadani cisafe Frantiska Josef a na vy§si realce v Li- 

tomöficich 279—283 

I. 1888 Hieii 4. v LitomeHcich. Protokol öis. 111. sepsany 

o poraaö sboru uöitelskeho obecni realky v LitomeHcich 280 — 282 
IL l8iK) leden 31. v LitomeHcich. Nadaci listina 282-283 

Jubilejni fond cisaie Frantiska Josefa I, pro poslu- 

cha6e c. k. öeske university Karlo-Ferdinando?y . . 284—290 

I. 1888 njen 6. v Praze. Protokol I. o sezeui akademickeho 

Senat u c. k. ceske university 286 

IL 1888 listopad 30. v Praze. Protokol IL o sezeni akade- 
mickeho senatu c. k. öeske university 287 

III. (bez data) Pi-avidla pro teuto jubilejni fond 287-288 

IV. 1890 dcrven 13. v Praze. Nadaci listina 288—290 

Nadani Jeho Veliöenstva cisafe a kräle Frantiska Jo- 
sefa L pro chude studujici ceskych vysokych 
§kol ze Slanyho a soudniho okresu Slanskeho . 291—298 

I. 1888 njen 7. v Slanym. Osnova nadaciho listu 293 — 295 

IL 1893 prosinec 18. v Slanym. Nadaci listina 295—298 

Nadani universitniho professora Med. Dra Enocha 

Jindficha Kische 299—303 

I. 1888 njen 22. v Praze. Venovaci listina 300—301 

IL 1888 njen 22. v Praze. Nadaci listina 301—303 

III. 1898 ünor 23. v Praze. Dodatek nadaci listiny 303 

Studentske nadani P. Earla Konrdda 304—306 

I. 1888 listopad 10. v Tabofe. PHpis zakladatele reditelstvi 

c. k. realneho gymnasia v Tabore 301 — 305 

IL 1892 cervenec 15. v Tabore. PHpis zakladatele reditelstvi 

c. k. vyösiho gymnasia v Tabore 305 

III. 1897 zaH 5. v Tabore. Nadaci listina 305—306 

Nadani Jana a Isabelly Jankovych pro zaky skol me- 
sfanskych, gyninasii neb odbornych §kol prümy- 

slovych 307—314 



XV 

Sträiika 
1. 1888 listopad 14. v Teplici. Poslediii ponzeni zakladatclky 

Isabelly Jankov^ 308-311 

IL 1897 leden 3. v Praze. Nadaci listina 311—314 

850. 1888 listopad 14. Nadai)i Jana a Isabelly Jankovych pro studujici ma- 

lifske akademie, gymnasia. §koIy reälne nebo 

vysoke 315—319 

1897 leden 8. v Praze. Nadaci Hstina 317—319 

851. 1888 listopad 21. Studentske uadani cisafe Frantiska Josef a /., zalo- 

iene mustern Lysou n. L 320—322 

I. 1888 listopad 21. v I^yse n. L. Protokol sepaany o vybo- 

rove schüzi mesta Lyse n. L 321 

II. 1899 ünor 24. v Lysö n. L. Nadaci listina 321-322 

852. 1888 prosinec 1. Nadace k oslave 40leteho panovani Jeho c. a k. Apo- 

Stolskeho Velicenstva cisafe a krale Ceskeho 

FrantWca Josefa L, zfizena od Frantiäka a Fran- 

ti§ky Beranovych v Karline 323—828 

I. 1888 prosinec 1. v Karline. Protokol sepsany se zakUi- 

datelem Frantiäkem Beranem 324-325 

II. 1890 Cervenec 16. v Karline. Protokol sepsany se zakla- 
datelem FrantiSkem Beranem 325 — 326 

III. 1892 brezen 3. v Karline. Nadaci listina 326—328 

853. 1888 prosinec 2. Studentske nadani Jakuba a Barbory VavHnkovych 329—332 

I. 1898 prosinec 2. v Kralovicicli. Podani Jakuba Vavfinka 331 
II 1898 prosinec 2. v Kmlovicicb. Nadadni list sepsany za- 

kladatelem Jakubem Vavrinkem 331-332 

Dodatek 333-357 

854. 1885 kveten 31. Iligorosni a promoöni nadace Eduard a a Viktora Äi-o/;?- 

mannü^ zfizena Eleonorou Eratzmannovou . . . 335—340 

I. 1885 kvSten 31. v Teplici. ZaveC zakladatelky Eleonory 

Kratzmannovö 335 — 336 

II. 1898 duben 9. v Praze. Nadaci listina 837—340 

855. 1888 rijen 21. Nadace na poskytovani bezplatmjch oMdu zakftm ße- 

skych stfednich äkol v Plzni, zfizena obecnim 
zastupitelstvem mesta Plzn6 a Plzenskym okres- 
nim zastupitelstvem 341—347 

I. 1888 Hpen 21. v Plzni. Protokol sepsany o schüzi obec- 

niho vyboru kral. mesta Plzni . 341—343 

II. 1888 listopad 3. v Plzni Protokol sepsany o schüzi Plzen- 

sk^ho okresniho zastupitelstva 343 — 344 

III. 1896 listopad 21. v Plzni. Nadaci listina 344—347 

856. 1888 fijen 21. Jubilejni nadace na poskytovani bezplatnych obedü 

zaküm c. k. nemeckeho gymnasia v Plzni, zfizena 
obecnim zastupitelstvem mesta Plzne a Plzen- 
skym okresnim zastupitelstvem 348—349 

1903 rijen 12. v Plzni. Nadaci listina 348—349 

857. 1888 fijen 21. Jubilejni nadace cisafe Frantüha Josefa L pfi c. k. 

n^mccke reälce v Plzni 850-854 

I. 1897 listopad 10. v Plzni. Protokol o porade sboru 

uditelskeho c. k. nemecke realky v Plzni 350 — 351 

n. 1903 zari 16. v Praze. Nadaci listina 352—354 



XVI 

Strauka 
858. 1888 fijeij 10. Nadacc na poskytovani hezplatnych ohödu chudym, 

pilnym £aküm c. k. n^mecke statni prümyslove 
§koly y Plzni, zfizena obecnim zastupitelstvem 
mestaPlzn^ aPlzenskym okresnim zastupitelstvem 
na oslavu 40Ieteho pauovani Jeho Veliöenstva 
cisafe Franli§ka Josefa I, 355—357 

1003 öervence 22. v Plzni. Nadaöni listina 355—357 



Rejstfik 



863-365 



p r a V a. 

Na stränce 118. fädka 2, shora stüj misto „1883" spravue „1886**. 



1885 

Jänner 1. ledna. 



Johann Feyerfeiriselie Stiftung bei der 
k. k. Kunstakademie in Prag. 

Der am 18. Jänner 189-i in Pilsen ver- 
storhene Bealitätcn' Besitzer Johann Fcyer- 
feil vermachte in seiner letzten Willeus- 
erklärung de dato Pilsen am 1. Jänner 1885 
der Kunstakademie in Prag ein Kax)ital von 
500 fl. Ö. W, 

Die Gesellschaft patriotischer Kunst- 
freunde in Böhmeti, welche die Prager Maler- 
Akademie verwaltete, beschloß in der am 
27, Juli 1894 ahgehaltenen Sitzung dieses 
der Akademie zugefallene Legat als Feyer- 
feiVsche Stiftung anzidcgen und die nächsten 
dreijährigen Interessen zu einem Schulpreise 
zu verwenden. 

Nachdem die Maler -Akademie in Prag 
in die Verwaltung des Staates übergegangen 
war und in eine Kunstakademie umgewandelt 
worden ist, wurde dieses Legat dem Rektorate 
der k, k, Kunstakadanie in Prag zur Auf- 
bewahrung übergeben. 

In Ausführung des von der Gesellschaft 
patriotischer Kutistfreundc in Böhmen in der 
Ausschuß -Sitzung vom 27, Juli 1894 gefaß- 
ten Beschlusses wurde in dem am 24, Jänner 
1898 ausgefertigten und unterm 29, Juni 1898 
bestätigten Stiftsbriefe hinsichtlich der Ver- 
leihung dieser Stiftung festgesetzt: 

1. Die dreijährigen Interessen 
des Stiftungsvermögens werden zu 
einem Schulpreise für einen ordent- 
lichen Studierenden der k, k.Kunst- 
akademie in Prag, w eich er mit 
seinenLeistungenhervor ragt, gewidmet. 

2, Das Verleihungsrecht dieser 
Stiftung steht dem Professoren- 
Kollegium der k, k. Kunstakademie 
in Prag zu, welches dieses Recht 
gelegentlich der Schul aus Stellung 
ausübt, 

XI. 



Nadace Jana Feyerfeila pH c. k. 
unielecke akademii v Praze. 

Majitel nemovitosti Jan Fegerfeil, 
dnc 18, ledna 1894 v Plzni zesnuly, odkäzal 
ve sve posledni vtili ze dfie 1, ledna 1885^ 
dane v Plzni, umstecke akademii v Praze 
kapital 500 zl. Rak, eis, 

^ Spoleönost vlasteneckych prdtel umini 

V Cechdch, kterä Prazskou malirskou aka- 
demii spravoüola, usnesla se ve schüzi dne 
27, öervence 1894 konane, ie tento akademii 
pfipadly legät jako nadaci Feyerfeilovu uloH 
a tiroky näsledujicich 3 let na ikolni cenu 
obräti, 

Kdyz pak nwllrskd akademie v Praze 
do sprävy stdtni presla a preminina byla 

V akademii umÜeckou, byl tento odkaz rek- 
tordtu c. k. umäleckc akademie k uschovdni 
odevzddn. 

Kdyz bylo usnesetii spoleönosti vlaste- 
neckych prdtel um^ti v Öechdch, ucinine ve 
vyhoroue schüzi ze dne 27, öervence 1894, 
ve skutek uvddöno, ustanoveno v nadaönim 
liste, vyhotovenem dne 24. ledna 1898 a po- 
tvrzenetn dnetn 29. cervna 1898 co do pro- 
püjöovdni naddni toto: 

1. T r ilete üroky nadaöniho 
jmeni vänuji se jako Skolni cena 
rddnemu studujicimu c. k. umilecke 
akademie v Praze, ktery svymi pra- 
ccmi vynikd. 

2. Propüj covati tuto nadaci 
ndleii professorskemu sboru c. k. 
umilecke akademie v Praze, jenJt 
toto prdvo u pfileiitosti Skolni vy- 
stavy vykonävä. 



Jobann Feyerfeil. 



Jan Feyerfeil. 



3. Jeder an der Schulausstellung 
beteiligte ordentliche Schiller ist 
Bewerber und derjenige wird bevor- 
zugt, welcher den besten Fortgang 
nachweist, 

4. Die Stift ungserträgnisse 
sind nach jedem dritten Jahre und 
zwar am Schlüsse des Schuljahres 
auszuzahlen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
vom Rektorate der k, k, Kunstakademie in 
Prag verwaltet wird, beträgt 900 K, 

Das Jahreserträgnis dieses Kapitals hn 
Betrage von 31 K 50 h wird gegenwärtig 
im Sinne der stiftsbrieflichen Bestimmungen 
verwendet. ■ 



3. Kazdfi na skolni vystave 
sndastcny rädny ^dk jest uchazc- 
dem, a md tcn prednost, kdo prokdze 
nejlepsi prosp^ch. 

4. Uzitky nadaöni vypläceji se 
po kazdcm tfetim roce a to nakonci 
skolniho roku. 

Jmeni teto nadace spravovdno jest rclc-* 
tordtem c. k. umclecke akademic v Prase a 
eint 900 K. 

Mocni vynos kapitdlu obndsejici 31 K 
50 h vytiaklddd se nyni po rozumu ustanoveni 
nadacni listiny. 



I. 

Testament. 
Über meinen Nachlass verliige ich folgends: 



Mein Bruder hat auszuzahlen: 

a) fl. 1,000, schreibe tausend Gulden, dem Kunstvereine für Böhmen 
in Prag. 



Pilsen, 1. Jänner 1885. 



Johann Feyerfeil mp. 



Weiter hat mein Bruder auszuzahlen: 



b) fl. 500. schreibe fünfhundert Gulden, der Kunstakademie in Prag. 



Pilsen, 1. Jänner 1885. 



Johann Feyerfeil mp. 



Mein Bruder kann die Legate nach seinem Belieben in 1 bis 2 Jahren nach meinem 
Ableben auszahlen. 

Johann Feyerfeil mp. 

Dieses Testament wurde am 1. Feber 1894, NE. 1490 und 1743 civ., in Gegenwart 
der Zeugen Julius Sväb und Johann Trenk, beide Diurni-ten in Pilsen, kundgemacht. 

K. k. Kreisgericht in Pilsen, 
den 1. Feber 1894. 



Der k. k. Lande sgericLtsrat 

Dr. Tausch mp. 



3 Johann Fey erfeil. Jan Feyerfeil. 3 

Nr. E. 1490/5313 civ. 

Diese Absclirift stimmt mit dem Original-Testamente überein. 

K. k. Kreisgericht Pilsen, 
am 13. April 1894. 

Der k. k. Hilfsämiervorsteher: 

(L. St.) Lukes mp. 

« 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u r. k. mistodr^itelstvi v Praze. 

halterci in Prag. 



II. 

Gesellschaft patriotischer Kunst-Freunde in Böhmen. Spoleenost vlasteneckych pratel umeni v Öechaeh. 

(Prag, Hadolphinum.) (Praha, Kudolfinam.) 

Auszug aus dorn Protokoll, 

aufgenommen in der A u s s c h u s s s i t z ii n g am 27. Juli 1894 unter dem Vorsitze des Präsi- 
denten-Stellvertreters Herrn Zdenko Grafen von Thun und in Anwesenheit der Ausschuss- 
mitglieder: JüDr. Josef Jefabek, Adalbert Ritter von Lanna, Regierungsrat Prof. Josef 
Schulz. Ernst Graf Syiva-Tarouca, JUDr. Josef Tragy und Karl Ritter von Zdekauer. 

Präsident Graf Buquoy und Ausschussmitglied Graf Erwein Nostitz haben ihr 
Nichterscheinen entschuldigt. 



Gegenstände der Verhandlung: 



§m. 

c. ad N, E. 20, Die beiden Feyerfeirschen Legate sind derart zu 
verwenden, dass für das dem Kunstverein zugefallene (fl. 900) in einer 
der nächsten Jahresausstellungen ein Gemälde von einem einheimischen 
Künstler für die Galerie anzukaufen wäre, während das der Akademie 
zugefallene (fl. 450) als FoyerfeiTsche Stiftung angelegt werden soll, 
deren nächste dreijährigen Interessen zu einem Schulpreise zu ver- 
wenden sind. 

Mit dem Originalprotokoll gleichlautend! 

Geschäftsleitung der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde. 

A. V. Lanna mp. 

Beglaubiorte Abs cli r i f t bei der k. k. Statt- v e r o n y o p i s n c. k. mistodr/itelstvl v Praze. 

halterei in Prajj. 



III. 

Stiftsbrief. 

Der endesgefertigte Rektor der k. k. Kunstakademie in Prag urkundet und bekennt 
für sich und seine Amtsnachfolger, es habe der am 18. Jänner 1894 in Pilsen verstorbene 

XL 1* 



4 • JohaTtn Feyerfeil. Jan Feyerfeil. 4 

Realitäten-Besitzer Johann Feyerfeil laut seiner letzten Willenserklärung ddto. Pilsen, 

1. Jänner 1885 dtn Betrag von 500 fl. der Kunstakademie in Prag vermacht. 

Die Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Böhmen, welche damals die Prager 
Maler^Akademie erhielt und verwaltete, beschloss zufolge des Protokolls über die Aus- 
schusssitzung vom 27. Juli 1894, dass das der Akademie zugefallene Legat als Feyer- 
feiTsche Stiftung angelegt werden soll, deren nächste dreijährigen „Inter- 
essen zu einem Schulpreise zu verwenden sind^. 

Der legierte Betrag wurde nach Abzug der Gebühr von 50 fl. mit dem Betrage von 
450 fl. von dem Vertreter des Erben des Stifters der Gesellschaft patriotischer Kunst- 
freunde in Böhmen eingesendet und in dem pjolagsbuche der Böhmischen Sparkassa in 
Prag folio 152.041, lautend auf die Johann Feyerfeil'sche Stiftung, angelegt. 

Nachdem die Maler-Akademie in Prag in die Verwaltung des Staates überge- 
gangen und in eine Kunstakademie umgewandelt worden ist, wurde das vorbezeichnete 
Sparkassabuch von der Gesellschaft patriotischer Kunstfreuode in Böhmen mit dem 
Einschreiten de praes. 29. November 1896, Nr. 193.341, der k. k. Statthalterei in Böhmen 
vorgelegt, welche dasselbe mit dem Erlasse vom 11. Dezember 1896, Nr. 193.341, dem 
Rektorate der k. k. Kunst-Akademie in Prag zur Aufbewahrung übermittelte. 

Das der Stiftung gehörige Sparkassabuch wurde mit dem Vermerke versehen, dass 
eine Kapitals-Entnahme nur mit Zustimmung der Stiftungsbehörde erfolgen darf. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, welches in der Sparkassaeinlage 
von 450 fl. besteht, vorschriftsmässig sichergestellt, in der Kassa des Rektorates der k. k. 
Kunst-Akademie in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes 
verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt der gefertigte Rektor diese Stiftung an und 
verpflichtet sich für sich und seine Amtsnachfolger, darüber zu wachen, daß vom Jahre 
1898 an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden Nutzungen im jährlichen Betrage 
von 15 fl. 75 kr. zum Zwecke der Stiftung verwendet werden. 

In Ausfuhrung des in der Ausschusssitzung der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde 
in Böhmen vom 27. Juli 1894 gefassten Beschlusses wird rücksichtlich der Stiftungsver- 
leihung festgesetzt: 

1. Die dreijährigen Interessen des Stiftungsvermögens werden zu 
einem Schulpreise bestimmt für einen ordentlichen Studierenden der 
k. k. Kunst-Akademie in Prag, welcher mit seinen Leistungen 
hervorragt. 

2. Das Verleihungsrecht dieser Stiftung steht dem Professoren- 
Kollegium der k. k. Kunst- Akademie in Prag zu, welches dieses Recht 
gelegentlich der Schulausstellung ausübt. 

3. Jeder an der Schulausstellung beteiligte ordentliche Schüler 
ist Bewerber, und derjenige wird bevorzugt, welcher den besten Fort- 
gang nachweist. 

4. Die Stiftungserträgnisse werden nach jedem dritten Jahre, und 
zwar am Schlüsse des Schuljahres, zur Auszahlung gelangen. 

Die mitgefertigten Mitglieder des Professoren-Kollegiums der k. k. Kunst- Akademie 
in Prag verpflichten sich und ihre Amtsnachfolger auf Grund des Beschlusses vom 

2. Oktober 1897. resp. 17. Jänner 1898, die Funktionen, welche ihnen bei der Verleihung 
zustehen sollen, getreu und gewissenhaft zu erftillen. Die Stiftung tritt mit dem Jahre 
1898 ins Leben. 

Die Vermögensübei-tragungsgebür fiir die Stiftung wurde bei Abhandlung der 
Verlassenschaft des Stifters entrichtet, die Auslagen der Verbriefung werden aus den 
Einkünften der Stiftung bestritten werden. 

Der gefertigte Rektor gelobt und verpflichtet sich für sich und seine Amtsnachfolger, 
fiir die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungs-Vermögens 
nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der berufenen Stiftungs- 
behörde keine Änderung vorzunehmen, fiir die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen 
des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe fest- 
gesctz'en JZwecl^e zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und 
gewissenhaft zu erfiillen. 



Jobaun Feyerfeil. 



Jan Feyerfeil. 



Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare 
verfasst und allseitig g<*fertigt worden, und soll eines davon bei der k. k. Statthalter ei 
in Prag, das zweite beim Rektorate der k. k. Kunst- Akademie in Prag und 
das dritte bei dem Magistrate der kgl. Hauptstadt Prag aufbewahrt werden. 



Prag, am 24. Jänner 1898. 

Julius Mar ak mp. 

M. Pirner mp. 

^enisek mp. 

Brozik mp. 

V. Hynais mp. 



Jos. Myslbek mp., 

d. z. Kc'ktor. 



Wird bi-stiitigt. 



St. Z. ftO.Of)!. 



(L. St.) 



K. k. S t a 1 1 h a 1 1 e r e i in H <) h m o n. 
Prag, den 20. Juni 1808. 

Kür den Statthalter: 

Ileyrowsky mp. 



Origrinal bei der k. k. Statthalterci in Prag. 



Original u o. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



G 



Johann Purmann. 



Jan Purmann. 



1885 

März 4. bfezna. 



Johann Purmann'sche Studenten- 
Stiftung. 

Der am 7. Mai 1889 zu Trag verstor- 
hone Hausbesitzer Johann Pur man n 
vermachte in seiner letztwilligen Anordnung 
vom 4. März 1885 zur Er r i c h t u n g 
einer Stiftung für einen mittel- 
losen Akademiker der Prager Aka- 
demie der bildend en Künste^ und 
zwar für einen Landschaftsmaler^ 
ein Kapital von 8.000 fl. unter nachstehenden 
Modalitäten : 

a) Die Jahreszinsen von diesem 
Stiftungshapitale sind als Reise- 
stip cndi u m an einen mitte l- 
losen aber talentierten Schüler 
der Prager Maler-Akademie^ und 
zwar nur an einen Landschafts- 
maler^ der sich noch zur größe- 
ren Ausbildung in der Akademie 
befindet, auszuzahlen, 

b) Dieses Reisestipendium hat zu 
dem Zwecke zu dienen, damit 
der bedachte Akademiker Gele- 
genheit habe, sich durch Natur- 
studien und den Besuch vorzüg- 
licher Malerschulen und großer 
Gemälde g alerien zu v er voll- 
k m m n e n, 

cJDer Stiftung hat sich nach 
Rückkunft von seiner Reise mit 
Skizzen U7id sonstigen Arbeiten, 
welche er auf seiner Reise auf- 
genommen hat, auszuweisen, 

d) Der Stiftungsgenuß ist nur 
auf ein Jahr zu verleihen und 
kann bloß in besonderen Fällen, 
wenn der Bewerber besonders 
talentiert ist und sichtlichen 
Fortschritt nach dem Stiftungs- 
genusse nachweist, demselben 
Stiftlinge noch für ein zweites 
Jahr verliehen werden. 

e) Die Bewerber haben ihre ord- 
nungsgemäß belegten Gesuche 
b i d er k, k. Statthalte r e i i n 
Pr (i g i n z u bringe n. 

Das Präsentationsrechf räumte 
der Stifter dem jeweiligen Vor- 



Studentske nadänj Jana 
Purmanna. 

Majitel domu Ja n Pur mann, dne 
7. kvetna 1889 v Praze zemfely odkazal ve 
sve posledni vfdi ze dne 4. brezna 1885 na 
zfizeni nadace pro nemajetneho 
akademika na Prazske akademi i 
vytvarnych umenl, a sice pro kraji- 
n ä r e kapital 8.000 zl. za ndsledujicich 
modcUit: 



a) Roinl üroky tohoto nadaöniho 
kapitdlu hndtez vypldceny jako 
cestov ni Stipendium nemaj et- 
nemu avsak talentovanemu Jtuku 
Prazske malirske akademie a 
sice krajindri, ktery se je^td za 
vetsim v zdvldnim na akademii 
nalezä. 

b) Toto cestovni Stipendium md 
ten üöel, aby obmy^leny jim akn- 
demik möl prilezitosf, studiem 
prirody a ndvstövou pfednieh 
malirskych skol a velikych 
obrazdren se zdokonaliti. 



e) Nadanec vykaz se po ndvratu ze 
sve cesty skizzami a jinakymi 
pracemi, ktere na sve ceste zho- 
tovih 

d) Pozitek nadacni propüjci se 
toliko na jeden rok a budiz to- 
liko ve zvldstnieh pfipadech, 
jestlize uchazec zvläste jest 
nadany a zfejmy pokrok, poeiv 
nadace, prokdze, temuz nadanci 
jestc i na druhy rok propüjcen. 



c) Vchazeci podejtez sve rddni do- 
lozene zddosfi c. k. mistodrii- 
trlstvi V Praze. 

Prdvo presentacni vyhradil za- 
k J ad dt dl d oc a s n v m u pr ed s tav ۥ 



Johann Purmann. 



Jan Purmann. 



stände der Frager Akademie der 
bildenden Künste^ das Verleihung s- 
recht der k. k. Statthalterei in Prag 
ein. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
16. Februar 1893 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Nach den Bestimmungen des Stifts- 
briefes ist der Stiftungsgenuß deni Beteilten 
am 7. Mai eines jeden Jahres auszuzahlen. 

Die Bewerber haben ihre Gesuche nach 
Abhaltung der alljährlich stattfindenden 
Schülerausstellung bis zum 20. Dezember 
jeden Jahres bei der k. k. Statthalterei in 
Prag einzuf/ringen. 

Die im Absätze c) des stiftcrischen 
Willens nach Rückkunft von der Studien- 
reise gelieferten Skizzen und Arbeiten, zu 
deren Lieferung sich der Stiftling mittels 
Reverses zu verpflichten hat, werden auf der 
in dem Stiftungsgenußjahre, eventuell dem 
mchsten Jdlire veranstalteten Schüleraus- 
Stellung mit der Bezeichnung als Arbeiten 
des Johann Purmann'schen Künstlerstipen- 
disten ausgestellt. 

Sollte in einem Jahre ein qualifizierter 
Bewerber um die Stiftung nicht vorhanden 
sein, so wird der Stiftungsgenuß für das 
nächste unmittelbar folgende Jahr aufbewahrt 
und werden in diesem Jahre sodann zwei 
Stiftungsplätze vergeben. 

Nachdem an Stelle der Prager 
Akademie der bildenden Kunst e, 
beziehungsweise der Malerakademie 
die k. k. Kunstakademie in Prag 
getreten ist, wird diese Stiftung 
üb er den im Einvernehmen mit 
dem Professor für Landschafts- 
malerei erstatteten Vorschlag 
des Rektorates der k. k. Ku^nstaka- 
demie in Prag von der k. k. Statt- 
halterei in Prag verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, be- 
trägt 16.400 K, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Reisestipendium mit jährlichen 638 K 
40 h dotiert wird. 



nemu Prazskc akademie vytvarnych 
umeni, prdvo propüjöovaci pak c. k. 
mistodr^itelstvi v Praze. 

Dotyöny nadaöni list byl dne 16. ünora 
1893 c. k. mistodrHtelstvim v Praze vyho- 
toven. 

Die ustanoveni nadaöniho listu md sc 
pozitek nadaöni podelenemu 7. kvctna kaS- 
deho roku vypläceti. 

UchazeSi maji sve zädosti podati n c. k. 
mistodrzitelstvi v Praze po skonöeni vyrocne 
konane vystavy zäkovske az do 20. prosince 
kaMeho roku. 

Skizzy a prdce die odstavce c) vide za- 
kladatelovy po ndvratu z cesty studijni do- 
dane, k jichz dodäni sc nadanec reversem 
byl zavdzal, vystavi se na vystavc zäkovske 
jeste prüchodem roku, kdy nadace pozivd, 
nebo roku ndsledujiciho pofddane a oznnci 
se jako prdce stipendisty pozivajiciho umele- 
ckeho naddni Jana Purmanna. 



Kdyby v nökterem roce nebylo zddneho 
kvalifikovaneho uchazece o tuto nadaci, u- 
schovd se pozitek nadaöni pro rok nejhlize 
pfisti a propüjöi se pak v tomto roce dvö 
mista nadaöni. 

Jelikoz na misto Prazskc aka- 
demie vytvarnych umeni, pokud se 
työe malirske akademie, nastoupila 
c. k. umel eckd akademie v Praze, 
propüjöuje tuto nadaci c. k. misto- 
drzitelstvi V Praze po nävrhu rek- 
torätu c. k. umöl ecke akademie 
V Praze uöincnem ve shode s pro- 
fessorem krajindfstvi. 



Jmeni nadaöni v sume 16.400 K spra- 
vuje c. k. mistodrzitelstvi v Praze, a dotuje sc 
z jeho öisteho vynosu jedno cestovni Stipen- 
dium s roönim poiitkem 638 K 40 h. 



Testament. 

Im Namen Gottes Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes Amen. 

In Einwägung meiner stets zunehmenden Kränklichkeit eröflfne ich nach reiflicher 
Überlegung, bei vollem Gebrauche meiner Verst.Mndeskräfte Folgendes als meinen letzten 
Willen 



Drittens vermache ich als Stiftungsfond für ewige Zeiten: 



8 Johann Purmann. Jan Pnnnann. 8 

2. Für einen mittellosen Akademiker der Prager Akademie 
der bildenden Künste, and zwar Landschaftsmaler, achttausend 
Gulden Österreichischer Währung ink. k. Staatsschuldverschreibungen 
mit Silberrente unter nachstehenden Modalitäten: 

a) Dass nur die Jahreszinsen von diesem Stiftungskapitale als Reise- 
stipendium an einen mittellosen, aber talentierten Schüler der 
Prager Malerakademie, und zwar nur an einen Landschaftsmaler, 
der sich noch zur grösseren Ausbildung in der Akademie verwendet, 
[verliehen werden]. 

b) Dass dieses Reisestipendium zu diesem Behuf e zu dienen hat, damit 
der Akademiker Gelegenheit habe, sich durch Naturstudien und 
den Besuch vorzüglicher Malerschulen und grosser Gemäldegale- 
rien zu vervollkommnen. 

c) Dass der Stiftling nach Rückkunft von seiner Reise sich mit den 
Skizzen und sonstigen Arbeiten, welche er auf seiner Reise auf- 
genommen hat, ausweise. 

d) Dass derStiftungsgenuss nurfür einJahr zuvor leihenist, undbloss 
in besonderen Fällen, v/enn der Bewerber besonders talentiert ist 
und sichtlichen Fortschritt nach dem Stiftungsgenusse nachweiset, 
demselben Stiftling noch für ein zweites Jahr der Stiftungsgenuss 
verliehen werden kann, jedoch nie mehr-, als höchstens zweimaL 

e) Die Bewerber haben ihre G e s u c h e, mit dem Zeugnis des Akademiedirektors, fern r 
dem Mittellosigkeits- und Sittenzeugnisse belegt, bei der Böhmischen Statthalterei 
einzureichen. 

Das Präsentationsrecht für diese Stiftung räume ich dem jewei- 
ligen Vorstande der Prager Akademie der bildenden Künste ein, und die 
Böhmische Statthalterei vergibt den Stiftungsgenuss über Vorschlag 
des zur Präsentation berufenen Vorstandes. Jede dieser 4 Stiftungen hat den 
Namen Johann Purmann'sche Stiftung zu fuhren und es treten alle diese Stif- 
tungen nach meinem Ableben in Kraft. 

. * ••»•• •■• •..•■•••■ 

Urkund dessen labe ich dieses Testament durchaus eigenhändig geschrieben und 
unterschrieben. 

Prag, den 4. März 1885. 

Johann Purmann mp. • 

Vorstehendes Testament ist gleichzeitig mit dem Testamente dd. Prag, am 4. März 
1885 und mit den Codicillen dd. Prag, am 29. März 1889 und dd. Prag, am 29. März 1889 
kundgemacht worden. 

Prag, am siebenten Mai 1800 achtzig neun. 

JUDr. Johann Strakaty mp., 

k. k. Notar als Gerichtskommissär. 

Nr. E. 23.892 et 24.527. 

Vorstehende Abschrift ist mit dem aus zwei Bogen bestehenden ungestempelten 
Originale wörtlich gleichlautend. 

Vom Expedite des k. k. Landesgerichtes Prag, 

am 25. Mai 1889. 

(L. St.) Scdlacek mp. 

Beglaubigte (autographierte) Abschrift Ovcreny (autografovany) opis u c. k. mfsto- 

bei der k. k. Statthalterei in Prag. drzitelstvi v Praze. 



9 Johann Purniaun. Jan Purmann. 9 

II. 

Stiftsbrief. 

Die k. k. Stattlialterei im Köuigreicbo Böhmen urkundet und bekennt kraft dieses 
Stiftsbriefes, es habe der am 7. Mai 1881) in Prag verstorbene Hausbesitzer Johann 
Purmann laut der letztwilligen Anordnung vom 4. März 1885 die Errichtung einer 
Stiftung für einen mittellosen Akademiker der Prager Akademie der bildenden Künste, 
jetzt Malerakademie, und zwar Landschaftsmaler, indem er für dieselbe 8000 fl. Silber- 
rente legierte, mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„Drittens vermache ich als Stiftungsfond für ewige Zeiten: 

2. für einen mittellosen Akademiker der Prager Akademie der 
bildenden Künste, und zwar Landschaftsmaler, achttausend Gulden 
Österr. Währung in k. k. Staatsschuldverschreibungen mit Silber- 
rente unter nachstehenden Modalitäten: 

a) Dass nur die Jahreszinsen von diesem Stiftungskapitale als ßeise- 
stipendien an einen mittellosen aber talentierten Schüler der 
Prager Malerakademic, und zwar nur an einen Landschaftsmaler, 
der sich noch zur grösseren Ausbildung in der Akademie verwendet, 
[verliehen werden]. 
h) Dass dieses Reisestipendium zu diesem Behufe zu dienen hat, damit 
der Akademiker Gelegenheit habe, sich durch Naturstudien und 
den Besuch vorzüglicher Malerschulen und grosser Gemäldegale- 
rien zu vervollkommnen. 

c) Dass der Stiftling nach Rückkunft von seiner Reise sich mit den 
Skizzen und sonstigen Arbeiten, welche er auf seiner Reise auf- 
genommen hat, ausweise. 

d) Dass der Stift ungsgenussnu r fü r einJahrzuverleiheni8t,undblo88 
in besonderen Fällen, wenn der Bewerber besonders talentiert 
|ist| und sichtlichen Fortschritt nach dem Stift ungsgenusse nach- 
weiset, dem selben Stiftling noch für ein zweites Jahr der Stiftungs- 
genuss verliehen werden kann, jedoch nie mehr-, als höchstens 
zweimal. 

e) Die Bewerber haben ihre Gesuche, mit dem Zeugnis des Akademiedirektors, ferner 
dem Mittellosigkeits- und Sittenzeugnisse belegt, bei der Böhmischen Statt- 
halterei einzureichen. 

Das Präsentationsrecht für diese Stiftung räume ich dem jewei- 
ligen Vorstaude der Prager Akademie der bildenden Künste ein, und 
die Böhmische Statthalterei vergibt den Stiftungsgenuss über Vor- 
schlag des zur Präsentation berufenen Vorstandes. Jede dieser 4 Stiftungen 
hat den Namen Johann Pur mann' sc he Stiftung zu führen und es treten alle diese 
Stiftungen nach meinem Ableben in Kraft." 

Im fünften Absätze dieses Testamentes ordnete der Stifter weiter wörtlich an: „Sind 
die Gebüren und sonstigen Auslagen für alle Stiftungen und Legate aus meinem Nach- 
lasse zu bestreiten, daher die Stiftungskapitalien und Legate den betreffenden Interessenten 
unverkürzt zu bleiben haben." 

Dieser Betrag von 8000 fl. Silberrente bestehend in nachstehenden, vom 1. Juli 1889 
an in Silber verzinslichen Staatsobligationen dto. Wien den 1. Juli 1868 Nr. 471.900, 
482.010, 489.223, 494.272, 494496, 507.899, 513.709, 515.509 ä 1000 fl. mit je 9 Stück 
Coupons vom l./I. 1890 an und je 1 Talon wurde am 18. Oktober 1889 samt 4*2 Zinsen 
von demselben für die Zeit vom 7./V.— 3O7VL 1889 per 49 fl. 68 kr. in die k. k. Landes- 
hauptkassa in Prag erlegt. 

Diese Obligationen -wurden für die Stiftung umgeschrieben und besteht nun das 
Stiftungsvermögen in der Silberrentenobligation He dato Wien, den 1. Jänner 1890, 
Nr. 62.994, lautend auf 8000 fl. nom. und den Namen der „Johann Purmann'schenStiftung 
für einen mittellosen Akademiker der Prager Akademie der bildenden Künste, und zwar 
Landschaftsmaler". 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung vorschriftsmässig sichergestellt bei 
der k. k. Landeshauptkassa in Prag im Studentenstiftungsfonde £. P. 926 in Empfang 

XI. 2 



10 Johann Purmann. Jan Purniaun. 10 

genommen worden ist und zur Erliillung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nimmt die k. k. Statthalterei diese Stiftung und deren Verwaltung an und 
verpflichtet sich und ihre Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, dass vom Jahre 1892 
an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im effectiven 
Betrage von 336 fl., beziehungsweise nach Abzug des 57o Staatsregiekostenbeitrages per 
1() ü. 80 kr., also im Betrage per 319 H. 20 kr. an einen mittellosen, im Sinne des 
stifterischen Willens qualificiei ten Akademiker der Prager Akademie der bildenden Künste 
(dermal Prager Malerakademie), und zwar an einem Landschaftsmaler, am 7. Mai jedes 
Jahres ausbezahlt werden. Die Verleihung der Stiftung erfolgt unter den übrigen vom 
Stifter gesetzten Bedingungen über Präsentation des Vorstandes der Prager Malerakademie, 
welche im Einvernehmen mit dem Professor für Landschaftsmalerei zu erfolgen hat, durch 
die k. k. Statthalterei. 

Die Verlautbarung der Stiftung erfolgt durch Anschlag an dem 
schwarzen Brette der Malerakademie und auf die sonst für von der k. k. Statt- 
halterei zu vergebende Stiftungen übliche Weise. 

Die Bewerber haben ihre belegten Gesuche nach Abhaltung der alljährlich statt- 
findenden Schülerausstellung bis 20. Dccember jeden Jahres bei der k. k. Statt- 
halterei für Böhmen einzubringen. 

Die nach Absatz c) des stifterischen Willens nach Rückkunft von der Studienreise 
gelieferten Skizzen und Arbeiten, zu deren Lieferung sich der Stiftling mittelst Reverses 
zu verpflichten hat, werden auf der im Stiftungsgenussjahre, event. dem nächsten Jahre 
veranstalteten Schülerausstellung mit der Bezeichnung a's Arbeiten des Johann Punnann'schen 
Künstlorstipendisten ausgestellt. Sollte in einem Jahre ein «lualificierter Bewerber 
um die Stiftung nicht vorhanden sein, so wird die Stiftungsgebühr für das nächste un- 
mittelbar folgende Jahr aufbewahrt und werden in diesem sodann zwei Stiftungsplätze 
vergeben. 

Diese Stiftung tritt mit dem Jahre 1892 ins Leben. Die für die Zeit vom 7. Mai 
1889 bis 1. Jänner 1891 eingeflossenen Nutzungen des Stiftungsvermögens abzüglich der 
Kosten der Quittierung und Vinculierung, dann der Auslagen der Stiftsbrieferrichtung 
werden auf die vorgezeichnete Art im Jahre 1892 an zwei Akademiker unter Beobachtung 
aller Bestimmungen dieses Stiftsbriefes gleichteilig verliehen werden. 

Die k. k. Statthalterei verpflichtet sich für sich und ihre Amtsnachfolger, für die 
stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stifiungsvermögeus nach 
besten Kräften zu sorgen, mit demselben vorschriftsmässig zu gebaren, für die recht- 
zeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu 
dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin ent- 
haltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare 
verfasst, unter Beidrückung des Amtssiegels gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet 
worden, und soll eines davon bei der k. k. Statthalterei, das zweite bei der D i- 
rection der Prager Malerakademie, das dritte in der k. k. Landeshauptkassa 
in Prag aufbewahrt werden. 

Prag, am 16, Feber 1893. 

Für (Ion Statthalter: 

(L. St.) Friedl mp., 

Janka mp., 
k. k. Stiittli.-liuth, alä ZciJ|Te. 

1 »rochier mp., 
k. k. Stutth.-Kath, als Zeuge. 

Orijriiial bei der k. k. StaillialkTei in IVn^. Original u c. k. iiifslodr/itclstvi v Präzo. 



!•► 



11 



Wenzel und Maria Preinbelter. 



Vaclav a Marie Preinhelterovi. 



11 



d . 



1885 

März 8. bfczna. 



Wenzel und Marie Preinheltersche 

Studcntenstiftnng an der juridKschen 

Fnkultat der k. k. deutschen Haii- 

FerdiiiandS'lniversitüt in Prag. 

Die am 13. Mai 1885 zu Prag vor- 
ütorhcnc Marie Preinhelfer, gehorciw 
lioland, vermachte in ihrer lefzttvillif/cn An- 
ordnung vofn 8. März 1885 zur Errich- 
tung einer Stiftung an der deut- 
schen juridischen Fakultät und 
einer Stiftunr/ an der höhmischen 
juridischen Fakultät*) je 2000 Jl. 
mit der Bestimmung, daß diese 
Stiftungen den Namen „Wenzel und 
Marie Preinhelter" führen sollen 
und die von diesen Kapitalien ent- 
fallenden Zinsen jährlich an zwei 
christliche arme Pechtshörer, näm- 
lich am einen der deutschen und an 
einen der höhmischen Fakultät, 
welche einen vorzüglichen Fort- 
gang nachweisen, zu verteilen sind. 
Das Besetzungsrecht übertrug die 
Stifterin dem akademischen Se- 
nate. 

Der Stiftsbrief über die Wenzel und 
Marie Preinhelter^sche Studentenstiftung an 
der juridischen Faktdtät der k. k, deutschen 
Karl'Ferdinands-Universität in Prag wurde 
am 12, Februar 1887 ausgefertigt und unterm 
8. März 1887 von der k. k, Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes wird diese Stiftung 
von dem akademischen Senate der 
k. k. deutschen Karl-Ferdinands- 
Universität an einen an dieser Fa- 
kultät immatrikulierten armen 
christlichen Recht shör er, welcher 
einen vorzüglichen Fortgang aus- 
weist, immer nur auf die Dauer 
eines Jahres verliehen, wobei je- 
doch nicht ausgeschlossen ist, daß 
dem einmal mit dieser Stiftung Be- 
dachten bei Fortdauer der Voraus- 



Studentske nadäni Väiiava a Marie 

Preinhelterovych na pravnicke fakulte 

c. k, nemceke harlo - Ferdinandovy 

university v Praze. 

Marie Preinhelterovä, roz. Ro- 
landovä, dne 13. kvetna 1885 v Praze ze- 
snulä, odkdzala ve svc posledni villi ze dne 
8. brezna 1885 na zfizeni nadace na 
n cm ecke pravnicke fakulte a na- 
dace na ceske j^rdvwtcÄc fakulte*) 
2)0 2000 zL s ustanovenim, ie tyto 
nadace maji slouti „Vaclav a a 
Marie Preinhelterovy ch^, a ze üroky 
z tcchto kapitdlü maji sc ka^do- 
rocne rozdeliti dvdma kresianskym, 
chudym posluchacüm präv, totiz 
j edno m u z nemeckc a j edno m u 
z ceske fakulty, ktefi sc dobrym 
jtrospöchem prokäii. Prdvo udelo- 
vaci pfenesla zakladatelka na aka- 
demicky senät. 



Nadacni list o studentskc nadaci Vd- 
clava a Marie Preinhelterovych na pravnicke 
fakulte c. k. ndmecke Karlo • Ferdinandov6 
university v Praze byl dne 12. ünora 1887 
vyhotoven a c. k. mistodrzitelstvim v Praze 
dne 8. hrezna 1887 potvrzen. 

Die ustanoveni tohoto nadar- 
niho listu propüjcuje tuto nadaci 
akademicky senät c.k. nemecke uni- 
versity Karlo- Ferdinandovy kfe- 
sfanskemu posluchaöi präv, ktery 
na tito fakulte jest zapsän a vy- 
borny pro sp (^ch prokazuje, vSdy 
toliko na dobu jednoho roku, pri 
öemz vsak neni vylouceno, aby po- 
iitek nadaöni opet nebyl propüjcen 
tomu, kdo touto nadaci ji£ jednou 
byl obmyslen, trvaji-li pri nem 
podminky pozitku nadaöniho na- 



♦) Siehe die näcliRtfoljrondo Studenten- Stiftunjr. 
XL 



♦) Viz nasledujici nadaci. 



2* 



12 



Weuzel und Maria Preinhelter. 



Vaclav a Marie Preinhelterovi. 



12 



Setzungen des Stif tungsgenusses 
und bei Mangel ärmerer und wür- 
digerer Jieiverher der Stiftungs- 
genuß wieder verliehen werde. 

Die Gesuche um Verleihung 
dieser Stiftung sind alljährlich 
bis zum 15. Oktober bei dem Deka- 
nate der juridischen Fakultät eiti- 
ßubringen, welches dieselben mit 
einer gutachtlichen Äußerung dem 
zur Verleihung berufenen akade- 
mischen Senate vorlegt. 

Die Auszahlung der einjähri- 
gen Zinsen des Stiftungskapitalcs 
hat stets am IB. Mai eines jeden 
Jahres zu erfolgen. 

Sollte in einem Jahre die Ver- 
leihung oder Auszahlung der Stif- 
tungsinteressen nicht stattfinden, 
so sollen in dem nächsten Jahre 
ausnahmsweise gleich z ei t i g zwei 
Bewerber betcilt werden. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung im 
Sinne der stiftsbrieflichen Bestimmungen 2)^r- 
solviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
vom akademischen Senate der k. k. deutschen 
Karl Ferdinands-Universität in Prag ver- 
waltet wird, beträgt 4.462 K 92 h mit einefn 
Jahreserträgnisse von 176 K 40 h. 



ddle, a neni-li chudSich a hodnSj- 
sich uchazeöü. 



^ddosti za propüjceni t^to nn- 
dace maji se kazdorocne podati do 
15. fijna u dekanstvi prävnicke fa- 
kulty, kterc je pak s dobrozddnim 
pfedlozi a k ademi ckcmu s enat u, 
ktery k propAjöoväni nadace jest 
povolän. 

VypJata roönich ürokü nadac- 
niho j m e n i m d se dit i v z dy d n f 
13. kvetna kazdeho roku. 

Nedoslo-li hy neictery rok k pro- 
püjceni nebo k vyplate nadacnich 
ürokii, maji pftstiho roku vyjimcinv 
souöasne dva uchazeci podölcni 
byti. 

Nyni udili se fafo nadace re smyslu 
ustanoveni nadaöni listiny. 

Jmeni nadacni, akademickym sendtem 
c. k. ti^meckc nniversity Karlo-Ferdinundovy 
V Praze spravovane, cini 4.462 K 92 h 
s rocnim vynoscm 176 K 40 h. 



Mein letzter Wille. 
Für den Fall meines Ablebens verfüge ich hinsichtlich meines Nachlasses wie folgt: 

XII. Zur Errichtung einer Stiftung auf der deutschen juridischen 
Fakultät in Prag und auf der böhmischen juridischen Fakultät in Prag 
vermache ich für jede zweitausend Guldeo, sonach im Ganzen viertausend Gulden. 

Diese Stiftung soll den Namen „Wenzel und Maria Preinhelter" tragen. 
Die hievon entfallenden Zinsen sind jährlich au zwei christliche arme 
ßechtshörer, nämlich an einen der deutschen und an einen der 
böhmischen juridischen Fakultät, welche einen vorzüglichen Fortgang 
nachweisen, zu verteilen. Das Besetzungsrecht übertrage ich dem 
hoch lob 1. akademischen Senate. 



Prag, den achten März 1>*85. 

Jan Lajn mp,, 
svedek posledni vüle. 

Johann Hasche mp., 

als Zeugo des letzten Willens. 

Karl B ö 1 1 g o r rap., 

als Zeuge des letzten Willens. 



Maria Preinhelter mp., geborene 

ß 1 a n d. 



13 Wenzel und Maria Preinhelter. Vaclav a Marie Preinhelterovi. 13 

Kundgemacht am 15. Mai 1885 beim k. k. Landesgerichte in Prag in 
Gegenwart der Gefertigten. 

Dr. Heythum mp., JüDr. Josef Havlik mp. 

k. k. L.G.-R. 
Beranek mp. Franz Rocek mp. 

F. Brecbler mp, 

als Publikationszeuge. 

Nr. E. 19.596 et 19.852. 

Vorstehende Abschrift ist mit dem aus zwei Bogen bestehenden und ungestempelten 
Originale wörtlich gleichlautend. 

Vom Expedite des k. k. Landesgerichtes, 

Prag, am 19. Mai 1885. 

(L. S.) Sedlaöek mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k. mistodräitelstvi v Praze. 
halterei in Prag. 



Stiftsbrief 
über die Wenzel und Maria Preinhelter'sche Studentenstiftung. 

/ 50 kr. \ 

\ Stempel./ 

Die am 13. Mai 1885 iu Prag verstorbene Hausbesitzerin Frau Maria Preinhelter, 
geborene Roland, hat in ihrem schriftlichen Testamente dto. Prag, den S.März 
1885 Abs. XII. verfügt, wie folgt: 

„Zur Errichtung einer Stiftung auf der deutschen juridischen 
Fakultät in Prag und auf der böhmischen juridischen Fakultät in 
Prag, vermache ich für jede zweitausend Gulden, sonach* im Ganzen viertausend Gulden. 
Diese Stiftung soll den Namen „Wenzel und Maria Preinhelter* tragen, die 
hievon entfallenden Zinsen sind jährlich an zwei christliche, arme Rechtshörer, 
nämlich an einen der deutschen und an einen der böhmischen juridi- 
schen Fakultät, welche einen vorzüglichen Fortgang, nachweisen, zu 
verteilen. Das Besetzungsrecht übertrage ich dem hochlöblichen 
akademischen Senate.* 

Indem der akademische Senat der k. k. deutschen Karl Ferdinands-Universität in 
Prag diese Verfügungen der Stifterin mit dem gebührenden Danke zur Kenntnis nimmt, 
hat derselbe in Übereinstimmung mit diesen Verfugungen den nachstehenden 

Stiftsbrief 

verfasst, dessen Bestimmungen für alle Zeiten getreulich gehalten werden sollen. 

I. Unter dem Namen „Wenzel und Maria Preinhelter'sche Studentenstiftung 
an der juridischen Facultät der k. k. deutschen Karl Ferdinands-Universität in Prag" 
besteht für immerwährende Zeiten die von der Frau Maria Preinhelter letztwillig ange- 
ordnete Stiftung mit dem zugewendeten Capitale pr. 2.000 fl., — L811 fl. 94 kr. bar 
(gemäss dem h. Statthalterei-Erlasse vom 5. November 1886, Z. 84.218), beziehungsweise 
in den hiefür angekauften, auf den Namen der genannten Stiftung vinculierten Obligationen 
der einheitlichen Notenrente pr. 2.100 fl. und der Sparcassaeinlage pr. 43 fl. 44 kr.) nach 
Abzug der Stempelgebühr pr. l fl. 50 kr. und der Blanquetgebühr pr. 20 kr.) 



14 



Wenzel und Maria Preinhelter. 



Vaclav a Marie Preinhelteroyi. 



14 



II. Das Stiftungsvermögen wird in pupillarsicheren, auf den Namen der Stiftung 
vinculierten Wertpapieren fruchtbringend angelegt, welche als ein besonderes Deposit in 
der Cassa der deutschen Karl Ferdinands-Üniversität aufbewahrt werden. 

III. Der Genuss dieser Stiftung wird von dem akademischen Senate 
der k. k. deutschen Karl Ferdinands-Üniversität an einen an dieser 
Universität immatriculierten armen, christlichen Rechtshörer, welcher 
einen vorzüglichen Fortgang ausweist, immer nur auf die Dauer eines 
Jahres verliehen, wobei jedoch nicht ausgeschlossen ist, dass dem 
bereits einmal mit dieser Stiftung Bedachten bei Fortdauer der Vor- 
aussetzungen des Stiftungsgenusses und bei Mangel ärmerer und 
würdigerer Bewerber der Stiftungsgenuss erneuert werde. 

IV. Die Gesuche um Verleihung des Stiftungsgenusses sind alljährlich bis 15. October 
bei dem Decanate der juridischen Facultät einzubringen, welches dieselben mit einer 
gutachtlichen Äusserung dem zur Verleihung berufenen akademischen Senate vorlegt. 

Die Auszahlung der einjährigen Zinsen des Stiftungscapitales erfolgt an den mit 
dieser Stiftung Bedachten durch die Universitätscnssa jedesmal am Vd. Mai eines 
jeden Jahres gegen vom Decane vidierte Quittung. 

V. Sollte in einem Jahre die Verleihung oder Auszahlung der Stiftungsinteressen 
nicht stattfinden, so soll in dem nächsten Jahre der Stiftungsgenuss ausnahmsweise 
gleichzeitig an zwei Bewerber verliehen werden. 

VI. Die Verwahrung und Verrechnung des Stif tu ngs Vermögens erfolgt nach 
den allgemeinen Normen. 

Urkund dessen wird dieser Stiftsbrief in drei Exemplaren ausgefertigt, von denen 
eines der hochlöblichen k. k. Statthalterei, eines dem akademischen Senate und eines 
der juridischen Facultät der k. k. deutschen Karl Ferdinands-Universität übergeben wird, 
und mit der Amtsfertigung des derzeitigen Rectors dieser Universität sowie des derzeitigen 
Decanes der juridischen Facultät derselben versehen. 

Prag, am 12. Februar 1887. 



Der Decan der jnridischen Facultät der k. k. 
deutschen Karl Ferdinands-Universität: 

(L. S.) II. V. Kremer mp. 



Der Rector der k. k. deutschen Karl Ferdinands- 
Universität : 

(L. S.) Gussenbauer mp., 

d. Z, Rector. 



Vorstehender Stiftsbrief wird bestätigt. 



Nr. 14.462, 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 8. März 1887. 



(L. S.) 



Für den Statthalter 

F r i e d 1 mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Prazc. 



15 



Vaclav a Marie Preinheltcrovi. 



Wenzel and Maria Preiuhelter. 



15 



1885 
bfezua 8. Mi 



8tud«ntsk« nadani Vaclava a Mario 

Preinhelterovych pro chudeho po- 

sluchace prav c. k. ceskv university 

Harlo-Ferdinandovy v Praze. 

Marie Preinhclterovd roz, lio- 
landovd, dne 13. hvetna 1865 v Praze sc- 
snuld, odkdzdla ve sve poslcdni vnli ze dne 
8. hfezna 1883*) na zrizeni nadace 
na nemecke prdvn icke fakultc**) 
a nadace na ceske prdvnicke fakulte 
po 2.000 zl. s ustanovenim, zc tyto 
nadace maji slouti „V dclav a 
a Marie Preinhelterovych^^ a ze 
liroky z techto kapitdlü sc maji 
kaidorocne rozd^liti dvima k f e- 
stanskym, chudym po sluchac um 
prdv, totii jednomu z nimecke a jed- 
nomu z öeske prdvnicke fakulty, 
kteri sc dohrym prospechem pro- 
kdii, Prdvo udölovaci pfenesla za- 
kladatelka na akademicky sendt 



Nadacni list o nadaci Vaclava a Marie 
Preinhelterovych pro chtideho posluchace prdv 
na c. k, ceske universitc hyl dne 15. prosince 

1894 akademickym scndtefu c, k. öeske uni- 
versity V Praze vyhotoven a dne 2. ledna 

1895 c. k. mistodrzitclstvim v Praze potvrzen. 



V nem hylo ustanoveno: 

1. Nadace tato md slouti 
„Vaclava a Marie Preinhelterovych^ 
ajest urcena pro chude posluchaöe 
ceske university Karlo-Ferdinan- 
dovy. 

2. Jednorocni üroky z kapitdlü 
5.000 K V ohnosu 200 K maji sc kazdo- 



*) Posledni vüli zakladatclky Marie 
P reinholt er ovo viz pH studentskem nadani Va- 
clava a Marie Preinheltrovych pro nemeckou uni- 
versitu v Praze pod eis. 787 tohoto svazku str. 12. 

**) Viz nadaci bezproatredne predchäzejici. 



Wenzel und Marie Preintieltersrhe 

Stiftung für einen armen Rectitsliörer 

der k. k. bötimisctien Harl-Ferdiuands- 

Universitftt in Prag. 

Die am 18, M(ii 1885 zu Prag vor- 
storhene Marie Preinhelter, gehoretiv. 
Roland, vermachte in ihrer letztwilligcn 
Anordnung vom 8. M'irz 1885*) zur Er- 
richtung einer Stiftung an der 
deutschen juridischen Fakultät**) 
und einer Stiftung an der böhmi- 
schen juridischen Fakultät je 
2.000 fl, mit der Bestimmung, daß 
diese Stiftungen den Namen ^Wen- 
zel und Maria Preinhelter^ führen 
sollen und die von diesen Kapita- 
lien entfallenden Zinsen jährlich 
an zwei christliche arme Rechts- 
hörer, nämlich an einen der deut- 
schen und an einen der höhmischen 
juridischen Fakultät, welche einen 
vorzüglichen Fortgang nachweisen, 
zu verteilen seien. Das Besetzungs- 
recht übertrug die Stifterin dem 
akademischen Senate. 

Der Stiftsbrief über die Wenzel mtd. 
Marie Preinhelter'sche Stiftung für einen 
Rechtshörer der k. k. böhmischen Universität 
wurde am 15. Dezember 1894 von dem aka- 
demischen Senate der k. k. böhmischen Uni- 
versität in Prag ausgefertigt und unterm 
2. Jänner 1895 von der k, k. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

In demselben wurde festgesetzt : 

1. Diese Stiftung hat den Na- 
men „Wenzel und Marie Preinhel- 
ter'sche Stiftung*^ zu führen und ist 
bestimmt für arme Rechtshörer der 
böhmischen Karl Ferdinands-Uni- 
versität. 

2. Die von dem Stiftungskapi- 
tale per 5.000 K entfallenden jähr- 



♦) Den letzten Willen der Stifterin 
Marie Pre inheiter siehe bei der Wenzel und 
Marie Preinheltcr'schen Studentenstiftung für die 
deutsche Universität in Prag unter Nr. 787 in 
diesem Bande S. 12. 

♦*) Sieh die unmittelbar vorangehende Stu- 
dentenstiftung. 



16 



Vaclav a Marie Preinhelterovi. 



Wenzel und Maria Proinhelter. 



16 



rocn6 dne IS.kvetna, jakozto ümrtni 
den sakladatelhijy udeliti chudemti 
posluchaöi prdv na ceske prdvnicke 
Jakultö^ ktcry jcst krestan, chtid 
a vytccny prospcch prokäzc. 



3. Ncni zädne pfekdzky^ ahy se 
tato nadace temuz studujicimu opct 
propüjcila^ jestlize jest mez i u c h a- 
zeci nejvyteöndjsim. 

4. Kdyhy v nökterem roce nadace 
z nejakeho düvodu udelena byti 
nemohla, htidi^ zadr^cnd nadaöni 
öästka V pfistim roce udelena, tak 
ze V tomto roce vyjimecnd dva ncha- 
zeci podeleni hiidoii. Jeden studu- 
jici nesmi vsak ohdrzeti v tonitez 
roce vice neS nrok jednorocni. 



5. Vypsdni konkursu za ücelem 
prop üjöeni nadace uv er ej n i s e 
k a z do r ocne na 6 e r n e m prkne 
jmenovane university a v Prazskych 
üfednich Novinäch. 

^ddosti za ud^leni nadaöniho 
poiitku poddny hudtei kaidoroönö 
u dökanstvi p r ä v n l ck e fakulty, 
ktere je pfedlo^i se svym dohro- 
zddnim akadew ickcmtt send tu k xtT^o- 
päjöenL 

Nyni udili se tato nadace po smyslu 
ustanoveni nadacniho listti, 

Nadaöni jmeni, spravovane akademickym 
sendteni c. k, ceske university v Praze, öini 
0.225 K 68 A, a z jeho öisteho vynosu pro- 
püjöuje se rocnö 200 K, 



liehen Interessen im Betrage von 
200 K sind alljährlich am 13, Mai 
eines jeden Jahres, als dem Todes- 
tage der Stifterin, einem Hörer der 
höhmischen juridischen Fakultät, 
welcher Christ und arm ist und 
einen ausgezeichneten Studienfort- 
gang ausweist, zu verleihen, 

3. Es unterliegt ke i nem A w- 
stande, daß diese Stiftung demscl- 
hen Studierenden wieder verliehen 
werde, falls er unter den Bewerbern 
der ausgezeichnetste ist. 

4. Falls in einem Jahre aus ir- 
gend einem Grunde diese Stiftung 
nicht verliehen werden könnte, so 
ist diese nicht verwendete Stif- 
tung sgebühr im nächsten Jahre zu 
verleihen, so daß in diesem Jahre 
ausnahmsiveise zwei Bewerber be- 
teilt werden. Ein Studierender darf 
jedoch nie mehr als die einjährigen 
Stiftungserträgnisse erhalten. 

5. Die Konkurs aus Schreibung 
behufs Verleihung dieser Stiftung 
hat alljährlich am schwarzen 
Brette und in der amtlichen Prager 
Zeitung auf Kosten der Stiftung 
zu erfolgen. 

Die Gesuche um Verleihung 
dieser Stiftung sind alljährlich 
bei dem Dekanate der juridischen 
Fakultät zu überreichen, welches 
dieselben mit seinem Gutachten 
dem akademischen Senate zur Ver- 
leihung vorzulegen hat. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung im 
Sinne der stiftsbriejlichen Bestimmungen 
persolviert. 

Das Stiftungsvermögen, welches der dka* 
demische Senat der k. k. böhmischen Univer- 
sität in Prag verwaltet, beträgt 5.225 K 08 A, 
aus dessen Beinerträgnisse jährlich 200 K 
verliehen werden. 



Nadacni listin a. 

Podepsany c. k. akademicky senat ceske university Karlo-Ferdinan- 
düvy V Praze doznavä timto za sehe a sve nastupce v ufade, ze pani Marie Prein- 
lielterova, rozena Rolandova, dne 13. kvetna 1885 v Praze 6. p. 141-111. zemfela, 
V posledni vili sve de dto. v Praze 8. brezua 1885 zn'zeni nadace studentske näsleduji- 
cinii slovy nafidila, venujic k ücelu tomu 2000 zL R. m. 

Abs, XII. „Zur Errichtung einer Stiftung auf der deutschen juridi- 
schen Facultät in Prag und auf der böhmischen juridischen Facultät 
in Prag vermache ich für jede zwei tausend Gulden, sonach im Ganzen 
viertausend Gulden. Diese Stiftung soll den Namen: „Wenzel und 
Maria Preinhclter" tragen und die hieven entfallenden Zinsen sind 
jährlich an zwei christliche arme Rechtshörer, nämlich an einen der 



17 Vaclav a Mario Preinbelterovi. Wenzel und Maria Preinhelter. 17 

deutschen und an einen der böhmischen juridischen Facultät, welche 
einen vorzüglichen Fortgang nachweisen, zu vertheilen. Das Besetzungs- 
recht übertrage ich dem hochl. akademischen Senate." 

(Pfeklad do 6e§tiny: Odst. XII. »Aby se zndilo nadani pfi nSmecke pravnicke 
fakulte V Praze a pfi ceske pravnicke iäkultö v Praze, odkazuji pro ka^dou po dvou 
tisicich zlatych, tedy celkem ctyfi tisice zlatych. Toto nadani mä slouti : „Nadani Vaclava 
a Marie Preinhelterovych** a vypadajici uroky z neho maji kazdoroöne rozdeleny byti 
dvema kfestanskym chudym posluchacüm prav, toti2 jednomu z nemecke a jednomu 
z ceske pravnicke fakulty, ktefi vytecny prospech prokäzi. Pravo osazovaci davam vele- 
slavnemu akademickemu senatu.'') 

Vykonavatel posledni vüle pani Marie Preinhelterove pan JüDr. Josef Havlik sloiil 
dne 17. zafi 1886 u veleslavntho c. k. mistodrzitelstvi v Praze jakozto nadaöni odkaz 
Marie Preinhelterove pro fakultu pravnickou c. k. öeske university Karlo-Ferdinandovy 
V Praze 1811 zl. 94 kr. R. m. (tisic osm set jedenact zlatych 94 kr. R. c.) 

Summa tato vychazi z odkäzaneho legatu 2000 zl. R. ro. po pfipoöteni 5% ürokCi 
od 13. kvetna 1886 az do 17. ziifi 1886 vcetne . 34 zl. 44 kr. 

uhrnem . . 2034 zl. 44 kr. 
kdyz se odrazi poplatky dedicke \ 222 zl. 50 kr. 

jakozto zbytek . . 1811 zl. 94 kr. 

Veleslavne c. k. mistodrzitelstvi odevzdalo techto 1811 zl. 94 kr, R. ö. s pi^pisem 
ze dne 5. listopadu 18^6 c. 84,218 c. k. akademickemu senatu ceske university Karlo- 
Ferdinandovy, Odkaz tento byl tim zpüsobem fruktifikovan, ze zakoupeny byly za 1538 zl. 
84 kr. R. m. 5% üpisy dane proste papirove renty ze dne 1. bfezna 1887 (tak zvane 
bfeznove renty) v nominalni hodnotö 1500 zl. (a sice jeden kus 6. 97.323 na 1000 zl. 
R. m. a 5 kusü 6. 16.342, 16.344, 16.398, 16.399 a 46.207 po 100 zl.) a zbytek 273 zl. 
10 kr. po srazce 10 kr. za vkladni kni^ku ulozen do mestske spofitelny Prazske na 47o 
kniäku c. 76.683 fol. 43.562. 

Pfi vinkulaci byly tyto obligace v jedinou obligaci dto. 1. bfezna 1887 ö. 3878 na 
1500 zl. sta^eny. 

Dne 16. zafi 1889 koupeno za zmiueny vklad spofitelni a z uspofenych ürokft 
dalSich 5 üpisü bfeznove renty a sice 6is. 17.460, 20.416, 21.521, 33.269 a 33.584 po 
100 zl. R. m. za cenu 500 zl. 55 kr. R. m. 

Pfi vinkulaci byly pak tyto üpisy a zminena jiÄ vinkulovana obligace na 1500 zl. 
zameneny za stejny üpis dto. 1. zafi 1889 ö. 7850 znejici na 2000 zl. R, m. nom. Kdyz 
potom die zakona ze dne 2. srpna 1892 ö. 131 fi§. zak. üpisy b^l^ dane proste papirove 
renty podrobeny byly konversi, byla tato renta vymenöna za 4% korunovou rentu 
Rakouskou dto. 1. bfezna 1893 c. 7045 v nominalni hoduote 4200 K^ ktera pro tuto 
nadaci byla vinkulovana. 

Ponevadz 47o korunova renta Rakouskä üßtoväna byla v kursu 9372%, ^J^^ ^®^* 
teto renty v nom. summe 4200 K-zn 1963 zl. 50 kr., tak 2e hotove bylo teto nadaci 
vyplaceno 36 zl. 50 kr, K tomu pfikoupeno bylo dne 5 prosince 1893 za 392 zl. 43 kr. 
jeätö 800 -ST nom. teie korunove renty dto. 1. zafi 1893 c. 11.922 a taz rovnöz pro nadaci 
tu vinkulovana. Nynejsi kmenove jmeni teto nadace cini tudiz: vRakousko korunove rente 
vinkulovane pro c. k. akademicky senat ceske university Karlo-Ferdinandovy v Praze 
jmenem nadace Vaclava a Marie Preinhälterovych (recte Preinhelterovych) pro studujici 
prav na teto universite dto. 1. bfezna 1893 6. 7045 per 4200 K a dto. 1. zafi 1893 
6. 11.922 per 800 Z" ührnem . . .5000 K, kterez jmeni uschovano jest v pokladne 
universitni. 

Vydajne jmeni nadace teto üni: 
spofitelni vklad ve vkladni kni^ce spofitelni c. 76.683 fol. 43.562 . . 96 zl. 51 kr. 
hotove 3 g 27 „ 

ührnem . . 99 zl. 78 kr. R. m. 

C. k. akademicky senat öeske university Karlo-Ferdinandovy pfijima toto nadani 
a vykonavaje nafizeni pani Marie Preinhelterove ustauovuje na zaklade usneseni ze dne 
14. ünora 1890 a 1. prosince 1893 toto: 

1. Nadani toto sluje: „Nadani Vaclava a Marie Preinhelterovych" 
a urceno jest pro chude studujici prav na öeske universitS Karlo- 
Ferdinandovg. 

XI. 8 



18 Vaclav a Marie Preinholterovi« Wenzel und Maria Preinhelter. 18 

2. Nadani, totiz jednorocni ürok z kapitalu 5000 K \ obnosu 200 JC, 
t. j. dve ste korun, udeli se pocinajic studijnim rokcm 1893/94 kazdeho 
roku — a sice od roku 1894/95 vzdy diie 13. kvetna, jako^to na den ümrti 
pani zakladatelky, jednomu posluchaci prav ua öeske prav nicke fakulte, 
ktery jest kr esfan, chud a vyteöny prospech prokaze. 

3. Neni pfekäzky, aby se nadani tomutez studujicimu opgtne ude- 
lilo, jestlize jest mezi uchazeäi nejvytecnejsim. 

4. Kdyby v nekterem roce nadani udeleiio byti nemohlo, ku pf. pro 
nedostatek vhodneho uchazece, budiz zadrzena cast v pristini roce 
udelena, tak ze v roce tom udeleno bilde nadani yyjimecne soucasne 
2 uchazeöüm. Usnesenfm c. k. akademickebo senatu möze tez cäst ürokü v mezicasi 
vzeslycL, ktera^ po vyplaceni prvniho pozitku nadacniho pfebude, v nekterem z pfiätich 
rokü byti udelena zpüsobem v odstavci 2. uvedenym. Nesmi vsak nikdy jeden studujici 
obdrzeti v tomtez roce vice nez ürok jednoroöni. 

5. Vyzvani k ucbäzeni se o udeleni nadani uvefejni se kaidoroöne v pravy äas 
nakladem nadace pribitim dotyöne vyhlasky na cernem prkne jmenovane uoiversity 
a V üfednich Prazskych Novinach. 

2adosti za udeleni nadacniho pozitku budtez kazdorocne podany u dekanstvi 
prävuicke fakulty, ktere^ je pfedlozi se svym dobrozdanim akademickemu senatu k ud6- 
loväni nadacniho pozitku povolanemu. Poöioajic studijnim rokem 1894/95 budtez zadosti 
podany az do dne 15. dubna kazdeho roku. 

Akademicky senat.c. k. öeske university Karlo-Ferdinandovy pfi- 
jima venovani svrchu zmineneho kapitalu, jakoz i spravu jmeni 
nadacniho a bere na se i nästupce sve v üfade povinnost, udileti pozitek nadace die 
pfedpisji zde naznaöenych a zavazuje se, ie se jmeuim nadaönim beze svoleni c. k. 
mistodrzitelstvi jakozto üfadu nadacniho nijakou zmenu neucini. 

Naklad za vyhotoveni nadacni listiny zapraven bude z vydajnych penez nadacm'ch. 
Tato nadacni listina vyhotovena jest ve trojim stejnopise, z nehoz jeden u c. k. mistodr- 
zitelstvi, jeden u c. k. akademickebo senatu a jeden u dekanstvi c. k. fakulty ved 
pravnich a statm'ch se ulozi. 

V Praze, dne 15. prosince 1894. 

Akademicky senat c. k. öeske university Karlo-Ferdinandovy. 
(L. S.) Spina mp., 

t. ö. rektor. 

Dr. Fr. Xav. KryStüfek mp., 

t. c. proreklor. 

Dr. Jan Lad. Sykora mp. 

Dor. E. Kadefävek mp. 

Dr. J. Pachta mp. 

Hanel mp. 

Tomsa mp. 

Kolacek mp. 

Horbaczewski mp. 

Braf mp. 

Hostinsky mp. 

Dr. L. Heyrovsky mp. 

Dr. B. Jiruä mp. 

Rezek mp. 

Stvrzuje se. Cfs. 181.397. 

C. k. mistodrzitelstvi v C e ch a eh. 
V Praze, dne 2. ledna 1895. 

Za mistodrzitele: 
(L. S.) Stummer mp. 

Original bei der k. k. Statthalterci in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



^«•»» 



19 



Dr. Alexander Wiechowsky. 



Dr. Alexandr Wiechowsky. 



19 



1885 
März 18. bfezna. 

Dr. Alexander Wiechowsky-Stiftiing. Nadan i Dra. Alexandra Wiechowskeho. 



Der deutsche pädag ogische 
Verein in Prag hat nach dem Able- 
ben des Dr. Alexander Wiechowsky, 
Direktors der Je. k. deutschen Leh- 
rerbildungsanstalt in Prag, unter dm^ 
Lehrerschaft und den Freunden des Ver- 
ewigten eine Sammlung behufs Errichtung 
einer Stiftung zu Ehren des Verstorbenen 
eingeleitet. 

Nach Abschluß dieser Sammlung hat 
der Ausschuß des erwähnten Vereines in 
den am 18. März 1885, 23. April 1887 und 
21. Mai 1887 abgehaltenen Sitzungen die 
Errichtung dieser Stiftung sowie die näheren 
Modalitäten für dieselbe beschlossen. 

Der Name der Stiftung hat zu 
lauten: „Dr. Alexander Wiechow- 
sky -Stiftung, errichtet vom deut- 
schen pädagogischen Vereine in 
Prag für Zöglinge der deutschen 
Lehrerbildungsanstalt in Prag^. 

Mit den Zinsen des Stiftungs- 
kapitales sind alljährlich am 
Todestage des Dr. Alexander Wie- 
chowsky, d. i. am 1. Februar, zwei 
mittellose, würdige Zöglinge deut- 
scher Nationalität der k.k. deutschen 
Lehrerbildungsanstalt zu beteilen, 
wobei in erster Linie auf Söhne 
deutscher Lehrer Rücksicht zu 
nehmen ist. 

Das Präsentationsrecht steht 
dem Lehrkörper der k. k. deutschen 
Lehr erbil dungsanstalt in Prag, 
das Verleihungsrecht dem Aus- 
schusse des deutschen pädagogischen 
Vereines in Prag zu. Im Falle der 
Auflösung dieses Vereines über- 
geht auch das Verleihungsrecht an 
die deutsche Lehrerbildungsanstalt 
in Prag. Die Verwaltung des Stif- 
tungsvermögens kommt der erwähn- 
ten Lehranstalt zu. 

Der bezügliche Stiftsbrief unirde am 
4, Oktober 1888 ausgefertigt und unterm 
26. Dezember 1888 von der k. k. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Zur Zeit der Errichtung des Stifts- 
briefes betrug das Stiftungsvermögen 629 fl. 



Nimecky paedagogicky spolek 

V Praze zahdjil po smrti Dra Alex- 
andra Wiechowskeho, reditele 
c. k. nömeckeho ucitelskeho üstavu 

V Praze, mezi ucitelstvem a pfätely zesnuleho 
sbirku za nöclem zfizeni nadace na pocest 
zemreleho. 



Po ukanöeni teto sbirky usncsl se vybor 
zminöneho spolku ve svych schüzich, dne 
i8. bfezna 1885, 23. dubna 1887 a 21. kvetna 
1887 konanych, na zfiaeni teto nadace 
a bliisich jeji modalitäch. 

Nadace mä slouti: 

„Nadace Dra Alexandra Wie- 
chowskeho, zfizend nSmeckym pae- 
dagogicky m spolkem v Praze pro 
chovance nemeckeho ucitelskeho 
üstavu V Praze.^ 

Üroky nadaöniho jm^ni budteJ^ 
ka^doroöne v ümrtni den Dra Alex- 
andra Wiechowskeho, t. j. dne 
1. ünora, podäleni dva nemajetni, 
hodni chovanci nimecke närodnosti 
na c. k.nemeckem üstavu ucitelskem 
studujici, pfi öemz budii brdn 

V prvni fad6 zfetcl k synäm name- 
ckych uöitelü. 

Praesentacni prävo pfislusi 
uöitelskemu sboru c. k. nemeckeho 
uöitelskeho tistavu v Praze, prävo 
propüjöovaci pak vyboru nemcckeh o 
paedagogickeho spolku v Praze. 

V pfipadö zruseni tohoto spolku 
pfechdzi prävo propüjcovaci na 
nSmecky ucitelsky üstav v Praze. 
Sprdvu nadacniho jm^ni mä obsta- 
rdvati zmineny uöitelsky üstav. 



Pfislusny nadaönl list byl dne 4. fijna 
1888 vyhotoven a dne 26. prosince 1888 
c. k. mistodrzitelstvim v Praze potvrzen. 

V öas zfizeni nadaöniho listu iinilo 
nadaini jmeni 629 zl. 73 kr. Bak. cis.y za 

3* 



20 



Dr. Alexander Wieo.bowsky. 



Dr. Alexandr Wiecbowsky. 



20 



73 kr, Ö. W., wofür eine Papierrente über 
700 fl. Ö. W. angeschafft^ der Restbetrag von 

74 fl. 49 kr. wurde zur Deckung der Aus- 
laden der Stiftsbrief' Errichtung und der 
tfbertragungsgebühr bestimmt. 

Das Vermögen dieser Stiftung^ welches 
die Direktion der k. k. deutschen Lehrerbil- 
dungsanstalt venvaltet, beträgt 1400 K, aus 
dessen Reinerträgnisse zwei Zöglinge der 
gedachten Anstalt jährlich mit 29 K 40 h 
beteilt werden. 



niz zakoupena byla papirovd renta na 700 zl. 
R. ö. znöjici. Zbytek v ödstce 74 zL 49 kr. 
urcen byl na kn/ti vyloh se zfizenim nadace 
spojenych a k zaplaceni poplathu pfevodniho. 

Jmeni teto nadace, kteri spravuje redi- 
telstvi c. k. nhnecMho ustavu uöitelskeJto, 
cini 1400 K, a z jeho disteho vynosu po- 
ddlujl se dva chovanci zminSneho ustavu, 
a sice kazdy rocne öästkou 29 K 40 h. 



I. 

Protokoll, 

aufgenommen in der 2. Ausschusssitzung des deutschen pädagogischen Vereines 

in Prag, am 18. März 1885. 

Tagesordnung: Activierung der Wiechowsky-Stiftung. 
Der Ausschuss einigt sich über Folgendes: 

1. Der officielle Name der Stiftung lautet : „Dr. Alexander Wiechowsky- 
Stiftung, errichtet vom deutschen pädagogischen Vereine in Prag für 
Zöglinge der deutschen Lehrerbildungsanstalt in Prag". 

2. Mit den Zinsen des Stiftungscapi tales von 400 fl. werden all- 
jährlich am Todestage Dr. A. Wiechowsky's 2 mittellose, würdige Zög- 
linge deutscher Nation der obgenannten deutschen Lehrerbildungs- 
anstalt in Prag betheilt, wobei in erster Linie auf Söhne von Lehrern 
Rücksicht zu nehmen ist. 

3. Das Präsentationsrecht steht dem Lehrkörper der Anstalt, das 
Verleihungsrecht dem deutschen pädagogischen Vereine in Prag zu. 

Verificiert am 1. April 1885. 



August Malley mp., 

d. Z. ObmanD. 



Hugo Heller mp., 

Schriftführer. 



Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- 
halterei in Prag. 



Jednoduchy opis u c. k. mistodrzitelstvi 
V Praze. 



II. 

Protokoll, 

aufgenommen in der 3. Ausschusssitzung des deutschen pädagogischen Vereines 

in Prag, am 23. April 1887. 

Über die Errichtung der Dr. Alexander Wiechowsky-Stiftung ändert 
der Ausschuss die am 18. März 1885 gefassten Beschlüsse in folgender Weise ab: 

1 . Der ofScielle Name der Stiftung lautet : „Dr. Alexander Wiechowsky- 
Stiftung, errichtet vom deutschen pädagogischen Vereine in Prag für 
Zöglinge der deutschen Lehrerbildungsanstalt in Prag. 

2. Mit den Zinsen des Stiftungscapitales von 550 fl, werden all- 
jährlich am Todestage Dr. Alexander Wie chowsky's zwei mittellose, 



21 r)r. Alexander Wiechowsky. Dr. Alexandr Wiecbowsky. 21 

würdige Zöglinge deutscher Nationalität obengenannter Anstalt be- 
theilt, wobei in erster Linie Söhne deutscher Lehrer zu berück- 
sichtigen sind. 

3. Das Vorschlagsrecht steht dem Lehrkörper der genannten 
Anstalt, das Verleihungsrecht dem Ausschusse des deutschen päda- 
gogischen Vereines in Prag zu. 

4. Im Falle der Auflösung des deutschen pädagogischen Vereines 
geht auch das Verleihungsrecht auf die k. k. deutsche Lehrerbildungs- 
anstalt in Prag über. 

5. Die Verwaltung des Stiftungsvermögens kommt d er k. k. deutschen 
Lehrerbildungsanstalt in Prag zu. 

Verificiert am 21. Mai 1887. 

P^ür deo Vorstand: 

Franz Ei seit mp., Aug. Malley mp, 

Schriftiührer. d. Z. Obmann. 

Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- Jednoduchy opis u c. k. mistodriitelstvi 

halterei in Prag. v Praze. 



III, 

Protokoll, 

aufgenommen in der 4. Ausschusssitzung am 21. Mai 1887 im deutschen päda- 
gogischen Vereine in Prag. 

Verhandlung über die Dr. Alexander Wiechowsky-Stiftung : 
Der Herr k. k. üirector der Lehrerbildungsanstalt in Prag £duard Seewald wünscht, 
der Verein solle sich schriftlich an die k. k. deutsche Lehrerbildungsanstalt in Prag 
wegen Übernahme des Vorschlags- und Verwaltungsrechtes wenden. 

Herr Malley hat mit einem Beamten über Abfassung des Stiftsbriefes verhandelt. 
Er wünscht Aufklärung über folgende Fragen: 

1. Wann soll die Stiftung ins Leben treten? Der Ausschuss beschliesst, am 1. Jänner 1888. 

2. Wer zahlt die Auslagen, wer die Übertragungsgebühr? 

Herr Malley wird beauftragt, sich zu erkundigen, ob das Geld, welches über 600 fl. 
eingegangen ist, für Auslagen zur Errichtung der Stiftung verwendet werden kann. Sollte 
dies möglich sein, so wird beschlossen : „Das Stiftungscapital wird auf 600 fl. festgesetzt". 

Verificiert am 18. Juni 1887. 

Für den Vorstand: 

Franz Eiselt mp., Aug. Malley mp., 

Schriftführer. d. Z. Obmann. 

Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- Jednoduchy opis u c. k. mistodrzitelstvi 

halterei in Prag. v Praze. 



/ öOkr. \ IV. 

V Stempel. / 

Stiftsbrief. 

Die unterzeichnete Direction der deutschen k. k. Lehrerbildungsanstalt 
in Prag beurkundet hiemit, der deutsche pädagogische Verein habe in der 



22 Dr. Alexander Wiechowsky. Dr. Alexandr Wiechowsky. 22 

am 18. März 1885 abgehaltenen Sitzung die Errichtuog einer Stiftung mit nachstehenden 
Bestimmungen beschlossen : 

A, 1. Der Name der Stiftung lautet: 

Dr. Alexander Wiechowsky-Stiftung, .errichtet vom deutschen 
pädagogischen Vereine in Prag für Zöglinge der deutschen Lehrer- 
bildungsanstalt in Prag. 

2. Mit den Zinsen des Stiftungs-Capitales werden alljährlich am 
Todestage des Dr. Wiechowsky, d. i. am 1. Februar, zwei mittellose, 
würdige Zöglinge deutscher Nationalität der deutschen Lehrerbildungs- 
anstalt betheilt, wobei in erster Linie auf Söhne d e u ts ch e r L e h r e r 
Rücksicht zu nehmen ist. 

3. Das Präsentationsrecht steht dem Lehrkörper der deutschen 
Lehrerbildungsanstalt in Prag, das Verleihungsrecht dem Ausschusse 
des deutschen pädagogischen Vereines in Prag zu. 

Weiteres wurde in den am 23. April 1887 und 21. Mai 1887 abgehaltenen Sitzungen 
beschlossen : 

B. l.ImFalle der Auflösung desdeutschen pädagogischen Vereines 
geht auch das Verleihungsrecht an die deutsche Lehrerbildungs- 
anstalt in Prag über. 

2. Die Verwaltung des Stiftungsvermögens kommt der deutschen 
k. k. Lehrerbildungsanstalt in Prag zu. 

3. Die Stiftung tritt am 1. Jänner 1889 ins Leben. 

Das Stiftungsvermögen sammt allen Interessen betrug 629 fl. 73 kr. Ö. W. Diese 
Barschaft wurde für diese Stiftung angelegt, und besteht nun das Stiftungsvermögen in 
Nachstehendem : 

a) In der Staatsschuldverschreibung [Wien, am 1. November 1887 Nr. 59.384 (Papier- 
rente per 700 fl. nom.)], welche auf den Namen dieser Stiftung vinculiert wurde, und 

h) in einem Betrage per 74 fl. 49 kr., welcher in der Böhmischen Sparcassa in Prag 
sub fol. 101.979 auf den Namen dieser Stiftung fruchtbringend angelegt ist und 
zur Deckung der Auslagen der Stiftsbrief-Errichtung und der Übertragungsgebühr 
verwendet werden wird. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung vorschriftsmässig sichergestellt 
und von der Direction der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Prag in die Verwaltung über- 
nommen worden ist, so erklärt die unterzeichnete Direction für sich und ihre Nachfolger 
im Amte, für die Sicherheit des Stiftungsvermögens sorgen zu wollen, mit demselben ohne 
Bewilligung der k. k. Statthalterei als Stiftungsbehörde keine wie immer geartete Ver- 
änderungen vorzunehmen und über die Gebarung mit dem Stiftungsvermögen alljährlich 
einen summarischen Rechnungsauszug der k. k. Statthalterei vorzulegen. 

Der Lehrkörper der deutschen k. k. Lehrerbildungsanstalt in Prag erklärt für sich 
und seine Nachfolger im Amte, das Präsentationsrecht für diese Stiftung anzunehmen und 
dasselbe nach den Bestimmungen des Stiftsbriefes auszuüben. 

Der gefertigte Ausschuss des deutschen pädagogischen Vereines in Prag und im 
Falle der Auflösung dieses Vereines die unterzeichnete Direction der k. k. deutschen 
Lehrerbildungsanstalt in Prag erklären für sich und ihre Nachfolger im Vereine und 
im Amte, das Verleihungsrecht für diese Stiftung anzunehmen und diese Stiftung auf 
Grund der Präsentation des Lehrkörpers der k. k. deutschen Lehrerbildungsanstalt nach 
den Bestimmungen dieses Stiftsbriefes zu verleihen. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung werden aus den vorhandenen oder zunächst 
einfliessenden Einkünften der Stiftung bestritten. 

Urkund dessen sind von diesem drei gleicliljuitende Exemplare verfasst, allseitig 
gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet worden und soll eines davon bei der k. k. Statt- 



23 I>r. Alexander Wiechowsky. Dr. Alexaudr Wicchowsky. 23 

halterei in Prag, das zweite bei der Direction der k. k. deutschen Lehrerbildungsanstalt 
in Prag und das dritte bei dem Ausschusse des deutschen pädagogischen Vereines in 
Prag aufbewahrt werden. 

Prag, den 4. October 1888. 
A. Schubert mp., P. Mohaupt mp., Ed. Seewald mp., 

d. Z. Obmann. d. Z. Obmannstellvertreter. Director der k. k. deutschen Lehrerbildungsanstalt. 

Alois Zinner mp., BerthaKoerner mp., Alexander Wondra mp. 

d. Z. Schriftführer. d. Z. Schriftf. t/ i t? 1 1. 1 a i. tt •• i 

Karl Elbl mp. Ant Honl mp. 

August Mall eymp., Frdr. Erben mp. m#. , i tt x i 

p . '^ Michael Hauptvogel mp. 

L/assier, ^ /? c« i. • i i 

Josenne Stienal mp. T^ ^r- x t» i * i 

Josef Krause mp. „ ,, ,, ^'' Victor Prochazka mp. 

li. Muthsam mp. „^ rr i t. *.t i 

Anna Stephan mp. ,^„, , W. Krehan mp. F. Nowak mp. 

K. Wanka mp. mu r« i. t r w 

Jok.K. Schwarz mp. , ^ ..^ Th. Grohmann mp. Josef Wagner mp. 

L. (jrrobner mp. ^ *ir t o n 

Ludwig Füssl mp. , TT , 1 ''' ^^^^ '"^'- ^^^' ^ö^l^er ^P- 

August Hackel mp., ^,., ..... ,, 

F. Mathe mp. als Zeuge ^'^' ^uhlbauer mp. 

Fr. Fieger mp., J^^- Mugrauer mp. 

als Zeuge. 



Vorstehender Stiftsbrief wird bestätigt. 



St. Z. 94.943. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 26. December 1888. 

Für den Statthalter: 

(L. S.) Friedl mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Prazo. 



^«t»»- 



24 



Frantiiek Princ. 



Frauz Princ. 



24 



TOO, 



1885 

kvetna 30. Mai. 

Studentske nadani Frantiska Prince. Franz Princsch« Studenten-Stiftung. 



Möstan Vysohomytshj Frantiäeh 
Fr in c, dne 8. öervence 1888 jsesnuly, odkdzal 
ve sve posledni vüli ze dne 30. hvötna 1885 
na zrieeni nadace k podporovdni 
chudych iähü gymnasia ve Vysokem 
Mytö obnos 200 zl. 

Prislasny nadaöni list hyl dne 10. öer- 
vence 1895 ohci Vysokamytskou vyhotoven 
a dne 31. öervence 1895 c. k. mistodrHtelstvim 
V Praze potvrzen. 

Die ustanoveni tohoto nadaöni- 
ho listu, mä rozhodovati o druhti 
a spüsobu podpory, ktere chudi zdci 
Vysokomytskeho gymnasia z vynosu 
teto nadace tiöastnymi semaji stdti, 
möstskd rada ve Vysokem Mytö po 
dohodnuti se s feditelstvem a to die 
pomörü mistnich i üstavu a die 
skuteöne potfehy. 



^dyhy gymnasia ve Vysokem Mytö ne- 
bylo, mä nadaöniho poHtku pouzito byti na 
podporu chudych zdkil nektercho jineho vys- 
siho üstavu ve Vysokem Mytö svym uröenim 
gymnasiu nejhlifHho. 

Jrnöni teto nadace, spravovane ohci 
Vysokomytsk&u, cini 452 K; jeho iisteho 
vynosu 17 K 74 h uzivä se nyni die usta- 
noveni nadaöniho listu k podpore chudych 
Mkü gymnasia ve Vysoketn Mytö. 



Der am 8. Juli 1888 zu Hohenmauth 
verstorbene Bürger Franz Princ hat in 
seiner Ictztwilligen Anordnung vom 30. Mai 
1885 zur Errichtung einer Stiftung 
zur Unterstützung armer Schüler 
des Gymnasiums in Hohenmauth 
eimn Betrag von 200 fl. vermacht. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
10. Juli 1895 von der Stadtgemeinde HoJien- 
mauth ausgefertigt und unterm 31. Juli 1895 
von der k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes hat über die Art und 
Weise, wie armen Schülern des 
Hohenmauther Gymnasiums aus 
dem Erträgnisse dieser Stiftung 
eine Unterstützung zuteil werden 
soll, der Stadtrat von Hohenmauth 
im Einverständnisse mit der Di- 
rektion dieses Gymnasiums nach 
Maßgabe der jeweiligen Orts- und 
Anstalts- Verhältnisse und des tat- 
sächlichen Bedarfes zu bestimmen. 

Sollte das Gymnasium in Hohenmauth 
aufgehoben werden, so ist das Stißungs- 
erträgnis zur Unterstützung armer Schuler 
einer anderen höheren Lehranstalt, welche 
ihrer Bestimmung gemäß einem Gymnasium 
am nächsten steht, zu verwenden. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der Gemeifide Hohenmauth verwaltet 
wird, beträgt 452 K, dessen Reinerträgnis 
im Betrage von 17 K 74 h gegenwärtig nach 
den stiftsbrieflichen Bestimmungen zur Unter- 
Stützung armer Schtder des Hohemnautlier 
Gymnasimns verwendet wird. 



I. 

Poplatek z pfevodu vlastnictvi legatü zapravcn die cl. 106 F. dae 23./II. 188Ü. 

Opis. 



/15 kr.\ 
VkolekJ 



Posledni pofizeni. 



Veda, ze smrtjista, hodina jeji ale nejista jest, uciuil jse u j i podepsany FrantiS ek 
Princ, me§£an ve Vysokem Myte, pfi üplne zdravem rozumu, s dobrym rozmyslem a roz- 
väzenim toto posledni pofizeni: 






25 Frantisek Princ. Franz Princ. 25 

III. Naproti tomu cinim näsledujici odkazy, ktere svemu vnuku AntoDinu Princovi 
CO dedici ukladäm, a sice odporucuji: 

6. Na nadaci kpodpofe chudych zakü na gymnasium Vysokomytskym 
dve ste zlatych, t. j. 200 zl. R. ö. 

Na dükaz toho jsem toto sve posledni pofizeni vlastnorucne podepsal a tri päny 
svedky k spolupodpisu pozadal. 

Ve Vysokem Myte, dne 30. kvötna 1885. 

Vaclav Valenta mp . FrantiSek Princ mp., 

svedek posledni vulc. ksafbujici. 

FrantiSek Marcs mp., 

svSdek posledni vüle- 

Med. et Chirg. Dr. Karel Bartsch mp., 

svedek posledni vule. 

Prohlaseno uc. k. okresniho soiiduve Vysokem Myte, dne 5. srpna 1888. 

(L. St.) C. k. okresni sondce: 

Eoräb mp. 

Pfepis teu soublasi s püvodni nekolkovauou posledni völi. 

Vypravna c. k. okresniho soudu ve Vysokem Myte, 

dne 17. cervence 1889. 

(L. St.) Hulakovsky mp. 

Overeny opis u c. k. okresniho hejtnianstvi Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Be- 

ve Vysokem Myte. zirkshauptmannschaft in Hohenmauth. 



II. 

Nadaci list. 

My podepsani zastupcove ol)ce knil. venneho mesta Vysokeho Myta vyznavame timto 
nadacim listem za sehe a za sve nästupce v üfade, ze pan Frantisek Princ, mSäfan 
z Vysokeho Myta, dne 8. cervence 1888 vc Vysokem Myte zemfely, svou posledni vüli 
ze (Ine 30. kvetna 1885 na penezich obnos 200 zl. R. c. k cili zalozeni nove nadace 
k podpore chudych zakü na gymuasii Vysokomytskem nasledujicimi slovy 
odkazal: 

6. Nanadaci k podpore chudych zakü na gymnasium Vysokomytskym 
dve ste zlatych, t. j. 200 zl. R. ö. 

Penize tyto byly universalnira dedicem paiiem M. l)r. Antoninem Princem po odrazce 
zapravcnycli tax per 20 zl. v cistem zbytku per 180 zl. R. c. prozatimnc do Prvni za- 
lozny ve Vysokem Myte dne 1. kvetna 1889 ulozeny a vkladni knizka v ücet pokladny 
fondu gymnasia do pfijmu vzata, dne 17. kvetna 1892 pak i s üroky ührnnych 23 zl. 
öl kr. R. c. opet vyzvednuty a koupen na ne npis statni 4®/© torunove renty danö proste 
ze dne l.zafil892, c. 7421 na 400Ä*nom. znejici a na tuto nadaci vinkulovany, zbytek 
pak 25 zl. CO kr., t. j. dvacet pet zlatych 60 kr. ulozen na ürok ve spofitelnfe mesta 
Litomyäle na vkladni knizku öis. 2585/854. 

XL 4 



26 Frantisek Princ. Fran^ Princ. 26 

Ponevadz stätni üpis tento v ü^et pokladny fondu obecnibo gymnasia na Yysokem 
Myte CO zylastni nadace l'raDtiska Prince prijat jest, protoz nadaci tuto na zaklade 
usnesem obecniho vyboru ze dne 22. dubna 1894, ö. 1011, pfijimäme a zavazujeme se 
za sebe a za sve nästupce v üfade, ze budeme peci miti, aby pocinajic rokem 1893 üroky 
rocnich 10 zl. B. c. z nadacibo kapitalu plynouci k podpofe cbudych zakü gymnasia ve 
Vysokem Myte obraceny byly. 

YykonäTdni teto nadace poöina rokem 1894, ürokü pak z minalosti, t. j. za cas od 
1. kTetna 1889 az do skntecneho vykonavani nadace vzeSlycb — po odrazce vydani 
s realisovänim nadace spojenych — bude, jakmile nadacni list tento schvälen bude, na 
podporu cbudych äakft gymnasia Vysokomytskeho pouzito. 

Jakym spüsobem podpora cbudych zakü gymnasia ve Vysokem 
Myte z ürokfi nadace teto vzdy diti se ma, bude vzdy die pomerü mist- 
nich i üstavu a die potfeby skutecne radou kral. venu, mesta Vysokeho 
Myta podohodnuti s f editelstvem gymnasia urceno, pfi öemz se ustano- 
vuje, ze, kdyby gymnasia ve Vysokem Myte nebylo, pozitku nadace te 
pouzito byti ma vzdy na podporu zakü uektereho jinebo yydsibo üstavu 
ve Vysokem Myte, svym ur6enim gymnasia nejblizäibo. 

Hledice k tomu, co feceno, my podepsani zastupcove obce kral. venu, mesta Vysokeho 
Myta nadaci tu pfijimäme a slibujeme za sebe a za sve nästupce v üfade, ie budeme 
bezpeönost nadaci jistiny nalezite peöovati, ze s ni bez povoleni pfedstavenych nadacich 
üfadü pfislu§nych zädne zmeny ncud'inime a budeme üroky kazdeho roku vybirati a jich 
k üöelu timto nadacim listem vytknutemu vynalozime. 

Tomu na vödomi sdelany jsou ötyfi stejnopisy tohoto nadacibo listu stejneho zneui, 
vsestranne podepsäny a podpisy dvou svedkü opatfeny, z nichz jeden ulozen jest u c. L 
mistodrzitelstvi, druhy u c. k. okresniho hejtmanstvi ve Vysokem Myte, tf eti u obce kral. 
venu, mesta Vysokeho Myta a ctvrty u feditelstvi vyäsiho gymnasia ve Vysokem Myte. 

Obecni vybor kral. venu, mesta Vysokeho Myta, 

dne 10. cervence 1895. 

Starosta : 

(L. St.) J. B. Tüma mp. 

Obecni siarsi: 

(?) 

Üdove obecniho predstavenstva : 

Karel Matousek mp. 
Ant. Iliha mp. 

Stvrzuje se. ^^'s- 110.996. 

C. k. mistodrzitelstvi v (J e c h a c h. 
V Praze, dne 31. cervence 1895. 

Za mistodrzitcle: 

(L. St.) Stummer mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalierei in Prag. 



27 



Anna Fischer. 



Anna Fischerovi. 



27 



TOI. 



1885 

Juni 11. dervna. 



Anna Fischer'sche I. Stiftung. 

Die am 9. Juli 1886 verstorbene Anna 
Fischer in Tcplits widmete in ihrem 
Testamente vom 11. Juni 1885 zur Er- 
richtung einer Stiftung ein Kapital von 
1000 fl. mit der Bestimmung^ daß 
der Zinsengenuß geteilt und zwei 
Kindern, welche christ-katholi- 
scher Religion sind^ sich entweder 
den Studien widmen oder aber 
Lehrlinge in einem Handwerke sind, 
oder auch Mädchen von 10 bis 15 
Jahren, die verwaist sind und in 
ein Kloster oder eine andere weib' 
liehe Anstalt zur Erziehung gege- 
ben werden, verliehen werde. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert bei entsprechender Verwen- 
dung bis zur Vollendung der Stu- 
dien oder Erlernung des Hand- 
werkes» 

Das Vorschlagsrecht steht dem 
liürgermeisteramte in Brüx, das 
Besetzungsrecht der k. k. Statthal- 
terei in Prag zu. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben zunächst die Blutsverwandten 
der Stifterin und ihres verstorbenen 
Gatten Josef Fischer, bei Abgang 
solcher, aber mittellose brave Kin- 
der katholischer Konfession aus 
der Gemeinde Havran. 

Der bezügliche Stiftsbrief tvurde am 
6. März 1898 von der k. k. Statthaltei'ei in 
Prag ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Vorschlag des Bürger- 
meisters der Stadt Brüx von der 
k.k. Statthalterei in Prag verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt 2900 K, aus dessen Reinerträgnisse 
zwei Plätze mit der Jahresgebühr von je 54 K 
dotiert werden. 

XL 



I. nadänj Anny Fischerove. 

Anna Fischerovd, dne 9. öervence 
1886 V Teplici zesnulä, v^novala ve sve 
posledni vüli ze dne 11. öervna 1885 na 
zfizeni nadace kapital 1000 zl. s ustdno- 
venim, aby üroky byly rozdileny 
a udileny dvema ditkdm näboien- 
stvi krestansko-katolickeho, ktere 
sc venuji bud studiim nebo json 
uöedniky ndjakeho femesla, nebo 
take divkäm od 10 do 15 let, ktere 
jsou osifele a maji ddny byti na 
vychovdni bud do kldstera bud do 
jineho ienskeho üstavu. 



P zivdni nadace trvd pfi 
rddnem chovdni az do skonöeni 
studii nebo vyuceni se remeslu. 



Prdvo navrhovaci pfislu§i 
purkmistrov^kemu üfadu v Mostu, 
prdvo udelovaci c. k. mistodriitel- 
stvi V Praze. 

Ndrok na tuto nadaci maji 
predevsim krevni pribuzni zakla- 
datelky a jejiho zemrelSho manzela 
Josefa Fischera, v pripadd, ze by 
jich nebylo, nemajetne ho dne ditky 
katolickeho vyzndni z obce Havrane. 

Pfidusny nadaöni list byl dne 6. hrezna 
1898 c. k. mistodriitelstvlm v Praze vyhotoven. 

Nyni propüjüuje tuto nadaci 
c. k. mistodrzitelstvi v Praze po 
ndvrhu purkmistra mesta Mostu. 

Jm^ni nadaöni, spravovane c. k. mlsto- 
drHtelstvim v Praze, cini 2900 K; z jeho 
öisteho vynosu dotuji se dve mista s roinim 
poiitkem po 54 K, 



28 Anna Fischer. Anna Fischerova. 28 

I. 

Testament. 

Ich endesgefertigte Anna Fischer, geborene Hawelka. Hausbesitzerin in 
Teplitz bestimme für den Fall meines Todes über mein Vermögen bei vollem Gebrauche 
meiner Kräfte und bei vollständiger Freiheit folgendes: 

2. An Legat widme ich weiter den Betrag von 1000 fl., das ist ein- 
tausend Gulden 0. W„ zu einer Stiftung. Der Zinsengenuss dieses 
Kapitals soll jährlich für zwei Kinder getheilt und gewidmet werden, 
welche christkatholischer Religion sind und entweder den Studien 
sich widmen oder aber Lehrlinge in einem Handwerke sind, oder auch 
Mädchen von zehn bis fünfzehn Jahren, die Waisen sind und in ein 
Kloster oder aber in eine andere weibliche Anstalt zur Erziehung ge- 
geben werden. 

DerGenuss dieser Stiftung dauert bei entsprechender V^erwendung 
bis zur Vollendung der Studien, der Erlernung des Handwerkers. 

Das Vorschlagsrecht steht dem Bürge rmeisteramte in Brüx, das 
Besetzungsrecht der k. k. Statthalterei in Prag zu. 

Berufen ist zunächst die Blutsverwandtschaft der Stifterin und 
ihres verstorbenen Gatten Josef Fischer, bei Abgang solcher Verw^andt- 
schaft aber mittellose, brave Kinder katholischer Confession der Ge- 
meinde Havran. 

Die Bewerber haben ihre, mit dem Tauf- und Impfscheine, sowie dem Armen- und 
allenfälligen Studienzeugnisse vom letzten Semester und, im Falle ihrer Vei-wandtschaft 
mit der Stifterin und ihrem Gatten Josef Fischer, auch mit dem legalen Stammbaume 
belegten Gesuche bei der k. k. Statthalterei in Prag zu überreichen. 

d) Endlich widme ich hievon ein Kapital von 600 fl., d. i. sechshundert 
Gulden Ö. W. zu einer Stiftung für christkatholische Jünglinge oder 
Mädchen, letztere im Alter zwischen zehn und fü nfzehn Jahren, zunächst 
aus der Verwandtschaft meines Vaters Jose f Hawelka, Grundbesitzers 
aus Dobschitz, meiner Mutter Rosina Hawelka, geborenen Schulz aus 
Sedlitz bei Brüx, und meines Bruders, beziehungsweise Schwagers 
Adolf Nickel, Grundbesitzers aus Dobschitz N.-C. 20, und bei deren 
Abgang für andere arme katholische Kinder aus den Gemeinden Dob- 
schitz und Luschitz. 

Vom Jahreszinsenertrage dieses Kapitals ist ein Handstipendium, 
dessen Genuss durch 3 Jahre dauert, zu entrichten an eines der vorbe- 
rufenen Kinder, welches entweder in den Studien sich befindet oder 
ein Handwerk erlernt (und zwar als Geselle oder Lehrbursche), oder 
aber im Falle der Stipendist weiblichen Geschlechtes ist, in einer 
öffentlichen weiblichen Erziehungsanstalt sich befindet. 

Das Vorschlagsrecht für dieses Stipendium hat abwechselnd der 
Vorsteher der Gemeinde Luschitz und Dobschitz. 

Dieser Aufsatz enthält meinen genau meinem Wunsche gemäss niedergeschriebenen 
Willen. Ich habe denselben nach Durchlesung vor den drei gleichzeitig anwesenden Zeugen 
als solchen bestätigt und sohin vor ihnen unterschrieben. 

Teplitz, am IL Juni 1885. 

Anna Fischer mp. geborene 
Hawelka. 

JÜDr. Heinrich Lindner mp., als Zeuge des letzten Willens. 

Johann Strejzowsky mp., als Zeuge des letzten Willens. 

JUDr. Max Ritter von Oben traut, als Zeuge des letzten Willens. 



29 Anna Fischer. Anna Fischerova. 29 

Kundgemacht am 1. August 1886. 

Der gefertigte Notariatssubstitut als Gerichtskommissär : 

JUDr. Julius Rohr mp. 

Dass diese Testament8al)schrift mit dem 2 Bogen starken, ungestempelten Originale 
wörtlich gleichlautend ist, wird bestätigt. 

K. k. Bez. -Gericht Teplitz, 
am 8. August 1886. 

Der Expeditsleiter: 

Weigl, 

k. k. Kanzelist. 

Beglaubigte Abschrift beider k. k. Statt- Overeny opis u c. k. raistodrzitelstvi v Praze. 

haltecei in Prag. 



II. 

/ 50 kr. \ 
V Stempel. / 

Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterei für Böhmen beurkundet hiemit, dass die am 9. Juli 1886 ver- 
storbene Anna Fischer in Teplitz in ihrem Testamente dto. Teplitz am 11. Juni 1885 
Abs. 2, die Errichtung einer Stiftung zur Verabreichung von Handstipendium an 2 Studie- 
rende oder Lehrlinge oder an zwei Mädchen mit nachstehenden Worten angeordnet hat: 

2. an Legat widme ich weiter den Betrag von 1000 fl., d. i. eintausend 
Gulden Ö. W., zur einer Stiftu;»g. Der Zinsengenuss dieses Capitals soll 
jährlich für zweiKinder getheilt und gewidmet werden, welche christ.- 
katholischer Religion sind und entweder den Studien sich widmen oder 
aber Lehrlinge in einem Handwerke sind, oder auch Mädchen von zehn 
bis fünfzehn Jahren, die Waisen sind und in ein Kloster oder aber in 
eine andere weibliche Anstalt zur Erziehung gegeben werden. 

DerGenuss dieser Stiftung dauert bei entsprechender Verwendung 
bis zur Vollendung der Studien, der Erlernung des Handwerkes. 

Das Vorschlagsrecht steht dem Bürgermeisteramte in Brüx, das 
Besetzungsrecht der k. k. Statthalterei in Prag zu. 

Berufen ist zunächst die Blutsverwandtschaft der Stifterin und 
ihres verstorbenen Gatten Josef Fischer, bei Abgang solcher Verwandt- 
schaft aber mittellose, brave Kinder katholischer Confession der Ge- 
meinde Havran. 

Die Bewerber haben ihre mit dem Tauf- und Impfscheine sowie dem Armen- und 
allenfälligen Studienzeugnisse vom letzten Semester, und im Falle ihrer Verwandtschaft 
mit der Stifterin und ihrem Gatten Josef Fischer auch mit dem legalen Stammbaume 
belegten Gesuche bei der k. k. Statthalterei in Prag zu überreichen. 

Der erwähnte Betrag von 1000 fl. wurde von der k. k. Landeshauptkassa in 
Prag nach Abzug der Übertragungsgebür und des Schulbeitrages in Empfang genommen, 
fruchtbringend angelegt und es besteht das Stiftungsvermögen gegenwärtig: 

a) in einem Antheile der Silberrente dto. Wien vom 1. Juli 1891, Z. 68.542, über 
3.300 fl. mit dem Betrage von 250 fl. ; 

b) in einem Antheile an der Kronenrente dto. Wien vom 1. September 1891, Nr. 3.321, 
mit 2000 Kronen = . ^ 1000 fl.; 

c) in einem Antheile an der Kronenrente dto. Wien vom 1. März 1896, Nr. 22.049, 
mit 200 Kronen = 100 fl.; 



30 Anna Fischer. Anna Fischerova. 30 

d) in einem Antheile an der Eronenrente dto. Wien Tom 1. März 1897, Nr. 25.245, 
mit 200 Kronen = 100 fl., 

und e) in einer Barschaft im Betrage Ton 61 fl. 44 kr. 

Das jährliche Reinerträgnis beziffert sich abzüglich des 57o Regiekostenbeitrages 
mit 55 fl. 58 kr. 

Nachdem somit das Stiftungsvermögen den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen 
gemäss für diese Stiftung nngelegt ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare 
Nutzungen abwirft, verbindet sich die Statthalterei für Böhmen, das Stiftungsvermögen 
nach den bestehenden Normen zu verwalten und die Stiftung gemäss den Anordnungen 
der Stifterin nach vorausgegangener Eonkursausschreibung zu verleihen. 

Diese Stiftung tritt im Jahre 1897 mit 2 Plätzen, jeder mit einer Jahresgebühr von 
27 fl. ins Leben. 

Die bisher aufgelaufenen Nutzungen des Stiftungsvermögens wurden zur Vermehrung 
des Stiftungskapitales verwendet. Der mitgefertigte Bürgeimeister der Stadt Brüx erklärt 
im Grunde des Beschlusses des Gemeindeausschusses der Stadt Brüx vom 19. Jänner 1898 
im eigenen sowie im Namen seiner Amtsnachfolger, dass er das dem jeweiligen Bürger- 
meister der Stadt Brüx eingeräumte Vorschlagsrecht annehmen und in Gemässheit der 
stifterischen Anordnungen ausüben wolle. 

Dieser Stiftsbrief wird in 3 Parien ausgefertigt, von welchen ein Pare bei der Statt- 
halterei in I^rag. das zweite bei der liandeshauptkassa in Prag, und das dritte beim 
Bürgermeisteramte in Brüx aufbewahrt wird. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief von der k. k. Statthalterei in Prag und dem 
Bürgermeister der Stadt Brüx gefertigt. 

Prag, am G. März 1898. 

Der k. k. Statthalter 
(L. St.) Coudenhove rap. 

Der Bürgermeister: 

(L. St.) C. V. Pohnert mp. 

Original bei der k. k. Statthaltoroi in Prag. Original u c. k. mistodi^itelstvi v Praze. 



31 



Anna Fisvher. 



Anna Fischero^ä. 



31 



1885 
Juni 11. cervna. 



Anna Fischer'sche IL Stiftung. 

Die am 9, Juli 18S6 verstorbene Anna 
Fischer in Teplit0 vermachte in ihrem 
Testamente de datoTeplits am 11. Juni 1885*) 
ein Kapital von 600 fl. zur Errichtung 
einer Stiftung und berief zu deren 
Genüsse christkatholische Jung- 
linge oder Mädchen, letztere im 
Alter zwischen 10 und 15 Jahren, 
zunächst aus der Verwandtschaft 
ihres Vaters Josef Hawelka, Grund- 
besitzers aus Dobschitz, ihrer Mutter 
Bosina Hawelka, geb. Schulz aus 
Sedlitz bei Brüx, und ihres Bruders, 
beziehungsweise Schwagers Adolf 
Nickel, Grundbesitzers aus Dob- 
schitZn undbei deren Abgang, andere 
arme katholische Kinder aus den 
Gemeinden Dobschitz und Luschitz. 

Von dem Jahreserträgnisse des 
Stiftungskapitales ist ein Hand- 
Stipendium, dessen Genuß durch 
3 Jahre zu dauern hat, zu bilden 
und an eines der vorerwähnten 
Kinder, welches sich entweder in 
den Studien befindet, oder ein Hand- 
werk erlernt (u.zw. als Geselle oder 
Lehrbursche) oder aber, im Falle 
der Stipendist weiblichen Ge- 
schlechtes wäre, in einer öffentlichen 
weiblichen Erziehungsanstalt sich 
befindet, auszuzahlen. 

Das Vo r s chlag srecht hat ab- 
wechselnd der Vorsteher der Ge- 
meinde Lus chit z und Dobschitz 
auszuüben. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
20. April 1898 von der k. k, Statthalterei in 
Prag ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung abwechselnd über Vorschlag 
des Gemeindevorstehers von Lu- 
schitz und des Ortsvorstehers von 
Dobschitz von der k.k. Statthalterei 
in Prag verliehen. 



IL nadani Anny Fischerove. 

Dne 9. öervence 1886 v Teplici ze- 
smdd Anna Fischerovä odkdzala ve sve 
posledni vüli ze dne 11. öervna 1885 *) dane 
V Teplici kapital 600 zl. na zrizeni 
nadace a povolala k jejimu poii 
vdni krestansko-katolicki mladikg 
nebo divky, tyto u v^ku mezi 10 a 
15 lety, V prvni radö z pribuz'en- 
stva sveho otce Josefa Hawelky, 
majitele usedlosti z Dobric, sve 
matky BüSeny Hawelkowe rozene 
Schulzove zeSedlce a bratra, pokud 
se työe svakra Adolfa Nickla, ma- 
jitele usedlosti z Dobric a, kdyby 
jich nebylo, jine chude katolicke 
ditky z obci Dobric a Luiice. 



Z roöniho vynosu nadacniho 
jmeni mä se zfiditi Stipendium, 
jehoi poiitek 3 leta trvati md. Po- 
iitek tento md se vypldceti jednomu 
ze zminänych d6ti, ktere bud studuje 
nebo femeslu se uöi (a to jako po- 
mocnik nebo uöednik) nebo^ pokud 
jde nadance ienskeho rodu, ve ve- 
fejnem zenskem üstavu vychovacim 
se nalezä. 



Prävo navrhovaci mä vykond- 
vati stridavi predstaveny obce Lu- 
zice a Dobric. 

Dotycny nadacni list byl dne 20. diJtbna 
1898 c. k. mistodrhtelstvim v Praze vyho- 
toven. 

Nyni proptlj öuje tuto nadaci 
c. k. mistodriitelstvi v Praze stri- 
davä po nnvrhu pfedstavencho obce 
Luiice a Dobric, 



*) Das Testament der Stifterin siehe *) ZdveC /.akladatelky viz pH I. stadent- 

bei der Anna Fischer^schen I. Studentenstiftung skem nadani Anny Fischerove pod eis. 791 tohoto 
unter Nr. 791 in diesem Bande. svazku. 



32 Anna Fischer. Anna Fischerova. 32 

Das Stißungsver mögen f welches die k. k, Nadaini jmöni, ktere c. k. mistodrziteU 

Statthalterei in Frag verwaltet, beträgt 1700 K, stvi v Praze spravuje, öini 1700 K; z jcho 

aus dessen JReinerträgnisse ein Platz mit cisteho vynosu dotuje sejedno misto s roönim 

jährlichen 64 K dotiert wird. pozitkem 64 K. 



•Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterei für Böhmen beurkundet hiemit, dass die am 9. Juli 1886 
verstorbene Anna Fischer in Teplitz in ihrem Testamente ddto. Teplitz, am 11. Juni 
1885, Absatz 11, die Errichtung einer Stiftung zur Verabreichung eines Handstipendiums 
an einen Studierenden oder Lehrling, oder an ein Mädchen mit nachstehenden Worten 
angeordnet hat: 

,,Von dem auf Nr. 20 in Dobschitz für mich haftenden Betrage per 10.000 fl. 
erhalten: . . . . ; 

ä) endlich widme ich hievon ein Capital von 600 fl., d. i. sechshundert 
Gulden, zu einer Stiftung für christkatholische Jünglinge oder 
Mädchen, letztere im Alter zwischen zehn und fünfzehn Jahren, zu- 
nächst aus der Verwandtschaft meines Vaters Josef Hawelka, Grund- 
besitzers aus Dobschitz, meiner Mutter Rosina Hawelka, geborenen 
Schulz aus Sedlitz bei Brüx, und meines Bruders, beziehungsweise 
Schwagers Adolf Nickel, Grundbesitzers aus Dobschitz Nr. 20, und bei 
deren Abgange für andere arme katholische Kinder aus den Ge- 
meinden Dobschitz und Luschitz. Vom Jahreszinsertrage dieses 
Gapitals ist ein Handstipendium, dessen Genuss durch 3 Jahre dauert, 
zu entrichten an eines der vorberufenen Kinder, welches entweder in 
den Studien sich befindet oder ein Handwerk erlernt, (und zwar als 
Geselle oder Lehrbursche), oder aber, im Falle der Stipendist weib- 
lichen Geschlechtes ist, in einer öffentlichen weiblichen Erziehungs- 
anstalt sich befindet. 

Das Vorschlagsrecht für dieses Stipendium hat abwechselnd der 
Vorsteher der Gemeinde Luschitz und Dobschitz". 

Der erwähnte Betrag von 600 fl. Ö. W. wurde von der k. k. Landes haupt- 
kassa in Prag nach Abzug der Übertragungsgebür und des Sohulbeitrages in Empfang 
genommen, fruchtbringend angelegt, und es besteht das Stiftungsvermögen gegenwärtig: 

a) in einem Antheile an der Silberrente ddto. Wien vom 1. Juli 1891, Nr. 60.542, 
mit dem Betrage von 150 fl., 

h) in einem Antheile an der Kronenrente ddto. Wien vom 1. September 1902, 
Nr. 3321, mit dem Betrage von 600 fl., 

c) in einem Antheile an der Kronenrente ddto. Wien vom 1. März 1897, Nr. 25.542, 

im Betrage von 100 fl. 

und 

d) in einer Barschaft im Betrage von 53 fl. 56 kr. 

Das jährliche Reinerträgnis beziflfert sich abzüglich des 5% Regiekostenbeitrages 

mit 32 fl. 59 kr. 

Nachdem somit das Stiftungsvermögen den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen 
gemäss angelegt ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen ab 
wirft, verbindet sich die Statthalterei von Böhmen, das Stiftungsvermögen nach den be- 
stehenden Normen zu verwalten und die Stiftung gemäss den Anordnungen der Stifterin 
nach vorhergegangener Konkursausschreibung zu verleihen. 

Die Stiftung tritt mit dem Jahre 1897 ins Leben, die bis dahin aus dem Stiftungs- 
vermögen sich ergebenden Nutzungen wurden zur Vermehrung des Stiftungskapitals 
verwendet. 

Der mitgefertigte Gemeindevorsteher von Luschitz und der mitgefertigte Ortsvorsteher 
von Dobschitz erklären im Grunde des Beschlusses des Gemeindeausschusses von Luschitz 



33 Anna Fischer. Anna Fischerova. 33 

vom 6. December 1891, beziehungsweise der Ortsvertretung von Dobschitz vom 18. Juni 
1897 in eigenem sowie im Namen ihrer Amtsnachfolger, dass sie das dem jeweiligen 
Gemeindevorsteher von Luschitz und dem Ortsvorsteher von Dobschitz eingeräumte Vor- 
schlagsrecht annehmen und in Gemässheit der stifterischen Anordnungen ausüben wollen. 

Dieser Stiftsbrief wird in 4 Parien ausgefertigt, von welchen eines bei der Statt- 
halterei in Prag, das zweite bei der k. k. Landeshauptkassa in Prag, das dritte beim 
Gemeindeamte Luschitz und das vierte beim Ortsvorsteher in Dobschitz aufbewahrt wird. 

ürkund dessen die ämtliche Fertigung und Siegelung durch die Statthalterei ; sowie 
die Mitfertigung seitens des Gemeindevorstehers von Luschitz und des Ortsvorstehers 
von Dobschitz. 

Prag, am 20. April 1898. 

Der k. k. Statthalter: 

(L. St.) Coudenhove mp. 

Der Gemeindevorsteher: 

(^- ^^•) Josef Schöpke mp. 

/T g^ \ Josef Weber mp. 

Ortsvorsteher. 
Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u 0. k. mistodrzitelstvi v Traze. 



<I0»» 



XL 



34 



Frantisck Hruby. 



Franz Hruby. 



34 



1885 
cervence 30 Juli. 



Studentske iiadani Frantiska Hrubeho. Franz Urubf sehe Studenten- Stiftung. 



Frantisek Hruhi), dne 28, kvitna 
1885 V Praze zesnuly, odkdzal ve sv6m üstnim 
testamentu die protokolu ze dne SO. öervence 
1885, sepsaneho s testamentdrnimi svedky, 
veSkere sve jminl sve nezletiU sestre Karo- 
linc Hrube, uloiiv ji vyplaceni n^kolika od- 
kazü a ustanoviOy ie v tom pfipade, kdyhy 
jeho sestra bez dHicü zemrela, md se z jmöni 
ji pripadnuvstho zfiditi studentskä 
nadace pro chude studiijici, pri 
öemi slusi zretel hrdti na rodiny 
Hruhych a Borovych, 



Frantisek Borovy, porucnik nezletile 
Karoliny Hrube, ktery pH zfizeni testamentu 
byl pritomefi, vypovödöl vsak pH svem vy- 
slechu, ^e züstavitel naridil zrizeni studentske 
nadace s dodatkem^ ze toliko tehdy v zivot 
md vstoupiti, pokud se tyce mä zHzena byti, 
pokud s tim jeho sestra Karolina Hruhd 
bude srozumina. 



Dalsimi svödeckymi vypovedmi bylo zji- 
steno, ze Frantisek Hruby ustanoveni nadace 
Jim nafizene jako fideikomissdrni dedicky 
ui^inil zdvislym na souJdasu sve sestry Karo- 
liny Hnibe, 

Die protokolu s Karolinou Hrubou dne 
22. prosince 1886 u c. k. okresniho soudu 
na Kral. Vinohradech sepsaneho, prohldsila 
tdz, ie se zrizenim zminöne nadace nesou- 
hlasi. 



Aby se vsak vyvarovalo sporum, prohld- 
sila, iß jest ochotna jednou ^>ro vzdy ze sveho 
jmeni slo z iti na studentske u na- 
daci pode jmenem „posluchace prdv 
Frantiska Hrubeho^ 100 zh, a sice 
50 zl. 1. Icdna 1888 a 50 zl. 1. Udna 1880. 

Jelikoz tento ndvrh byl c. k. mistodrzi' 
telstvim v Praze jakozto tiradem nadacniin 
prijat vynosem ze dne 5. ünora 1887, r. 7.:") 10, 
a usncsenim c. k. okresniho soudu )ta KrnL 
Vinohradech jakozto soudu poznstalostniho 
a porucenskeho ze dne 8, hrezna 1880, c. 0.800, 



Dei' am 28. Mai 1885 zu Prag ver- 
storbene Fr an z Hruby hat in seinem 
mündlich errichteten Testamente laut des mit 
den Testamentszeugen aufgenommenen Pro- 
tokolles vom 30, Juli 1885 sein Vermögen 
seiner minderjährigen Schwester Karoline 
Hruby gegen AuszaJilung mehrerer Legate 
vermacht und bestimmt, daß, falls seine 
Schwester ohne Erben sterben sollte, at^ dem 
ihr zugefallenen Vermögen eine Studen- 
tenstiftung für arme Studierende 
mit Berücksichtigung der Hruby- 
schen und Borovy'schen Familie er- 
richtet werde. 

Der bei der Testamentserrichtung an- 
wesend gewesene Franz Borovy, Vormund 
der minderjährigen Karoline Hruby, sagte 
jedoch bei seiner Einvernahme aus, der Te- 
stator habe die Errichtung der Studenten- 
stiftung mit dem Beisatze angeordnet, daß 
dieselbe nur dann ins Leben treten, bezw. 
errichtet werden solle, wenn seine Schwester 
Karoline Hruby damit einverstanden sein 
ivird. 

Durch weitere Zeugenaussagen wurde 
sichergestellt, daß Franz Hruby die Ein- 
setzung der von ihm angeordneten Studenten- 
stiftung als fideikommissarischpn Erben vof% 
der Zustimmung seiner Schwester Karoline 
Hruby abhängig gemacht habe. 

Laut des mit Karoline Hruby am 22. De- 
zember 1886 beim k. k. Bezirksgerichte in 
den Kgl. Weinbergen aufgenommenen Proto- 
kolles erklärte nun dieselbe, daß sie der Er- 
richtung der erwähnten Stiftung nicht zu- 
stimme. 

Um jedoch einem Rechtsstritte auszu- 
weichen, erklärte sie sich bereit, ein für allemal 
aus ihrem Vermögen zu einer Studen- 
tenstiftung unter dem Namen „des 
Rechtshörers Franz Hruby^ 100 fl., 
und zwar 50 fl. am 1. Jäntier 1888 und 
50 fl. am 1. Jänner 1889 zu erlegen. 

Da dieser Antrag von der k. k. Statt- 
halt er ei in Prag als Stiftungsbehörde zu 
Folge Erlasses vom 5. Feber 1887, Z. 7.510, 
angenommen und mit dem Bescheide des k. k. 
]U:zirh's(ßerichtcs der Königh Weinberge vom 
8. März 1880, Z. 6.800, verlaßbehördlich 



35 



FrantiSek Hruby. 



Franz Hruby. 



35 



schvdlen, slozila Karolina Hruhd ve dvou 
cästkdch jistinu 100 zl. 

Ddle odkdzala Kar olina Hruhd, 
kterd dne 10, cervna 18f)0 zewrcla, ve sve 
posledni vidi ze dne 16, rijna 1889 stndentske 
nadaci jejim hralrem zfizene sumu 200 zl. 



Vynosem c, h, mistodrzitelstvi v Praze 
ze dne 20, ccrvence 1891, eis, 74,224, hylo 
nafizeno, ze se zdpiscm a zrizenim feto na- 
dftce md se seckati, az tiaducni jmäni takove 
vfße dosdhne, ic btide Ize z naduce roine 
50 zl. vypldceti. 



Nadaöni jmöni, c, k, mistodrzitelstvim 
V Praze spravovane, öinilo koncem roku 1901 
800 K; rocni üroky ze jm^ni toho v ödstce 
33 K 20 h kapitalisuji se po rozumu posles 
nvedeneho vynosu. 



und obervormundschaftshehördlich genehmigt 
wurde, erlegte Karoline Hruby in zwei Raten 
den Betrag von 100 fl. 

Weiters vermachte Karoline Hruby ^ 
welche am 10, Juni 1890 starb, in ihrer 
letztwilligen Erklärung vom 16, Okiober 1889 
der von ihrem Bruder Franz Hruby errich- 
teten Studentenstiftung einen Betrag von 
200 fl. 

Mit dem Erlasse der k. k, Statthalterei 
in Prag vom 26, Juli 1891, Z. 74.224, 
wurde angeordnet, daß mit der Verbriefung 
und Aktivierung dieser Stiftung solange zu 
zu warten sei, bis das Stiftungsvermögen eine 
solche Höhe erreicht haben wird, damit als 
Stiftungsgebühr jährlich 50 fl, verabfolgt 
werden kännen. 

Das Stiftungskapital, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
betrug mit Ende des Jahres 1901 800 K, 
und es werden die jährlichen Zinsen des- 
selben im Betrage von 33 K 20 h im Sinne 
des letztbezogenen Erlasses kapitalisiert. 



I. 



Opis. 



Protokol 

sepsany u c. k. m, d. okresniho soudu pro Nove m^sto a Vysehrad v Praze 

dne 30. öervence 1885. 



Pfedmgt. 

Jest k c. 24.761 vyslechnuti svedku posledniho ponzeni nezlet. FrantiSka Ilrubeho 
na pozadani u c. k. okresniho soudu na Kral. Vinohradech 6. 20.037. 



P !• 1 1 m n i . 



Od soudu : 



C. k. adjunkt zemskeho soudu 

F. Petfik. 

F. Kotrouseh, 
zapisovatel. 



Od stran: 

Dr. Sveceny, 

zastupcc c. k. finanßni prokuratury. 



Pfedvolaui svedkove byli kazdy zvla§£ vyslechnuti, jak nasleduje po danem napo- 
menuti k udnni pravdy : 

Jan Kucera, 45 roku star, kostelnik pfi kostele sv. Vojtecha v Praze, jinak ne- 
zavadny. 

LetoSniho roku ke konci kvetna, aniz bych datum si pamatoval, §el jsem s panem 
päterem Frantiäkem Ekertera, kaplanem u sv. Vojtecha v Praze, k nemocnemu; vödJl jsem, 
ze jdeme k jistemu Franti§ku Hrubemu, nebof pfiäel tehoz dne rano FrantiSek Borovy, 
a zadal pana patera Ekerta, aby Hrubeho zaopatfit pfiSel. Pfed tim jsem Frantiäka 
Hrubeho neznal. Kdyz jsme p^isli do bytu, lezel na posteli mlady 61ovek. Josef Borovy 
pravil ke mne, ze to jest Frantisek Hruby. 



XI. 



5* 



36 FrantiSek Hruby. Franz Hruby. 36 

Onen Frantisek Hruby mel sice vzezfeni nemocneho öloveka, souchotinäfe, byl vsak, 
jak jsem se presvedcil, pfi siiiyslech, nehot pfivital velebneho p. P. Fr. Ekerta a mlu?il 
vübec CO rozumny clovek. Po cirkevnich obfadech zavolal m6 p. F. Borovy zpSt do bytu, 
kdei^. Frantiäek Hruby lezel. 

V) me pfitomnosti, u pntoinnosti p. Fr. Ekert«, pak uejakeho star§iho p&na, jehoz 
jsem üsobne neznal, pravil Franti§ek Borovy k Frauti§ku Hrubemu, co si pfeje vübec 
V pfipadu smiti, aby se pfed nami co svedky posledni vüle vyjadfil. Na to pfed iiami 
jmenovanymi se vyjädfil Frantisek Hruby näsledovne: Odkazuji devöeti, kterez me poslu- 
hovalo vme nemoci za to, ze mne posluhovalo, 2.000 zl. Jmenem ono devce nejmeiioval. 
Na to pravil dale F. Hruby: 50 zl. odkazuji ve prospech akademickeho domu, 50 zl. pro 
Matici skolskou, hodiiiky, unebne poraücky, zlaty fetizek torau Borovemu chlapci, pfi tom 
jmenoval jmeno toho chlapce, ja se vsak na ono jmeno nepamatuji. Dale pravil Fr. Hruby: 
Ostatni jmeni odkazuji sve sestfe; jest-li F. Hruby sestru jmenem jmenoval, se nepa- 
matuji. 

Na to upozorfioval Fr. Borovy Frantiska Hrubeho na to, ze by mohla jeho sestra 
zemfit, a ptal se ho, co se jmenim potom stati se mä, nacez Fr. Hruby odpovedel, ze 
se mä zalo^it nadace pro studujici z pokoleni Hrubych a z pokoleni 
Borovy eh. 

Fr. Borovy tazal se take F. Hrubeho jest-li neco otcovemu bratrovi aneb pfibuznym 
chce odkäzat, na to nedal F. Hruby 2adne odpovSdi, nybrz zavitel hlavou. 

FrantiSek Hruby pravil pfi tom take, ze se ma ona nadace zalozit z toho jmeni, 
CO odkazuje sestfe. 

Pfipominam, ze nie F. Hruby vyslovne nezadal, abych byl svedkem jeho posledni 
völe; v§e se sböhlo tak, jak jsem udal. F. Hrul)y byl, jak jsem jiz udal, pfi zdravem 
a üplnem rozumu. 

Po pfeöteni schvaleno. 

Jan Kucera rop. 

Po odstoupeni svedka tohoto byl vyslychän pan pater Frantiäek Ekert, kaplan 
u SV. Vojtecha, 3ü rokü star, jinak nezavadny. 

Po oznameni pfedmetu udal : FrantiSka Hrubeho jsem pfed tim, nei jsem ho za- 
opatfoval, neznal. Den pfed smrti Franti§ka Hrubeho, na datum se nepamatuji, vim vsak 
urcite, ze to bylo ke konci kvetna, pfiäel ke mne Frantisek Borovy, nakladatel knih, mne 
osobne znämy, zadaje. abych k smrti pfipravil a svatostmi zaopatfil tezce nemocneho 
jeho pribuzneho, juristu, jehoz jsem jiz den pfed tim byl navstivil, abych k tomu pfi- 
pravil jej. Dovedel jsem se, ze nemocny sluje Frantiäek Hruby, ze jest juristou (od 
Frantiska Boroveho). 

Kdyz jsem ho zaopatfil a odejiti chtel, vyslovil nemocny samodek pfed pfitomnymi 
pfäni, ze udelä posledni vüli. Pan Borovy mne vyzval, abych se pozdrzel a svedkem toho 
byl. Nemocny byl pfi üplnem vedonii, coz jsem seznal zejmena z toho, kterak svat^'j 
svätosti pfijimal. 

Pfitomni byli: nfzepsany, kostelnik Jan Kucera, pan F. Borovy, nejaky stary pan 
a sestfenice nemocneho, ktera ho obsluhovala. 

Bez vyzvani zacal nemocny mluviti takto, pokud se na slova pamatuji: Uuiversalni 
dediökou jmeni sveho ustanovuji svou sestru, pfi tom jmenoval jeji jmeno kfestni, na 
ktere se vsak nepamatuji. 

Na to pravil dale : Sestfenici sve, ktera mne obsluhovala a ktera zde jest pfitomna. 
vykazuji z toho 2.000 zl. R. m. Pfi tom jmenoval kfestnim jmenem sestfenici. Dale pravil: 
Akademickemu domu 50 zl. Mimo to, pokud se pamatuji, odkäzal F. Hruby uejakou 
castku (tusim tez 50 zl.) Matici §kolske. Dale unebne pomücky synovi pana Boroveho, 
zaku skol realnich, pfi ^emz jmeno jeho jmenoval. Po tom byv p. Borovym ota^än co 
stati se ma s dedictvim timto v tom pfipade, kdyby snad dediöka sestra zemfiti mela, 
ustanovil F. Hruby, aby zalozila se z dedictvi toho rodinua nadace pro 
studujici p f 1 b u z n e. 

Po pfecteni schvaleno. 

Frantisek Ekert mp., 

kaplan u sv. Vojtecha, jakoito svedek. 



37 FrantiSek Hruby. Franz Hruby. 37 

Po odstoupeni svedka tohoto byl vyslychan p. F. Borovy : 
Ad geueralia: 

Frantiäek Borovy, 41 rokü star, nakladatel v Praze, bratranec Frantiska Hrubeho, 
moje matka byla sestrou otce Frantiska Hrubeho, jinak nezavadny. 

Ad specialia: 

Po oznameni veci : 

Franti§ek Hruby zemfel ve stafi 22 rokö, bydlel u mne v Praze cp. 187/11. Byl 
jsem jeho porucnikem a znal jsem ho od mHliökosti. Frantisek Hruby zemfel iia tuber- 
kule, byl az do posledniho sveho okamziku üplne pfi smyslech, neboC na v§ecko, na^ 
jsem se ho ptal, rozumne odpovidal. Kdyz jsem vidSl, ze nemoc Frantiäka Hrubeho jiz 
tak pokroßila, ze asi dlouho iiv nebude, dal jsem ho zaopatfiti. 

Po obfadech zavolal me pan pater Fr. Ekert do pokoje, kdez F. Hruby lezel, a tu 
pravil Fr. Hruby ke mne. anii by ho byl k tomu nekdo vyzval, ze by rad pofidil o svem 
jmeni, a pozadal u me pfitomnosti p. P. Fr. Ekerta, aby byl svedkem jeho posledni vüle, 
sam jsem pozadal Jaua Euöeru a meho otce J. Boroveho, aby byli pfitomni posledniho 
(sie) pofizeni Fr. Hrubeho. 

U me pfitomnosti, u pfitomnosti p. P. F. Ekerta, J. Kucery a meho otce Jos. Boro- 
veho, pofidil Fr. Hruby, anii by ho byl nSkdo k tomu vyzyval, näslodüvne: Odkazuji me 
sestfenici, ktera me oäetfovala, z dobre vüle 2.000 zi. Stavbe akademickeho domu v Praze 
50 zl. a Üstfedni matici Skolske v Praze 50 zl. Mou milovanou sestru Karlu Hrubou 
jmenuji universdlni dediökou veSkereho jmeni meho moviteho i nemoviteho. Nyni zadal 
mne, abych mu radil, co uöiniti jeätö ma, a tazal se, mnoho-li asi podil jeho obnäii. 
Odpovedll jsem, 2e nejmene 12 az 15 tisic. Na to vyzval mne opSt, rtbych mu radil. 
ftekl jsem tedy ; Vi§, 2e Karla byla jii povailiveji churava, tu by se mohlo stati, ie by 
jm^ni po tobe zdSd^neho na dlouho uziti nemohla; fekni co v takovem padu by se se 
jmenim tvym stati melo. Odpovedel: Chei, aby pak jmfeni me pfipadlo pfibuznym se 
strany meho zemfeleho otce. Ptal jsem se, zda-li take se strany drulie — tedy matciny — 
mä nökdo d^dit po n§m; na to odpovedel zapornö, doloziv, ze maji d^dit jen nejblizäi 
pfibuzni se strany otcovy. 

Kekl jsem na to, ze nejbli2§im pfibuznym jest bratr neboztika jeho otce, stryc 
Senkyf v Libfi. 

Na to odpovSdßl Fr. Hruby: „Naö zvStSovat jeho jmeni bez toho dosti znaßne, a£ 
d^di ostatni." 

Pravim na to nemocnemu Fr. Hrub^mu : Z toho mohlo by povstat velike nedoro- 
zt;meDi a zajiste i hnövy a nepfatelstvi — poradim ti jinak : Nechf zfidi se ze zbyleho 
jmeni po odeöteni vSech näklad& a legdtA, v pfipade, ze by sestra tvoje E. Hrubä ne- 
mohla jmeni tveho uh'vat a nezauechala potomk& telesnych, nadace pro studenty s pfednim 
pravem potomkü pochäzejicich z rodiny Hrubych a Borovych, nehlede ani na jmöni jejich. 
Na to oupovSdel F. Hruby doslovnö toto : „Jo jo! ale bude-li s tim souhlasiti 
moje sestra Karla Hrubä; a a{ si to zafidi, jak sama bude chtiti.'' 

;,Nechte me ted spät*'. 

Pfipominäm, ze Frant. Hruby po odkazu Matici Skolske nafidil, aby knihy a po- 
mficky §kolni ihned byly odevzdany memu synu Josefu Borovemu a nepatrne äatstvo a 
prädlo jeho bratranci Franti§ku Hrubemu. 

Na pfipomenuti s me strany, co stati se mä s hodinkami a prstenem po otci dedenem, 
fekl, aby se odevzdaly sestfe Karle. Na konec fekl, abych vzal si nöco po nem na 
pamätku, ale abych nezapomel na odkaz Julii Hrube. Brzy po umrti poznamenal jsem 
si celou jeho vüli tuzkou na papir a nedlouho po pohfbu jeho napsal listinu obsahujici 
posledni vüli Frant. Hrubeho, nechal ji podepsati od p. P. Frant. Ekerta, Jana Kucery, 
Josefa Boroveho a vlastnoruönä podepsal ji säm. 

Listinu tu odevzdal jsem do rukou p. referenta c. k. okres. soudu na Kral. Vino- 
hradech. 

Po pfeöteni schväleno. 

Fr. Borovy mp. 



38 Frantisek Hruby. Franz Hruby. 38 

Pan Frantiäek Borovy pfipomina, ze jelio otec Josef Borovy zdriuje se nyni v Jilovcm 
c|). 108 a ze do podzima tarn bydieti bude, procez zäda, aby vyslechnut byl u c. k. okrcs. 
soudu V Jilovem. 

Fr. Borovy mp. 

Skonceno a podepsano. 

Petfik mp. Syeceny mp. 

Ferd. Kotrousch m. p. 

N. E. 26.575. 

Protokol tento o vyslechu svedku posledni vüle byl prohhisen die protokohi de 
j>racs. 1. zafi 1885, c. 26.575. 

Jine posledni por/zeni zöstavitele neni soudu znaino. 

C. k. okresni soud na Kral. Vinohradech, 

dne 2. zäfi 1885. 

(L. St.) ^a C' ^' r^dn zemskeho soudu: 

Starek mp. 

Einfache Abschrift bei der k. k Finahz-Proku- Jednoduchy opis u c k. ünanöni prokuratury 

ratur in Prag. v Praze. 



(36 kr. \ Xa» 

^^^"^ >' Protokol 

sepsän u c. k. okresniho soudu na Kralovskych Vinohradech dne 22. prosiaco 1886. 

Pfedmfet 

jest ustanovene stäni ku vyslechu nezletile Karly Hrube ku zadosti c. k. finan^nf pro- 
kuratury ze dne 28. listopadu 1886, eis. 38.590. 

Pf itomni : 

C. k. soudni adjunkt: Vrchnf finanöni rada: 

Kloubek. Sveceny. 

V 

Zelezny, Dr. Cicvärek 61. 32. v subst. 

zapisovatel. Dra Öernyho noe Karly Hrube. 

Slecna Earla Hrubä. 

Jan Vaüous, 

porucnik nezl. Karoliny Hrube. 

Po uznäni pfedmetu udala nezl. Karolina Hruba toto: 

„Pfihlizejic k toniu, ze kdyby nadace studentska v poslednim po- 
fizeni zedne 28. kvetna 1885 uvedena, byla zfizena, ja bych na svem 
majetku jednak zkracena a take obmezena byla, raus im prohlasiti, ze 
se zfizenira nadace teto nesouhlasim. 

Abych vsak vyhiiula se sporu, jenz by v zalezitosti teto nastati 
mohl, jsem ochotna z mebo jmeni venovati castku 100 zl. jednou pro 
vzdy na zafizeni nadace studentske pod jmenem „Nadace Fr an tiska 
Hrubeho, pravnika." 

Tento ebnes 100 zl. splatini ve dvou Ihütacl) po 50 zl. dnem l.ledna 1888 a dnem 
1. lodna 1S89 do c. k. beriiihn nradii v Krilovskycli Vinohradech k rukoum fondu na- 
darnilio. 



30 Frantisek Hruby. Franz Hruby. 39 

Na toto udani slecDj Karoliny Hrube vyjadfil se poruönik tete^ p. Jan Vanous takto : 

Z dävodft uvedenych jiz raou poru^enkou souhlasim, jsa 8 navrhen] jejim, zadaje za 
uadporuöenske schvaleui navrhu tehoz. 

Ziistupce slavne c. k. finan^ni prokuratury p. c. k. vrchni finanöni rada JUDr. 
Frautisek Sveceny prosi za opis tohoto protokolu k ci'li pfedlozeni vys. c. k. mistodrzi- 
telstvi a za Ihütu Sraesiöni k cili podäni vyjadfeni se Ovnavrhu vyse uvedftDem. 

Ostatni ü^astnici s zadosti touto souhlasi a ^adaji ptitomni za nadpozüstalostni 
schvaleiii doliodnuti tohoto v piipade, ze slav. c. k. financni prokuratura vyjadf'i se soii- 
hlasne. 

Kolek za 36 kr. polozil p. zastupce slavne c. k. finanöni prokuratury. 

Po pf-ecteni schvaleno. 

Eloubek. Karla Hrubä. 

J^elezny. Jan Vanous. 

Vrch. fin. rada: 

Sveceny. 
Dr. Cicvarek. 

Jednoduchy opis u c. k. mistoJrzitelstvi Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- 

V Praze. halterei in Prag. 



111. 

Ex offo. Copia vidimata. 

Posledni vüle. 

Ve jmenu nejsvetejsi Trojice, Boha Otco, Syna i Ducha svateho Amen. 

PonSvadz smil kazdemu öloveku jest jista, ale den a hodina ümrti jsou nejisty, 
cinim pfed odjezdem mym do Griesu u Bozenu, za dobre pameti, prosta väelikeho nuceni, 
väzne a s dobrym rozmyslem o svem jmenf, jimi mne Bäh po rodicich mych obdafiti 
räcil, sve pofizeni. 

2. Ustanovuji, aby se z me pozüstalosti vefejnym dstavöm vyplatilo, totiz: 
dva tisice zlatych na vystaveni koslela v 2izkove. dve ste zlatych obecne kuchyni v ^ii^^kove. 
dve ste zlatych na nadaci, jiz zalo^il müj drahy bratr Frantiöek Hruby 
pro chude studujici, dve ste zlatych ÜstferJni matici skolske v Praze a dve st6 
zlatych k rozdeleui chudine 2i2kovske. 

V i^izkove, dne 16. fijna 1889. 

Karla Hruba mp. 

Tato dosud jedina posledni vüle byla dne 10. cervna 1890 u c. k. okresniho soudu 

V 2izkove vyhla§ena. 

(L. St.) Pflanzer mp., 

c. k. soudni ad j unkt. 

Soulilasi doslovne s prvopisem. 

Z vypravny c. k. okres. soudu v Zizkove, 

dne 4. listopadu 1890. 

(L. St.) ^' k. kancelista: 

Macek. (?) 

Overeny opis u c. k. financni prokuratury Beglaubigte Abschrift bei der k. k.Finanz- 

V Praze, Prokuratur in Prag. 



40 Med. Dr. Hubert Titlbacb u. Ludw. Kaiser. 



Med Dr. Hubert Titlbacb a Ludv. Kaiser. 40 



1885 

August 1. srpna. 



Deutsche Titibach-Haisersche 
Studenten-Stiftung. 

Med.'Dor. Hubert Titlbach, prak- 
tischer Ars-t und Bürgermeister in Saaz, 
und Ludwig Kaiser, Apotheker in Saaz, 
widmeten laut des am 8. Feher 1886 von 
der k, k. Statthalterci in Prag hestätinten 
Stiftsbriefes vom 1, August 1885 einen Be- 
trug von 1000 fl, in Österr. Papierrenten 
zur Unterstützung unbemittelter 
deutscher, am Saazer Gymnasium 
studierender Jünglinge, 

Diese Stiftung kann nur an un- 
bemittelte, deutsche, am Gymnasium 
zu Saaz studierende Jünglinge aus 
den Städten Saaz und Rudig, welche 
gute Fortgangsklassen und ein 
tadelloses sittliches Verhalten nach- 
weisen, V erlieh en %v er den, wobei 
nach Tunlichkeit ein Turnus in der 
Weise beobachtet werden soll, daß 
die Stiftung einmal ein Studieren- 
der aus der Stadt Saaz und einmal 
ein Studierender aus der Stadt 
Rudig erhalten soll. 

Sollte sich weder aus der Stadt 
Saaz noch aus der Stadt Rudig ein 
geeigneter Stiftling finden, so 
kann die Stiftung an einen deut- 
schen am Gymnasium zu Saaz stu- 
dierenden Jüngling aus irgend 
einem anderen Orte D cut s ch- 
B Ohmen s verliehen werden. 

Der Genuß dieser Stiftung ist 
a uf die Dauer der G y mnasial- 
studien beschränkt, geht jedoch für 
den betreffenden Stiftling sofort 
verloren, wenn bei demselben auch 
nur eines der für die Erlangung der 
Stiftung festgesetzten Erforder- 
nisse nicht mehr vorhanden ist. 

Die Bewerber um diese Stiftung 
haben ihre Abstammung aus den 
betreffenden Orten, ihre deutsche 
Nationalität, ihre Mittellosigkeit 
und ihr tadelloses sittliches V er- 
halt en auszuweisen und ein Zeug- 
n is vom letzten Schuljahre m i t 
g uten F o r t g a n g s kl a s s e n b c i z u- 
b ringe n. 



Nemecke Titibach-Haiserovske 
Ntudentske nadani. 

Med.-Dor. Hubert Titlbach, prak- 
ticky lekar a purkmistr v Zatci, a Ludvik 
Kaiser, lekärntk v Zatci, venovali die na- 
dacniho listu ze dne 1, srpna 1885, potvr- 
zeneho c, k. mistodriitelstvim v Praze dne 
8, xlnora 1886, obnos 1000 zl. v rak. papi- 
rovych rentäch ku podporovdni nema- 
jetnych nemeckych mladikü, na Za- 
teckem gymnasiu studujicich. 

Tato nadace müze propüjcena 
hyti toliko nemajetnym, nSmeckym 
mladiküm, na 2ateckem gymnasiu 
studujicim z mist Zatce a Vroutku, 
ktefi prokazuji dobrS zndmky zpro- 
sp^chu a bezvadne mravne chovdni, 
pr i öem^ se mä hledäti k tomu, 
aby nadaci obdriel jednou studu- 
jici z m^sta 2atc€, podruhe z mesta 
Vroutku, 



Jestliie by se nenasel zpüsobily 
71 ad an ec ani z mesta Z atce ani 
z mösta Vroutku, mü^e nadace pro- 
püjcena byti nemeckemu mladiku 
na gymnasiu v 2atci studujicimu 
z jineho mista nemecke ödsti Öech. 



Poiiväni nadace jest omezeno 
na dobu studii gymnasijnich ; do- 
tycny nadanec vsak nadace ihned 
pozbude, jestlize se mu nedostdvd 
i Jen jedine z podminek k nabyti 
nadace predepsanych. 



Uchazeci o tuto nadaci maji 
prokäzati svüj püvod ze zminenych 
mist, ncmeckou ndrodnost, bezvadne 
mravne chov ani a predloziti vy- 
svedceni z posledniho roku s do- 
hrymi zndmkami z prospechu. 



4 1 Mod. Dr. Hubert Titlbach u. Ludw. Kaiser. 



Med. Dr. Hubert Titlbach a Ludv. Kaiser. 41 



Das Ansuchen um Verleihung 
dieser Stiftung ist an den Bürger- 
meister der Stadt Saaz zu richten. 
Das Verleihungsrecht hat der je- 
weilige Bürgermeister der Stadt 
Saaz im Einvernehmen mit dem je- 
weiligen Direktor des Gijmnasiums 
in Saaz auszuüben. Sollten sich 
dieselben nicht über die Person des 
Stiftlings einigen, so entscheidet 
ztci sehen den zivei von den Verlei- 
hungsberechtigten in Antrag ge- 
brachten Betverbern der Goneinde- 
ausschuß der Stadt Saaz, 

SoJUe einst das Ggmnasifim in Saaz zu 
bestehen aufhören, so wird diese Stiftung 
an einen Studierenden irgend eines anderen 
Gymnasiums Deutsch-Böhmens verliehen und 
es haben auch in diesem Falle die erwähnten 
persönlichen Erfordernisse für die Erlangung 
der Stiftung zu gelten. 

Auch in diesem Falle sind die Gesuche 
an den Bürgermeister der Stadt Saaz zu 
richten und es hat in diesem Falle das Ver- 
leihungsrecht der Bürgermeister der Stadt 
Saaz im Einvernehmen mit dem jeweiligen 
Bürgermeister der Stadt Eudig auszuüben. 

Bei Meinungsverschiedenheiten ist die 
Entscheidung des Gemeindeausschusses der 
Stadt Saaz einzuholen. 

Diese Stiftung hat den Namen: 
„Deutsche Titlbach -Kaiser' sc he 
Studentenstiftung für Saaz und 
Rudig" zu führen. 

Die Kundmachung von der Erledigung 
dieser Stiftung tvird durch den jeweiligen 
Bürgermeister der Stadt Saaz auf geeignete 
Weise, jedenfalls auch durch in Saaz und 
Eudig erscheinende Blätter, veranlaßt. Zur 
Einbringung der Gesuche ist eine Frist von 
6 Wochen festzusetzen. 

Der Stiftung erhält die Stif- 
tungsgebühr vom Tage der Verlei- 
hung in einvierteljährigen dekur- 
siven Raten durch den Bürger- 
meister der Stadt Saaz, welcher 
das Stiftung SV er mögen verwaltet, 
ausgefolgt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung vom Bürgermeister der Stadt 
Saaz einvernehmlich mit dem Di- 
rektor des Saazer Gymnasiums 
verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches vom 
Bürgermeister der Stadt Saaz verivaltet tvird, 
beträgt 2,000 K, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 84 K dotiert wird. 

XL 



^ddosf za propüjceni teto nadace 
b udiz r izena na purkmistra 
mösta ^atce. Bravo udölovaci vyko- 
nüvati mä ten kterypurkmistr 
mesta ^atce v souhlase $ doöasnym 
feditelem gymnasia v 2atci, Jestli- 
z e by s e co do osoby nadancovy 
neshodli, rozhodne mezi ob^ma na- 
vrBenymi uchazedi obecni vybor 
m^sta 2atce. 



Kdyby jednou gymnasium v ^atci za- 
niJdo, 2^^^P^y^^ ^^ l^lo ^(^dxice studujicimu 
z^nektereho jimho gymnasia z n^mecke cdsti 
Cech a maji tahc v tomto pripadd platiti 
zminene osobni pozadavky pro dosazeni na- 
dace, 

Take v tomto pripad6 maji se lädosti 
riditi na purkmistra m^sta ^atce a tento 
mä V takovemto pfipade prdvo udSlovaci vy- 
konävati v souhlase s tim kterym purkmistrem 
mesta Vroutku, 

Jestli^e by se v mininich rozchäzeli, roz- 
hodniz obecni vybor mesta ^atce, 

Tato nadace mä slouti: 
„N 6m ecke Titlbach-Kaiserovske 
studentske naddni pro 2atec a 
Vroutek". 

Ozndmeni o uprdzdn^ni teto nadace ob- 
stard ten ktery purkmistr mästa jtatce vhod- 
nym zpüsobem, zejmena take listy vychäze- 
jicimi V ^atci a Vroutku, K podäni zädosti 
budiz stanovena Ihüta 6 nedil. 



Po^itek nadaöni ode dne pro- 
püjceni ve ctvrtletnich cästkäch 
polhütnich splatny vypläci purk- 
mistr mesta 2atce, ktery spravuje 
jmeni nadacni. 



Nyni ud^luje tuto nadaci purk- 
mistr mesta 2atce v souhlasu s fe- 
ditelem Zateckeho gymnasia. 



Jmöni nadacni, purkmistrem mesta Zatce 
spravovane, öini 2,000 K; z jeho öisteho 
vynosu dotuje se jedno misto s roönim po- 
zitkem 84 K. 



42 ^ed. Dr. Hubert Titlbach u. Ludw.Kaiser. Med. Dr. Flubcrt Titlbach a Ludv. Kaiser. 42 

Stiftsbrief. 

Die gefertigten Vertretungen der Stadtgemeinden Saaz und Rudig beurkunden und 
bekennen hiermit: 

Herr MÜDr. Hubert Titlbach, praktischer Arzt und Bürgermeister in Saaz, 
und Herr Ludwig Kaiser, Apotheker in Saaz, haben den Betrag von 1.000 fl., schreibe 
eintausend, nominale in Österreichischer Papierrente zur Unterstützung unbe- 
mittelter studierender Jünglinge am Gymnasium in Saaz gewidmet und 
wird dem Willen der beiden Herren Stifter gemäss über Gegenstand und Verleihung 
dieser Stiftung Nachstehendes festgesetzt: 

I. 

Das Stipendium bilden die Nutzerträgnisse des Stiftungscapitals, welch^ letzteres 
von dem Betrage pr. 1.000 fl. Österr. Papierrente gebildet wird. 

n. 

Dieses Stipendium kann nur an unbemittelte deutsche, am 
Gymnasium zu Saaz studierende Jünglinge, welche gute Fortgangs- 
classen und tadelloses sittliches Verhalten nachweisen, aus den 
Städten Saaz und Rudig verliehen werden, bei welcher Verleihung, 
soweit überhaupt dies thunlich ist, einTurnus in der Weise beobachtet 
werden soll, dass die Stiftung einmal ein Studierender aus der Stadt 
Saaz und einmal ein Studierender der Stadt Rudig erhält. 

Hl. 

Sollte sich weder aus der Stadt Saaz noch aus der Stadt Rudig 
ein geeigneter Stiftungswerber finden, so kann die Stiftung an einen 
deutschen, am Gymnasium zu Saaz studierenden Jüngling aus irgend 
einem anderen Orte Deutsch-Böhmens verliehen werden. 

IV. 

Der Genuss der Stiftung wird auf die ganze Dauer der Gymnasial- 
studien verliehen, geht jedoch für den betreffenden Stiftling sofort 
verloren, wenn bei demselben auch nur eines der für den Erwerb der 
Stiftung festgesetzten Erfordernisse nicht mehr vorhanden ist. 

V. 

Die Verleihung der Stiftung beginnt mit dem Schuljahre 1885 — 1886. 

VI. 

Diejenigen, welche den Genuss der Stiftung anstreben, haben ihre Abstammung 
aus den betreflfenden Orten, ihre deutsche Nationalität, ihre Mittellosigkeit und ihr 
tadelloses sittliches Verhalten auszuweisen und ein Zeugnis vom letzten Schuljahre 
beizubringen, welches gute Fortgangsclassen auszuweisen hat. 

VII. 

Das Ansuchen um Verleihung der Stiftung ist an den jeweiligen Bürgermeister der 
Stadt Saaz zu richten. Das Verleihungsrecht wird von dem jeweiligen 
Bürgermeister der Stadt Saaz im Einvernehmen mit d.em jeweiligen 
Director des Saazer Gymnasiums ausgeübt. Sollten diese beiden Ver- 



43 Med. Dr. Hubert Titlbach u. Ludw. Kaiser. Med. Dr. Hubert Titlbach a Lady. Kaiser. 4 3 

leihungberechtigten sich über die Person des Stiftlings nicht einigen, 
so entscheidet zwischen den zwei von den beiden Präsentationsberech- 
tigten vorgeschlagenen Stiftungsbewerbern der Gemeindeausschuss 
der Stadt Saaz. 

VIII. 

Sollte einst dtis Gymnasium zu Saaz zu bestehen aufhören, so wird das Stipendium 
an einen Studierenden irgend eines andern Gymnasiums Deutsch-Böhmens verliehen, und 
gelten über die persönlichen Erfordernisse der Erwerbung des Stiftungsgenusses die 
bereits oben festgesetzten Bestimmungen. 

IX. 

Auch in dem sub Nr. VIII bestimmten Falle ist das Gesuch um Verleihung der 
Stiftung aii den jeweiligen Bürgermeister der Stadt Saaz zu richten und wird das Ver- 
leihungsrecht von letzterem im Einvernehmen mit dem jeweiligen Bürgermeister der 
Stadt Rudig ausgeübt und bei Meinungsverscliiedenheiten die Entscheidung durch den 
(lemeindeausschuss der Stadt Saaz herbeigeführt. 

X. 

Die Stiftung erhält den Namen: „Deutsche Titlbach-Eaiser'sche Studenten- 
stiftung für Saaz und Rudig". 

Die Kundmachung von der Erledigung der Stiftung wird durch den jeweiligen Bürger- 
meister der Stadt Saaz auf geeignete Weise, jedenfalls auch durch in Saaz und Rudig 
erscheinende Blätter veranlasst 

Zur Einbringung der Gesuche ist eine Frist von sechs Wochen bestimmt. 

XL 

Derjenige, welcher den Genuss der Stiftung erwirbt, erhält den entfallenden Betrag 
in einhalbjährigen Decursivraten, vom Tage der Verleihung an gerechnet, durch den 
Bürgermeister der Stadt Saaz. 

xn. 

Dem jeweiligen Bürgermeister der Stadt Saaz steht die Verwal- 
tung des Stiftungsvermögens zu. Die von demselben alljährlich über diese 
Verwaltung zu legende Rechnung ist von den Rechnungsorganen der Stadt Saaz zu 
prüfen, dem Gemeindeausschusse zur Genehmigung vorzulegen, der k. k. Statthalterei 
aber ein summaripcher Rechnungsauszug zu überreichen. Für die Verwaltung und 
Prüfung des Stiftuiigsvermögens und der Verwaltungsrechnung wird eine Remuneration 
nicht gegeben. 

XIII. 

Das Stiftungscapital besteht gegenwärtig aus nachstehenden Papieren: 
Österr. Papierrente Nr. 271.013 pr. 100 fl. mit 20 Coupons, angefangen vom 1. Feber 1886 

„ „ ^ 217.47y „ „ 

V iy V Oo.72o „ „ 
n V n oOlAzZ „ „ 

V n n Olu,Oi)2 „ „ 
n n 7) ^J.DOo n n n rt n n n rt 
7i n r ^02»4/U n D n n rt n r « 
» » n äDO.O^O n n n n n rt n n 
» rt »^'•"''^T»» «» n T» r> r 
n n n Oo. /2o n n n rt » n » n 

und wurden diese Wertpapiere auf den Namen der Deutschen Titlbach-Kaiser'schen 
Studentenstiftung vinculiert. 

XI. r>* 



n n n n 

n r> r> n 



44 Med. Dr. Habert Titlbacb u. Ludw. Kaiser. 



Med. Dr. Habert Titlbacb a Ludv. Kaiser. 44 



XIV. 

Die sub XII 1 bezeichneten Wertpapiere sind in der Cassa der Stadtgemeiude 
Saaz aufzubewahren. 

Der Stiftsbrief ist in drei Exemplaren auszufertigen, von denen das eine bei der 
k. k. Statthalterei in Böhmen, das zweite bei der Stadtgemeinde Saaz, das dritte bei 
der Stadtgemeinde Rudig aufbewahrt wird. 

ürkund dessen wurde vorstehender Stiftsbrief errichtet, gefertigt und mit den 
Siegeln der Stadtgemeinde Saaz und Rudig versehen. 

Rudig, am 1. August 1885. Saaz, den 1. August 1885. 



(L. St.) Ant. Stanka mp., 

Bürgermeister. 

Gallus Hering mp., 

Gemeinderatb. 



(L. St.) Dr. Hubert Titlbach mp., 

Bürgermeister. 

JÜDr. V. Schön feld mp.. 

Stadtrath. 

(L. St.) Josef Hollub mp., 

k. k. Gymnasial-Director in Saaz. 



Nr. 9.533. 

Wird mit dem Bemerken bestätigt, dass das im XHI. Absätze angeführte Stiftungs- 
vermögen dermal in der vinculierten Notenrentenobligation Nr. 137.803 per 1.000 9. 
besteht. 

K. k. Statthalterei in Böhmen, 
Prag, am 8. Feber 1886. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 

Friedl mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstyf v Praze. 



♦ i» » 



45 



Josef Kessler. 



Josef Kessler. 



45 



1885 

zafi 15. September. 



Studontske iiadani Josefa 
hesslera. 

Na oslavu snatku Jeho cisarske 
a krdlovske Vysosti nejjasnäjsiho 
kortinniko prince Rudolfa s Jeji 
kräl, Vy sosti nejj asnejsi princez- 
nou ^töpdnkou odevzdol Spolek ku 
jyodporoväni chudych zäkü c, k, ce- 
skeho real, gymnasia v Plzni die vS- 
novaci listiny ze dne 15, zdri 1885 ptirk- 
mistrovskenm üradu v Plzni Rakousky stdtni 
dluzni npis na 1000 zl. znöjici za üöelem 
zrizeni studentske nadace, kterd 
zemr elym Josef em Kessle rem, PI zen- 
skym m^stanem, dienern Plzenske 
möstske rady a predsedou S2)olku 
ku podporovdni chudych zdkü de- 
skeho redlneho gymnasia v Plzni 
zaspolupüsobenitohotospolku hyla 
zulozena. 



Rocni üroky ztohoto nadaöniho 
kapitdlu maji v 10 mesicnich Ihü- 
tdch vypldceny byti chudemu^mrav- 
nemu a s dohrym prospichem studu- 
jicimu Bdku c, k, öeskeho redlneho 
gymnasia v Plzni, ktereho ohecni 
zasttipitclstvo mista Plzni ze tri 
od ucitelskeho sboru tohoto üstavu 
navrzenych zdkü zvoli. 

Nadancc mtlze pak teto nadace 
po das studii na tomlo üstavö poSi- 
vati. 

Pro pripady ze by c. k. ceske re- 
dlne gymnasium v Plzni mölo byti 
zruseno nebo pfestalo byti öeskym 
üstavem vyuöovacim, ustanovil za- 
kladatel Josef Kessler, ie nadace 
tato za stejnych podminek md sc 
udeliti idku jineho öeskeho üstavu 

V Plzni, kteryobecnizastupitelstvo 

V Plzni urci. 



Josef Hessler'sche Studenten- 
Stiftung. 

Aus Anlaß der Feier der Ver- 
mählung Seiner kaiserliche 7i und 
königlichen Hoheit des durchlauch- 
tigsten Herrn Kronprinzen Rudolf 
mit Ihrer kgl. Hoheit der durch- 
lauchtigsten Prinzessin Stephanie 
übergab der Verein zur Unter- 
stützung armer Schüler des k,k, böh- 
mischen Realgymnasiums in Pilsen 
mittels der Widmungsurkunde vom 15. Sep- 
tember 1885 dem Bür germeist er amte in Pilsen 
eine Osterreichische Staatsschuldverschreibung 
über 1000 fl, zum Zwecke der Errich- 
tung einer Studentenstiftung, 
welche von dem verstorbenen Pilsner 
Bürger Josef Kessler, Mitglied 
des Pilsner Stadtrates und Vor- 
sitzenden des Vereines zur Unter- 
stützung armer Schüler des böh- 
mischen Realgymnasiums iti Pilsen 
unter Mitwirkung dieses Vereines 
ins Leben gerufen wurde. 

Die jährlichen Interessen von 
diesem Stiftungskapitale sind in 
10 Monatsraten einem armen, sittli- 
chen und mit gutem Erfolge studie- 
renden Schüler des k. k. böhmischen 
Real - Obergymnasium in Pilsen, 
IV eichen die Gemeindevertretung 
der Stadt Pilsenausdreihiezu vom 
Lehrkörper dieser Anstalt vorge- 
schlagenen Schülern erwählt. 

Der Stiftung kann sodann diese 
Stiftung während der Studien an 
dieser Anstalt genießen. 

Für den Fall, daß das k. k, böhm. 
Realgymnasium in Pilsen aufge- 
hoben werden oder auf hör en 
sollte eine Lehranstalt mit böhmi- 
scher Unterrichtssprache zu sein, 
bestimmte der Stifter Josef Kessler, 
daß diese Stiftung unter denselben 
Bedingungen einem Schüler einer 
anderen böhmischen Lehranstalt in 
Pilsen verliehen werden solle, 
welche die Gemeindevertretung der 
Stadt Pilsen hiezu bestimmt. 



46 



Josef Kessler. 



Josef Kessler. 



46 



Vro pripad, ze hy z öeskeho re- 
älncho (jymnnsia j)Ov staly dva Santo- 
stat n V ü s tavy, budiz nadace n a 
üstavech tech stridave nzivdno. 



Prislusny nndacni list hyl dne 2, cervna 
1880 vyhotovcn a dne 9. fljna 1886 c. Je. 
wiHtodrzitelstvlm v Praze potvrzen, 

Nyni udili se tato nadace, jeli- 
Jcoz reälne yymnasi.iim v Plzui hylo 
zruseno a na miste neho dva samo- 
statnv ceske stredni nsfavy, totiz 
f/ymnasium a reälka zrizeny jsov, 
stridave zdhüin e, Ar. ceskeho f/ym- 
Hasia a c, kr. öeske redlky v Plzvi. 



Jmeni teto nadace, spravovane obci 
Plzenskou, öini 2.100 K; z jeho 6isteho vy- 
nosu dotfrje se jedno misto s rocnim po^it- 
kern 84 K. 



Für den Fall, daß aus dem böh- 
mischen Real'Obergymnasium zwei 
selbständige Anstalten entstehen 
sollten, ist diese Stiftung abwech- 
selnd an diesen Lehranstalten zu 
genießen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
2. Juni 1886 ausgefertigt und unterm 
9. Oktober 1886 von der k. k. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Gegen IV artig wird diese Stif- 
tung, da das Realgymnasium ih 
Pilsen aufqehoben wurde und an 
dessen Stelle zwei selbständige Jtöh- 
mische Mittelschulen, nämlich ein 
Gymnasium und eine Realschule 
errichtet wurden, alternativ an 
Schüler des böhmischen Gymna- 
siums und der böhmischen Real- 
schule in Pilsen verliehen. 

Das Ve^^mögen dieser Stiftung, welches von 
der Stadtgemeinde Pilsen verwaltet wird, beträgt 
2.100 K; aus dem Reinerträgnisse desselben 
wird -ein Platz mit jährlichen 84 K dotiert. 



( 50 kr. 



V kolek 



;■) 



X. 

Venovaci listin a. 



Spolek ku podporovani chudych zakü na c. k. statnim Öeskem vys§im realriem 
gymnasium v Plzni. 

Jednaje timto die üstniho pfani a iistanoveni zemfeleho pana Joscfa Kesslera, 
ineSfana Plzenskeho, clena inestske rady kral. mesta Plzne a byvaleho pfedsedy 
spolku ku podporovani chudych zaku na c. k. stätnim ceskem vy§§im redlnem gymnasium 
V Plzni, odevzdava timto slavnemu purkmistrovskemu üfadu knil. mesta Plzne 57oQi 
Rakouskou papirovou rentu boz dane ddto. 14. dubna 1881, eis. 106.684, v obnosu 
1.000 zl. R. m. slovy: Jedentisic zlatych Rak. meny, pocinajic s ürokovym kuponem dne 
dne l.zari 1885 proslym, s tim vysh>vnym pfanim, by obligace tato, jei zakoupena byla 
pnnom Josefem Kesslerera, co zjikladatelem, za pfispeni spolku ku podporovani chudych 
Ziikü na c. k. stiltnim ceskem vyssim realnem gymnasium v Plzni, slouzila co nadacni 
jmeni studentske nadace, zalozene panemJosefemKessleremnaoslavu 
siiatku Jeho cisarske a kralovske Vysosti nejjasnej§iho korunniho 
prince arcivevody Rudolfa s Jeji kralovskou Vysosti nejjasnejäi 
princeznou Stefanii pro chude zaky c. k. statniho ceskeho vy§§iho 
realneho gymnasium v Plzni; pfipominaje, ze die sveho casu vysloveneho üstniho 
pfani zakladatele pana Josefa Kesslera, obligace tato pro Plzenskou mestskou obec noe 
Josefa Kesslera studentske nadace ma byti vinkulovana a ze vypadajici roßni üroky 
z tohoto nadacniho kapitälu v 10 mesicnich Ihütach vyplaceny byti 
maji tomu chudemu, mravuemu a s dobrym prospechem studujicimu zäku 
c. k. statniho ceskeho vyssiho realneho gymnasium v Plzni, ktereho 
slavne obecni zastupitelstvo kral. mesta Plzne pokazde zvoli ze it\ 
od sboru ucitelskeho tehoz üstavu k tomu ücelu ponavrzenych i müze 
pak zvoleny zäk, pfi danych podminkach stipendia toho poiivati po 
dobu studii na jmenovanem üstave. 

Pro pfipad. ze by c. k. statni vyssi ceske realne gymnasium v Plzni melo byti 
zruseno. neb pfestalo byti ceskym üstavem, ustanovil zakladatel pan Josef Kessler, ze 
pfejde pravo pozivani teto nadnco pod stejiiymi podrainkami na zaka jinoho ceskeho 
üstavu v Plzni, ktery obecni zastupitelstvo kral. mesta Plzne urci. 



47 Josef Kessler. Josef Kessler. 47 

Pro pripad pak, ze by z vyssilio realneho gymnasium v Plzni povstaly dva samostatue 
üstavy, uzivaji nadaci tu stfidave. 

V Plzni, dne 15. zafi 1885. 

August Fodermayer mp., (L. S.) Jos. Öipera mp., 

t. ö. pfedseda. t. c. jednatel 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Pra^r. 



II. 

Nepodlehä poplatku kolk, die zak. eis. 37 f. z. 1881. 

Nadaci list. 

My podepsani zastupcove obce kräl. mfesta Plzne v politickem okresu Plzeüskem 

V kralovstvi Ceskem stvrzujeme a doznavame ve svem a nastupcü svych jmene, ze cteny 
„Spolek ku podporovani chudych zäkü na c. k. stätnim ceskem vyääini reälnem gymnasium 

V Plzni" die venovaciho listu ze dne 15. zaii 1885 odevzdal purkmistrovskemu üfadu 
kral. mesta Plzne 57a Rakouskou papfrovou rentu bez dane ddto. 14. dubna 1881, 
ö. 106.684 V obnosu 1.000 zl. K. m, slovy: jedentisic zlatych Rak. m^ny, pocinajic 
s ürokovyin kuponem dne 1. zäfi 1885 proälym, k ücelu zfizeni studentske nadace, 
zalozene zemfelym panem Josefem Kesslerem, me§fanem Plzenskym, 
ölenem mestske rady kräl. mesta Plzne a byvalym pfedsedou „Spolku ku podporovani 
chudych zak& na c. k. stätnim öeskem vyssim reälnem gymnasium v Plzni", co zakla- 
datelem, za pfispeni „Spolku ku podporovani chudych zäkü na c. k. stätnim Ceskem 
vy§§im reälnem gymnasium v Plzni" na oslavu snatku Jeho cisafske a krälovske 
Vysosti nejjasnejSiho korunniho prince arcivevody Rudolfa 8 Jeji 
krälovskou Vysosti nejjasnejsi princeznou Stefanii, näsledujicim 
vyslovuym zn6nim: 

„Spolek ku podporovani chudych i&kt na c. k. stätnim öeskem 
vyssim reälnera gymnasium v Plzni" jednaje timto die üstniho pfäni a ustano- 
veni zemfeleho pana Josefa Kessler a, meSüana Plzeüskeho, ölena mSstske rady 
kräl. mesta Plznö a byvaleho pfedsedy „Spolku ku podporovani chudych zäkü na 
c. k. stätnim öeskem vyssim reälnem gymnasium v Plzni" odevzdävä timto slavnemu 
purkmistrovskemu üfadu kräl. mesta Plzne 5%ni Rakouskou papfrovou rentu bez dane 
ddto. 14. dubna 1881, c. 106.684, v obnosu 1.000 zl R. m. slovy: Jedentisic zlatych 
Rak. meny, pocinajic s ürokovym kuponem dne 1. zäfi 1885 proälym, s tim v^slovnym 
pfänim, by obligace tato, jez zakoupena byla panem Josefem Kesslerem, co zakladatelem, 
za pfispeni „Spolku ku podporovani chudych zäkü na c. k. stätnim öeskem vysäim 
reälnem gymnasium v Plzni", slouzila co nadaöni jm^ni studentske nadace 
zalozene panem Josefem Kesslerem na oslavu snatku Jeho cisafske 
a krälovske Vysosti Nejjasnej §iho korunniho prince arcivevody s Jeji 
krälovskou Vysosti nejjasnejäi princeznou Stefanii, pro chude zäky 
c. k. stätniho öeskeho vys§iho realneho gymnasium v P Izn i, pfipomi na je, 
ze die sveho casu vysloveneho üstniho pfäni zakladatele pana Josefa 
Kessler a, obligace tato pro Plzenskou möstskou obec noe Josefa, 
Kesslera studentske nadace mä byti vinkuloväna a zevypadajiciroöni 
üroky z tohoto nadacniho kapitälu v 10 mes i c nie li Ihütäch vypläceny 
byti maji tomu chudemu, mravnemu a s dobrymprospe ehern studujicimu 
zaku c. k. stätniho öeskeho vyssiho realneho gymnasium v Plzni, 
ktereho slavne obeeni zastupitelstvo kräl. mesta Plzne pokazde zvoli 
ze tfi od sboru uöitelskeho tehoz üstavu k tomu ücelu ponavrzenych, 
i müze pak zvoleny zäk pfi danych podm in käch stipendia tohopozivati 
po dobu studii najmenovanem üstave. 

Pro pfi päd, ze by c. k. statu i vyssi eeske reälne gymnasium v Plzni 
melo byti zruseno neb pfestalo byti ceskym üstave m, ustanovil zakla- 



48 Josef Kessler. Josef Kessler. 48 

datel paii Josef Kessler, ze prejde prävo pozivani teto nadace pod 
stejnymi podminkami na zaka jinelio ceskeho üstavu v PIzni, ktery 
obecni zastnpitelstvo kral. mesta Plzne urci. 

Pro pffpad pak, ze by z vySSiho realneho gymnasium v Plzni povstaly dva samo- 
statne üstavy, uzivaji nadaci tu stfidave. 

Tento stätni dluzni üpis byl due i5. zäfi 1885 i s ürokovym kuponem dne 1. zäfi 
1885 proslym do obecni pokladny odevzdan; byv pak prostfednictvim slavneho c k. mini- 
sterialniho üfadu vyplatniho ve Vidni na jmeno obce kral. mesta Plzne noe Josefa 
Kesslera studentske nadace ddto. l. zäfi 1885, s cislem 2.325, per 1.000 zl. R. m. 
vinkulovän. 

Ano tedy jmeni nadacni die pfedpisü v te pficine platnych jest zji§t5no, v obecni 
pokladne fädne ulozeno a take u^itek davH, jehoz k Ü6elu nadaönimu upotfebiti Ize, 
toz pfijimame v zäklade jednohlasneho usneseni slavneho obecniho zastupitelstva ze dne 
24. prosince 1884 nadani toto a zavazujeme sebe i nastupce sve v ufade, ze chceme 
to peöovati, aby od II. püUeti skolniho roku 1885 '6, t. j. od 15. ünora 1886, roöni 
duchody z jmeni nadacmho, jez nyni 50 zl. R m. obnaseji, v 10 mesicnich Ihutach 
dekursivnich fadne a pfi danych podminkach po celou dobu studii na jmeno vaneni üstave 
vyplaceny byly tomu chudemu, mravnemu a s dobrym prosp^chem studujicimu zaku 
c, k. statniho ceskeho vy§§iho realneho gymnasium v Plzni, ktereho slavne obecni zastu- 
pitelstvo kral mesta Plzne pokazde zvoli ze tri od sboru ucitelskeho tehoz üstavu 
k tomu ücelu ponavrzenych. 

Nadani vstoupi od IL pülleti Skolniho roku 1886, t. j. od 15. ünora 1886 v zivot. 

Düchodky z jmeni nadacniho vzesle od 1. bfezna do 31. srpna 1885 (kupon dne 
1. zafi 1885) v obnosu 25 zl. odevzdäny b}ly „Spolku ku podporovani chudych zakü 
c. k. statniho ceskeho vyssiho realneho gymnasium v Plzni** k ücelüm spolkovym potud, 
dokud k uhrazeni vyloh za vzdelani nadaci listiny nebyly obraceny. 

My podepsani slibujeme a zavazujeme sebe i nastupce, le budeme, seß jsme, 
o zachuvani nadace a o jistotu jnemi nadacniho peöovati a ze s jmeuim nsidacnim bez 
schväleni pnslu§neho üfadu nadacniho zadne zmeny nepredsevezmeme, ze toho dbäti 
budeme, aby düchodky z jmeni nadaöniho v cas dochazely a jeu k tomu, v tomto 
nadacim listu ustanovenemu üöelu obraceny byly, ze dale o sprave tohoto nadacniho 
jmeni zvlästni ücet povedeme, kazdorocne sumärni üöetni vytah c. k. okresnimu hejtmanstvi 
V Plzni pfedlozime a ze vüliec vsechna zde uvedena ustanoveni pilne a svedomite plniti 
budeme. 

Tomu na dükaz byl tento nadaci list ve ctyrech stejnopisech vyhotoven, vsestranne 
podepsan, dvema svedky ovefen a bude jeden opis u c. k. mistodrzitelstvi, druhy 
u c. k. okresniho hejtmanstvi v Plzni, treti u purkmistrovskeho üfadu kral. mesta Plzne 
a ctvrty u fiditelstvi c. k, statniho ceskeho vysöiho realneho gymnasium v Plzni uschovan. 

V Plzni, dne 2. cervna 1886. 

Frant. Pechaözek mp., 

purkmistr. 

(L. St.) Dr. Vaclav Petak mp., 

clen mestske rady. 

Jan Wytwar mp., 
vybor. 

Ür. V. Krofta mp., 
vybor. 

Tento nadaci list se stvrzuje. C. 51.199 

C. k. mistodrzitelstvi v C e c h a c h. 
V Praze, dne 9. fijna 1886. 

Za mistodrzitele: 

(L St.) Friedl mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



-♦^•»-^ 



49 



Klisabeth Baronin Grotthus. 



A12beta baronka Grotthusova. 



49 



1885 

Oktober 7. fiJDa. 



Elisabeth Baronin Grotthus'sehe Stif- 
tung zur Erziehung eines armen 
Knaben im Seminar der P. P. Je- 
suiten in Nariaschein. 



Nadani Alzbety baronky Grotthusove 

k vychovani chudeho chlapce v semi- 

nari Jesuitu v Bohusudove. 



Die am 4, Feber 1896 in Wien verstor- 
hene Elisabeth Baronin Grotthus 
vermachte in ihrem Testamente de dato Wien, 
den 7. Oktober 1865 den P. 1\ Jesuiten 
in Mariaschein ta^r- und ahzugsfrei ein 
Kapital von 4000 fl. Ö, W. mit der Be- 
d i ng u n g, d aß sievon de 7i jährlichen 
Zinsen einen armen Knaben in 
ihrem Konvikte erziehen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
25. Oktober 1899 vofn KoUegittm der Gesell- 
schaft Jesu in Mariuschein ausgefertigt, 
unterm 3, November 1899 vom bischöflichen 
Konsistorium in Leitmeritz und unterm 
20. November 1899 von der k. k. Statthat- 
terei in Prag bestätigt. 

Das Stiftungsve^'mögen, welches vom 
Kollegium der Gesellschaft Jesu in Maria- 
schein verwaltet wird, beträgt 8000 K, dessen 
Beinerträgnis im Betrage von 320 K zur 
Erziehung eines armen Knaben im Jesuiten- 
Seminar zu Mariaschein verwendet wird. 



Alib^ta baronka Grotthusova, 
dne 4. ünora 1896 ve Vidni zesnulä, odkä- 
zala ve svc posledni vüli ze dne 7. riina 
1885 dane ve Vidni Jesuitüm v Bohu- 
sudov^ bez tax a srdiek kapital 4000 zl. 
s podminkou, ze vychovdvati budou 
z ürokü chudiho chlapce ve svem 
konvikte. 

PHsluSny nadacni list byl dne 25. rijna 
1899 koUegiem tovary§stva JeH$ova v Bohu- 
sudovä vyhotoven a dne 3. listopadu 1899 
biskupskou konsistoH v Litom&ricich a dne 
20. listopadu 1899 c. k. mistodriitelstvim 
V Praze potvrzen. 

Nadaöni jmini, spravovane kollegiem 
tovarysstva Jezi^ova v Bohusudov^, eint 
8000 K; jeho cisteho vynosu v sumS 320 K 
uzivd sc k vychovani chudeho chlapce v je- 
suitskem seminäfi v Bohusudovi. 



I. 



Kundgemacht! am 4. Februar 1896. 



Vom k, k. st, d. Bezirksgerichte Innere Stadt I in Wien, 

Der k. k. Raths-Secretär : 

Bierfeldner ipp. 

Testament. 

Nach reiflicher Überlegung, ohne alle Beeinflussung und äusseren Zwang ordne 
ich für den Fall meines Ablebens bei vollkommenem Gebrauche meiner Vernunft an : 

111. Die jedesmalige Universalerbin soll verpflichtet sein, nachstehende Legate taxfrei 
und abzugsfrei auszuzahlen, so dass von allen diesen nachfolgenden Legaten nur die 
üniversalerbin die Erbgebühren entrichten soll, und zwar: 



XI. 



50 



Elisabeth Baronin Grotthus. 



Alzbcta baronka Grotthusova. 



50 



3. Den P. P. Jesuiten in Mariaschein 4000 fl. öst. Währg. mit der 
Bedingung, dass sie von den jährlichen Zinsen einen armen Knaben in 
ihrem Eonvikte erziehen. 

Bei Errichtung dieses Testamentes wurden die Formen des österreichischen Gesetzes 
beobachtet, dem ich mich vollkommen unterwerfe. 

Wien, den 7. Oktober 1885. 



Elise 
Elisabeth von Grotthus mp. 



Dr. Josef Mattis mp., 

als ersuchter Testamentszenge. 

Wenzel Johne mp., 

als ersuchter Testamentszeuge. 

Josef Thoma mp., 

als ersuchter Testamentszeuge. 

Ex offo kollationiert und ist vorstehende Abschrift mit dem hiergerichts im Testameots- 
kasten aufbewahrten ungestempelten Originale wörtlich gleichlautend befunden worden. 

Vom Expedite des k. k. städt.-del. Bezirksgerichtes Innere Stadt I. Wien, 

am 6. Februar 1896. 

Mottewurf mp. 

Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- Jednoduchy opis u c. c k. migtodiiitelBtTi 

halterei in Prag. v Praze. 



/ 50 kr. \ 
\ Stempel. / 



II* 



Stiftsbrief. 



Das Kollegium der Gesellschaft Jesu in Mariaschein (polit. Bezirk Karbitz) im 
Königreiche Böhmen, vertreten durch den derzeitigen Rektor P. Michael Burgstaller, 
urkundet und bekennt kraft dieses Stiftsbriefes: es habe die am 4. Feber 1896 in Wien 
verstorbene Elisabeth Baronin Grotthus in ihrem Testamente ddto. Wien 
7. Oktober 1885 unter Absatz III die Errichtung einer Stiftung zur Ek'ziehong eines 
armen Knaben im Konvikte der P. P. Jesuiten zu Mariaschein, indem sie derselben einen 
Betrag von 4000 fl. ö. W. vermachte, mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„IIL Die jedesmalige Universalerbin soll verpflichtet sein, nachstehende Legate 
„taxfrei und abzugsfrei auszubezahlen, so dass von allen diesen nachfolgenden Legaten 
„nur die üniversalerbin die Erbgebühren entrichten soll, und zwar: 

„ .... 3. Den P. P. Jesuiten in Mariaschein 4000 fl. Ö. W, mit der 
„Bedingung, dass sie von den jährlichen Zinsen einen armen Knaben 
„in ihrem Konvikte erziehen". 

Zur Berichtigung dieses Legates von 4000 fl. nebst den 57o Zinsen vom Todestage der 
Erblasserin (4. Feber 1896) erlegte die erbserklärte Erbin nach Elisabeth Baronin Grotthus, 
Marietta Gräfin Kuefstein durch ihren Vertreter, den Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. 
Friedrich Kraft in Wien, am 2. November 1896 bei dem k. k. Civilsgerichtsdepositenamt 
in Wien den Betrag von 4.148 fl. 88 kr., welcher Betrag im Grunde des Erlasses der 
k. k. Statthalterei in Prag vom 23. Noveaiber 1896, Z. 185.459, zufolge Erfolglassuugs- 
bescheides des k. k. städt.-del. Bezirksgerichtes Innere Stadt in Wien vom 17. Dezember 
1896, Z. 50,431, ao den Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Viktor von Fuchs in Wien in 
Vollmachtsnamen des V P. Jesuitenkollegiums in Mariaschein ausgefolgt und sohin von 



51 Elisabeth Baron'ti Groithus. AUbeta baronka Grotthasova. 51 

diesem letzteren, resp. von dem Bevollmächtigten des Kollegiums P. Franz Xaver 
Schwärzler übernommen wurde. 

Von diesem Betrage von 4.148 fi. wurden an Herrn Dt. Kraft an Zinsenrückver- 
gütuiig 77 fl. 87 kr,, ferner an Zählgeld dem k. k. Depositenamte in Wien 20 fl. 74 kr., 
endlich Herrn Dr. von Fuchs 6 fl. 43 kr. an von demselben der Stiftung aufgerechneten 
Barauslagen bezahlt. Der vom Bevollmächtigten des Kollegiums übernommene Betrag 
belief sich daher auf 4.04:^ fl. S4 kr. 

Aus diesem Betrage wurden zunächst, und zwar am 4. Januar 1897, angeschafft: 
vier Stück 4"/„ge Strakonitz-Winterberg Lokalbahn Prioritäten: Nr. 5, 168, 481, 522 
ä 1000 fl. zu 98-50 = 3940-00 fl. ; dazu Zinsen und Effektenumsatzsteuer 1*48 fl., also 
zusammen im Betrage von 3.941 fl. 43 kr.; ferner 1 Stück Galiz. Bod.-Kred. Ver. 

200 TT 
Pfdbr. 4% zu .^^-/r zti 97*75 mit Hinzurechnung der Zinsen und Steuer im Betrage 

von 97-91 fl. ; ausserdem wurde eine Stempelgebühr von 32 kr. entrichtet. Der Überschuss 
von 4*18 fl.. sowie die Couponzinsen von 82 fl. wurden gleich zu dem Stiftungszwecke 
für einen armen Zögling im Konvikte der P. P. Jesuiten in Mariaschein verwendet. 

Am 21. September 1897 wurden zum Zwecke der Vinkulierung obige Obligationen 
veräussert, dnfür der Betrag von 4.073*85 fl. eingelöst und dafür zunächst vier Stück 

47oger Österr. Staatsrentenobligationen Nr. 19.290, 35.977, 84.074, 95.095 ä y^~^- 

zu 102 ZI 4.080*00 fl. beschafft und beliefen sich die Anschaffuugskosten mit Hinzurechnung 
der Zinsen und Umsatzsteuer auf 4.089*03 fl.; der sich ergebende Passivrest von 15*18 fl. 
wurde vom Kollegium Mariaschein gedeckt. Diese 4 Stück Staatsrente wurden bei der 
Vinkulierung umgetautscht in eine 47oge Österr. Staatsrentenobligation ddto. 1. September 

fiOOO TT 

1897, Nr. 25.972, zu .--. ' Die seither fälligen Zinsen, und zwar: September 1897 

4000 n. 

(82 fl.), März 1808, September 1898, März 1899 —jedesmal 80 fl. wurden stets nach 

dem Willen der Stifterin zur Erziehung eines armen Knaben im Konvikte der P. P. 

Jesuiten in Mariaschein verwendet. 

Das Stiftungsvermögen besteht daher aus der 4% österr. Staatsrentenobligation 
ddto. Wien. 1. September 1897, Nr. 25.972, über 8000 K und ist diese Obligation auf 
den Namen der Stiftung gehörig vinkuliert. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der Kassa des P. P. Jesuitenkollegiums zu Mariaschein in Empfang genommen worden 
ist, und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt 
der gefertigte Vertreter des Kollegiums der Gesellschaft Jesu in Mariaschein auf Grund 
der mit dem Erlasse vom 13. April 1899, Nr. 2.745, erfolgten Zustimmung des hochw. 
bischöflichen Konsistoriums Leitmeritz diese Stiftung an und verpflichtet sich für sich 
und seine Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, dass die von dem Stif tu ngs vermögen 
entfallenden Zinsen, dermal im effektiven Betrage von 160 fl., zur Erziehung eines armen 
Knaben im Seminar der P. P. Jesuiten in Mariaschein verwendet werden, 

Die Stiftung führt den Namen „Elisabeth Baronin Grotthus'sche 
Stiftung zur Erziehung eines armen Knaben im Seminar der P. P. 
Jesuiten in Mariaschein" und tritt bereits im Jahre 1896/97 ins Leben. 

Die auf das Stiftungslegat entfallende Übertragungsgebühr wurde aus der Ver- 
lassenschaftsmassa bestritten. 

Die Kosten der Stiftsbrieferrichtung werden aus den Einkünften der Stiftung be- 
stritten werden. 

Der Gefertigte gelobt und verpflichtet sich iür sich und seine Amtsnachfolger 
Namens des genannte • Kollegiums, für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für 
die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben 
ohne Genehmigung der kompetenten Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für 
die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Ver- 
wendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen und überhaupt 
alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe 4 Parien ausgefertigt und von dem 
gesetzlichen Vertreter des P. P. Jesuiten-Kollegiums in Mariaschein unterschrieben und 
von zwei Zeugen mitgefertigt worden, von welchen das erste bei der k. k. Statt- 
XL 7* 



52 Elisabeth Baronin Grotlhus. Alzbeta baronka GrutthasoYa. 52 

halterei in Prag, das zweite bei dem Kollegium der Gesellschaft Jesu in 
Mariaschein, das dritte bei dem bischöflichen Konsistorium in Leitmeritz 
aufbewahrt und das vierte an die Verlassnbhandlungsbehörde k. k. Bezirksgericht 
Innere Stadt I. Wien zur Einlegung in die Verlassenschaftsakten übermittelt wird. 

Mariaschein, am 25. Oktober 1899. 

Kollegium der Gesellschaft Jesu in Mariaschein. 

Michael Burgstaller mp. 
Rektor. 



Nr. 8.338. 



Vorstehender Stiftsbrief wird hiemit kirchlicherseits genehmigt. 

Bischöfliches Konsistorium. 
Leitmeritz, am 3. November 1899. 



(L. St.) 



Seifert mp., 

Kanzler. 

Ferd. Michl mp., 
Hath. 



Wird bestätigt : 



Nr. 193.022. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 20. November 1899, 



Für den Statthalter: 

(^- St.) Y^ Q 1 £ ^^ 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prapj, Original u c. k. misiodrziteUtvi v Praze. 



40» 



53 



MUDr. Moritz Frank. 



MÜDr. Moric Frank. 



53 



/• 



1886 

Feber 4. ünora. 



Dr. Moritz Fränkische Studenten- 

Stiftnng. 

Zum Andenken an den am 20, Septemher 
1884 in Smichow verstorbenen MUDr, 
Moritz F r ank leitete ein Damen k o m itee 
eine Sammlung unter den Freunden des Ver- 
storbenen ein und übergab dem Ausschüsse 
der israelitischen Kultusgemeinde in Smichow 
die gesammelten Geldspenden im Betrage ton 
450 //. 50 kr, mit dem Auftrage, der Aus- 
schuß möge mit dem Kapitale eine Studen- 
tenstiftung errichten und die besonderen dies- 
bezüglichen Bestimmungen nach eigenein 
Gutdünken beschließen. 

Am 20, Oktober 1885 übergab JUDr. 
Adolf Frank dem Ausschusse der israel, 
KuHusgemeinde in Smichow zu demselben 
Zwecke den Betrag von 174 fl. 

Der Ausschuß der israelitischen Kultus- 
gemeinde beschloß in der am 4, Feber 1886 
abgehaltenen Sitzung, die Geldspenden im 
Betrage von 624 fl. 50 kr. zur Errich- 
tung einer „Dr. Moritz Frank' sehen 
Studentenstiftung'' zu verwenden, für 
diese Geldspenden in durch 100 teilbaren 
Beträgen Staatsschuldverschreibungen anzu- 
kaufen, einen etwaigen Restbetrag in der 
Böhmischen Sparkassa fruchtbringend anzu- 
legen, bis derselbe eine solche Höhe erreicht, 
daß für denselben wieder ein Staatspapier 
über 100 fl. angeschafft tvcrden kann. Mit 
weitei'en Ersparnissen und eventuellen Inter- 
kalarien ist in ähnlicher Weise vorzugehen. 

Die von den Osterreichischen Staatspa- 
pieren entfallenden Interessen sind alljähr- 
lich am 20. September, d. i. am Todes- 
tage des MUDr. Moritz Frank an 
einen unbemittelten Studierenden 
zu verleihen. 

Das Verleihungsrecht steht dem 
jeweiligen Ausschusse der israeli- 
tischen Kultus gemein de in Smichow 
zu, welcher gleichzeitig darüber zu 
entscheiden hat^ ob der entfallende 
Zinsenbetrag einem oder mehreren 
Bewerbern zuzuweisen ist. 

Zur Bewerbung sind bloß jene 
geeignet, deren Väter oder Groß- 
väter Mitglieder der israelitischen 



Studentske nadani Dra Moriee 

Franka. 

V upominku na MUDra Morice 
Franka, dne 20, zdri 1884 na Smichove 
zesnuleho, usporddal damsky komitet 
sbirku mezi pfätely zesmdeho a odevzdal 
vyboru zidovske obce näbozenske na Smichove 
sebrane dary v sume 450 zl. 50 kr,, s nakd- 
zdnim, ahy zridil z kapitdlu studentskou na- 
daci a usnesl se na blizsich podminkdeh 
die vlastniho uväzeni. 



Dne 20, Hjna 1885 odevzdal JUDr. 
Adolf Frank vyhoru zidovske obce 'näbo- 
zenske na SmichovÖ k temu^ üöelu 174 zl. 

Vybor zidovske ohce näbozenske usnesl 
se VC seh uz i konanc dne 4. nnora 1886^ ze 
darovanoH sumu 624 zl. 50 kr. venuje na 
zrizeni „Studentske nadaec Dra Mo- 
rice Franka", ze za sumu tu koupi stätni 
dlu^ni üpisy v cästkdch 100 dilitelnych, 
zbytek v Öeske spofitelnö pod ürok tdoH^ az 
dosahne takove vyse, ze zan bude Ize zase 
zakoupiti stätni papir na 100 zl. znöjici. Po- 
dobnym zpüsobem mä se naklddati s dalsimi 
usporami a interkaldfi. 



Üroky z rakouskych stätnich papirü 
maji se kaSdoroönö dne 20. zart, t.j. 
V ümrtni den MUDra Morice Franka, 
udHiti nemajetnemu studujicimu. 



Prävo propüjcovaci prislusi 
vyboru zidovske obce näbozenske 
na Smichovö, ktery take rozhoduje, 
maji-li se üroky jednomu nebo nÖ- 
kolika uchazecüm ud^liti. 



nadaci mohou uchäzeti se 
toliko ti, jichi otcove nebo dödove 
jsou nebo byli öleny zidovske nd- 



54 



MÜDr. Moritz Frank. 



MUDr. Moric Frank. 



54 



Kultusgemeinde in Smichow sind 
oder waren, und welche eine deutsche 
i nländische Ho ch schule besuchen. 
Bei der Verleihung ist auf die 
Dürftigkeit des Bewerbers, sowie 
auf dessen moralische und wissen- 
schaftliche Qualität zu achten. 

Sind die Bewerber diesbezüglich 
gleich, so ist nach folgender Abstu- 
fung bei der Verleihung vorzugehen 
und es sind daher zu bet^orzugen: 

1, die Nachkommen des MUDr. 
Moritz Frank; 

2, Hörer der deutschen medizi- 
nischen Fakultät, und 

3, Hörer einer deutschen inlän- 
dischen Fakultät überhaupt. 

Der Stiftungsgenuß dauert bis 
zur Abs olvierung der Studien gegen 
alljährlichen Nachweis eines guten 
Studie nf ortganges. 

Sollte in einem Jahre kein stif- 
tungsfähiger Bewerber einschrei- 
ten oder diese Stiftung nicht zur 
V erleihung gelangen, so ist der 
nicht verwendete Betrag dem in der 
Böhmischen Sparkassa fruchtbrin- 
gend angelegten Betrag zuzuschla- 
gen, und wie bereits früher erwähnt, 
zu verwenden. 

Der bezügliche Stiftsbrief icurde von der 
israelitischen Kultusgemeinde in Smichow 
ausgefertigt und unterm 5. Juli 1890 von 
der k. k. Statthaltcrei in Prag bestätigt, 

Gegenwärtigwirddicse Stiftung 
von der Repräsentanz der israeli- 
tischen Kultusgemeinde in Smichow 
im Sinne der stiftsbrieflichen Be- 
st i m m ungen verliehe n. 

Das Vennögeti dieser Stiftung, welches 
die israelitische Kultusgemeinde in Smichotv 
venvaltet, beträgt 1000 K; aus dessen Brin- 
erträgnisse der jährliche Betrag von 64 K 
zur Verleihung gelangt. 



boienske obce Smichovske a ktefi 
nikterou domdci n^meckou vysokou 
skolu navstivuji. Pri udälovdni na- 
dace slusi pfihliieti k chudob^ 
uchazecovö, jeho mravni a v^deckc 
zpüsobilosti. 

Neni-li v te pficine mezi ucha- 
zeii rozdilu. budii postu povdno 
timto zpüsobem a slusi tudiz ddti 
prednost: 

1. potomkü m MUDra Mo ricc 
Franka; 

2. posluchacüm nömecke lekaf- 
ske fakulty; 

3. posluchaiüm nimecke domdci 
university vübec. 

Pozitek nadacni trvd az do ab- 
solvovdni studii, prokäze-li nada- 
nec kazdoroönc dobry prospäch re 
Studiich. 

Kdyby se nektery rok iddny 
uchazeö nehldsil, nebo nadace se 
neudilila, budi^ nepouzity obnos 
k sumd V Ceske spofitelne ulosene 
pfiddn a pouzit zpusobem shora 
naznaöenym. 



Prislu^ny nadaöni list byl zidovskou 
obci näboienskou na Smichovö vyhotoven a 
dne 5. öervence 1890 c. k, mistodrzitelstvim 
r Praze potvrzen. 

Nyni udeluje tuto nadaci pred- 
stavenstvo zidovske obce ndbozen- 
ske na Smichovö po rozumu ustano- 
veni nadacni listiny. 

Nadacni jmäni, je£ spravuje iidovskd 
ndbozcnskd obec Smichovskd, dini 1000 K; 
z öisteho vynosu jeho udili se rocne cnstka 
04 K, 



/ 50 kr. \ 
\ Stempel. / 



Stiftsbrief 



Wir unterzeichneten Vorstandsmitglieder der isr. Kultusgemeinde in Smichow, 
pol. Bezirk Smichow im Königreiche Böhmen, Urkunden und bekennen für uns und 
unsere Amtsnachfolger, es habe der Ausschuss der isr. Kultusgemeinde in 
Smichow in seiner Ausschusssitzung am 4. Feber 1886 die Errichtung einer Stiftung 
mit nachstehenden Beschlüsse angeordnet: 

Am 20. September 1884 verstarb in Smichow Herr MÜDr. Moriz P'rank. Um 
(las Andenken dieses um die Gemeinde* und dtMi einzelnen hochverdienten und muster 
würdigen Mannes dauernd zu ehren, leitete ein Damenkomite eine Sammlung unter 
den Freunden des Verstorbenen ein und übergab dem Ausschusse der isr. Kultusgemeinde 



55 MUDr. Moritz Frank. MÜDr. Moric FranK. 55 

in Smichow die gesammten Geldspenden im Betrage von 450 fl. 50 kr. mit dem Auftrage, 
der Aussclmss möge mit diesem Kapitale eine Studentenstiftung begründen und die be- 
sonderen diesbezüglichen Bestimmungen nach eigenem Gutdünken beschliessen. 

Am 20. Oktober 1885 übergab Herr JÜDr. Adolf Frank aus Anlass des Ab- 
lebens seines Bruders Herrn JUDr. Max Frank, Advokaten in Prag, den von den 
Verwandten des Verblichenen gesammelten Betrag von fl. 174* — dem Ausschusse der isr. 
Kultusgemeinde in Smichow ebenfalls zu obgenanntem Zwecke. Beide Beträge wurden 
sofort nach ihrer Übergabe nutzbringend im Spar- und Creditvereine in Smichow angelegt. 

Der Ausschuss der isr. Kultusgemeinde in Smichow fasst sonach folgenden ein- 
stimmigen Beschluss: die Geldspenden im Betrage von fl. 624*50 kr. sind zur Er- 
richtung einer Dr. Moriz Frank'schen Studentenstifiung zu verwenden. Der 
Betrag ist in österreichischen Staatsrenten in durch 100 theilbaren Beträgen anzulegen. Der 
sich hiebei ergebene Restbetrag ist in der Böhm. Sparkassa fruchtbringend anzulegen, 
und sobald er die Höhe jenes Betrages erreicht, der zur AnscbaflFung einer 100 fl. 
Rente erforderlich ist, wird die Anschaffung und Vinkulierung des Rententitels zu 
erfolgen haben und deren Zinsenertrag dem jährlichen Stiftungsgenussbetrag zuzuwenden 
sein. Der nach Ankauf der Rente verbleibende Rest ist in derselben Art weiter zu 
verzinsen und zu verwenden. 

Die von den in österreichischen Staatsnoten angelegten und vinkulierten Stiftungs- 
beträgen entfallenden jährlichen Zinsen, sind alljährlich am 20. September, 
d. i. am Todestage des Herrn MUDr. Moriz Frank, an einen unbemittelten 
Studierenden zu verleihen. Die Verleihung steht dem jeweiligen Aus- 
schusse der isr. Kultusgemeinde in Smichow zu, derselbe entscheidet 
gleichzeitig darüber, ob der entfallende Zinsenbetrag einen oder 
mehreren Bewerbern zuzuweisen ist. Zur Bewerbung sind bloss jene 
geeignet, deren Väter oder Grossväter Mitglieder der isr. Kultusge- 
meinde in Smichow waren oder sind. Die Bewerber müssen eine 
deutsche inländische Hochschule besuchen. Bei der Verleihung ist 
auf die Dürftigkeit des Bewerbers sowie auf dessen moralische und 
wissenschaftliche Qualität zu achten. Sind die Bewerber diesbe- 
züglich gleich, so ist nach folgender Abstufung bei der Verleihung vor- 
zugehen, und es sind daher, insoweit selbe den obigen Vorschriften 
genügen, zu bevorzugen: 

1. Die Nachkommen des Herrn MUDr. Moriz Frank. 

2. Hörer der deutschen medicinischen Fakultät. 

3. Hörer einer deutschen inländischen Hochschule überhaupt. 

Die Dauer des Genusses dieser Stiftung währt bis zur Absolvier ung 
der Studien gegen alljährlichen Nachweis des guten Fortganges. Sollte 
in einem Jahre kein passender Bewerber einschreiten oder keinem 
Bewerber der Stiftungsgenuss verliehen werden, soist der nicht verau s- 
gabte Betrag dem bei der Böhmischen Sparkassa erliegenden Betrage 
zuzuschlagen und, wie obenbestimmmt, zu verwenden. Der Betrag von 
fl. 62450 kr., welche bei dem Spar- und Creditvereine in Smichow angelegt war, wurde 
für die Stiftung fruchtbringend angelegt, und besteht nun das Stiftungsvermögen im 
Nachstehenden : 

In der auf den Namen der Stiftung vinkulierten Rentenobligation vom 1. August 
1888, Nr. 154.468 per fl. 800* — nom. und einem Sparkar sabuche der Böhm. Sparkassa 
fol. 95 lautend auf fl. 79*31 kr. Nachdem nun auf diese Art das Vermögen der Stiftung 
vorschriftsgemäss sichergestellt in der Gemeindekassa der isr. Kultusgemeinde in Empfang 
genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nehmen wir diese Stiftung an und verpflichten uns und unsere Amtsnachfolger 
im Amte, darüber zu wachen, dass vom Jahre 1889 an die von dem Stiftuugsvermögen 
entfallenden jährlichen Nutzungen, dermalen im effektiven Betrage von fl. 33*60 kr. am 
20. September jeden Jahres von dem jeweiligen Vorstande der isr. Kultusgemeinde in 
Smichow einem mittellosen Studierenden, dessen Vater oder Grossvater Mitglieder der 
isr. Kultusgemeinde in Smichow waren oder sind, und der eine deutsche inländische 
Hochschule besucht, verliehen werde, dass bei der Verleihung auf die Dürftigkeit des 
Bewerbers sowie auf dessen moralische und wissenschaftliche Qualität geachtet werde, 



56 MUDr. Moritz Frank. MUDr. Moric Frank. 5ü 

und dass bei Vorhandensein mebrerer in dieser Beziehung gleicher Bewerber nach 
folgender Abstufung vorzugehen ist und daher vorerst zu bevorzugen sind: 

1. Die Nachkommen des Herrn MüDr. Moriz Frank, 

2. Hörer der deutschen medicinischen Fakultät, 

3. Hörer einer deutschen inländischen Hochschule überhaupt. 

Wir werden auch darauf achten, dass die in der Böhmischen Sparkassa erliegenden 
Gelder ordnungsgemäss verzinst werden, dass, wenn in einem Jahre keinem Bewerber 
der Stiftungsgenuss verliehen wurde, der entfallende Zinsenbetrag dem bei der Böhmischen 
Sparkassa erliegenden Betrage zugeschlagen wird, und dass, sobald der bei der 
Böhm. Sparkassa erliegende Betrag jene Höhe erreicht, die zur Anschaffung einer 
100 fl. Rente erforderlich ist, dieselbe angekauft und deren Zinsenertrag stiftnngsgemäss 
verwendet werde, während der nach Ankauf der Rente verbleibende Restbetrag in der 
Böhm. Sparkassa weiter verzinst und wie der erste Restbetrag verwendet wird. Die 
Stiftung tritt mit dem Jahre 1889 ins Leben, und werden die Auslagen der Stiftsbrief- 
errichtung aus dem in der Böhm. Sparkassa befindlichen Barvermögen der Stiftung 
l'estritten werden. Die Verlautbarung der Stiftung erfolgt durch Anschlag an der 
Affigierungstafel der isr. Kultusgemeinde in Smichow. 

Wir gefertigten geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der kompe^^enten 
Stiftungsbehörde keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der 
Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem im Stiftsbriefe 
festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu 
und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet werden, und soll eines davon bei der 
k. k. Statt halterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in 
Smichow. das dritte in der Kassa der Kultusgemeinde m Smichow aufbewahrt 
werden. 

(L. St.) Der Vorsteher-Stellvertreter: 

Dl r n 1 X • Ig- Kapper mp. 

Philipp Grabenstein mp., 

als Zeuge. Dr. Grab mp. 

Ernst Wiener mp., Leopold Low mp. 

als Zeuge. (L. St.) j^^^^ Taussigmp. 



Voibtolicndcr Stiftsbriet' wird gonehmigt. 



St.-Z. 13.293. 



K. k. Statthai terei in Böhmen. 
Prag, den 5. Juli 1890. 

Für di'ii Statthalter: 
(L. St.) . .. 

r riedl mp. 

Original bei der k. k. tStatthalterei in Prag. Origiaul u c. k. raistodrzitcUtvi v Prazc. 



57 



Johann Schebek. 



Jan Schebek. 



57 



1886 

Feber 15. ünora. 



Johann Schebek'sche Studenten- 
Stiftung. 

Der am 18, März 1889 in Prag ver- 
storbene Johann S ch eh eh, Eisenbahn^ 
Unternehmer und Realitätenhesitzer hat in 
seiner letztwilligen Anordnung de dato Prag, 
den 15. Feber 1886 seiner Ehegattin Maria 
Schebeh den lebenslänglichen Nutzgenuß der 
ihm gehörigen Realitäten vermacht und seine 
Ehegattin ersucht, aus den Erträgnissen dieser 
Realitäten nach Zeit und Umständen 20.000 fl, 
zur Errichtung einer Studenten- 
Stiftung mit 4 Stiftungsplätzen zu 
verwenden. 

Da Maria Schebek wenige Tage nach 
dem Ableben ihres Gatten starb, ohne in den 
Nutzgenuß der erwähnten Realitäten getreten 
zu sein, konnte von der Realisierung dieser 
Stiftung keine Rede sein. Die Erben nach 
Johann Schebek erklärten sich jedoch bereit, 
den Betrag von 20.000 fl. unter der Bedin- 
gung zu erlegen, daß Sie außer diesem Be- 
trage weder Zinsen noch irgend tvelche Ge- 
bühren zu zahlen hätten. Die k. k. Statthalterei 
in Prag als Stiftungsbehörde 'nahm dieses 
Anerbieten an, worauf seitens der Erben der 
Betrag von 20.000 fl. bei der Landeshaupt- 
kassa erlegt wurde. 

Nach fruchtbringender Anlage des Stif- 
tungskapitales tvurde der bezügliche Stifts- 
brief am 2. Mai 1891 ausgefertigt und 
unterm 8. August 1891 von der Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Nach dem Willen des Stifters 
sind zum Stiftungsgenusse berufen: 

1. Studierende, welche von den 
Kindern des Stifters männlicher 
oder weiblicher Seite abstammen, 
in deren Abgang 

2. Studierende, welche mit dem 
Stifter oder seiner Ehegattin ver- 
wandt sind, und in deren Er- 
manglung 

3. studierende Söhne von nach 
Stiahlau und Bakow zust ändigen 
Eltern. 

Der Genuß der Stiftung beginnt 
mit dem Untergymnasium oder der 
Unterrealschule und dauert bei 

XL 



Stndentske nadani Jana 
Schebka. 

Podnikatel zelezniönich staveb a majitel 
nemovitosti Jan Schebek, dne 18, brezna 
1889 V Praze zesnuly, odkazal ve svefn po- 
slednim porizeni ze dne 15. ünora 1886, 
danem v Praze, sve manielce Marii Scheb- 
kove dozivotni pozivdni nemovitosti jemu ndle- 
zejictch a pozddal ji, aby z vynosu tichto nemo- 
vitosti, az tomu das a pomiry dovoli, upotfe- 
beno bylo 20.000 zl. k zalozeni student- 
ske nadace o 4 mistech. 



JelikoB Marie Schebkovd nökölik dni po 
smrti sveho muSe zemrela, neuvdzavSi se 

V pohtky ze zminänych nemovitosti, odpadlo 
provedeni teto nadace. DSdici po Janu 
Schebkovi v§ak prohldsili, ie jsou ochotni 
sumu 20.000 zl. s tou podminkou sloiiti, ie 
^xebudou povinni platiti mimo tuto ani ürokü 
ani jinakych poplatkü. C. k. mistodriitelstvl 

V Praze jakozto ürad nadaöni prijalo tuto 
nabidku, naöe^ od didicil kapital 20.000 zl. 
u hlavni zemske pokladny byl stoßen. 



Kdyz bylo nadaÖni jmini pod ürok ulo- 
zeno, byl prislu^ny nadaöni list dne 2. kvötna 
1891 vyhotoven a 8. srpna 1891 mtsto- 
drzitelstvim v Praze potvrzen. 

Die vüle zakladatelovy jsou 
k pozitku nadaönimu povoldni: 

1. studuj ici, kteri po chdzej i 
z deti z aklad at elovy ch se strany 
muz ske nebo ienske; kdybyjich 
nebylo, 

2. studujici, kteri se zakladate- 
lem nebo jeho manielkou jsou pri- 
buzni; v jich nedostatku 

3. sy nov e rodicü do Stdhlav 
a Bakova pfislusnych. 

PoSiväni nadace poöind niiSim 
gymnasiem neb o redlkou a trv ä 
pfi bezühonnem zpüsobu Sivota a 

8 



58 



Johann Schebek. 



Jan Schebek. 



58 



tadellosem Lehcnstvandel und gutem 
Studienfortgange auch durch die 
höheren Studien bis ^u jenem Zeit- 
punkte, mit welchem der Stiftling 
aus den Studien austritt oder die- 
selben innerhalb der gesetzlich 
vorgeschriebenen Dauer beendigt. 
Unter „Studien^ werden nicht 
nur die an der Universität oder an 
der Technik zurückgelegten Stu- 
dien, sondern auch solche an an- 
deren, für welche Zweige der 
Wissenschaft oder Kunst oder des 
Gewerbes oder des Handels be- 
stimmten Lehranstalten verstanden. 

Im Falle der Erledigung eines Stiftungs- 
platzes sind die auf diese Zeitdauer ent- 
fallenden Erträgnisse dem Stiftungskapitale 
zuzuschlagen, und zwar insolange bis der 
Kapitalszuwachs Mur Errichtung eines neuen 
Stiftungsplatzes hinreicht. 

Die Verwaltung und Verleihung 
der Stiftung steht der k, k, Statt- 
halterei als Stiftungsbehörde zu. 

Das Präsentationsrecht tvurde 
mit Genehmigung der Statthalterei 
dem Adolf Schebek, Großgrundbe- 
sitzer in Prag eingeräumt und über- 
geht nach dessen Tode auf seine 
ehelichen männlichen Na chkommen, 
die den Familiennamen Schebek 
tragen, in der Weise, daß stets der 
dem Grade nach nächste Verwandte, 
und bei mehreren gleich nahe ver- 
wandten der an Jahren ältere zu 
präsentieren berechtigt ist. 

Sollte aus der männlichen Linie 
des Adolf Schebek niemand vorhan- 
den sein, so übergeht das Präsen- 
tationsrecht a uf die ehelichen 
m ännlic h e n Na chkommen des JUDr, 
Hans Schebek, Groß grundbesitzers 
in Prag, ganz in der bei der Nach- 
kommenschaft des Ad olf S ch ebek 
b ez eichnet en Art, von dieser Linie 
sodann auf die ehelichen männ- 
lichen Nachkommen der Anna Milner 
geb, Schebek, Gattin des Friedrich 
Milner, Großgrundbesitzers in Suk- 
dol in der gleichen Weise mit der 
Beschränkung, daß der Präs ent a- 
tionsb er ec ht ig t e den Familien- 
namen Mihi er zu tragen hat, und 
von dieser Linie en dl i c li a uf d i e 
eheliche Nachko m m en s ch aft d e r 
Amalie Mettal geb, Schebek, Gattin 
des JUDr, Otto Mettal, Großgrund- 
besitzers in Zdechowitz in der 



dobrem prospcchu studijnim take 
po dobu vyssich studii az do dobg, 
kdy nadanec ze studii vystoupi 
nebo je v zäkonite dobö ukonöi. 



Slovem „Studie" vyrozumivaji se 
net oliko studia universitni nebo 
t echnick d, nybrz i studia na 
vsech jinych üstavech v oboru vedy, 
umeni, femesel neb obchodu. 



Uprdzdni-li se nöktere nadacni misto, 
maji sc liroky interkaldrni ke kapitdlu pri- 
rdzcti a to tak dlouho, az pfirustek kujntdlu 
staöi na zfizeni novcho mista nadacniJw. 



Sprdva a propüjöovdni nadace 
2)fislusi c, k, mistodrzitelstvi ja- 
kozto üradu nadaönimu. 

Prdvopraesentacni bylo se 
schvdlenim mistodrzitelstvi vyhra- 
zeno Adolfu Schebkovi, v el ko- 
st atkdr i V Praz e, a prejde po jeho 
smrti na jeho manzelske muzske 
potomky, ktefi budou miti rodinne 
j meno Schebek, a s ice tak, ze 
praesentovati bude vzdy die stupni 
nejblizsi pfibuzny azvicestcjnc 
blizkych ten, kdo bude starsi. 



Vymfe-li muzskd v^.tev Adolfa 
Schebka, prejde prävo praesen- 
taöni na manzel ske muzske po- 
tomstvo JUDra Hanuse Schebka, 
V elko st atkdr e v Praze, zcela die 
zpüsobu vyse n aznaöeneho, s teto 
v^tve pak na manzelske muzske 
p ot oms t V Anny Milner ov e r o z, 
Sehebkove, manzelky BedfichaMil- 
nera, velkostatkdfe v Sukdole, die 
teh z p or a du s t im ome z eni m, z e 
k p r aes ent aci opräv näny miti 
mä rodinne j meno Milner, a stefo 
vdtve kone c ne na manSelske muz- 
ske potomstvo Amalie Met all ov e 
r z, Sehebkove, manzelky JUDra 
Oty Metalla, velkostatkdfe v Zde- 
chovicich, die tehoz pofadu s ome- 
zenim, ze k praesentaci oprdvneny 
mä miti j meno Metall, 



59 



Jobaon Schebek. 



Jan Schebek. 



59 



gleichen Weise mit der Maßgabe, 
(laß der Präsentationsher echt igte 
den Namen Mettal zu tragen habe. 

Für Minderjährige i'iht deren Vormund 
das Präsentationsrecht aus. 

Nach dem Stiftsbriefe und dem Nach- 
frage zu demselben vom 30, Jänner 1892 
haben die Bciverher um einen Stiftungsplatz 
ihre Gesuche mit nachstehenden Nachweisen 
zu belegen: 

a) mit dem Taufscheine, 

b) mit dem letzten Schulzeugnisse, 

c) mit dem MitteUosigkeitszeugnisse, und 

d) mit dem Nachweise, daß sie entweder 
von Johann Schebek oder dessen Gattin 
Marie Schebek abstammen, oder daß sie mit 
einem der Genannten verwandt, oder daß ihre 
Fitem nach Stiahlau oder Bakow a,/Iser. 
in B()hmen zuständig sind. 

Die Realisierung der Stiftung 
hat in der Weise zu erfolgen, daß 
der einjährige Reinertrag des 
Stiftungskapitales in vier gleiche 
Teile geteilt und j e ein T eil für 
einen der vier Stiftungsplätze 
verwendet wird. 

Nach dem Stiftsbrief - Na ch - 
trage ist dem Stiftling die Stif- 
t u n g s g e bühr in halbjährigen 
antizipativen Raten auszuzahlen. 

Gegenwärtig ivird diese Stif- 
tung über Prä sentation des Adolf 
Schebek von der k. k. Statthatte- 
rei in Prag verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
gleichfalls von der Statthalterei verwaltet 
wird, beträgt 39.780 K, aus dessen Rein- 
e^'trägnisse vier Plätze mit je 300 K dotiert 
werden. 



Za nezletile praesentuje poruönik. 

Die nadacniho listu a dodatku k nöma 
ze dne 30. ledna 1892 maji uchazeci o we- 
ktere nadacni misto doloziti zddosti svc 
temito prükazy: 

a) kfestnim listem, 

b) poslednim vysvödcenim skolnim, 

c) vgsvfidöenim nemajetn^sti, a 

d) prükazem, ze bud od Jana Schebka 
nebo jeho manzelky Marie Schebkove pochd- 
zeji, nebo ie s nfMerou z jmenovanych osob 
jsou spHznöni, nebo zejich rodice do Sfdhlav 
nebo do Bakova nad Jizerou v Öechäch jsou 
2)fislusni. 

Realisovdni nadace md se stäti 
tim z p US obem, ze se ödstka jedno- 
roönich ürokü rozdeli na 4 stejnc 
dily a ka zdcho dilu s e uz ij e pr o 
jedno misto nadacni. 



Die dodatku k nadaönimu listu 
md s e p z itek nad aöni vy place ti 
nadanci v pololetnich Ihntdch na- 
pfed splatnych. 

Nyni pr opüj öuj e nadaci tuto 
c. k. mistodriitelstvi v Praze na 
z dkl ad 6 j)raesentace A d ol f a 
Schebka. 

Jmöni teto nadace, ktere rovnez c. k. 
mistodriitelstvim jest spravoväno, eint 
39.780 K; z jeho öisteho vynosu dotovdna 
jsou 4 mista s roinim poSitkem po 360 K. 



Abschrift. I. 

Im Falle meines Ablebens sind meine Realitäten, wie folgt, zu vertheilen, als 



Schliesslich ersuche ich meine Ehegattin, aus den Erträgnissen der vorgenannten 
Objecto nach Zeit und Umständen nachstehende Beträge zu vertheilen, als: 

^. Dem Böhmischen Studienfonde Ö. W. fl. 20.000 mit der 

Bestimmung, dass die hievon entfallenden Interessen zu 4 Stift ungs- 
plätzen — vom Untergymnasium und Unterrealschule angefangen — [für 
Knaben], die in erster Reihe von meinen 4 Kindern männlicher und 
weiblicher Seite abstammen, verwendet werden. Beim Abgange der- 
selben haben Anverwandte von meiner und meiner Ehegattin Seite, 
dann nach diesen erst Söhne der nach Stiahlau und Bakow zuständigen 
Eltern auf den Genuss dieser Stiftung Anspruch. Die hiemitBet heilten 
bleiben bei tadellosem Lebenswandel und gutem Studienfortschritt 
im Genüsse des [ihnen] zutheil gewordenen Stiftungsplatzes biszumVer- 

XL 8* 



60 



Jobann Sohebek. 



Jan Scbebek. 



60 



lassen oder bis zur Beendigung der obliegenden Studien, während 
Dawiderhandelnde und Unwürdige dessen verlustig werden. 

Zum Vollstrecker dieser meiner letztwilligen Anordnung ernenne ich meine Gattin 
mit dem Ersuchen, dass dieselbe die an meine Geschwister, resp. deren Ehegatten dar- 
geliehenen Geldbeträge nachsehen oder an diejenigen übertragen wolle, die einer Unter- 
stützung bedürftig und derselben auch würdig sind. 



Prag, den 15. Februar 1886. 



J. Schebek mp. 



Diese letztwillige Anordnung wurde verlautbart bei dem k. k. Laudesgerichte in 
Prag am 9. April 1889 gleichzeitig mit dem auf dem 1. Bogen enthaltenen Aufsatze. 

A. Wolf mp., 
k. k. L.-G.-R. 

N. E. 18.222. 

Vorstehende Abschrift iist mit dem hiergerichts erliegenden ungestempelten Originale 
wörtlich gleichlautend. 

Vom k. k. Landesgerichte Prag, 
am 16. April 1889. 

(L. St.) Sedläöek mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Overeny opis u c. k. finandni prokuratnry 

Finanzprokuratur. v Praze. 



II. 



Stiftsbrief 

über die Johann Schebek' sehe 
Studentenstiftung. 



( 



3 Stempel 
ä 50 kr. 



) 



L 



Der am 18. März 1889 verstorbene 
Bauunternehmer und Grossgrundbesitzer 
Herr Johann Schebek in Prag 
hat in seinem letzten Willen (Codicill) ddto. 
Prag, 15. Feber 1886 folgendes verfügt: 

„Schliesslich ersuche ich meine Ehe- 
„gattin aus den Erträgnissen der vorge- 
„nannten Objecto nach Zeit und Umständen 
„nachstehende Beträge zu vertheilen: 

„A. Dem Böhmischen Studien- 
„fonde Ö. W. 20.000 fl. mit der Be- 
„stimmung, dass die hievon ent- 
„fall enden Interessen zu 4 Stif- 
„tungsplätzen — vom Untergym- 
^nasium und U nt e r r e a 1 s ch u 1 e 
„angefangen — [für Knaben], die 



Nadacni listina 

studentske nadaci Jana 
S c h e b k a. 



I. 

Pan Jan Schebek, podnikatel staveb 
a velkostatkäf v Praze, ktery dne 18. bfezna 
1889 zemfel, ustanovil ve sve zävSti (kodi- 
cillu) ddto. V Praze dne 15. ünora 1886 
takto : 

„Schließlich ersuche ich meine Ehe- 
„gattin aus den Erträgnissen der vorge- 
„nannten Objecte nach Zeit und Umständen 
„nachstehende Beträge zu vertheilen: 

„J. Dem Böhmischen Studien- 
„fonde Ö. W. 20.000 fl. mit der Be- 
stimmung, daß die hievon ent- 
„fallenden Interessen zu 4 Stif- 
„tungsplätzen — vom üntergym- 
„nasium und U n t er r eal s chu 1 e 
„angefangen — [für Knaben], die 



61 



Johann Schebek. 



Jan Schel)ek. 



61 



„in erster Reihe von meinen 
„4 Kindern männlicher und weib- 
„licher Seite abstammen, verwendet 
„werden. 

„Beim Abgänge derselben 
„haben Anverwandte von meiner 
„und meiner Ehegattin Seite, dann 
„nach diesen erst Söhne der nach 
„Stiahlau undBakow zuständigen 
„Eltern ' auf den Genuss dieser 
„Stiftung Anspruch. Die hiemit 
„Betheilten bleiben bei tadellosem 
„Lebenswandel und gutem Studien- 
„f ortschritt im Genüsse des zu- 
„theil gewordenen Sliftungsplatzes 
„bis zum Verlassen oder bis zur 
„Beendigung der obliegenden Stu- 
„dien, während Dawiderhandelnde 
„und Unwürdige dessen verlustig 
„werden." 



Einige Tage nachher, nämlich am 
23. März 1889, starb die Witwe des Erb- 
lassers Frau Marie Schebek. 

Die Erben nach Johann Schebek, und 
zwar Herr JÜDr. Hans Schebek, Frau Anna 
Milner geb. Schebek, Frau Amalie Metall, 
geb. Schebek, und Herr Adolf Schebek er- 
klärten sich bereit, zur Errichtung jener 4 
Stiftungsplätze schon jetzt den Betrag von 
20.000 fl, zu widmen, jedoch mit der Be- 
dingung, dass sie von diesem Betrage weder 
Zinsen noch irgend welche was immer für 
Namen habende Gebühren aus ihrem eigenen 
oder aus dem Verlassenschaftsvermögen zu 
bezahlen verpflichtet seien, und dass die 
mit der Errichtung und Verbriefung der Stif- 
tung verbundenen Kosten zur Gänze von dem 
Studentenstiftungsfonde bestritten werden. 



„in erster Reihe von meinen 
„4 Kindern männlicher und weib- 
„licher Seite abstammen, verwendet 
„werden. 

„Beim Abgange derselben 
„haben Anverwandte von meiner 
„und meiner Ehegattin Seite, dann 
„nach diesen erst Söhne der nach 
„Stiahlau undBakow zuständigen 
„Eltern auf den Genuss dieser 
„Stiftung Anspruch. Die hiemit 
„Betheilten bleiben bei tadellosem 
„Lebenswandel und gutem Studien- 
nfortschritt im Genüsse des zu- 
„theil gewordenen Stiftungsplatzes 
„bis zum Verlassen oder bis zur 
„Beendigung der obliegenden Stu- 
„dien, während Dawiderhandelnde 
„und Unwürdige dessen verlustig 
„werden." 

tudiz V öeskem pfekladu: 

„Koneöne zädäm svou manzelku. aby 
z vynosu fecenych objektu, az tomu cas 
a pomery dovoli, rozdelila tyto öastky a sice : 

A, Ceskemu studijnimu fondu cästku 
20.000 zl. s ustanovenim, ze se ürokü 
z cästky te uziti mä ku zrizeni 4 nadacuich 
mist, pocinaje nizsini gymnasiem a nvjtki 
realkou, pro ty, kteri v prvni fade od svych 
(Jana Schebka) 4 deti pohlavi muzskeho 
i zenskeho pochazeji; nebude-li takych, 
maji .pfibuzni se strany me a me manzelky 
a po nich teprve synove rodicü do Sfahlav 
a Bakova pfislu§nych na pozitky nadace 
teto närok; ti, kdoz nekterym nadaönim 
mistem podeleni budou, podrzi je pfi bez- 
ühonnem zpüsobu zivota a dobrem pro- 
spechu ve studiich az do doby, kdy studia 
svä opusti nebo dokonaji, kdezto ti, kdoz 
proti tomu jednaji, a nehodni, je pozbyti 
maji**. 

Vdova po züstaviteli pani Marie Scheb- 
kovä zemfela nekolik dni na to, totiz dne 
23. bi'ezna 1889. 

Dedicove po panu Janu Schebkovi, totiz 
pan JUDr. Hans Schebek, pani Anna Mil- 
nerova roz. Schebkova, pani Amalie Metal- 
lovä roz. Schebkova a pan Adolf Schebek 
prohlasili svou ochotu castku 20.000 zl. ku 
znzeni onech 4 nadacnich mist jiz nyni ve- 
novati s tou v§ak podminkou, ze z castky 
te ani üroky ani jakehokoliv druhu poplatky 
ze sveho an« b z jmeni pozüstalostniho pla- 
titi nebudou povinni, a ze ütraty se zfi- 
zenim nadace a sepsänim dotycne listiny 
spojene fondem pro studentske nadace üplne 
budou zaplaceny. 



G2 



Johann Schcbek. 



Jan Schebek. 



62 



Diese Widmung wurde mit der er- 
wähnten Bedingung gemäss Erlnsses der 
hochlöbl. k. k. Statthai terei vom 8. Mai 1890, 
Z. 48.373, stiftungsbehörd'ich angenommen. 

Das zur Eriichtung der gedachten 
Stiftung, welche den Nanjen ^J o h a n n 
S c he b e k' s c h e S t u d e n t cmj s t i f 1 n n g" 
lulireii soll, gewidmete Capii.tl von 20. 00 tl. 
wurde bereits bei der k. k. Landeshaupt- 
cassa in Prag b. r erlegt, iür welclien 
Betrag die auf ^die k. k. Landeshaupteassa 
Prag noe. der Joliann Schebek'schen Stu- 
dentenstiftung" vinculierte 5®p steuerfreie 
Staatsrentenobligation ddto. Wien, l. März 
1890, Nr. 8.614, im Nominalwerte von 
17.600 fl. (im Courswerte 17 910 fl. 80 kr.) 
angekauft wurde. 

Diese Obligation wurde im Journale 
des Studentenstiftungbfundes sub Post 1014 
ai 1890 beempfangt und in Verwahrung ge- 
nommen 

Der verbliebene Rest wurde zur Deckung 
der vorgeschriebenen Ubertragungsgebühr 
und des Schulbeitrages sowie der Kosten 
der Verbriefung verwt'udet, un<l da derselbe 
hiezu nicht ausreichte, wurde ein Theil der 
Gebühr, beziehungsweise der Kosten aus 
der currenten Barschaft des Studentenstif- 
tungsfondes vorschussweise bestritten, an 
welch letzteren dieser Vorschuss aus den 
einlliessenden Interessen der obigen Obli- 
gation zunächst rückzuvergüten sein wird. 



Venovani tote s podminkon prave vjt- 
cenou bylo vynosem veloslavneho c. kr. nif- 
stodrzitelstvi zc dne 8. kvetiia 1890, ^. 48.373. 
jakozto üfadem nadacnfro piijato. 

Cästka 20.000 zl. na zfizeui fecene 
nadace, jez se ma jmenovati: „Student- 
ska nadace Jana Schebka*' vcuovand, 
byla jiz u c. k. hlavni zemske po- 
k'ladny v Praze v hotoTOsti sli*zena, za 
kteryzto obnos koupcna byla pro c. kr. hlavui 
zemskou pokladnu v Praze jmenem stu 
dent^ke nadace Jana Sebebka vinkulovana 
57o dane i)rosta statni obligace düchodk'»vji 
ddto. ve Vid'.i dne 1. bfeziia 1690, c. 8.614. 
V nominälni cene 17.600 zl. (v kursoviii 
cene 17.916 zl. 80 kr.). 

Tato obligace byla v denniku fondu 
pro studentske nadace pod polozkoa 1014 
ai 1890 pfijata a v uschoYanf Tzata. 

Zbytku uzito bylo k uhrazeni pfede- 
psaneho poplatku z prevodu a §koIniho pfi- 
spevku, jakoz i utrat sepsaiii listiny nadaciii 
a ponevadz k tomu nestacil, byhi ^äst po- 
platku, potazne ütrat z bezne hotov. sti foudu 
pro studentske nadace ve zpftsobu zaloliy 
zapravena, jemuz tuto zalohu s plynuucich 
ürokü dotcene obligace pfedevsim bude 
dluzno nahraditi. 



II. 

Der Zweck der Stiftung ist bereits im 
I. Absätze in Gemässheit des daselbst bezo- 
genen Woitlautes des erblasserischen Co- 
dicillos angegeben. 

Der Genuss der Stiftung beginnt 
mit dem Untergymnasium oder 
der ü n t e r r e a 1 s c h u 1 e und dauert 
b e i t a d e 11 s e m Lebenswandel und 
gutem Studien fortgange des Stift- 
lings bis zu jenem Zeitpunkte 
auch durch die höheren Studien, 
mit welchem der Stift ling aus den 
Studien austritt, oder dieselben 
innerhalb der gesetzlich vorge- 
schriebenen Dauer beendigt. 

Unter „Studien" werden nicht 
nur die an der Universität oder an 
der Technik zurückgelegten Stu- 
dien, sondern auch solche an an- 
d e r n, f ü r welche Zweige der Wisse n- 
scliaft oder Kunst, des Gewerbes 
o d e r II ti n d e 1 s i m m e r b e s t i ni m t o n 
A n s t n 1 1 e n vors t a n d e n. 



II. 

rcel nadace byl v odstavci I. pfesnc 
die zneni kodicillu pana Jana Sebebka 

naznacen. 

Pozivani nadace poöinä se niz- 
sim gymnasiem nebo nizSi realkou 
a trva pfi bezühonnem zpusobu 
zivota a d obrem prospcchu ve 
studiich nadaci obmyälcnelio ive 
vyssich studiich Ai do doby, kdy 
tyz studia opusti nebo je v zako 
n i t e p r e d e p s a n e d o b e u k o n c i. 



Slovem Studie vyrozumivaji se 
ncjeu studia universitni a poly- 
technicka, ale i studia na vgech 
i i n y c h ü s t a v e c h v o b o r u v e d y, 
um eil i, roniesla nebo obchodu. 



es 



Johann Schebek. 



Jan Scbcbek. 



63 



Im Falle der Erledigung eines 
Stiftungsplatzes sinddic aufdiesc 
Zeitdauer entfallenden Erträg- 
nisse dem Stift ungscapitale zuzu- 
schlagen, und zwar insolange. bis 
der Capitalszuw.iclis zur Er- 
richtung eines neuen Stiftungs- 
platzes hinreicht. 



Uprazdni-li se nadace, pfirazi 
se üroky za cas uprazdneui ke kapi- 
talu, atoditisebudepo tak dlouho, 
az kapital otoliksezvetSi, zebude 
moci nove nadacni misto byti 
z r 1 z e n 0. 



III. 

Die Verwaltung und Verleihung 
der Stiftung steht der hoch- 
löblichen k. k. Statthalterei als 
Stiftungsbehörde zu. 

Das Präsentationsrecht wird mit 
Genehmigung der hochlöblichen k. k. Statt- 
halterei dem Herrn Adolf Schebek, 
Grossgrundbesitzer in Prag, eingeräumt und 
übergeht nach dessen Tode auf seine elie- 
lichen männlichen Nachkommen, die den 
Familiennamen Schebek tragen, in der Weise 
über, dass stets der dem Grade nach nächste 
Verwandte und bei Vorhandensein mehrerer 
von gleicher Gradesnähe der an Jahren ältere 
zu präsentieren berechtigt sein soll. 

Sollte aus der männlichen Linie des 
Herrn Adolf Schebek niemand vorhanden 
sein, so übergeht das Präsentationsrecht mit 
stiftungsbehördlicher Genehmigung auf die 
eheliche männliche Nachkommenschaft des 
Herrn JUDr. Hans Schebek, Grossgrund- 
besitzers in Prag, ganz in der eben bezeich- 
neten Weise; von dieser Linie sodann auf 
die eheliche männliche Nachkommenschaft 
der Frau Anna Milner geb. Schebek, Gattin 
des Herrn Friedrich Milner, Grossgrnnd- 
besitzers in Sukdol in der gleichen Weise 
mit der Massgabe, dass der Präseatati'ms- 
berechtigte den Familiennamen Milner zu 
tragen habe, und von dieser Linie endlich 
aut die eheliche männliche Nachkommen- 
schaft der Frau Amalie Metall geb. Schebek, 
Gattin des Herrn JUDr. Otto Metall, Gross- 
grundbesitzers in Zdechowitz, in dergleichen 
Weise mit der Massgabe, dass der Präsen- 
tationsberechtigte den Familiennamen Metall 
zu tragen habe. 

Für Minderjährige übt deren Vormund 
das Präsontationsrecht aus. — Herr Adolf 
Schebek, welchem das Präsentationsrecht 
zunächst eingeräumt wurde, nimmt hiemit 
dasselbe an und verpflichtet sich für sich 
und für seine obbezeichneten Nachkommen, 
dieses Recht gemäss dem Gesetze und den 
Anordnungen dieses Stiftsbriefes auszuüben. 

Desgleichen nehmen Herr JUDr. Hans 
Schebek, Frau Anna Milner und Frau Amalie 



HI. 

Sprava a propüjceni nadace 
prislusi veleslavnemu c. k. misto- 
drzitelstvi jakozto üfadu nadac- 
n i m u. 

P r a V p r a e s e n t a c n i pfislusi vzhK'- 
dem k schvaleni veleslavneho c. kr. misto- 
drzitelstvi panu A d o 1 f u S c h e b k o v i, 
velkostatkafi v Praze, a prejde po jeho 
smrti na jeho manzelske muzske potoniky, 
jimz bude jmeno rodinne Schebek, tak sice, 
ie praesentovati bude vzdy nejblizsi z rodu 
die stupne a z vfce stejue blizkych ten. kdo 
bude starSi. 



Vymfe-li muzsky kmen linie pana 
Adolfa Schebka, prejde prävo praesentacui 
vzhledem k danemu schvaleni veleslavneho 
c. kr. mistodrzitelstvi na manzelske muzske 
potomstvo pana JÜDra Hanse Schebka, vel- 
k'»statkäre v Praze, zcela die zpüsobu vy§e 
naznaöeneho, s teto linie pak na manzelske 
muiske potomstvo pani Anny Milnerove roz. 
Schebkove, manielky pana BedrichaMilnera, 
velkostatkafe na Sukdole, die tehoz pofadu 
s tim ustanovenim, ze opravneny k praesen- 
taci nesti bude rodinne jmeno Milner. 
a s teto linie konecne na manzelske muz- 
ske potomstvo pani Amalie Metallove i^'oz. 
Schebkove, manzelky pana JUDra Otty 
Metalla, velkostatkafe v Zlechovicich, die 
tehoz pofadu s ustanovenim, ze k praesentaci 
opravneny nesti bude jmeno Metall. 



Za nezletile praesentuje porucnik. — 
Pan Adolf Schebek, jemuz se praesentacni 
prävo nejprve vyhrazujo, pfijima je timto 
a zavazuje se za seiie i za nästupce sve 
V üfade tomto, ze pravo to die zäkona 
a die ustanoveni listiny nadaöni vykonavati 
bude. 

Rovnez i ostatni, na nez lUe zmineneho 
pofädku in eventum prävo praesentacni pfe- 



64 



Johann Schebek. 



Jan Schebek. 



64 



Motall, an welclie das Präsentationsrccht in 
der vorgedacliten Reihenfolge in eveatum 
übergehen soll, dieses Recht hiemit an, und 
verpflichten sich die Genannten ebenfalls 
für sich und für ihre obbezcichneten Nach- 
kommen, dasselbe gemäss dem Gesetze und 
den Anordnungen dieses Stiftsbriefes aus- 
zuüben. 

IV. 

Die Stiftung tritt mit dem Schuljahre 
1891/92 ins Leben. 

Die Bewerber eines Stiftungsplatzes 
haben ihre bei der k. k. Statthaltcrei in 
Prag zu überreichenden Gesuf^he mit fol- 
genden Nachweisen zu belegen: 

a) mit dem legalen Taufschein, 

b) mit dem letzten Schulzeugnisse, 

c) mit dem Mittellosigkeitszeugnissc, 

(1) mit dorn Nachweise, dass sie entweder 
von Herrn Johann Schebek oder von 
dessen Gattin Marie Schebek in der 
im Abs. I bezeichneten Weise abstam- 
men, oder dass ihre Eltern nach Stiahlau 
oder Bakow an derlser in Böhmen zu- 
ständig sind. 

V. 

Die Realisierung der Stiftung 
hat in der Weise zu erfolgen, dass 
der einjährige Reinertrag des 
Stift ungscaj)itales in 4 gleiche 
Thcile getheilt und je ein Theil 
für einen der vier S t i f t u n g s p 1 ä t z e 
verwendet wird. 

Der jälirliclie Stiftungsgenuss ist dem 
Stiftung in vier vierteljährigen Raten im 
nachhinein auszube/ahlen, und zwar gegen 
Vorlaijje der von dem Director, resp. Fa- 
cultiitsdccan jener Anstalt zu coramisie- 
rend( n ^^)iiittung, an welcher der Stiftung 
seinen Sluclien obliegt. 

VI. 

Nachdem das Stiftungscapital bereits 
bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag 
erlegt und von dersen)en fruchtbringend 
angelegt worden ist (Abs I), nimmt hiemit 
die k. k. Statthaltcrei die Stiftung an und 
erklärt die Stiftung für constituirt. 

Die Statthaltcrei verpflichtet sich dem- 
gemäss für sich und ihre Amtsnachfolger, für 
die stete Aufrechthaltung der Stiftung und 
für die Sicherheit des Stiftnngsvermögens 
sowie für die Verwendung der Nutzungen 
des Stiftungsverniögens zu dem in diesem 
Stifts])riefe festgesetzten Zwecke unter Beob- 
achtung der stiftsbrieflichen Anordnungen 
zu sorgen. 



jiti ma, totiz panove JUDr. Hans Schebek, 
pani Anna Milnerova a Amalie Metalloya 
pfijimaji je a zavazuji sehe i nästupce sve 
V tomto üfade, ze je die zäkona a listiny 
nadacni vykonävati budou. 



IV. 

Nadace vejde Skolnim rokem 1891/92 
V zivot: 

Uchazec doloz zadost svoji, jiz u c. kr. 
mistodrzitelstvi v Praze podati dluzno, te- 
mito vysvedcenimi: 

a) zakonnyra krestnim listem, 

b) poslednim vysvedcenim §kolnim, 

c) vysvedcenim o nemajctnosti, 

(IJ prukazem, ze bud od pana Jana Schebka 
neb jeho manzelky Marie Schebkove 
pochazi, nebo ze nälezi k piibuzenstvu 
V »dstavci I. naznacenemu, po pfipade 
prökazem, ze jeho rodiöove do Sfählav 
nebo do Bakova nad Jizerou v Cechach 



jsou pfjslusni. 



V. 



Realisovani nadace stane se 
tim zpösobem, ze se öästka jedno- 
roönich ürokü rozdöli ve 4 stejne 
dily a kazdeho dilu uzije se pro 
jedno ze ctyf nadaönich mist. 



Rocni pozitek nadacni bude se nadanci 
ve ctyrech ctvrtletnich Ih&tach pozadu vy- 
pläceti, lec niusi pfedloziti kvitanci kora- 
misovanou feditelem üstavu, na nemz stu- 
duje, nebo dekanem fakulty ci odboru, ku 
kteremu pfislusi. 

VI. 

Ponevadz castka na nadaci venovana 
u c. kr. hlavni zemske pokladny v Praze 
jiz byla slozena a od teze na uzitky ulo- 
zena jest (odst. I.), pfijimd c. kr. misto- 
drzitelstvi nadaci tu a prohlaSuje ji za 
zffzenou. 

C. kr. mistodrzitelstvi zavazuje se pr> 
vsechny budoucf casy za sehe i za nästupce 
sve V üfade, ze nadaci tuto bude udrzovati 
a V platnosti zachovävati, ze o bezpednost 
jmeni nadacniho jakoz i o to bude peßovati, 
aby pozitkü ze jraeni toho k üöelu stano- 
vencmu uzito bylo se zachovänim v listine 
nadacni obsazenych ustanoveni. 



65 



Johann Schebek. 



Jan Schebek. 



65 



ürkund dessen sind von diesem Stifts- 
briefe drei gleichlautende Exemplare ver- 
fasst, allseitig gefertigt, von zwei Zeugen 
mitgezeichnet worden, und soll eines davon 
bei der k. k. Statthalterei, das zweite bei 
Herrn Adolf Schebek in Prag und das dritte 
bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag auf- 
bewahrt werden. 

Prag, am 2. Mai 1891. 

Dr. Vilem Novak mp., 
svcdek. 

JUDr. Jii'i bmaus mp., 

svedek. 



St.-Z. 50.121. 

Vorstellender Stiftsbrief wird mit dem 
Beifügen bestätigt, dass der deutsche 
Text derselben als Original zu gijlten hat. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 8. August 1891. 



Tomu na dukaz byla tato listiua ve 
tfech zcela stejnych exemplai'ich sdeläna 
a od vsech stran jakoz i dvou svedkö po- 
depsäna a uschova se jeden stejnopis 
u c. kr. mfstodrzitelstvi, druhy u pana 
Adolfa Schebka a tfeti u c. kr. zemske 
hlavni pokladny. 

V Praze dne 2. kvetna 1891. 

Adolf Schebek mp. 

Dr. Hans Schebek mp. 

Amalie Metallova roz. Scliebkova mp. 

Anna Milnerova roz. Schebkova mp. 

Öis. 50.121. 

Tento list nadaci stvrzuje se s dolo- 
zenim, ze nemecky text jeho plati jako 
text p ü V d n f. 

C. k. mistodr^itelstvi v Cechäch. 
V Praze, dne 8. srpna 1891. 



Für den Statthalter: 

Heyrowsky rap. 



(L. St.) 



Za mistodr^itele : 

Heyrowsky mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi y Praze. 



III. 



Nachtrag. 



/ 50 kr. V 

V Stempel./ 

„In Folge Erlasses des lioh k. k. Mi- 
„nisteriums für Cultus und Unterricht vom 
„6. September 1891, Z. 18.164. wird der 
„vorstehende Stiftsbrief in folgender Weise 
„modificiert: 

„1. Der Absatz IV, lit. d) wird dahin 
„ergänzt, dass Bewerber um einen Stiftungs- 
„ platz ihre Gesuche mit dem Nachweise zu 
„belegen haben, dass sie entweder von H. 
„Johann Schebek oder von dessen Gattin 
Marie Schebek in der im Absätze I be- 



jf 



,, zeichneten Weise abstammen, oder dass sie 
„mit einem der genannten verwandt, oder 
„dass ihre Eltern nach Stiahlau oder Bakow 
„a. Iser in Böhmen zuständig sind. 

„2. Der Abs. V wird dahin abgeändert, 
„dass der jährliche Stift ungsgenuss 
„dem Stiftling in halbjährigen Ra- 
gten in vorhinein auszubezahlen ist 

XI. 



D o d a t e k. 



Näsledkem vynosu vys. c. k. ministerstva 
kultu a vyucovani ze dne 6. zäfi 1891, 
eis. 18.164, pozm^nuje se tento listnadaöni, 
jak nasleduje: 

1. Odstavec IV., lit. rf^ doplnuje se tim, 
ie misto nadac^ni se uchäzejici zädosti 
sve opatfiti maji prükazem, ze bud od pana 
Jana Schebka nebo jeho manzelky Marie 
Schebkove zpüsobem v I. odstavci nazua- 
cenym pochiizeji neb ze s jednim ze jme- 
novanych manzelü pribuzni jsou, aneb ze 
rodicove jejich do Sfählav nebo Bakova n. 
Jiz. V Cechach pfislu§ni jsou. 

2. Odstavec V. potud se meni, ze r o 6 n i 
pozitek nadacni nadaci obda- 
fenemu v pololetnich Ihütach 
napfed vyplaceti se ma. 

9 



66 



Johann Scbebek. 



Jan Schebek. 



66 



3. Der Absatz VI wird dahin ergänzt, 
dass ein Exemplar des Stiftsbriefes bei 
dem jeweiligen Präsentationsbe- 
rechtigten, dermalen bei H. Adolf Schebeic 
in Prag aufzubewahren i^t. 

„Urkund dessen wurde dieser auf allen 
„3 Stiftbbrief-Exero[)laren beigesetzte Nach- 
„trag allseitig gefertigt". 

Prag, am 30. Jänner 1892. 
Dr. Vilem Noväk mp., 

svedek. 

Jifi Smaus mp., 

(lüktor veskerych pniv a obhajcc vc vecech 
trcstnich v Praze, 



svedek. 



St.-Z. 13.973. 



Vorstehender Stiftsbriefnachtrag wird 
mit dem Beifügen bestätigt, dass der deutsche 
Text desselben als Originaltext zu gelten hat. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 10. Februar 1892. 



Für den Statthalter: 

Fricdl mp. 



3. Odstavec VI. doplnuje se tim, ze 
je<len stejnopis nadacni listiny uschovan 
byti mu u toho, jenz k praesentaci 
p r a V n e n j e s t, nyni u pana Adolfa 
Schebka v Praze. 

„Dükazem toho hyl tento dodatek, na 
„väeth ti^ech 3 stejnopisech nadaöni listiny 
„pfisity, vsestrannö podepsan". 

V Praze, dne 30. ledna 1892. 

Adolf Schebek mp. 

Dr. Hans Schebek mp. 

Amalie Metall ovä roz. Schebkovä mp. 

Anna Milnerova rozena Schebkovä mp. 

Cis. 13.973. 

Tento dodatek nadaöni listiny stvrzuje 
se 8 dolozenim, ze nemecky text jeho plati 
jako text püvodni. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 10. ünora 1892. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele 

Friedl mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



».««iF^Hg»-»- - 



67 



Josef Novotny. 



Josef Novotny. 



67 



T99. 



1886 

bfezna 13. März. 



Studeiitske nadaiii Josefa \ovotneho J^ef Novotny sehe Studentenstiftung 
, . ., . . ..... ""' Studierende des Gymnusiuins in 

pro studujiei gymnasia v Koudniei. Kaudnitz. 



Josef Novotny^ ohchodnilc ve Spo- 
mysh\ 6ne 24, duhna 1887 zesmtly, varidil 
re SIC jioslcdni vüli ze dne 13. Mrzva 1880, 
i<? z jeho 2}Ozüs(aIosfi nm sc 2.000 zL B, 6, 
pod uroJc ulo^iti^ a ze lirolal md viivati 
Irair jrho Fraiüiseh Noroffiy az do sre 
sutrti. Ddlc mä umversdlni dedic züstaritclfiv 
Anioinn Novotny po srnrii Franiisla Norof- 
neho vzhUdcm na majetlovc pontery jrdfwt- 
l'nych clenü rodiny Novotnych ze SponiykJe 
n spriznöne rodiny Novotnych v Borci tistn- 
noviti, nid-li se urohl tohoto hipitdlu nziti 
jeste po 5 az 10 Irt k podporc jcdnoho neh 
nckoliln öhnn ohcu jntenova}iych redin. Ddle 
md jeho universdlni dödic nstano- 
V i t i, h j ake m u hnmanitn i m u tiöel u 
se ni d tento kapitdl hud hned neho 
po nplynnti 5 az 10 let po s rh r t i 
Franti s k a No votn e h o v en ovat I. 



Ohledne toho odporudil mu zu- 
stavitel, aby re srozumcni se spol- 
kern „fiip^ r Eoudnici z toho kapi- 
tnlu zi'idil nadaci pro zdky Bond- 
niekeho gymnasia, a ahy tato nadace 
ndelov d n n h y la ^d k um te h o z ff y m na- 
s i a, k tefi s d o h r y m p r o s p c eh e m 
4 t f i d y n i z s i h o fj y m n a s i a o d h y l i a 
ddle sttidovati chteji. 



Universdlni dedic Antonin Novotny vy- 
jddfil se dne 28. öervence 1888 u c. k. okres- 
niho soudu v Kyjove, ze se zavazuje kapitdl 
2.000 zl. B. e. po uplynutl 10 let 2)0 smrti 
bratra Frantiska Novotneho na zrizcni na- 
dace pro stmhijici Boudnickeho gymnasia 
venovati. 



XL 



Der am 24. April 1887 verstorbene 
Josef Novotny^ Handelsmann in Spomysl, 
ordnete in seiner letztwilligen Erklärung vom 
13. März 1880^ an, daß aus seinem Nach- 
lasse 2.000 fl. 0. W. fruchtbringend angelegt 
werden und daß die Zinsen hievon sein 
Bruder Franz Novotny bis zu seinem Lebens- 
ende beziehen solle. Ferner hat der Univer- 
salerbe der Erblassers, sein Bruder Anton 
Novotny nach dem Tode des Franz Norotvy 
mit Bücksicht auf die Vermögens - Verhält- 
nisse der einzelnen Mitglieder den Familie 
Novotny in Spomysl und der verwandten 
Familie Novotny in Bore zu bestimmen^ ob 
die Interessen dieses Kapitales noch durch 
5 bis 10 Jahre zur Unterstützung eines oder 
mehrerer Mitglieder der beiden genannten 
Familien verwendet werden sollen. Weiters 
hat sein Universalerbe zu bestim- 
men, zu welche m h u m a n i täre n 
Zwecke dieses Kapital entweder 
gleich oder nach Ablauf von 6 bis 
10 Jahren nach dem Tode des Franz 
Novotny dienen solle. 

Diesbezüglich empfahl ihm der 
Erblasser, im Einverständnisse 
mit dem Vereine „Bip" in Bandnitz 
mit diesem Kapitale eine Stiftung 
für Schüler des Baudnitzer Gym- 
nasiums zu errichten, die Schul ern 
dieses Gymnasiums, welche mit 
gutem Erfolge die vier Klassen des 
Un terg y m nasiums absol v iert habe n 
u nd weiter studier e n wolle n, z u 
verleihen wäre. 

Der Universalerbe Anton Novotny er- 
klärte am 28. Juli 1888 bei dem k. k. Be- 
zirksgerichte in Gaya, daß er sich verpflichte, 
das Kapital von 2.000 iL Ö. W. nach Ver- 
lauf von 10 Jahren nach dem Tode des 
Bruders Franz Novotny zur Errichtung 
einer Stiftung für Studierende des Baud- 
nitzer Gymnasiums zu verwenden. 

9* 



68 



Josef NoTotay. 



Josef XoTOtnj. 



68 



S limio prohläsenim prcjevila mimofddnä 
valnd hromadn jednoty „fiip*', dne 4. zdfi 
188S konand, si'üj souhlas, 

Po ndleiitem tdozeni nadainiho jmeni 
pod lirok hyl dne 26. derrence 1892 nadacni 
list vyhoioven a 4. zdfi 1892 poiurzen. 

Do n^ho hyla ndsledvjici ustanoteni 
pojaia : 

l.studentske naddni Jose/a 
Novotneho ze Spomykle jest uröeno 
na dohu trvdni nizsiho r edlneh o 
a vy§$iho gymnasia v Roudnici pro 
idky, ktefi s dohrym prospöchem 
toto niSsi redlne yymnasium ah- 
solvovali a do vyksiho gymnasia 

V Roudnici vstoupili. V pfipadi, 
ze by vysäi gymnasium v Houdnici 
zaniklo, pfipadne toio naddni id- 
küm te stfedni skoly v Roudnici^ 
ktcrou ustanovi jednota „Aip" 

V Roudnici neho ona korporace, na 
kferou pfcjdou prdva v nadaönim 
liste „fiipu" vyhrn zend. 



2. Na daöni j m e ni n achd z i s e 
V uschovdni mf.sta Roudnice. 

U^ivdni th'ohl ndlrzi Frantishu Novot- 
nanu az do jrho smrti a ]>o jeho smrti po 
deset dalsich let onofnu Ölenn rotllny Novot- 
nfjch, kierelio k tomu usfanovi universnhn 
drdic zah'ladatcluv Autonin Novoinij, 



3, Po uplynuti desdtcho roku od smrti 
Frnrdiska Novotneho vstoupi tato nadacc 

V i'vot, i hudou vroky vypldceny tomu zdkii, 
ktrremu tato nadnce udelena hnde. 

4. Pr dvo projytlj^ovnc i p f i sl n k i 
sprdvnimu vyboru j ednot y „Rip^ 

V Roudnici, 

Pr dvo praesentacni md vykond- 
vati uöitclsky shor real neho a vys- 
,Hho gymnasia v R o ud n i ci, resp. 
ucitelsky shor onoho nstavu, jehoz 
i dk um die od st av c e 1. na dace hy 
2> f ip adl a. 

Dir dcdatku k nadacnimu listn dne 
2L zdfi lHf):l i)otvr.zeneho md k tomu 
n e r / n u r. Itcl s k ff s h o r j} o z dp i s n 
zactvd ^ddosfi frch uchazcc n vy- 



Zu dieser Erklärung gah der Verein 
„fiip*' in der am 4. September 1888 ahge- 
haUenen außerordentlicher Generalversamm- 
lung seine Zustimmung, 

Nach f nicht f /ringender pupülarsicherer 
Anlage des Stiffungsvermogens tcnrde am 
25. Juli 1892 der Stißsbrief ausgefertigt 
und unterm 4, September 1802 bestätigt. 

In dfm selben tcurden folgende Bestim- 
mungen aufgenommen : 

1. die Studentenstiftnng des 
Josef Norotny aus Spomysl ist für 
die Dauer des Bestehens des Unter- 
Realgymnasiums und des Ober 
gymnasiums in Rand n it z be- 
stimmt Jür Schüler^ welche mit gu- 
tem Erfolge dieses Unterrealgym- 
nasitim absolviert haben und in das 
Raudnitzer Obergymnasium ein- 
treten. Für den Fall, daß das Ober- 
gymnasium in Raudnitz zu bestehen 
aufhören sollte, hat diese Stiftung 
den Schülern jener Raudnitzer 
Mittelschule zuzufallen, welche der 
Verein „ftip*^ in Raudnitz oder 
eventuell jene Korporati on, auf 
welche die dem Vereine „Aip*^ stifts- 
brieflich eingeräumten Rechte über- 
gehen sollteUj zu be stimmen hat. 

2. Das Stiftungsvermögen be- 
findet sich in Verwahrung der 
Stadtgemeinde Raudnitz. 

Der Interessenbezug von dem ganzen 
StiftungsJcapitale steht dem Franz Novotuii 
bis zu seinem Tode und nach dessen Tode 
durch tceitere zehn Jaltre jenem Mitgliede 
der Familie Novotny zu, welches hiezu Anton 
Novotny, der Universalerbe des Stifters, be- 
stimmen wird. 

3. Nach Ablauf des zehnten Jahres vmn 

Todestage des Franz Novotny an gerechnet 

tritt die Stiftung ins Leben und werden 

jenem Schüler die Interessen ausbezahlt werden, 

welchem diese Stiftung verliehen wird. 

4. Das V erleihungsr echt st cht 
dem Vcrtvaltungsausschusse des 
Vereines „liip^ in Raudnitz zu. 

Das Fräsentationsrecht hat der 
Lehrkörper des Real- und Ober- 
g y m n a s i u m s in Ran dnitz, bezie- 
hungstvei sc der Lehrkörper jener 
Anstalt, deren Schülern diese Stif- 
tung nach Punkt 1 zufallen sollte, 
a u s z u ü h e n. 

Nach dem unterm 21. Septef}d)er 1895 
hes tat igten Stiftshrief - Nachtrag hat z u 
diesem Zwecke der Lehrkörper nach 
der Einschreibung der Schüler die 



69 



Josef Novotny. 



Josef Novotny. 



69 



louöiti, ktefi do I. neb vy§si tfidy 
vyssiho gymnasia v Roudnici ne- 
jsou zapsäni. Po uplynuti prvniho 
polouleti mä uöitelsky shor ze zhy- 
vajicich uchazeöü vyhrati 3 po- 
v^imnuti nejhodnöjsi, nadeJ redi- 
t eist vi odev zdati mä vsechny z d- 
dosti s vy znacenym ternem sprdv- 
nimu vyboru jednoty „^ip" neho 
korporace na jeji misto vsto up i v s { 
z a HC el em p r ojiüj öcn { na d a 6 n {ho 
pozitkti. 



Kdyhy se jednota „Aip^ ndhle 
roze^la, aniS prdva ji die nadacni 
listiny prislusejici na jinoti korpo- 
rn c i ftrcnesla, prejde prdvo prop üj- 
covaci trvale na obecni zastupitel- 
stvo mt'sta Roudnice. 



5, Za uddleni nadacniho pozifkn 
müze zädati ioliko absolvent ni^- 
siho redlneho gymnasia v lioudn ici\ 
prokä^e-li: 

1) ze jest V Öechdch narozcn; 

2) ie jesi Öechem slovanskeho 
rodUy ne-li po obou rodiötch, as2)on 
po jednom; 

3) ze jest synem rodiöu nemajet- 
nych, sdm tez nemajetny a mravnö 
zachovaly; 

4) i e s dobrym.prosp^chem 
absolvoval vsechny 4 tfidy Roud- 
nick eh nizsiho redlneho gymnasia, 

6. V pfipade, ie by se nehldsil 
zddny absolvent nizsiho redlneho 
gymnasia v Roudnici, müze tato na- 
dace uddlena byti take absolventüm 
L tfidy vyssiho gymnasia, vyho- 
vuji li podminkdm pod öis, 5. tive- 
denym a vykdzi-li sc z I, rodniku 
V y s siho gymnasia vysvSdeenim 
tfidy prve s vyznamendnim. 



7. Neni'li vühec zadatelü vyho- 
vnjicich podminkdm nadacni li- 
stiny, maj i celorocni üroky uloi eny 
byti jako zvldstni kapital do obecni 
spofitelny Roudnicke a maji üroky 



Gesuche j e n er Bewerber aus zu- 
scheiden, welche nicht in die erste 
oder eine höhere Klasse des Ober- 
gymnasiums in Raudnitz aufge- 
nommen wurden. Nach Ablauf des 
1. Semesters hat sodann der Lehr- 
körper aus den übrig gebliebenen 
Bewerbern die drei berücksichti- 
gungswürdigsten aus z u wähl en, 
worauf die Direktion alle Gesuche 
samt demTernovorschlage dem Ver- 
waltungsausschusse des Vereines 
„Rip" oder der an dessen Stelle tre- 
tenden Kor porati on behufs Verlei- 
hung des Stiftungsgenusses zu über- 
geben hat. 

Falls sich der Verein „^ip^ 
plötzlich auflösen sollte^ ohne daß 
er früher die ihm st ift sbri efl i c h 
zustehenden Rechte an eine andere 
Korporation übertragen hätte, so 
übergeht das Verleih ungsrc c h t 
dauernd auf die Gemeindevertre- 
tung der Stadt Raudnitz. 

5. Um Verleihung des Stiftungs- 
genusses kann nur ein Absolvent 
des Unter-Realgymnasiums in 
Raudnitz einschreiten, welcher 
nachtveist: 

1) daß er in Böhmen geboren ist; 

2) daß er Ceche slavis chen Ur- 
sprungs, wenn nicht von beiden El- 
ternteilen, so wenigstens von einem 
Elternteile ist; 

3) daß er der Sohn unbemittelter 
Eltern, selbst unbemittelt und sitt- 
lich wohlverhalten ist; 

4) daß er mit gutem Erfolge 
alle vier Klassen des Raudnitzer 
Unter -Real gymnasiums absolviert 
hat. 

6. Falls sich keine Absolventen 
des Unter-Realgymnasiums in 
Raudnitz um diese Stiftung melden 
sollten, so kann diese Stiftung auch 
absolvierten Schülern der I. Klasse 
des Ob e r g y m n a s iums verliehen 
werden, wenn sie den unter Punkt 5 
angeführten Bedingungen entspre- 
chen und sich über die I. Klasse 
des Obergymnasiums mit einem 
Zeugnisse der I. Klasse mit Vorzug 
ausweisen können. 

7. Melden sich überhaupt keine 
stiftungsfähigen Bewerber, so ist 
das ganzjährige Zinsenerträgnis 
als ein besonderes Kapital in der 
Raudnitzer Gemeindesparkassa 



70 



Josef Novotny. 



Josef Novotny. 



70 



z nöho vypldceny hyti v§em potom- 
nim nadancüm, 

8 Po z it ek nad aöni trvä p o 
c elou dobu studii na v y s §im 
gymnasiu v Roudvici, pfedpokld- 
dajic, ze nadancc dostaiir v lazdem 
h öh u vysvödöeni t r i d y p r v e 
s chv alit ehnou zvdmkoti z mravü, 
Frdva na pozitky nadnöni pozbnde, 
jestlize nadane c v nekterem bShu 
^kolniho rokn ta k oveho vysvedceni 
nedostah 

9. Mezi zadateli vyhovujicimi 
podminkdm pod 61, 5. uvedenym 
maji prednost: 

1. V prvni rade mravnö zacho- 

V alt a nemajetni prihu zni Josef a 
Novotneho z e S p omy äl e, a to 
pfedevsim s y nov c j eh o hr atr i a 
s est er a p a k tej^rve pot om ei ze 
vzddlen6j§iho pokrevniho prihu- 
zenstva; 

2. V driihe radö roddci a pr islvs- 
nici ob c e S}) o my sie v okres u 
Roud nie kern a ob c e Mlceho s t 

V okresu Velvarskem; 

3. V tfeti rade prisltisniei ohci 
sotidniho okresu Roudnickchoy Vel- 
varskeho a Melniekeho, jakoz i^obci 
na Litonieficku, Lovosicku a Stet- 
skv, eimz die dodatku k nadacni li- 
st ine rozn m e ti s l u s i Lifo m erie k ?/, 
Lovosick y a Stctsky soudni okres. 



10, Sprdvni vyhor jednoty „Ripu^ 
V Roudniei jest oprdvnen vrdtiti reditelstvi 
lioudnlckeJio vysstho gymnasia zddocfi k se- 
sfaveni noveho terna, kdyz hy shledal, ze do 
terna nehyli pojaii ttchazeei, jimz die öldnku 9, 
prednost ndlezi. 



11, Vyhldseni konkursii 7ia toto nnddni 
md obstarati sprdvni vybor jednoty „Itipu^, 
po pfipadö ona korporace, na kterou jednotn 
„Tiip^ pfenese svd j)rdva z nadacni listiny 
vyplyvajici. 

V y h l d s e n i stdti s e m d p r e d 
k n er in ro k n^ st if d ij n i r o k n a d a c n / 
)) r rdc Jf d ,: r j / c { ho^ a to u f c d n i v y - 
// / d s k n n a n d r r s t n i d r. s c c r h u d o v c 
s k o l n i a n s t n / m s d v l r n / /// r c IV. t r idv 



fruchtbringend anzulegen^ dessen 
Interessen allen folgenden Stift- 
ungen auszuzahlen sind, 

8. Der Genuß dieser Stiftung 
dauert während der ganzen Stu- 
dienzeit am Ober g ymnasium in 
RaudnitZy vorausgesetzt, daß der 
Stiftung über jedes Semester ein 
Zeugnis der 1. Klasse mit der Sit- 
tennote „lobenswert" erhält. Der 
Verlust der Stiftung hat einzutre- 
ten, falls der Stiftung in einem Se- 
mester eines Schuljahres ein sol- 
ches Zeugnis nicht erhalten sollte, 

9. Unter den Bewerbertl, welche 
den im Punkt 5 angeführten Bedin- 
gungen entsprechen, haben den Vorzug: 

1, in erster Reihe sittlich wohl- 
verhaltene und unbemittelte Ver- 
wandte des Josef Novotny aus Spo- 
my,H, insbesondere die Söhne seiner 
Brüder und Schwestern und dann 
erst die Nachkommen aus der ent- 
fernteren Blutsverwandtschaft; 

2, in zweiter Reihe solch e, 
welche in Sp o m y § l i m Raudnit zer 
Bezirke und in Mlöehost im Bezirk 
Welwarn geboren und dahin zustän- 
dig sind; 

3, in dritter Reihe Gemeinde- 
angehörige aus den Gemeinden der 
Gerichtsbezirke Raudnitz, Welwarn 
und Melnik, sowie aus den Ge- 
meinden d e s L e i t m e r i t z e r, Lo b o- 
sitzer und W egstädtler Gaues, 
IV or unter nach dem Stiftsbr i ef- 
Nachtrage der Leitmeritzer, Lobo- 
sitzer oder W egstädtler Gerichts- 
bezirk zu verstehen sind. 

10. Der Verwaltungsausschuß des Ver- 
eines „Rip^ in Raudnitz ist berechtigt, der 
Direktion des Raudnitzer Ohergymnasiums 
die Gesuche zur Erstattung eines neuen 
Terno- Vorschlages zurückzustellen, falls er 
erkenneyi sollte, d(ß in den Temo- Vorschlag 
nicht Bewerber aufgenommen wurden, denofi 
nach Pu)ikt 9 ein Vorzugsrecht zusteht, 

11. Die Verlautbarung des Konkurses 
für diese Stiftung hat der Verwaltungsaus- 
schuß des Vei'eines „fiip^, eventuell Jene 
Korporation, auf ivelche der Verein „ihp^ 
die ihm aus diesem Stiftsbriefe zustehenden 
Rechte übertragen sollte, zu veranlassen. 

Die Verlautbarung hat vor 
Schluß des der Besetzung der Stif- 
I u u f/ vorangehenden Schuljahres 
zu (• r folgen, und zwar durch amt- 
liche Verlautbarung an der für 



71 



Josef Novotny. 



Josef Novotny. 



71 



y y mnas ij niho oddölcn i n i s s i h o 
redlneho yymnasia Boudnickeho. 



Nadacni jmeni, jcz se nachdzi v tischo- 
vdm obce Roudnickc,, öini 4.736 K; jeho 
cisteho vynosii uiivd nyni Frantisek Novotny, 



Kundmachufi ycn bestimmten Tafel 
im Schul yebäude und durch münd- 
liche Mitteilung in der IV. Klasse 
der Gymnasial'Abteilung des 
liaudnitzer Unter-Realgymna- 
s i u m s. 

Das Stiftungsvermögeny welches sich in 
der Verwahrung der Stadtgemeinde Raudnitz 
befindet, beträgt 4,736 K; dessen Reinertrag- 
nis gegenwärtig Franz Novotny bezieht. 



Opis vid. 



I. 



Disposice ohledne jmeni meho, die ktere budiz 8 jmenim mym naiozeuo v padu 
nahleho meho umrti, neb kdy2 pozdcji o tom jioak neualo^fm. 

Pfi tom z pfedu ustanovuji. ze jen takova pozdeji mnou snad o jmeni mem 
uöinena opatrem platnost raiti raaji, kterä biid tiktez mnou vlastnoruöne napsana budou — 
tak jako ustauoveni nynej§i — aneb ta opatfeni, ktera bych snad pozdeji pfed bodno- 
vernymi svödky o tom ucinil. 

Dale ulozeno budiz z pozüstalosti me fl. 2000 v Rolnicke Roudnicke 
zälozne, üroky z techto fl. 2000 brati ma bratr müj Franti§ck ai do sve 
smrti. 

Po smrti jmeuovanebo Frantiska ustanovi hlavni dcdic, bratr müj 
Antonin s ohledera na pomery majetkove jednotlivych clenü rodiny 
Novotnych ve Spomyäli a pfibuzne rodiny Novotnych vBorci (po stryci 
mem f Josefovi Novotnem) mali byti jeäte po 5 az 10 let ürokü z tech 
fl. 2000 na podporu nöktereho neb nekterych clenü obou jmenovanych 
rodin pou^ito neb ne. 

Povinen jest pak ohledne tfichto fl. 2000 bratr müj Antonin usta- 
noviti, k jakemu üuelu humanitnimupenize tyto pouzity byti maji, bud 
hned po smrti bratra Frantiäka aneb ovent. po 5ti neb lOti letecb. 

Ja ohledne toho odporuöuji mu, aby vdorozumeni s jednotou „ftip" 
V Roudnici utvoril z ürokü tech fl. 2000 Stipendium pro 2aky Roudni- 
ckeho gymnasia, a aby Stipendium to udeloväno bylo zäküm tehoz 
gymnasia, kteri odbyli sobe v Roudnici 4 nizSi gymn. tfidy s dobrym 
prospechem a dale studovati chti 



V Roudnici, dne 13./I5. bfezna 1886. 
(Psal jsem toto pofizeni po 3 dni.) 



Jos. Novotny mp. 



Posledni vüle ta prohlaäena byla dne 28. dubna 1887 u c. k. okresniho soudu. 

C. k. okresni soud v Roudnici, 
dne 28. dubna 1887. 



(L. St.) 



Dr. Antonin Hlavacek mp., 

c. k. Boudui adjunkt. 



72 Josef Novotny. Josef Novotny. 72 

NE. 7.123. 

Opis tento souhlasi doslovne s prvopisem testatorem sepsanyra. 

Z vypravny c. k. okr. soudu v Roudnici, 

dne 6. kvctna 1887. 

(L. St.) Rudolf Schräm mp., 

c k. kancelista. 

Tento opis souhlasi doslovne s vidimovanym opisem ze spisu IV. 133/87. 
Ze soudni kancelafe c. k. okresniho soudu. 

V Roudnici, dne 14. bfezna 1903. 

Vostatek v. r., 

(L. St.) kancolista. 

Beglaubigte Abschrift bei k. k. Statt- O ve reu y opis u c.k. mistodrzitolstvi v Praze. 

halterei in Prag. 



II. Opis. 

Nadacni listina 
nadaci Josefa Novotneho ze SpomySle pro studujici gymnasia v Roudnici n. L. 

My clenove spravniho vyboru, stanovauii povolani k zastupovani jednoty „ßipu" 

V Roudnici n. L. doznavame a stvrzujeme, ze pan Josef Novotny, obchodnik ze 
Spomysle, dne 24. dubna 1887 zemiely, ve svem poslednim porizeni ddto. v Roudnici 
ze dne 13. — 15. brezna 1886 ustanovil zrizeni na lace pro studujici gyinnasia Roudnickeko 
näsledujicimi slovy: 

„Dale ulozeno budiz z pozüstalosti nie 2000 zl. v Rolnicke Roudnicke zalozoe; 
üroky z techto 2000 zl. brati ma bratr muj Franti§ek az do sve smrti. 

Po smrti jmenovaneho Frantiska ustanovi hlavui dedic, bratr müj Antonin, s ohledem 
na pomery majetknve jednotlivych clenü rodiny Novotnych ve Spomyäli a pfibuzne rodiny 
Novotnych v Bi)rci (po stryci mem f Josefovi Novotnera), ma-li byti jeste po 5 az 10 rokü 
ürokü z tech 2000 zl. na podporu nektereho neb nekterych clenü obou jmenovanych 
rodin pouzito neb ne. 

Povinen jest pak ohledne techto 2000 zl. bratr müj ustanoviti, 
k jakemu ücelu humanitnimu penize tyto pouzity byti maji bucF hned 
po smrti Frantiska aneb event. po oti neb lOti letech. 

Ja ohledne toho odporucuji mu, aby v dorozumeni sjednotou „ftip" 

V Roudnici, z ürokü tech 2000 zl. Stipendium pro iaky Roadnickeho 
gymnasia zfidil a aby Stipendium to udelovano bylo zaküm tehoz 
gymnasia, ktefi odbyli sobe v Roudnici 4 nizsi gymn. tfidy s dobrym 
prospöchem a dale studovati chti." 

Universaini dedic züstavitelüv Antonin Novotny, vyjjidril se v protokole u c. kr. okres- 
niho soudu V Kyjove, dne 28. cervence 1888 sepsanem. ze se zavazuje uröeny obnos 
2000 zl. za deset roku po smrti bratra Frantiäka Novotneho, jako Stipendium pro studu- 
jici Roudnickeho gymnasia upotfebiti. 

S timto prohlasenim p. Antonina Novotneho projevila mimoMdnä valna hromada 
jednoty „ftip" v Roudnici n. L. dne 4. zäfi 1888 odbyvanä, üplny svüj souhlas. 

Universalni dedic pan Antonin Novotny slozil obnos 2000 zl. do Rolnicke zalozny 

V Roudnici a byl za obnos ten zakoupen statni dluzni üpis ze dne 1. kvfetna 1890, 
cislo 6G.590 na 2.350 zl. R. c. nom. znejici, ienz na jmeno nadace Josefa Novotneho pro 
studujici gymnasia Roudnickeho radne vinkulov.in byl. Zbytek po zaplacem jmenovaneho 



73 Josef Novotny. Josef Novotny. 73 

dluzniho üpisu pozüstaly v obnosu 18 zl., ulozen byl do vkladni koizky eis. 274/ßl5, 
spofitelny obecni v Roudnici a rovnei vinkulovan na jmcno nadace. 

nadaci teto plati uasledujici podminky: 

1. Studentske nadani Josefa NoYotneho ze SpomySIe, zfizene pro 
zaky £eske stfedni §koly v Roudnici nad Labern, uröeno jest na dobu 
trväni ni^äiho realneho a vy§§iho gymnasia v Roudnici nad Labern pro 
2äky, ktefi s dobrym prospechem toto niiSi reälne gymnasium üplnd 
absolyovali a do vys§iho gymnasia Roudnickeho vstoupili. V pfipadS, 
ie by toto vysäi gymnasium v Roudnici zaniknouti melo, pfipadne toto 
nadani zaküm te Ikoly stfedni y Roudnici nad Labern, kterou ustanovi 
jednota „ftip" v Roudnici nebo po pfipadä ona korporace, na kterou 
pfejdou kdysi prava „l^ipu*' na zadäväni pozitku studentskeho nadani 
Josefa Novotneho. 

2. Statni dluhopis na 2.350 zl. zncjici, jakoz i spofitelni knizka na 18 zl. naleza se 
V opatrovani obecni spravy mesta Roudnice s tou podminkou, zc üroky z celeho tohoto 
kapitalu bude az do sve smrti u obec. düchodu mesta Roudnice vybirati pan Franti§ek 
Novotny ze Spomysle a po jelio smrti daläfch 10 let jeStö onen clen rodiny Novotnych, 
ktereho naznaci p. Antonin Novotny die ustanoveni posledni vule jakoMo dedic zvSc- 
nelelio Josefa Novotneho. 

3. Po uplynuti desateho roku, citaje od smrti pana Frantiäka Novotneho, vstoupf 
uadace tato v zivot, i budou üroky kapitalu nadüöniho od okamziku toho obecuim 
duchodem mesta Roudnice vyplaceny studujicim, jimz nadani propüjöeno bylo. 

4. Prävo k propüjceni nadace a peöe nadaci tuto pfisluäi spravnimu 
vyboru jednoty »ftip** v Roudnici, jenä toto prävo propüjceni na zaklade usneseni 
sveho ze dne 2. prosince 1890 pfijima. 

Navrh na udöleni mista nadacuiho, tedy pravo presentacni, prislu§i 
ucitelskemu sboru realneho a vyääiho gymnasia v Roudnici, resp. 
uöitelskemu sboru onoho üstavu, jehoz ^äküm vedle odstavce 1. nadace 
tato by pfipadla. 

Uöitelsky sbor real, a vyssiho gymnasia v Roudnici pfijima vedle usneseni sveho 
ze dne 14. prosince 1890 toto rou propüj^ene prävo presentaöni a zavazuje sehe a nästupce 
sve V üfadu k vykonäväni teto presentace tim zpusobem, ie po zäpisu zactva iädosti 
onech zadatelü, ktefi do prvni tfidy vysäiho gymnasia, po pfipade vyäSich tfid stfedni äkoly 
zapsäni nejsou, [vylouci] a po uplynuti prvniho polouleti ze zbyvajicich zädosti 3 poväimnuti 
nejhodnejsi [vybere]. nacez f editelstvi odevzdati mä väechny zädosti s vyznaöenym ternem 
spravnimu vyboru jednoty ^^fopu", po pfipade korporaci die L ölänku teto nadaöni listiny 
k zadäväni präva na pozitky nadacni splnomocueno. Kdyi by jednota „ftip" rozeSla se 
nähle, aniz by byla svä präva z teto nadacni listiny na ni vychäzejici na jinou korporaci 
urcitou pfeuesla, mä j rävo propüjcieci pfejiti trvale na obec. zastupitelstvo m^sta 
Roudnice, kterez vedle usneseni ze dne 4. kvetna 1891 toto mu in eventum pfipadajici 
prävo propüjöeci pfijima. 

5. Za udeleni präva na pozitky plynouci ze studentskeho nadäni 
Josefa Novotneho, müze zädati pouzc absolvent nizsiho real, gymnasia 
Roudnickeho, ktery fädnymi doklady prokäze: 

1. ie jest zrozen v Cechäch; 

2. ze jest Cechem slovanskeho rodu, ne-li po obou rodicich, aspon 
po jednom; 

3. ie jestsynem rodicü nemajetnych a säm teznemajetnym a mravnS 
zachovalym, a 

4. ze s dobrym prospechem absolvoval vöechny ctyfi tfidy niiSiho 
real, gymnasia Roudnickeho. 

0. Pro pfipad, ze by nikdo z absolventü nizsiho real, gymnasia 
Roudnickeho nezädal udeleni präva na pozitky „Stud. nadäni Josefa 
Novotneho ze Spomyäle", mohou iadsiii tez absolventi L tfidy vyääiho 
gymnasia, vyhovuji-li podminkäm podc. 5. teto nadacni listiny uvedenym 

XI. 10 



74 Josef Novotny. Josef Novotny. 74 

a moLou-li se vykazati z I. rocniku vyssiho gymnasia vysvedeeniin 
I. tfidy s vyznamenanim. 

7. Neni-li vübec zndatelii vyhovujicicU podiniiikaiu tcto nadacni listiny, raaji üroky 
celorocni ulozeny byti jakozto zvldötiii kapital do obecni spofitelny Koudnicke a niaji 
üroky z neho vyplaceny byti s pozitky „Stud. iiadaiii Josefa Novotneho ze Spomysle" 
v§em näsledujicira pozivatelüin tohoto nadiini. 

Jakmile väak by vklad dostoupil obnosu 100 zl., budiz tehoz vzdy pouzito k zakoii- 
peni daliicb statnich dluznicb üpisü. 

8. Koniu prävo na pozitky ze „Stud. iiadaiii Josefa Novotneho ze 
Spomysle" bylo platne pfifknuto nui züstati v pozivan i jeho po celou 
dobu studii na vyääim gymnasii Roudnickem. ilostane-li v kazdem behu 
po vsechna leta alespon vysvedceni I. tridy s chvalitebnou znamkou 
z mravö. Prava na pozitky nadadni pozbude vsak pro dalsi dobu poii- 
vatel hned, jakmile v nektercm bebu kterehokoli rocniku vy§siho 
gymnasia dostane vysvedceni vyse uvcdenym podminkam nevyhovujici. 

9. Mezi zadateli vyhovujicimi podminkam pod cl. 5. t. n. 1. uvedenym, 
nalezi pfednost: 

1. v prvni fade mravne zachovalym, ncniajetnym pfibuznym Jos. 
Novotneho ze Spomysle, a to pfcdevsim synüm jeho bratfi a sester 
a pak teprve potomküm pfibuzenstva vzdalenejäiho, ale pokrevniho, 

2. V druhe fade rodaküm a pfilusniküm obce Sporn yäle v okresu 
Roudnickem a obce Mlcehost v okresu Velvarskem, a 

3. v tfeti f ade pfislusniküm obci okresu Roudnickeho, Volvarskeho, 
a Melnickeho, jakoz i obci na Litomeficku, liOvosicku a Stötsku. 

10. Spnivni vybor jednoty „ftipu" v Roudnici, jest opravnen vratiti zädosti feditelstvu 
vyssiho gymnasia Roudnickeho k sestaveni noveho terna, kdyz hy shledal, ze do terna 
nebyli pojati zadatele, jimz die pfedeäleho chinku nalezela pfednost. 

11. Vyhlaseni konkursu na toto nadani studentske stati se ma prostfeduictvim 
spravnilio vyboru Roudnicke jednoty „liipu", po pfipade one korporace, na kterou jednota 
„fop" pfenese sva pniva z teto nadacni listiny vyplyvajici. 

V3h]ascni stati se ma pfod ukoncenim Skolniho roku, studijni rok nadacni pfed- 
chazejiciho, a to jednak vylihiskou üfedni na navestni desce spravy äkolni a jediiak 
üstnim sdeleiiim ve 4. tfide gyninasijniho oddeleni nizsiho real, gymnasia. 

Spravni vybor Roudnicke jednoty „ßipu" nui pfed kazdym vyhlaSenim konkursu 
na udeleni prava k pozitküm ze „Stud. nadam' Josefa Novotneho ze SpomySle" postarati 
se tez, aby v nejrozsifenejsim ceskem denniku prazskcm, jako2 i v krajinskych listech 
na Podfipsku vychazejicich, jraenovite v tyilenniku roudnickem a melnickem o vyhla§eni 
konkursu nadani uprazdneneho byla zprava podana. 

12. Utraty s vyhotovenim nadace spojene a poplatky uhradi p. Antonin Novotny, 
sladek v Kyjove na Morave, beze vsech narokü na jakoukoliv mihradu z pozitku nadacnich. 

13. Kasovni sprava nadace teto pfislusi obecni sprave Roudnice, jez pfijimajic 
spnivu tu die usneseni obec. zastupitolstva ze dne 23. dubna 1892 se zavazuje o vc«sue 
vybirani uzitkö jmeni nadacniho a vyplaceni jich k ücelu nadacnimu se vzdy svedomite 
postarati. 

My nizepsani clenove vyboru jednoty „flip" v Roudnici zavazujeme se pro sehe 
i nas^upce sve v üfade o stille zachovani nadace a jistotu jnieni nadacniho die sil svych 
pecovaii, s jmeuim nadacnim beze svoleni üradu nadacnich znieny nepfedsevziti, o veno- 
vani uzitkü nadacnich ücelu v tcto listinc ustanoveneniu peci miti o vsechna nafizeni 
v listine te obsazena vcrnc a svcdoniitc plniti. 

Na dükaz toho hyla tato listina nadacni vo ctyrech stejnopisech zhotovena, 
vsestrannc podepsana a dvema svedky splui)odcpsana a züstane jeden exemplaf 



j 



75 Josef Novotny. Josef Novotny. 75 

u c. kr. berniho ufadu vRoudnici, druhy u jednoty „ßip" v Roudnici, tfeti u feditelstvi 
gymnasia Roudnickeho uschovan a ^tvrty u obec. üradu v Roudnici. 

V Roudnici, dne 2'). öervence 1892. 

Fr , (L. St.) E. äpindler v. r., 

svcdek. prcdscda jednoty „ßipu". 

N. N., Jos. Kobr V. r.. 

svedek. t. ö. mistopredseda. 

Frant. Kucera v. r., 

t. ö. jüdnatcl. 

Ö. 102.663. 
Stvrzuje se. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 4. zafi 1892. 

(L. St.) Fricdl mp. 

St.-Z. 102.663. 

Vorstehende Abschrift des Stiftsbriefes ist mit dem aus 2 Bogen bestehenden 
Originalstiftsbriefe, von welchem jeder Bogen mit einer 50 kr.-Stempelmarke versehen 
i^^t, von Wort zu W(»rt gleichlautend. 

K. k. Statthalte rei-Hilfsämter-Direkti'on. 
Prag, den 13. September 1892. 

(L. St.) Graas mp., 

Director. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overcny opis u c. k. mistodrzit^lstvi v Praze. 

halt«rei in Prag. 



III. 

Dodatek 

k nadaöni listino ze dne 25. cervence 1892 nadaci Josefa Novotneho ze Spomysle 

pro studujici fryranasia v Roudnici nad Labem. 

Dodatkem k nadacni listinö ze dne 25. öervence 1892 se konstatuje: 

1. V ölanku 4., odstavec 2. nadacni listiny se stal omyl tim, ze bylo vynechano 
slovo „vylouci" mezi „ze po zapisu zactva" a „zadosti onech zadatelü** a slovo „vybere" 
mezi „prvniho polouleti" a „ze zbyvajicich zadosti". 

Spravnc mä tedy dotyöna veta tohoto odstavce zniti: 

Uöitelsky sbor real, a vyäsiho gymnasia v Roudnici prijima vedle 
usneseni sveho ze dne 14. prosince 1890 toto mu propüjcene prÄvo 
presentacni a zavazuje sehe a nastupce v üfadu k vykonävani teto 
presentace tim zpüsobem, ze po zapisu zactva vylouci ^adosti onech 
zadatelü, ktef'i do I. tfidy vyäsiho gymnasia a po pfipadö vyäSich 
tfid §koly stfedni zapsani nejsou, a po uplynuti prvniho polouleti vybere 
ze zbyvajicich zadosti 3 povsimnuti nejhodnejsi, naöez fiditelstvi ode- 

XI. 10* 



76 



Josef Novotny. 



Josef Novofny. 



76 



Yzdati mä vScchny iädosti s vyznaöenym ternem spravnimu vyboru 
jednoty „ftipu", po pfipade korporace die I. ölanku teto nadaöni listiny 
k zadavävaiii prava na pozitky nadaßni splnomocnene. 

2. Pod oznaöenim „na LitomSf icku, Lo vosicku a Stetsku" völanku9., 
odstavec 3. nadacni listiny vyrozumivati se maji soudni okresy Lito- 
meficky, Lovosicky a Stetsky. 

Torau na dukaz byl tento dodatek vsestranne podepsan. 



Za j ednotu flip: 

E. Spindler mp., 
predseda. 

Pfeifer mp., 

jednatel. 

Universalni dedic: 

A. Novotny mp., 
slddek V Kyjove. 



Za niöst. obec Roudnici 

E. Spind 1er mp., 
starosta. 

A. Mar es mp., 

obec. 8tar§i. 
Josef Jirmus mp., 

Vaclav Kadaf mp., 
ölenove vyboru. 



Sbor ucitelsky c. k. gymnasia v Roudnici n. Labem: 

Frantiäek Makovec mp.. 



Josef Cerny mp., 
reditel. 

Josef Rezaö mp. 
Emanuel Peroutka mp. 

Earel Rozum mp. 

Valentin Weinzettl mp. 

Ed. Sret mp. 

J. Sommer mp. 

Gabriel Suran mp., 

Professor. 

V. Kobliska mp. 
Professor. 

Za pravost opisu. 

V Roudnici, dne II. zäfi 1895. 



Professor. 
Antonin Libicky mp., 

Professor. 

Lev Scholz mp., 
Professor. 

Rieh. Plicka mp., 

snpl. aöitel. 

Vaclav Müller mp.,. 

Professor. 



(L. St.) 



C. k. okresni heitman 
Haas mp. 



C. 148.492. 



Stvrzuje se. 



(L. St.) 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechach, 
V Praze, dne 21. za« 1895. 

Za mistodrzitele: 

Stummer mp. 



Original u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



77 



Gnstav Schourek. 



Gustav Schonrek. 



77 



800 



1886 

bfezna 16. März. 



Nfldanj Guskva Schourka, adjunkta 

c. k. krajskeho soiidu, pro studujicj 

ceskeho gymnasia v Budiyovicich. 



Stiftung des Gustav Schourek, k. k. 

Krejsgerichtsadjunktenjür Studierende 

des bölimischen Gymnasiums in 

Budweis. 



Marie Schotirkovd, dne 26, Icdna 
1889 V IIosin6 zesnuld, vcnovaJa ve sve po- 
sledui vidi ze dne 10, bfezna 1886, danc 

V IJud^jovickh, na zftzeni naddni pro 
s t u d uj i ei ho ceskeho g y m n a s i a 

V Budejovicich kapital 2.000 zL E. ö,*) 

Toto naddni, kterese md jmeno- 
vati „naddni Gustava Schourka, 
adjunkta c. k. krajskeho soudn", jest 
ustanoveno 2)ro fddne chude syny 
c. k, üfednikü nebo, kdyhy töch ne- 
hylo, pro j ine chude jinochy. 

Uchazeöi musi se vykdzati vy- 
hornou zndmkou z ndboSenstvt a 
obou zemskych jazykn, 

Pozivdni nadace trvd od prvni 
tfidy g y mnasij ni poöinaj ic az 
d sloi eni maturitni zkousky, 
Kdyby se nadanec venoval studiim 
l ekaf sky m, p r d v n i c k y m neb o 
filosofickyni, piln () studov al a 
zkousky fddne sklddal, md se mu 
pozivdni nadace teto ponechati 
na dobu stiidii universitnich. 



Kdyby se v^ak vönoval theo- 
lo g ii^ trvd p o zit ek nad aöni t o- 
liko po dobu studü gymnasijnich. 

Prdvo praesentaöni vyhradila 
z akl adatelka v e sve posledni 
vüli ze dne 16, bfezna 1886 tomu kte- 
rimu c. k. okresnimu hejtmanovi 
V Budöjovicich spolu s feditelem 
gymnasia resp. inspektorem, zmenila 



*) Nadani zri/.ona tou^. zakladatolkou pro ne- 
mecke gymnasium v Budojovicich, c. k. grymnasium 
v-Rychnove a c. k. f^yraiiasium v Mlade Boleslavi 
viz pod eis. 801, 802 a 831 tohoto svazku. 



Die am 26, Jänner 1889 zu Hosin ver- 
storbene Marie Schourek widmete in 
ihrem htzten Willen de dato Budweis den 
16. März 1886 zur Errichtung einer 
Stiftung für einen Studenten des 
böhmischen Gymnasiums inBudtveis 
ein Kapital von 2,000 fl, Ö, W,'^) 

Diese Stiftung, welche den 
Namen „Stiftung des Gustav Schou- 
rek, k. k, Kreisgerichtsadjunkten" 
zu führen hat, ist bestimmt für 
brave, arme k. k. Beamtensöhne 
oder in Ermanglung solcher für 
andere arme Knaben. 

Die Bewerber haben eine vor- 
zügliche Klasse ans der Religion 
und den beiden Landes sprachen 
auszuweisen. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert von der ersten Gymnasial' 
klasse an bis zur Ablegung der 
Maturitätsprüfung. Sollte sich der 
Stiftung den medizinischen, juri- 
dischen oder philosophischen Stu- 
dien widmen, fleißig studieren und 
die Prüfungen ordentlich ablegen, 
so ist ihm der Stiftungsgenuß auf 
die Dauer der Universitätsstudien 
zu belassen. 

Sollte er sich jedoch der Theo- 
logie zuwenden, so dauert der Stif- 
tung sgemiß bloß für dicGymnasial- 
studien. 

Das Präsentationsrecht räumte 
die Stifter in in ihrem letzten Wil- 
len vom 16, März 1886 dem jeweiligen 
k. k. Bezirkshanptmanne in Budtveis mit dem 
k. k. Gymnasialdirektor, resp, Lispektor ein, 
änderte jedoch diese Bestimmung in ihrem 

*) Die von derselben Stift^rin für das deutsche 
Gymnasium in BuJweis, das k. k. Gymnasium in 
Keichenau und das k. k. Gymnasium in Jungbunz- 
lau errichteten Stiftungen siehe unter Nr. 801, 802 
und 831 in diesem Bande. 



78 



Gustav Scliourek. 



Gustav Schonrek. 



78 



vsak toto usfanovent ve svem dovdtku 
zc (lue 3, kvctna 1888, dauern r Budc- 
jovicicky V fen rozum, ze praescn- 
tacni prclvo md prisluscti profcs- 
sorskemu sboru spolu s reditelcm. 
Vrislnsny nadahü list hyl dne If), zdri 
1802 vyhotovcn a tehoz dne v, /,*. misfodrzi- 
tdstvim V Praze pofvrzcn, 

N y ni pr op ü j r uj r toto n a d d n i 
c. k mistodr^itelstv i vFrazena zd- 
klndrpraescntace f cd It de a u ci- 
tri sk eh o sboru c. k, ce s keho y y m - 
nasia v Budejovicich. 

Jmeni tohoto nadäni, ktcre spraviije c, k, 
mistodrfdehtvi v Praze, cini 3,900 K; zjeho 
cisteho vynosH dotuje sc jedno misto s rocmm 
pozitkem 148 K 



Kodizille de dato Budweis am 
3. Mai 1888 dahin, daß das Fräsen - 
tat ions recht dem Projcssoren-Kol- 
legitim mit dem Direktor des Gym- 
nasiums zustehen solle. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
15, September 1892 ausgefertigt und unterm 
selben Datum von der k. k, Statthaltarei in 
Prag bestätigt. 

G egenu-ärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des Direk- 
tors utid des Lehrkörpers des k, k. 
b ö h m i sehen Gymnasiums in B u d - 
weis von der k. k, Statthalter ei in 
Prag verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der k. k. Statthalterei in Prag verwaltet 
wird, beträgt 3.900 K, aus dessen Reiner- 
trägnisse ein Platz mit jährli<^heti 148 K 
dotiert wird. 



I. 

Mein letzter Wille. 

Im Namen des Herrn, im Geiste und Sinne meiner f geliebten Mutter und meines 
f theuren Bruders ! 

Im Geiste und Sinne meines edlen Bruders, dieses Freundes der Studenten, mache 

ich eine Stiftung von zweitausend Gulden 2000 fl. 

als Stipendium für einen Studenten des böhmischen Budweiser Gym- 
nasiums. Dieses Stipendium von 100 fl. ist bestimmt für brave, arme k. k. 
Beamtenssöhne, oder in Ermanglung deren andere arme Knaben von 
der l. Gymnasialklasse bis nach der Ablegung der Matura. Sollte er 
sich m edi cini seh en, juridischen oder philosophischen Studien widmen, 
fle issig studieren, die Prüfungen ordentlich ablegen, so soll ihm das 
Stipendium die ganzen vier Jahre, die er auf der Universität zubringt, 
blei ben. 

Sollto er aber Theologie studieren, so dauert die Stiftung bloss 
für die acht Gymnasialklassen. Das Präsentationsrecht hat der jewei- 
lige k. k. B e z i r k s h a u p t m a n n im Einvernehmen mit dem k. k. Gymnasial- 
direktor, resp. Inspektor. 

Eine gleiche Stiftung von 2000 fl. 

zwei tausend Gülden mit einem jährlichen Stipendium von 100 fl. mache 
ich einem Studenten des k. k. deutschen Gymnasiums ganz mit den- 
selben Bedingungen, wie die des obge nannten böhmischen. 

Desgleichen eine: 

Stiftung von zweit au send Gulden 2000 fl. 

mit dem jährlichen Stipendium von 100 fl. einem braven Studenten von 
ganz armen Eltern des Keichenauer k. k. böhmischen Gymnasiums 
(Königgrätzer Kreis) aus Reichen au oder Umgebung mit ganz denselben 
Bedingungen, wie den beiden ersteren. Das Präsentationsrecht hat der 
B eichen au er k. k. Bezirkshauptmann mit dem Dechant und Gymnasial- 
direkt o r. 

Bei allen drei Stiftungen ist noch mein Wunsch als Bedingung; 

Die Studenten sollen eine vorzügliche Klasse aus der Religion 
und beiden Fi a n d e s s p r a c h e n ha b e n. 



79 Gustav Schourok. Gustav Schourck. 79 

Auch diese beiden letzteren Stiftungen dauern, falls die Studenten 
nicht Theologie studieren, bis nach dem Besuche der Uni versität. Tritt 
der Student in die Theologie, so erhält das Stipendium wieder ein 
armes Kind in der Prima, und so soll es fortbestehen für alle Zeiten. 
Siimmtliche Stiftungen sollen „Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichts- 
adjunkt-Stiftung" heissen. 

Die Studenten mögen stets für ihn beten. 

Budweis, am 16. März 1886 11 Uhr Nachts, bei gesunder Vernunft und klarem 
Bewusstscin. Gott gebe seinen heiligen Segen. Amen. 

Marie Schourek mp. 



IT. 



HI. Kodicill. Ich füge zu diesem durchwegs geltenden Testamente noch bei, dass 
da sich das Kapital seit ISSo vermehrt hat, ich keine Zinsen aus der Sparkassa ge- 
nommen habe, eine Studentenstiftiing für das Gymnasium vonJungbunzlau 
von 2000 tl., sage zweitausend Gulden, mit denselben Bedingungen, wie 
die im Testamente vom März 1886, zu machen ist. Ich ändere bei allen 
vier Stipendien bloss das Präsentationsrecht, welches das Professoren- 
kollegium mit dem Direktor haben soll. 



Alles andere ist gültig. 
Budweis, 3. Mai 1888. 



Marie Schourek mp. 



Vorstehende zum Amtsgebrauclie bestimmte Abschrift ist mit dem aus 4 Bogen 
bestehenden ungestempelten Originale gleichlautend. 



Budweis, am 1. Feber achtzehnhundert achtzig neun. 

.j Q. N Dr. Karl Hawelka mp., 

^^- ^^-^ k. k. Notar. 

Einfache, autoj^rapbiorto, auf tlcn Enden Jed noduchy, autografo vany, na koucich 

des Ileftfad^nä mit d«T l'apicrviji^uctte des k. k. va/aci niti papirovou vignetou c. k. okrcsnihosoudu 
Bezirksgerichtes in Budweis versebeue Abschrift. v Budcjovicich opatreny opis. 



III. 

/ 2 kolky \ 

VäöOkr. / Nadacni listina 

o nadaci Gustava Scliourka, adjiiukta c. k. krajskelio soudu, pro studujici ceskeho 
gymnasia v Budejovicicli. 

G. k. mistodrzitelstvi v Cecliäch stvi'zuje timto nadacnim listem, ze j)ani Marie 
Sehourkova, dne 2G. ledna 1889 v Hosine zemfela. v zaveti sve ddto. v Budejovicich 
dne 16. bfezna 1886 nafidila zfizcni nadace pro studujici nasledujicimi slovy: 

Im Geiste nnd Sinne meines edlen Bruders, dieses Freundes der Studenten, mache 
ich eiqe Stiftung von zweitausend Gulden 2000 H. als Stipendium für einen 
Studenten des böhmischen Budweiser Gymnasium. Dieses Stipendium 
von 100 fl. ist bestimmt für arme brave k k. Beamtens söhne oder in Er- 
mangelung deren andere armeKnaben von der ersten Gymnasialclasse 



80 Gustav Solioarck. Gustav Schoorek. 80 

[l)is] nach Ablegung der Matura. Sollte er sich medicinischeu, juri- 
dischen oder philosophischen Studium widmen, fleissig studieren, die 
Prüfungen ordentlich ablegen, so soll ihm das Stipendium die ganzen 
vier Jahre, die er auf der Universität zubringt, bleiben. 

Sollte [er] aber Theologie studieren, so dauert die Stiftung bloss 
für die acht Gymnasialclasscn. 

Das Präsentationsrecht hat der jeweilige Budweiser k. k. Bezirkshauptmann im Ein- 
vernehmen mit dem k. k. Gymnasialdirector, resp. lospector.** 

V dalsim pak odstavci zaveti te, poukazujic na jeste jine dve nadace ji zrizene, 
ustanovila zustavitelka : 

„Bei allen drei Stiftungen ist noch mein Wunsch als Bedingung. 
Die Studenten sollen eine vorzügliche Classe aus der Religion und 
beiden Landessprachen haben" a pak „sämmtlichen drei Stiftungen 
sollen „Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichtsadjuukt-Stiftung" heissen." 

V kodicillu pak de dato v Budejovicich ze dne 3. kvetna 1888 nafizujicim je^te 
nadaci ctvrtou, dodala zustavitelka: „Ich ändere bei allen vier Stipendien blos 
das Präsentationsrecht, welches das Professorencollegium mit dem 
Director haben soll. 

Tento odks'izany obnos 2000 zl. byl dedicem pani züstavitelky po srazce poplatku 
dediöneho a schovaciho per 174 zl. 45 kr. v castce 1825 zl. 55 kr. zaplacen u c. k. hlavni 
zemske pokladny v Praze i s jinymi tfemi nadacemi, jichz kapital v celku tuto ctvrtou 
nadnci v to pocitaje cinil 7.302 zl. 19 kr. Üroky zvysil se tento kapital na obuos 7 323 zl. 
47 kr., tak ie na kazdou ze ctyf züstavitelkou stejnym kapitalem nafizenych nadaci pfi- 
pada cast 1.830 zl. 86 V^ kr. 

Za uvedeny celkovy kapital 7.323 zl. 47 kr. byl pak zakoupen 5%°» dluzni üpis 
stätni renty ddto. ve Vidni 1. zäfi 1800, 6. 8.953 znejici na 7.200 zl. R. 6., kieryi stejnym 
dilem na uvedene ctyfi nadace radne vinkulovan byl tim zpüsobem, ie na tuto nadaci 
pfipada ßtvrtina z 5%"*'®** ürokü vyse naznaceneho dluzniho üpisu. 

Üpis ten vzat c. k. zemskou hlavni pokladnou dne 26. zafi 1890 v denniku stu- 
dentskeho fondu nadaöniho pod polozkou 2.312 v pfijem a uschovaui. 

Spräva nadace teto pfislusi c. k. mistodrzitelstvi v Cechach a bude 
vedona pfi jmenovanem fondu. 

Jelikoz timto zpüsobem jraeiii nadacni fadne zjisteno jsouc, v c. k. hlavni zemske 
pokladne ulozeno^ jest a uzitky ku splneni ü(5elu nadacniho poskytiije, toz pfijima c. k. 
mistoilrzitelstvi v Cechach nadaci tuto vc svou spnivu, prohlasuje ji za upravenu a zavazujc 
se, ze nad timl)diti bude, aby pocinaje rokem 1891 rocni uzitky uvedeueho jmeni nadac- 
niho k ücelu uadacnimu pani nadatelkou ustanovenemu obraceny byly a nafizeni pani 
nadatelky pfesne se zachovjivala. 

Nadace ta vstoupi rokem 1891 v zivot. Uzitky nadacni az do konstituoväni nadace 
vzcslc, pokiid jich k ulirazeni naklidü se zfizenim nadace teto a nadacni listiny upo- 
trebcno nebylo neb nebude, jakoz i lispory nadaöni, kterez pozdeji näsledkem upräzdneni 
nadace pfirostou, buiTtez pfipo^teny ku jmeni kmenovemu tak dlouho, az vzroste üspora 
na takovy obnos, ze cely nadacni kapittil poskytovati bude rocni düchod 300 zl. Jakmile 
nadacni kapital tento düchod poskytne, builtez daläi üspory sice take k jmeni kmenovemu 
pripocteny. düchodü jich ale budiz pouzito ku zfizeni noveho nadacniho mista stoupajiciho 
az do rocnich 300 zl. Podobne budiz nalozeno s üsporami dal§imi. 

Pravo praesentacni pfislusi fediteli u v edeneho gymnasia spolecne 
s professorskym sborem. 

Vedle usneseni professorskeho sboru ze dne 12. bfezna 1891 pfijima sbor tento 
jakoz i feditel jmenovaneho üstavu pro sehe i nastupce sve v üfad6 pravo praesentacni 
Jim propfljöene a zavazuji se vykonavati je die us^anoveni tohoto nadacniho listu. 

2adosti udeleni nadace podavany budtez u feditelstvi jmeno- 
vaneho üstavu, kterez je s niivrhem praesentacnim, die odstavce pfed- 
chazejiciho ucinenym, pfedlozi c. k. mistodrzitelstvi za üöelem pro- 
pujceni nadace. 

Narok na udeleni nadace maji studujici c. k. ceskeho gymnasia 
V Budejovicich, a sice fadni chudi synove c. k. üfednikä, kdyby tech 
nebylo, j i n i chudi j i n o s i. p o c i n a i e p r v n i t f i d o ii g y m n a s i a 1 n i a z il o s 1 o- 
z e n i 111 a t u r i t n i z k o u s k y . 



81 



Gustav SchoureV. 



Gustav Schourek. 



81 



Kdyby se pak studujici takovy venöval studiim lekafskym, prav- 
nickym neb filosofickym, pilue studoval a zkousky fadne sklädal, 
ponechä se mu nadace tato po cela ctyfi leta studii universitnich. 

Kdyby vSak studujici takovy venoval se theologii, pfislusi mupozi- 
vani nadace pouze po dobu studii gymnasiälnich. 

Uchazeöi o nadaci tuto musi se vykazati vybornou znamkou z nabo- 
zenstvi a obou zemskych jazykü. 

C. k. mist odrzitelstvi prijima udileni a spravu nadace teto, jakoz 
i spravu jmeni nadaöniho, zavazuje se o radne zji§teni tehoz fadnou peöi miti, o vcasne 
vybiräni uzitkü jeho se starati a tyz k ücelu nadaönimu obraceti. 

Konkurs na uprazdnena niista nadace vypise c. k. mistodrzitelstvi obvyklym zpü- 
sobem na ütraty nadace 

Na düklad toho byla nadacni listina tato ve tfech stejnopisech zhotovena, väestranne 
podepsana, ode dvou svedkü spolupodepsana a bude jeden exempläf u c. k. mistodrzitelstvi, 
druhy u c. k. zeinske (hlavni) pokladiiy a tfeti u feditelstva öeskeho gymnasia v Budejo- 
vicich ulozen. 



V Praze, dne 15. zari 1892. 

Rud. Engel mp., 
vyiadany svedek. 

Jos. Svato§ mp., 
vyzadany svedek. 



Jan öervenka mp., 

c. k. reditel. 

T. Novak mp. 

Fr. Tuma mp. 

J. Machacek mp. 

Ferd. Liska mp. 

Antonin Setunsky mp. 

Dr. Alois Herout mp. 

J. Zikmund mp. 

Hugo Paleöek mp. 

Jan C a p e k mp. 
Oldfich Kobrle mp. 

Max MiBncl mp. 

Ladisiay Pirchan mp. 

Josef Voläk mp. 

Jos. Kerber mp 

Dr. Jan Kryätflfek mp. 

Jos. Moravec mp. 

Gust Adolf Vostry mp. 

Jan Bar da mp. 

Vojtech Hrnöif mp. 

§imon Barta mp. 

Tom. Eej Sek mp. 

Vacslav Bendik mp. 



Stvrzuje se. 



Cis. 73.337. 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechäch. 
V Praze, dne 15. zari 1892. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele 

Friedl mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



XL 



11 



82 



Gustav Schourok. 



Gustav Schourek. 



82 



1886 

März 16. bfezna. 

Stiftung des «ustav Schourek, k. k. ^^^^„j s„,^,, Schourka, adjuDkta 
Kreisgerichlsa^unkteuXurStudierende ^ ^ ^ ^^. 

des deutschen Gymnasiums m , , ,|^ . « ^^ . T,^ 

ßy^^^l^ nemeckeho gymnasia v Budejovicieh. 



Die am 26. Jänner 1889 zu Hosin ver- 
storbene Marie Schourek widmete in 
ihrem letzten Willen de dato Budweis den 
16. März 1886*) zur Errichtung einer 
Stiftung für einen Studenten des 
deutschen Gymnasiums in Budweis 
ein Kapital von 2.000 fl. Ö. W., und 
zwar unter denselben Bedingungen^ 
unter denen sie eine Stiftung für 
Studenten des böhmischen Gymna- 
siums in Budweis errichtet hat.**) 

Der bezügliche Stiftsbrief wtirde unterm 
27. Oktober 1891 ausgefertigt und unterm 
15. September 1892 von der k. k. Statthal- 
terei in Prag bestätigt. 

Diese Stiftung, welche den Na- 
men „Stiftung des Gustav Schourek, 
k. k. Kreis gerichts ad junkten^ zu 
führen hat, ist bestimmt f ü r 
brave, ar m e k, A*. Beamte n s s ö h n e 
und in deren Ermangln n g f ü r 
andere arme Knaben, 

Die Beiü erber haben eine vor- 
zügliche Klasse ans der Religion 
u n d den beiden Landessprachen 
a u s zuw c i s e n. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert von der ersten Gymnasial- 
kl as s e angefangen bis zur Able- 
gung der Maturitätsprüfung. Sollte 
sich der Stiftling den m. e d i z i n i- 
s che n, juridischen oder philoso- 
phischen Studien tvidmen, fleißig 
studieren und die Prüfufigcn 
ablegen, so ist ihm der Stiftungs- 
g en uß a uf die Dauer der Uni - 



*) Den letzten Willen der Stifterin 
Marie Schourek sieh bei der Stiftung des Gu- 
stav Schourek, k. k. Kreisgerichtsailjunktcn, für 
Studierende des böhmischen Gymnasiums in Bud- 
weis unter Nr. 800 in diesem Bande. 

**) Sieh diese Stiftung unter Nr. 800 dieses 
Bandes. 



Marie Schourkovä, dne 26. ledna 
1889 V Hosinä zesnulä, vinovala ve sve po- 
slcdni vüli de dato v BudSjovicich dne 
16. bfezna 1886*) na zfizeni nadace 
pro studujiciho nemeckeho gymna- 
sia V Budejovicieh kapital 2.000 zl. 
R. 6., a sice za tychi podminck, za 
kterych zfidila nadaci pro studu- 
jici öeskeho gymnasia v Budejo- 
vicieh.**) 

Pfislusny naducni list byl dne 27. fijna 
1891 vyhotoven a dtie 15. zdfi 1892 c. k. 
mistodriitelstvim v Praze potvrzen. 

Tato nadace, kterd md slouti 
„nadäni Gustava Schourka, ad- 
junkta c. k. krajskeho soudu", j est 
ustanovena pro fddne, chude syny 
c. k. üfednikü a, kdyby tech nebylo, 
pro jine chude jinochy. 

Uchazeöi musi sc vykdzati vy- 
bornou znämkou z näboienstvi a 
obou zcmskych jazykü. 

Pozitek tohoto naddni trvd od 
prve tfidy gymnasijni aS do slo- 
ieni maturitni zkousky. Kdyby sc 
nadanec venovalstudiim lekafskym, 
prävnickym nebo filos oft ck y m, 
pilne studoval a zkousky fddni 
sklddal, md se mu poiitek nadaöni 
po dob u studii univ ersitnic h p o- 
nechati. Kdyby se vsak nadanec 
von oval studiim bohosloveckym, 



*) Fosledni vuli zakladatelky Marie 
Schourkovö viz pH nadani Gustava Schourka, 
c. k. adjunkta krajskeho soudn, pro studujfci de- 
skeho gymnasia v Budejovicieh pod öis. 800 tohoto 
svazku. 

**) Yiz tez nadani pod öis. 800 tohoto svazko. 



83 



Gustav Schourek. 



Gustav Schonrek. 



83 



versitätsstudien 0u belassen. 
Wendet sich jedoch der Stiftling 
der Theologie zu, so dauert der 
Stiftungsgenuß bloß während der 
Gymnasial Studien. 

Das Präsentationsrecht räumte die Stif- 
lerin in ihrem letzten Willen vom 16. März 
1886 dem jeweiligen k. k. Bczirkshauptmanne 
in Budweis mit dem k. k. Gymnasialdirek- 
toTy resp. Inspektor ein, änderte jedoch diese 
Bestimmung in ihrem Kodizille de dato 
Budweis am 3. Mai 1888 dahin, daß das 
Präsentationsrecht dem ProfessO' 
ren-Kollegium mit dem Direktor 
des Gymnasiums zustehen solle. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des Di- 
rektors und des Lehrkörpers des 
k. k. deutschen Gymnasiums in 
Budweis von der k. k. Statthalterei 
in Prag verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
gleichfalls die Statthalterei in Prag verwaltet, 
beträgt 3.900 K, aus dessen Beinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 148 K dotiert wird. 



trvä poiivdni naddni toliko po 
dobu studii gymnasijnich. 



Prävo praesentaöni vyhradila zakla- 
datelka ve si^e posledni vüli ze dne 16. bfezna 
1886 tomu hteremu c. k. okresnimu hejtma- 
novi V Budöjovicich spolu s c. k. gymnasij- 
nim feditelem, resp. inspektoreiii, zminila 
vsak toto ustanoveni v dovStku de dato 
V Budöjovicich dne 3. kvitna 1888, v ten 
rozum, äe praesentaöni prdvo mäpri- 
slu§eti professorskemu sboru 
spoleönö s feditelem. 

Nyni udöluj e totonaddnic. k. 
mistodrzitelstvi v Praze na zd- 
kladö praesentace feditele a uöi- 
telskeho sboru c. k. nömecköho gym- 
nasia v Budöjovicich. 

Nadaöni jmöni, ktere rovnöi c. k. misto- 
driitclstvi v Praze spravuje, öini 3,900 K, 
a dotuje se zjeho öisteho vynosu jedno misto 
s roönim pozitkem 148 K. 



f 2 Stück \ 

Vw kr. Stempel.; Stiftsbrief 

über die Stiftung des Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichtsadjunkten, für Studierende des 

k. k. deutschen Gymnasiums in Budweis. 

Die k k. Statthalterei für Böhmen bestätigt mit diesem Stiftsbriefe, das» die am 
26. Jänner 1889 in Hosin verstorbene Frau Marie Schourek in ihrem Testamente 
ddto. Budweis am 16. März 1886 die Errichtung einer Studentenstiftung mit 
nachstehenden Worten angeordnet hat: 

„Eine gleiche Stiftung von 2.000 fl. mit einem jährlichen Stipendium 
von ioO fl. mache ich einem Studenten des k. k. deutschen Gymnasiums 
ganz mit denselben Bedingungen wie die des obgenannten böhmischen". 

Die Bedingungen, unter welchen die Studentenstiftung für das 
Budweiser böhmische Gymnasium angeordnet wurde, lauten: dieses Stipendium 
von 100 fl. ist bestimmt für brave arme k. k. Beamtenssöhne oder in Er- 
manglung deren andere arme Knaben von der 1. Gymnasialklasse bis 
nach der Ablegung der Matura. Sollte er sich medicinischen, juridi- 
schen oder philosophischen Studien widmen, fleissig studieren, die 
Prüfungen ordentlich ablegen, so soll ihm das Stipendium die ganzen 
vier Jahre, die er auf der Universität zubringt, bleiben. Sollte [er] aber 
Theologie studieren so dauert die Stiftung bloss für die acht Gymna- 
sialklassen. 

Das Präsentationsrecht hat der jeweilige Budweiser k. k. Bezirkshauptmann im 
Einvernehmen mit dem k. k. Gymnasialdirektor, resp. Inspektor." 

In weiterer Ausführung bestimmt die Erblasserin: 
,Bei allen drei Stiftungen ist noch mein Wunsch als Bedingung : die Studenten sollen eine 
vorzügliche Klasse aus der Religion und beiden Landessprachen haben '^f ferner: „sämmt- 
liche drei Stiftungen sollen „Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichtsadjunkt-Stiftung'' heissen." 

In Abänderung der Bestimmungen über das Präsentationsrecht hat 
die Erblasserin in ihrem Kodizille vom 3. Mai 1888 endlich bestimmt: 



XI. 



11* 



84 Gustav Schoorek. Gustav Schoarek. 84 

„Ich ändere bei allen vier Stipendien bloss das Präsentations- 
recht, welches das Professorenkollegium mit dem Direktor haben solL 

Dieses Legat von 2.000 iL wurde von den Erben der Erblasserin nach Abzug der 
Erb- und Verwahrungsgebühr per 174 fl. 45 kr. im Betrage von 1.825 fl. 55 kr. mit noch 
anderen drei Stiftungen, deren Gesammtkapital, diese vierte Stiftung inbegriffen, den 
Betrag von 7.302 fl. 19 kr. ausmacht, bei der k. k. Landeshauptkassa erlegt. 

Durch Zinsen erhöhte sich dieses Kapital auf 7.323 fl. 47 kr., so dass auf jede der 
vier von der Erblasserin mit einem gleichem Betrage bedachten Stiftungen ein Theil- 
betrag von 1.830 fl. 86 72 kr. entfällt. 

Für das erwähnte Gesammtkapital von 7.323 fl. 47 kr. wurde sodann die 5%ige 
Staatsrentenobligation ddto. Wien, 1. September 1890, Zahl 8.953, auf 7.200 fl. Ö. W. 
angekauft, welche zu gleichen Theilen auf die erwähnten vier Stiftungen in der Art 
vinkuliert wurde, dass auf diese Stiftung der vierte Theil der 5% Zinsen der bezeichneten 
Staatsrentenobligation entfällt. Diese Obligation wurde von der k. k. Landeshauptkassa 
am 26. September 1890 im Journale des Studeutenstiftungsfondes unter Artikel 2.312 in 
Empfang und Verwahrung übernommen. 

Die Verwaltung dieser Stiftung gebührt der k. k. Statthalterei in 
Böhmen und wird bei dem genannten Fonde geführt werden. 

Nachdem auf diese Weise das Stiftungsvermögen gehörig sichergestellt, bei der 
k. k. Landeshauptkassa verwahrt ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes geeignete 
Nutzungen abwirft, nimmt die k. k. Statthalterei in Böhmen diese Stiftung in ihre Ver- 
waltung, erklärt dieselbe für konstituiert und verpflichtet sich, darüber zu wachen, dass 
die jährlichen Nutzungen des Stiftungsvermögens vom Jahre 1891 an dem Stiftungszwecke 
zugewendet und die Anordnungen der Stifterin getreu und gewissenhaft eingehalten 
werden. 

Die Stiftung tritt mit dem Jahre 1891 ins Leben. 

Die Nutzungen des Stiftungsvermögens, soferne dieselben zur Bestreitung der mit 
der Errichtung der Stiftung und Ausfertigung des Stiftsbriefes verbundenen Kosten nicht 
verwendet werden, sowie auch die später infolge der Vacanz der Stiftungsplätze unver- 
wendet gebliebenen Zinsen sollen zu dem Stammcapitale der Stiftung so lange zugeschlagen 
werden, bis diese Ersparnisse zu einem solchen Betrage aufwachsen, dass das ganze 
Stiftungscapital eine jährliche Rente von 300 fl. abwerfen wird. Sobald das Stiftungs- 
capital diese Rente abwirft, sollen die weiteren Ersparungen zwar ebenfalls zum Stamm- 
vermögen zugeschlagen werden, die Einkünfte derselben sollen jedoch zur Errichtung 
eines neuen Stiftungsplatzes verwendet werden, dessen Bezüge bis zu dem jährlichen Be- 
trage per 300 fl. erhöht werden können. Auf eine ähnliche Art soll mit den weiteren 
Ersparungen verfahren werden. 

Das Präsentationsrecht gebührt dem Director der erwähnten 
Staatsmittelschule gemeinschaftlich mit demProfessoren-Collegium. 

Auf Grund des Beschlusses vom 13. März 1891, Pr. Nr. XV, nimmt das Professoren- 
coUegium des k. k. deutschen Gymnasium in Budweis sowie der Director dieser Anstalt 
für sich und ihre Amtsnachfolger das ihnen eingeräumte Präsentationsrecht an und ver- 
pflichtet sich, dasselbe in Gemässheit der Bestimmungen dieses Stiftsbriefes auszuüben. 

Die Gesuche um Verleihung der Stiftung sind bei der Direction der 
erwähnten Anstalt einzubringen, welche dieselben mit dem nach den 
Bestimmungen des vorhergehenden Absatzes gefassten Präsentations- 
antrage der k. k. Statthalterei behufs Verleihung dieser Stiftung vorzulegen hat. 

Den Anspruch auf Verleihung dieser Stiftung haben ordentliche 
arme Söhne der k. k. Beamten, in Ermanglung derselben aber andere 
arme Jünglinge von der ersten Gymnasialclasse angefangen bis zur 
Ablegung der Maturitätsprüfung. 

Sollte sich ein solcher Studierender denmedicinischen, juridischen 
und philosophischen Studien widmen, fleissig studieren und die Prü- 
fungenordentlich H biegen, so ist ihm das Stipendium durch die ganzen 
vier Jahre des Universitätsstudiums zu belassen. 

Wenn sich ein solcher Studierende der Theologie zuwenden sollte, 
so gebührt demselfjcn der Stif tungsgenuss nur während der Gymnasial- 
studien. 



85 



Gustav Schoorek. 



Gustav Schoarek. 



85 



Die Bewerber müssen sich mit einer Yorzüglichen Glasse aus der 
Religion und den beiden Landessprachen ausweisen. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen nimmt die Verleihung und Verwaltung der Stiftung 
sowie die Verwaltung des Stiftungsvermögens an, verpflichtet sich für die ordentliche 
Sicherstellung desselben und rechtzeitige Einhebung der Nutzungen Sorge zu tragen 
und die Nutzungen zu dem Stiftungszwecke zu verwenden. 

Den Concurs für die erledigten Stift ungsplätze wird die k. k. Statt- 
halterei auf die gewöhnliche Art auf Kosten der Stiftung ausschreiben. 

Urkunrl dessen wurden dieser Stiftsbrief in drei glei« hlautenden Exemplaren aus- 
gefertigt, allseitig untersci. rieben und es wird ein Exemplar bei der k. k. Statthalterei, 
das zweite bei der Lnndeshauptcassa und das dritte bei der Direction des k. k. deutschen 
Gymnasiums in Budweis aufbewahrt werden. 

E. k. Direction des deutschen Staatsgymnasiums. 

Budweis, am 27. Oktober 1891. 



Julius Zu leger mp., 
k. k. Realschuldirector, als Zeuge. 

Dr. Adolf Ruschka mp., 

Director der k. k. L.-B.-A., als Zeuge. 



Dor. M. Koch mp., 

k. k. Gymn.-Director. 

Dor. J. Kubiäta mp. 

Dor. St. Zach mp. 

Fr. Kocian mp. 

Ad. Süssner mp. 

E. Siegel mp. 

Rud. Schmidtmayer mp. 

U. Eymer mp. 

Dr. F. Placek mp. 

J. Mayer mp. 

M. Holba mp. 

Oth. Wohl mp. 

Dr. W. Ladenbauer mp. 

Rieh. Pi'erovsky mp. 

W. Pischl mp. 

F. Pietsch mp. 

Dr. A. V. Hatle mp. 



Wird bestätigt. 



St.-Z. 73.337. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 15. September 1892. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 
Friedl mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



■to^ 



86 



Oastav Schourek. 



Gustav Schourek, 



86 



1886 

bfezna 16. März 



Nadani Gustava Schourka, adjuiikta 
c. k. krajskeho soudu, pro studiyicj 
c. k. ceskeho gymnasia v Ryclinove. 

Marie Schourkovä, dne 26, ledna 
1889 V Hosinö zesnulä, vinovala ve sve 
zäv^ti ze dne 16. hfezna 1886,*) danetn 

V Budöjovicich, na zfizeni nadace pro 
rddneho studujiciho zcela chudych 
rodiöü z Bychnova neb okoU, htery 
navhtivuje c, k. öeske gymnasium 

V Rychnovö, kapital 2000 zL s ostat- 
ninii podminkami, za kterych zri- 
dila nadaci pro zdky öeskeho gym- 
nasia V Budäjovicich.'^*) 



PrishiSny nadaöni list byl dne 15. zdri 
1892 vyhotoven a c. k. mistodriitelstvim 
V Praze potvrzen. 

Närok na toto naddni, ktere se 
niä j menov ati „Nadäni Gustava 
Schourka, adjunkta c. k, krajskeho 
soudu^, maji rädni synove zccla 
chudych rodiÖn, ktefi z Bychnova 
neb okoli pochdzeji a na ceskem 
gymnasiu v Bychnovc studuji. 



Uchazeci musi se vykdzati vy- 
hör n u zndmkou z näbo z enstv i a 
ohou zemskych jazykü. 

Pozivdni teto nadace trvd od 
prvni tridy gymnasijnl poöinajic 
ai do sloieni maturitni zkouäky. 
Kdyby se nadanec vönoval studiim 
lekarskym, prdvnickym neho filoso- 
fickym, piln^ studoval a zkou^ky 
rddnS sklddal, md se mu naddni po- 



♦) Posledni vüli zakladatelky Marie 
Schourkove viz pH nadani Gustava Schourka, 
adjunkta c. k. krajsKeho soudu, pro studujici Co- 
Rkeho gymnasia v Budejovieich pod eis. 800 tohoto 
svazku. 

♦*) Viz toto nadäni pod eis. 800 tohoto svazku. 



Stiftung des Gustav Schourek, k. k. 
Hreisgerichtsadjunkten, für Studie- 
rende des k. k. Bölimisehen Gymna- 
siums in Reichenau. 

Die am 26. Jänner 1889 zu Hosin ver- 
storbene Marie Schourek widmete in 
ihrem Testamente de dato Budweis deti 
16. März 1886*) zur Errichtung einer 
Stiftung für einen braven Studen- 
ten, ganz armer Eltern aus Beiche- 
nau oder Umgebung, welcher das 
k. k. böhmische Gymnasium in Bei- 
chenau besucht, ein Kapital von 
2000 fl. unter den übrigen Bedingun- 
gen, unter denen sie eine Stiftung 
für Schüler des böhmischen Gymna- 
siums in Budweis errichtet hat.**) 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde unterm 
15. September 1892 ausgefertigt und von der 
k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Anspruch auf diese Stiftung, 
welches den Namen „Stiftung des 
Gustav Schourek, k. k. Kreisge- 
richtsadjunktcn", zu führen hat, 
haben brave Söhne ganz armer 
Eltern, welche aus Beichenau oder 
der Umgebung stammen und am 
böhmischen Gymnasium in Bei- 
chenau studieren. 

Die Bewerber haben eine vor- 
zügliche Klasse aus der Beligion 
und den beiden Landessprachen 
auszuweisen. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert von der ersten Gymnasial- 
klasse an bis zur Ablegung der Ma- 
turitätsprüfung. Sollte sich der 
Stiftung den medizinischen, juri- 
dischen oder philosophischen Stu- 
dien widmen, fleißig studieren und 



♦) Den letzten Will der Stifterin 
Marie Schourek sieh bei der Stiftung des 
Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichtsadjunkten für 
Studierende des Böhmischen uymnasiuniB in Bud- 
weis unter Nr. 800 in diesem Bande. 

**) Siehe diese Stiftung unter Nr. öOO dieses 
Bandes. 



87 



Gustav Schourek. 



Gustav Schourek. 



87 



nechati 2)0 dobu studii universit- 
nich. 



Kdyhy se vsak vänoval theolo- 
(jii, mä trvati poziväni nadace to- 
liko po dobu studii gymnasijnich. 

Prdvo praescntadni vyhradila za- 
hladatelka ve sve posledni vüli ze dne 
16. hfezna 1886 Bychnovskhnu c. k. okres- 
nimu hejtmavovi, dikanovi a gymnasijnimu 
redUeli, zm^ila vsak toto ustanoveni v do- 
vötku ze dne 3. kvetna 1888 v ten rozunty 
ze praesentacni prdvo mä prisluseti 
pro/essorsketnu sboru spolu s redt- 
telem. 

Nyni propüjöuje toto nadäni 
c. k. mistodr^itelsivi v Praze na zd- 
kladö praesentace reditele a uöitel- 
skeho sboru c. k. gymnasia v Rych- 
nov6. 

Jm^ni teto nadaee, ktere spravovdno 
jest c. k. mistodriitelstvim v Fraze, öini 
3.900 K; z jeho cisteho vynosu dotxije se 
jedno misto s roönim pozitketn 148 K. 



die Prüfungen ordentlich ablegen^ 
so ist ihm der Stiftungsgenuß auf 
die Dauer der Universitätsstudien 
zu belassen. 

Falls er sich jedoch der Theo- 
logie zuwenden sollte^ so dauert 
der Stiftungsgenuß bloß während 
der Gymnasialstudien. 

Das Präs entationsr echt - räumte 
die Stifterin in ihren letzten Willen vom 
16. März 1886 dem Reichenauer k. k. Be- 
zirkshauptmanne, dem Dechante und Gym- 
nasialdirektor ein, änderte jedoch diese Be- 
stimmung in ihrem Kodizille vom 3. Mai 1888 
dahin, daß das Präsentationsrecht 
dem Professoren-Kollegium mit dem 
Direktor des Gymnasiums zustehen 
solle. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des Direk- 
tors und des Lehrkörpers des k, k. 
Gymnasiums in Beichenau von der 
k. k. Statthalter ei in Prag ver- 
liehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
gleichfalls die k. k. Statthalterei in Prag 
verwaltet, beträgt 3.900 K, aus. dessen Bein- 
erträgnisse ein Platz mit jährlichen 148 K 
dotiert wird. 



i 2 kolky \ T . 1 . 

Va50kr. 7 Nadacnilistina 

uadaci GustavaSchourka, adjunkta c. k. krajskebo soudu, pro studujici c. k. deskeho 

gymnasia v Rychnovö. 

C. k. mistodr^itelstvi v Cechach stvrzuje timto nada£nim listem, ze pani Marie 
Schourkova, dne 26. ledna 1889 v Hosmö zemfelä, v zävöti sve dd. v Budejovicich, 
dne 16. bfezua 1886 naridila zi'izeni nadace näsledujicimi slovy: 

„Desgleichen eine Stiftung von 2.000 fl. mit dem jährlichen Stipen- 
dium von 100 ä. einem braven Studenten von ganz armen Eltern des 
Reichenauer k. k. böhmischen Gymnasiums (Königgrätzer Kreis) aus 
Ueichenau oder Umgebung mit ganz denselben Bedingungen, wie bei 
der ersten. Das Präsentationsrecht hat der Reichenauer k. k. Bezirks- 
hauptmann mit dem Dechant und Gymnasialdirector." 

Podminky ustanovene pri prvni nadaci pro ceske Budejovicke gymnasium nandila 
pani züstavitelka v teze zaveti slovy: 

„Dieses Stipendium von 100 fl. ist bestimmt . . .für arme Knaben von der 
ersten Gymnasialclassse bis nach der Ablegung der Matura. Sollte er 
sich medicinischen, juridischen oder philosophischen Studien widmen, 
fleissig studieren, die Prüfungen ordentlich ablegen, so soll ihm das 
Stipendium die ganzen vier Jahre, die er auf der Universität zubringt, 
bleiben. 

Sollte er aber Theologie studieren, so dauert die Stiftung blos für 
die acht Gymnasialclassen.^ 

Y dal§im pak odstavci zäv^ti te poukazujic je§t6 na jine dve nadace ji zifizene 
ustanovila züstavitelka : 

„Bei allen drei Stiftungen ist noch mein Wunsch als Bedingung: „Die Studenten 
sollen eine vorzügliche Glasse aus der Religion und beiden Landes- 



88 Gustav Schourek. Gustav Schourek. 88 

sprachen haben." A pak: „Sämmtliche drei Stiftungen sollen „Gustav 
Schourek, k. k. Kreisgerichtsadjunkt-Stiftung", heissen." 

V kodicilu pak ddto. v Budejovicich ze dne 3. kvetna 1888 naffzujicim jeäte uadaci 
ctvrtou, dodala züstavitelka : „Ich ändere bei allen vier Stipendien bloss das 
Präsentationsrecht, welches das Professorencollegium mit dem Direc- 
tor haben soll." 

Tento odkazany obnos 2.000 zl. byl dedicem pani zftstavitelky po sraJce poplatku 
dediöneho a schovaciho pr. 174 zl. 45 kr. v cästce 1.825 rf. 55 kr. zaplacen u c. k. hlaTUi 
zemske pokladny v Praze i s jinymi tremi nadacemi, jichz kapital v celku, tuto dtvrtou 
nadaci v to citaje, öinil 7.302 zl. 19 kr. 

Üroky zvysil se teuto kapital na obnos 7.323 zl. 47 kr., tak ze na kazdou ze ctyf 
züstavitelküu stejnym kapitalem nafizenych nadaci pfipada cjlst 1.830 zl. 867« kr. 

Za uvedeny celkovy kapital 7.323 zl. 47 kr. byl pak zakou|»en 5"/o dluzni üpis statni 
renty ddto. ve Vidni 1. zafi 1890, öis. 8.953, znejici na 7.200 zl. R. ö., kteryz stejnym 
dilem na uvedene ötyry nadace fädne viakulovan byl tim spüsobem, ze na tuto nadaci 
pfipadä ötvrtina z 5^/o ürokü vy§e naznaöeneho dluznibo üpisu. 

Üpis ten Tzat c. k. zemskon hlavni pokladnou dne 26. zafi 1890 v denniku student- 
skeho fondu nadacniho pod pol. 2.312 v pfijera a uschoväni. 

Spräva nadace teto pfislu§i c. k. mistodrzitelstvi v Cechäch a bude 
vedena pfi jmenovanem fondu. 

Jelikoz tirato spüsobem jmeni nadacni fädne zjisteno, u c k. hlavni zemske pokladny 
ulozeno jest a uzitky ku splneni üi^elu nadaönilio poskytuje, toz pfijimä c. k. misto- 
drzitelstvi V Öechäch nadaci tuto ve svou sprävu, prohlaäuje ji za upravenou a zavazuje 
se, ze nad tim bditi bude, aby pocinaje rokem 1891 rocni uzitky uvedeneho jmeni nadac- 
niho k üöelu nadaönimu pani nadatelkou ustanovenemu obraceny byly a nafizeni pani 
nadatelky pfesn6 se zachovävala. 

Nadace ta vstoupi rokem 1891 v zivot. 

Uzitky nadacni az do konstituoväni nadace vzeSle, pokud jich k uhrazeni näkladu 
se zfizenim nadace teto a nadaöni listiny upotfebeno nebylo neb nebude, jakoz i üspory 
nadacni, kterez pozdeji näsledkem upräzdn^ni nadace pfirostou, budtez pfipocteny ku 
jmeni kmenovemu tak dlouho, az vzroste üspcra na takovy obnos, ze cely nadaöni kapital 
poskytovati bude roöni düchod 300 zlatych. 

Jakmile nadacni kapital tento düchod poskytne, budtez dalSi üspory sice take 
k jmeni kmenovemu pfipocteny, düchodu jich ale budiz pouzito ku zfizeni noveho nadac- 
niho mista stoupajiciho az do rocnich 300 zl. Podobnö budiz nalozeno s üsporami 
dalsimi. 

Prävo prajsentaöui pfisluäi fediteli uvedeneho gymnasia spolecne 
s professorsky m sborem. 

Vedle usneseüi professorskeho sboru ze dne 13. bfezna 1891 pfijimä sbor tento 
jakoz i feditel jmenovaneho üstavu pro sehe i nästupce sve v üfadö prävo presentacni 
Jim propüjcene a zavazuji se vykonävati je die ustanoveni tohoto nadacniho listu. 

i^ädüsti za udeleni nadace podäväny budtez u feditelstvi jmenovaneho üstavu, kterez 
je s nävrhem presentacnim, die odstavce pfedchäzeji'ciho ucinenym. pfedlozi c. k. misto- 
drzitelstvi za ücelem propüjöeni nadace. 

Närok na udöleni nadace maji hodni synove zcela chudych rodicü 
z Rychnova neb okoli pochäzejici a na c. k. ceskem gymnasium v Rych- 
nove studujici pocinaje prvni cfidou gymnasiälni az do slozeni matu- 
ritni zkousky. Kdyby se pak studujici takovy venoval studiim lekaf- 
skym, prävnickym neb filosofickym, pilne studoval a zkousky fädne 
sklädal, ponechä se mu nadace tato po celou zäkonite upravenou dobu 
studii universitnich. 

Kdyby v§ak studujici takovy venoval se theologii, pfisluH mu pozi- 
väni nadace pouze po dobu studii gymnasiälni eh. 

Uchazeci o nadaci tuto miisi se vykäzati vybornou znämkou z näbo- 
zeiistvi a obou zemskych jazykü. 

C. k. mistodrzitelstvi pfijimä udileni a sprävu nadace teto jakoz 
i sprävu jmeni nadacniho, zavnziije se o fädne zjisteni tehoz fädnou peci miti, o vöasne 
vybiräni uzitkü jeho se starati a je k ücelu nadaönimu obraceti. 



89 



Gustav Schourek. 



Gustav Schourek. 



89 



Eonkurs na uprdzdnenä mista nadace yypi§e c. kr. mistodrzitelstvi 
obvyklym zpüsobem na ütraty nadace. 

Na doklad toho byla nadaöni listina tato ve tfech stejnopisech zhotovena, väestraune 
podepsäna, ode dyou svgdkü spolupodepsana a bude jeden exemplär u c. k. mistodriitelstvi, 
dmhy u c. kr. [blavni] zemske pokladny a tfeti u f editelstvi öeskebo gymnasia v Rycbnove 
ulozen. 



V Praze, dne 15. zafi 1892. 
Ond. Franta mp., 

c. k. reditel. 

Jan Barto§ mp., 

c. k. okresni hejtman co svcdek. 

Prokop Friö mp., 
c. k. okresni soudce co svMek. 



Stvrzuje se. 



K. Li er mp., 

c. k. prof. 

A. Vorliöek mp., 
c. k. prof. 

Jos. Vycpalek mp., 

c. k. prof. 

Jan Vrtal mp., 
c. k. prof. 

Ant. 2äk mp., 
c. k. Professor. 

Val. Guggenberger mp., 

c. k. prof. 

Bedfich Klenot mp., 

c. k. Professor. 

E. Eopecky mp., 

c. k. Professor. 

Jos. Sallaö mp., 

c. k. Professor. 

Voj. Cerny mp., 

c. k. gymn. uditel. 

Rud. Jedliöka mp., 
c. k. prov. gym. uditel. 

Dor Frant. Brdlik mp., 

• c. k. prov. gymu. uditel. 



Cis. 73.337. 



(L. St.) 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechacb. 
V Praze, dne 15. zäfi 1892. 

Za mistodriitelo: 
Friedl mp. 



Original u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthai terei in Prag. 



XL 



12 



90 



Anna Massl I. 



Anna Masslorä L 



90 



1886 

April 13. dubna. 



Aiina MassFsche Studenteu-Stiftung 

Nr. 1. 



Studeiitske nadani Annv Masslove 

eis. L 



Die am 5. Mär2 1887 zu Brüj: ver- 
storbene Realitätenhesitzerin Anna Massl 
widmete in ihrer letztwilligen Anordnung 
vom IS. April 1886 für zwei Studen- 
tenstiftungen je den Betrag von 
2000 fl. Ö. W., und zwar ohne jeglichen 
Abzug, 

Auf die eine Studenten Stiftung, 
welche die Bezeichnung „Anna 
MassVsche Studentenstiftung Nr, 1" 
zu führen hat, haben Studierende, 
welche sittlich, fleißig und unbe- 
mittelt sind, in nachstehender Ord- 
nung Anspruch: 
a)Blutsverwandte des Adolf 
Massl, zur Zeit der Testaments- 
errichtung Hörers der Medizin 
in Brüx; 

b) Blutsverwandte aus dem Stamme 
der Mutter der Stifter in, gebo- 
renen Wächter, in Ermanglung 
derselben 

c) Studierende aus Deutsch- Zlat- 
nik oder Welbüditz, welche in 
einem dieser Orte geboren sind, 
und endlich in Ermanglung 
auch dieser 

d) arme Studierende am Brüx er 
G y m n a s t u m, jedoch i n d ie s e m 
Falle nur iyisolanqe, als kein 
Petent aus den drei ersten Kate- 
gorien auftritt. 

Das Verleihungsrecht räumte 
die Stifterin dem Adolf Ilausen- 
blas, derzeit h. Je, G t/mna sin l- Pro- 
fessor in Wien, und dem Adolf 
3Iassl, derzeit Med,-Dokf or in Brunn, 
ein. Nach deren beider ALI eben 
übergeht das Verlelhungsrcchf auf 
den Stadtrat in Brüx. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert du r ch die ganze St u d i e n z r it 
(Gymnasium, Theolog Ic, Philoso- 
phie, Rechte und Med izin), sowie 
auch durch die gesetzlich vorge- 
schriebene Vorb er ei t u n g s d a u r r 
zum Antritte einer Professur, 



Majitelka rerdit Anna Ma s sl ovd, 
dne 5, brezna 1887 v Mosti ze^nfeid, vcno- 
vala VC sve poslrdni vfdi ze dne 13. dubna 
1886 na zfizeni dvou stud cntsky ch 
nadani po 2000 zl. Rak, eis., a sice bez 
jakekoli sräzky. 

Na jedno z techto studentskych 
nadani, kterc mä slouti „Stndent- 
ske nadani Anny Masslove eis. 1,*^, 
m aj i ndrok stud uj ici, ktefijsou 
mravni, pilni a nemajetni, a to 

V tomto porädku: 

a) p k r e v n i pfibuzni Ad o Ifa 
Massla,v das zfizeni tcstamentu 
posltichace lekafstvi v Mosti; 

b)pokrevni pfibuzni z rodu 
matky zakl adatelöiny rozene 
Wächterovc, kdyhy täch nebylo, 

e) studujici ze Slatinic nebo Vele- 
budie, ktefi v nekterem z techto 
mist s e narodili, a kdyby ani 
tech nebylo, posleze 

d) chudi studujici na Mosteckem 
gymnasiu; V tomto pfipadc vsak 
Jen potud, pokud sc nevy skytne 
zadatel z prvnich tfi skupin, 

P rdv udelovaci vyhradiln 
zakladatelka Adolfu Hausenbla- 
sovi, toho easu c. k. gymnasijnimu 
professoru ve Vidni, a Adolfu 
Ma sslov i, toho casu Med. doktoru 

V Brno. 



Poiivdni tohoto nadani trvd po 
celou dob u stud i i (g y m nasi u m, bo ho- 
slovi, filosofie, prdva a lekafstvi), 
jakoz i po celou,zäkonem pfedepsa- 
nou dobu pfipravy k nastoupeni 
professury. 



91 



Anna Massl I. 



Anna Masslova I. 



91 



Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
4, März 1891 ausgefertigt und untemi 
7, Dezember 1891 von der k. L Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von dem Professor Adolf 
Ilausenblas und dem MUDr, Adolf 
Massl verliehen und diese Verlei- 
hung von der k. k. Statthalterei 
in Prag bes tätigt. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt 6.000 K, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 204 K dotiert wird. 



Prislu^ny nadaöni list byl dne 4. bfezna 
1891 vyhotoven a 7. prosince 1891 c. k. 
mistodrzitelstvim v Praze potvrzen. 

Nyni udili toto naddni profes- 
sor Adolf Hausenblas a MUDr. 
Adolf Massl, a c. k. mistodrziteU 
stvi v Praze toto udileni x)otvrzuje. 



Nadaöni jmeni, ktere spravuje c. k. 
mistodrHtelstvi v Praze, öini 6.000 K, a do- 
tuje se z jeho öisteho vynosu jedno misto 
s roönim pozitkem 204 K. 



I. 

Mein Testament. 

Ich gefertigte Anna Massl habe bei voller und klai'er Veniunft, frei von jedem 
Zwange, Irrthume und Betrüge für den Fall meines Ablebens folgende Bestimmungen 
über mein Vermögen getroffen: 

*J. Als Erben meines Vermögens setze ich ein und berufe meinen Anverwandten 
Josef Scheithauer, Pächter im Kösselhof, mit der Bestimmung, dass er als Erbe folgende 
Legate auszuzahlen hat, und zwar: 

c) Für zwei Studenteustiftungen je den Betrag von 2.000 fl. Ö. W., sage 
zweitausend Gulden Ö. W., zusammen somit viertausend Gulden Ö. W., und zwar 
diese zwei Stiftungslegate ohne jeglichen Abzug, weshalb mein Erbe die Legats- 
gebühren, welche vi-m Steueramte betreffs dieser Stiftungen vorgeschrieben werden, 
aus Eigenem ohne Ersatzanspruch zu berichtigen hat. 

Auf die eine Studenten Stiftung, welche die Bezeichnung „Anna 
Massl-Studentenstiftung Nr. 1^ führen soll, haben Studierende, welche 
sittlich, fleissig und unbemittelt sind, in nachstehender Ordnung 
Anspruch: 

a) Blutsverwandte des Adolf Massl, derzeit stud. med. in Brüx; 

h) Blutsverwandte aus dem Stamme meiner Mutter, geborenen Wächter, 

c) in Ermangelung derselben Studierende aus Deutsch-Zlatnik oder 
aus Welbuditz, welche in einem dieser Orte geboren wurden, und 
endlich 

d) in Ermanglung auch dieser, arme Studierende am Brüxer Gymna- 
sium, jedoch in diesem Falle nur in solange, als kein Petent aus den 
drei ersten Kategorien auftritt. 

Das Verleihungsrecht steht dem Herrn Adolf Hausenblas, 
k. k. Prorfessor in Wien, und Adolf Massl. stud. med. in Brüx, zu und 
nach deren beider Ableben dem Stadtrathe der Gemeinde Brüx. 

Auf die andere Studentenstiftung, welche die Bezeichnung „Anna 
Massl-Studentenstiftung Nr. 2^ führen soll, haben nur Studierende, 
welche selbst in Brüx oder deren Vater oder Mutter in Brüx geboren 
wurden, und welche unbemittelt, fleissig und sittsam sind, Anspruch, 
und zwar in der Art, dass die Söhne von Officieren unter sonst gleichen 
Verhältnissen den Vorzug vor anderen Brüxer Kindern zu erhalten 
haben. 

Das Verleihungsrecht dieser Stiftung steht dem Stadtrathe der 
Gemeinde Brüx zu. 

XL 12* 



92 Anna Massl I. Anna MasaloTi I. 92 

Der Genuss bei beiden Stiftungen dauert durch die ganze Stadien- 
zeit (Gymnasium, Theologie, Philosophie, Rechte oder Medicin) sowie 
auch durch die gesetzlich vorgeschriebene Vorbereitungsdauer zum 
Antritt einer Professur. 

Dies ist mein letzter wohl erwogener Wille, welchen ich eigenhändig unterfertigt 
habe, und den ich von drei hiezu ersuchten Zeugen, welchen ich in ihrer gleichzeitigeu 
Gegenwart diesen Aufsatz als meinen letzten Willen bestätigte, mitfertigen Hess. 

Brüx, am dreizehnten April eintausend achthundert sechsundachtzig. 
Josef Loos mp., Anna Massl mp. 

als Zeage des Testamentes. a . ^r 

* Anton Veser mp., 

Jos. Pohnert mp.. Major, als Zeage des Testamentes. 

als Zeuge des Testamentes. 



/ 50 kr. \ 
\ Stempel. / 

Ich Urkunde, dass das mir persönlich bekannte Fräulein Anna Massl, Hausbesitzerin 
in Brüx, das vorstehende Testament heute vor mir unterschrieben hat. 

Brüx, am dreizehnten April eintausend achthundert sechsundachtzig. 

Mit Decret des k. k. Ereisgerichtes Brüx vom 

10. April 1886, Z. 1.121, bestellter Substitut des 

k. k. Notares Joset Böhm in Bräx 



(L. S.) Adalbert Schreiber mp. 



Kundgemacht am 6. April 1887. 



Josef Böhm mp., 

k. k. Notar als Gerichtscommissär. 



Dass vorstehende Abschrift mit dem ungestempelten Originale vollkommen gleich 
lautend ist, wird bestätigt. 

Vom Hilf samt er- Vor stände des k. k. Kreisgerichtes. 

Brüx, am ß. April 1887. 

(L. St.) Klindert mp. 



Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overenyopis u c. k. mistodrziteletvi v Praze. 

halterei in Prag. 



II. 

Stiftsbrief 
( ^st^^ ^]^ ) ^^^ Anna Massl-Studentenstiftui^ Nr. 1. 

Die am 5. März 1887 in Brüx verstorbene Realitätenbesitzerin Frau Anna Massl 
hat in ihrer am 13. April 1886 errichteten schriftlichen letztwilligen Anordnung die 
Errichtung einer Studentenstiftung mit dem Namen „Anna Massl-Studenten- 
stiftung Nr. 1" mit nachstehenden Worten angeordnet: 



93 Anna Massl I. Anna Masslova I. 93 

^Als Erben meines Vermögens setze ich ein und berufe ich meinen Anverwandten 
Josef Scheithauer, Pächter im Rösselhof, mit der Bestimmung, dass er als Erbe folgende 
Legate auszuzahlen hat. und zwar: 

c) Für zwei Studentenstiftungen je den Betrag von 2.000 fl. Ö. W., sage 
zweitausend GFuldenÖ. W., zusammen somit viertausend fl. Ö. W., und zwar diese 
zwei Stiftungslegate ohne jeglichen Abzug, weshalb mein Erbe die Legatsgebühren, 
welche vom Steueramte betreffs dieser Stiftungen Vorgeschrieben werden, aus 
Eigenem ohne Ersatzanspruch zu berichtigen hat. Auf die eine Studenten- 
stiftung, welche die Bezeichnung „Anna Massl-Studentenstiftung 
Nr. 1" führen soll, haben Studierende, welche sittlich, fleissig und 
unbemittelt sind, in nachstehender Ordnung Anspruch: 

a) Blutsverwandte des Adolf Massl, derzeit stud. med. in Brüx. 

b) Blutsverwandte aus dem Stamme meiner Mutter, geborenen Wächter, 

c) in Ermanglung derselben Studierende aus Deutsch-Zlatnik oder 
aus Welbuditz, welche in einem dieser Orte geboren wurden, und 
endlich 

dj in Ermanglung auch dieser, arme Studierende am Brüxer Gymna- 
sium, jedoch in diesemFalle nur insolange, als keinPetent aus den 
drei ersten Kategorien auftritt. Das Verleihungsrecht steht dem 
Herrn Adolf Hausenblas, k. k. Professor in Wien, und Adolf Massl, 
stud. med. in Brüx, und nach deren Ableben dem' Stadtrathe der 
Gemeinde zu. 

Der Genuss bei beiden Stiftungen dauert durch die ganze 
Studienzeit (Gymnasium, Theologie, Philosophie, Rechte oder Medicin) 
sowie auch durch die gesetzlich vorgeschriebene Vorbereitungsdauer 
zum Antritte einer Professur." 

Der Betrag von 2 000 fl. wurde sammt 5% Zinsen vom Todestage der Stifterin, 
d. i. vom 5. März 1887, an bis 5. August 1887 per 34 fl. I6V2 ^^' ^^^ praes. S.Juli 1887, 
Z. 6.832, bei dem k. k. Kreisgerichte in Brüx erlegt, am 17. August 1887 sub art. 1.805 
bei der k. k. Landeshauptcassa beempfangt. 

Diese Barschaft wurde für die Stiftung fruchtbringend angelegt, und besteht nun 
das Stiftungsvermögen aus der Hälfte der 5% steuerfreien, vom 1. September 1887 an 
verzinslichen, auf die k. k. Landeshauptcassa in Prag noe des Böhmischen Studenten- 
stiftungsfondes für die Anna Massl-Studentenstiftung Nr. 1 und 2 lautenden, im Journale 
des Studentenstiftungbfondes sub P.438 beempfangten Staatsrenten-Obligation de dato Wien 
1. September 1887, Nr. 4.743, im Nominalwerte von 4.300 fl. Der nach Ankauf der vor- 
stehends bezeichneten Obligation und Deckung der Blanquetgebühr pr. 20 kr. erübrigende 
Barrest, der am 15. December 1887 den Betrag pr. 37 fl. 66 kr. ausmachte, erliegt 
für diese Stiftung in dem Einlagebuche der Böhmischen Sparcassa folio 24.096. 

Die von dem Stiftungslegate entfallende Erbgebühr sowie der Schulbeitrag wurden 
vom Erben am 11. October 1887 im Sinne der letztwilligen Anordnung der Anna Massl 
aus Eigenem bezahlt. 

Nachdem auf diese Art das Vermögeü der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der k. k. Landeshauptcassa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des 
Stiftungszweckes vei'wendbare Nutzungen abwirft, so nimmt die hochlöbliche k. k. Statt- 
halterei diese Stiftung an und wird für deren Verwaltung nach den bestehenden Vor- 
schriften Sorge tragen und darüber wachen, dass vom Jahre 1889 an die von dem 
Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im Betrage von 107 fl. 50 kr., 
und falls das Stiftungsvermögen hinreichend angewachsen sein wird, in einem sodann 
mittelst Stiftsbriefnachtrages zu bestimmenden höheren Betrage, an den Bezugsberech- 
tigten, welcher jeweilig in Gemässheit der von der Stifterin bestimmten Bedingungen 
im Wege des Concurses ermittelt werden wird, ausbezahlt werden. 

Die Auslagen, welche mit der Stiftsbrieferrichtung und mit der vorschriftsmässigen 
Verwaltung verbunden sind, werden von dem nach Abzug der Stiftungsjahresgebür vom 
vollen Jahreszinsertrage erübrigenden Einkommen der Stiftung bestritten. 

ürkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Parien verfasst 
und gefeiligt worden, von denen je eines bei der hochlöblichen k. k. Statthalterei für 



94 



Anna Massl I. 



Anna Masslova I. 



94 



Böhmen, bei dem Stadtrathe der Gemeinde Brüx, bei Herrn Adolf Hausenblas, k. k. Professor 
in Wien, und bei Herrn Adolf MassK derzeit stud. med. in Brüx, aufbewahrt werden. 

Prag, am . . . 

Stadtrat!! Brüx, 
am 4, März 1891. 



Dr. A. Massl rap. 
A. Hausen blas mp., 

k. k. G.- Lehrer. 



L. St.) 



C. V. Pohnert mp., 
Bürgermeister. 

Ad. Rudolph mp., 

Stadtratb. 

Kleofas Trinks mp.. 

SUdtrath. 

F. Honig mp., 

Stadtrath. 
Moriz ühl mp., 

St4idtrath. 

R. Fitz mp., 

Stadtrath. 

K. Griesbach mp.. 

Stad rath. 



Vorstehender Stiflsbrief wird bestätigt. 



Nr. 44 986. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 7. Deeember 1891. 



(L. St.) 



Für den Statthalter 
Friedl mp. 



Orijrinal bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistndrzitelsiYi t Pra7.e. 



95 



Anna Massl II. 



Anna Masslovä II. 



95 



1886 

April 13. dubna. 



Aiiim Rassische Studenteiistiftung 

Nr. 2. 



Studentske nadani Anny Nasslove 

eis. 2. 



Die am 5, März 1887 zu Briix ver- 
storheno Realitätenhcsifzerin Anna Massl 
tcidmetr in ihrer Ictztioilligen Anordnung 
vom 13, April 1886 *) für zwei Stude n- 
tcnstiftn ngen je den Betrag von 
2.000 fl. Ö. W,, und zwar ohne jedweden 
Abzug. 

Auf die Studentenstiftung, 
welche den Namen „Anna 3IassVsche 
Sfudentenstiftung Nr. 2** zu führen 
haty haben nur Studierende, welche 
selbst in Brüx oder deren Vater 
oder Mutter in Brüx geboren 
wurde, ferner welche unbemittelt, 
fleißig und sittsam sind, Anspruch, 
und zwar in der Art, daß Söhne 
von Offizieren unter sonst gleichen 
Verhältnissen den Vorzug vor an- 
deren Brüxer Kindern haben. 

Das V erleihungs recht dieser 
Stiftung steht dem Stadtrate in 
Brüx zu. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert durch die ganze Studienzeit 
(Gf/mna sium, Theologie, Philoso- 
2)hie, Rechte oder Medizin), sowie 
auch durch die gesetzlich v or g e- 
schriebene Vorbereitungsdauer 
zum Antritte einer P rofessur. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
4. März 1891 ausgefertigt und unterm 
7. Dezember 1891 von der k. Je. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Gegentvärtig wird diese Stif- 
tung vom Brüxer Stadtrate verlie- 
hen und diese Verleihung von der 
Jc.k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
die h. k. Statthalterei in Prag verwaltet, 
beträgt 6.000 K, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 204 K dotiert wird. 



Majitelka realit Anna Masslovä, 
dne 5. bfezna 1887 v Moste zemreld, veno- 
vala ve sve posledni villi ze dne 13, duhna 
1886*) na zrizeni dvou studentskgch 
nadaci po 2.000 zl. R. c., a sice hc.z 
jakekoli srdJ^ky. 

Na jedno z t^chto studentskych 
nadani, ktere md slouti: ^Student- 
ske nadani Anny Masslove eis. 2.^, 
maji närok toliko studujici, ktefi 
sami V Mosti, nebo jichi otcove 
nebo matky v Mostö rozeni jsou, 
däle ktefi jsou nemajetni, pilni a 
mravni, a sice tak, ze synove dü- 
stojnikü pfi stejnych jinak pome- 
rech maji pfednost pfed jinymi 
Mosteckymi dötmi. 

Prdvo udileti toto nadani pfi- 
sluH mSstskS radö v Mostä. 

PoSivdni tohoto nadani trvd 
po celou dohu studii (gymnasium, 
bohoslovi, filosofie, präva nebo le- 
kafstvi), jakoz i po celou zdkonem 
pfedepsanou dobu pfipravy k na^ 
stoupeni professury. 

PHslusny nadaöni list byl dne 4. bfezna 
1891 vyhotoven a 7. prosince 1891 c. k. 
mistodr^itelstvim v Praze potvrzen. 

Nyni udili toto nadani mestskä 
rada v Moste a c. k. mistodrzitel- 
stvi V Praze udöleni takove potvr- 
z uj e. 

Jmöni tohoto nadani, ktere c. k. misto^ 
drzitelstvi v Praze spravnje, cini 6.000 K, 
a dotuje sc zjeho cisteho vynosu jedno misto 
s rocnim pozitkem 204 K. 



* Das Testament der Stifterin Anna 
Massl sieb bei der Anna Massl^scben btudenten- 
ttiftung Nr. 1 unter Nr. 803 in diesem Bande. 



'*') Zavef zakladatelky Anny Masslovä 
viz pH studentsk^m nadani Anny Masslove eis. 1. 
pod dis. 803 tohoto svazku. 



96 Anna Massl II. Anna Massloyd U. 96 

Stiftsbrief 
der Anna Massl-Studentenstiftung Nr. 2. 

/ 2 X 50 kr. \ 
\ Stempel. J 

Die am 5. März 1887 in Brüx verstorbene Realitätenbesitzerin Frau Anna Massl 
hat in ihrer am 13. April 1886 errichteten schriftlichen letztwilligen Anordnung die 
Errichtung einer Studentenstiftung mit dem Namen „Anna Massl-Studentenstif- 
tung Nr. 2" mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„Als Erben meines Vermögens setze ich ein und berufe ich meinen Anverwandten 
Josef Scheithauer, Pächter im Rösselhof, mit der Bestimmung, dass er als Erbe folgende 
Legate auszuzahlen hat, und zwar: 

c) Für zwei Studentenstiftungen je den Betrag von 2.000 ü. 0. W., sage 
zweitausend Gulden Ö. W., zusammen somit viertausend fl. 0. W., und zwar 
diese zwei Studentenlegate ohne jeglichen Abzug, weshalb mein Erbe die Legats- 
gebühren, welche vom Steueramte betreffs dieser Stiftungen vorgeschrieben werden, 
aus Eigenem ohne Ersatzanspruch zu berichtigen hat. Auf die eine Studenten- 
stiftung, welche die Bezeichnung „Anna Massl-Studentenstiftung 
Nr. 2" führen soll, [haben] nur Studierende, welche selbst in Brüx 
oder deren Vater oder Mutter in Brüx geboren wurden, und vvelche 
unbemittelt, fleissig und sittsam sind, Anspruch, und zwar in der 
Art, daß die Söhne von Officieren unter sonst gleichen Verhält- 
nissen den Vorzug vor anderen Brüxer Kindern zu erhalten haben. 

Das Verleihungsrecht dieser Stiftung steht dem Stadtratho der 
Gemeinde Brüx zu." 

„DerGenuss bei beiden Stiftungen dauert durch die ganzeStudien- 
zeit (Gymnasium, Theologie, Philosophie, Rechte oder Medicin) sowie 
auch durch die gesetzlich vorgeschriebene Vorbereitungsdauer zum 
Antritte einer Professur.* 

Der Betrag von 2.000 fl. wurde sammt 57„ Zinsen vom Todestage der Stifterin, 
d. i. vom 5. März 1887, an bis 5. August 1887 per 34 fl. 167« kr. sub prajs. S.Juli 1887, 
Z. 6.832, bei dem k. k. Kreisgerichte in Brüx erlegt, am 17. August 1887 sub art. 1.805 
bei der k. k. Landeshauptcassa beempfangt. 

Diese Barschaft wurde für die Stiftung fruchtbringend angelegt, und besteht nun 
das Stiftungsvermögen aus der Hälfte der 57o steuerfreien, vom 1. September 1887 ver- 
zinslichen, auf die k. k. Landesbauptcasse in Prag noe des Böhmischen Studentenstiftungs- 
londes sub P. 438 beempfangten Staatsrenten-Obligation ddto. Wien 1. September 1887, 
Nr. 4.743, im Nominalwerte von 4.300 fl. Der nach Ankauf der vorstehend bezeichneten 
Obligation und Deckung der Blanquetgebühr pr. 20 kr. erübrigende Barrest, der am 
15. Deceiüber 1887 den Betrag per 37 fl. 66 kr. ausmachte, erliegt für diese Stiftung 
in dem Einlagebuche der Böhmischen Sparcassa Folio 24.096. 

Die von dem Stiftungslegate entfallende Erbgebühr sowie der Schulbeitrag wurden 
vom Erben am 11. October 1887 im Sinne der letztwilligen Anordnung der Anna Mass! 
aus Eigenem bezahlt. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der k. k. Laudeshauptcassa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des 
Stiitungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt die hochlöbliche k. k. Statt- 
lialterei diese Stiftung an und wird für deren Verwaltung nach den bestehenden Vor- 
schriften Sorge tragen und darüber wachen, dass vom Jahre 1889 an die von dem Stif- 
tungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im Betrage von 107 fl. 50 kr., 
und falls das Stiftungsvermögen hinreichend angewachsen sein wird, in einem sodann 
mittelst eines Stiftsbriefnachtrages zu bestimmeuden höheren Betrage, an den Bezugs- 
berechtigten, welcher jeweilig in Geraässheit der von der Stifterin bestimmten Bedin- 
gungen im Wege des Concurses ermittelt werden wird, ausbezalilt werden. 

Die Auslagen, welche mit der Stiftsbrieferriclitung und mit der vorschriftsmässigen 
Verwaltung verbunden sind, werden aus dem nach Abzug der Stiftungsjahresgebühr vom 
vollen Jahreszinsertrage erübrigenden Einkommen der Stiftung bestritten. 



97 Anna Massl II. Anna Masslova II. 97 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe zwei gleichlautende Parien verfasst und 
gefertigt worden, von denen je eines bei der hochlöblichen k. k. Statthalterei für Böhmen 
und bei dem Stadtrathe der Gemeinde Brüx aufbewahrt werden. 

Stadtrath Brüx, 
am 4. März 1891. 

(L. St.) I>er Bärgormeister: 

C. V. Pohnert mp. 
Ad. Rudolph mp., 

Stadtrath. 

Kleofas Trinks mp., 

Stadtrath. 

F. Honig mp., 

Stadtrath. 

Moriz Uhl mp., 
Stadtrath. 

R. Fitz mp., 
Stadtrath. 

W. V. Griesbach mp., 

Stadtrath. 

Nr. 44.986. 
Vorstehender Stiftsbrief wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen, 
Prag, am 7. December 1891. 

Für den Statthalter: 

(L. St.) Friedl mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodriitelstvi ▼ Praze. 



-<•»- 



XI. 18 



98 



Wenzel Rohäiek. 



Yadav Robäiek. 



98 



1886 

Juni 12. cervna. 



Wenzel Rohäcek'sche Stiftung. 



Nadäni Vaciava Rohacka. 



Der am 24. April 1891 in Linz ver- 
storbene Wenzel Rohä6el% praktischer 
Arzt und Hausbesitzer in Linz, hat in seinem 
schriftlichen Testamente de dato Linz den 
12, Juni 1886 dem Konvent der Barmherzigen 
Brüder in Prag 2000 fl, als Stiftung 
zur Darreichung einer Mittags- 
suppe an arme Studierende ver- 
macht. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
6. Dezember 1892 vom Konvente der Barm- 
herzigen Brüder in Prag verfaßt und 
unterm 15. Jänner 1893 von der k. k. Statt- 
halterei in Prag bestätigt. 

Nach diesem Stiftsbriefe ist 
vom 1. November 1893 angefangen 
drei Studierenden, welche durch 
glaubwürdige Zeugnisse nach- 
weisen, daß sie arm sind und eine 
der in Prag bestehenden Mittel- oder 
Hochschulen mit gutem Erfolge be- 
suchen^ alltäglich um 12 (ihr Mit- 
tags in dem Kloster der Barmher- 
zigen Brüder eine nahrhafte Suppe 
zu reichen. 

Das Stiftnngskapital^ ivelches von dem 
Konvente der Barmherzigen Brüder in Prag 
verwaltet wird, beträgt 4000 K, dessen Rein- 
erträgnis voji 168 K jährlich zu dem er- 
wähnten Stiftungszwecke verwendet wird. 



Prakticky lekaf a majitel domu v Linci 
Vaclav Rohäöek, tamtez dne 24. dubna 
1891 zesnuly, odkdzal ve svem testamentn 
ze dne 12. öervna 1886, danem v Linci, kon- 
ventn Milosrdngch bratfi v Praze 2000 zl. 
jako nadaci k poskytovdni polcvky 
V poledne chudym studujicim. 



Prislusny nadacni list byl dne 6. pro- 
since 1892 konventem Milosrdnych bratfi 

V Praze sepsdn a dne 15. ledna 1893 c. k. 
mistodrHtelstvim v Praze potvrzen. 

Die tohoto nadacnlho listu md 
sc od 1. listopadu 1893 poöinajic 
ddvati tfem studujicim, htefi ho- 
dnovirnymi vysvödöenimi prokdzi, 
ie jsou chudi a nikterou z Praz- 
skych skol stfednich nebo vysokych 
s dobrym prospöchem navstdvuji, 
kaSdodenn^ o 12. hodinä poledni 

V kläStefe Milosrdnych bratfi vy- 
zivnd polevka. 

Nadaöni kapital, jeji spravuje konvent 
Milosrdnych bratfi v Praze, 6ini 4000 K; 
jeho cisty vynos 168 K roöni vönuje se znii- 
nencmu ücelu nadaönimu. 



I. 

Kundgemacht zu Linz am 27. April 1891. 



(L. S.) 



Dor. Franz Wittmann mp., 

mit Beeret des k. k. Landesgerichtes Linz vom 

17. April 1891, Z. 3.984, bestellter Substitut des 

k. k. Notars Dr. Alois Bahr in Linz. 

Ger.-Comm. 



Mein Testament. 

1. Ich erkläre die am 19. November 1874 geborene Katharina Hofstadler — von 
der Mutter Amalia Hofstadler — als mein Kind und legitimen Erben. 

2. Zu meinem Universalerben bestimme ich meine Tochter Katharina Hofstadler, 
und vermache ich ihr mein Haus in der Steingasse Nr. 19^ in Linz sammt allem beweg- 
lichen und unbeweglichen Eigenthum nach Abzug folgender Legate: 



99 Wenzel Rohacek. Vaclav Rohaöek. 99 

11. Convent der Barm h. Brüder in Prag zweitausend Gulden Papier- 
Rente als Stiftung zur Darreichung einer Mittagssuppe an arme Stu- 
dierende 2.000 fl. 

So geschehen in Linz den 12. Juni 1886. 

Wenzel Rohdßek mp., 

Testator. 

Ex offo collationiert, und ist diese Abschrift mit dem im hiergerichtlichen Docu- 
mentenkasten verwahrten, aus einem Bogen bestehenden und ungestempelten Originale 
wörtlich gleichlautend. 

Hilfsämtervorstehung des k. k. Landesgerichtes 

Linz, am IG. December 1891. 

(L. St.) Pirkmeyer mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k. iDistodrzitelstvi vPraze. 

halterei in Prag. 



II. 

('S" kr \ Stiftsbrief, 

\ Stempel. / 

kraft dessen wir für uns und unsere Amtsnachfolger Urkunden und bekennen, es 
habe der am 24. April 1891 in Linz verstorbene Wenzel Rohaöek, praktischer Arzt 
und Hausbesitzer in Linz, in seinem schriftlichen Testamente ddto. Linz 12. Juni 1886, 
dem Convent der Barmherzigen Brüder in Prag zweitausend Gulden als 
Stiftung zur Darreichung einer Mittagssuppe an arme Studierende 
vermacht. 

Dieses Legat bestand ursprünglich aus den Verschreibungen der einheitlichen Staats- 
schuld ddto. Wien 1. November 1868, Nr. 480.571 und 481.378 ä 1.000 fl. und 1.000 fl. 

0. W. sammt den vom 1. November 1891 fällig werdenden Coupons und je einem Talon. 
Derzeit besteht dasselbe aus der Staatsschuldverschreibung ddto Wien 1. Mai 1892 
Nr. 80.919 per 2.000 fl. Ö. W. nom., welche auf den Namen der „Wenzel Rohaöek'schen 
Stiftung zur Reicbung einer Mittagssuppe an arme Studierende^ gehörig vinculiert ist. 

Nachdem das auf diese Art sichergestellte, in der Cassa des Barmherzigen 
Brüder-Ordens-Conventes in Prag in Empfang genommene Stiftungs- 
vermögen zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, nehmen 
wir diese Stiftung an und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, 
darüber zu wachen, dass die jährlichen Nutzungen des Stiftungsvermögens, dermal im 
eflfectiven Betrage von 84 fl. Ost W., vom 1. November 1893 in der vom Stifter ange- 
ordneten Weise verwendet werden. 

Um der Anordnung des Stifters zu entsprechen, werden wir vom 

1. November 1893 angefangen drei Studierenden, welche durch glaub- 
würdige Zeugnisse nachweisen, dass sie arm sind und eine der in Prag 
bestehenden Mittel- oder Hochschulen mit gutem Erfolge besuchen, 
alltäglich um 12 Uhr mittags in unserem Kloster eine nahrhafte Suppe 
reichen. 

Die Wenzel Rohdfiek'sche Stiftung wird sohin am 1. November 1893 ins Leben 
treten. Die vom 1. November 1891 bis Ende October 1893 eingeh(»benen Nutzungen des 
Stiftungs-Vermögens sind zur Tilgung der auf das Legat per 2.000 fl. nom. entfallenden 
Gebühren verwendet worden. Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung bestritten wir aus 
eigenen Mitteln. 

XI. 13* 



100 Wenzel Rohacek. Vaclav Rohaöek. 100 

Wir geloben und verpflichten uns und unsere Amtsnachfolger, für die etete Auf- 
rechthaltung des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben 
ohne Genehmigung der berufenen Stiftungsbehörden keine Änderung Yorzunehmen, die 
Nutzungen des Stiftungsvermögens rechtzeitig einzuheben und alle im Stiftsbriefe ent- 
haltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen ist dieser in drei gleichlautenden Exemplaren ausgefertigte Stifts- 
brief vom Prior und den beiden Discreten des Barmherzigen Biüder-Ordens-Conventes 
zu Prag, dann von zwei Zeugen unterzeichnet worden. 

Eiu Exemplar dieses Stiftsbriefes ist bei hoher k. k. Statthalterei. das zweite beim 
hoch würdigsten f. e. Consistorium, das dritte in der Cassa des unterzeichneten Conventci 
aufbewahrt worden. 

Convent der ßarmherzigen Brüder. 
Prag, C. December 1892. 

Dr. Alois Krasl mp., (L. St) Aurelius PapouSek mp., 

aU Zeuge. Prior. 

Franz Wystuf mp., Ladislaus Movet mp., 

als Zeuge. Discrct. 

Serafin Libicky mp., 

Discret. 



Wird bestätigt. 



St.-Z. 148.8.39. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 15. Jänner 1893. 



Für den Statthalter: 

(L. St) Kriedl mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodr^itehtvi v Praze. 



101 



Markus und Johanna Popper. 



Marck a Johanna Popperovi. 



101 



1886 

Juni 27. corvna. 



Markus und Johanna Popperscho 
Studentenstiftung. 

Der am 19. Juli 1886 zu Theresien- 
siadt verstorbene Kaufmann und Hausbe- 
sitzer Markus Po2>p er hat in seinem 
Testamente vom 27. Juni 1886 ein Legat 
von 500 fl. zur Errichtung einer Studenten- 
Stiftung mit der Bestimmung vermacht^ daß 
dieses Kapital 110 Jahre nach dem 
Ahleben seiner Gattin Johanna 
Popper, welcher der Interessen- 
bezug auf Lebensdauer zusteht, 
fruchtbringend angelegt bleiben 
soll. Erst nach Ablauf dieser 110 
Jahre sollen die Interessen von 
dem auf diese Weise angewachsc" 
neu Kapital verwendet werden, und 
zwar haben an dem Sterbetage des 
Stifters fünf Studenten jeder 140 fl. 
zu bekommen, während au s dem 
Überreste 10 wirklich unverschul- 
det arme Leute mit je 3 fl. zu be- 
teilen sind. Hiefür sollen dieselben 
früh am Sterbetage des Stifters in 
die Kirche gehen und andächtig 
beten. 

Ein weiterer Restbetrag von dem jähr- 
lichen Zinsenertrage soll zu gemeinnützigen 
Zwecken verwendet werden. 

Das Verleihungsrecht räumte 
der Stifter der Gemeindevertretung 
der Stadt Theresienstadt ein. 

Diese Stiftung hat den Namen „Markus 
und Johanna Popper' sehe Studentenstiftung" 
zu führen. 

Gegentvärtig bezieht die Inter- 
essen des Stiftungskapitales, welches 
die k. k. Statthalterei in Prag verwaltet, die 
Gattin des Stifters Johanna Pop}} er. 



Stndentske nadani Marka a Johannv 

Popperovych. 

M arek Po p p e r, kupec a majitel 
domn, dne 19. cervence 1880 v I'crezine zc- 
snnly, odkäzal re svcni testamentu ze dne 
27. 6er V na 1886 sumti 500 zl. na zrizeni 
studentske nadace, ustanoviv, ze tento ka- 
pital mä züstati 110 let po smrti 
jeho manzelky Johanny Popperovi, 
jiz nälezi po das zivota prdvo brdti 
z n eh uro k y, ulo z e n. T e p r v e p o 
uplynuti töchto 110 let md se ürokü 
takto vzrostleho kapitdlu uSivati. 
a sice md dostati v ümrtni den za- 
kladatelüv 5 studentü po 140 zl., ze 
zhytku pak md byti podeleno 10 sku- 
tevnil bez viny chudych lidi, kazdy 
S zlatymi. Za to m a j i tito r d n o 
V ümrtni den zakladatelüv jiti do 
kostela a zbozne se zan modliti. 



DaUi zbytek roönich ürokü md byti vc- 
novdn vseobecnö uHteönym üöelüm. 

Prdvo udölovaci vyhradil za- 
kladatel obeenimu zastupitel stvu 
mästa Terezina. 

Nadace tato mä se jmenovati „Student- 
ske nadani Marka a Johanny Popperovych^ . 

Nyni uiivd ürokü z ^adacniho 
j m e n i, jez spravuje c. k. mistodrzitelstvi 
V Praze, manzclka zakladatelova Johanna 
Popperovd. 



Z. 15.004. 



Hochlöbliche k. k. Statthalterei in Böhmen. 

Der am 19. Juli 1888 zu Theresienstadt verstorbene Kaufmann und Hausbesitzer 
Markus Popper hat in seinem schriftlichen Testamente dd. Schöuau bei Teplitz den 
27. Juni 1886, worin er seine Ehegattin Johanna Popper in Theresienstadt zur üniver- 



102 Markus und Johanna Popper. Marek a Johanna Popperovi. 102 

salerbin eingesetzt hat, ein Legat von 500 fl. zur Errichtung einer Studenten- 
stiftung bestimmt. 

Der betreflFende Absatz des Testamentes lautet nachstehends : 

„Als Legat vermache ich 500 fl. als Stiftung, wo die Interessen hieven 110 Jahre 
„nach dem Absterben meiner Frau Johanna Popper an arme brave 
„Studenten vertheilt werden sollen; die obigen 500 fl. sollen 110 Jahre 
„lang, die Zinsen und Zinseszinsen zum Kapital, anwachsen; von diesem angewach- 
„senen Kapital sollen 5 Studenten jedes Jahr, wie ich schon erwähnt, betheilt 
;, werden, und soll das Vertheilungsrecht der jeweiligen Stadtvertretung zustehen. 

„Schliesslich erkläre ich noch einmal, dass die obigen Legate alle erst nach dem 
„Al)leben meiner Frau Johanna Popper auszufolgen sind, und dass meine Frau, solange 
„sie lebt, in nichts verschmälert sein soll als zu meinen Lebzeiten. 

„Nach Durchlesung des obigen finde ich, dass ich mich nicht deutlich erklärt; 
„bei den 500 fl., welche ich für arme Studenten vermacht, sollen nämlich die 500 fl. 
„nach Ableben meiner Frau behoben werden und in der Sparcassa auf Interessen ange- 
„legt werden, die Zinsen und Ziuseszinsen sollen 110 Jahre lang zum Kapital anwachsen, 
„nach diesen 110 Jahren sollen erst die Zinsen vom sämmtlichem angewach- 
„s enen Kapital jährlich zu rVertheilung verwendet werden, und soll diese 
„Stiftung den ewigen Namen haben „Markus und Johanna Popperische 
„Studentenstiftung^. An diesem Sterbetag von mir haben die 5 Studenten 
„jeder 140 fl. zu bekommen. Den Überrest sollen 10 arme, aber wirklich 
„unverschuldet arme Leute, jeder zu 3 fl. bekommen, dafür sollen sie 
„früh jedes meines Sterbetages in die Kirche gehen und andächtig 
„beten. Der Überrest von diesen Zinsen soll dann zu gemeinnützigen 
„Zwecken verwendet werden." 

Hievon beehrt sich das k. k. del. Bezirksgericht gemäss § 84 des kais. Patentes 
vom 9. August 1854, Z. 208 R-G.-Bl., die Mittheilung zu machen. 

Vom k. k. städt. deL Bezirksgerichte, 
Leitmeritz, am 9. November 1888. 

Helmich mp. 

Original bei der k. k. Staithalterei in Prag. Original n c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



^<»»- 



j 



103 



Franz Xavfr Gerber, 



Frantiiek Xav. Gerber. 



103 



Studentenstiftung. 



1886 

Juni 30. cervna. 

Franz Xaver Gerber sehe bürgerliche Mesfanske studentske nadani Frantiska 

Xav. Gerbera. 

C. Je. mistodrzitelsky radn vc vysluzhe 
Frantisek Xav. Gerher, dne 20, j^ro- 
since 1892 ve Vidni zesnuly, zridil ve svem 
poslednim porizeni ze dne 30, öervnu 188(i, 
dauern ve Vidniy studentske naddni, ustano- 
viv je didiökou sveho veskereho 
jmeni a naridiv, ie die vyse tlrokü maji 
zfizena hyti nadacni mista s roönim pozit- 
kern po 300 zl, lt. 6. 

Naddni toto md slouti „Mcsfan- 
ske studentske naddni Frantiska 
Xav. Gerbera". 

Ndrok na takove nadacni misto 
maji toliko osireli synovc stdtnich 
ürcdnikü hez otce.jichz vydrzovdni 
a vychovdni jejich chude matce — 
aö'li züstane vdovoti — , kterd ncmd 
vice pens e nei 500 zl. ß. ö., samot n e 
spadd 7ia bedra. 

Siechticke döti vyJoucil zakla- 
datel z poiitku nadaöniho s odü- 
vodnönim, ze jsou pro nS öetnd 
skv^ld naddni. 

Pfednost maji synove politi- 
ckych üfednikü, kdyby tech nebylo, 
Ize vziti zretel na diti rodiöu ji- 
nych odvitvi sltiiebnich; mezi timito 
maji zase synove byvalych prdv- 
nikü pfednost. 

Uchazeöi musi hyti zachovali a 
vykazov.ati se dobrymi vysvädce- 
nimi z prospechu; ostatek md se 
brdti zretel toliko na rodiny na- 
prost fddne a nejlepSi povcsti 
pozivajici. 

I)itky, ktere zdhy osifi, maji 
ceteris parihus pfednost. 

PoSitek nadaöni trvä od po- 
cdtku nizsich skol po dobu prdv- 
nickych studii az do dosazeni po- 
staveni ve stdtni sluibf, pokud 9€ 



Der am 29. Dezember 1892 in Wien 
verstorbene k. k. Statthaltereirat in Pension 
Franz Xaver Gerber errichtete in seiner 
letzten Willenserklärung de dato Wien am 
30, Juni 1886 eine Studentenstiftung, indem 
er dieselbe zur Erbin seines ge- 
samten Vermögens einsetzte und 
anordnete^ daß nach Zulaß des Zinsenertra- 
ges Stiftungsplätze mit der Jahresgebühr von 
je 300 fl. errichtet werden. 

Diese Stiftung hat den Namen 
^Franz Xaver Gerber^sche bürger- 
liche Studentenstiftung" zu führen, 

Anspruch auf einen solchen 
Stiftungsplatz haben nur väterlich 
verwaiste Staat sbeamtensöhne, 
deren Erhaltung und Erziehung 
ihrer Witwe bleibenden mittellosen 
Mutter, die nicht mehr als 500 fl, 
Pension haben darf allein zur Last 
fä II t. 

Adelige Kinder hat der Stifter 
mit der Begründung vom Stiftungs- 
genusse ausgeschlossen, daß für sie 
z ahlr ei che glänzende Stiftungen 
bestehen. 

Den Vorzug haben Söhne von politi- 
schen Beamten, bei Abgang solcher 
können auch Kinder von Eltern an- 
derer Dienstzweige berücksichtigt 
werden, unter denen wieder die 
Söhne gewesener Juristen den Vor- 
rang haben. 

Die Bewerber müssen wohlver- 
halten sein und sich mit gtiten Fort- 
gangszeugnissen ausweisen; übri- 
gens soll nach dem Willen des Stif- 
ters nur auf streng solide, im makel- 
losesten Rufe stehende Familien 
Bedacht genommen werden. 

Kinder, tvelche zeitlich verwai- 
sen, haben ceteris paribus den Vor- 
zug. 

Der Stiftungsgenuß dauert vom 
Beginne der untern Schulen durch 
die juridischen Studien bis zur Er- 
langung der ersten Staatsanstel- 



104 



Franz Xaver Gerber. 



Frantisek Xay. Gerber. 



104 



lunff, beziehungsweise bis zur Er- 
langunff des Adjutums, doch müssen 
die Petenten in Prag studieren, 
wobei es gleichgültig ist, ob sie an 
der böhmischen oder deutschen Uni- 
versität studieren. 

Das Verleihungsrecht räumte 
der Stifter der k. Je, Statthalterei 
in Prag ein. 

Bevor jedoch die Studeutensti- 
pendien ins Leben treten sollten^ 
bestimmte der Stifter nachstehen- 
den Personen lebenslängliche Ren- 
ten aus dem Ertrage des Nachlaß* 
Vermögens^ und zwar: 

I. seiner Nichte Louise Voigt 
(WO fl. Ö. W, jährlich ; 

IL seiner Nichte Wilhelm ine 
Fi cht Her 400 fl. Ö. W. jährlich; 

II L sei nem J u g endg es ]) icl e n 
Viktor II e ttinger 250 fl. Ö. W. jährlich, 
und 

IV. dessen Schwester Ilermine 
Köhler 250 fl. Ö. W. jährlich. 

In seinem Kodizille vom 20. Juni 1800 
ordnete der Stifter an, daß nach Ablehe^i 
der sub III und IV genannten Personen die 
von ihnen bezogenen Renten zu gleichen Teilen 
auf Louise Voigt und Wilhelmine Fichtner 
überzugehen haben. 

Nachdem der Stifter in einem spätei'en 
Testamente vom 28. Dezember 1802 Louise 
Voigt zur Erbin eingesetzt hattr, fanden 
zwischen dieser nud der k. k. nivdcröstrrr. 
Finan::proknratur Vergleich sverhandlnngm 
statt, welche zum Abschluß eines Erbvcr- 
gl eich es führten. 

Nach diesem Erbvergleiehe e^'hielt Louise 
Voigt ein mit keinerlei Legaten belastetes 
Drittel des Nachlasses gegen Verzicht auf 
alle ron ihr an die Vcrlasscnschaft, aus 
welehem Beehtstitcl immer zu stellenden An- 
sprüche, während auf die Stiftung zwei 
Drittel des Nachlasses entfielen. 

Nach dem Erbteilungsaus weise entfiel 
auf Louise Voint der Betraq von lo.500 fl. 
18 kr. (). W. und auf die Stiftung der 
(Hesamtbetrag von 31.000 ß. 37 kr. O. W., 
belastet mit den lebenslänglichen Renten: 

a) des Viktor Hettinqer im Betraqe von 
250 fl. Ö. W. jährlich, 

b) der Ilermine Köhler im Betrage von 
2')0 fl. 0. W. jährlich, und 

e) der Wilhelm ine Fechtner im Betrage 

ron WO fl. ("), >r. jährlich. 

Nach fruchtbringender Anlage des auf 
die Stiftung entfallenden Vermögens wurde 
am 2i. Juli JS!)7 der Stiftsbrief von der 
k, k, Statthalterei in Prag ausgefertigt. 



t y ce do dosaSeni adjuta^ av s ah 
^adatcle musi v Praze studovati; 
jcst vsak Ihostejno, zda na ceskc 
ci na ncmecke universiii. 



Prdvo udelovaci vghradil za- 
hl ad at el c. h. mistodrzitelstvi 
V Praze, 

Nei by vsah studcntshd sti- 
pendia v zivot vstoupila, ustanovil 
zakladatcl ndsledujicim osohdm 
dozivotni düchody z vynosu nadac- 
n i h j m cni, a sice : 

L sve neteri Louise Voigtovc 000 zl. 
rocnc; 

IL svc neteri Vileminö Fichtner- 
ovc 400 zl. rocnö; 

III. svemu imteli g ndädi Viktorovi 
Ilettingerovi 230 zl. rocnö, a 

IV. jeho sestfe Hermin ö Köhlerovc 
250 zl. rocnc. 

Ve svem dovilhu z 20. öervna 18U0 
naridil zahladatel, ze po smrti osob päd III. 
a IV. jmcfiovanych düchody jimi u^ivatu 
prejiti maji stejnym dilem na Louisu Voig- 
tovou a Vileminu Fichtnerovou. 

Jelihoz zahladatel v pozdijkim tcsta- 
mentu z 28. prosince 1892 Louisu Voigtovou 
dcdickou ustanovil, zahäjeno bylo mezi $ü a 
c. k. dolnorakoushou flnancni prokuraturou 
vjijedndväni, hterc redlo h dcdickcmu na- 
rorndnt. 

Die tohoto narovndni obdrzela Louisa 
Voigtovd tretinu pozüstalosti prostou rse- 
likf/ch odkazu. ale za to vzddti se musila 
rselikych ndrokü na pozustalost o jakyk/>li 
prdvni titul se opirajicich; na nadaci pii- 
padly tudiz dv6 tretiny pozüstalosti. 

Die vi/kazu o rozdileni dddictvi pfipadla 
Louise Voigtove suma 15.500 zl. 18 kr. a 
nadaci suma 31.000 zl. 37 kr., stiiend do- 
kivotn im i rentami : 

a) pro Viktora Hettingera v sumö 250 zl. 
rocnc: 

b) pro Ilerminu Köhlerovou v sunie 250 zl. 
roenc\ a 

cj pro Vileminu Fichtnerovou v swne 400 zl. 

roene. 

Jmcni nadacni bylo pod ürok ulo^eno. 
a list nadacni dne 24. cervence 1897 c. k. 
mistodrzitelstcim v Praze vyhotovcn. 



105 



Frauz Xaver Gerber. 



Frantisek Xav. Gerber. 



105 



Nach diescfn Stiftshriefe hat die Stif- 
tung ins Leben zu treten, sobald das Bein- 
erträgnis derselben nach Abzug der auf der 
Stiftung haftenden Leibrenten und des 5^/q 
JRegiekostenbeitrages zur Bedeckung eines 
Stiftungsplatzes hinreicht. 

Die Aktivierung der übrigen Stiftungs- 
plätze erfolgt nach Wegfall der Leibrenten, 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der k, k. Statthalterei in Prag verwaltet 
wird, beträgt 61,242 K, aus dessen Bein- 
erträgnisse nebst den drei Leib- 
renten im Gesamtbetrage von 
1,800 K ein Stiftungsplatz mit jähr- 
lichen 600 K dotiert wird. 

Dieser Stiftungsplatz wird im 
Sinne der stifterischen Anordnun- 
gen von der k, k, Statthalterei in 
Prag verliehen. 



Die tohoto nadacniho listu md nadace 
vstoupiti V zivot, jakmile öisty vynos nada- 
öniho jmöni po sräzce doHvotnich düchodü 
a 5% sprdvniho pf'ispevku ke kryti jednoho 
nadacniho mlsta postaci, 

Ostatni mista nadacni zfidi sc, jakmile 
odpadnou doHvotni düchody, 

Nadaöni jmeni, jez spravuje c, k, misto- 
drzitelstvi v Praze, cini 61,242 K; z jeho 
cisteho vynosu vedle zminönych 
tri dozivotnich düchodü v obnosu 
1,800 K dotuje se jedno misto s po- 
zitkem roönich 600 K, 

Toto nadacni misto propüjcuje 
c,k, mistodrzitelstvi die ustanoveni 
nadacni listiny. 



r. 



Kundgemacht am 7. Jänner 1893. 



Dr. Johann Brück mp., 
k, k. Notar, als Ger.-Comm. 



Abschrift. 
Mein letzter Wille, 

den ich bei vollem Bewusstsein eigenhändig schreibe und unterschreibe. 

In Erinnerung an die Sorgen und Entbehrungen, welche die sorgfältigere Erziehung 
eines Knaben einer mittellosen Beamtenwitwe verursacht, habe ich, da ich keine Noth- 
erben zu berücksichtigen habe, beschlossen, meine bescheidenen Ersparnisse zu Studenten- 
stiftungen zu verwenden. 

Nachdem mein Vermögen dermal aus guten, zur Anlage von Stiftungskapitalien 
verwendbaren Papieren im Nominalwerte von dreissigtausend Gulden besteht, so sind 
von dem Zinsertrage pr. 1500 fl. fünf Stiftungen zu 300 fl. ermöglicht. Sollte 
sich mein Vermögen inzwischen vergrössern oder sollten nach Veräusserung der Masse 
und Befriedigung der Legate Überschüsse verbleiben, so ist der Zuwachs durch frucht- 
bringende Capilalisierung zur Vermehrung der Stiftungsplätze zu verwenden. Anspruch 
auf einen Stiftungsplatz haben nur väterlich verwaiste Staatsbeam- 
tensöhne, deren Erhaltung und Erziehung ihrer Witwe bleibenden 
mittellosen Mutter, die nicht mehr als 500 ä. Pension haben darf, allein 
zur Last fällt. 

Die Stiftung hat den Namen zu führen: Franz Xaver Gerber'sche 
bürgerliche Studentenstiftung, woraus erhellt, dass adelige Kinder 
ausgeschlossen sind, eine Verfügung, die nicht aus Abneigung ent- 
standen ist, sondern aus der Überzeugung, dass für nicht bürgerliche 
Sprösslinge durch zahlreiche Vermächtnisse gesorgt ist. 

Der Stift ungsgenuss dauert vom Beginne der unteren Schulen durch 
die juridischen Studien bis zu der ersten Staatsanstellung, bzw. Adju- 
tum, doch müssen diePetenten inPrag studieren, wobei es gleichgiltig 
ist, ob an der öechischen oder der deutschen Universität. 

Vorzug haben Söhne von politischen Beamten, bei Abgang solcher 
können auch Kinder von Eltern anderer Dienstzweige berücksichtigt 
werden, unter denen wieder die Söhne gewesener Juristen den Vorrang 
haben. 



XI. 



U 



106 Franz Xaver Gerber. Frantiiek Xav. Gerber. 106 

Sind mehrere Brüder vorhanden, ist eine gleichzeitige Bedacht- 
nähme mit Stipendien nicht zulässig. 

Übrigens müssen die Bewerber wohlverhalten sein und sich mit 
guten Fortgangszeugnissen ausweisen können, sowie überhaupt nur 
auf streng solide, im makellosesten Uufe stehende Familien Bedacht 
zu nehmen ist. 

Kinder, welche zeitlich väterlich verwaisen, sind caetoris paribus 
vorzuziehen. 

Verleihungsbehörde ist die k. k. Statthalterei in Prag oder jene 
Landesbehörde, die einst an ihre Stelle treten sollte. 

Meine Wertpapiere befinden sich dermal theils bei der priv. Creditanstalt für Handel 
und Gewerbe in Wien (am Hof), theils in meiner Wohnung. 

Bei der ersteren sind 18 St. Pfandbriefe der galizischen Actien-Hypothek^nbank 
ä 1000 fl. und 2 Stück steuerfreie Noteurente ä 1000 fl.. zusammen 20.000 fl. 57„ 
tragendes Capital. Nebstdem noch 16 Stück Vorarlberger Eisenbahnactien a 200 fl. In 
meinem Bücherkasten im obersten Fache links in der Ecke in einem Pappendeckel-Üm- 
sihlage (Quartformat) sind meine übrigen Papiere, und zwar: 6000 fl. in verschiedenen 
Pfandbriefen, 4000 fl. in der ersten niederöst. Sparcassa und einige Loseffecten. Den 
specificierten Ausweis trage ich im Portemonnaie. 

Bevor jedoch die Studentenstipendien zu realisieren sind, be- 
stimme ich nachstehenden Personen lebenslängliche Renten aus dem 
Zinserträgnisse meiner Capitalien: 

I. Meiner Nichte Louise Voigt (derzeit in Eibenschütz in Mähren, k. k. Be- 
zirksrichtersgattin) jährlich 600 fl. 

IL Meiner Nichte Wilhelmine Fichtner, Finanzoffizialstochter (derzeit in 
Gabel bei Reichenberg in Böhmen) jährlich 400 fl. 

III. Meinem Jugendgespielen Victor Hettinger, k. k. Hauptmann im 
Armeestande (dermal in Wien beim Kriegsministerium), jährlich 250 fl. 

IV. Dessen Schwester Hermine Köhler, Kaufmanns- und Agentensgattin 
in Wien (Mariahilferhauptstr. 70), jährl. 250 fl. 

Aus der Massa (Einrichtung und sonstige Wertsachen, was licitatorisch bestens an 
Mann zu bringen ist) sind nachstehende Legate und Geschenke zu bestreiten: 

1. Dem Statthalterei- Amtsdiener in Prag Franz Peschek 100 fl. bar und mein 
Stadtpelz. 

2. Seiner Schwester Clara verwitweten Wimmer (derzeit Sechshaus, Mühlbach-G. 7 
bei Maler Dejl) 100 fl. bar und die 13 dicken Servietten sammt Tischtuch, mit A, T. 
gemerkt. 

H. Meinem Nefi'en Emanuel Voigt, k. k. Bezirksrichter in Eibenschütz, meine Bücher- 
samralung sammt Kasten und meinen Siegelring. Zugleich ersuche ich ihn, als Testaments- 
vollzieher zu fungieren; auch wolle er sich sämmtliche Bilder zueignen mit Ausnahme 
des Ecce homo ober meinem Bette, welches von meinem Grossvater ererbte Gerber'sche 
Faraih'enstück seiner lieben Gattin als einer geborenen Gerber gehört. 

Von den verschiedenen Kleinigkeiten, die sich zur Versteigerung nicht eignen, bitte 
ich ihn nach Belieben zu verfügen, sich zu behalten oder zu verschenken. 

Die angesammelten Briefe in meinem Schreibtische sind sogleich zu vernichten, 
ebenso die Tage- und Rechenbücher. Meine gesammte Garderobe (ausgenommen oben- 
erwähnten Stadtpelz) sammt Leibwäsche sowie meine Taschenuhr und 50 fl. bar meinem 
Diener. 

Wien, am 30. Juni 1886. 

Franz Xaver Gerber m. p., 

k. k. Stattbaltcreirath u. Comitatsvorstand a. D. 

Nachdem inzwischen mein Neffe Emanuel Voigt gestorben ist, so ersuche ich den 
k. k. Postpraktikanten Kail Wimmor (Sohn der oben bedachten Clara Wimmer) als 
Testamentsexecutor zu fungieren; sollte er keine Zeit oder keine Lust hiezu haben, so 
möge er das Geschäft einem ilim befreundoleu Notar abtreten; nichtsdestoweniger über- 
geht das dem Emanuel Voigt zugedachte Legat an ihn. den Karl Wimmer. 



107 Franz Xaver Gerber. FrantiSek Xav. Gerber. 107 

Sollten sich mehr Ersparnisse ansammeln, als oben aufgezählt sind, so ist mit den- 
selben im Sinne der Hauptbestimmungen dieses Documentes vorzugehen. 

Wien, 6. Juli 1889. 

Gerber m. p. 



II. 

Nachdem inzwischen Amtsdiener Peschek gestorben ist, entfällt selbstverständlich 
dieses Legat. 

Als Zusatz zu III. und IV. bestimme ich, dass nach deren Ableben deren Rente an 
I. und IL zu gleichen Theilen zu übergehen hat, namentlich Witwe Voigt erbt eventuell 
nach Frau Köhler oder V. Hettinger die Hälfte der einzelnen Rente derselben und ebenso 
Wilhelmine Ficlitner. Erst nach Ableben dieser zwei wird an die Realisierung der Studien- 
stiftung zu schreiten sein. 

Um Missverständnissen vorzubeugen, wiederhole ich, dass die Büchersammlung, die 
meist nur pretium aflfectionis hat, dem Karl Wimmer, derzeit Ic. k. Postassistenten, ins 
Eigenthum zu übergehen hat. 

Wien, 20. Juni 1890. 

Gerber mp. 

Collationiert, mit dem im hg. Testamentskasten erliegenden ungestempelten Originale 
gleichlautend. 

Das Expedit des k. k. städt. del. Bezirksgerichtes Leopoldstadt II. 

Wien, am 0. März 1893. 

Der k. k. Expeditsleiter: 

(L. St.) Jos. Lüftl mp., 

Kzlst. 



III. 

Kundgemacht Wien, am 7. Jänner 1893. 



Dr. Johann Brück mp., 

k. k. Notar, als Ger.-Corain. 



Das meiner Nichte Louise Voigt, geborenen Gerber, oft gegebene Versprechen als 
ehrlicher Mann haltend, setze ich meine obgenannte Nichte Frau Louise Voigt, k. k. Be- 
zirksrichterswitwe, zu meiner Universalerbin ein. 

Meinem Diener Johann Amtmann vermache ich mein Sparcassabuch mit 900 fl., 
meine goldene Uhr sammt Kette und meinen Ring. 

Dafür verlange ich aber, dass obbenannte Personen mich treu und ehrlich bis an 
mein Lelxensende lieben und pflegen sollen. 

Diesen meinen letzten Willen bekräftige ich vor drei Zeugen durch meine eigen- 
händige Unterschrift. 

Wien, am 28. Dezember 1892. 

Franz Gerber mp. 

Georg D a m p a n O v i C mp., (Unterschrift unleserlich.) 

als Zeuge. 

Johann Amtmann mp. 
XI. U* 



208 Franz Xaver Gerber. Frantiiek Xav. Gerber. 108 

CoIIationiert, mit dem im hg. Testamentskasten erliegenden ungestempelten Originale 
gleichlautend. 

Das Expedit des k. k. städt. del Bezirksgerichtes Leopoldstadt II. 

Wien, am 9. März 1803. 

Der k. k. I*]xpedit8leiter: 

(L. St.) Jos. Lüftl mp., 

Kzlst. 

Einfacbo Abschrift bei der k. k. Statt- Jednoduchy opis o c. k. niistodrzitelstvi 

halterei in Prafr. v Prazc. 



V Stempel. 

Stiftsbrief. 



/ 50 kr. \ 



Die k. k. Statthalterei in Böhmen beurkundet hiemit, es habe der am 29. December 
1892 in Wien verstorbene k. k. Statthaltereirath in Pension Franz -Xaver Gerber 
zufolge seiner letzten Willenserklärung ddto. Wien am 30. Juni 1886 die Errichtung 
einer Stiftung für Studierende mit nachstehenden W^orten angeordnet : 

„In Erinnerung an die Sorgen und Entbehrungen, welche die sorgfaltigere Erziehung 
eines Knaben einer mittellosen Beamtenwitwe verursacht, habe ich, da ich keine Noth- 
erben zu berücksichtigen habe, beschlossen, meine bescheidenen Ersparnisse zu Studenten- 
Stiftungen zu verwenden. 

Nachdem mein Vermögen dermal aus guten, zur Anlage von Stif- 
tungscapitalicn verwendbaren Papieren im Nominalwerte von dreissig- 
tausend Gulden besteht, so sind von dem Zinsertrage per 1.500 fl. fünf 
Stiftungen zu 300 fl. ermöglicht. 

Sollte sich mein Vermögen inzwischen vergrössern oder sollten nach Veräusserung 
derMassa und Befriedigung der Legate Überschüsse verbleiben, so ist der Zuwachs durch 
fruchtbringende Capitalisierung zur Vermehrung der Stiftungsplätze zu verwenden. 

Anspruch auf einen Stiftungsplatz haben nur väterlich verwaiste 
St aatsbeamtensöhno, deren Erhaltung und Erziehung ihrer Witwe 
bleibenden mittellosen Mutter, die nicht mehr als 500 fl. Pension haben 
darf, allein zur Last fällt. 

Die Stiftung hat den Namen zu führen: „Franz Xaver Gerber'sche 
bürgerliclie Studentenstiftung", woraus erhellt, dass adelige Kinder 
ausgeschlossen sind, eine Verfügung, die nicht aus Abneigung ent- 
standen ist, sondern aus der Überzeugung, dass für niehtbürgerliche 
Sprösslinge durch zahlreichere glänzende Vermächtnisse gesorgt ist. 

Der Stiftungsgenuss dau ert vom Beginne der unteren Schulen durch 
die juridischen Studien bis zu der ersten Staatsanstellung, bezw. 
Adjutum, doch müssen die Petenten in Prag studieren, wobei es gleicli- 
giltig ist. ob an der czechischen oder der deutschen Universität. 

Vorzug haben Söhne von politischen Beamten, bei Abgang solcher 
können auch Kinder von Eltern anderer Dienstzweige berücksichtigt 
werden, unter denen wieder die Söhne gewesener Juristen den Vorrang 
haben. 

Sind mehrere Brüder vorhanden, ist eine gleichzeitige Bedacht- 
nah ine mit Stipendien nicht zulässig. 

Übrigens müssen die Bewerber wohlverhalten sein und sich mit 
guten Fortgangszeugnissen ausweisen können, sowie überhaupt nur 



109 Franz Xaver Gerber. FrantiSek Xav. Gerber. 109 

auf streug solide, im makellose steu Rufe stehende Familien Bedacht 
zu nehmen ist. 

Kinder, welche zeitlich väterlich verwaisen, sind ceteris paribus 
vorzuziehen. 

Verleihungsbehörde ist die k. k. Statthalterei in Prag oder jene 
Landesbehörde, die einst an ihre Stelle treten sollte. 

Meine Wertpapiere befinden sich dermal theils bei der priv. Creditanstalt für Handel 
und Gewerbe in Wien (am Hof), theils in meiner Wohnung. 

Bei der ersteren sind 18 Stück Pfandbriefe der galizischen Actien-Hypotheken-Bank 
ä 1.000 fl. und 2 Stück steuerfreie Notenrente ä l.OOOfl., zusammen 20.000 fi. 5% tragendes 
Capital. 

Nebstdem noch 16 Stück Vorarlberger Eisenbahn -Actien ä 200 fl. In meinem 
Bücherkasten im obersten Fache liuks in der Ecke in einem Pappendeckelumschlage 
(Quartformat) sind meine übrigen Papiere und zwar: 

6.000 fl. mit verschiedenen Pfandbriefen, 

4.000 fl. in der ersten niederösterr. Sparcassa und einige Los-EflFecten; den speci- 
ficierten Ausweis trage ich im Portemonnaie. 

Bevor jedoch die Studentenstipendien zu realisieren sind, bestimme ich nachstehenden 
Personen lebenslängliche Renten aus dem Zinserträguisse meiner Capitalien: 

I. Meiner Nichte Louise Voigt (derzeit in Eibenschütz in Mähren, k. k. Bezirks- 
richtersgattin) jährlich 600 fl. 

II. Meiner Nichte Wilhelmine Fichtner, Finanz - Officialstochter (derzeit in Gabel 
bei Reichenberg, Böhmen) jährlich 400 fl. 

III. Meinem Jugendgespielen Victor Hettinger, k. k. Hauptmann im Armeestande 
(dermal in Wien beim Kriegsministerium), jährlich 250 fl. 

IV. Dessen Schwester Hermine Köhler, Kaufmanns- und Agentensgattin in Wien 
(Mariahilferhauptstrasse 70), jährlich 250 fl.« 

In einem Codicille vom 28. Juni 1890 ordnete der Stifter an: 

„Als Zusatz zu III und IV bestimme ich, dass nach deren Ableben die Rente I 
und II zu gleichen Theilen zu übergehen hat, namentlich Witwe Voigt erbt eventuell 
nach Frau Köhler oder V. Hettinger die Hälfte der einzelnen Rente derselben und 
ebenso Wilhelmino Fichtner. Erst nach Ableben dieser zwei wird an die Realisierung 
der Stipendienatiftung zu schreiten sein.« 

Nachdem der Stifter in einem späteren Testamente ddto. 28. December 1892 Louise 
Voigt zur Erbin eingesetzt hatte, fanden zwischen dieser und der k. k. n. ö. Finanz- 
procuratur Vergleichsverhandlungen statt, welche zum Abschlüsse eines Erbvergleiches 
führten, welcher unter dem 12. October 1894 abhandlungsbehördlich genehmigt wurde. 

Die Grundlage des Vergleiches bildete der Vergleichsantrag vom 5. April 189 4 < 
nach welchem Louise Voigt ein mit keinerlei Legaten belastetes I)rittel des Nachlasses 
gegen Veizicht auf alle von ihr an die Verlassenschaft aus welchem Rechtstitel immer zu 
stellenden Ansprüche erhalten, die Stiftung dagegen ihre Erbansprüche auf zwei Drittheile 
des Nachlasses restringieren sollte. 

Auf der Basis dieses Erbvergleiches wurde die Verlassabhandlung nach Franz 
Xaver Gerber durchgeführt, und es erfolgte sohin auch auf Grund (dieses Vergleiches 
die Einantwortung des Nachlasses mit der Einantwortungs-Urkunde des k. k. st. d. Be- 
zirksgerichtes Leopoldstadt II in Wien vom 5. December 1895, Z. 39.897. 

Der von der k. k. n. ö. Finanzprokuratur verfasste und von Louise Voigt einver- 
ständlich gefertigte Erbtheilungsausweis wurde von dem k. k. st. d. Bezirksgerichte 
Leopoldstadt mit dem Bescheide vom 31. März 1895, Z. 8979, genehmigt. 

Nach diesem Endausweise entfiel auf die Stiftung der Gesammtbetrag von 31.000 fl. 
37 kr., belastet mit den lebenslänglichen Renten 

a) Des Victor Hettinger im Betrage von 250 fl. jährlich; 

b) der Hermine Köhler im Betrage von 250 fl. jährlich; 

c) der Wilhelmine Fichtner im Betrage von 400 fl. jährl. Dermal bilden nach- 
stehende Wertpapiere das Stiftungsvermögen: 

7 Stück ^Vq^/o Pfandbriefe der galizischen Actien-Hypothekenbank Serie C, Nr. 706, 

720, 15.240, 15.241, 15.242, 15.243, 15.244 ä 1.000 fl., zusammen 7.000 fl. 

5 Stück 5% Pfandbriefe der Bukowinaer Bodencreditanstalt Serie F, Nr. 144, 728, 1.009, 
1.027, 1.397, ä 1.000 fl. zusammen 5.000 fl. 



110 Franz Xaver Gerber, Frantiiek Xav. Gerber. HO 

15 Stück 57o Eisenbahnstaatsschuldverschreibungen der Vorarlberger Bahn Serie 8G2, 
Nr. 1—5, Nr. 6—10, Nr. 11—15 zu 200 K, zusammen gleich 3.000 K und Serie 1.224, 

Nr. 19 zu 400 K gleich 200 fl. 

1 Stück 3% Schuldverschreibung der aligemeinen ösieireichischen Bodencreditanstalt 

dto. Wien 1/2 1880, Serie 3.25 •, Nr. 4G über 100 fl. 

1 Stück 4% österreichischer Kronenrente dto. Wien 1. September 18%, Nr. 22.J^79 über 

27.500 K gleich 13.750 fl. 

1 Stück Waldsteinlos Nr. 102.767 dto. Wien 22. October 1847 über 20 fl. 

und Antheil an der Kronenrente Nr. 24.017 dto. 1. März 1897 über 30.000 K mit 
200 iT = 100 fl. 

Alle diese Wertpapiere sind auf den Namen der Stittung gehörig vincaliert, bei 
der k. k. Landeshauptcassa in Prag verwahrt, stehen bei dem Böhmischen Studenten- 
Stiftungsfonde in Verrechnung und sind hiebei die erwähnten Rentenanspiüche vorgemerkt. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung vorschriftsmässig sichergestellt 
und in der k. k. Landeshauptcassa in Prag in Empfang genommen worden ist, nimmt die 
k. k. Statthalterei in Böhmen diese Stiftung, welche den Namen ^Franz Xaver Gerber Vhe 
bürgerliche Studentenstiftung" fuhren wird, an und wird darüber wachen, dass die von 
dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im effectiven Betrage 
von 1.250 fl. nach Abzug des Staatsregiebeitrages und der Kosten der Verlautbarung der 
Stiftung gemäss den stifterischen Anordnungen verwendet werden. 

Die Stiftung tritt ins Leben, sobald das Reinerträgnis dieses Ver- 
mögens nach Abzug der auf der Stiftung haftenden Leibrenten und des 
5% Regiekostenbeitrages zur Bedeckung eines Stiftungsplatzes hin- 
reicht, die Activierung der übrigen Stiftungsplätze erfolgt nach Weg- 
fall der gedachten Leibrenten. 

Die Vermögensübertragungsgebühr wurde bereits aus dem Franz Gerber^schen 
Naclilassvermögen bezahlt. 

Die Kosten der Stiftsbriefemchtung werden aus den Einkünften der Stiftung 
bestritten werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird die Stiftung nach deren Inslebentreten 
gehörig kundmachen und verleihen, dieselbe wird für die stete Aufrechihaltung der 
Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens sorgen, die rechtzeitige Einhebung 
der Nutzungen des Stiftungsvermögens und deren Verwendung zu dem in diesem Stifts- 
briefe festgesetzten Zwecke veranlassen, überhaupt allo darin enthaltenen Anordnungen 
erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe zwei gleichlautende Exemplare verfasst 
und mit der amtlichen Fertigung und dem Amtssiegel der k. k. Statthalterei in Böhmen 
versehen worden, und soll eines davon bei der k. k. Statthalterei in Prag, das zweite 
bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag aufbewahrt werden. 

Prag, am 24. Juli 1897. 

Der k. k. Statthalter: 

(L. St.) Coudenhove mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. roistodrzitclstvf v Praze. 



^♦o- 



111 



Dr. Josef Efienbcrger. 



Dr. Josef Effenberger. 



111 



1886 

Juli 17. cei*vence. 



Dor. Josef Effenberger sehe Stiideiiteii- 

Stiftung. 

Der am 10, Jänner 1888 in Uieizing 
hei Wien verstorbene hais. Bat und pen- 
sionierte k. k, Bezirksarzt Dor. Josef 
E/fe nher g er vermachte in seiner letzt- 
tcilligen Anordnung vom 17, Juli 1886 ein 
Kapital von 4,000 fl, Goldrente zur Errich- 
tung eines Stipendiums, welches als Dor, 
Josef Effenherger-Stipendium an 
einen braven Studenten, u, zw, von 
den Anverwandten des Stifters und 
in Ermanglung desselben an einen 
braven Studenten aus dem Geburts- 
orte des Stifters Schediivy in Böh- 
men bei Neustadt a. M., zu ver- 
leihen ist. 

Der bezügliche Stiftsh'ief wurde unterm 
13, Oktober 1894 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Nach den stiftsbrieflichen Be- 
stimmungen sind etwaige sich er- 
gebende Interkalarien zu kapitali- 
sieren und zur S chaffung neuer 
Stipendien, und zwar nicht unter 
einer Jahresgehiihr von 160 fl, Ö, W, 
in Gold, zu verwenden. Bezüglich 
solcher neu kreierterStiftungs- 
plätze gelten die für den ersten 
Stiftungsplatz festgestellten Be- 
dingungen, 

Die erledigten Stiftungsplätze 
sind in Prag mittels amtlicher 
Konkursausschreibung zur öffent- 
lichen Kenntnis zu bringen und 
ferner auch in Wien und in der Ge- 
meinde Schediwy bei Neustadt a, M, 
zu verlautbaren. 

Diese Stiftung wird von der 
k, k. Statthalt er ei in Prag regia 
collatione verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches gleich- 
falls die k, k. Statthalterei in Prag verwaltet, 
beträgt 11.216 K 97 h, aus dessen Rein- 
srträgnisse ein Platz mit jährlichen 320 K 
in Gold dotiert wird. 



Studentske iiadäni Dra Josefa 
Effenbergera. 

Cisafsky rada a pensionovany c. k. 
okresni lekaf Dor Josef Effenberger, 
dne 10. ledna 1888 v Hietzingu u Vidnc 
zesHuly, odkdzal ve sveni poslednim porizeni 
ze dne 17. öervence 1886 kapital v sumc 
4.000 zl. zlate renty na zfizeni stipendia, 
ktere md slouti „Stipendium Dra 
Josefa Effenbergera^ a md sc pro- 
püjöiti hodnemu studujieimu, a sicc 
z pribuzens tva zakladatelov a a 
kdyby takov eho nebylo, hodnemu 
studujieimu z rodistd zakladatelova 
Sedivin v Öechäch u Noveho Mesta 
n. Met. 

Prislusny nadacni list byl dne 13. rijna 
1894 c. k. mlstodriitelstvim v Praze vy- 
hotoven. 

Die ustanoveni nadaöniho listu 
maji se pripadne interkaldre kapi- 
talisovati za üöelem zfizeni novych 
stipendii s nejmensim roönim po- 
Sitkem po 160 zl. Rak. öisla ve zlati. 
V pficin^ takovych novo zfizenych 
nadaönich mist plati podminky 
stanovenc pro prvc misto nadaöni. 



Uprdzdnini nadaönich mist md 
se V Praze uvesti u vseobecnou znä- 
most üfed.nim vypsdnim konkursu 
a md se take vyhldsiti ve Vidni a 
V obci äedivindch u Noveho Mesta 
n. Met. 

Naddni toto propüjöuje c. k. 
mistodriitelstvi v Praze regia colla- 
tione. 

Nadaöni jmöni, ktere rovnö^ c.'k.misto- 
dt^itelstvi v Praze spravuje, öini 11.216 K 
97 h ; z jeho öisteho vynosu dotuje se jedno 
misto s roönim pozitkem 320 K ve zlatö» 



IV2 



l)r, Jou'.'f KiftfühtruKr. 



Dr. Joief Effenberger. 



112 



Tu Widert am 10. Jäuiier Ih^h. 



(L. S.j Dr. Ant. Meister mp., 

k. k. Xoüu* als Genchtscominissär. 



Mit Gott! 

Mein letzter Wille. 

Im Naniori des allmächtigen (iottcs, der all erheiligsten Dreifaltigkeit bestimme irh 
uiu'h freiem Willen und bei klarem Bewusstsein nach meinem Tode Nachstehendes: 

H, Hehtimme ich 4.000 fl. Cviertausend Gulden) Goldrente zur GründuDg 
ei neH Stipendiums, von welchem die Interessen jährlich an einen braven 
Studenten, und zwar von meinen Anverwandten und in Ermanglung des- 
Helben an einen braven Studenten aus meinem Geburtsorte Schediwy in 
I$i)hmen bei Neustadt an der Mettau, verliehen werden sollen als Dr. 
Jose f K f f n 1) e r g e r - S t i p e n d i u m. 

3. HeHtinime ich 1 000 fl., tausend Gulden Papierrente, für die Gemeinde Schediwr, 
wovon die Interessen zu Weihnachten und Ostern an die Armen und davon auch 5 ti. 
an die Kinder vertheilt werden sollen. 

4. Destimme ich 1.000 fl. Papierrente fiir die Gemeinde Hietziog mit dem Wunsche, 
dasH die Hälfte der Interessen an die Schulschwestern und die Hälfte an die Armen 
jährlich vertheilt werden mögen. 

r), Kestimme ich 100 fl. Papierrente für die Kircho in Hietziug mit dem Wunsche, 
dasH jährlich eine heilige Messe für mich und meine Frau Gott aufgeopfert werden möge 
von den Interessen. 



Iliotzing, den 17. Juli 1886. 



Dr. Josef Effenberger mp., 

pcns. k. k. Bezitksarzt, kais. Rath. 



(-ollationiert ex ofVo, und ist diese Abschrift dem hg. erliegenden aus einem Bogen 
bestelieiiden und ungestempelten Originale wörtlich gleichlautend. 

Expedit des k. k. Bez. -Gerichtes. 
Ilietzing, am 23. Juli 1888. 



(L. St.) 



Slawiczek mp. 



Ilrj» lau l»i^ 1 1» A lisrlirifl. bei der k. k. Slatl- 
linltrrci in Pni^. 



V e r c n y o p i 8 u c. k. roistodr^itelstvi v Praze. 



/ ;.o kr. \ 



II. 

S t i f t s b r i e f . 



hir k. k. StMtth:iltcroi in lu»hmon urkundet und bekennt: 

r.s halu' der iwn 10. »liinnor ISSv^ in Hiot/ing bei \Yien verstorbene kais. Ratii und 
IMUNiiMunio k. k. Uczirksar/t l>or. Josef Effonberger in dem ersten der beiden 
mit ;» lu/rirluioton AbNÜt/o soinor Irt/twillliren Anordnung de dato Hietzing 17. Juli 1886 
du» Kniv'hlun^ cnwv Studontonstinuiii: mit nai'hstehenden Worten angeordnet: 

,.:i. beNtnn»»ir w\x riHH» tl., \i«Mtausoiul (InUlen, iioldrente zur Gründung eines 
St » po iidi ums, von w olo ho m dio 1 iit or os>en j ährlich an einen braven St u- 



113 Dr. Josef Effenberger. Dr. Josef Effenberger. 113 

dentcD, und zwar von mein en A nverwandten und in Ermanglung des- 
selben an einen braven Studenten aus meinem Geburtsorte Schediwy 
in Böhmen bei Neustadt an der Mettau, verliehen werden sollen als 
„Dor. Josef Effenberger-Stipendium". 

Zur Berichtigung dieses Stiftungslegates nebst Zinsen vom 10. Jänner 1S88 als dem 
Todestage des Stifters wurden von dem k. k. Notar in Hietzing Dr. Anton Meister als 
Erbenvertreter nach Dor. Josef Eflfenberger am 2. Juli 1888 die legierten 4 Stück 47o 
üöterr. Goldrenten-Obligationen N. 273.038, 273.039, 251.704 und 251.705 ä 1 000 fl. nora., 
zusammen per 4.000 fl. nom. 0. W. in Goldrentenobligationen, sämmtlich mit Coupons 
vom 1. October 1888, und ein Zinsenausgleichsbetrag von 44 fl. 53 kr. Ö. W. bar erlegt, 
von der k. k. N.-Ö. Statthalterei in Wien übernommen und von dieser an die k. k. Böhm. 
Statthalterei in Prag übersendet, von dieser der k. k. Landeshauptcjissa in Prag über- 
geben, von welch' letzterer die vorgedachten Obligationen samnjt dem erwähnten Aus- 
gleichsbetrage unterm 6. Mai 1892 sub Dcp.-Nr. 823 in Empfang gestellt wurden. 

Die erlegten Goldrentenobligationen wurden gegen die 4% Goldrentenobligation de 
dato 1. April 1892, N. 1.708 per 4.000 fl. nom. Ö. W. umgetauscht und diese Obligation 
auf die „k. k. Landeshauptcassa in Prag noe der Josef Efi*enberger'r!!chen Stipendienstiftung" 
vinculiert und unterm 16. September 1892 sub Art. 1.423 beim Studenten-Stiftungsfonde 
in Empfang gestellt. 

Der Barbetrag per 44 fl. 53 kr. 0. W., beziehungsweise der nach Abzug der Kosten 
des Einlagsbuches per 10 kr. verbleibende Betrag per 44 fl. 43 kr. wurde in das Böhm. 
Sparkassabuch folio 126.679 lautend auf den Namen; „Dor. Josef Effenberger'sche Sti- 
pendienstiftung" eingelegt und gleichfalls beim Studentenstiftungsfonde unterm IG. Sep- 
tember 1892 sub Art. 1.425 in Empfang gestellt. 

Die von den vorgedachten 4 Stück Goldrentenobligationen bis zum 1. April 1892 
entfallenden Zinsen per 640 fl Ö. \V. in Gold wurden mit dem Betrage von 760 fl. 40 kr. 
Ö. W. eingelöst und vcn dieser Einlösuugssumme der Theilbetrag von 707 fl. 67 kr. 
Ö. W. zur Anschafl'ung der ebenfalls auf die „k. k. Landeshauptcassa in Prag noe der 
Dor. Josef EflFenberger'schen Stipendienstiftung" vinculierten 4**/^, Österr. Goldrenten- 
obligation de dato 1. April 1892 N. 1.718 per 600 fl. nom. Ö. W. verwendet, welch' 
letztere Obligation beim Studentenstiftungsfonde unterm 27. September 1892 sub Art. 
1.447 in Empfang gestellt wurde, während der verbliebene Barrest im Betrage von 52 fl. 
73 kr. Ö. W. in das oberwähnte Böhm. Sparcassa- Einlagsbuch fol. 126.679 eingelegt wurde. 

Das Stiftungsvermögen besteht demnach: 

1. aus der vinculierten 4% Österr. Goldrentenobligation ddto 1. April 1892, 
Nr. 1.708 per 4.000 fl. nom. Ö. W., 

2. aus der vinculierten Goldrentenobligation vom 1. April 1892 N. 1.718 per 600 fl. 
nom. 0. W., 

3. aus der Einlage der Böhm. Sparcassa in Prag per 97 fl. 16 kr. 0. W. 
Die Übertragungsgebühr ist bereits von den Erben berichtigt worden. 

Die Stiftung tritt mit dem Studienjahre 1892/93 mit der das Erträgnis des ursprüng- 
lichen Stiftungscapitales per 4.000 fl. nom. Österr. Goldrente darstellenden Jahresgebür 
per 160 fl. Ö. W. in Gold — abzüglich des Regiebeitrages und der Kosten der Concurs- 
ausschreibung — ins Leben und führt den Namen Dor. Josef Effenberger'sche 
Stipendienstiftung. 

Anspruch auf den Stift ungsgenuss haben zunächst brave Studenten 
aus der Verwandtschaft des Stifters und in Ermanglung solcher brave 
Studenten aus dem Geburtsorte desselben Schediwy in Böhmen bei 
Neustadt a. d. Mettau. Die Verleihung der Stiftung steht der k. k. Statt- 
halterei in Böhmen zu. 

Etwaige sich ergebende Intercalarien sind zu capitalisieren und 
dieselben gleichwie das bereits aufgesammelte obbezeichnete weitere 
Capital zur Schaffung neuer Stipendien, u. zw. nicht unter einer Jahres- 
gebühr von 160 fl. Ö. W. in Gold, zu verwenden. Bezüglich solcher neu 
gewonnener Stiftungsplätze gelten die für den ersten Stiftungsplatz 
festgestellten Bedingungen. 

Die erledigten Stipendien werden in Prag mittelst amtlicher Con- 
cursausschreibung zur öffentlichen Kenntnis gebracht und fernerauch 

XI. 15 



114 Dr. Josef EfTenbcrgcr. Dr. Josef Effenberger. 1 14 

in Wien und in der Gemeinde Schediwy bei Neustadt a« M. verlautbart 
werden. 

Nachdem sohin auf die oben angeführte Art das Vermögen der Stiftung vorschrifts- 
mässig sichergestellt und bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag aufbewahrt ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen die Dor. Josef Effenberger'sche Stipendienstiftung hiermit für con- 
stituiert und wird dafür sorgen, dass vom Studienjahre 1892/93 angefangen die obige 
Stiftungsgebühr an einen von ihr zu bestimmenden, den stifterischen Anordnungen ent- 
sprechenden Stiftung verliehen werde. 

Die Kosten der Stiftsbrieferrichtung werden aus den Einkünften der Stiftung 
bestritten werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird das Stiftungsvermögeu nach den bestehenden 
Normen und im Sinne der stifterischen Anordnung verwalten, die Stiftung gehörig aus- 
schreiben und entsprechend der stifterischen Willensmeinung und den bestehenden Stif- 
tungsvorschriften vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in vier Parien ausgefertigt, von welchen das 
erste bei der k. k. Statthalterei in Prag und das zweite bei der k. k. Statthalterei in 
Wien aufbewahrt, das dritte an das k. k. Bezirksgericht Hietzing als Abhandlungsbehörde 
zur Einlegung in die Verlassenschaftsacten des Dor. Josef Effenberger und das vierte an 
die Gemeinde Schediwy bei Neustadt a. M. übermittelt wird. 

Prag, am 13. October 1894. 

Der k. k. Statthalter: 

(L. St.) Franz Gf. Thun mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei iu Frag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



j 



115 



Dr. Hermann Hallwioh. 



Dr. Herman Hallwich. 



115 



1886 

August 16. srpna. 



Dr. Hermann HallwichschA Stndenten- 
stiftong in Teplitz. 

Dr, Hermann Hallwich hat mit 
seiftem an den Bürgermeister der Stadt 
Teplitjs gerichteten Schreiben de dato Reichen- 
herg den 16. August 1886, in welchem der- 
selbe für das ihm verliehene Ehrenbikrger- 
recht der Stadt Teplitz dankt, 500 fl. Ö. W. 
zu dem Zwecke gewidmet, daß mit 
den jährlichen Zinsen dieses Kapi- 
tales nach dem eigenen Ermessen 
des Stadtrates in Teplitz ein 
braver Schüler der k. k, Fachschule 
in Teplitz bedacht werde. 

Für den Fall der Auflassung 
dieser Schule ist diese Stiftung, 
deren Vermehrung sich der Stifter 
vorbehielt, zu gleichem Zwecke dem 
Realgymnasium in Teplitz zuzu- 
wenden. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
17, September 1887 vom Stadtrate in Teplitz 
ausgefertigt und unterm 9. November 1887 
von der k, k, Statthalterei in Frag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung vom Stadtrate in Teplitz- 
Schönau an Schüler der k. k. Fach- 
schule in Teplitz- Sc hönau ver- 
liehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches die 
Stadtgetneifide Teplitz - Schmau vencaltet, 
beträgt 1,000 K, dessen Reinerträgnis im 
Betrage von 42 K zur Dotierung eines 
Platzes verwendet wird. 



Stüdentske nadani Dra Hehnana 
Hallwicha v Teplici. 

Dr, He rman Ha II wich v^noval svym 
dopisem, rizenym na starostu mösta Trplice a 
danym v Liberci dne 16, srpna 1886, ve kterem 
za propüjöcni öesfncho präva obcanskeho v Te- 
plici dekuje, 500 zl, R, ö. k tomu üöelu, 
aby rocnimi tiroky tohoto kapitdlu 
die volneho tpvdzeni m^stske rady 
V Teplici pod6len byl hodny idk 
c. k. odbornc skoly v Teplici, 



Pro pfipad, ze by tato skola 
byla zru^ena, md sc nadace, jejii 
zv^tseni si zakladatel vyhradil, 
vinovati stejnemu üöelu ve pro- 
spöch redlneho gymnasia v Teplici, 



PrisluSny nadaöni list byl dne 17, zdfi 
1887 möstskou radou v Teplici vyhotoven 
a dne 9. listopadu 1887 c. k, mistodriitel- 
stvlm V Praze potvrzen, 

Nyni udöluje tuto nadaci mist- 
skd rada v Teplici-Sanov^ iäküm 
c, k. odbornc skoly v Teplici-äa- 
novö, 

Nadaöni jmöni, ktere möstskd obec Te- 
plicko-äanovskä spravuje, eint 1.000 K; zjeho 
öisteho vynosu 42 K dotuje sc jedno nadaöni 
misto. 



I. 



Abschrift. 



Verehrtester Freund und Bürgermeister! 



Mit grosser Freude habe ich das mir übersandte prächtige, überaus kunstvoll aus- 
gestattete Ehrenbürgerdiplom nebst Deinem wertben Schreiben erhalten und sage ich 
Dir und meinen verehrten Mitbürgern hiefür sowie für die nur allzu schmeichelhaften 
Worte des Diploms meinen herzinnigsten Dank. Hoffentlich ergibt sich in der Praxis 
recht bald die gute Gelegenheit, meiner viellieben Vaterstadt meine aufrichtige Dank- 
barkeit für 80 viele Anerkennung auch werkthätig zu bezeugen. 

XI. 15* 



11() Dr. Hermann Hallwich. Dr. Hehnan Hallwich. 116 

Hiemit bin ich so frei, Dir den Betrag von fl. 500 in fünf Stück Silberrente 
ä fl. 100 mit der Bitte zu überreichen, diese Papiere dem löbl. Stadtrathe als 
eine Art Stamm- Capital zu demZwecke einhändigen zu wollen, mit den 
alljährlichen Zinsen dieses Capitals einen braven Schüler der dortigen 
k. k. Fachschule nach eigenem Ermessen des löblichen Stadtrathes zu 
bedenken, für den Fall der Auflassung dieser Schule aber die kleine 
Stiftung — deren Vermehrung ich mir vorbehalte — zu gleichem Zwecke 
dem dortigen Realgymnasium zuzuwenden. 

Nochmals tausend Dank, auch für alles Schöne und Gute, das Ihr mir und meiner 
Familie während unseres jüngsten Aufenthaltes in Teplitz erwiesen. Die besten und 
herzlichsten Empfehlungen von Haus zu Haus, insbesondere von deinem 

aufrichtigen, ergebensten 

Dr. Hall wich mp. 
Reichenberg, 16. August 1886. 

Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- Jednoducky opis a c. k. mistodr/ittlätvi 

halterei in Prag. v Prazc. 



II. 

Stiftsbrief 
der Dr. Hermann Hallwich'schen Studentenstiftung in Teplitz. 

Herr Dr. Hermann H a 1 1 w i c h hat mit seinem Briefe ddto. Reichenberg 
16. August 1886, worin er für das ihm verlieliene Ehrenbürgerrecht dankt, dem Bürger- 
meister der Stadt Teplitz den Betrag von fünfhundert Gulden mit der Bitte überreicht, 
diese Papiere dem löblichen Stadtrath als eine Art Stammcapital zu dem Zwecke 
einhändigen zu wollen, mit den alljährlichen Zinsen dieses Capitals 
einen braven Schüler der hiesigen Fachschule nach eigenem Ermessen 
des löblichen Stadtraths zu bedenken, für den Fall der Auflassung 
dieser Schule aber die kleine Stiftung, deren Vermehrung er sich vor- 
behält, zu gleichem Zwecke dem hiesigen Realgymnasium zuzuwenden. 
D.MS Stadtverordneten-CoUegium hat hievon in seiner am 29. October 1886 öffentlich 
abgehaltenen Sitzung zustimmende und beifällige Kenntnis genommen. 

Die von dem Stifter übersandten fünf Stück Obligationen vom 1. Juli 1868 Silber- 
rente ä 100 fl. Ö. W. Nr. 700.544, Nr. 529.601, Nr. 483.752, Nr. 64.511 und Nr. 19O.ÜG0, 
sämmtlich mit Coupons vom 1. Jänner 1887 und vinculiert auf den Namen „Dr. Hall- 
wich'sche Studentenstiftung'', wurden dem hiesigen städtischen Rentamte in Aufbew^ahrung 
übergeben. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung sichergestellt ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so erklären wir die 
Stiftung für constituiert und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, 
die Stiftung nacli dem AVillen des Stifters zu vollziehen und darüber zu wachen, dass 
das Vermögen ordnungsmässig verwaltet und verwendet werde. 

Wir Gefertigten verpflichten uns zugleich, ohne Bewilligung der Stiftungsbehörde 
mit dem Stiftungscapitale keine w^'e immer geartete Veränderung vorzunehmen und über 
die Gebahrung mit dem Stiftungsvermögen jiihrlicli einen summarischen Rechnungsauszug 
der k. k. politischen Bezirksbehörde vorzulegen. 



117 Dr. Hermann Hallwich. Dr. Hehnan Hallwich. 117 

Urkund dessen ist der Stiftsbrief in drei gleichlautenden Parien verfasst und aus- 
gefertigt worden, wovon eines bei der k. k. Statthalterei, das zweite bei dem Magistrale 
der Badestadt Teplitz, das dritte bei Herrn Dr. Hallwich aufbewahrt wird. 

Magistrat Teplitz, 17. September 1887. 

Der Bürgermeister: 

Stöhr rap. 

Der Stadtrath: 

A. Siegmund mp. 

Die Ausschassmänner: 

0. Feibl mp. 
Josef Kerl mp. 

Z. 95.352. 
Dieser Stiftsbrief wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 9. November 1887. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Friedl mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u o. k. mistodriitelstvl v Praze. 



■♦«»• 



118 



Dr. Julius Meistl. 



Dr. Julias MeitsL 



118 



1883 

August 31. srpna. 



Dr. Julius MeissFsche Studenten- 
Stiftung. 

Der am 16. November 1886 verstorbene 
MUlJr, Julius Meissl vermachte in 
seiner letzten Willenserklärung vom 3L Au- 
gust 1886 zu einer Sfudentenstiftung ein 
Kapital von 6.000 fi. Ö. W. mit der Be- 
stimmung^ daß auf diese Stiftung 
Deszendenten nach seinem verstor- 
benen Bruder Alois Meissl^ in 
deren Abgang Deszendenten nach 
seiner Schwester Babette t^ollak 
und in Abgang solcher Deszenden- 
ten nach seiner Schwester Sophie 
Bie Anspruch haben sollen und 
daß diese Stiftung nur für die 
weltlichen Fakultät en zu gelten 
hat. 

Die Besetzung soll dem jewei- 
lig ältesten Deszendenten des 
Abraham Meissl, des Vaters des 
Stifters, welcher an der Ausübung 
dieses Bechtes nicht dauernd be- 
hindert ist, zustehen. 

Nach der Erklärung des Bru- 
ders des Stifters und Testaments- 
e X ek u t r s Albert Meissl vom 
28, April 1888, welcher die großjährigen 
Krhen des Dr, Julius Meissl beigetreten 
sifid, war die Tntention des Stifters, 
Studierende der Theologie, die- 
selbe n m ögen welcher Konfession 
immer angehören, vom Stiftungs- 
g müsse ausz u schließe n. 

A uß erde in erklärte derselbe, 
daß, wenn keine Deszendenten der 
Geschwister des Stifters vorhan- 
den sein sollten, w el ch e an einer 
weltlichen Fakultät studieren, w ohl 
aber solche, die sich hierauf vorbe- 
reiten, daher an einem Gymnasium 
studieren, diese letzteren zum Stif- 
tungsgenusse in der vom Stifter 
bestimmten Ee ih e nfol g e berufen 
s i n d. 

Fall s a u c h solche A h k ö m m l i n g e 
nicht e.v i sf i rp'en sollten, uoltl aber 
d i V II off u n u g beste h r n s(tl I ( e, d n ß 
k ii uft ig .s* / // / u n g sfä h i g e D r s .: r n d e n- 



Studentske nadani Dra Julia 

Neissla. 

MUDr. Julius Meissl^ dne 16. listo- 
padu 1886 zesnuly. odkdzal ve sviposledni rüli 
ze dne 31. srpna 1886 na efizeni studefUskeho 
nadani kapital 6.000 zl. B. i., ustanoviv, 
ze närok na toto nadani maji miti 
j>otomci pojeho eemrelim hratrn 
Aloisu Meisslovif kdyhy tich 
nebylo, potomci po jeho se.^tre Ba- 
bctk Pollakove, kdyhy ani iäch ne- 
bylo, potomci po jeho sestfe 2ofii 
Bieove, a he toto nadani Jen pro 
svötske fakulty lilatiti md. 



Obsazovdni prisluieti md tomu 
kteremu nej s tar s (mu potomku 
Ahrahama Meissla, otce to eakla- 
datelova, aö-li mu vykon tohoto 
prdva neni trvale znemoinin. 

Die prohldSent hratra zakla- 
datelova a vykonavatele posledni 
vüle Alberta Meissla ze dne28.duhna 
1888, na ktere zletili diidici po Dru Juliovi 
Meisslovi pfistoupili, hylo ümyslem sa- 
kladatele, studujici bohoslovi ja- 
kehokoli ndboienstvi z pozitku na- 
daöniho vylouöiti. 



Mim t prohldsil zmin eny 
Albert Meissl, kdyhy nebylo po- 
tomku sourozencü zakladaielovych, 
kteri by na nöktere svätskcfa- 
kulte studovali, prece vsak ta- 
kovi, kteri by se k tomu pfipravo- 
vali, tedy na gymnasiu studovali, 
ze takovi studujici k poiitku na- 
daönimu v fadä zakladatelem sta- 
novene jsou povoldni. 

Kdyby ani takovych potomku 
nehylo, prece vSak hyla nadeje, ze 
V hudoucnosti takovi potomci sc 
r y s k y t nou, maji uroky po dob u 



119 



Dr. Julias Mcissl. 



Dr. Julius Meissl. 



119 



ten vorhanden sein werden, sollen 
während der Vakanz der Sti/tuufj 
die Zinsen zum Stiftungskapitale 
zugeschlagen und zur Erhöhung 
des Stiftungsgenusses verwendet 
werden. 

In dem Falle aber, wenn keine nach 
dem Willen des Stifters berechtigten Bewerber 
vorhanden sein sollten und auch keine Hoff- 
nung bestehen sollte, daß solche in der Zu- 
kunft vorhanden sein icrrden, sollen auf dirse 
Stiftung den nächsten Anspruch haben De- 
szende^üen aus der Seitenlinie der Eltern des 
Stifters^ und zwar väterlicherseits, welche 
den Namen Meissl, und mütterlicherseits, 
welche den Namen Lustig tragen. 

Falls aber auch solche Bewerber nicht 
existieren sollten, kann eine Änderung der 
Stiftung in der Art eintreten, daß der Stif- 
tungsgenvß überhaupt an arme Studierende 
der weltlichen Fakultäten ohne Unterschied 
der Konfession und Nationalität und ohne 
Rücksicht auf die Verwandtschaft mit dem 
Stifter verliehen werden kann. 

Unter den drei Fakultäten sind nicht 
nur jene der beiden Universitäten in Prag, 
sondern einer Universität überhaupt oder 
doch einer österreichischen Universität zu 
verstehen. 

Der bezügliche Stiftsltrief wurde am 
7. Oktober 1888 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von dem ältesten Deszenden- 
ten des Abraham Meissl, derzeit 
Albert Meissl, besetzt und diese 
Besetzung von der k. k. Statthalte- 
rei in Prag bestätigt. 

Das Stiftungsvermögen, welches die k. k. 
Statthalterei in Prag verwaltet, beträgt 
12.900 K, aus dessen Reinerträgnisse ein 
Platz mit jährlichen 472 K dotiert wird. 



uprdzdnini nadace k uadaönt mn 
kapitdlu bijti jyf irdieny a md jich 
k zv^tseni nadaöniho poiitku byti 
uiit 0. 



Kdyby v^ak nebylo iddnych die vfdo 
zakladatclovy oprdvnönych uchazet^a a take 
nebylo nud^je, ie sc takovi v budoncnosti 
vyskytnou, maji miti na toto nnddni npjbliisl 
ndrok potomci z poboöni linie rodiöü zakla- 
datelorych, a sice z otcovy strany ti, kteri 
se jmenuji Meisslove, a z matöiny, kteH se 
nazyvaji Lustigove. 



Kdyby vsak ani takovych uchazcCn ne- 
bylo, müie se naddni v ten zpüsob zmöniti, 
Jte se poltitek nadaöni propüjöiti mü&e rübec 
chndym studujicim svötskych fakult bez roz- 
dilu näboienstvi a ndrodnosti a bez ohledu 
na pribuzenstvi se zaklculatelem. 



Onömi tremi fakultami rozumöti slusi 
netoliko fakulty obou universit v Praze^ 
nybri university vuhec, neb alespoii nikteri 
Rakouske university. 

Prislusny nadaöni list byl dne 7. Hjna 
1888 c. k. mistodrzitelstvlm v Praze vyho- 
toven. 

Nyni udill toto naddni nej- 
starsi potomek Abrahama Meissla, 
tou dobou Albert Meissl, a c. k. 
mistodriitelstvi toto udileni potvr- 
zu je. 

Nadaöni jmöni, kterö c. k. mistodriitel- 
stvi V Praze spravuje, cinl 12.900 K, a do- 
tuje se z jeho öisteho vynosu jedno misto 
s roönim poiitkem 472 K. 



Abschrift der Abschrift. 



I. 

Mein letzter Wille. 



Geistig vollkommen gesund, erkläre ich Nachstehendes als meinen letzten Willen. 

IL An Legaten bestimme ich: 

a) Zur Errichtung einer Studenten Stiftung 6.000 fl. Ö. W., in Worten 
sechstausend Gulden Österr. Währung. Anspruch auf diese Stiftung 
sollen haben Descendenten nach meinem verstorbenen Bruder Alois 
Meissl, in deren Abgang Descendenten nach meiner Schwester Babette 
Pollak, in Abgang solcher Descendenten nach meiner Schwe ster Sophie 



1 20 ^^» Julius Meissl. Dr. Julias Meissl. ] 20 

llie. Dio Stiftung hat nur für die weltlichen Facultäten zu gelten. Die 
Besetzung soll dcmjcweilig ältesten Descendenten des Herrn Abraham 
Meissl, meines Vaters, welcher zur Ausübung dieses Besetzungsrechtes 
nicht dauernd gehindert ist, zustehen. 

Die Gebüren von den Legaten hat jeder Legatar selbst zu tragen. 

Wischerowitz, am 31. August 188G. 

Dr. Julius Meissl mp. 

Als Testamentszeiigcn unterschrieben: 
Wischcrowitz, am 31. August 1886. 

Antoniu Ba§us mp.. Emanuel Stein mp., Dr. Friedrich Fritsch mp., 

Ztiugü des letztou Willens. Zeuge des letzten Willens. als Testamentszenge und 

Schreiber des letzten Willens. 

Diese zum Amtsgebrauchc ausgefertigte Abschrift stimmt mit dem Originale wörtlich 
übereic. 

Expedit des k. k. Bezirksgerichtes in Böhmisch-Brod, 

am 4. Jänner 1887. 

(L. St.) Jonas mp., 

k. k. Kanzelist. 

Einfache Abschrift l>ci der k. k. Statthai- Jednoduchy opis u c. k. mistodrzitelstvf 

terei in Prag. v Praze. 



II. 

Stiftsbrief 
über die Dr. Julius Meissl'sche Studentenstiftung. 

/ 50 kr. \ 
V Stempel. / 

Der am 16. November IS^6 in Wyscherowitz gestorbene MDr. Julius Meissl hat 
in seiner letzten Willenserklärung vom 31. August 188G zu einer Studenteustiftung 6.U00 fl 
0. W. vermacht und angeordnet, dass auf diese Stiftung Anspruch haben sollen Descen- 
denten nach seinem verstorbenen Bruder Alois Meissl, in deren Abgang 
Descendenten nach seiner Schwester Babette Pollak, in Abgang solcher 
Descendenten nach seiner Schwester Sophie Rie. 

Die Stiftung hat nur für die weltlichen Facultäten zu gelten. 

Die Besetzung soll dem jeweilig ältesten Descendenten des Herrn 
Ab rah am Meissl, seines Vaters, welcher zur Ausübung dieses Besetzungsrechtes nicht 
dauernd gehindert ist, zustehen. 

Nach der Erklärung des Bruders des Stifters und Testamentsexecutors Albert 
Meissl vom 28. April 1888, welcher die grossjährigen Erben des Dr. Julius Meissl 
beigetreten sind, war die Intention des Stifters, Studierende der Theologie, 
diese mögen welcher Confession immer angehören, vom Stiftungs- 
genusse auszuschliessen. Ausserdem erklärte er, wenn keine Descen- 
denten der Geschwister des St i ft er s vorhanden sein sollten, welche an 
einer weltlichen F a c u 1 1 ä t studieren, wohl aber solche, die s i c h h i e r a u f 
vorbereiten, daher an einem Gymnasium studieren, diese letzteren zu 
dem Genüsse der Stiftung in der von dem Stifter bestimmten Reihen- 
folge berufen sind. 



121 I>r. Julius Meissl. Dr. Julius Meissl 121 

Falls auch solche Abkömmlinge nicht existieren sollten, wohl aber die Hoffnung 
bestehen sollte, dass künftig Descendenten der Geschwister des Stifters vorhanden sein 
werden, welche als Universitätshörer oder als Besucher einer Mittelschule in den Genuss 
der Stiftung treten könnten, sollen, dem Charakter der Stiftung als Farailienstiftung 
entsprechend, während der Dauer der Vacauz die Zinsen des Stiftungscapitales zu dem- 
selben geschlagen und zur Erhöhung des Stiftungsgenusses verwendet werden. 

Sobald später ein zum Bezüge des Stiftungsgenusses Berechtigter aus den drei 
berufenen Linien vorhanden sein sollte, ist mit der Verleihung der Stiftung an denselben 
vorzugehen. 

In dem Falle, wenn keine nach dem letzten Willen des Stifters Berechtigten vor- 
handen sein sollten und keine Hoffnung bestehen sollte, dass solche in der Zukunft vor- 
handen sein werden, sollen den nächsten Anspruch Descendenten der Seitenlinie der 
Eltern des Stifters haben, und zwai* väterlicherseits, welche den Namen Meissl, und 
mütterlicherseits, welche den Namen Lustig tragen. Falls auch solche Bewerber aber 
nicht existieren sollten, kann eine Änderung der Stiftung in der Art eintreten, dass der 
Stiftungsgenuss überhaupt an arme Studierende der weltlichen Facultäten ohne Unter- 
schied der Confession und Nationalität und ohne Rücksicht auf die Verwandtschaft mit 
dem Stifter verliehen werden kann. 

Unter den drei weltlichen Facultäten sind nicht nur jene der beiden Universitäten 
in Prag, sondern einer Universität überhaupt oder doch einer österreichischen Universität 
zu verstehen. 

Der Testamentsexecutor Albert Meissl hat am 7. April 1887 nach Abzug der Ver- 
raögensübertragungsgebür per 600 fl. und des Schulfondsbeitrages per 41 fl. 31 kr. für 
die Studentenstiftung an Capital 5.358 fl. 69 kr. erlegt. 

Für diesen Betrag wurde die auf die k. k. Landeshauptcassa in Prag nomine des 
Böhmischen Studentenstiftungsfondes für die MUDr. Julius Meissl'sche Studentenstiftung 
lautende 57ü steuerfreie, a dato verzinsliche Staatsrenten-Obligation dd. Wien vom 
I.März 1888, Nr. 5.195 per 5 700 fl. Ö. W. angeschafft und im gleichnamigen Fonds- 
journale sub P. 1.190 beemj)fangt und in Gebarung genommen. 

Die k. k. Statthalterei erklärt hiemit diese Stiftung für constituiert, wird das 
Vermögen derselben nach den bestehenden Normen verwalten und die Stiftung selbst 
nach den Anordnungen des Stiftsbriefes durch Ausschreibung und, nachdem die Besetzung 
von dem jeweiligen ältesten Descendenten des Herrn Abraham Meissl, des Vaters des 
Stifters, ausgesprochen sein wird, dnrch Anweisung des Stiftungshezuges vollziehen. 

Der gegenwärtige älteste Descendent des Herrn Abraham Meissl erklärt, das Be- 
setzungsrecht zu dieser Stiftung anzunehmen, und verbindet sich für sich und die Nach- 
folger im Besitze dieses Rechtes, das Besetzungsrecht nach den Bestimmungen des Stifts- 
briefes auszuüben. 

Der Stiftsbrief wird in zwei Parien ausgefertigt, von welchen das eine bei der k. k. 
Statthalterei und das zweite bei dem Herrn Albert Meissl aufbewahrt wird. 

Prag, den 7. October 1888. 

Für den Statthalter: 

(I^- St.) Friedl mp. 

Albert Meissl mp. 
Josef Valenta mp., 

als Zeuge. 

Wenzel Peträcek mp., 
aU Zeuge. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



4» 

XI. 16 



122 



Martin Stribrik. 



Martin Stribrik. 



122 



188« 

zafi 20. September. 



Studentske nadäni Martina Stribrika. Martin Stribrik'sche Studentenstiftung. 



Frantiseh Javürek z Vysokeho 
Myta vinoval die vinovaci listiny ze dne 
20, zäfi 1886 po pfdni a vüli sve zemrele 
mankelky Franti§ky Javärkove roz. Stri- 
bfikove kapital 1.000 zL k toniu nöelu, ahy 
üroky z nlho podHovdn hyl syn chu- 
deho Vysokomytskeho remeslntka, 
ktery na gymnasiu veVysokSm 3IytS, 
a kdyby ioho nehylo^na jinem vyssim 
üstavu VC Vysokem Mytö nebo na 
niktere stredni skole öeske vübec 
studuje. 



Pozitek nadace md se nadanci 
ponechati po dobu gymnasijnich a 
universitnich studii, vyjmouc Stu- 
dium theologicke tak dlouho, pokud 
se nadunec bude moci vykdzati vy- 
svideenim aspon prve tridy. 



Prävo ud el V a c i vyhradil za- 
kl adat el Vysokomytske mcstske 
radö. 

Tato nadace md se jmcnovati 
„Naddni Martina Stribrika z Vyso- 
keho Myta\ 

Prislusny nadacni list hyl dne 26. nnora 
1890 mestskou obci Vysokomytskou vyhotoven 
a dne 9. dubna 1890 c. k. mistodrzitelstvim 
V Praze potvrzen. 

Ny ni pr op üjcuj e toto n addni 
V ysokomytskd mcstskd rada. 

Nadainl jmöni^ jez spravuje mcstskd 
obcc Vysokomytskd, cini 2.625 K 19 h a 
dotuje se z jeho cisteho vynosu jedno misto 
s roönim pozitkem 108 K 80 h. 



Franz Javürek aus Hohefimauth 
tvidmete laut d^r Widmungsurkunde vom 
20. September 1886, dem Wunsche und dem 
Willen seiner verstorherien Gattin 
Franziska Javürek geb. Stribrik 
entsprechend^ ein Kapital von 1.000 fl. zu 
dem Zwecke, damit mit den jährlichen 
Interessen der Sohn eines armen 
Hohenmauther Handwerkers, wel- 
cher an dem Gymnasium in Ilohen- 
mauth und, wenn dieses nicht be- 
stehen sollte, an einer ander eri 
höheren Lehranstalt in Hohen- 
mauth oder an einer böhmischen 
Mittelschule überhaupt studiert, 
beteilt werde. 

Der Genuß dieser Stiftung ist 
dem Stiftlinge tvährend der Gym- 
na sial- und Universitätsstudien 
mit Ausnahme der theologischen 
Studien insolange zu belassen, als 
der Stiftung sich wenigstens mit 
einem Zeugnisse der I. Klasse aus- 
weisen kann. 

Das Verleihungsrecht räumte 
der Stifter dem Hohenmauther 
Stadtrate ein. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Stiftung des Martin Stribrik aus 
Hohenmauth*' zu führen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
26. Feher 1890 vi.n der Stadtgetneinde Ho- 
henmauth errichtet und unterm 9. April 1890 
von der k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von dem Hohenmauther Stadt- 
rate verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches die 
Stadtgemeinde Hohenmauth verwaltet, beträgt 
2.625 K 19 h, aus dessen Reinerträgnissc ein 
Platz mit jährlicJien 108 K80 h dotiert wird. 



( 



50 kr. \ 
kolek. / 



I. 

Li stiua venovacf. 



Ja podepsany Frantisek Javürek, soukromnik na Vysokem Mytö, vedle prani 
a vüle me zemrele manzelky Frantisky Javürkovy, dcery Martina Stribrika, byva- 



123 Martin Stfibrik. Martin StnbHk. 123 

leho meäüana na Vysokem Myte, venuju a odevzdaväm timto z penez mou nianzelkou Fran- 
ti§kou Javürkovou mi danych 1.000 zL, to jest jeden tisic zlat3'ch Rak. cisla za näsle- 
do^nim uöelem : 

Na pamdtku meho tchana Martina Stfibfika, m§§fana Vysoko-Mytskeho, budi^ 
zffzena nadace toho druhu, ie roini ürok z onoho 1.000 zl., to jest tisic zlatych, ma 
dostävati syn chudeho femeslnika Vysoko-Mytskebo na gymnasium na 
Vysokem Myte a kdyby gymnasia na Vysokem Myte nebylo, syn chu- 
deho femeslnika Vysoko-Mytskeho na jine vySäi §kole Vysoko- Mytske 
neb na stfedni äkole ceske vübec studujici. 

Pozitky nadace te nälezeti mu budou po öas studii gymnasialnich 
a universitnich — vyjraa Studium theologicke — tak dlouho, dokud 
studujici ten vysvedcenim aspoii prve tfidy vykäzati se s to bude. 

Pr&vo pozitky nadace te zadävati mä pro vzdy pfisluäeti rade krä- 
lovskeho v^nneho mSsta.Vysokeho Myta. 

Poplatky se zfizenim nadace teto spojene hraditi se budou z prveho vynosu na- 
daöniho kapitalu. 

Konecnö vzdaväm se ka^deho jakehokoliv naroku, zadati kapital shora udany neb 
cäst jeho neb ürok& z nöho zpät. 

Nadace tato m^i näzev: 

^Nadace Martina Stfibfika z Vysokeho Myta." 

Dfikazem toho müj ovöfeny podpis. 

Na Vysokem Myte, dne 20. zdi^ 1886. 

Frantiäek JavArek mp. 



/ 36 kr. \ 
V kolek. ) 



Cis. 777. 



Stvrzuje se, ze pan Frantisek Javärek z Vysokeho Myta listinu tuto pfed soudem 
vlastnoruönl podepsal. 

C. k. okresni soud ve Vysokem Myte, 

dne 13. ledna 1887. 

C. k. okresni sondce: 

(L. St.) Kor ab mp. 

Original u purkmistrovsköho üradu kral. Original beim Bürgermeister am te der kgl. 

vennöho mesta Vysokeho Myta. Leibgedingstadt llohonmauth. 



/ Dva 15 kr. \ 
V kolky. ) 



Nadaci list. 



My podepsauf zästupcove obce kral. venneho mesta Vysokeho Myta vyznävame timto 
nadacim listem za sehe a za sve nastupce v üi'ade, ze pan Frantisek Javürek, sou- 
kromnik z Vysokeho Myta, listinou venovaci ze dne 20. zari 1.886, eis. 1806, näsledu- 
jicimi slovy zridil nadaci pro chude studujici na gymnasii Vysokomy tskem : 

„Ja podepsany Franti§ek Javürek, soukromnik na Vysokem Myte, vedle pfani 
a vüle me zemi^ele roan^elky Franti§ky Javürkovy, dcery Martina Stfibfika, byva- 
leho me§fana na Vysokem Myte, venuji a odevzdaväm timto z penez mou manielkoa 
Frantiäkou Javürkovou mi danych 1.000 zl., to jest: jeden tisic zlatych Rak. ßis. za n4- 
sledovnim ücelem: 

Na pamatku meho tchana Martina Stfibfika, meäüana Vysokomytskeho, budiz zfizena 
nadace toho druhu, ze roöni ürok z onoho 1.000 fl., to jest jeden tisic zl., mä dostävati 

XI. 16* 



124 Martin Stribnk. Martin Stnbrik. 124 

syn chudeho femeslnfk^ Vysokomytskelio na gymnasium ve Vysokem 
Myte, a kdyby gymnasiu ve Vysokem Myt§ nebylo, syn chudeho femesl- 
nika Vy sokomytskeho na jine vy§§i §kole Vysokomytske neb na stfedni 
Skole öeake viibec studujici. Pozitky nadace te nalezeti mu budou po 
öas studii gymnasialnich a universitnicb, vyjma Studium theologicke. 
tak dlouho, dokud studujici ten vysvödäenim aspon prve tfidy vykäzati 
se s to bude. 

Pravo pozitky nadace te zadavati maprovzdy pfisluäeti rade kral. 
vfinneho mesta Vysokeho Myta. 

Poplatky se zfizenim nadace teto spojene hraditi se budou z prveho vynosu nadac- 
niho kapitälu. 

Koneönö vzdävam se kazdeho jakehokoliv näroku, zadati kapital 
shora udany neb öast jeho neb ürokü z nSho zp6t. Nadace tato mejz 
näzev: „Nadace Martina Stfibfika z Vysokeho Myta**. V6novany obnos tento byl 
jiz 30, öervna 1886 do „Prvni zaloäny** zde na 5% lirok uloäen a zan vkladni knizka 
£is. 15.083 teze zaloiny na zäklade poukazu öis. 1.806 v üöet fondu gymnasia do pfijmu 
Yzata. 

Üroky z tohoto nadaciho kapitalu plynouci byly koncem kaädeho roku spravniho 
op^t kapitalisov&ny, öim^ do konce srpna 1888 ziskan nadacimu jm^nl pfirflstek per 
112 fl. 12 kr. ^ _ 

P&vodni nadaci kapital per 1.000 zl. byl k cili realisoväni teto nadace dnem 
31. srpna 1888 z „Prvni zaloiny** zde vyzvednut a z neho za obnos 998 zl. 20 kr. byl 
koupen üpis jednotnebo stätniho dluhu Rukouske stnbrne renty ze dne 1. öervence 1888, 
£fs. 57.628, a na nadaci Martina Stfibfika z Vysokeho Myta vinkulovän, znejici na 
1.200 zl. nom., to jest: jeden tisfc dvä ste zlat. Rak. & nom. 

Ponevaö tento statni üpis ze dne 1. ßervence 1888, c. 57.628, na 1200 zl. nom. 
znSjici pro tuto nadaci Tinkulovän a v üöet londu gymnasia ve Vysokem Myt5 fadne vzat 
jest, pfijimame nadaci tuto a zavazujeme se za sehe a sve ndstupce v üfade, ze budeme 
peöi miti, aby pocfnaje Skolnim rokem 1888/89, to jest: dnem 15. zäfi 1888 roöni ürok 
per 50 zl. 40 kr. R. m. z nadaciho kapitalu plynouci aneb vübec po^itek z teto nadace 
dostaval syn chudeho femeslnika Vysokomytskeho na gymnasii ve Vysokem MytS a kdyby 
gymnasia ve Vysokem Mytö nebylo, syn chudeho f*emeslnika Vysokomytskeho na jine 
vysäi äkole Vysokomytske neb na stfedni äkole ceske vübec studujici. 

Pozitky nadace teto nalezeti mu budou die vüle zakladatele po öas studii gymna- 
sialnich a universitnich — vyjma Studium theologicke — tak dlouho, dokud studujici 
ten vysvedcenim aspon prve tfidy vykazati se s to bude. 

Spolu pfijiraame ustanoveni venovaci listiny, ze pravo pozitky nadace te zadavati 
ma pro vzdy pfisluseti rade kral. venneho mesta Vysokeho Myta. Vykonavani, potahmo 
uziviuii teto nadace pocina, jak jiz v pfedu uvedeno, dnem 15. zafi 1888, üroky pak 

z minulosti z nadaciho kapitalu per 1.000 fl. 

od 1. cervence 1886 do 1. zäfi 1888 per 112 fl. 12 kr. 

ürok z kapitalisovanych ürokü per 76 zl. 25 kr. od 1. zafi do 31. pro- 

since 1888 1 fl. 27 kr. 

ürok üpisu statniho ze dne 1. cervence 1888, eis. 57.628 per 1.200 fl. nom. 

od 1. öervence do 15. ziifi 1888 10 fl. 50 kr. 

a zbytek kapitalu od kupu nadaciho üpisu pozüstaly per 1 fl. 80 kr. 

ührnem . . . 125 fl. 69 kr. 

budou po odrazce percentualniho poplatku per 100 fl. — kr. 

nahrady ürokü z üpisu 9 fl. Ol kr. 

a vylohy kupu üpisu 1 fl. 03 kr. 

ührnem per . . . 110 fl. 04 kr. 

V zbytku per . . . 15 fl. 65 kr. 
po odrazce kolku na zadost a na nadaci list 1 fl. 45 kr. 

V koneönem obnosu ... 14 fl. 20 kr. 
ötrnacti zl. 20 kr. R. m. dany po ukonceni prvuiho semestru tohoto §kolniho roku, t. j. 
äkolniho roku 1888/89 jednomu chudemu piliiemu studentu gymnasia Vysokomytskeho 
die podminek vyäe jiz iivedenych. 



125 Martin Stribfik. Martin Stfibrik. 125 

Hledic k tomu, co feöeno, slibujeme za sebe a za 8ve nästupce v üfad6, ie budeme 
o bezpeönost nadaci jistiny nälezitö peöovati, ie 8 ni bez povoleni pi^edstavenycb nada- 
cich üfadfi pfisIuSnych 2ädne zmeny uebudeme £iuiti, ie budeme üroky kazdeho roku 
vybirati a s temito, jak nadacim listem ustanoveno, naklädati. 

Toinu na SYÖdomi sdöläny jsou z tohoto nadaciho listu tri listiny stejneho zuöni, 
väestranni podepsany a podpisy dvou svedkA opatfeDy, z nich^ jedna schoväna jest 
u veleslavneho c. k. mistodrzitelstyf, druhä u slavueho c. k. okresniho hejtmanstvi ve 
Vysokera Mytö a tfeti v pfisluäne pokladnici fondu obecniho vysäiho gynniasia ve Vy- 
sokem Myt6. 

Ve Vysokem Myte, diie 26. linora 1890. 

Jan Schmidt v. r., J. B. Tüma v. r., 

üöetni. purkmistr. 

Jos. Krencl v. r., (L. St.) Dr. Karel Bartsch v. r., 

svedek. radoi. 

PVantisek Cerny v^ r., Josef Dvorak v. r., 

svedek. vybor. 

Jan Barth eldy v. r., 

vybor, 

C. 31.668. 
Tato nadaci listina se stvrzuje. 

Od c. k. mistodriitelstvi v Cechdch. 
V Praze, dne 9. dubna 1890. 

Za mistodrzitele: 
(L. St.) Friedl v. r. 

Original u c. k. mistodrzitclstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



^♦i 



126 



Julesa Sztankovanszky. 



Jalcva SztaDkovansski. 



126 



1886 

Oktober 2. fijna. 



JulcNa Sztuiikovaiiszky-Stirtuiig. 

MlII)o7\ Johann Szlanhovanszky, 
Jcöniffl, nyiffariachrr lüit nml limlcarzt in 
Karlshml, rrr ich feie lauf dry Withmnigs- 
urlcuvflf vom 2. Oktahn* lH8(i eine Stijtunf/ 
zur Förderung der Rekonvaleszenz 
eines 8 — 12jähri<fcn armen, katho- 
lischen und nach Karlsbad zustän- 
digen Mädchens, indem er zu diesem 
Zwecke eine Papierrente im Nomi- 
nalwerte von 1,200 fl, widmete. Diese 
Stiftung hat zum Andenken an das 
Ahlehen seiner Tochter den Namen 
„Üulcsa S zt ank V ans zky- Stiftung'^ 
zu führen. 

Das Verleihungsrecht und die 
Verwaltung des Stiftungsvermögens 
steht dem liiirgermeister der Stadt 
Karlsbad zu. 

Der bezügliche Sfiftsbrief wurde am 
9, August 1887 ausgefertigt und unterm 
:il, Dezember 1889 von der k, k. Statthai- 
terei in Prag bestätigt. 

Nachdem sich ungeachtet wie- 
derholte r Ko n k u r s v erlautbaru n g e n 
um d i ese St iftung keine geeigneten 
Bewerber innen gemeldet haben, ge- 
nehmigte das k. /'. Ministerium des 
I n n e r n i m K i n r e r n e h m e n m it de m 
k. k. M i n i s t e r i u m f ü r Kultu s u n d 
V ntcr r i r h f ü h e r d a s 1\ i n s c h reite n 
d r s S t ift e r s d i c K r w cito r u n g des 
Z w e c k c s d c r r o n i h m g e g r ü n deten 
„J u l c s a S : t a n k o v a n s :kg- St iff u n g^ 
dahin, daß diese Stiftung als lie- 
k n r a l c s ze nten s t if t u n g b e i A h g a n g 
e i )i c s 8 b i s J:J } ä h r i g r n M ä d eh e n s 
einem Knaben dieses Alters ::uge- 
w e n d e t w e r d e n n d d a /), / m Fa 1 1 e 
N / (' // a u e h h i r f // /• k i i n B e w e r b e r 
finden sollte, das frei fn wordene 
Ja h res ert rä (f n i s der Sfit'funf/ an 
e i n e n b e d ü r ft i n e n b r a r e n S e h ü l e r 
(/ e r K a r l s b a d e r M i ttt l < t h ul e, w e l- 
e h e r k a t h o l i s e h e r I\ r / / // / n n h n d 
n a e h Ka rlsbad :: u s f ä nil i g 1 s f. ü h r r 
\' (i rsr h l (t t/ il e s ^! itt ei Sf h u I ' I) * rt /:- 
ttn'S (Inrrh den J> ii r i/trni r i s f r r dt r 

« 

Sftidf K n rl sbtul :u rtrhilfH, fulls 
s i (• // <* /' (' r a u c h h i e tu r k f / f. /» *' fr r /- 



Nadiinj Jiilcse Sztankovanszke. 

MUD r, Jan S ztankov a ns z k g, 
krdlovsky uherskff rada a Idzeiisky lekar 
V Karlovych Varech^ zridil vcnovaci Ustinou 
ze dne 2, fijna 1880 nadaci k uspiseni 
rek onvalescence 8 — 12iletcho^ chu- 
deho, katolickcho a do Karlovych 
Var pfislusneho dävcete^ darovav 
k uöelu tomu papirovou rentu v no- 
minelni cene 1,200 zl, Tato nadace 
md se v upomtnku na jeho zesnulou 
dceru j menovati „naddni Julcse 
S ztankov ans zk 6^. 



Prdvo udölovaci a sprdva na- 
daöniho jmäni pfislu^i purkmistru 
müsta Karlovych Var, 

Pnslusny nadacni list byl dne 9. srpna 
1887 vyhotorcn a dne 31. lirosince 1889 
c. k, mistodrzitelstvim v Praze potvrzen. 

Jelikoz se pfes nekolik konkurs- 
nich ryhläsek o tuto nadaci zddnd 
zptlsobild uchazeöka nepfihldsila, 
schväl ilo c, k, ministerium vnitra, 
dohodnuvsi sc s c. k, ministerie m 
kultu a vyucovdni k zädosti gakla- 
datclovö rozsifeni uöelu jim zalo- 
zenc nadace Julcse Sztankovanske 
vtcn rozum, ie tato nadace jako na- 
dace pro rekonvalescenty^ kdyhy se 
neuchdzelo 8 — 12ilete di^vöe, proptlj- 
citi se md chlapci tehoz v^ku, a kdyhy 
ani takoreho uchazede nebylo, aby 
rolnff roi^nivynos nadaöni udelen 
byl na zdkladö ndvrhu feditele 
stfedni skoly v Karlovych Varech 
tamnim jtu rkm ist rem chudemu^ hod- 
n t' m u ^dku Karlovarske stfedni 
skoly, ktery jest katolik a do Kar- 
lorffch Var pfislusi. Kdyhy se ani 
pro tento pfipad nikdo neuchd sei, 
md se roini ri/fio,'? nadace 2)firaziti 
k n a d a c n i m u j m e n i. 



127 



Julcsa Sztaukovanszky. 



Julcsa Sztankovanszka. 



127 



her fände, das Jahreserträgnis der 
Stiftung dem St iftungskap itale 
zuzuschlagen ist. 

Diese St iftshrief- Änderung wurde in dem 
am 25. Mai 1S95 ausgefertigten und un- 
term 19. November 1895 von der k. k. Statt- 
halterei in Prag bestätigten Stiftsbrief -Nach- 
trag zum Ausdrucke gebracht. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
im Sinne dieses abgeänderten Stifts- 
briefes persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
die Stadtgemeinde Karlsbad verwaltet, beträgt 
2. 833 K 84 h, dessen Reinerträgnis im Be- 
trage von 114 K 1 h Stiftsbrief gemäß zur 
Verleihung gelangt. 



Tato zmena nadacniho listu byla vy- 
znaöena v dodatku k nadaön'.mu listu vy- 
hotovenem 25. kvetna 1895 a potvrzenem od 
c. k. mistodr^telstvi v Praze dne 19. listo- 
2mdu 1895. 

Nyni udili se tato nadace po 
rozumu tohoto zmönöneho nadacniho 
listu. 

Jmöni nadacni, ktere spravuje möstskd 
obec Karlovarskd, Gini 2.833 K 84 h, jehoz 
cisty vynos v sume 114 K l h tidili se rocne 
2)0 rozumu nadacni listiny. 



I. 



Copia. 



Löbliches Bürgermeisteramt! 



Ich beehre uiich anzuzeigen, das ich für den Betrag von 1.000 fl ö. W., sage ein- 
tausend Gulden österr. Währung, österreichische Rente ankaufen und diese Staatsohli- 
gationen am 4. November 1. J. dem löblichen Bürgermeisteramte zu dem Zwecke über- 
senden werde, damit aus diesen Staatspapieren eine Stiftung creiert werde, welche zum 
Andenken an das Ableben unserer Tochter den Namen: „Julcsa Sztankovanszky- 
Stiftung" führen soll. 

Die jeweiligen Jj^hreszinsen dieser Stiftung sind am 3. Juni oder bei Nichtanmeldung 
eines Bewerbers am 31. October von dem jeweiligen Herrn Bürgermeister der Stadt 
Karlsbad zu verleihen, resp. auszuzahlen. 

Der Zweck der Stiftung ist, einem 8 — 12jährigen Mädchen die 
Recon valescenz dadurch zu fordern, dass demselben der Jahresnutzen 
dieser Stiftung zugewendet werde. 

Sollte sich in einem Jahre kein Bewerber finden, so sind im 
nächsten Jahre 2 Bewerber zu betheiligen. 

Die Bedingungen der Verleihung sind: 

1. Die Heimatszuständigkeit zur Stadt Karlsbad. 

2. Nachweis der Mittellosigkeit. 

3. Katholische Religion. 

4. Ärztliches Zeugnis, dass das Kind nach einer schweren Erkrankung ist und zur 
Reconvalenscenz entweder eines Luftwechsels oder einer besseren Ernährung bedarf. 

Ich bitte nun höflichst in diesem Sinne die Ausfertigung des Stiftsbriefes und die 
behördliche Genehmigung desselben zu veranlassen, die Verwaltung der Stiftung zu über- 
nehmen und durch geeignete Verlautbarung in der Zeit von 8 — 14 Tagen vor jedem 
Verleihungstermine die Bewerbung um diese Stiftung zu veranlassen. 

Karlsbad, am 2. October 1886. 

Hochachtungsvoll 

Dr. Johann Sztaukovanszky, 
kgl. UDg. Rath mp. 



128 Julcsa Sztankovanszky. Jalcsa Sztankovanszka. 128 

Vorstehende Abschrift ist mit dem Originale gleichlautend. 
Karlsbad, am 14. Februar 1887. 

Der k. k. Bezirkshaaptmanii : 

(L. St.) Goudenhove m. p. 

Beglaubigte Abschrift bei dem Bürger- Overenv opis a i urkraistrovsk^bo drada 

meisteramte in Karlsbad. v Karlovych Varecb. 



( 



II. 

50 Kreuzer\ 
Stempel. / 

Stiftsbrief. 



Ich endesgefertigter Bürgermeister der ^önigl. Stadt Karlsbad, gleichen politischen 
Bezirkes im Königreiche Böhmen, Urkunde und bekenne für mich und meine Amtsnich- 
folger, es habe der königl. ungarische Rath und Doctor der Medicin Herr Johann 
Sztankovanszky in der Widmungsurkunde vom 2. October 1886 die Errichtung einer 
Stiftung, welche zum Andenken an das Ableben seiner Tochter den Namen „Jelcsa 
Sztankovanszkj-Stiftung*' führen soll, indem er zu diesem Zwecke 1.200 fl. Papier- 
rente nominal im Courswerte von 1.000 fl. mit Coupons vom 1. Mai 1887 erlegte, mit 
nachstehenden Worten angeordnet: 

„Die jeweiligen Jahreszinsen dieser Stiftung sind am 3. Juni oder beiNichtanmeldung 
„eines Bewerbers am 21. October von dem jeweib'gen Herrn Bürgermeister der Stadt 
„Karlsbad zu verleihen, resp. auszuzahlen.*' 

„Der Zweck der Stiftung ist, einem 8 — 12jährigen Mädchen die 
„Reconvalescenz dadurch zu fördern, dass demselben der Jahresnutzen 
„dieser Stiftung zugewendet werde. — Sollte sich in einem Jahre kein 
„Bewerberfinden, sosind im nächsten Jahre 2Bewerber zu betheiligen." 

„Die Bedingungen der Verleihung sind: 

„1. Die Heimatszuständigkeit zur Stadt Karlsbad, 

„2. Nachweis der Mittellosigkeit, 

„3. katholische Religion, 

„4, ärztliches Zeugnis, dass das Kind nach einer schweren Erkrankung ist und zur 
„Reconvalescenz entweder eines Luftwechsels oder besserer Ernährung bedarf." 

Die geschenkte Papierrente wurde zu Händen der Stiftung vinculiert, und besteht 
nun das Stiftungsvermögen aus der Staatsschuldverschreibung de ddto. Wien am 1. Novem- 
ber 1886, Z. 53.798, der 5%igen einheitlichen, mit einer nicht erhöhbaren Steuer von 
167o belasteten öfientlichen Schuld über tausend zweihundert Gulden. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der Karlsbader Stadtcassa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des 
Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehme ich auf Grund der hiezu vom 
Karlsbader Stadtverordneten-Collegium in der Sitzung vom 2. October 1886 ertheilten 
Zustimmung diese Stiftung an und verpflichte mich für mich und meine Nachfolger im 
Amte, darüber zu wachen, dass vom Jahre 1890 an die von dem Stiftungsvermögen ent- 
fallenden jährlichen Nutzungen, dermalen im effectiven Betrage von 50 fl. 50 kr., dazu 
verwendet werden, einem 8 — 12jährigen Mädchen die Reconvalescenz dadurch zu fördern, 
dass demselben der Jahresnutzen dieser Stiftung am 3. Juni oder, wenn sich zu diesem 
Tage keine Bewerberin finden sollte, am 21. October zugewendet werde. 

Die Stiftung tritt mit dem Jahre 1890 ins Leben. 

Die für die Zeit vom 1. November 1886 bis 30. April 1889 einfliessenden Nutzun- 
gen des Stiftungsverniügens per 126 fl. sollen zur Bestreitung der Kosten der Errichtung 
der Stiftung (Stempel zum Stiftsbriefe und Gebühren etc.) dienen, ein sich etwa ergeben- 
der Übersohuss aber in der Karlsbader Sparcassa fruchtbringend angelegt und sammt 
Zinsen, insolange eine Barschaft vorhanden ist, zur Bestreitung der Kosten der alljähr- 
lichen Ausschreibung der Stiftung verwendet werden. 



129 Julcsa Sztankovanszky. Julcsa StÄnkovanszka. 129 

Die Auslagen der StiftsbrieferrichtuDg sowie die Kosten der alljährlichen Aus- 
schreibung derselben 8 bis 14 Tage vor dem Verleihungstermine in einem Karlsbader 
Blatte, dann etwa zu entrichtende Abgaben werden aus den Einkünften der Stiftung 
bestritten. 

Ich Gefertigter gelobe und verpflichte mich für mich und meine Nachfolger im Amte, 
für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
zu sorgen und mit demselben ohne Genehmigung der competenten Stiftungsbehörde keine 
Änderungen vorzunehmen, die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungs- 
vermögens und deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke 
zu veranlassen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen genau und gewissenhaft 
zu erfüllen. ^ 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
gefertigt und von zwei Zeugen mit unterzeichnet worden, und wird eines davon bei der 
k. k. Statthalterei in Prag, das 2te bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Karlsbad 
und das dritte in der Karlsbader Stadtcassa aufbewahrt werden. 

Karlsbad, den 9. August 1887. 

Ludwig Schäffler mp.. Der Bürgermeister: 

Stadtrath als Zeuge. Eduard Knoll mp. 

Wilhelm Schindler mp., 
Stadtrath als Zeuge. 

St.-Z. 74.904. 
Vorstehender Stiftsbrief wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 31. August 1887. 

Für den Statthalter: 

(L. St.) Km och mp. 

St.-Z. 108.805. 

Der Name der obigen Stiftung soll richtig „Julcsa Sz tank o van szky-Stiftung* 
heissen. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 31. December 1889. 

Für den Statthalter: 

(L. St.) Friedl mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodriitelslvi v Praze. 



III. 

(stempel.) Löblicher Stadtrath! 

Nachdem sich für die von mir zum Andenken meiner seligen Tochter errichteten 
„Julcsa Sztankovanszky-Stiftung" trotz wiederholter Ausschreibung bisher kein 
geeigneter Bewerber gefunden hat, so beabsichtige ich, den Zweck dieser Stiftung im 
Sinne der in der beiliegenden Abschrift V- ^©s genehmigten Stiftsbriefes von 
mir beigesetzten Abänderung zu erweitem, und stelle sonach das höfliche Ersuchen: 

XI. 17 



130 Julcsa Sztankovanszky. Julcsa Sztankovanszka. 130 

Der verehrliche Stadtrath wolle den im vorsteheuden Sinne abzuändernden Stifts- 
brief ausfertigen lassen und dessen Genehmigung erwirken. 

Karlsbad, den 22. October 1892 

Kgl. Rath Dr. Johann Sztankovanszky mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



IV. 

( st^ ^^1 ) Nachtrag zu vorstehendem Stiftsbriefe. 

Über das diesem Stiftsbriefe beigeheftete Ersuchschreiben des Stifters Herrn kgl. 
ung. Rath es Dr. Johann Sztankovanszky, Badearztes in Karlsbad, und zufolge der 
vom hohen k. k. Ministerium des Innern im Einvernehmen mit dem hoben Ministerium 
für Kultus und Unterricht ertheilten Genehmigung vom 6. Jänner 1894, Z. 30.539, wird 
folgender Nachtrag zu dem mit hohem Statthalterei-Erlasse vom 31. August 1887, 
Z. 74.904, bestätigten ursprünglichen Stiftsbriefe festgesetzt: 

„In Erweiterung des Stiftungszweckes ist bei Abgang eines acht- 
„bis zwölfjährigen Mädchens der Jahresnutzen der Stiftung einem 
„Knaben dieses Alters zur Förderung der Beconvalescenz zuzuwenden. ** 

Der Passus im Stiftsbriefe: „Sollte sich in einem Jahre kein Bewerber 
finden, so sind im nächsten Jahre zwei Bewerber zu betheiligen*' wird 
hiemit eliminiert. 

Nach Punkt 4 ist beizufügen: 

„Im Falle sich kein Bewerber im vorstehenden Sinne finden sollte, 
ist das freigewordene Jahreserträgnis dieser Stiftung an einen 
bedürftigen braven Schüler der Karlsbader Mittelschule, welcher 
katholischer Beligion und nach Karlsbad zuständig ist, über Vorschlag 
des Mittelschuldirectors (siehe dessen mit hohem Erlasse des k. k. 
Landesschulrathes vom 25. Juli 1894. Z. 19.185, genehmigte Zustimmungserklärung vom 
20. Februar 1894 ad Z. 32) durch den Herrn Bürgermeister der Stadt Karls- 
bad zu verleihen. 

Falls sich aber auch hie für kein Bewerber fände, so ist das Jahres- 
erträgnis der Stiftung dem Stiftungscapitale zuzuschlagen. 

Stadtrath Karlsbad, am 25. Mai 1895. 

Der Bürgermeister: 
Ludwig Seh äff 1er mp. 

Dr. Josef Futa mp., 

Stadtrath. 

Ernst Reinl mp., 
Stadtverordneter. 

Franz Höller mp., 

Stadtverordneter. 

Wird bestätigt. Nr. 177.857. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 19. Movember 1895. 

Für den Statthalter: 

(L. St.) Stummer mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 



-<•>- 



131 



Vaclav a Marie Svobodori. 



Wenzel und Marie Svoboda. 



131 



1886 

prosince 1. Dezember. 



Studentske nadani Vaclava a Mario 

Svobodovych. 

C. Je. zetnshy Skolni Inspektor Vaclav 
Svoboda, eine 7. srpna 1888 v Bradö 
u Jiöina zesnuly, usfanavil ve svcm poslednim 
poflzeni ze dne 1. prosince 1886, danem 

V Fraze, manMkt^ svou Marii Svobodovou 

V ten zpüsoh dMiökou, ie a£ do sve smrti 
hrdti md ujtitek vedle jinych pozemkü tei 
z louky jeniu ndle^ejici zvane „pod Ko^e- 
luhy^ a z pozemkü jemu polovici ndlezcjicich 
zvanych „Tomääovo^ a „Pauknerovo pole^. 
Po jcji smrti maji se vsak pozemky 
ty prodati a z utrzenych pen^z zalo- 
itena hyti nadace k podpore chudeho 
£dka 7. neb 8. tfidy Staromistskeho 
c. k. akademickiho gymnasia v Praze, 
vybornö studujiciho, zvldstö hodld-li 
se vönovati nradu uöitelskömu. 



Po^ivati Ize nadace az do skon- 
ceni studii universitnich. 

Prdvo praesentaöni vyhradil 
z akladatel professorskemu sboru 
jmenovaneho gymnasia, 

Ddle ustanovil zakladatel, ie z penöz 
za zminänd dve pole ztrienych md se jeho 
manielce, pokud se työe jeji dMicüm vypla- 
titi suma 300 zL R, ö, ; vdova zakladatelova 
vsak se vzdala pfi projcdndvdni pozüstalosti 
ndrokn na ttito sunm. 



Vdova Marie Svobodovd, dne 
2(L listopadu 1809 zesnuld, odkdzala 
ddle ve sve posledni vüli ze dne 
3, kvätna 1895 nadaci, jejim manie- 
lern pro studujici akademickeho 
gymnasia zfizene, ji ndleiejici 
polov icky dvou zminenych poli 
„Tomäsova*^ a „Pauknerova". 



XI. 



Wenzel und Marie Svobodasehe 
Stndentenstiftung. 

Der am 7. August 1888 zu Brada bei 
Jicin verstorbene k, k. Landesschulinspektor 
Wenzel Svoboda hat in seiner letzt- 
willigen Erklärung de dato Prag den 1, De- 
zember 1886 seine Ehegattin Marie Svoboda 
in der Art zur Erbin eingesetzt, daß sie bis 
zum ihrem Tode nebst anda'en Grundstücken 
auch den Nutzgenuß der ihm gehörigen 
Wiese „pod Koieluhy" und der ihm zur 
Hälfte gehörigen Grundstücke, genannt „To- 
mdiovo a Pauknerovo pole", zu beziehen be- 
rechtigt ist. Nach dem Tode derselben 
sind aber die Liegenschaften zu 
verkaufen und ist aus dem erzielten 
Kauf Schillinge eine Stiftung zur 
Unterstützung eines armen, mit 
Vorzug studierenden Schülers der 
7, oder 8. Klasse des k. k. akademi- 
schen Gymnasiums in Prag- Alt- 
stadt, besonders wenn derselbe sich 
dem Lehrfache zu widmen gedenkt, 
zu errichten. 

Der Genuß dieser Stiftung hat 
bis zur Beendigung der Universi- 
tätsstudien zu dauern. 

Das Präsentationsrecht räumte 
der Stifter dem Professoren-Kol- 
legium des genannten Gymnasiums 
ein. 

Ferner bestimmte der Stifter, daß aus 
dem seinerzeit zu erzielenden Kaufpreise der 
erwähnten zwei Felder seiner Gattin, bezie- 
hungsweise ihren Erben der Betrag von 
300 fl. Ö. W. ausbezahlt werde, auf welchen 
Betrag jedoch die Witwe des Erblassers 
während der Verlassenschaftsabhandlung nach 
ihrem Gatten verzichtete. 

Die am 26. November 1899 verstorbene 
Witwe Marie Svoboda vernichte 
weiters in ihrem letzten Willen vom 3. Mai 
1895 der von ihrem Gatten er- 
richteten Stiftung für Studie- 
rende des akademischen Gym- 
nasiums die ihr g ehörig e n Hä If- 
ten der zwei früher erwähnten 
Felder „TomdSovo a Paukn erovo 
pole''. 

17* 



132 



Vnclav a Marie Svobodovi. 



Wenzel und Marie Svoboda. 



132 



Po projedndni potüstalosti po Marii 
Svobodove obdrMa studentskä nadace, zalo- 
Send Väclavem Svobodou^ v knihovni vlast- 
nictvi pozemlcy c. lat, 427^ 466/1 a 743 
V Jiöine, kterc dohrovolnou drazhou 2)roddny 
hyly za 5.656 K. 

Po zaplaceni poplafku prevodniho a 
jinych vyloh hyla za zhytek 5,398 K 13 h 
konpena 4^1^^ konmom renta a sepsdn c. k, 
misiodrzifclstvim v Praze dne 5. öervence 
1902 nadaöni list. 



Naddni toto, ktere skolnim 
rokem 1902/03 ve skutek veslOy pro- 
püjöuje c. k. mistodriitelstvi 
V Praze na zdkladö praesentace 
uöitelskeho sboru c. k. akademi- 
ckeho gymnasia v Praze po pred- 
chozim prohld§ eni konkursu 
obvyklym zpüsobem na zminöncm 
üstavu. 

Z vynosu nadacniho jm^ni, spravovaneho 
c, k, mistodrHtelstvim v Praze, dotuje sc 
jedno misto s roönim pozitkem 205 K, 



Nach durchgeführter Verlassetischaft 
nach Marie Svoboda erhielt die von Wenzel 
Svoboda errichtete Studentenstiftung ins 
bücherliche Eigentum die Grundstücke Kot.- Z. 
427, 466/1 und 743 in Jiöm, welche im 
Wege der freiwilligen Feilbietung um den 
Kaufpreis von 5.656 K veräußert tcurden. 

Nach Bezahlung der Übertragung sgehühr 
und andenceitiger Auslagen wurde der Rest- 
betrag von 5.398 K 13 h zum Ankaufe 
einer 4\ Kronenrente über 5.400 K nom. ver- 
wendet und hierauf der Stiftsbrief am 
5. Juli 1902 von der Statthalterei in Prag 
ausgefertigt. 

Diese Stiftung, welche mit dem 
Schuljahre 1902/03 ins Leben trat, wird 
über Präsentation des Lehr kör- 
p er s des k. k. akademischen 
Gymnasiums in Pr a g nach vor- 
heriger Ver lautbar ung des Kon- 
kurses im internen Wege ander 
gedachten Anstalt von der k. k. 
Statthalterei in Prag verliehen. 

Aus dem Erträgnisse des erwähnten 
Stiftungsvermögens, welches gleichfalls von 
der k. k. Statthalterei verwaltet wird, wird 
ein Platz mit jährlichen 205 K dotiert. 



I. 



Opis. 



Ma posledni vüle. 



Za dobre pameti a s üpln}'m rozmyslem uöinil jsem o svem jmeni toto posledni 
pof izeni : 

1. dediökou sveho jmeni ustanovuji svou chof Marii Svobodovou v ten zpüsob, 
aby ho az do sve smrti uiivala se vsemi pravy a povinnostmi, kterez ja jsem m^l: 

a) ctvrteho dilu Podbradske vinice u Jicina, eis. konskr. 17, ktera^ celkem cini 

40 korcü. 
h) cele louky zvane ;,pod Kozeluhy^ u Jicina, niajici vymeru 1.553 ctvereönich sahü 

ve vlozce LXXK G. zapsane v knihach c. k. krajskeho soudu Jiöinskeho a parcelnim 

öislem 743 zaznamenane. 
c^Tomääova pole u Jicina vedle silnice Kbelnicke poloäeneho, die katastru 

cislem 427 parcelnim zaznamenaneho, celkem dva korce 190 ctvereö. sahü 6iniciho, 
d) Pauknerova pole u stezky u Holinu leziciho, parcelniiii c. 465 6 poznamenaneho. 

celkem majiciho vymeru 3 korcü, 3 vertelü a 2072 ßtver. sahü. 

2. Po smrti me choti Marie Svobodove budtez dcery meho bratra Josefa Svobody, 
totiz: Frantiska, Leopoldiua, Emilie, Anna a syn Josef dediökami a dödicem one 
ötvrte casti Podbradske vinice. 

Odhodlaji-li se ostatni podilnici fecene vinice jmenovanym dediökam a dedici odkou- 
piti cäst ctvrtou, povinni budou Jim vyplatit kupni cenu dvou tisicu (2000 zl.) ; za to vsak 
nesmeji dödicky a dedic nikomu nez podilniküm vinice ctvrtou öast prodati. 

3. Tez teprve po smrti me choti budiz louka zvana „pod Kozeluhy^ 
(viz lit. bj a ona dve pole Tomtisovo a Paukuerovo (viz lit. c), d) bucFtez 
prodiiny a z utrzenych penez budiz zalozeno nadani ku podpofe 
chudüho zaka sedme nebosmetfidynaStaromestskemc. k. akademickem 



133 Vaclav a Marie Svobodovi. Wenzel und Marie Svoboda. 133 

gymnasii v Praze vyborne studujiciho, zvlaät§ jestliSe üfadu uöitel- 
skeiDu y^novati se hodlä. 

Fozitek trveji^ az do konce studii universitnicb. 

Prävo praeseniaöni vykonävejz professorsky sbor feöeneho 
gy mnasia. 

4. Ponevadä ma cho£ k zakoupeni Tomaäova a Pauknerova pole tfemi sty (300 zl.) 
pfispela, budiz ji nebo jejioi dedicüm lato summa po prodeji dotcenych pozemkfi 
vyplacena. 

5. Ma chof Marie Svobodova jest die notäfskeho spisu datov. v Praze 18. listopadu 
1878, eis. 8.198 opravnena, louku ^pod Kozeluhy" (viz lit. b) dfive ji nale^itou, ale 
pozdeji mn§ za jeden tisic (1.000 zl.) prodanou, kdykoli ji bude mozno, za tou2 cenu 
1.000 zl. nazpöt koupiti. Jestlize tak uöini, povinna bude 1.000 zl. k zalo^eni svrchu 
fecene lundace studentsk6 u veleslav. c. k. mistodrzitelstvi v Cech&ch sloziti. Ajäak 
opravueua bude obyöejnych ürokü z tohoto kapitalu vypadajicich az do sve smrti uiivati. 

ÜSL potvrzeni tohoto mou rukou sepsaneho zavetu nasleduje muj podpis a piMtla<!;ena 
jest mä peöet. 

V Praze, dne 1. prosince 188G. 

Vaclav Svoboda mp., 

(Li. o.; q Jj^ jy^ zemsky ikolnf inspektor. 

Cislo 8.668 civ. 

Toto posledni pofizeni posud jedine k soudu dodane bylo die celeho zneni pro- 
hlaseno u eis. kr. mestsk. deleg. okresniho soudu v Jiöinc, dne 26. srpna 1888. 

Dor Antonin Daffner mp., 

c. k. sondni adjankt. 

NE. 40.809 et 40.810. 

Pfedstojici opis souhlasi s nekolkovanym z jednoho archu poz&stävajicim prvopisem 
doslovne. 

Z vypravny c. k. zemskeho soudu. 

V Praze, dne 18. zafi 1888. 

Sedlaöek mp. 

Overen;^ opis uc.k.mfstodriitelstviv Praze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



II. 

Opis. U. V. 62/99 

A. 428/99 



2 
Ma posledni vüle. 

Za zdraveho rozumu a dobre pameti uöinila jsem o svem jm^ni toto posledni 
porizeni : 



v 



134 Vaclav a Marie Svobodovi. Wenzel und Marie Svoboda. 134 

Polovice pole cislo 465a, polovice druheho pole dislo 427, prvin tak z^ane 
^Pauknerovo pole", leäiciho u stezky k Holinu, öisio parcelni 465, vymer 3 korce, 
3 vertele a 20 '/., D^ 

Rüvnöi druhe pole tak zvane „Tonia§ovo" lezici na silnici ke Ebelnici vedouci, 
öislo 427, celkem 2 korce 190D" (^iniciho, oboje polovice patfici memu zesnulemu 
manJeli Vaclavu Svobodovi, pfipadne po nie smrti die jeho testamentu 
^aküm Staromestskeho gymnasia na Stipendium. 

Toinuto samemu stipendiu odkazuji ja tez svou druhou polovi ci 
poli, tychz mn6 die kontraktu a pozemkove kniliy nälei^.ejici, a sice 
öislo 465 a polovic druheho pole öislo 427. 

Psäno vlatnoruöne v Jiöine dne 3. kvetna 1895, coz dotvrzuji s mym podpisem. 

Marie Svobodovä mp., 

vdova po c. k. z. §k. inspektoru. 

Prohla^ena u c. k. okr. soudu v Jiöine, 1. prosince 1899. 

(L. St.) KokoSka vi. r. 

Souhlasi doslovnö s prvopisem nekolkovanym. 

Soudni kanccläf c. k. okresniko soudu v Jicine, 

odd. L, dne 1. prosince 1899. 

C. k. prednosta soudni kancels^: 

(L. St.) Richtr vi. r. 

Jednoduchy opis u c. k. mistodriitelstvi Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- 

V Praze. halterei in Prag. 



III. 

Nadacni listiua. 

C. k. mistodrzitelstvi v Öechach stvrzuje timto naledujici: 

^,Pan Vaclav Svoboda, c. k. zemsky skolni Inspektor, dne 7. srpna 1888 

V Brade u Jicina zemfely, die posledniho pofizeni ze dne 1. prosince 1886, zalozeni 
nadani pro studujici temito slovy nafidil: 

„ij. Tez teprve po smrti me choti budiz louka zvami ;,pod Koieluhy" (viz lit. b) 
a ona dve pole ToinaSovo a Pauknerovo (viz lit. c). d) budtez prodany 
H z utrzenych penez budiz zalozeno nadani ku podpofe chudeho zaka 
sedme neb osine tfidy na Staromestskem c. k. akademickem gymnasii 

V Praze vyborne studujiciho, zvlaätö jestlize üfadu uöitelskemu veno- 
vati se hodlä. 

Pozitek trvejz az do konce studii universitnich. 

Pravo praesentaöni vykonävejz profesorsky sbor feöeneho gym- 
nasia. 

'4. Ponevadz ma chof k zakoupeni Tomaäova a Pauknerova pole tfemi sty (300 zl.) 
pfisjfela, budiz ji neb jejim dedieüm tato suma po prodeji dotyönych pozemkü vyplacena. 

Na zäklade tohoto posledniho pofizeni byla prava substituöni pro nadaci pozname- 
nana na zakhidateli nälezejicich polovicich roli c. kat. 427 a 466/1 v Ji6in6 a na temuz 
patfici louce c. kat. 743 v Jicine 



135 Vaclav a Marie Svobodovi. Wenzel und Mario Svoboda. 135 

Vdova po zakladateli Dadace pani Marie Svobodovä se u' pozüstalostnim fizeni 
Tzdala näroku na obnos 300 zl. R. ö. v posledni vftli pod 4 uvedeny." 

Dale pani Marie Svobodovä ve sve posledni vfili ze dne 3. kvetna 1895 ustanovila: 

^M&j zesnuly manSel Vaclav Svoboda, c. k. zemsky §kolni inspektor, odkazal zäküni 
Starom^stskeho gymnasia na Stipendium dve polovice svych poli, a sice polovici tak 
zvaneho pole Pauknerova leziciho u stezky k Holinu 6is. parc. 465 (recte 466/1), tymer 
celelio 3 korce, 3 vertele a 20D°. 

Rovn^z polovici druheho pole, tak zvaneho TomaSova — leJiciho na silnici ke 
Kbelnici vedouci — c. 427 celeho vymeru 2 korce, 4900** £iniciho. 

Ja rovüez sve dve polovice tehoz pole, mne die kontraktu a die 
pozemkove knihy nälezejici, a sice sve polovice poli ß. 465 (recte 466/1) a cislo 427 
odkazuji jako müj man^el tomu samemu stipendiu ääküm Staro- 
mestskeho gymnasial 

Po ümrti pani Marie Svobodove (dne 26. listopadu 1899) bylo pozustalostni fizeni 

provedeno a odevzdaci listinou c. k. okresniho soudu v Jifinö ze dne 22. prosince 1900, 

. . . 428/99 , . 
c. j. A. — ~ skonceno. 

Na zäklade listi^iy teto obdrzela nadace knihovni vlastnictvi pozemkü ö. kut. 427, 
466/1, 743 V Jiöinfi, ktere podle nafizeni p. Väclava Svobody byly prodany, a sice cestou 
dobrovolne drazby soudni. 

Pfi tom byl docilen obnos 5.656 JP, jenä byl kupujicimi u c. k. mistodriitclstvi 
zaplacen a provisorne do Pra2ske mestske spofitelny ulozen, kde üroky v obnosu 
109 JS: 24 Ä pi'irostly. 

Mimo to behem poz&stalostniho fizeni ai ku prodeji pozemkü pfijala c. k. financni 
prokuratura pachtovne celkem v obnosu 546 K bO A, tak^e nadace obdrzela celkem 
6.311 K 84 h. 

Z toho byly zapraveny ütraty pozüstalostniho fizeni v obnosu 32 K 23 ä, na nadaci 
vypadajici poplatek a skolni pfispevek v obnosu 644 K 60 A, danfe a pfirazky v obnosu 
125 K 42 A, odäkodn^ni za pfevzeti bfemen kupujicimu Antoninu Pafikovi v obnosu 
93 K 40 A, nahrada pfeplaceneho pachtovneho 18 Jf 06 A, dohromady 913 JT 71 A, 
tak ie zbyl obnos 5.398 JE" 13 A. 

Za tento obnos byla zakoupena korunovä renta, a pozflstävä nyni jm^ni nadaöni 
z obligace 47o Rakouske korunove renty ze dne 1. bfezna 1902, ö. 45.843, znejici 
na 5.400 korun a vinkulovane pro c. k. zemskou hlavni pokladnu v Praze, jmenem 
Ceskeho studentskebo nadaöniho fondu, pokud se työe studentskeho nadäni Väclava 
a Marie Svobodovych. 

Jelikoä tedy jmeni nadacni die pfedpisü v te pfiöin5 platnych jest zjiäteno 
V c. k. zemske hlavni pokladne v Praze v zurnälu studentskeho nadaöniho fondu 
pod clänkem 1.090 pfijato a take uzitek davä, jeho2 k ücelu nadaönimu upotfebiti Ize, 
toz pfijimä c. k. mistodrzitelstvi nadäni toto a bude o to peöovati, aby od Skolniho roku 
1902/1903 roöni düchody z jmeni nadaßniho, jez nyni 216 K obnääeji, po sräzce pfi- 
spevku k stätni reiii, k üöelu nadacnimu vynalozeny byly. 

Nadace vejde ve skutek v roce äkolnim 1902/1903. 

Poplatek z pfevodu jmeni byl ji^ pfi pozfistalostnim fizeni po zakladateli nadace 
zapraven. 

Vylohy vyhotovenim listu nadaöniho vzeäle budou uhrazeny z dfichodu nadaönich. 

Uvefejneni nadace stane se u c. k. akademickeho gymnasia v Praze 
obvyklyra zpüsobem. 

C. k. mistodrzitelstvi bude o zachoväni nadace a o jistotu jmeni nadaöniho 
peöovati, nadaci propujcovati a o to se starati, aby düchody z jmöni nadaöniho v cas 
dochäzely a tSchze jen k tomu, v tomto nadaönim listu ustanovenemu üöelu uzito bylo 
a aby vübec vSechna zde uvedenä nafizeni pilne a svedomite plnena byla. 

Spolupodepsani ölenove sboru professorskeho slibuji a zavazuji sehe 
i nästupce na zäkladS usueseni sboru professorskeho ze dne 24. bfezna 1902, schväleneho 
vyuosem c. k. zemske skolni rady ze dne 5. dubna 1902, ö. 12.680, ze prävo prae^eq- 
taöni pfi teto nadaci podle ustanoveni teto nadaöni listiny vykonävati budou, 



136 



Vaclav a Marie Svobodovi. 



Wenzel and Marie Svoboda. 



136 



Tomu na däkaz byla tato nadaöni listina ve tfech stejnopisech vyhotoveiia, vsestranne 
podepsana, a bude jeden stejnopis u c. k. mistodriitelstvi v Praze, druhy u c. k. zemske 
hlayni pokladny v Praze, tfeti u c. k. akademickeho gymnasia v Praze uscboyän. 

V Praze, dne 5. cervence 1902. 



(L. St.) 



C. k. mistodrzitel : 

Cüudenhove v. r. 



FrantiSek 2labek v. r., 

.c. k. §kolni rada, svedek. 

Jos. Havranek v. r., 

c. k. Professor, kni2. arcib. kons, rada, svedek. 



Ant. Truhlaf v. r., 

rediiel c. k. akadem. gymnasia. 

Fr. Zlabek v. r. 

Jos. Havranek v. r. 

Zikm. Winter v. r. 

Dor Josef Novak v. r. 

Ant. Jefabek v. r. 

Jan Placek v. r. 

Cyr. Kfii v. r. 

Karel Pänek v. r. 

Dr. Fr. Bayer v. r. 

Fr. Loukotka v. r. 

Dr. Frant. Brdlik v. r. 

Fr. Eocourek v. r. 
Vaclav Vodströil v. r. 

Wenig Karel v. r. 
Machala Frantiäek v. r. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Prazo. 



Original bei der k. k. Siatthalterei in Prag. 



^«t» 



137 



Franz Hanger. 



Franiisek Runger. 



137 



1887 
Jänner 22. ledna. 

Franz Hunger'sche Studenten-Stiftung. Studentske nadäni Frantiska Hungra. 



Die am 16. März 1887 in Görkau ver- 
storbene Theresia Hunger, vermachte in 
ihrem Testamente vom 22, Jänner 1887 zur 
Errichtung einer Studentenstiftung 
für zwei Söhne mittelloser Insassen 
der Ortschaft Piricen bei Görkau, 
welche eine Mittel- oder Hochschule 
mit Erfolg besuchen, ein Kapital, 
von 4.000 ß. mit der ^Bestimmung, 
daß diese Stiftung zum Andenken 
an ihren verstorbenen Ehegatten 
den Namen ^Franz Hung er* sehe 
Studentenstiftung'' führen solle. 

Das Präsentationsrecht räumte 
die Stifterin dem jeweiligen Stadt- 
dechante in Görkau im Einverneh- 
men mit dem jeweiligen Ortsvor- 
steher in Pirken ein. 

Für den Fall, als diese Stiftung 
mangels fähiger Pirkner Knaben 
unb eset zt bleiben sollte, sind die 
diesfälligen Zinsen dem Stiftungs- 
kapitale zuzuschlagen. 

Der bezügliche Stißslrrief wurde am 
12. April 1890 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des Stadt- 
dechantes in Görkau, welcher sich 
mit dem jeweiligen Ortsvorsteher 
in Pirken ins Einvernehmen zu 
setzen hat, von der k, k. Statthal- 
terei in Prag verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der k, k. Statthalterei in Prag verwaltet 
wird, beträgt 0.900 K, aus dessen Reinerträg- 
nisse zwei Plätze mit jährlichen 175 K 60 h 
dotiert werden. 



Terezie Hungrovd, dne 16. bfezna 
1887 V Jirkovö zesnuld, odkdzcda ve sve 
zdveti ze dne 22. ledna 1887 na zfizeni 
studentskeho nadäni pro dva syny 
nemajetnych sousedü v osad6 Bre- 
zenci u Jirkova, ktcfi stredni 
nebo vysokou §kolu s prospächem 
navstövuji, kapital 4.000 zl, s uröe- 
nim, fe toto nadäni md se jmenovati 
na pamdtku jejiho zemreleho man- 
Sela „Studentske nadäni Frantiska 
Hungra^. 

Prdvo praesentaini vyhradila 
zakladatelka tomu kteremu d^kanu 

V J irkov i ve shodä s poiasnym 
mistnim pi^edstavenym v Brezenci, 

Kdyby toto nadäni v nedostatku 
zpüsobilych Bfczeneckych jinochü 
züstalo neobsazeno, maji se pfi- 
padni üroky pfiraziti ke kapitälu, 

Prislusny nadaini list byl dne 12. dubna 
1890 c. k. mistodriitelstvim v Praze vyho- 
toven. 

Nyni propüjöuje toto nadäni 
c. k. mistodriitelstvi v Praze na 
zdkladi praesentace m^stskeho d^- 
kana v Jirkova, ktery se md dohod- 
nouti s mistnim pf edstavenym 

V Brezenci. 

JmSnt nadaöni, ktere spravuje c. k, 
mistodr^itelstvi v Praze öini 9.900 K; zjeho 
öisteho vynosu dotuji se dv6 mista s rocnimi 
poHtky po 175 K 60 h. 



I. 

Letztwillige Anordnung 
der Theresia Hunger, Bürgerswitwe in Görkau NC. 278. 

Für den Fall meines Ablebens treffe ich bei voller Besonnenheit, mit Überlegung 
und P>nst, frei von Zwang, Betrug und wesentlichem Irrthum. nachfolgende letztwillige 
Anordnung: 



XI. 



18 



138 Franz HuDger. Frantüek Hanger. 138 

Sechstens vermache ich auf eine Studentenstift UDg für 2 Söhne mittel- 
loser Insassen der Ortschaft Pirken hei Görkau, welche eine Mittel- 
oder Hochschule mit Erfolg besuchen, den Betrag von 4.000 fl. O. W., 
sage viertausend Gulden Ost. Währg., wobei ich bestimme, dass diese 
Stiftung zum Andenken an meinen verstorbenen Ehegatten „Franz 
Hunger'sche Studentenstiftung'* benannt werde, und dass das Präsen- 
tationsrecht für diese Studentenstiftung von dem jeweiligen Herrn 
Stadtdechant in Görkau im Einvernehmen mit dem jeweiligen H. Orts- 
vorsteher in Pirken ausgeübt werde. 

Zugleich bestimme ich, dass für den Fall, als zeitweilig keine 
Pirkner Knaben, welche diese Stiftung erlangen könnten, vorhanden 
wären, die diesiälligen Zinsen dem Stammcapitale der unbesetzten 
Stiftung zuwachsen sollen. 

Siebentens vermache ich auf eine Studentenstiftung für zwei 
Söhne armer Gemeindeangehöriger der Stadt Görkau, welche eine 
Mittel- oder Hochschule mit Erfolg besuchen, den Betrag per 4.000 fl., 
sage viertausend Gulden Ost. Währg., wobei ich bestimme, dass diese 
Studentenstiftung „Studentenstiftung der Bürgerswitwe Theresia 
Hunger" benannt werde, und dass ich das Verleihungsrecht dieser Stu- 
dentenstiftung dem jeweiligen Herrn Bürgermeister in Görkau im 
Einvernehmen mit dem H. Stadtdechant in Görkau übertrage. 

Zum Beweise dessen habe ich dieses Testament vor den mitgefertigten, von mü* 
erl)etenen und gleichzeitig anwesend gewesenen drei Herren Testamentszeugen als meinen 
letzten Willen bestätigt, dasselbe selbst eigenhändig unterschrieben und von den drei 
Herren Zeugen als Testamentszeugen mit unterfertigen lassen. 

Gör kau, am 22. Jänner 1887. 

Theresia Hunger mp. 

Jos. Honig mp., Louis Klenert mp., Kajetan Schuldes mp., 

TestainentszGuge. Testamentszeuge. Testamentszeuge. 

Z. 1.379 c. 
Kundgemacht am 17. März 1887 bei dum k. k. Bezirksgerichte Görkau. 

Müller mp. 

Mit dem ungestempelten Originale gleichlautend. 

Expedit des k. k. Bezirksgerichtes Görkau, 

19. März 1887. 

Jahnl mp. 

Einfache Abschrift einer vidimierten Copie Jednoduchy opis overen^ kopie u c. k. 

bei der k. k. Statthai terei in Prag. mistodr^itclslvi v Praze. 



II. 

/ 50 kr. \ 

V Stempel. J Stiftsbrief 

über die von Theresia Hunger, Bürgerswitwe in Görkau, angeordnete Franz Huuger- 
sche StudentenstiftuDg für Söhne mittelloser Insassen der Ortschaft Pirken bei Görkau. 

Die am 16. März 1887 in Görkau verstorbene Frau Theresia Hunger hat laut des 
am 17. März 1887 bei dem Bezirksgerichte Görkau kundgemachten Testamentes 



139 Franz Hunger. Franti§ek Hunger. 139 

de dato 22. Jänner 1887 die Errichtung einer Stiftung mit nachstehenden Worten 
angeordnet : 

„Abs. 6. Vermache ich auf eine Studentenstiftung für 2 Söhne mit- 
telloser Insassen der Ortschaft Pirken bei Görkau, welche eine Mittel- 
oder Hochschule mit Erfolg besuchen, denBetrag von 4000 fl., sage vier- 
tausend Gulden Ö.W., wobei ich bestimme, dass diese Stiftung zum Andenken 
an meinen verstorbenen Ehegatten „Franz Hunger'sc he Studentenstiftung" 
benannt werde, und dass das Präsentationsrecht für diese Studenten- 
stiftung von dem jeweiligen Stadtdechant in Gör kau im Einvernehmen 
mit dem jeweiligen H. Ortsvorsteher in Pirken ausgeübt werde. 

Zugleich bestimme ich, dass für den Fall, als zeitweilig keine 
Pirkner Knaben, welche diese Stiftung erlangen könnten, vorhanden 
wären, die diesfälligen Zinsen dem Stammcapitale der unbesetzten 
Stiftung zuwachsen sollen. 

Von dem Legate per 4.000 fl. wurde die Erbgebür per 400 fl. und Schulbeiträge 
per 19 fl. 32 kr., die Portogebür per 1 fl. 20 kr. und die Quittungsstempelgebür per 
12 fl. 50 kr. in Abzug gebracht und von dem Reste eine 57o steuerfreie Staatsrenten- 
obligation zum Course von 97 fl. 20 kr. angekauft und dieselbe, bestehend in der Obli- 
gation Nr. 4.143 vom 1. September 1887 per 3.700 fl., lautend auf die k. k. Landes- 
hauptcassa in Prag noe der Franz Hunger^schen Studentenstiftung für 2 Söhne mittel- 
loser Insassen der Ortschaft Pirken bei Görkau, vinculiert und im Journale des Studenten- 
stiftungsfondes sub P. 1.856 in Empfang genommen. 

Nachdem auf diese Weise das Stiftungsvermögen sichergestellt ist, erklärt die 
k. k. Statthalterei die Stiftung für constituiert und wird für die Verwaltung des Ver- 
mögens nach den bestehenden Normen sorgen und die Stiftung selbst über Präsentation 
des jeweiligen Herrn Stadtdechanten in Görkau, welcher sich mit dem jeweiligen Orts- 
vorsteher in Pirken ins Einvernehmen zu setzen hat, nach den Bestimmungen des Stifts- 
briefes durch Verleihung vollziehen. 

Der gefertigte Stadtdechant in Görkau und der gefertigte Ortsvorsteher in Pirken 
erklären für sich und ihre Nachfolger im Amte, das Präsentationsrecht für diese Stiftung 
anzunehmen, und verbinden sich, dasselbe nach den Bestimmungen des Stiftsbriefes 
auszuüben. 

Der Stiftsbrief wurde in 3 Parien ausgefertigt, wovon eines bei der k. k. Statt- 
halterei, das zweite bei dem Stadtdechante in Görkau und das dritte bei dem Ortsvor- 
steher in Pirken aufbewahri wird. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief von der k. k. Statthalterei unter Bei- 
drückung des Amtssiegels gefertigt und von dem Stadtdechante in Görkau und von dem 
Ortsvorsteher in Pirken mitgefertigt. 

Prag, am 12. April 1890. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Friedl mp. 

(L. St.) Franz Egert mp., 

Dechant in Görkau. 

(L. St.) Ludwig Fiedler mp., 

Bürgermeister. 

(L. St.) Franz Wächter mp., 

Orts Vorsteher. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. rafstodrzitelstvf v Praze. 



•«•»• 



XI. 18* 



140 



Theiesia üanger. 



Terezie Hungrova. 



140 



1887 
Jänner 22. ledna. 

Studentenstiftung der Burgerswitwe Studentske nadäni vdovy po mesfano 

Theresia Hunger. Terezie Hungrove. 



Die am 16. Märe 1887 in Görkau ver- 
storhene Burgerswitwe Theresia Hu nger 
vermachte in ihrem Testamente vom 22. Jänner 
1887*) zur Errichtung einer Stu- 
dentenstiftung für zwei Söhne ar- 
mer Gemeindeangehöriger der 
Stadt GörkaUy welche eine Mittel- 
oder Hochschule mit Erfolg besu- 
chen, ein Kapital von 4000 fl. Ö. W. 
mit der Bestimmung, daß diese 
S t u d ent e n Stiftung den Namen 
„Studentenstiftung der Burgers- 
witwe Theresia Hunger*' führen 
solle. 

Das Verleihungsrecht dieser 
Stiftung räumte die Stifterin dem 
jeweiligen Bürgermeister der Stadt 
Görkau im Einvernehmen mit dem 
Stadtdechante in Görkau ein. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
6. Oktober 1889 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des Bürger- 
meisters in Gör kau, welcher sich 
mit dem Stadtdechafite in G örk au 
ins Einvernehmen zu setzen hat, von 
der k. k. Statthalterei in Prag ver- 
l i ehe n. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt 9,800 K, aus dessen Reinerträgnisse 
zwei Plätze mit jährlichen je 174 K dotiert 
werden. 



Vdova po mähtanu Terezie Hungt* 
rovd, dne 16. bfezna 1887 v Jirkovc ze- 
snulä, odkdzala ve sve posledni vüU ze dne 
22. ledna 1887*) na zfizeni studenf- 
skeho nadäni pro dva syny chudych 
prislusnikü mista Jirkova, ktcfi 
stredni nebo vysokou skolu s pro- 
spechem navstövuji, kapital 4.000 zl. 
R. ö.y ustanovivsi, ie toto nadäni 
md sc jmenovati ^Studentske na- 
däni vdovy po mistanu Terezie 
Hungerove". 



Prdvo udSlovati toto naddni 
vyhradila zakladatelka tomu kte- 
remu starostovi mästa Jirkova ve 
shodS s däkanem v JirkovS. 

Pflslusny nadaöni list byl dne 0. fijna 
1889 c. k. mistodriitelstvim v Praze vy- 
hotoven. 

Nyni udili toto nadäni c. h 
mistodrzitelstvi v Praze na zd- 
klade jyraesentace starosty v Jir- 
kova, jen^ se md dohodnouti s mesf- 
skym dökanem tamze. 



Jmcni nadaöni, ktere spravuje c. k. 
mistodrzitelstvi v Praze, eint 9.800 K, z jeho 
cisteho vynosu dotuji sc dv6 mista hmU 
s rocnim pozitkem 174 K. 



( 



Mkr ^ Stiftsbrief 

hteropel J 

Über die von Theresia Hunger, Bürgerswitwe in Görkau angeordnete Studenten- 
stiftung der Bürgerswitwe Theresia Hunger für Söhne armer Gemeindeangehöriger der 

Stadt Görkau. 



Die am 16. März 1887 in Görkau verstorbene Frau Theresia Hunger hat laut des 
am 17. März 1887 bei dem k. k. Bezirksgerichte Görkau kundgemachten Testamentes 



♦) Das Testament der Sti fterin There- 
sia Hunger sieh bei der Franz Ilunger'schen 
Studeutonstiftung unter Nr 814 dieses Bandes. 



♦) Zavef zakladatelky Terezie Hun- 
grove viz pH studentskem nadäni Frantiska Huu- 
gra pod eis. 814 tohoto svazku. 



141 



Theiesia Hunger. 



Tenzie Hungrova. 



141 



de dato 22. Jänner 1887 die Errichtung einer Stiftung mit nachstehenden Worten 
angeordnet : 

„Abs. 7. Vermache ich auf eine Studentenstiftung für 2 Söhne armer 
Gemeindeangehöriger der Stadt Görkau, welche eineMittel- oderHoch- 
schule init P]rfolg besuchen, den Betrag per 4.000 fl., sage viertausend 
Gulden Ö. W.. wobei ich bestimme, dass diese Studentenstiftung: „Stu- 
dentenstiftung der Bürgerswitwe Theresia Hunger" benannt werde, 
und dass ich dasVerleihungs recht dieser Studentenstiftung dem jewei- 
ligen Herrn Bürgermeister in Görkau im Einvernehmen mit dem Herrn 
Stadtdechant in Görkau übertrage." 

Von dem Legate per 4.000 ü. wurden die Erbgebühr per 400 fl. und der Schul- 
beitrag per 19 fl. 32 kr., die Portogebühren per 1 fl 20 kr. und die Quittungsstempel- 
gebür per 12 fl. 50 kr. in Abzug gebracht und von dem Reste eine T)"/,, steuerfreie 
Staatsrentenobligation zum Course von 97 fl. 20 kr. angekauft und dieselbe, bestehend 
in der Obligation Nr. 4.144 vom 1. September 1887 per 3.700 fl., lautend auf die k. k. 
Landeshauptkassa in Prag nomine der Studentenstiftung der Bürgerswitwe Theresia 
Hunger für 2 Söhne armer Gemeindeangehöriger der Stadt Görkau. vinculiert und im 
Journale des Studentenstiflungsfondes sub P. 1.856 in Empfang genommen. 

Nachdem auf diese Weise das Stiftungsvermögen sichergestellt ist, erklärt die 
k. k. Statthalterei die Stiftung für constituiert und wird für die Verwaltung des Vermögens 
nach den bestehenden Normen sorgen und die Stiftung selbst über Präsentation des 
jeweiligen Bürgermeisters in Görkau, welcher sich mit dem jeweiligen Stadtdechant ins 
Einvernehmen zu setzen hat, nach den Bestimmungen des Stiftsbriefes durch Verleihung 
vollziehen. 

Der gefertigte Bürgermeister in Görkau und der gefertigte Stadtdechant in Görkau 
erklären für sich und ihre Nachfolger im Amte, das Präsentationsrecht für diese Stiftung 
anzunehmen und dasselbe nach den Bestimmungen des Stiftsbriefes auszuüben. 

Der Stiftsbrief wurde in 3 Parien ausgefertigt, wovon eines bei der k. k. Statthalterei, 
das zweite bei dem Bürgermeister in Görkau und das dritte bei dem Stadtdechant in 
Görkau aufbewahrt wird. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief von der k. k. Statthalterei unter Beidrückung 
des Amtssiegels gefertigt und von dem Bürgermeister in Görkau und von dem Stadt- 
dechante in Görkau mitgefertigt. 

Prag, den G. October 18b9. 



(L. St.) 



Franz Egert mp., 

Dechaut in Görkau. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 

F r i e d 1 mp. 



(L. St.) Ludwig Fiedler mp., 

BürgermeiBter. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag". 



Original u c. k. mistodr^itelstvi v Praze. 



142 



P. Wenzel Krug. 



P. Vaclav Krug. 



142 



1887 
Feber 1. ünora. 

Wenzel Krugsche Studenten-Stiftung. Studentske nadani Vaclava Kroga. 



Der am S. Dezember 1887 zu Friedland 
verstorbene Neustädter Personaldechant und 
Pfarrer Wenzel Krug vermachte in seinem 
schriftlichen Testamente vom 1. Feber 1887 
zur Errichtung einer Studenten- 
Stiftung ein Kapital von 1.000 fl. 
mit der Bestimmung, daß die jähr- 
lichen Zinsen dieses Kapitales 
einem dürftigen Gymnasialschüler, 
der sich mit einer g ut en Sitten- 
klasse und einer entsprechenden 
Fortgangsklasse auszuweisen ver- 
mag, zu verleihen sind. 

Der Stiftungsgenuß hat bis zur 
Vollendung der Studien am Ober- 
gymnasium zu dauern. Sollte aber 
der Stiftung Theologie studieren, 
so hat er bis zur Priesterweihe im 
Stiftungsgenusse zu verbleiben. 

Ansjyruch auf den Stiftungs- 
getiuß hat in erster Linie ein 
Studierender aus der Verwandt- 
Schaft des Stifters, in zweiter 
Linie e i n d ü r f t ig er G y mnas i a l- 
Schiller aus dem Gehurtsorte des 
Stifters, Bölimisch-Leipa, hei deren 
Abgang endlich ein anderer Stu- 
dent des Böhmisch-Leipaer Gymna- 
s i u m s. 

Das Verleihung sr echt räumte 
der Stifter dem Biirgermeisteramte 
i n B ö h m, -Lcipa im Einverst ä n d- 
n isse mit dem Stadtdechante da- 
selbst ein. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
20. August 1893 ausgefertigt und unterm 
22. April 1894 von der k. k. Statthalteroi 
in Prag bestätigt. 

Gegemvärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
V071 der Stadtgemcitide Böhmisch- Leipa ver- 
ivaltct wird, beträgt 2.200 K, ans dessen 
lleincrträgyiisse ein Platz mit jährlichen 
92 K 40 h dotiert ivird. 



Novom^sfsky osobni däkan afardf Vac- 
lav Krug, dne 8. prosince 1887 ve Frid- 
landu zesnuly, odkdzal ve sve pisemni zd- 
viti ze dne l.iinora 1887 na zfizeni stu- 
dentskeho nadani kapital 1.000 zl.^ 
ustanoviv, ic roöni üroky tohoto ka- 
pitälu pripadnouti majt chudemu 
gymnasistovi, ktery se müie vykä- 
zati dobrou z ndmkou z mravu a 
prospßchu. 



Poziväni nadace trvati mä az 
do ukonöeni studii na vys^im gym- 
nasiu. Kdyby vsak nadanec studo- 
val theologii, mä poSivati nadace 
ai do prijeti sveceni na knezstvi. 

Ndrok na poSitek nadaöni maji 
V prvni fadP, studujici z prihnzen- 
stva zakladatelova, v druhe rade 
chudy studujici gymna sia z rodiste 
zakladatelova Öeske Lipy, kdyby 
takovych nebylo, jiny studujici 
Ceskolipskeho gymnasia. 



Prdvo ud6lovaci vyhradil za- 
kladatel purkmistrovskemu üradn 
V öeske Lipe ve shodß s mestskym 
dckanem tamze. 

Prisliisny naäaöni list byl dne 20. srpna 
1893 vyhotoven a dne 22. dubna 1894 c. k, 
mistodrzitelstvim v Praze potvrzen. 

Nyni udili sc tato nadace po 
rozumu ustanoveni nadacni listiny. 

Jmeni nadacni, jez spravuje mestskd 
obec Ceskolipskd eint 2.200 K; z jeho ci- 
sfeho vynosu dotuje sc jedno misto s rocnim 
pozithcm 92 K 40 h. 



143 P. Wenzel Krug. P. Vaclav Krug. 143 

I. Abschrift. 

t t t 

Im Namen der allerheiligsten Dreieinigkeit Gott des Vaters, des Sohnes und des 
heiligen Geistes Amen. 

Da die letzte Stunde, die uns Sterblichen allen einmal schlägt, früher eintreffen 
könnte, als man es ahnet, so halte ich es für meine heilige Pflicht, schon jetzt bei ganz 
gesundem Körper, bei vollem Verstände und klarem Bewusstsein meine letztwillige An- 
ordnung hiemit ausdrücklich zu errichten und niederzuschreiben. 

10. Nebstdem vermache ich behufs Creierung einer Studentenstiftung den 

Betrag per . . . .^ 1.000 fl. — 

Die jährlich fälligen Zinsen dieser Stiftung sollen zufallen einem dürf- 
tigen Gymnasialstudierenden, der sich mit einer guten Sittenclasse 
und entsprechendenFortgang sc lassen auszuweisen vermag. Die Stiftungs- 
genusszeit soll sich bis zum Termin des vollendeten Obergymnasiums 
erstrecken, sollte aber der Stiftungsniesser Theologie studieren, so 
soll er im Stiftungsgenusse verbleiben, bis er die priesterliche Weihe 
empfangen. Anspruch auf diesen Stiftungsbezug soll in erster Linie 
haben ein Studierender aus meiner Verwandtschaft, in zweiter Linie 
ein dürftiger Gymnasialstudent aus meinem Geburtsorte Böhm.-Leipa, 
bei deren Abgang endlich ein anderer Student des Leipaer Gymnasiums. 
Die Verleihung dieser betreffenden Stiftung steht zu dem Leipaer 
Bürgermeisteramte im Einverständnisse des dortigen Stadtdechantes. 

Zur Bekräftigung dessen habe ich dieses mein Testament ganz eigenhändig unter- 
schrieben, wie auch mit meinem eigenen Siegel bestätigt. 

Friedland, am 1. Feber 1887. 

P. Wenzel Krug mp., 

(L. S.) Dechant in P, ald Testator. 



Vom k. k. Bezirksgerichte inFriedland Od c. k. okres. soudu ve Fridlandc 

angefertigte lithographierte Abschrift vyhotoveny litografovany opis bez overo- 

ohne Beglaubigungsformel bei der k. k. Statt- vaci formule u c. k. mistoJr^itelstvi v Praze. 
haltcrei in Prag. 



II. 

Stiftsbrief. 

/ 50 kr. \ 
\ Stempel. / 

Wir gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde B.-Leipa, politischer Bezirk B.-Leipa 
in Böhmen, und ich Raimund Fuchs, derzeit Dechant in B.-Leipa, Urkunden und bekennen 
kraft dieses Stiftsbriefes für uns und unsere Amtsnachfolger, es habe der am 8. December 
1887 zu Friedland verstorbene Neustädter Personaldechant und Pfarrer 
Wenzel Krug in seinem schriftlichen Testamente dto. Friedland am 9. November 1887*) 
zur Errichtung einer Studentenstiftung nachstehende Bestimmung getroffen : 



♦) Das Testament ist richtig am 1. Febcr 1887 ♦) Testament jent datovau spravnö dne 1. ünora 

datiert, ein Codicill ist vom 9. November 1887. 1887, kodicill jest ze dne 9. listopadu X887. 



1 44 P. Wenzel Krug. P. Vadav Krug. 1 4 4 

10. Nebstdem vermacLe ich behufs Creierung einer Studentenstiftung den Betrag 
von 1.000 fl. Die jährlich fälligen Zinsen dieser Stiftung sollen zufallen 
einem dürftigen Gymnasialstudierendcn, der sich mit einer guten 
Sittenclasse und entsprechenden Fortgangsciasse auszuweisen vermag. 

Die Stiftungsgenusszeit soll sichbis zumTermine des vollendeten 
Obergymnasiuras erstrecken; sollte aber der Stiftungsniesser Theo- 
logie studieren, so soll er im Stift ungsgenusse verbleiben, bis er die 
priesterliche Weihe empfangen. 

Anspruch auf diesen Stift ungsbezug soll in erster Linie haben ein 
Studierender aus meiner Anverwandtschaft, in zweiter Linie ein dürf- 
tiger Gymnasialstudent aus meinem Geburtsorte B.-Leipa, bei deren 
Abgang endlich ein anderer Student des Leipaer Gymnasiums. 

Die Verleihung dieser betreffenden Stiftung steht dem Leipaer 
Bürge rmeisteramte im Einverständnisse des dortigen Stadtdechantszu. 

Die Stiftungserrichtungskosten sowie die Vermögeiisübertragungsgebüren sind vom 
Zinsenertrage zu bestreiten. 

Der nach Abzug der dieses Stiftungslegat treflfenden 107u Übertragungsgebür per 
100 fl. in dem Sparcassabuche Nr. 127.034 fruchtliringend angelegte Legatsbetrag sammt 
angelegten Zinsen per 1.057 fl. 81 kr. wurde erhoben, mit demselben eine Staatsschuld- 
verschreibung ddto, Wien am 1. August 1892, Nr. 170.461 über 1.050 fl. beschafift, deren 
Zinsen vom 1. August 1892 angefangen zahlbar sind, welche StaatsschuldverschreibuDg 
auf den Namen P. Krug'sche Studentenstiftung in B.-Leipa vi nculiert würde, welche 
Obligation sammt einem Barbetrage von 41 fl. 78 kr. Ö. W. zufolge des Erlasses der hohen 
k. k. Statthalterei vom 7. November 1892, Z. 11.185, intimiert von der löbl. k. k. Bezirks- 
hauptmannschaft B.-Leipa am 12. December 1892, Z. 23.927, der Stadtgemeinde B.-Leipa 
übermittelt wurde und in der Stiftungscassa der Stadtgemeiude B.-Leipa verwahrt wird. 

Nachdem sonach das Stiftungsvermögen, in der Staatsschuldverschreibung dto Wien 
1. August 1892, Nr. 170.461, fruchtbringend angelegt, auf den Namen der P. Krug'schen 
Studentenstiftung vinculiert, in der Stiftungscassa der Stadtgemeinde B.-Leipa in Empfang 
genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nehmen wir diese Stiftung im Grunde des Gemeindeausschussbeschlusses vom 
19. Deceraber 1892 an und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, 
darüber zu wachen, dass vom Jahre 1893 angefangen die von dem Stiftungsvermögen 
entfallenden jährlichen Nutzungen, dermalen im effectiven Betrage von 44 fl. 10 kr., 
alljährlich einem dürftigen Gymnasialstudierenden nach der vorstehenden stilterischen Anord- 
nung ausbezahlt werden. 

Der Barbetrag per 41 fl. 78 kr. des Stiftungsvermögens soll zur Deckung der Aus- 
lafi^en der Stiftsbrieferrichtung verwendet werden ; die Percentualgebür ist bereits von den 
Erben der Stifters abgezogen und von denselben an das Gebürenärar berichtigt worden. 

Sollte von dem erwähnten Restbetrage etwas erübrigen, so wird dieser Rest in einer 
Sparcassa fruchtbringend angelegt werden, bis er so gross geworden ist, dass aus dem- 
selben ein Wertpapier mindester Gattung (derzeit 50 fl. nominal) zur Vergrösserung des 
Stiftüngsfondes angeschaff't werden kann. 

W^ir Gefertigten geloben und verpflichten uns im Grunde des Gemeindeausschuss- 
beschlusses vom 19. December 1892 für uns und unsere Amtsnachfolger, für die stete 
Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten 
Kräften zu sorgen, mit demselben oline Genehmigung der corapetenten Stiftungsbehörden 
keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungs- 
vermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke 
zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu 
erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt und von zwei Zeugen niitgezeiclinet und eines davon bei der hohen 
k. k. Statthalterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft zu B.-Leipa, das 



145 



P. Wenzel Krug. 



P. Vaclav Krug. 



145 



dritte bei dem Bürgermeisteramte B.-Leipa deponiert und das vierte den P>beu des 
Stifters ausgefolgt worden. 

B.-Leipa, am 20. August 1893. 



Raimund Fuchs mp., 
Dechant. 

(L. St.) 



(L. St). 



Der Bürgermeister: 

Dr. Ferdinand Bartel. 
Wilhelm Steiner mp., 

Stadtrath. 

Ambros Grossmann mp., 

Stadtrath. 



Die Gemeiudeausschussmitglieder 



Friedrich Bredschueider mp., 
Gemeindcausschuss. 

Franz Kühnel mp., 

Controlor, als Zeuge. 



Stefan Wenzel mp., 

Gemeindeausschuss. 

Franz Schott mp., 

Rentmeister als Zeuge. 



Nr. 7.348. 



Vorstehender Stiftsbrief wird hiemit kirchlicherseit genehmigt. 

Bischöfl. Cousistorium Leitmeritz, 
am 19. October 1893. 



Wird bestätigt. 



(L. St.) 



(L. St.) 



Fr. D e m e 1 mp., 
Gen.-Vicar, 

Seifert mp., 
Kanzler. 



St.-Z. 137.128/93. 



K. k. Statt halterei in Böhmen. 
Prag, den 22. April 1894. 

Für den Statthalter: 

Coudenhove mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



■^♦»- 



XI, 



19 



146 



Josef Kublang von Selienhof. 



Josef £ublang ze SeltenhoAi. 



146 



1887 

Feber 1. ünora. 



Josef Kublang von Seltenbofsche 
Studentenstiftung. 

Der am 4. Jänner 1892 in Eger ver- 
storbene Realitätenhesitzer Josef Ku hlang 
von Seltenhof widmete in seiner letzten 
Willenserklärung vorn 1, Feber 1887 zur 
Errichtung einer seinen Namen 
tragenden Studentenstiftung ein 
Kapital von 4M0 fl. Ö, W. 

Diese Stiftung ist bestimmt 
für einen braven, fleißigen, katho- 
lischen Bürgers söhn aus Eger, 
welcher auf dem Gymnasium in 
Eger seinen Studien obliegt. 

Der Genuß ist auf die Dauer 
der Studien an diesem Gymnasium 
beschränkt. ^ 

Das Vorschlagsrecht räumte 
der Stifter dem je iv eil igen Bürget'- 
meist er der Stadt Eger ein. 

Der bezägliche Stiftsbrief wurde am 
If). Jidi 18iH) von der k. k. Statthalterei in 
Frag ausgefertigt. 

Etwaige sich ergehende Interkalarien 
werden je nach dem Ermessen der Stiftungs- 
behörde entweder zur Erhöhung der Stif- 
tungsgebühr oder zur Schaffung neuer Plätze 
zu verwenden sein. 

Der zur Besetzung gelangende Stiftungs- 
platz ivird in Prag mittels amtlicher Kon- 
kur Sausschreibung zur öffentlichen Kenntnis 
gebracht wnd ferner in der Stadt Eger vcr- 
lautbart. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Vorschlag des Egerer 
Bürgermeisters von der k. k. Statt- 
halterei in Prag verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, ivelches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet tvird, 
beträgt 8.370 K 11 h, aus dessen JRciner- 
trxgnisse dermal ein Platz mit jährlichen 
300 K dotiert wird. 



Stodentsko nadäni Josefa Hublanga 

ze SeHenbofu. 

Majitel nemoviiosti Josef Kublang 
ze Seltenhof u, df%e 4. ledtia 1892 v Chebu 
zesnuly, vinoval ve sve poslcdni vuli ze dne 
1. ünora 1887 na zrtzeni student- 
skeho naddni, ktere by po nem se 
jmenovalOj kapital 4.000 zl. R. 6. 

Nadäni toto jest ustanoveno 
pro hodnehOy pilneho^ hatolickeho 
mestanskeho syna z Chebu, jenz 
studuje na gymnasiu v Chebu. 

Poziväni nadace omeseno jest 
na dobu studii na tomto gymtiasiu. 



Prdvo navrhovaci vyhradil za- 
kladatel tomu kteremu starostovi 
mesta Chebu. 

Pfislusny nadacni list byl dne 19. cer- 
vence 1896 c. k. mistodrzitelstvim v Prase 
vyhotoven. 

Pfipadne interkaldre maji se obrdtiti 
die uvdzcni nadaöniho üradu bud fia zvyseni 
nadacniho pozitku nebo na zrtzeni novych 
mist. 

Üprdzdyii^ni nadaöniho mista uvedv. sc 
V obecnou zyiämost v Praze vypsdnim kon- 
kursu a mimo to se prohldsi v mdste Chebu. 



Nyni propüjiuje toto naddni 
c. k. mtstodrzitelstvi v Praze po 
ndvrhu Chebskeho starosty. 

Nadaöni jmöni, jez spravuje c. k. micto- 
drzitelstvi v Praze, cini 8.370 K 11 h, a 
dotuje se z jeho öisteho vynosu toJio casu 
jedno misto s rocnim pozitkem 300 K. 



147 Josef Eublang von Seltenhof. Josef Kublang ze Soltenhofu. 147 

I. 

Mein letzter Wille (Testament). 

Da ich nicht weiss, wann mich Gott aus diesem Leben abberuft, so verfüge ich bei 
voller Geisteskraft über njein unbewegliches und bewegliches Vermögen im Nachstehenden : 

Ferner widme ich 4.000 fl., sage: viertausend Gulden, zu einer auf meinen Namen 
lautenden Studentenstiftung für einen braven, fleissigen, katholischen 
Bürgerssohn aus Eger auf dem Egerischen Gymnasium, jedoch immer 
nur für die Dauer der Egerer Gymnasialstudien. Das Vorschlagsrecht 
soll stets der jedesmalige Egerer Bürgermeister ausüben. Die genannten 
Legate sollen in 3 Monaten ausgezahlt werden, und zwar bestimme ich zum Bchufe der 
Zahlung nachstehende Wertpapiere und Sparcassenbüchel als 9, sage neun Papierrente 
und Pfandbriefe der Böhm. Hypothekenbank ä l.OOÜ fl., 14 Stück */» 60er Lose 1.400 fl., 
dann Sparcassabüchel Eger folio 22.948 per 4.000 fl., Sparcassabüchel der Böhm. Sparcassa 
zu Prag folio 9.547 fl. 1.300. Diese Wertpapiere sollen verkauft, die Sparcassabüchel 
eingelöst werden. 

Zur Beglaubigung dessen habe ich vorliegendes Testament eigenhändig geschrieben 
und eigenhändig unterschrieben. 

Eger, am l. Februar 1887. 

Josef Eublang v. Seltenhof mp., 

Privatier in Eger. 



Z. 840 civ. 
Mit dem mit 1 fl.-Stempel versehenen Originale wörtlich gleichlautend. 

Hilfsämtervorstehung des k. k. Ereisgerichtes Eger, 

am 26. Jänner 1892. 

(L. St.) ' Harlass mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Overeiiy opis u c. k. mistodriitelstvf 

Statthalterei in Prajr. v Praze. 



II. 

/ 2 X 50 kr A 

\ Stempel. / Stiftsbrief 

über die Josef Kublang von Seltenhofsche Studentenstiftung bei dem Gymnasium in Eger. 

Die k. k. Statthalterei urkundet kraft dieses Stiftungsbriefes: 

Es habe der am 4. Jänner 1892 in Eger verstorbene Realitätenbesitzer Josef 
Kublang von Selten hof in seiner schriftlichen letzten Willenserklärung de dato 
Eger 1. Feber 1887 die Errichtung einer Studentenstiftung mit nachstehenden Worten 
angeordnet : 

„Femer widme ich 4.000 fl., sage viertausend Gulden, zu einer auf meinen 
Namen lautenden Studentenstiftung für einen braven, fleissigen, 
katholischen Bürgerssohn aus Eger auf dem Egerischen Gymnasium, 
jedoch immer nur für die Dauer der Egerer Gymuasialstudien; das 
Vorschlagsrecht soll der jedesmalige Egerer Bürgermeister ausüben*^ 

XI. 19* 



148 Josef Kublaug von Seltenhof. Josef Kublang ze Seltenhofo. 148 

Dieses Stiftungslegat, welches nach der Anordnung des Erblassers erst binnen 
3 Monaten nach dessen Tode, somit am 4. April 1892, zu bezahlen war, wurde aus den 
für die Verlassenschaft des Josef Kublang von Seltenhof gerichtlich verwahrten Wert- 
eflfpcten und Barschaften in der Weise berichtigt, dass der Betrag von .... 4.000 fl. 
zuzüglich der ö"/« Zinsen hievon seit 5. April 1892 bis zum Erlagstage, d. i. 

5. Jänner 1894 350 fl. 

und abzüglich der Ubertragungsgebühr von 400 fl. 

sohin der sich ergebende Betrag von 3.950 fl. 

zufolge Bescheides des k. k. Kreisgerichtes in Eger als Abhandlungsbehörde vom 
19. Jänner 1894, Z. 414, in das Einlagsbuch der Egerer Sparcassa fol. 28.333, Cassa-Nr. 
942 auf den Namen: „Studeutenstiftung für Schüler des Egerer Gymnasiums* eingelegt 
und von dem k. k. Hauptsteueramte in Eger als gerichtlichem Depositenamte unter 
Verwahrung der auf das Stiftungslegat entfallenden Quote an Schulbeitrag in Empfang 
genommen wurde. 

Diese Schulbeitragsquote wurde später mit dem Betrage von 19fl. 75 kr. bemessen, 
von der Sparcassa-Einlage in Abzug gebracht, diese Sparcassa-Einlage mit dem verblie- 
benen Capitalsreste von 3.930 fl. 35 kr. 

zuzüglich der zugewachsenen Interessen und abzüglich der Verwahrungs- 
gebühr von 30 kr., sohin 186 fl. 58 kr 

zusammen mit dem Betrage von 4.116 fl. 93 kr. 

realisiert und der realisierte Betrag in Gemässheit des Bescheides des k. k. Kreisgerichtes 
in Eger vom 14. Mai 1895, Z. 3.556, an das k. k. Hauptsteueramt in Eger für die 
k. k. Statthalterei ausgefolgt. 

Von dem Betrage von 4.116 fl. 93 kr. hat die k. k. Landeshauptcassa in Prag, an 
welche derselbe von dem gedachten k. k. Hauptsteueramt übersendet wurde, einen Theil 
von 4.087 fl. 9 kr. (nämlich an Ankaufskosten 4.013 fl. 20 kr., an Ausgleichszinscn 
73 fl. 74 kr. und an Eflfecten-Umsatzsteuer 15 kr.) zur Anschaffung der jeweilig am 
1. März und 1. September verzinslichen 4"/^ Österr. Kron(*nrentenobligation de dato Wien 
1. März 1895, Nr. 18.134, über 7.900 K= 3.950 fl. nom. verwendet, diese Obligation 
auf den Namen: „k. k. Landeshauptcassa in Prag nom. der Studentenstiftung des Josef 
Kublang von Seltenhof für Schüler des Gymnasiums zu Eger" vinculieren lassen und 
dieselbe am 2. September 1895 im Journale des Studentenstiftungsfondes sub art. 1.622 
in Empfang gestellt 

Die restlich veibliebene Barschaft von 29 fl. 84 kr. wurde nach Abzug der Kosten 
für das Einlagebüchel per 10 kr. mit dem Betrage von 29 fl. 74 kr. in das 3 "4 7«. Ein- 
lagebuch der Böhmischen Sparcassa folio 158.035 auf den Namen der obigen Stiftung 
eingelegt und dieses Einlagebuch von der k. k. Landeshauptcassa in Prag im Studenten- 
stiftungsfondsjournale sub art. 1.604 ai. 1895 beempfangt: 

Das Stiftungsvermögen besteht demnach: 

1. Aus der vinculierten 57o Österr. Kronenreuten-Obligation de dato 1. März 18^5, 

Nr. 18.134:7.900 Z", d. ist 3.950 fl. Ö. W. 

und 

2. aus dem Einlagsbuch der Böhmischen Sparcassa fol. 158.035 über 29 fl. 74 kr. 
Die Übertragungsgebühr nebst Schulbeitrag ist — wie bereits bemerkt — aus dem 

Stiftungsvermögen berichtigt worden. 

Die Stiftung führt den Namen: „Josef Kublang von Seltenhof sehe Studentenstiftung" 
und tritt im Jahre 1896 vorläufig mit der das Erträgnis der Kronenrentenobligation von 
3.950 fl. darstellenden Jahresgebühr von 158 fl., abzüglich des Regiebeitrages und der 
Kosten der Concursausschreibung, ins Leben. 

Anspruch auf den Stiftungsgenuss haben brave, fleissige, katho- 
lische Bürgerssöhne aus Eger, welche an dem k. k. Gymnasium in Eger 
ihren Studien obliegen, und kann die Stiftungsgebühr vom Stiftling 
nur so lange bezogen werden, als derselbe dieses Gymnasium besucht. 

Der Stiftungsgenuss kann nicht über die Dauer der Gymnasial- 
studien ausgedehnt werden. 

Die Verleihung der Stiftung steht der k. k. Statthalterei in Böhmen, 
das Vorschlags recht dem jeweiligen Bürgermeister derStadtgemeinde 
Eger zu. 



149 Josef Eublang von Seltenhof. Josef Kablang ze Seltenhofu. ]49 

Etwaige sich ergebende Intercalarie n sowie die Zinsen der obigen 
Sparcassa-Einlagen werden je nach dem Ermessen der Stiftungsbehörde 
entweder zur Erhöhung der Jahresgebühr oder zur Schaffung neuer 
Stiftungsplätze zu verwenden sein. 

Der zurBesetzung gelangende Stiftungsplatz wird inPrag mittelst 
amtlicher Goncursausschreibung zur öffentlichen Kenntnis gebracht 
und ferner in der Stadt Eger verlautbart werden. 

Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Eger nimmt hiermit auf Grund des Sitzungs- 
beschlusses des Egerer 6emeindeausschus<es vom 8. Juni 1896 für sich und seine Amts- 
nachfolger das ihm von dem Stifter eingeräumte Vorschlagsrecht an und wird dasselbe 
im Sinne der stifterischen Anordnung ausüben. 

Nachdem sohin das Vermögen der Stiftung, auf die oben angeführte Art vorschrifts- 
niässig sichergestellt, bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag aufbewahrt ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen die Josef Eublang von Seltenhof sehe Studentonstiftuug für constituiert 
und wird dafür sorgen, dass vom Jahre 1806 angefangen die obige Stiftungsgebühr an 
einen von ihr über Vorschlag des Bürgermeisters von Eger zu bestimmenden, den stifte- 
rischen Anordnungen entsprechenden Stiftung verliehen werde. 

Die Kosten der Stiftsbrief-Errichtung werden aus den Erträgnissen der Stiftung 
bestritten werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird das Stiftungsvermögen nach den bestehenden 
Normen verwalten, die Stiftung gehörig ausschreiben und der stifterischen Willensmeinnng 
sowie den bestehenden Stiftungsbestimmungen gemäss vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in vier Parien ausgefertigt, von welchen das 
erste bei der k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei der Stadtgemeinde Eger, das 
dritte bei der Direction des k. k. Gymnasiums in Eger aufbewahrt und das vierte an 
das k. k. Kreisgericht in Eger zur Einlegung in die Verlassenschaftsacten übermittelt wird. 

Prag, am 19. Juli 1896. 

Der k. k. Statthalter: 

(L. St) Coudenhove mp. 

Eger, am 14. August 1896. 

Der Bürgermeister: 

(L. St.) JüDr. Gustav 6 schier mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodriitelstvi v Praee. 



~^4C»- 



150 



Jobann und Amalie Mag^oli. 



Jan a AmaMe Maggiolo?i. 



150 



1887 

Peber 21. ünora. 



Johann und Amalie Maggioli-Stiftung. Nadani Jana a Amalie Maggiolovych. 



Die am 11, Dezeinher 1887 zu Teplitz 
verstorbene k.k, Hauptmannswitwe Amalie, 
Maggioli hat in ihrer letzten Willens- 
erklärung de dato Teplitz den 21. Feher 1887 
für hegahte und fleißige Hörßr an 
der medizinischen Fakultät der 
Prager deutschen Universität Hne 
Stiftung unter dem Namen „Johann 
und Amalie Maggioli-Stiftung*^ er- 
richtet und zu diesem Zwecke Staats- 
Schuldverschreibungen im Nominal- 
betrage von 6,000 fl. gewidmet. 

Anspruch auf den Genuß dieser 
Stiftung haben in erster Linie An* 
gehörige des in Prag verstorbenen 
k, k, Ministerialrates Max Ritter 
von Obentraut und des ebenda, ver- 
storbenen k.k. Gubernialrates Mar- 
tin Cron, bei deren Abgang aber he- 
gabtCj fleißige und mittellose Hörer 
der Medizin aus den Städten Leii- 
meritz, eventuell Brüx. 

Der Genuß dieser Stiftung be- 
ginnt mit der Aufnahme des Stift- 
lings als ordentlichen Hörers an der 
medizinischen Fakultät der k, k. 
deutschen Karl- Ferdinands- Uni- 
versität in Prag und dauert hei 
tadellosem Lebenswandel und gutem 
Studienf ortgange bis zur normal- 
mäßigen Vollendung der medizini- 
schen Studien an dieser Universi- 
t ät und, f all s der Stiftling die 
Erlangung des medizinischen Dok- 
torgrades anstrebt^ noch ein Jahr 
über die Studien, 

Vernachlässigung der Studien 
und leicht sinni g er Lebenstvandel 
haben den Verlust des Stiftungs- 
genusses zur Folge, 

Das Verleihungsrecht räumte 
die Stifterin dem jeweiligen älte- 
sten männlichen Mitgliede der Fa- 
milie des verstorbenen k, k. Mini- 
sterialrates Max Pitt er von Oben- 
traut ein. 

Demselben steht auch das Recht 
ztij unter Zuziehung ztvrier Männer 



Vdova po c, k, hejtmanovi Amalie 
Mag g iolov ä, dne 1 h prosince 1887 

V Teplici eesnulä, zHdüa ve sve posledni 
vtUi ze dne 21, ünora 1887 dane v Teplici, 
pro nadane a pilne posluchaöe le- 
karske fakulty Praiske ndmecke 
university nadani pode jmenem 
„Nadani Jana a^Amalie Maggiolo- 
vych" a v dnovala k üöelu tomu 
stätni dlu^ni upis v nomindlnim 
obnosu 6,000 zl. 

Ndrok na pozpiek tofioto nadani 
maji V prvni fadi pribuzni v Praze 
zemfeleho c. k, mini.sterskeho rady 
Maxe rytife i 0J}6ntrautu ä rovniz 

V Praze zesnuleho c, k, gubernidU 
niho rady Martina Crqna, kdyhy 
tich nebyl'o, nadähi, pilnt a nema- 
jetni posluchaöi lekarstvi s mest 
Litomäfic a Mostu. 

Poiivani tohoto nadani poöind 
2)rijetim nadance' jako rädneho po- 
sluchaöe na lekarskou fakultu c. k, 
nemecke university Karlo-Ferdi- 
nandovy v Praze a trvd pri bez- 
nhonnem zivotö a dobrem prospöchu 
studijnim a^ do i^ddneho ukonceni 
studii lekarskych na teto univer- 
sitc a je§tö rok potom, hodld-li 
nadanec dosici hodnosti doktorske. 



Kdo zanedbävd studie a lehko- 
myslny zivot vede, ztrati nadaci. 



Prdvo propüjöovaci vyhradila 
zakladatelka tomu kteremu nejstar- 
simu muzskemu ölenu rodiny zem- 
feleho c, k, minister sk eh rady Maxe 
rytife z Obentrautu, 

Jrmu pfislu^i take prdvo, s pfi- 
hranymi dvcma düvörniky o ztrdtc 



151 



Jobann und Amalie Maggioli. 



Jan a Amalio Maggiolovi. 



151 



seines Vertrauens über den Verlust 
des Stiftungsgenusses imFalle der 
Vernachlässigung der Studien und 
leichtsinnigen Lehenswandels des 
Stiftlings zu entscheiden. 

Die Ausübung dieser Rechte 
hat längstens innerhalb zweier Mo- 
nate^ vom Tage der erhaltenen Ver- 
ständigung der Stiftungsbehörde 
an gerechnet^ zu erfolgen, widrigens 
die Ausübung dieser Rechte an die 
Stiftungshehörde devolviert. 

Rewerber uin diese Stiftung' haben ihre 
bei der k. k. Statthalterei in Prag zu über- 
reichenden Gesuche mit dem Nachweise zu 
belegen: 

a) daß sie an der medizinischen Fakultät 
der k, k, deutschen Karl-Ferdinands- 
Universität als ordentli^^he Hörer in- 
skribiert sind, 

b) daß sie mit Erfolg ihren Studien ob 
liegen, was durch das letzte Studien- 
zeugnis, eventuell durch Zeugnisse über 
abgelegte Kolloquien oder Rigorosen zu 
beweisen ist, 

c) daß sie entweder mit dem verstorbenen 
k. k. Ministerialräte Max Ritter von 
Obentraut oder dem verstorbenen k, k. 
Gubernialrate Martin Cron verwandt 
sind. 

Jene Bewerber, die mit den Genannten 
nicht verwandt sind, haben weiters nachzu- 
weisen: 

d) daß sie in Leitmeritz oder in Brüx ge- 
• boren, und 

e) daß sie mittellos sind. 

Die Stiftungsgebühr wird dem 
Stif Hinge in halbjährigen antizi- 
pativen Raten gegen Beibringung 
der von dem Dekane der medizini- 
schen Fakultät der deutschen Uni- 
versität in Prag koramis ierten 
Quittungen bei der k. k. Landes- 
hauptkassa in Prag ausbezahlt. 

Die Verwaltung der Stiftung 
steht der k. k. Statthalterei in Prag 
als Stiftungsbehörde zu. 

Allfällige Interkalarien sind dem Stif- 
tungskapitale zuzuschlagen, und zwar inso- 
lange, bis der Kapitalszuwachs zur Errich- 
tung eines neuen Stiftungsplatzes hinreicht. 

Gegenwärtig wird die Verlei- 
hung dieser Stiftung von Adolf 
Ritter von Obentraut als dem der- 
zeit ältesten männlichen Mitgliede 
der Familie des verstorbenen k. k. 
Ministerialrates Max Ritter von 
Obentraut ausgeübt 



pozitku nadacniho v pfipade zaned- 
bäväni studii a lehkomyslneho ii- 
votß nadancova rozhodovati. 



Prdv tichto Ize uziti nejdele do 
dvou mösicü po vy rozumeni se 
sträng nadacniho üfadu, jinak 
vykondvdni jich prejde na üfad na" 
daöni. 



Uchazeci o toto haädni maß sve'^ddosti, 
jez podati slusi u c. k. mlstodriitelstvi v Praze, 
doloziti prükazem: 

a) ie jsou zapsdni jako rddni posluchaci 
lekafske fakulty c. k. nemecke univer- 
sity Karlo-Ferdifiandovy, 

b) ze s lisp^chem studujf, coz prokdzati jest 
poslednim studijnim vysvcdöenim, event. 
vysvidcenimi o kolloquiich nebo rigoro- 
sech, 

c) ze jsou spHznini se zemrelym c. k. mi- 
nisterskym radou Maxem rytifen^ z Oben- 
trautu nebo se zemrelym gubernidlnim 
radou Martinem Cronem. 

Uchazeöi, ktefi s jmenovanymi osobami 
nejsou pfibuzni, maji ddle prokdzati: 

d) ie jsou v Litomßricich nebo Mostu ro- 
zcni a' ... 

e) ze jsou nemajetni. 

PoSitek nadaöni vypldci se na- 
dancüm v pololetnich pfedem splat- 
nych Ihütdch u c. k. hlavni zemske 
pokladny v Praze na kvitance po- 
tvrzene od dökana lekafske fakulty 
nemecke university v Praze. 



Sprdva nadace pfisluSi c. k. 
mistodr&itelstvi v Praze jako 
üfadu nadacnimu. 

Pfipadne interkaldfe maji se pfirdzeti 
ke kapitdlu a to tak dlouho, oi pfirustck 
kapitdlu staöi k zfizene noveho mista na- 
dacniho. 

Nyni propüjöuje toto naddni 
Adolf rytif z Obentrautu jako toho 
öasu nejstarSi muisky ölen rodiny 
zemfeleho c. k. ministerskeho rady 
Maxe rytif e z Obentrautu. 



152 Johann and Amalie Maggiuli. Jan a Amalie MaggrioloyL 152 

Das Vermögen dieser Stiftung beträgt Jmini teto nadace öini 13,400 K; z jich 

13.400 Kj aus dessen Reinerträgnisse ein cisteho vynosu doiuje sejedno misto s rocnim 

Platz mit jährlichen 600 K dotiert wird, pozitkem 600 K. 



Copia. !• 

Mein letzter Wille. 

Ich verfuge über mein bei meinem Ableben vorhandenes Nachlassyermögen, wie folgt : 

4. Ich errichte ferner für begabte und fleissige Hörer an der medi- 
cinischen Facultät der Prager deutschen Universität eine Stiftung 
und dotiere dieselbe mit Staatsschuldenverschreibungen per sechs- 
tausend Gulden ö. W. uom. 

Anspruch auf den Gen uss dieser Stiftung haben in erster Linie 
Angehörige des in Prag verstorbenen k. k. Ministerialrathes Max Ritter 
von Obentraut und des ebenda verstorbenen k. k. Guberuialrathes Martin 
Cron, bei deren Abgang aber begabte fleissige und mittellose Hörer 
der Medicin aus den Städten Leitmcritz, eventuell Brüx. Der Genuss 
dieser Stiftung hat bis ein Jahr nach Beendigung der Studien zu 
dauern behufs Erlangung des medicinischen Doctorgrades, damit der 
Stiftung sich sorgenloser zu seinem Berufe vorbereiten kann, der lei- 
denden Menschheit hilfreich beizustehen. Vernachlässigung der Stu- 
dien und leichtsinniger Lebenswandel hat den Verlust des Stiftungs- 
genusses zur Folge, worüber der Verleiher dieser Stiftung unter Zu- 
ziehung zweierMännerseinesVertrauens zu entscheiden hat. Dieses Ver- 
leihungsrecht steht dem jeweiligen ältesten männlichen Mitgliede der 
mir nahestehenden Familie des vorgenannten k. k. Ministerialrathes 
Max Ritter von Obentraut zu. Auch diese Stiftung führt den Namen: 
„Johann und Amalia Maggioli-Stiftung". 

in. Zum Testamentsvollstrecker berufe ich den k. k. Notar Dr. Max Ritter von 
Obentraut in Teplitz. 

Derselbe hat sofort nach meinem Ableben mein Nachlassvermögen, das nicht in 
gerichtliche Verwahrung zu erlegen ist, in seine Verwahrung zu übernehmen und zur 
Eutrichtung sämmtlicher Legate ganz im Einklänge mit meinen Bestimmungen die Reali- 
sierung meines Nachlasses zu besorgen. 

V. Hiemit widerrufe ich zugleich alle von mir früher errichteten letzten Willens- 
erklärungen, denn so will ich es gehalten haben. Diesen von mir selbst durchgelesenen 
Aufsatz habe ich vor den 3 anwesenden Testamentszeugeu als meinen letzten Willen 
enthaltend bestätigt und sohin vor ihnen unterschrieben. 

Teplitz, am 21. Feber 1887. 

Amalia Maggioli mp. 

Wenzel Preibisch mp., 
als Testamentdzeuge. 

Oskar Richter mp., 

als Testamentszeuge. 

Anton Prochazka mp., 
als Testamentszeuge. 



153 Johann und Amalie Maggioli. Jan a Amalie Maggiolovi. 153 



/ 1 fl. 50 kr. \ 
\ Stempel. / 



Vorstehende Abschrift stimmt mit dem genau verglichenen ungestempelten Originale 
vollkommen überein. 

Teplitz, am sechzehnten April eintausend achthundert achtzig acht. 

(L. St.) Dr. Max R. v. Obentraut mp., 

k. k. Notar. 

Beglaubigte Abschrift l>ei der k. k. Fi- Oveteny opis u c. k. finanöni prokuratury 

nanzprokuratur in Prag. v Praze. 



II. 

Stiftsbrief. 
Johann und Amalie Maggioli-Stiftung 

I. 

Die am 11. December 1887 zu Teplitz verstorbene k. k. Ilauptmannswitwe Frau 
Amalie Maggioli hat in ihrer am 4. Jänner 1888 gerichtlich kundgemachten letzten 
Willenserklärung dto. Teplitz 21. Feber 1887 die Errichtung einer Stiftung mit nach- 
stehenden Worten angeordnet: 

„4. Ich errichte ferner für begabte und fleissige Hörer an der rao- 
dicinischen Facultät der Prager deutschen Universität eine Stiftung 
und dotiere dieselbe mit Staatsschuldverschreibungen per sechstausend 
Gulden Ö. W. nom. Anspruch auf den Genuss dieser Stiftung haben in 
erster Linie Angehörige des in Prag verstorbenen k. k. Ministerial- 
ratlies Miix Ritter von Oben traut und des ebenda verstorbenen k. k. Gu- 
bernialrathesMartinCron, bei deren Abgang aber begabte fleissige 
und mittellose Hörer der M edicin aus den Städten Leitmeritz, eventuell 
Brüx. Der Genuss dieser Stiftung hat bis ein Jahr nach Beendigung 
der Studien zu dauern behufs Erlangung des medicinischen Doctor- 
grades, damit der Stiftung sich sorgenloser zu seinem schönen Berufe vorbereiten kann, 
der leidenden Menschheit hilfreich beizustehen. Vernachlässigung der Studien 
und leichtsinniger Lebenswandel hat den Verlust des Stift ungsgenusses 
zur Folge, worüber der Verleiher dieser Stiftung unter Zuziehung 
zweier Männer seines Vertrauens zu entscheiden hat. Dieses Verlei- 
hungsrecht steht dem jeweiligen ältesten männlichen Mitgliede der 
mir nahestehenden Familie des vorgenannten k. k. Ministerialrathes 
Max Ritter von Obentraut zu. Auch diese Stiftung führt den Namen: 
„„Johann und Amalia Maggioli- Stiftung"". 

Auf das Stiftungslegat wurde aus dem Nachlassvermögen der Frau Amalie Maggioli 
zufolge Einantwortungsurkunde des k. k. Bezirksgerichtes Teplitz vom 13. October 1888, 
Z. 29.172, eine Silberrente per 1.000 fl. nom. nebst Coupons seit 1. April 1888 und 
5 Stück einheitlicher Notenrente ä 1.000 fl. nom. nebst Coupons seit 1. Mai 1888 ge- 
richtlich zugewiesen und nach erfolgter Berichtigung der vermöge der Zahlungsaufträge 
des k. k. Hauptsteueramtes Teplitz vom 18. Juni 1888, R.-Z. 775 B. und V. P. 39, 
auf dieses Legat entfallenden Übertragungsgebür per 482 fl. und des Schulbeitrages per 
21 fl. 76 kr., welche beiden Beträge aus einem Theile des Erlöses für die realisierte 
Silberrente per 1.000 fl. nom. bestritten wurden, der Rest von dem Testamentsexecutor 
H. JÜDr. Max Ritter von Obentraut, k. k. Notar in Teplitz, zufolge Bescheides des 
k. k. Bezirksgerichtes Teplitz vom 20. September 1888, Z. 27.139, in 5 Stück einheitl. 
Notenrente dto. Wien 1. November 1888, N. 298.247, 71.595, 298.248, 71.594 und 

XI. 20 



154 Johann und Amalio Maggrioli. Jan a Anialie Magg^olovi. 154 

28.269 ä per 1.000 fl. nebst Coupons per je 1. Mai 188S und je 1 Talon und in dem 
Barbetrage per 336 fl. 99 kr. zu Händen der Stiftung in depositenämtliche Verwalirnug 
erlegt. 

Dieses Deposit wurde auf Grund des P'.rlasscs der k. k. Stattbalterei vom 19. Juni 
1889, Z. 90.199, und des Erfolglassungsbescheides des k. k. Bezirksgerichtes Teplitz vom 
30. September 1889, Z. 29.165, von der k. k. Landeshauptcassa in Prag aus der gericht- 
lichen Verwahrung übernommen, aus dem erwähnten Barbetrage und den inzwischen 
zugewachsenen Couponszinsen eine weitere Notenrente per 1 000 fl. beschafft und sämmt- 
liche Obh'gationen in die 4'27o i^ Noten ä dato verzinsliche Staatsschuldenverschreibuiig 
vom 1. Mai 1891, N. 76.055 per 6.000 fl. zusammengesclirieben, während der bei der 
Abrechnung sich ergebende Barbetrag per 137 fl. 97 kr. sammt den für die Zeit vom 
1. Mai 1891 bis 1. November 1891 entfallenden Interessen von dem Stiftungscapitale per 
6.000 fl. im Betrage von 126 fl., daher zusammen der Betrag von 263 fl. 97 kr., in einem 
Einlagsbuch der Böhm. Sparkassa Fol. N. 300.512 für die Johann und Amalie Maggioli- 
Stiftung fruchtbringend angelegt wurde. 

Das vojn der k. k. Landeshauptcassa in Prag in Verwahrung und Verrechnung 
übernommene Stiftungsvermögen besteht sohin derzeit nach dem Stande vom I.November 
1891 aus der Staatsschuldverschreibung vom I.Mai 1891, N. 76.055 i'or 6.000 fl., welche 
auf den Namen „k. k. Landeshauptcassa Prag noe der Johann und Amalie Maggioli'schcn 
Studentenstiftung'' vinculiert wurde, und aus der Kinlage der Böhmischen Sparca^^sa 
Fol. 300.512, lautend auf den Namen Johann und Amalie Maggioli -Stiftung, über den 
Betrag per 263 fl. 97 kr. 

II. 

Der Zweck der Stiftung ist bereits im I. Absätze in Gemässhcit des daselbst bezo- 
genen Wortlautes der erblasserischen Willenserklärung angegeben. 

Die Stiftung hat den Namen: „Johann und Amalie Maggioli-Stiftung" zu führen. 

Der Genuss der Stiftung beginnt mit der Aufnahme des Stiftlings 
als ordentlichen Hörers an der medicinischen Facultät der k. k. deat- 
8chen Karl-Ferdinands-Universität in Prag und dauert bei tadellosem 
Lebenswandel und gutem Studicnfortgange bis zur normalmässigen 
Vollendung der medicinischen Studien an dieser Universität und, 
falls der Stiftung die Erlangung des medicinischen Doctorgrades an- 
strebt, noch ein Jahr darüber hinaus. 

Im P'alle der Erledigung des Stittungsphitzes sind die auf diese Zeitdauer entfal- 
lenden Krträgnisse (Intercalarieii) dem Stiltungscapitale zuzuschlagen, und zwar iuso- 
lange, bis der Capitalszuwachs zur Errichtung eines neuen Stiftungsplatzes hinreicht. 

III. 

Die Verwaltung der Stiftung steht der k. k. Stattbalterei als Stif- 
tungsbehörde zu. Das Keclit der Verleih u ng wurde seitens d e r S ti f- 
t e r i n d e m j e w e i 1 i g e n ältesten m ä n n 1 i c h e n M i t g 1 i e d e d e r F a m i 1 i e des 
verstorbenen k. k. Ministerialrathes Max Ritter von Obentraut einge- 
räumt. 

Desgleichen wurde demselben das Kecht eingeräumt, unter Zu- 
ziehung zweier Männer seines Vertrauens über den Verlust des Stif- 
tungsgenusses im Falle der Vernachlässigung der Studien und leielit- 
sinnigen Lebenswandels des Stiftlings zu entscheiden. 

Adolf Ritter von Obentraut in Wien als derzeit ältestes männliches Mitglied der F.imilie 
des verstorbenen k. k. Ministerialrathes Herrn Max Ritter von Obentraut erklärt hiemit 
für sich und seine Rechtsnachfolger, dass er das erwähnte Verleihungs- und Entziehungs- 
recht annehme und diese Rechte den sliftsbrieflichen Anordnungen gemäss ausüben wolle. 

DieAusübung der er wähnten Rechte hat längstens innerhalb zweier 
Monate, gerechnet vom Tage des erhaltenen Intimates der Stiftungs- 
behörde, zu erfolgen, widrigens die Ausübung an die Stiftungsbehörde 
devolviert. 



1^5 Johann und Araalie Maggioli. Jan a Amalie Mag^olovi. 155 

IV. 

Die Stiftung tritt mit dem Studienjahr 1897/98 ins Leben. 

Bewerber um den Stiftungsgenuss haben ihre bei der k. k. Statthalterei in Prag zu 
überreichenden Gesuche mit dem Nachweise zu belegen : 

a) dass sie an der medicinischcn Facultät der deutschen Karl-Ferdinands-Universität 

in Prag als ordentliche Hörer inscribiert sind; 
h) dass sie mit Erfolg ihren Studien obliegen, was durch das letzte Studienzeugnis, 
eventuell durch das Zeugnis über abgelegte Colloquien oder Rigorosen zu er- 
weisen ist; 

c) dass sie entweder mit dem verstorbenen k. k. Ministerialrathe Max Ritter von Obsn- 
traut oder dem verstorbenen k. k. Gubernialrathe Martin Cron verwandt sind. 
Jene, die mit den Genannten nicht verwandt sind, haben weiters nachzuweisen: 

d) dass sie in Leitmeritz oder in Brüx geboren, 

e) dass sie mittellos sind. 

V. 

Die Stiftungsgebür wird dem Stiftung in halbjährigen Anticipatraten gegen Bei- 
bringung der von dem Decan der medicinischcn Facultät der deutschen Universität in 
Prag coramisierten Quittung bei der k. k. Landesbauptcassa in Prag ausbezahlt. 

VI. 

Die k. k. Statthalterei erklärt somit diese Stiftung für angenommen und consti- 
tuiert, übernimmt die Verwaltung derselben und verbindet sich und ihre Amtsnachfolger, 
die Stiftung stets aufrechtzuhalten, für die Sicherheit des Stiftungsvermögens Sorge zu 
tragen und die Nutzungen desselben zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke 
im Sinne der stifterischen Anordnung zu verwenden. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in sechs Parien ausgefertigt, von welchen 
eines bei der k. k. Statthalterei, das zweite bei der k. k. Landesbauptcassa in Prag, das 
dritte bei H. Adolf Ritter von Obentraut in Wien, das vierte bei dem Bürgermeisteramte 
in Leitmeritz, das fiinfte bei dem Bürgermeisteramte in Brüx und das sechste bei der 
deutschen Universitätskanzlei in Prag aufbewahrt wird, und wurden sämmtliche Parien 
von H. Adolf Ritter von Obentraut mitgefertigt. 

Adolf Ritter von Obentraut mp. 
Prag, am 7. November 1894. 

Der k. k. Staitbalter: 

(L. St.) Franz Gf. Thun. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original ii c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



XL 20* 



156 



Jan Koneön^. 



Johann Eoneöny. 



156 



1887 
bfezna 10. März. 



Stndentske nadani Jana 
Honecneho. 

Jan Koneöny, dne 6. srpna 1887 

V Pardubicich gesnuly, naridil vc sveposlcdni 
vüli ze dne 10. hfezna 1887, dane v Par- 
dubicich, ie v§e, CO i) o zapraveni 
testamentärnö narieenych odkazü a 
odmöny vykonavateli x^osledni vüle 
gbude, md se vönovati na z^izeni 
nadace pro ieshou universitu 

V Praze. 



Na zäkladS iohoto poHzeni pHlildsila sc 
c. k. finanöni prokuratura v zastoupeni 
stdtnl sprävy jako nejvysH ochrany nadaöni 
u c. k. okrcsniho soiidu v Pardubicich päd- 
mineöni k dMicM. 

V zävüi sve naridil take zakladafel, 
£e uHväni jeho domu 6, p, 20 v Pardu- 
bicich mä nälezeti jeho choti na doziti, a 
ze po jeji smrti tento dum md byti proddn, 
Z trini ceny mrly hyti zapravcny odkazy 
V testamentu hlize ozmuenc, kdezto zhytrk 
mel pripadnouti nadaci jim znzrne. 



Po provedcnem pozüstnlosfnhn fizeni ^)0 
Janu Konecnem a po smrti Katcriny Ko- 
neöne hyl dum vis, 20 v Parduhicich ])roddn 
a odkazy zakladafelem stanoveue zaplaccny. 

Z dedictvi Jana Konecncho pfipadlo 
pak na 7iadaci v celkti 889 zl, 2 kr. R. c. 

Tato suma hyla pod nrok ulozena a c. k. 
mistodrzitelstvim v Praze vyhofoven dne 
4. tinora 1897 nadacni list. 

Nyni udili tuto nada ei c. k. niisto- 
drzitelstvi V Praze regia collai ione 
studujicim c, k, ceske university 
r Praze. 



Johann Konecny'sche Stadenten- 

stiftung. 

Der am 6. August 1887 in Parduhitz 
verstorbene Johann Koneöny ordnete in 
seinem Testamente de dato Pardubitz den 
10. März 1887 an, daß alles, was nach 
Begleichung der in seinem Testa- 
mente angeordneten Legate und der 
Entlohnung für den Testaments- 
vollstrecker übrigbleibt, zur Er- 
richtung einer Stiftung für die 
höhmische Universität in Prag ver- 
wendet werde. 

Infolge dieser letztwilligen Erklärung 
hat die k. k. Finanzprokuratur in Vertretung 
der Staatsverwaltung als obersten Stiftungs- 
tuiel bei dem k. k. Bezirksgerichte in Par- 
duhitz die bedingte Erbserklärung zu dem 
Nachlasse des Johann Koneiny abgegeben. 

In dem bezogenen Testamente traf der 
Erblasser auch die Verfügung, daß der 
Nutzgenuß des ihm gehörigen Hauses Nr. 20 
in Pardubitz seiner Gattin auf Lebensdauer 
zustehen und daß nach deren Ableben dieses 
Haus verkauft werden solle. Aus dem Erlöse 
dieses Hauses sind die im Testamente näher 
hczcichneten Legate zu begleichefi, tcährend 
der licsthetrag der von ihm errichteten Stif- 
tung zufidlen solle. 

Nai'h durchgeführter Verlassenschaffs- 
Abhandlung nach Johann Koneöny und nach 
Ahlehen der Katharina Koneöny wurde das 
Haus Nr, 20 in Pardubitz verkauft und die 
vom Stifter festgesetzten Legate beglichen. 

Ans der Erbschaft des Johann Konecny 
entfiel sodann auf die zu errichtende Stiftung 
im ganzen der Betrag von 889 fl. 2 kr. 0. W. 

Dieser Betrag wurde fruchtbringend 
angelegt und unterm 4. Feher 1897 von der 
k. k. Statthalterei in Prag der Stiftsbrief 
ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von der k. k. Statthalterei in 
Prag regia eollatione an Studie- 
rende der k. k. höhmischen Univer- 
sität in Prag verliehen. 



I 



157 Jan Koneöny. Johann Koneöny. 157 

Nadacni jmSm, Jctere spravuje c. h. Das Stiftungsvermögen, welches die k. k. 

mfstodrSitelstvi, öini 1,780 K 11 h; z jeho Statthalterei in Prag verwaltet, beträgt 
öisteho vynosu dotuje se jedno nadaönimisfo 1.780 KU Ä, aus dessen Reinerträge ein 
s rocnim pozitkem 04 K. Stiftungsplatz mit jährliehen 64 K dotiert 

tvird. 



I. 

Opis. IV. 533/87 

47 

Tuto posledni vüli, ponevadz se nektere poraöry zmenily, zrusuji a zridim v pfihod- 
nejäi dobe novou. 

[V] Pardubicich, dne 9. bfezna 1887. 

Jan Koneßny v. r. 

Posledni vüle. 
Ve jmenu pfeuejsvetöjsi Trojice Bozi öinim toto moje posledni pofizeni: 

5. Domek öis. 45 v Karlove ulici, moje vlastnictvi, budiz prodan a z utrienych penez 
vydani, ktere v odstavcich pod 1., 2., 3. a 4. nafiziiji, zapraveno. Zbyde-li co, necbf se 
Um zapravi nöco, co v odstavci pod eis. 7. nafizuji. 

6. Moji iene Katefine Koneöno odkazuji doiivotni uzivani domu meho öis. 20 
V Zamecke ulici, tak ze z neho uzitky bniti bude, ale tez dane, spravy a assekuraci 
zapravoYati ma a to ai do sve smrti. 

7. Po smrti moji zenyproda se <5is. 20 v Zamecke ulici a zapravi se nasledni fundace 
a odkazy: 

ä) Detem meho bratra Fnintiska Konecneho, mesfana a krejöiho na Male strano 

V Praze, 5000 zl., t. j. pet tisic zlatych, k stejnemu rozdöleni mezi ne a kazdcmu 
k vyplaceni po 24. roku, tedy po dosazeni dospelych let. 

h) Nogrovym dvema dceram odkazuji po 500 zl., to je pöti stech zlatych. Pan c. k. 
setnik Vilem Noger bydii ve Styrskem Hradci, Grosses Glacis öis. 27. 

c) Memu nevdeönomu, mne velmi na cti utrhajicimu bratru Franti§ku Koneönemu, 
svrchu jiz zminfinemu krejöimu v Praze, odkazuji 50 zl. a jeho manzelce tez 50 zl., 
pravim kazdemu po padesati zlatych. 

d) Frantiäku Havlickovi, synu po moji sesife, eis. 5 v Sezemicich, 100 zl. a jeho diteti 
tei 100 zl. odkazuji. 

e) Rosalii Kohoutkove rozene Havlickove v Rokytne, dcefi po moji sestfe Anne 
Havliökove, odkazuji pet set zlatych. 

Odkazuji tez: 

f) Na meSni fundaci za moje rodice Jana a Marii Majdalenu Koneene ke kostelu 

Y Sezemicich, mnoho-li sc za jednu m§i svatou rocne bude zadat. 

g) Üstfedni matici §kolske 100 zl. odkazuji, jedno sto zlatych. 

Tei odkazuji „Matici Öeske" na vydaväni dobrych knih 100 zl., pravim jedno sto 
zlatych, zdejSi opatrovne k rukoum „komitetu dam" jedno sto zlatych. 

I)ale odkazuji: 
Ä) Pet set zlatych na zalozeni fundace pro schudle möäfany Pardubicke a pet set 
zlatych pro zfizeni takovetez fundace pro chude femeslniky v Sezemicich. Slavna 
zastupitejstva techto mest se co nejuctiveji zadaji, aby üroky z techto fundac[i] 
rozdaväny byly tem nejhodnejsim. 
i) Co zbude po zapraveni vseho, co svrchu nafizuji, a co slavny soud 
okresni odm^nou vykonavateli moji posledni vüle (jakym timto 
jmenuji pana Dra 2aka, zdej§iho advokata) ustanovi, zfizena 
z toho budte^ na öeske universite stipendia. V tomto pfipade, ze by 



158 Jon Koneöny. Johann Konedny. 158 

Dr. 2ak jiz ziv nebyl, ziidam co nejuctiveji, aby slavny okresm soud jinou osobu 
spravedlivou vykonavatele[m] jmenoval. 

Koiieöne dosvedcuji, ze jsem tuto mou posledni vüli po dobrein iivazeni beze väeli- 
kelio nuceni, pfi üplne dobrem rozumu, beze v§eho ciziho vlivu, z dobre nie vlastni vüle 
vlastni rukou psal a podepsal. 

[V] Pardubicich, dne 10. bfezna 1887. 

Jan Koneöny v. r. 

Chtel jsem dnes napsat raou novou posledni vüli, z prsou v§ak takove sllne zaclivaty 
se öasteji hrnuly na mozek, ze jsem od toho ümyslu ustoupil. 

[V] Pardubicicb, dne 1. srpna 1887. 

Jan Koneöny v. r. 



Prolilaäeno u c. k. okresniho soudu v Pardubicich, dne 13. srpna 1887 u pfitomnosti 
ni2epsanych. 

Pospiäil V. r. 

Kapoun v. r. 

Tento opis souhlasi doslovnS s prvopisem opatfenym kolkem . , K . . 

7a Q soudni kancelafe c. k. okresniho soudu v Pardubicich, 

dne 7. bfezna 1903. 

(L. St.) Vaclav Tuma v. r. 

c. k. kancclista. 

Overeny opis u c. k. mistodrzitelstvf v Praze. Beglaubip^te Abschrift bei der k. k. 

Statthalterei in Prag. 



II. 

Nadaci listin a. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach potvrzuje timto, ze dne 6. srpna 1887 v Pardu- 
bicich zesnuly Jan Koneöny, mesfan v Pardubicich, die posledniho pofizeni dto 

V Pardubicich, dne 10. bfezna 1887 zalozeni nadace pro studujici öeske university 

V Praze temito slovy nafidil: 

„Co zbude po zapraveni vseho, co svrchu nafizuji, a co slavny 
„soud okresni odmenou vykonavateli moji posledni vule (jakym timto 
„jmenuji pana Dra 2aka, zdejsiho advokata) ustanovi, zfizena z toho 
„budtez na öeske universite stipendia." 

Na zakladc tohoto nafizeni pfihläsila se c. k. finanöni prokuratura jmenem statni 
spravy co nejvyäsi ochrnny nadacni u c. k. okresniho soudu v Pardubicich co soudu 
pozüstalostniho sub prajs. 4. prosince 1887, öis. 27 n, b. c. k dedictvi. 

Pozüstalostni jednani bylo na zaklade tohoto pfihlaäeni provedeao, mezi zajemniky 
byl podle protokolu c. k. okresniho soudu v Pardubicich ze dne 9. kvetna 1889 uzavfen 
pozüstalostni smir, jehoz nejhlavnejSi ustanoveni byla, ze vdova iiadatele Katefina 
Koneöna, ktere bylo zanechano pravo dozivotniho uzivani domu ö. p. 20 v Pardubicich 
do pozüstalosti patficiho, se vzdala pniva zadati naliradu ütrat pohfbu züstavitele a pfe- 
vzala zavazek, aby v tom pfipade, ze by po jejf snirti pfi prodeji domu c. p. 20 v Par- 
dubicich nebyla docilena kupni ccna v obuosu 8.G00 zl., doploiti se ma kupni cena 



159 J*'^ Konocny Johann Konecny. 159 

z jmeiii pozüstalosti jeji, aby veskefi legatiifi po Janu Konecnem uplneho zaplaceni dosli, 
by platy z pozüstalosti teto üplne nahrady dosly, a tez nadace pro stipendia na ceske 
uuiversite Pra^ske nejakou castku obdrzely. 

Na zaklade tohoto protokolu byla vydana odevzdaci listina e. k. okresniho soudu 

V Pardubicich ze dne 11. kvetna 1889, eis. 10.229, podle ktere pro studoutske nadani co 
dedice po zapravoni väech odkazu zbyl obnos 3.148 zl. 

Pfi tODi byl dum c. p. 20 v I'ardubicich pojat do stavu jmeni die odliadni ceny 
obnosem ll.OGO zl. 

Kdyz väak dum tento po smrti Kateriuy Konecue byl prodaii, docilila se Jen kupni 

cena v obnosu 0.870' — zl., 

ktera die sbora uvedeneho protokolu z pozustalostnibo jmeni Katefiny Konecne do- 
plnena byla. 

Z toboto obnosu byly veSkere odkazy zapraveny, pokud nebyly jiz dnve zaplaceny, 
a zustaly jeste v uscbov;ini pozflstalostniho soudu nasledujici obnosy, a sice: botovost 

V obnosu 2 zl. 28 kr., vkladni knizky spofitelny Pardubicke 6is\o 2.488 na 705 zl. 03 kr. 
a cislo 2.065 na 40 zl. 19 kr. 

Vydani techto obnosu bylo studentskemu nadani co dedici k rukoum toboto c. k. 
mistodrzitelslvi povoleno vymerem c. k. okresnibo soudu v Pardubicicb zc dne 14. zafi 
1896, c. 12.454 c. 

K rozkazu toboto c. k. mistodrzitelstvi vyzdvibl c. k. hlavni berni ürad v Pardu- 
bicich vklady ze sporitelny, pfi cemz na knizku c. 2.065 byl vyplacen obnos 51 zl. IG kr., 
na knizku ^. 2.488 obnos 835 zl. 58 kr., takze nadani celkem obdrzelo z pozüstalosti 
obnos 889 zl. 02 kr. 

Hotovost tato byla pupilarne ulozena a obsahuje nyni jmöni nadacni: 

1. Korunovou rentu ze dne 1. zafi 1896, l\ 22.906 na 1.700 ^^=850 zl. vinkulo- 
vanou na c. k. zemskou blavni pokladnu v Praze jmcneni nadani Jana Konecnebo pro 
studujici na c. k. ceske universite. 

2. 3V2**/o vkladni knizku Ceske spofitelny fol. 164.203 na 21 zl. 76 kr.. 

Je?.to tedy jmeni nadacni die pfedpisü v te pficine platnycb jest zjiäteuo, v c. k. 
zemske hlavni pokladne v Praze pod öl. 2.288 a 2.253 fadne ulozeno a take uzitek dava, 
jeboz k ücelu nadacnimu upotfebiti Ize, toz pfijima c. k. mistodrzitelstvi v Cecbacb 
nadani toto a bude o to pecovati, aby od 1. dubna 181)7 roc^ni dücbody z jmeni nadac- 
niho, jez nyni 68 ür= 34 zl. R. m. obiiaseji, po srazce pfispevku rezijniho podle nafizoni 
zakladatele vynalozeny byly. 

Na<lani vejde ve skutek v roce 1897, a sice od 1. dubna. Vyloby vyhotovenim listu 
nadnciho vze§le budou ubrazeny z düchodü nadaönich. Poplatek z pfevodu jmeni byl 
behem pozustalostnibo fizeni z jmeni pozüstalostmho vyplacen. 

C. k. mistodrzitelstvi nadaci na ütraty jeji vypisovati a die stavajicicb pfedpisü 
udelovati, o zachovani nadace a o jistotu jmeni nadacniho pecovati a o to starati se 
bude, aby dücbody z jmeni nadacniho v cas docbazely a by jich Jen k ücelu v tomto 
nadacnim listu ustanovenemu uzito bylo a aby se vübec vSecbna zde uvedena nafizeni 
pilne a svedomite plnila. 

Tomu na dükaz byla tato nadaci listina ve dvou stejnopisecb vybotovena a üfednim 
podpisem a pcceti c. k. mistodrzitelstvi opatfena, a bude jeden stejnopis u c. k. misto- 
drzitelstvi V Cechach, druhy u c. k. zemske hlavni pokladny v Praze uschovan. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 4. ünora 1897. 

G. k. mistodrzitel : 

(L. St.) Coudenhove mp. 

Original u c. k. nastodrziU'lstvf v Praze. Original bei der k. k. StatthalUrei in 

Prag. 



4H»» 



160 Ferd. svöb. pan Voith zc Sterbecu. 



Ferdinand Freiherr Voith von Sterbec. 160 



1887 

dubna 22. April. 

Stndeiitsko nadani Ferdiiianda svob. Ferdinand Freiherr Voith von Ster- 
pana Voitha ze Sterbecu. bec'sche Studenten-Stiftung. 



Okresni sastu2)itelstvo Cdslav- 
ske usneslosc ve srosumeni sokrcs- 
n im sastupitelstvc m Hah er sky m 
V zasfoupcni ohci v obou okresich 
lezicich ve schüzi dne 22. dubna 1887 
konane, ahy vönovän hyl kapital 700 zl. 
jK. 6, V Hak. papirovo re^iti na zfizeni 
stndentske nadace, kterd v upo- 
minku na zemfeleho o.k. mistodrzi- 
telskeho radu a okresniho hejtmana 
Ferdinanda svoh. pdna Voitha ze 
Sterhecu mä miti jeho jmeno. 



Üroky nadacniho jnieni maji se 
kasdorocnc udilcti c h u d e m u a z a- 
slouz ilcmu zdku Cdsla vskeho (jyni- 
nasia, ktery je st do nektere ohce 
}) olitie k eh o k r e s u C d slav skeho 
2)f islusen. 

Sprdva nadaeniho jmeni pfi- 
slii s i C d s l a u s k e in u okresn i m u z a- 
stiipitclstvu, kterez take nadaeni 
II roky 2^0 ndvrh u k o nfe r e n ec uc t tel- 
skeho shoru Ödslav skeho gymnasia 
u d elit i m d. 

V pfi2)ad(^, ic hy Ödslav ske 
yymnasium hylo zruseno, maji se 
üroky nadacniho kapitdlu st ej n y m 
Z2> usohem udelovati chudemti zdku 
nektere skoly odborne^pfislusnemu 
do nöktere ohce politickeho okresu 
Cdslavskeho. 

Nyni udili nadaci okresni za- 
s f u2^itclstvo C dslavs k e 2>o ^^^ ^' ^' ^ u 
kauf er ence ^u eitel s k c h o shor u y y m- 
n a s i a v C d sl av i z d ku tohoto 
g y m n a s i a. 



Die Bezirksvertretung von Gas- 
lau hat im Einverständnisse mit 
der Bezirksvertretung in Ilahern 
in Vertretung der in diesen beiden 
Bezirken gelegenen Gemeinden in 
der am 22. April 1887 abgehaltenen Sitzung 
beschlossen^ ein Kapital von 700 ß. in 
Österr. Painerrente zur Errichtung 
einer Studentenstiftung zu widmen, 
welche zur Erinnerung an den ver- 
storbenen k. k. Statthaltereirat und 
Bezirks haupt mann F e r d i n a n d 
Freiherrn Voith von Sterbec dessen 
Namen zu führen hat. 

Die Interessen des Stiftungs- 
kapitales sind alljährlich einem 
armen und verdienten Schüler des 
Öaslauer Gymnasiums, welcher in 
eine Gemeinde des 2^olitischen Be- 
zirkes Öaslau zuständig ist, zu ver- 
l e i h e n. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
Vermögens steht der Öaslauer Be- 
z irksvertretung zu, welche auch die 
Stiftung Sinter essen über Antrag 
djßr Konferenz des Lehrkör2)ers des 
C asl auer G y mnasiu m s zu v er- 
lethen hat. 

Für d^en Fall, daß das Gymna- 
sium in Caslau^ aufgehoben werden 
sollte, sind die Interessen des Stif- 
tungskapitales auf gleiche Art und 
Weise einem in einer Gemeinde 
des Öaslauer politischen Bezirkes 
heimats zuständigen Schüler einer 
Fachschule zu verleihen. 

Gegenxvärtig wird diese Stif- 
tung über Antrag der Konferenz 
des Lehrkörpers des Gymnasiums 
in Öaslau von der Öaslauer Be- 
zirksvertretung an Schüler des Öas- 
lauer Gymnasiums verliehen. 



161 Ferd. svob. pan Voith ze Sterbeca. Ferdinand Fieiherr Voith vonSterbec. 161 

Nadacni jtn^ni, spravovane okresnim Das Stiftungsvernwgen, welches die Be- 

zastiqritelstvein Öäslavskym, cini 1,400 K; eirks Vertretung in Öaslau verwaltet, beträgt 
jeho öisty vynos pak v swnä 58 K 80 h se lAOO K, dessen Beinerträgnis im Betrage 
kazdorocne zaddvä. von 38 K 80 h alljährlich zur Verleihung 

gelangt. 



List nadaci. 

/ 50 kr. \ 

V bolck. ) 

My podepsani zäkoniti zastupcovo okresinho zastupitelstva öaslavskeho a sbor 
professorsky obecniho gymnasia Caslavskeho doznavame a stvrzujeme timto nadacim listem 
zasebeazasve nästupce v üfade, ie okresni zastupitelstvo Öaslavske jmenem 
a ve srozumeni s okresnim zastupitelstvem Haberskym y zastoupeni 
obci okresu Caslavskeho a Haberskeho, jichz se tyce, ustauovujeme 7 kusfi 
statnich üpisü papirove renty ze dne 1. srpna 1868, c. 17.650, 378.771, 340.496, 413.316, 
413.317, 413.318 a 413.319 ä 100 zl. — ührnem v nominalni ceno per 700 zlatych, kazdy 
8 jeduim talonem a s kupoiiy od 1. ünora 1888 pocinajicimi, ktere die vyneseni vysokeho 
mistodrzitelstvi kralovstvi Ceskeho ze dne 19. ünora 1888, c. 107.746, smeneny byly za 
jednu obligaci ze dne 1. ünora 1889 c. 156.167 per 700 zl., „Na jmeno nadäni svo- 
bodneho pana Ferdinanda Voitha ze ^terbecu^ vinkulovanou k zaloieni 
nadani Skolniho pfi gymnasiu Caslavskem s nasl e duj icim ySno- 
yänim: 

Okresni zastupitelstvo Caslavske jroenem a ve srozumeni okresniho zastupitelstva 
Haberskeho v zastoupeni obci okresu öiislavskeho a Haberskeho venuje näsledujici statni 
üpisy papirove renty ze dne 1. srpna 1868, c. 17.650, 378.771, 340.496, 413.316, 413.317, 
413.318 a 413.319 znöjici na 700 zl. v nominelni cene s kupony od 1. ünora 1888 po- 
cinajicimi, kterez zakoupeny byly z pfebytku dobrovolnych pfispevkü sebranych ku po- 
staveni pomniku zvecnelemu c. k. mistodrzitelskemu radovi a byvalemu c. k. okresnimu 
hejtmanu Cäslavskemu svobodnemu pÄnu Ferdinandovi Voithovi ze Sterbecu ku zafizeni 
nadäni, jez po vecne öasy nesti ma jmeno „Nadani svobodneho pana 
Ferdinanda Voitha ze Sterbecu" za tim ücelem, by z ürokü z kapitalu 
nadaöniho jdoucich podclen byl kazdorocne jeden chudy a zaslouzily 
zäk gymnasia Caslavskeho, pfislusny do nynejsiho politickeho okresu 
Caslavskeho. 

Nadäni züstati mä ve spräve okresniho zastupitelstva Caslav- 
skeho, ktere^ k nävrhu konfereuce sboru professorskeho gymnasia 
Caslavskeho pozitky z nadace plynouci zadävati mä. 

V pfipade, 2e by jednou gymnasium Cäslavske zruäeno byti mölo, 
budiz nadäni zachoväno ücelüm vzdelavacim tim zpüsobem, bypozitky 
nadäni toho udeloväny byly chudcmu zäku nektere skoly odborne, pi^i- 
slu§nemu do nynejsiho politickeho okresu Caslavskeho. Zpüsob za- 
däni züstane tyz. 

Ponevadi zastupitelstvo okresni ve schüzi sve dne 22. dubna 1887 odbyvane veno- 
väni toto schvälilo, pfijimäme nadäni toto a zavazujeme se za sehe a za sve nästupce 
V üfade, ze budeme peci miti, by poöinaje 1. lednem 1891 pozitky z nadäni toho ply- 
nouci po vecne casy fädne byly vypläceny jednomu zäku Caslavskeho gymnasia, a kdyby 
jednou gymnasia Caslavskeho nebylo. jednomu zäku nektere §koly odborne, jemui nadäni 
toto zpüsobem vy§e uvedenym udeleno bylo. 

Hledice k tomu, co pfedesläno, slibujeme za sehe a sve nästupce v üfade, ie bu- 
deme bezpeßnost nadaci jistiny nälezitS pecovati, ze s ni bez svoleni pfedstavenych 
nadacich üfadü zädne zmeny ciniti nebudeme, ze üroky kaideho roku vybirati a, jak 
timto listem nadacim stanoveno, jimi naklädati budeme. 

XL 21 



162 Ferd. svob. pan Voith ze Sterbecu. 



Ferdinand Freiherr Voith von Sterbec. 162 



Tomu Da svedectvi sdelany jsou z tohoto iiadaeiho listu dve listiny stejneho zneni, 
opatfene podpisy stran a dvou sv6dkä, z iiicliz jedna schoväna jest u vysokeho c. k. misto- 
drzitelstri a druha v pokladne okresniho fondu u okresDiho zastupitelstva Caslavskeho. 

V ödslavi, dne 31. prosince 1890. 



Vaclav Havelka mp., 

(L. St.) starosta. 

JÜDr. Voj. Sindelar mp., 

ölen obecniho vyboru. 

Josef Rössler mp., 
ölen v;^boru. 

Tato nadaci listina se stvrzuje. 



Petr Müller mp., 

reditel gymnasia. 



Öls. 7.700. 



(L. St.) 



C. k. mistodr^itelstvi v Cechäch. 
V Praze, due 22. fijna 1891. 

Za mistudriitele: 

Mattas mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



163 



MÜDr. Franz Jackel. 



MÜDr. Franti Sek Jackel, 



163 



1887 
Mai 12. kvetna. 

iMUDr. Franz Jaekeische Studenten- Studentske nadani MUDra Frantiska 

Stiftung. Jackia. 



Der am 6, Jänner 1892 zu Bri'ix ver- 
storbene MÜDr, Frans Jackel widmete in 
seiner letgtwilligeti Anordnung vorn 12, Mai 
1887 zur Errichtung einer Studen- 
tenstiftung ein Kapital von 3,000 ß., 
aus dessen jährlichem Be inerträg- 
nisse ein Stipendium für Studie- 
rende am Brüxer Gymnasium do- 
tiert werden soll. 

Dieses Stipendium bestimmte 
der Stifter für geborene Ko^yitzer, 
al 8 seinem Geburt s ort e, und in 
zweiter Linie für Brüxer Bürger- 
söhne, sämtlich deutscher Nationa- 
lität und christkatholischer Beli- 
gion, 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben nach dem letzten Willen des 
Stifters zunächst die speziell dazu 
besti^nmten Verwandten des Stifters, 
bei deren Abgang arme vater- und 
mutterlose oder wenigstens von 
einer Seite verwaiste J ünglinge, 
die nach Kopitz oder Brüx zustän- 
dig sind und ihren Studien an den 
mit dem Öffentlichkeitsrechte ver- 
sehenen Mittelschulen oder der 
deutschen Hochschule in Böhmen, 
und zwar mit besonderem Erfolge, 
obliegen. 

Das Präsentationsrecht räumte 
der Stifter dem Gymnasialdirek- 
torate sowie dem Brüxer Stadtver- 
ordneten-Kollegium, die Verleihung 
der k. k. Statthalterei in Prag ein. 

Diese Stiftung soll den Namen 
„Med, Univ, Dr. Franz Jackel-Stu- 
denten-Stiftung" führen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
27. Dezember 1896 von der k. k. StatthaU 
terei in Prag ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation der Direk- 
tion des k. k. Gymnasiums in Brüx 
und der Gemeindevertretung der 
Stadt Brüx von der k. k. Statthal- 
terei in Prag verliehen. 

XI. 



MUDr. Frantiäek Jackel, dne 
G, ledna 1892 v Moste zesnuly, venoval ve 
svem poslednim jtofizcni ze dne 12, kvötna 
1887 na zHzeni studentskeho nadani kapital 
3,000 zl., z jehoi öisteho vytözku md 
se zfiditi Stipendium pro studujici 
na M osteckem gymnasiu. 



Toto nadani ustanovil zakla- 
datel pro roddky z Kopist, sveho 
r distö, a v druhe f ad^ pr o Mo- 
stecke md^tanske syny, vesmis nS- 
mecke ndrodnosti a kfest ansko- 
katolickeho näbozenstvi. 

Närok na toto nadani maji die 
posledni vüle zakladatelovy v prvni 
fadä zvldSt k tomu povolani pfi- 
buzni z akladat elovi, kdyby täch 
nebylo, chudi jinosi bez otce i matky 
neb nspon bez jednoho z nich, ktefi 
do Kopist nebo Mostu jsou pfi- 
slusni a na strednich skoläch s prd- 
vem vefejnosti nebo nömecke vysoki 
skole V Öechdch s obzvldstnim pro- 
spöchem studuji. 



Praesentaöni prdvo vyhradil 
zakladatel gymnasijnimu fcditel- 
stvi a Mosteckemu mSstskSmu za- 
stupitelstvu, propüjöovdni pak c. k. 
mistodrSitelstvi v Praze. 

Toto nadani md se jmenovati 
„Studentske nadani Med.-Univ.-Dra 
FrantiSka Jackla*'. 

Pfislu^ny nadaöni list byl dne 27. pro- 
since 1896 c. k. mistodrzitelstvim v Praze 
vyhotoven. 

Nyni propüjöuje toto nadani 
c. k. mistodr Sitelstvi v Praze na 
zdkladS praesentace f editel stvi 
c. k. gymnasia v Mosti a obecniho 
zastuj)itelstva mista Mostu. 



2V 



164 MÜDr. FraDzJackel. MÜDr. Frantisek Jackd. 164 

Das Stiftungsvennögefiy welches von der • Nadacni jm^ni, ktere jest spravovdno 

k. k. StcUthalterei in Prag verwaltet wird, c. k, mistodriitelstvim v Praze, iini 7.200 K, 

beträgt 7,200 Ky aus dessen JReinerträgnisse a dottije se z jeho öisteho vynosti jedno misto 

ein Platz mit jährlichen 276 K dotiert wird, s rocnim pozitkera 270 K, 



Abschrift für die Acten. 
Mein letzter Wille. 

Ich endesgefertigter Franz Jacke 1, Med. univ. Doctor in Briix, erkläre hiemit 
bestimmt, im Zustande der vollen Besonnenheit, mit Überlegung und Ernst, frei von Zwang 
und für den Fall eines unvorgesehenen Todes meinen letzten Willen, wie folgt, eigen- 
händig geschrieben: 



5. 

Humanitäre Unternehmungen sind der christlichen Caritas entspiningene Erschei- 
nungen und somit wahre Erben der kirchlichen Nächstenliebe. Da meine selige Frau 
Johanna, ihr früherer Gatte Josef Calasanz Schrig sowie ihr edelgesinnter Sohn Peter 
von diesem oben angeführten Grundgedanken innig durchgeistigt waren, so glaube ich 
im Sinne meiner theueren Vorfahren ihr Vermögen zu diesem edlen und erhabenen Zwecke 
zu verwenden. 

Ich bestimme daher das in der Weitengasse gelegene Wohnhaus NC. 15, welches 
seiner Zeit der Gründer des hiesigen Gymnasiums Anton Elias bewohnte, für Arme als 
„Armen heim**, und zwar in dem Stiftsbriefe als M. Dr. Franz Jackel-Schrig-Stilts- 
haus für Arme. Anspruch auf Benützung dieser Wohnungen haben in erster Linie Anver- 
wandte des Stifters und bei Abgang derselben arme Bürger und Bürgerinnen der Stadt 
Brüx, welche religiös, sittlich und unverschuldet zu keinem eigenen Vermögen gelangten; 
jedoch wird aber im vorhinein bestimmt, insolange meine treue Dienerin und Haus- 
hälterin Theresia Wenisch lebt, dass derselben unmittelbar nach meinem Tode die 
Benützung des ganzen Wohnhauses auf ihre Lebensdauer eingeräumt und zugesprochen 
wird. — 



10. 

Zur dankbaren Erinnerung meiner am Brüxer Gymnasium in den 
lS40ger Jahren verbrachten Studienzeit stifte ich den Betrag von drei- 
tausend Gulden (3.000 ti.), von deren jährlichem Zinsenerträgnis ein 
Stipendium für Studierende am hiesigen Gymnasium dotiert wird. 
Bestimmt wird das Stipendium für geborene Kopitzer, als meinem 
Geburtsorte, und in zweiter Linie für Brüxer Bürgersöhne, sämmtlich 
deutscher Xationalität und christlichen Glaubens. 

Anspruch auf diese Stiftung haben zunächst die speciell dazu 
b e s t i m m t e n V r w a n d t e n d e s S t i f t e r s, bei d e r e n A b g a n g a r m e v a t e r- und 
mutterlose oder wenigstens von einer Seite verwaiste Jünglinge, die 
naoliKopitz oder Brüx zuständig sind und ihren Studien an den mit 
d eni Off eut liohkeitsrechts versehenen Mittelschulen oder der deutschen 
Hochschule in Böhmen obliegen, und zwar mit besonderem Erfolge. Das 
Präsent a t ion sreeht steht dem G vmna sialdirectorat sowie dem Brüxer 
S t «1 d T V r o r d n e t e n - C o 1 1 e g i u m, d i e V e r 1 e i h u n g aber d e r h o h e n k. k. Statt- 
li :i i t r e i in P r a iz 7 u. Diese Stiltun«: soll den Namen: .Med. univ. D r. 
V Y a n z J a c k t* l - S t u il e n t e n s t i f t u n ix" f ü h r e n. 



165 MÜDr. Franz Jackel. MUDr. FrantiSek Jackel. 166 

11. 

Meinen Wirtschaftshof N. C. 376 sammt Scheuer, Garten, den Damteichgarten 
P. N. 178 und Blumengarten P. N. 212 im Stadtgraben sammt den sämmtlichen mir 
eigenthümlich gehörigen Grundstücken bestimme ich zur Errichtung eines Kinderspitales, 
welches den Namen „Schrig-I)r. Jackel" führen soll und ausdrücklich in der Stiftungs- 
rubrik heissen soll: „Josef Ealasanz, Peter, Franziska Schrig-, Johanna und MUDr. Franz 
Jackel-Hospital für Kinder als ^yKinderheim*'. 

12. 

An den beiden Heimstätten für Arme sowie in dem Hause N. C. 15 in der 
Weitengasse soll eine Marmortafel mit der Inschrift: ;,Schrig-Dr. Franz Jackel, Armen- 
heim gestiftet im Jahre 18 . .'', sowie an dem zu errichtenden Kinderhospital eine 
Marmoilafel mit der Inschrift: ^Schrig-Dr. Franz /ackel-Kinderheim gestiftet im 
Jahre 18 . .'^ angebracht werden. 



21. 

Die Stiftungen, beziehungsweise ihre Capitalien, sollen stets 
unangetastet bleiben und unter den früher genannten Bezeichnungen 
in den Stiftsbriefen ausdrücklich genannt und in den alljährlichen 
Rechnungen angeführt werden 

22. 

Zum Testamentsvollstrecker erbitte ich den k. k. Notar Herrn Josef Böhm oder den 
jeweiligen Notariatsnachfolger, welche für die vollständige und genaue Vollstreckung 
dieses meines letzten Willens freundlichst Sorge tragen und darüber wachen wollen. 

Für seine Mühewaltung bestimme ich demselben aus meinem Nachlasse den Betrag 
von 200 fl., sage zweihundert Gulden Ö. W.,» und bitte denselben, diesem Rufe zur Erfül- 
lung der von mir wohlgemeinten Zwecke liebreichst folgen und mir diesen Liebesdienst 
erweisen zu wollen. 

An die löblichen geistlichen und weltlichen Behörden fuge ich meine inständige 
Bitte bei, für die vollständige, beschleunigte Durchführung dieses meines letzten Willens 
wohlwollend Sorge tragen zu wollen. 

Urkund dessen habe ich dieses Testament als das einzige eigenhändig ganz selb- 
ständig geschrieben. 

Brüx, am 12. Mai 1887. 

Med. Univ. Dr. F. Jackel mp., 

ah Testator. 

Kundgemacht vom k. k. Notariate als Gerichts-Commissariate in Brüx am 
6. Jänner 1892. 

Dr. Karl Landa mp., 

als Gerichtscommissär, mit Decret des k. k. Kreis- 
gerichtes Brüx vom 11. .»änner 1890, Z. 3(K), 
bestellter Substitut dos k. k. Notars Josef ßulim 

in Brüx. 



Abänderungen und Ergänzungen 
zu meinem letzten Willen ddto Brüx, den 12. Mai 1887. 



Bei Punkt 5 ;, Armenheim" Anspruch hahen .... und des Stifters wird hinzu- 
gefügt: „sowie seiner am 29. December 1885 verstorbenen Gattin Johanna''. Weiters 



166 



MüDr. Franz Jackel. 



MUDr. FrantiSek Jackel. 



166 



haben die in diesem Asyl Unterkunft findenden Armen die Verpflichtung, für das ewige 
Seelenheil des Stifters und seiner Gattin Johanna zu beten, insbesondere an den Jahres 
tagen ihres Ablebens. 

Diese Wohnungsstiftungsplätze sind bestimmt für Arme, die im Alter von nicht 
weniger als vierzig Jahren, kränklich, katholisch, guter moralischer Aufführung und im 
politischen Bezirke Brüx wohnhaft sind. Das Verleihungsrecht steht der Brüxer 
Gemeindevertretung zu. 



Brüx, am 14. Feber 1889. 
Eigenhändig geschrieben 



Med. Univ. Dr. F. Jackel mp., 
als Testator. 



Bei Punkt 5 ändere ich die Benennung der Widmung meines Wohnhauses Nr. 15 
Weitengasse dahin, dass es heissen soll: „Altersasyl für Arme*^, und Aufnahme 
finden nur solche, welche unverschuldet verarmt sind, es zu keinem Vermögen bringen 
konnten, ein religiös-sittliches und fleissiges Vorleben nachweisen können, dann nicht 
unter sechzig Jahre alt sind, dem politischen Bezirke Brüx angehören, und zwar zuerst 
Brüxer arme Bürgersleute, dann andere Würdige, die durch Arbeitsamkeit und sparsamen 
Lebenswandel bekannt sein müssen. Die übrigen Bestimmungen des Punktes 5 bleiben 
aufrecht. 

Bei Punkt 11 wird geändert Name und Zweck der Widmung: denn statt Kinderheim 
wird ebenfalls in dem Hause Nr. 376 Wenzelstrasse der Ausdruck „Altersasyl für Arme*' 
in Anwendung gebracht. Das Übrige wie in dem abgeänderten Punkt 5. Aufnahme 
können nur solcher finden, die nach zurückgelegten sechzig Jahren bei allem Fleiss, 
Redlichkeit, Arbeit und Sparsamkeit es nicht zu einer selbständigen Wohnung gebracht 
haben. 

Die Aufschriften an beiden der Humanität gewidmeten Häusern werden abgeändert 
und, wie bedeutet, in ;,Altersa8yl für Arme, gestiftet von Schrig-Dr. F. Jackel*' umge- 
wandelt. 



Brüx, am 2G. December 1890. 



Med. Univ. Dr. F. Jackel mp., 

als Testator. 



Da ich den Wirtschaftshof Nr. 377 in der Wenzelsvorstadt neuerbaue, so dürften 
am Schlüsse des Baues sämmtliche Baareinlagon der Sparcassa verbraucht worden sein. 



26./12. 1890. 



Dr. Jackel mp. 



Sämmtliche Stiftlinge müssen deutscher Nationalität sein und sich zur römisch- 
katholischen Kirche bekennen. 



26./12. 1890. 



Dr. Jackel mp. 



Kundgemacht vom k. k. Notariate als Gerichtscommissariate in Brüx, am 
6. Jänner 1892. 

Mit Decret des k. k. Kreisgerichtes Brüx vom 

11. Jiiiiner 1800, Z. 300 civ., bestellter Substitut 

des k. k. Notars Josef Böhm in Brüx: 

Dr. Karl Landa mp., 

als Gerichtscommissär. 



167 MüDr. Franz Jackcl. MUDr. Frantisek Jackel. 167 

Vorstehende Abschriften sind mit den aus drei und einem halben Bogen bestehenden 
Origiiialien gleichlautend. Die Originale sind ungestempelt. 

E. k. Kreisgericht in Briix, 
am 20. Jänner 1892. 

(L. St.) Anton Seidemann mp., 

k. k. Kanzelist. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt* Ovel'eny opis u c. k. mistodrzitolstvi v Praze. 
balterei in Prag. 



II. 

Stiftsbrief. 

Die endesgefertigte Statthalterei in Böhmen urkundet, es habe der am 6. Jänner 1892 
in Brüx verstorbene MUDr. Franz Jackel laut der letztwilligen Anordnung vom 
12. Mai 1887 in Abs. 10 die Errichtung einer Stiftung für Studierende, indem er der- 
selben 3.000 fl. Ö. W. legierte, mit nachstehenden Worten angeordnet: 

Zur dankbaren Eriunerung meiner am Brüxer Gymnasium in den 1840ger Jahren 
verbrachten Studienzeit stifte ich den Betrag von dreitausend Gulden (3.000 fl.). von 
deren jährlichem Zinsenerträgnis ein Stipendium für Studierende am hiesigen 
Gym nasium dotiert wird. Bestimmt wird das Stipendium für geborene 
Kopitzer, als meinem Geburtsorte, und in zweiter Linie für Brüxer 
Bürgersöhne, sämmtlich deutscher Nationalität und christkatholischen 
Glaubens. 

Anspruch auf diese Stiftung haben zunächst die speciell dazu 
bestimmtenVerwandten des Stifters, bei deren Abgang arme vater- und 
mutterlose oder wenigstens von einer Seite verwaiste Jünglinge, die 
nach Eopitz oder Brüx zuständig sind und ihren Studien an den mit 
dem Öffentlichkeitsrecht versehenen Mittelschulen oder der deutschen 
Hochschule in Böhmen obliegen, und zwar mit besonderem Erfolg. 

Das Präsentationsrecht steht dem Gymnasialdirectorat sowie dem 
Brüxer Stadtverordneten-Collegium, die Verleihung aber der hohen 
k. k. Statthalterei in Prag zu. 

Diese Stiftung soll den Namen: ;,Med. univ. Dr. Franz Jackel-Stu- 
dentenstiftung** führen. 

Ferner hat der Stifter im Absätze 21 bezüglich aller von ihm letztwillig errichteten 
Stiftungen angeordnet. 

;,Die Stiftung, beziehungsweise ihre Capitalien sollen stets unangetastet bleiben 
und unter den früher genannten Bezeichnungen in den Stiftsbriefen ausdrücklich genannt 
und in den alljährlichen Rechnungen angeführt werden.^ 

Dieser Betrag per fl. 3.00u wurde vom Testamentsexecutor am 5. August 1893 
sammt 57o Zinsen vom Todestage des Stifters an bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft 
in Brüx, u. z. mittelst drei Stück Silberrenten a 1.000 fl. und einem Baarbetrage 
per 323 fl. 90 kr., mit Zustimmung der gesetzlichen Erben ohne Abzug der Gebühr, die 
aus der Yerlassenschaft bezahlt wird, erlegt. 

Dieses Vermögen wurde für die Stiftung fruchtbringend angelegt, und besteht nun 
das Stiftungsvermögen in der Silber-Renten-Obligation ddto Wien 1. Juli 1894, Nr. 77.402, 
lautend auf 3.450 fl. nom. 

Hiebei wird bemerkt, dass das vorangeführte Wertpapier auf den Namen dieser 
Stiftung gehörig vinculiert ist. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
bei der k. k. Landeshauptcassa im Studentenstiftungsfonde unter J. A. 1.031 in Empfang 



168 



MUDr. Franz Jackel. 



MÜDr. Franiiiek JackeL 



168 



genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nimmt die k. k. Stattlialterei diese Stiftung an und wird darüber wachen, 
dass vom Jahre 1885 an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, 
dermal im effectiven Betrage von 144 fl. 90 kr., nach Abzug des Staatsregiebeitrages 
und der Kosten der Kundmachung der Stiftung der Anordnung des Stifters und diesem 
Stiftsbriefe entsprechend verwendet werden. 

Die mitgefertigte Direction des Binixer Gymnasiums und die gefertigten Vertreter 
der Stadtgemeinde verpilicliten sich, u. z. erstere im Grunde der Ermächtigung des 
k. k. Landesschulrathes vom 26. November 1895, Z. 40.594 L. S. R., und letztere im 
Grunde des Sitzungsbeschlusses des Brüxer Gemeindeausschusses vom 14. August 1895, 
das denselben vom Stifter eingeräumte Präsentatioiisrecht getreu und gewissenhaft aus- 
zuüben und dies um so gewisser, als sonst, wenn die Präsentation innerhalb der von 
der k. k. Statthalterei gesetzten angemessenen Frist nicht ausgeübt werden würde, die 
Verleihung seitens der k. k. Statthalterei ohne die Präsentation erfolgen würde. 

Diese Stiftung tritt mit dem 1. October 1895 ins Leben. Die für die Zeit vom 
6. Feber 1892 bis 1. October 1895 eingeflossenen Nutzungen des Stiftungsvermögens sind 
zur Vermehrung des Capitales verwendet worden. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung werden aus dem vorhandenen, bei Ankauf 
der Obligation ersparten Betrage per 6 fl. 20 kr. bestritten. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird jederzeit die Stiftung den bestehenden 
Vorschriften gemäss vei*walten, diese auf Stiftungskosten ausschreiben, sie vergeben und 
für die stete Aufrechterhaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsver- 
mögens, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen desselben und für deren Ver- 
wendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke sorgen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Exemplare verfasst, 
mit der ämtlichen Fertigung und dem Amtssiegel der k. k. Statthalterei versehen, und 
soll eines davon bei der k. k. Statthalterei in Böhmen, das zweite bei der k. k. Landes- 
hauptcassa in Prag, das dritte bei dem Stadtrathe in Brüx, das vierte bei der Gymna- 
sialdirection in Brüx aufbewahrt werden. 

Prag, am 27. December 1896. 



(L. St.) 



Der k. k. Statthalter: 
Coudenhove mp. 



Josef Strassner mp., 
k. k. Gymnasial-Director. 



(L. St.) C. V. Pohnert mp., 

Bürgermeister. 

Eleofas Trinks mp., 

Stadtrath. 

(L. S.) Josef Porsche mp., 

Stadtrath. 

R. Rümler mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelBtvi v Praze. 



169 



Jilji Jahn. 



Egldius Jabn. 



169 



82S 



1887 

srpna 14. August. 

Studentske iiadaiii Jiljiho Jahna. Egidins Jahnsche StudenteDstiftniig. 



Pri valnem sjczdti zähu a 
uci tel ü V y s s i reälky v F a r dub i- 
eich, konaneni dnn 14., 15. a IG, srpna 1687 
V Pardtibicichy hyla zaloltcna shirkou mezi 
shromäzdcnymi nadace. K tomn pristoupily 
jesti pozdijsi prispevlcy hyvalych zdku a 
pfiznivcü tisfavu, pak dar ntesta Pardnbic 
200 zl. B, ö. a pfispövek Ohcfniskc zdlo^ny 
t? Pardubicich v sumö 130 zl. 68 kr. li. d., 
takzc nadacni jmeni dosdhlo vijse 2.000 zL 
li. c. 



T a 1 nadace m d s e j m cnovati 
p red i t eli P ar d u b i c k e r edlky 
naddnim Jiljiho V. Jahna. 

Die V üle z a kladateltl m d s e 
iirok nadacni ka^dor o6ne tidelit i 
V z or nemu absolvov a n e m ii z d k u 
c. k. V y s s i real k y v Pa r d u b i c ich, 
a b y s e m u u snadnilo dal s i v zde- 
l an i odb ornc. 



ü döl e n i m d »v e s t dt i ka ^ d o- 
r cnc V den s t\ Vd c I av a ko m i s i, 
kferd sc sklddd z purkm ist r a 
mesta Pardnbic a d v ou ob ecnt c h 
s tar s ich, ddlc z feditele c. k. 
vy s s i r edlky v Pa r dub ic i c h a 
d V u pr of es s or il tehoz u s t a v u, 
CO d l et slu^ebnich nejstarsic h. 



Po p r dn i z akl adat el u m d 
vesti ob c c Par dnbi ckd spr dv u 
j m c n i n a d a c n i h o. 

Nadacni list byl v ünoru 1802 obci 
Pardubickou vyhotoven a dne 27. unora 1892 
c. k. mistodrzitehtvim v Praze potvrzen. 



XI. 



Anl aß l ich der allgemeinen 
Zusammenkunft der g e s a m ten 
gewesenen S eh Hier und Lehr er 
der Ober r eal schule in Pardubitz, 
tcclche am 14., 15. und IG. August 1887 in 
Pardubitz abgehalten wurde, wurde durch 
eine Sammlung unter den Teilnehmern dieser 
Zusanimefikunft eine Stiftung gegründet. Zu 
diesem Zwecke kamen noch spätere Beiträge 
gewesener Schüler' und Gönner der Anstalt, 
dann das Geschenk der Stadtgemeind^ Par- 
dubitz von 200 fl. Ö. W. und der Beitrag 
der bürgerlichen Vorschußkassa in Pardubitz 
im Befrage von 130 fl. 68 kr. Ö. W., so 
daß das Stiftungsvermögen die Höhe von 
2.000 fl. erreichte. 

Diese Stiftung hat de n N a- 
me n des Direktors der Par du- 
bitz er Realschule Egidius W. 
J ah n zu füh ren. 

Nach dem Willen der Stifter 
ist das St ift ung sertr ä gni s al U 
j ä hrl i c h einem musterhaften 
absolvierten Schüler der k. k. 
Oberrealschule in Pardubitz, 
b e h ufs Erleichterung seiner 
weiteren Fachstudien isu ver- 
leihe n. 

Die Verleihung hat all j ä h r- 
li ch am Tage des hl. Wenzel 
durch eine Kommission zu er- 
folg en, welche aus dem Bürger- 
meister der Stadt Pa r dubit z 
und zwe i G e m e i n d e r ä t e n, f e r n e r 
aus dem Direktor der k. k. Obe r- 
r eals chule in Pardubitz und 
den zwei dienstältesten Pro f e s- 
s or en die s er Anstalt z usam m e n- 
gesetzt ist. 

U b e r Wu n s ch der St if t er hat 
d i e G e m e ind c Pardubitz d i e V e r- 
walt u ng d es St if tung s v e r m ö g e n s 
z u f ü h r e n. 

Der Stiftsbrief wurde im Feber des 
Jahres 1892 von der Stadtgemeinde Pardu- 
bitz ausgefertigt und unterm 27. Feber 1892 
von der k. k. Statthaltcrei in Prag bestätigt, 

22 



170 Jilji Jahn. Egidius Jahn 170 

Nyni udili se tato nadace po G cg enioärtiq wir d diese Stif- 

rozumu ustanoveni nadacni listiny. tung im Sinne des Stiftsbriefes 

persolviert. 
Jtneni nadaöni, jeS spravuje mestsJcd Das Vermögen der Stiftung, welches 

obec Pardubickäf öini 4.000 K, a jeho cisty die Stadtgemeinde Pardubitz verwaltet, he- 
vynos 168 K se kazdorocnü udili. trägt 4.000 K, dessen jährliclhes Reinertrag- 

nis von 108 K alljährlich verliehen wird. 



( 2 kolky \ N- ^- ^^^• 

VpoöOkr. J Nadaci list 

o nadani studentskcm Jiljiho Jahna pro absolvovane zäky c. k. vyssi 

realne §koly v Pardubicich. 

My uizepsani starosta, obecni radni a öleriove obecniho zastupitelstva krdlovskeho 
mösta Pardubic v politickem okresu Pardubickem v kralovstvi Ceskeni stvrzujeme a dozna- 
yame ve svem a nästupcüv svych jniene, 2e nam odevzdano bylo do spravy Jahnovo 
nadani studentske pro absolvoyane zaky c. k. vys§i realne skoly 
V Pardubicich, jez z41ezi v statni rente papirove ze dne I. kvötna 1891, eis. 70.185. 
na 2.000 zl. R. c. vinkulovane „au das Bürgermeiteramt zu Pardubic nomine der Egidi 
Jakn'schen Stiftung für absolvierte Schüler der k. k. Überrealschule in Pardubic" 
s vyplatnim archeni ürokovym od 1. kvetna 1891. 

Nadani toto bylo pfi valnem sjezdu vseho byvaleho studentstva 
a uöitelstva yy§§i realne äkoly v Pardubicich, jenz konal se 14., 15. 
a IG. srpna 1887, zalozeno na doklad ydecnosti byvalych Hküy k üstavu tomuto 
a bezyratne yiry jejich y jeho budouci trvani a vzkyetani sbirkou raezi ücastniky sjezdu 
toho a doplnilo se pozdejSimi prispeyky byyalych zakuy a pfiznivc&v üstavii, jakoz 
i summou 200 zl. vöiioyanou slaynym mestskym zastupitelstyem y Pardubicich a konecne 
pfispeykem 130 zl. 68 kr. slaync Obcanske zälozny y Pardubicich na summu 2.000 zl. 
uom., shora pfipomenutou. 

Kdyz pak feditel üstayu Jilji V. Jahn slavil 22. ledua 1888 doviseui 50. roku syeho 
yeku, 25. roku syeho püsobeni ucitelskeho a 30. roku sve cinnosti spisoyatelske, usuesli 
se byyali zaci jeho na tom, aby toto uadani na vecnou pamet na vyraz ücty a vdecuosti 
jejich bylo nazyano nadanim Jiljiho Jahna. 

Die ümyslu zakladatelüy, yysloveneho yfeci panaJana Vinc.Diyise 
Cisteckeho ze berlinku, feditele cukrovaru v Prelouöi, o sjezde shora 
pfipomenutem, ma se ürok tohoto nadani kazdeho roku udeliti yzor- 
nemu absolvovanemuzaku c. k. vyssi real neskolyvPardubic ich nehlede 
k rodisti jeho, aby se mu usnadnilo dalsi vzdelani odborne. 

Udeleni staue se kazdeho roku v den sv. Väclava kommissi, kteraz 
se skladä z purkmistra kral. mesta Pardubic a dvou obecnlch starsich, 
jakoz i z feditele c. k. vyssi realne skoly v Pardubicich a dvou professorüv 
tehoz üstavu co do let sluzby nejstaräich. 

Zakladatele zadaji si toho snazue, aby kral. mesto Pardubice, jez üstav tento 
zaloSilo a po drahnä leta velikym nakladein vydrzovalo, pfijalo toto nadani studentske 
do sveho staleho opatroväni a ochrany. 

Jezto jmöni nadacni die pfedpisüv v te pricine platuych jest zjisteno, v obecni 
pokladne kral. mesta Pardubic Mdne ulozeno a take uzitek dava, jehoz k ücelu nadacnimu 
u2iti Ize, pfijimäme vedle usneseni obecniho vyboru ze dne 22. dubna 1891 toto nadani 
Jahnovo do spravy a opatroväni a zavazujeme sehe i sve nastupce v üfade, ze chceme 
o to pecovati, aby roöni duchody ze jmeni nadacuiho, jez obnaSeji nyni 81 zl. K. c., 
die shora uvedeneho ustanoveni zakladatelüv byly fadnc vydävany absolvovanemu zaku 
üstavu casteji jiz jmenovaneho, jejz kazdeho roku ustanovi kommisse naznai^enym zpüsobem 
sestavena. 

Nadani vstoupi v zivot, jakinile vyloliy vyhotovenim listu nadaciho vzeäle jakoz i po- 
platek z nadace teto z prvnich uzitkii jmeni uadacniho uhrazeny budou. 



171 



Jiljf Jabn. 



£gidiii8 Jahn. 



171 



My podepsani zastupcove obce slibujeme a zavazujeme sehe i nästupce sve, ie 
budeme, se6 jsme. o zachovani tohoto nadani studentskeho a o jistotu jmSm nadacniho 
peöovati a ie se jmenim nadaönim beze schvaleni pfisludneho ufadu nadaöniho neuöinime 
zadne zmeiiy, ze toho dbati budeme, aby düchodky z jmeni nadaöniho v öas dochazely 
a Jen k üöelii v tointo nadacim listu ustanovenemu obraceny byly, a ze vübec v§ecka 
zde uvedena ustanoveni pilue a svedoinite vykonävati budeme. 

Tomu na dfikaz byl tento nadaci list ctvermo vyhotoven, vSestrannß podepsan, 
dvema svödky ovöfen a bude jeden opis u c. k. raistodrzitelstva, druhy u c. k. okresniho 
hejtmanstvi v Pardubicich, treti u feditelstva c. k. vy§§i realne skoly v Pardubicich 
a ctvrty v pokladnö kral. mösta Pardubic uscliovan. 

V Pardubicich, dne . . ünora 1892. 



(L. St.) 



JüDr, Jan / a k mp., 
Btarosta. 



Karel Werner mp., 

obccni starsf. 

Fr. Walter mp., 

ölen obec. zastupitelstva. 

Otakar F u x a mp., 

ölen zastup. obecnibo. 



Stvrzuje se. 



Ci8. 20.982. 



C. k. mistodrzitelstvi v Öechach, 
V Praze, dne 27. ünora 1892. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele 

Friedl mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstyi v Prazc. 



Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



■^«»»- 



XI. 



22* 



172 



P. Josef Pixa. 



P. Josef Pixa. 



172 



1887 



zun 



Studentske nadäiii P. Josefa Pixv. 

• 

P. Josef Pixa, osrifmi dekan a knfzeci 
arcihiskupskff noidr v Piskti, zHdil u pfi- 
lezitosU sveho öOilefeho kneiskeho juhiiea 
vönovaci listinou danou re Vrhni dne 10, zdfi 
1887 a oznaöetwu jako nadacni listina na- 
ddni pro siudujici z pfihuzcnstva, 
v^ovav k tonnt ücelu m^stske cbci Pisecke 
kapital 3.000 zl 



PrisUihiy nadahii list hyl dne 4. rijna 
1888 fiiestskwi ohci Piseckou vyhotorefi a dne 
18. ledna 1889 c. k. mistodrzitclstvim v Praze 
potvrzen. 

1-roky z nadacniho jmfni md 
dostdvati vzdy jeden z potomk u 
hratfi neho sester zakladatelov ych, 
jenz stnduje s dohrym prosp^chem, 
zvldstv V hat ol ickvin ndhozenstri. 



16. September. 

P. Josef Pixa'sche Studenten-Stiftung. 



Poz I f r k u a d a c n t t r v n i I ni d p o 
dohn studii im stirdui neho vysokc 
skole s öcskou frei vi/uroraci a st er 
pn V c l n d oh u s t u d i i a m u zr p r i 
trrh, kdoz dosici chtrji doktordtu a 
p r k d z i, zc s k itt er n r p r i s n v z k o n s k // 
.V k I d d aj /, / n a d d l c p (Hi rc h d n h tj t /. 



Vcnuje-I i se na daner theolof/i- 
e k f m H s t n d l u, m d m u n a d a c e za 
prrni rok pfed rstonpenim do senii- 
ndfe k opatfeni nuinffch potfrh r//- 
placena hffti: za ostatni tri Irta md 
r y n o s n a d a r n i zu st at i nlozen a n a- 
d an c i p o v // s r r e e n i n a k n f z s t r / 
/ s f( r k // n a n nt no u r yp r a r u a p o- 
f I z r )t i n ej p o t f r h n r j s i c h r r r i n a- 
r d )t n f( d d n tf tj t i. 



P. Josef Pixa^ Persottaldechant und 
fnrsterzhiscMfi icher Notar in Pisek^ errich- 
tete anläßlich seines fünfzigjährigen Priester- 
juhilämns mittels der als Stiftsbrief bezeich- 
neten Widmungsurkunde de dato Vrbno den 
16. September 1887 eine Stiftung für 
Studierende aus seiner Verwandt- 
schaft, indem er zu diesem Zwecke der 
Stadtgemeinde Pisek ein Kapital von S.OOO fl. 
übergab. 

Der f)ezügliche Stiftsbrief wurde am 
4. Oktober 1888 von der Stadtgemeinde Pisek 
ausgefertigt und unterm 18. Jänner 1889 
von der k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Die Interessen des Stiftungs- 
Vermögens sind stets einem aus 
den Nachkommen der Brüder oder 
der Schwestern des Stifters zu ver- 
leihen, welcher immer seinen Stu- 
dien, insbesondere in der katholi- 
schen Bei igionslehre, mit gutem 
Erfolge zu obliegen hat. 

Der (rcnuß dieser Stiftung hat 
ir ä h r e nd der Studien an einer 
Mit tri- oder Hochschule mit böhmi- 
srhrrTuterrichtssprache, und zwar 
unhrrud der ganzen Studien zeit, zu 
dauern und kann jenem, welcher 
das Doktorat erlangen will und 
nachweist, daß er tatsächlichliigo- 
rosrn ablegt, weiter belassen wer- 
d r u. 

Falls der Stiftling sich dem 
theologischen Studium widmet, so 
ist demsrlben das Stiftungserträg- 
nis für das erste Jahr vor seinem 
Antritte in das Seminar zur An- 
s c h äff n ng der not w e n d i gen E rfo r- 
dcrnisse auszuzahlen: für die drei 
ührigrn Jahre ist das St iftungs- 
rrt rü g n i s fr uchthr i n gen d an zu legen 
und drm St if Hinge nach der Prie- 
st rrurih r samt allen Interessen 
.: H r A n s r h äff ung der notwendige n 
A u s s f d 1 1 u n g und anderer Erfo r- 
drr n i s s r auszuzahlen. 



173 



P. Josef Pixa. 



P. Josef Pixa. 



173 



Kdyhy tahovych sfudujicich 
nehplo, tnüie tato nadace udilena 
hyti take tSm z pfihuzcnstva »akla- 
datelovay Jcteri ae vzdöldvaji na 
skolc odhorne nch üstavu uöitcU 
s k e IM. 




Pfi tom niä se vsak vztti zretel 
na nejhodnejsiho a nejmravn^j^iho 
hocha ndhoSenstvi katolickeho. 

Neni'li nadancc se zaklndate- 
lern spriznt^n, müSe mu nadace kon- 
cem skolniho r oku, ve kterem se 
nekdo z pfihuzenstva zakladatelova 
hlasiy odnaia hyti, 

Prdvo praeseniadni vyhradil 
zakladatcl starostovi mösta Piskn 
V souhlasu s dekanem tamzc. 



Prdvo propüjöovaci prislusi 
ncjhlizsimu pfihnznemn po meöi 
a kdyhy takoveho nehylo, nejhlii' 
simu prihuznemu po pfeslici, Tento 
md se vsak ridifi praesentaci sta- 
rosty a dckana z Pisku, a nernüie na- 
dace nenavrzenym hyti propnjöena. 



Kdyhy vsak nehylo prihuznych ani jio 
meöi ani po prcslici^ neho kdyhy osohy k ud& 
lovdni nadace povolane toto prdvo fwchtely 
neho jyro nedospölost, nezletilost, irvalou ne- 
pHtonmost, fysickou neho duSevni nezptiso- 
hilost nemohly rykondvati, nm v takovych 
pfipadech starosta mästa Piskn v sonhlasu 
s doöasnym dekaneni mistnim tuto nadaci 
ndüeti. 



Vprdzdni'U se nadace tato, md sc kon- 
kurs V ras rypsati tfikrdt ve verejnyrh li- 
stech. 



Falls solche Studierende nicht 
vorhanden wären, kann diese Stif- 
tung auch an solche aus der Ver- 
wandtschaft verliehen werden, 
welche sich an einer Fachschule 
oder Lehrerhilduny s anstatt aus- 
hilden, 

Falls sich um diese Stiftung 
überhaupt niemand ans der Ver- 
wandtschaft melden sollte, so kann 
diese Stiftung dem Sohne eines 
Bürgers der Stadt Pisek verliehen 
werden, derselbe mag an welcher 
immer der vorerwähnten Anstalten 
studieren. 

Hiebei ist jedoch stets auf den 
bravsten und sittlichsten Knaben 
katholischer Religion Rücksicht 
zu nehmen. 

Finem mit dem Stifter nicht 
verwandten Stiftlinge kann jedoch 
diese Stiftung mit dem Fnde jenes 
Studienjahres, in welchem sich je- 
mand aus der Verwandtschaft des 
Stifters meldet, entzogen werden. 

Das Präsentationsrecht räumte 
der Stifter dem Bürgermeister der 
Stadt Pisek im Einverständnisse 
mit dem Dechante in Pisek ein. 

Bas V erleihung s recht steht 
dem nächsten Verwandten aus der 
männlichen Linie und, wenn ein 
solcher nicht vorhanden wäre, dem 
nächsten Verwandten aus der weib- 
lichen Linie zu. Dieser hat sich 
jedoch an die Präsentation des 
Bürgermeisters und Stadtdechantes 
in Pisek zu halten und kann diese 
Stiftung an keinen verleihen, wel- 
cher nicht von den Stiftungspräsen- 
tatoren vorgeschlagen wäre. 

Falls keine Verwandten, weder aus der 
männlichen noch aus der weiblichen Linie^ 
vorhanden wären, oder falls solche zur Aus- 
übung des Verleihungsrechtes berufene Per- 
sonen dieses Recht nicht ausüben wollten 
oder wegen Unmündigkeit, Minderjährigkeit, 
dauernder Abwesenheit, physischer oder gei- 
stiger Unfähigkeit nicht ausüben könnten, so 
hat in diesen Fällen der Bürgermeister der 
Stadt Pisek im Einverständnisse mit dcfn 
Stadtdechant von Pisek diese Stiftung zu 
verleihen. 

Im Falle der Erledigung dieser Stiftung 
ist rechtzeitig der Konkurs dreimal in öffent- 
lichefi Blättern zu verlautbaren. 



l<Mi» ■ ■ » ' 



174 



P. Josef Pixa. 



P. Josef Pixa. 



174 



Nyni eadävä se nadace po 
rozumu nadacni listiny. 

Nadacni jmeni, jcs spravujc mcstska 
ohec IHsechd, eint 0.002 K Off h; z jpJio 
cisteho vffnosH dotttje sc jedno wisto s rodnim 
pozitkom 259 K, 



Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne des Sti ft shriefe s 
persolviert. 

Das Stiftuvgsvmuöqen, welches von der 
Stadtgemeinde in Fisek verwaltet wird, be- 
trägt 6,002 K 69 Ä, atis dessen Reinertrag- 
nissc ein Platz mit jährlichen 259 K dotiert 
wird. 



I. 

Nadacni listin a. 



/50 kr.\ 
V kolek. / 



Ja vlastnorucne podepsany, cliteje u pfile/itosti sveho öOileteho knezskelio jubilea 

pnbuznym svym a jich potomküm uöiniti trvalou pamatku, ummil jsem si zaloziti nad^ci 

pro studujici z pribuzenstva sveho, ku kteremu cili odevzdayam ve spravu slavne obce 

Pisecke 3.000 zl.. a sice: 

aj zästavni list Hypoteöni banky pro kralovstvi Ceske ze dne 14. dubna 1879, serie 

a cislo 26.278 znejici na ... 1.000 zl. 

h) ötatni dlui^ni üpis ze dne 1. njna 1868, öislo 101.499 (Silberrente) na . . 1.000 zl. 
a c) statni dluhopis ze dne 1. f/jna 1876, dslo 183.585 (Goldrente) na ... . 1.000 zl. 

dohromady . . . 3.000 zl. 
se vsemi kupony od 1. ledna 1888 s timto ustanovenim: 

1. Üroky z teto nadace dostavati mavzdyjeden z potomku po mych 
bratfich aneb sestrach, jen2 studia sva konati bude vzdy s dobrym 
prospechero, zvlaste t katolickem nabozenstvi na Skolach stfednich 
H vysokych s vyucovacim jazykem öeskym, a sice po cclou dobu svych 
stiidii. Taktez ma nadaci podrzeti ten, kdo by se uchazel o doktorat 
a so vyktizal. ze skutecne rigorosa dela. 

2. Tomu, j enz by se veno val studiu bohosloveckemu, ma prvni rok 
pfod vstoupenim do Seminare nadace k opatfeni nutnych poti'eb byti 
vyplaccna, za ostatni tri roky vsak züstati maji penize ulozeny a teprv 
p V y s V e c e n i na k n e z s t v i j e m ii na n u t n o u v y p r a v u a p o r i z e n i v 6 c i ii e j- 
po trebn ej sich maji byti najednou i s üroky dany. 

3. V pfipade, ze by vyse zmineuy ch studujicich nebylo, müze nadace 
adele na byti i tem z pribn zenstva, jiz na nektere odborne §kole aneb 
na p a d a g o g i u s e v z d e 1 a v a j i. 

4. Kdyby vsak stalo se, ze by ziidnych napadnikü nebylo z pi^ibu- 
zcMistva, tez müze udelena byti nadace tatosynu nektereho mesfana 
kral. niosta Pisku s tim vsak dolozenim, aby ohled vzat byl na nejhod- 
nojsiho a v mravech nejvice vynikajiciho hocha vyznani viry katolicke 
a f. j i z j e s t na ü s t a v ii k t e r e m k o 1 i v z t e c h, k t e r e v o d s t a v c i c h p f e d e s 1 y c h 
j s u n a z n a c e n y. 

5. Uzivani teto nadace pro nepfibuzne müze odnato byti, a sice 
koncem skolniho roku, vnemz se nekdo z pribuzenstva o ni byl pfi hlasil; 
taktez i pfibuzny ztratil by pravo na nadaci, kdyby svym chovanim 
dobrodini toho nehodnym se stal. 

0. Pravo praesentacni pfislusi starostovi kral. mesta Pisku v sou- 
h 1 a s u s d e k a n e m t c h o z kral. mesta. 

7. Nejblizsi pfibuzny po meci a kdyby toho nebylo, tedy takovy po 
preslici udili tuto nadaci, fide se pfi tom praesentaci starosty obce 
H inistnilio dekana: nenavrzenym od techto nesnii byti propüjcena. 
K(lyl)y vsak ])fil)uznycli ])0 meci ani po pfeslici nebylo, maji pravo 
tu nadaci udileti ti panove, j i m z die clanku O**^'*" pfinäleii pravo prae- 
s (♦ n t a c 11 1. 



175 P. Josef Pixa. P. Josef Pixa. 175 

■ 

Listinu tuto jsem sam sepsal a stvrzuji ji svyDi vlastnorucuim podpisem a svoii 
osobni peceti; pfipojuji k ni prosbu, aby slavny piirkmistrovsky üfad, jakoz i veledustnjiiy 
lifad dekansky pudjaly se te üloby a zafidily vse, öeboz ve veci te jest potrebi. 

Daiio na fafe Vrbenske, dne 16. zafi 1887. 

(L. S.) Josef Pixa nip., 

osobni dekau a kniz. arcibiskupsky notar. 

Original u purkmistrovskeho üradu kral. Original beim Bürgermeisteramte der kgl. 

mesta Pisku. Stadt Pisek. 



II. 

I) o d a t e k. 

/ 50 kr. \ 
V kolek. J 

Ku clanku 7. v pfedu stojici iiadaciii, vlastne venovaci listiny cinim k cili üplnosti 
to dalsi ustauoveni, by v pnpadu, ze by tu sice byly oyoby z pf ibuzenstva, 
kterym die odstavce 7., alinea 1. pfisluäi pravo udeleni iiadace, avsak 
ze by tytez prävo to vykonati bucT neclitely neb nemobly, zejmena tedy 
V pfipade jich nedospelosti, nezletilosti, trvale nepritomnosti neb kazde 
jine fysicke neb dusevni nemoboucnosti — by v takovem a kazdem po- 
dobnem pripado vykonaly pravo zadani nadace osoby v alinea 2. teboz 
clanku 7. ustanovene: do6asny totiz pan starosta obce v soublasu s do- 
casnym panem dekaneru mistnim. 

Dokud ale ja ziv budu, zustavuji si vyhradni pravo o zadavani die nejlepSi libo 
vüle sve, nevazan zädnvm navrbem. 

Dale pfipojuji co 

clänek 8. ustauoveni, ze naklady na zfizeni nadace a poplntky maji se uhraditi 
z urokü venovanycb tri cennych papiru, ktere za rok 1888 vypadaji, tak ze brani poiitkü 
nadace pocne rokem 18H9; kdyby tyto üroky z roku 1888 nestacily, tedy zavazuji se sam 
nedostatek ten ihned hotovc ze sveho jmcni zaplatiti. Naklady na vypisovani konkursu 
raaji se vzdy uhraditi z vyplyvajicich üroku nadace te v tora kterem roce vypsani tohoto 
konkursu. Dokud ja ziv budu, zapravim ale \idy naklad ten ze sveho. 

Cemuz na dükaz slouzi opet müj vlastnorucni podpis a peöet moje. 
Dano ve Vrbne dne 23. cervna 1888. 

(L. S.) Josef Pixa mp., 

osobni dekan a knii. arc. notar. 

Original u purkroistrovskebo üradu kral. Original beim Burgermeisteramte der kgl. 

mesta Pisku. Stadt Pisek. 



III. 

Nadacni listina. 

/ 2 kolky \ 
\ po 50 kr./ 

My nizepsani starosta a rada kralovskeho mesta Pisku politickeho okresu Piseckeho 
V kralovstvi Ceskem jmeoem a na miste teto obce stvrzujeme a doznavänic za sehe a sve 
nastupce v üradu, ze döstojny pan P. Josef Pixa, osobni dekan a knizeci arcibiskupsky 
notar ve Vrbne, chteje u pfile^tosti sveho padesatileteho knei^skeho jubilea pfibuznym 



176 



P. Josef Pixa. 



P. Josef Pixa. 



176 



svym a jich potomkum uöiniti trvalou pamatku, umiuil se zaloziti nadaci pro studujici 
z pfibuzcnstva sveho a k temuz cili odevzdal ve spravu obce kräl. mesta Pisku 3.000 zl., 
pravim: tri tisice zlatych R. ö., a sice: 

a) zastavni list Hypoteöni banky pro kralovstvi öcske ze dne 14. dubna 1879 serie 
a ^islo: 26.278, znejici na 1.000 zl. 

b) statni dluzDi üpis z dne 1. fijna 1868, öis. 101.499 (stribma renta) na . 1.000 zl. 

c) stätni dluhopis ze dne 1. fijna 1876, cislo 183.585 (zlatä renta) na . . . 1.000 zl. 
se v§emi kupony od 1. ledna 1888. 

Cenne papiry tyto, tvofici nadaöni kfipital nadace teto, jsou take pro nadaci tuto 
jmenem: ^P. Josefa Pixy studentskä nadaqe* vinkulovany. 

UstauoTeni uadatele tykajici se nadace teto zui nasledovne: 

1. Üroky z teto nadace dostavati mä vzdy jeden z potomkfi po mych 
bratrich aneb sestracb, jenz studia sva konati bude vzdy s dobr}'m pro- 
spechem zvlaste y katolickem uäboienstvi na äkolach stfednich a vy- 
sokych s vyucovacim jazykem öeskym, a sice po celou dobu svych studii. 
Taktet mä nadaci podrzeti ten, kdo by se uchäzel o doktorat a se vy- 
kazal, ze skutcöne rigorosa dela. 

2. Tomu, jcnzby se venoval studiubohosloveckemu, maprvnirok 
pred vstoupenim do seminare nadace k opatfeni nutuycli potfeb byti 
yyplaceria; za ostatni tri roky y§ak zästati maji penize ulozeny a teprv 
po vysveceni na knöi^stvi jemu na nutnou vypravu a pofizeni veci uej 
potf ebnejäich maji byti najednou i s üroky dany. 

3. V pfipade, ze by vyse zminenych studujicich nebylo, müze nadace 
udelena byti i tcm z pf ibuzenstva, jiz na nektere odborne skole aneb 
])aedagogiu se vzdelävaji. 

4. Kdyby vsak stalo se, ze by zädnych näpadnikfi nebylo z pfibu- 
zcnstva, tüz mäzc udelena byti nadace tato synu nektereho mestaua 
kräl. mesta Pisku, s tim vgak dolozenim, aby ohled vzat byl na nejhod- 
nejsiho a v mravech nejvice vynikajiciho hocba vyznäniviry katolicke, 
af jiz jest na üstavu kteremkoliv z tech, ktere v odstavcich pf edeslych 
jsou naznaceny. 

5. Uziväni teto nadace pro nepfibuzne möze odnato byti, a sice 
k o n c e ni s k o 1 n i h o r o k u, v n e m z sc n e k d o z pfibuzcnstva o n i byl p f i h 1 ä s i 1 ; 
takte z i pfibr.ziiy ztratil by prävo na nadaci, kdyby svym cbovänim 
dübrodini tolio nehoduym se stal. 

G. Prävo praesentacni prislusi starostovi kräl. mesta Pisku v sou- 
h la s u s d e k a n e m t e b o z kräl. m e s t a. 

7. Nojblizsi pfibuzny po meci a kdyby tobo nebylo, tedy takovy po 
l)icslici, udili tuto nadaci, fide se pfi tom praesentaci starosty obce 
a mistnilio dekaua; nenavrzcnym od techto nesmi byti propüjceua. 
Kdyby vsak pfibuznych po meci ani po pfeslici nebylo, maji prävo tu 
nadaci udileti ti pänovc, jimz die clänku 6**^'^** pfinälezi prävo praesen- 
tacni. Kdyby väak tu byly osoby z pfibuzcnstva, kterym die odstavce 7. 
alinea 1., prislusi prävo udeleni nadace a v§ak, ze by tytez prävo to 
vykonati bud nechtely neb nemohly, zejmeua tedy v pfipade jich nedo- 
spclosti, nezlctilosti, trvale nepf itomnosti neb kazde jine fysicke neb 
dusevni nemohoucnosti, by v takovem a kazdem podobnem pfipade 
vykonaly prävo zadäni nadace osoby v alinea 2, tehoz ölänku 7. usta- 
novene: docasny totiz pan starosta obce v souhlasu s doöasnym panem 
d e k a n e m m i s t n i m. 

8. Näklady na zfizeni nadace a poplatky maji se uliraditi z ürokü venovauyc>h tri 
ccnnych papiru, ktere za rok 1888 vypadaji, takze brani pozitku nadace pocne rokem 
18^9; lulyby tyto üroky z r. 1888 nestacily, zavazuje se zakladatel nadace teto nedostatek 
ten ihned hotove ze sveho zaplatiti. 

Näklady na vypisoväui koukursu maji se vzdy uhraditi z vyplyvajicich ürokü nadace 
teto V tom kterem roce vypsäni konkursu. 

Nizepsani zästupcove obce knil. mesta Pisku na zäkladc usneseni obecniho vyboru 
obce teto z dne 30. zäii 1887. eis. 10.252, piijimaji vyse uvedcne nadaöni jmeni ve sprävu 



177 



P. Josef Pixa 



P. Josef Pixa. 



177 



obce, zavazuji sebe a sve nastupce v üfadu z cennych vyce uvedenych papirü, nadacni 
jmcni tvoficich, üröky vybirati, s temi, jak v tomto nadacnim listu ustanoveno, naloziti, 
nadaöiii jmeni toto co zvläätni, od ohecniho jmeni rozdilne, spravovati, ücty z nej klasti, 
s jmenfm tim nijake jakekoliv zmeny, vyhradne v§ak co se tyce ulozeni tehoz, bez svo- 
leni vysokeho c. k. mistodrzitelstvi neöiniti, v pfipade uprazdneni nadacc tcto povzdy 
a V pravy cas koukurs na toto vypaati a tyz po tfikrate ve vefejnych listech prohlasiti. 
Tomu na dükaz byly tohoto nadaciho listu tri stejnopisy zhotoveuy, väestranne 
podepsany a dvou svedkü vlastnorucnimi podepisy utvrzeny. Jeden stejnopis chovan bude 
u vysokeho c. k. mistodrzitelstvi v Praze, druliy u slavneho c. k. okresniho hejtmanstvi 
V Pisku a tfeti uschovan bude v hiavni depositni pokladue obecui v Pisku. 

V Pisku, dne 4. fijna 1888. 



Karel Ledecky m])., 

xnestsky rada. 
Ludvik V. Pompe mp , 

CO svedek. 

Frantisek Fritz mp., 
svedek. 



Tato nadaci listina se stvrzuje. 



(L. St.) 



Alois Pak es mp., 

starosta, cisarsky rada. 

Aut. Michl mp., 
mestsky rada. 



Cis. 93.350. 



Od c. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 18. ledmi 1889. 



(L. St.) 



Za mistodrzitelo 

Friedl mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



-*9^ 



XI. 



23 



178 



Franz Berger. 



Frantisck Berger. 



178 



824. 



1887 

November ö. listopadu. 



Franz Berger*sche Stipendium- 
Stiftung. 

Der am 11. Dezember 1891 zu Steyr 
in Oberösterreich verstorbene Franz Der- 
ger, k. k. pensionierter Steuer ober i^ispektor, 
widmete in seiner letztwilligen Anordnung 
de dato Steyr den 3, Novetnber 1887 ein 
Kapital von 6.000 fl, in 4^1^ Prioritätsohli- 
gationen oder Pfandbriefen der Österreichisch- 
Ungarischen Bank zu einem Unter- 
richtsstipendium für die Abkömm- 
linge seines Bruders Matthias 
Berger in Krumau, 

Sind von der Verwandtschaft 
des Stifters keine geeigneten Be- 
werber V orhandeny so ist das Sti- 
pendium an einen anderen gut 
talentierten, jedoch armen, zu Kru- 
mau geborenen Studenten, falls 
derselbe der deutschen Nationali- 
tät angehört, zu verleihen. 

Der Genuß dieser Stiftung hat 
w ä h r c nd der Studien an einer 
Mi 1 1 el s ch ul e (Oh e r g 1/ m n a s i u m o d e r 
Oberrealschule) und der hierauf 
folgenden Studien an einer Uni- 
versität oder einer dieser gleichen 
Hochschule zu dauern. 

Das Stipendium hat für die 
Zeit des Besuches der Mittelschu- 
len 200 fl. (), W. und für die Zeit der 
höheren Studien 210 fl, O. W, zu be- 
trage 71. 

Die V erivaltung des Stiftung s- 
vermögens sowie das Verleihungs- 
recht räumte der Stifter der Ge- 
meindevertretutig der Stadt Kru- 
mau ei 71, 

Allfällige ersparte Zinsen siful zu einem 
Beservefonde zu verwenden, aus tvelchem 
nach Umständen die Stiftungsgebühr zu er- 
höhen sein wird. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
5. Februar 1895 von der Stadt gemeinde 
Krumau ausgefertigt und unterm l!f. März 
1895 von der k. k. oberösterrc ichischen Statt- 
halter ei bestätigt. 



Stipendijiii nadani Fraiitiska 

Bergra. 

FrantiSek Berger, c.k. pensionovany 
vrchni berni inspektor dne 11, prosince 1891 
ve Stgru v Hornich Rakousich zesnuly, ve- 
noval ve svetn poslednim pofizeni ze dne 
3. listopadu 1887, danem ve Styru, kapital 
6.000 zl. B, ö, V 4% prioritnich obligacich 
öi zästavnich listeeh Bakousko-uherske banky 
na zrizeni uöebniho stipendia pro 
potomky sv eho bratra Mat Sj e 
Bergra v Krumlovi. 

Nebylo-li by zpüsobilych ucha- 
zeötl z pribuzenstva zakladatelova, 
mdse nadace propüjciti jinemu na- 
danemu, vsak chudemu, v Krumlove 
rozenemu studujicintu,jestliie jest 
ndrodnosti nSmecke. 



Nadace Ize poiivati po dobu 
studii na skole stfedni (vyssi gym- 
nasium nebo vyssi redlka), jakoz 
i po dobu na to ndsledujicich studi i 
na U7iiversit<^ nebo teto rovne skole 
vyso ke. 

Stipendium md ciniti j) o dobu 
ndvstevy stredni skoly 200 zl. B. c. 
a yo cas vyssich studii 240 zl. B. c. 



Sprdvu nadaöniho jmönt, jakoz 
i prävo propüjcovaci vyhradil za- 
kladatel obecnimu zastupitelstv u 
mesta Krumlova. 

Uspon-U sc nejake üroky, uzije se jich 
k utvoreni reservniho fondu, z nehoz die 
okolnosti pozitek nadaöni bude zvysen. 

Prislusny nadacni list byl dne 5. nnora 
1895 7)i^stskou ober Krumlovskou vyhotoven 
a dne 19. bfezna 1895 c. k. hornorakouskym 
mistodrzitelstvim potvrzen. 



179 



Franz Berger. 



Frantisek Berger. 



179 



Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von der Stadtgemeindevertre- 
tung Krumau verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches die Ge- 
meinde Krumau verwaltet, beträgt 12,000 K, 
aus dessen lieinerträgnisse ein Flatz mit 
jährlichen 400 K, beziehungsweise 480 K 
dotiert wird. 



Nynl udili tuto nadaci obecni 
zastupitelstvo mista Krumlova. 

Nadacni jfnöni, jeJ spravuje obec Krum- 
lovskd, öini 12.000 K; z jrho cistvlio ry- 
nosu dotuje se jedno misto s obnoscm roüukh 
400 K, poknd se työe 460 K. 



I. 

Testament. 



3. 

Weiters bestimme ich auch 6.000 fl. (sechstausend Gulden) in 47o Prioritätsobligationen 
oder Pfandbriefen «ler österr.-ungarischen Bank zu einem Unterrichts-Stipendium 
für die Abkömmlinge meines Bruders Matthias Berger in Krumau 
(Böhmen) für die Mittelschule vom Obej-gymnasium oder Oberrealschule 
mit der Fortsetzung für die Universität oder dieser gleiche Hoch- 
schulen. Dieses Stipendium ist für die Zeit des Besuches der Mittel- 
schulen mit 200 fl. (zweihundert Gulden) und für die Zeit der höheren 
Studien mit 240 fl. (zweihundert vierzigGulden) unter den gewöhnlichen 
Bedingungen zu erfolgen. 

4. 

Sind von meiner Verwandtschaft keine geeigneten Bewerber vor- 
handen, so ist das Stipendium an einen anderen gut talentierten, 
jedoch armen Studenten aus Krumau, und da geboren, falls solcher der 
deutschen Nationalität angehört, zu verleihen. 

5. 

Die Verleihung soll von der Stadtvorstehung Krumau, beziehungs- 
weise von der gesammten Vertretung, geschehen, ebenso soll das hiezu 
bestimmte Capital für diese Stiftung von derselben verwaltet werden. 
Die ersparten Zinsen sind zu einem Reservefond zu verwenden, aus 
welchem nach Umständen d er Zinsenjahresbezug seiner Zeit zu 
erhöhen sein wird. 



Steyr, am 3. November 1887. 



Franz Berger mp., 
k. k. pens. Str.-Oberinspector. 



Kundgemacht gleichzeitig mit dem Codicille vom 12. August 1888, z. Z. 10.903, am 
11. DecemW 1891 beim k. k. städt. d«*l. Bezirksgerichte Steyr. 



Dr. Barber mp. 



XL 



23* 



180 Franz Beider. Frantüek Berger. 180 

CoUationiert und dem ungestempelten, auf einem Bogen niedergeschriebenen Originale 
wörtlich gleichlautend befunden. 

Vom Expedite des k. k. st. d. Bezirksgerichte Steyr, 

am 24. December 1891. 

(L. St.) Watzke mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Ovef cny opis u c. k. mistodrütelstvl v Praze. 

halterei in Prag. 



II. 

Stiftsbrief. 



/ 50 kr. \ 
\ Stempel. / 



Wir Endesgefertigten Gottfiüed Strauss, Handelsmann und Bürgermeister der Stadt 
Krummau, JUDr. Franz Büchse, Advocat und Stadtrath in Erummau, Anton Wegwart, 
fiirstl. Schwarzenberg'scher Herrschaftsdirector, und Ludwig Spiro, Fabriksbesitzer, als 
Mitglieder des Gemeindeausschusses der Stadt Krummau. politischer Bezirk Krummau im 
Königreiche Böhmen, Urkunden und bekennen für uns und unsere Amtsnachfolger, es habe 
der am 11. December 1901 inSteyr, Oberösterreich, verstorbene Herr Franz Berger, 
k. k. pensionierter Steueroberinspector, laut der letztwilligen Anordnung ddto. Steyr 
3. November 1887 mit Anhang vom 31. October 1891 die Errichtung einer 

Stipendium-Stiftung 

mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„3. Weiters bestimme ich auch 6.000 fl. (sechstausend Gulden) in 47,i Prioritäts- 
;, Obligationen oder Ptandbriefen der österreichisch-ungarischen Bank zu einem Un t er- 
bricht ssti pendln ni für die Abkömmlinge meines Bruders Matthias 
„ B e r g e r i n Krummau ( l> ö h m e n) t'ü r d i c M i 1 1 e 1 s c h u 1 e v o m b e r gy m n a s i u m 
„oder Oberrealschule mit der Fortsetzung für die Universität oder 
„dieser gl<>iche Hochschulen. Dieses Stipendium ist für die Z ei t des 
„Besuches der M ittelscb u len mit 200 fl. (zweihundert Gulden) und für 
„die Zeit der höheren Studien mit 240 fl. (zweihundert vierzig Gulden) 
„unter den g e w i) h n l i c h e n Bedingungen zu erfolgen. 

„4. Sind von meiner Verwandtschaft keine geeigneten Bewerber 
„vorhanden, so ist das Stipendium an einen anderen gut talentierten, 
^jedoch armen Studenten aus Krummau, und da geboren, falls solcher 
„der deutschen Nationalität angehört, zu verleihen. 

^,5. Die Verleihung soll von der Stadt vor st ehu ng Krummau, bezie- 
„hungsweise von der ges animten Vertretung geschehen, ebenso soll 
^das liiezu bestimmte Capital für diese Stiftung von derselben ver- 
„waltet werden. 

„Die ersparten Zinsen sind zu einem Reservefonde zu verwenden, aus welchem nach 
„Umständen der Zinsenjahresbezug seinerzeit zu erhöhen sein wird.*' 

und weiters in dem Codicille vom 12. August 1888 Nachfolgendes bestimmt: 

„Die bezüglich des Stipendiums zu errichtende Urkunde ist nach gewöhnlicher Art 
„solcher Stiftungen auszufertigien. 

„Der Bezug des Stipendiums hat vom Schuljahre nach Berichtigung der Gebühr 
^aus den nach dem Tode von dem Capitale eingegangenen Zinsen zu beginnen." 

Das Stil'tungscapital wurde in die k. k. Finauzlandescassa in Linz erlegt und besteht 
dermalen aus zwei Stück i^/^^geu oOjiihrigon Pfiindbriefen der österreichisch-ungarischen 



181 



Franz Berger. 



Frantiiek Berger. 



181 



Bank ddto. Wien 1. April 1890, Nr. 6.931 per 5.000 fl,. Ö. W. (fünftausend Gulden) und 
Nr. 10.826 per 1.000 fl. Ö. W., zusammen per 6 000fl. Ö. W. nom. (sechstausend Gulden), 
sammt Talons und Coupons vom 1- April 1H92. 

Hiebei wird bemerkt, dass die vorangeführten Wertpapiere auf den Namen: 
„Franz Berger'sche Studenten-Stipendien-Stiftung" gehörig vinculiert sind. 

Nachdem auf diese Art die Stiftungscapitalien, vorschriftsmässig sichergestellt, von 
der k. k. Finanzlandescassa in Linz der Stadtvertretung von Krummau ordnungsgemäss 
übergeben worden sind und in der. Stadt-Krummauer Gemcindecassa verwahrt werden, 
und nachdem die Stiftungscapitalien zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare 
Nutzungen abwerfen, so nehmen wir in Gemässheit des in öffentlicher Sitzung des Stadt- 
Krummauer Gemeindeausschusses am 11. April 1892 einhellig gefassten Beschlusses diese 
Stiftung an und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, darüber zu 
wachen, dass das Capital sorgfältig verwaltet und erhalten, die Zinsen aber sofort nach 
erfolgter Abstattung der Erbgebühren in der von dem Herrn Stifter angeordneten Weise 
und zu den von demselben bezeichneten Zwecken immerfort, solange die Bedeckung 
dauert, verwendet werden. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in vier gleichlautenden Parien errichtet, 
von welchen je eines für die hohen k. k. Statthaltereien in Prag und Linz, eines für die 
Stadtgemeinde Krummau und eines für das k. k. städt. deleg. Bezirksgericht in Steyr 
als Abhandlungsbehörde bestimmt ist. 

Krummau, den 5. Februar 1895. 



Gottfried Strauss mp., 

Bürgermeister. 

Dr Franz Büchse mp, 

Stadtrath. 



(L. St.) Anton Wegwart mp., 

Ausschiissmitglied. 

Ludwig Spiro mp., 
Ausscbussmitglied. 



Wird genehmigt. 



Z. 4.481 



in. 



Von der k. k. ob.-österreichischen Statthaltcrei. 

Linz, am 19. März 1895. 



(L. St.) 



Der k. k. Statthalter: 

Puthon mp. 



Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



Original u o. k. rofstodriitelstvi v Praze. 



182 



Anoa Hassmana geb. Lauda. 



Anna Haasmannovä roz. Laadovi. 182 



1887 

November 14. listopadn. 



Anna Lauda'sche Stiftung. 

Die am 21. Novcniber 1887 zu Chlumetz 
verstorbene Anna Hassmann geborene 
Lauda widmete in ihrem notariellen Kodi- 
zille de dato Chlumetz den 14. November 
1887, G.'Z. 5.470, zur Errichtung 
eines Stipendiums zweimal zu 
4.000 ft. Ö. W. mit der Bestimmung, 
daß diese Kapitalien auf pupillar- 
sicheren Hypotheken sichergestellt 
oder in sicheren Staatspapieren 
angelegt werden. 

Die Verwaltung dieser Stif- 
tung räumte die Sti fterin dem 
Stadtrate in Chlumet z a. C. in Ge- 
meinschaft mit dem Dechante da- 
selbst ein. 

Die Stiftung hat den Namen 
„Anna Lauda^sche Stiftung'' zu 
führen. 

Den Zinsenbezug dieser Stif- 
tungen von je 4,000 fl. Ö. W. räumte 
die Stifterin der Emilie Dotisk, 
einem Kinde ihrer Schwester, und 
dem Adolf Lauda, einem Kinde 
ihres Bruders, ein, und ztv. hatte der- 
selbe bei dem genannten Mädchen 
bis zum 20. Lebensjahre inklusive 
und bei dem genannten Knaben bis 
zur Vollendung der Studien, und 
zw. welcher Art immer, zu dauern. 

Falls der Knabe sich den juri- 
dischen oder anderen Studien wid- 
men sollte, welche in Staatsprüfun- 
gen oder Rigorosen ihren Abschluß 
finden, so sollte der Bezug bis zur 
Ablegung dieser Prüfungen, jedoch 
höchstens 3 Jahre nach Absolvie- 
rung der Studien, dauern. 

Der Zinsenbezug soll dem Wil- 
len der Stifterin gemäß zur Erzie- 
hung und Bildung dienen. Wenn 
die beiden genannten Kinder zu 
Studien nicht fähig wären, so soll- 
ten die Stipendienbezüge auf ihre 
nächsten Geschwister nach dem 



Nadani Anny Laudove. 

Anna Has sm anno vd rozenä 
Laudovä, dne 21. listopadu 1887 v Chlumci 
zesnuld, vänovala v notäfskem kodicillu ze 
dne 14. listopadn 1887, i. j. 5.470, danem 
V Chlumci, na zrizeni stipendia 
dvakrdt po 4,000 zl. Rak. 6is., ustano- 
vivSi, ie tyto kapitdly maji se 
pojistiti na bezpeönych hypothekäch 
nebo V bezpeönych stdtnich papi- 
rech. 

Sprdvu nadace teto vyhradila 
zakla^atelka mestskc rade v Chlumci 
n. C. spolu s tamnim dekanem. 



Nadace md se jmenovati 
ddni Anny Laudove*^. 



.wa- 



Prävo na üroky z obou nadaci 
po 4.000 zl. Rak. eis. vyhradila zakla- 
datelka Emilii Dotiskovc, ditöti sve 
sestry, pak Adolfu Laudovi^ ditäti 
sveho bratra a sice zmin^ne 
divce ai vöetne do 20. roku viku 
a ^eöenemu chlapci aS do skonceni 
studii jakehokoli druhu. 



Kdyby se chlapec vinoval prdv- 
nickym nebo jinym studiim, kterd 
konöi zkouskami stdtnimi nebo rigo- 
rosy, md mu poiitek nadaöni ndle- 
ieti az do slozeni zkouSek, nejdele 
vSak 3 leta po ukonöeni studii. 



Poiivdni ürokü md slouiiti die 
vüle zakladatel öiny k vychovö a 
vzdeldni. Kdyby jmenovane döti nc- 
byly k studiim zpüsobile, maji po- 
sitky nadaöni prejiti na jich sestry 
a hratry die vöku, a kdyby ani ti 
kr studiim schopni nebyli, md na 



183 



Anna Hassroann geb. Lau da. 



Anna Hassmaunova roif. Laadovä. 



183 



Älter ühergehen, und wenn keines 
von denselben Fähigkeit zu den 
Studien an den Tag legte, so sollte 
Emil PoldJc, Sohn der Schwester 
der Stifterin Elisabeth verehelich- 
ten Poläk, Anspruch auf das Sti- 
pendium von dem einen Stiftungs- 
kapitale haben. Der Genuß hätte 
für denselben, wie früher erwähnt 
wurde^ zu dauern. 

Nach dem Abiehen dieser Be- 
zugsberechtigten haben deren Kin- 
der Anspruch auf diese Stiftungen. 

Die Zinsen von beiden Stif- 
tungskapitalien können in dem 
Falle in einer Person vereinigt 
werden, wenn der Stipendist Fähig- 
keiten zu höheren Studien in hohem 
Grade an den Tag legt und den 
Studien obliegt. 

Wenn keine solchen verwandten 
Kinder nach dem Grade der Ver- 
wandtschaft zur Zeit der Erledi- 
gung der Stiftung vorhanden 
wären, so können auch zu Studien 
fähige Kinder entfernterer Ver- 
wandten und Verschwägerten auf 
den Stiftungsgenuß Anspruch er- 
heben. 

Wenn endlich kein Kind aus 
der Verwandtschaft der Stifterin, 
d. i. von der Lauda'schen Seite, vor- 
handen wäre^ so sind würdige, 
brave und fähige Kinder von armen 
Chlumetzer Bürgern zum Stiftungs- 
gemisse berufen. 

Die Verwandten und Nach- 
kommen von Seite des Ehegatten 
der Stifterin Franz Hassmann 
sind von den Wohltaten dieser 
Stiftung für immer ausgeschlossen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
23. Juli 1893 ausgefertigt und unterm 
27. März 1894 von der k. k. StcUthcdterei 
in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung vom Stadtrate inChlumetz ge- 
meinschaftlich mit dem Stadtde- 
chante daselbst im Sinne der stifts- 
brieflichen Bestimmungen persol- 
viert. 

Das Stiftungsvermögen, welches sich in 
Verwahrung der Stadtgemeinde Chlumetz be- 
findet, beträgt 15.400 K, dessen Reinerträgnis 
vofi 646 K 80 h zur Dotierung zweier Stif- 
tungsplätze mit je 323 K 40 h jährlich ver^ 
wendet wird. 



tlroky z jednoho nadacniho kapi- 
tdlu ndrok Emil Poläk, syn sestry 
zakladatelciny Alzböty provdane 
Poldkove. Po^itky pro niho trvati 
maji,jak zpfedu uvedeno. 



Po smrti tdchto pozivatelii maji 
na üroky tcchto nadaci ndrok jich 
döti. 

Üroky z obou nadaönich kapi- 
tdlü spojiti Ize v jedne osobi v t om 
pripad^, kdyby nadanec zvldstni 
schopnosti k vyssim studiim jevil 
a studiim tim se vönoval. 



Kdyby takovych uchazecü die 
stupne pribuzenstva v öas uprdzd- 
neni nadace nebylo, mohou ciniti 
ndrok na po^itek nadacni k studiim 
zpüsobile dr^ti vzdälendjsich ijfi- 
buznych a sesvakrenych. 



Kdyby vsak nebylo ani ditdte 
z pribuzenstva zakladatelky, t.j. se 
strany Laudovskc, json k pozitku 
nadacnimu powldni hodne, rddne 
a nadane döti Chlumeckych mö- 
stanü. 

Pfibuzni a potomci se stgany 
manzela zakladatelöina Franziska 
Hassmanna jsou pro vidy z dobro- 
dini nadacniho vylouöeni. 

PrisluSny nadaini list byl dne 23. 6er- 
vence 1893 vyhotoven a dne 27. brezfia 1894 
c. k. mistodrzitelstvim v Praze potvrzen. 

Nyni sprdvuj e a udöluje toto 
nadäni m^stskä rada v Chlumci 
spolu s mest skym dSkanem po 
rozumu ustanovcni nadacni li- 
stiny. 

Nadaöni jm^ni, jei se nachdzi v uscho- 
vdni m^sta Chlumce, öini 15.400 K; z öi- 
steho jeho vynosu 640 K 80 h dotuji se dv6 
mista po 323 K 40 h roinö. 



134 Anna Hassmann gvb. LanJa. Anna Hassmannorä roz. Laadova. 184 

!• 

Geschäftszalil 5.470. Abschrift. 

Protokoll, 

aufgenominen am vierzehnten November des Jahres eintausend achthundert sicbenuud- 
achtzig vor mir JUDr. Jusci Kaplan, k. k. Notar mit dem Wohnsitze in Chlumetz, 
in der Wohnung der Frau Anna Hassman;; geborenen Lauda im Hause 

N. C. 18111. iu Chlumetz. Koliner Vorstadt. 

Frau Anna Ilassmann geborene Lauda. derzeit in Chlumetz wohnhaft m d 
daselbst gebürtig, erklärte vor mir und den Zeugen Herrn Ignaz BabiOka und Herrn Josef 
DoIez;Uek, Bürgern und Wirtschaftsbesitzern in Chlumetz, welche mit mir gleichzeitig 
als Zeugen einer letztwilligen Verfügung berufen wurden und erschienen sind, bei toU> 
kommen gesundem Verstände errichten zu wollen das nachfolgende 

Codicill: 

I. Ich -Anna Hassmann fühle mich jetzt nach oiner längeren Dauer meiner Krankheit 
so schwach, dass ich befürchte, dass mein sehnlichster Wunsch u'cht iu Erfüllung gehen 
könnte im Falle eines Saumsales. 

Deshalb fasste ich den Entschlnss, noch rechtzeitig diesem Wunsche Ausdruck zu 
verleihen. 

Dieser Wunsch gipfelt darin, ein Andenken iiir immerwährende Zeiten für meine 
nächsten .Anverwandten zu gründen. 

Von meinem Vermögen« welches sich ^[remäss Reverses der Galgoczer Sparcassa 
ddto. iialgocz den 30., d. i. dreissigsten, Jänner 1^86 und l:«ut Bestätigung vom 1. Juli iS>7 
über den neuesten Vermögensstand in drei Stück Einlagsbücheln der Galgoczer Sparcas>a. 
und zwar: 

1. Xr. 1,691 fol. 45—2 (H): 

2, Nr, 2.229 fol. 303—2 ^ID; 
a. Nr. 3.069 fol. 976—2 (H); 

über eine Einlage in dvr Summe von circa dreizehntausend achthundert siebenundfüatVig 
(lulden achtundachtzig Kreuzer östcrr. Währung in der Galgoczer Sparcass^t angtle^t 
befindet, soll ein Stipendium von zweimal zu viertausend Guldeu öster- 
roichischer Währung, im Ganzen also von achttausend Gulden österr. Währung bar. 
gestiftet, dasselbe lür immerwährende Zeiten bestehen und entweder 
uupillarmässig gegen Verzinsung hypothekarisch sichergestellt oder 
in ganz sicheren Staatseffeet en angelegt werden, und die Verwalttiaä: 
dieser Stiftung soll für immer dem Stadtrathe der Stadt Chlame t; 
H. Cidl. oder dem Organe, welches an dessen Stelle einmal tretea 
könnte« in Gemeinschaft mit dem hochwürdigen Herrn Dechant der 
Stadt Chlumetz a. Cidl. zustehen, und ich ersuche zugleich diese ver- 
ehrlichen Organe, diese Function gütigst anzunehmen. 

Diese Stiftung soll den Namen der SUfterin, d. i. meinen Gel^urtsnamen ^Anna 
Lauda'sche Stiftung* fuhren. 

Der Ziusenbezug dieser Stiftungen von je viertausend Gulden M. W. 
soll dem Kinde meiner Schwester namens Emilie Dotisk, so auchdeni 
Kinde meines Bruders namens Adolf Lauda gleich nach meinem Tode 
sofort zustehen, und zwar bei dem genannten Mädchen bis zum zwan- 
zigsten Lebensjahre inclusive und bei dem genannten Knaben bis z'ir 
Voltendung der Studien, und zwar welcher Art immer, wozu die Kiader 
Neigung und Fähigkeiten besitzen werden. 

Falls der Knabe sich den juridischen oder anderen Studien widmet. 
welche in Staatsprüfungen oder Rigorosen ihren Abschiuss finden« 50 
soll der Bezug bis zur Ablegung der Prüfungen und höchstens dr-fi 
Jahre nach Absolvierung der Studien dauern. Dieser Zinsenbezu^ soll 
zur Erziehung und Bildung dienen: es ist mein Wunsch, dass di-f 
genannten Kinder in die erforderlichen Lehranstalten nach der Wi^L 
des Herrn Ignaz Babicka gegeben und dass derselbe eineCnratel über 
dieselben annimmt. 



185 Anna Hassmann geb. Lauda. Anna Hassmannova roz. Laudov4. 185 

Wenn diese Kinder zu Studien nicht fähig sind, so sollen die 
Stipendienbezüge auf ihre nächsten Geschwister nach dem Alter 
übergehen, und wenn keines von den Geschwistern zu Studien Fähig- 
keiten zeigt, so soll Emil Polak, Sohn nach meiner Schwester Elisabeth 
verehelichten Polak, Anspruch auf das Stipendium zu Erziehungs- 
zwecken von dem einen Stiftungscapitale haben, und der Bezug soll, 
wie oben bemerkt, dauern. 

Nach dem Ableben dieser Bezugsberechtigten haben auf diese 
Stiftungen Anspruch die Kinder derselben. 

Die Zinsen von beiden Stipendien können in dem Falle in einer 
Person vereinigt werden, wenn der Stipendist Fähigkeiten zu höheren 
Studien in hohem Grade an den Tag legt und den Studien obliegt. 

Wenn keine anver wandten Kinder nach dem Grade der Verwandt- 
schaft zur Zeit der Frciwerdung der Stiftung vorhanden waren, so 
können auch entferntere Verwandte oder Verschwägerte aufdenBezug 
der Stiftung Anspruch macheu, allerdings müssen solche Kinder auch 
Fähigkeiten für Studien zeigen. 

Wenn endlich kein Kind aus meiner Verwandtschaft, d. i. von der 
Lauda'schen Seite, vorhanden wäre, so haben würdige, brave und fähige 
Kinder von armen Chlumetzer Bürgern Anspruch auf diese Stipendien. 

Die Verwandten und Nachkommen von Seite meines Ehegatten 
Franz Hassinann sind von den Wohlthaten dieser Stiftung für immer 
ausgeschlossen. 

Das ist mein letzter Wille, welcher meinem Wunsche vollkommen entspricht. 

Hierüber wurde dieses Codicill in ununterbrochener Gegenwart der genannten zwei 
Zeugen, die mir zugleich die Identität der Frau Anna Hassmann geborenen Lauda 
bestätigten, aufgenommen, der Frau Anna Hassmann vorgelesen, von derselben für ihren 
letzten Willen erklärt, eigenhändig als Testierenden gefertigt und von beiden Codicill-, 
respektive Testamentszeugen eigenhändig unterschrieben in meiner Gegenwart. 

Zeithonorar durch fünf Stunden nach § 12 Not.-Tarif . . . . 20 fl. — kr. 0. W. 
Schreibgebür ^ 1 fl. 10 kr. 0. W. 

Im Ganzen 21 fl. 10 kr. u. W. 

Geborene Anna Lauda 

verehelichte Hassmann mp., 

Testierende. 

Ignaz Babiöka mp., 
Zeuge des letzten Willens. 

Josef Dolezälek mp., 

Zeuge des letzten Willens. 

(L. St.) Dr. Josef Kaplan mp., 

k. k. Notar. 

Prohlaseno u c. k. okresniho soudu v Chlumci, dne 22. listopadu 1887. 

C. k. okresni soudce: 

(L. St.) Rüziaka v. r. 

Diese Abschrift stimmt mit dem ungestempelten, auf zwei Bogen verfassten Originale 
ganz genau überein. 

Chlumetz, am zweiundzwanzigsten November des Jahres eintausend achthundert 
siebenundachtzig. 

XI. 21 



186 Anna Hassmann geb. Lauda. Anna Hassmannovä roz. Laudova. 186 

Schreibgebür 1 fl. 30 kr. 

Vidimierung 1 fl. 20 kr. 

Im Ganzen 2 fl. 50 kr. 

(L. St.) Dr. Josef Kaplan mp., 

k. k. Notar. 

Beglaubigte Abschrift beim Bürger- Overeny opis u purkmisfrovsk^ho urada 

raeisteramte in Chlumetz an der Gidlina. v Chlumci nad Cidlinou. 



^50 kr.\ 

Vkolek.J 



II. 

Nadacni list. 



My podepsani starosta, pak clenove rady a vyboru mesta Chlumce n. C. v pol. okr. 
Novo-Bydzovskem v kralovstvi Öeskem spoleöne s veledüstojnym panem dekanem Chlu- 
meckym dosyedöujeme tfmto listem za sehe a sve nästupce v üfad6, ie pani Anna 
Hassmannovä rozenä Laudoya. ktera zde dne 21. listopadu r. J887 zenifela, zalo- 
iila notäfskym kodicillem ddto. v (Jhlumci 14. listopadu 1887, 6. j. 5.470, stipendia 
nasledujicirai slovy: 

Von meinem Vermögen, welches sich gemäss Reverses der Galgoczer Sparcassa ddto. 
Galgocz den 30. (d. i. dreissigsten) Jänner 1886 und laut Bestätigung vom 1. Juli 1887 
über den neuesten Verroögensstand in drei Einlagsbiicheln der Galgoczer Sparcassa, 
und zwar: 

1. Nr. 1.691 Fol. 45—2 (IL) 

2. Nr. 2.229 Fol. 303—2 (IL) 

3. Nr. 8.069 Fol. 967—2 (IL) 

über eine Einlage in der Summa von circa dreizehntausend achthundert siebenundfiinfzig 
Gulden achtundachtzig Kreuzer Ö. W. in der Galgoczer Sparcassa angelegt befindet, 
soll ein Stipendium von zweimal zu viertausend Gulden Ö. W. bar gestiftet, dasselbe für 
immerwährende Zeiten bestehen und entweder pupillarmässig gegen Verzinsung hypo- 
thekarisch sichergestellt oder in ganz sicheren Staatseflfecten angelegt werden, und die 
Verwaltung dieser Stiftung soll für immer dem Stadtrathe der Stadt 
Chlumetz a. C. oder dem Organe, welches an dessen Stelle einmal treten könnte, in 
Gemeinschaft mit dem hoch würdigen Herrn Dechant der Stadt Chlu- 
metz a. C. z u s t e h e n, und ich ersuche zugleich diese verehrlichen Organe, diese Function 
gütigst anzunehmen. 

Diese Stiftung soll den Namen der Gründerin, d. i. meinen Geburtsnamen, „Anna 
Lauda'sche Stiftung" führen. 

Der Zinsenbezug dieser Stiftungen von je viertausend Gulden Ö. W. 
soll dem Kinde meiner Schwester namens Emilie Dotisk, so auch 
dem Kinde meines Bruders namens Adolf Lauda, gleich nach meinem 
Tode sofort zustehen, und zwar bei dem genannten Mädchen bis zum 
zwanzigsten Lebensjahre inclusive und bei dem genannten Knaben 
bis zur Vollendung der Studien, und zwar welcher Art immer, wozu die 
Kinder Neigung und Fähigkeit besitzen werden. 

Falls der Knabe sich den juridischen oder anderen Studien widmet, 
welche in Staatsprüfungen oder Rigorosen ihren Abschluss finden, soll 
der Bezug bis zur Able^'ung der Prüfungen und höchstens drei Jahre 
nach Absolvierung der Studien dauern. 

Dieser Zinsenbezug soll zur Erziehung und Bildung dienen; es ist 
mein Wunsch, dass die genannten Kinder in die erforderlichen Lehr- 
anstalten nach der Wahl des Herrn Ignaz Babicka gegeben und dass 
derselbe eine Curatel über dieselben annimmt. Wenn diese Kinder zu 



137 Anna Hassmann geb. Lauda. Anna Hassmannovd roz. Laudovä. 187 

Studien nicht fähig sind, so sollen die Stipendienbezüge auf ihre 
nächsten Geschwister nach dem Alter übergehen, und wenn keines 
von den Geschwistern zu Studien Fähigkeiten zeigt, sosoll EmilPoläk, 
Sohn nach meiner Schwester Elisabeth verehelichten Polak, Anspruch 
auf das Stipendium zu Erziehungszwecken von dem einen Stiftungs- 
capitale haben und der Bezug soll, wie oben bemerkt, dauern. 

Nach dem Ableben dieser Bezugsberechtigten haben auf diese 
Stiftungen Anspruch die Kinder derselben. 

Die Zinsen von beiden Stipendien können in dem Falle in einer 
Person vereinigt werden, wenn der Stipendist Fähigkeiten zu höheren 
Studien in hohem Grade an den Tag legt und den Studien obliegt. 

Wenn keine anverwandten Kinder nach dem Grade der Ver- 
wandtschaft zur Zeit der Freiwerdung der Stiftung vorhanden wären, 
so können auch entferntere Verwandte oder Verschwägerte auf den 
Bezug der Stiftung Anspruch machen, allerdings müssen solcheKinder 
auch Fähigkeiten für Studien zeigen. 

Wenn endlich kein Kind aus meiner Verwandtschaft, d. i. von der 
Lauda'schen Seite, vorhanden wäre, so haben würdige, brave und fähige 
Kinder von armen Chlumetzer Bürgern Anspruch auf diese Stipendien. 

Die Verwandten und Nachkommen von Seite meines Ehegatten 
Franz Hassmann sind von den Wohlthaten dieser Stiftung für immer 
ausgeschlossen. 

Kapital nadacnf po odrazce poplatku delajici 7.164 zl. 30 kr. 

s üroky ode drie ümrti züstavitelky, totiz od 22. listopadu r. 1887 az do 

dne odevzdäni, totiz do dne 14. ünora. r. 1888 per 93 zl. 15 kr. 

celkem . . . 7.257 zl. 45 kr. 
sedm tisic dv6 ste padesät sedm zlatych 45 kr. R. c. byl sieben a zastupitelstvo mesta 
Chlumce n. C. pfijalo ve schüzi konane dne 18. ünora r. 1888, c. 179, pod öl. prg. XI. 
nadaci tuto. Uvedeny kapital nadaßni byl ulozen tim, ze za nfej zakoupena po 94'35% 
stfibrna renta ze dne 1. dubna 1892, eis. 56.215, znejici na 7.700 zl., sedm tisic sedm 
set zlatych R. c. a vinkuloväna na „Stadtrath zu Cfalumetz in Böhmen, noe der Anna 
Landa'schen Stiftung zu Erziehungs- und Bildungszwecken" s üroky roöne 323 zl. 40 kr., 
tri sta dvacettfi zlate 40 kr. R. ß. splatnymi v pololetnich Ihütach vzdy 1. dubna a 
1. fijna u c. k. berniho üfadu v Chlumci n. C. 

Pon^vadz timto jmeni nadaöni die p^edpisü zaji§t6no je a dotcene cenne papiry 
V uschovani u m^stskeho düchodu se nalezaji a k vykonaväni ücelu nadace uzitku po- 
skytuje, pfijimame nadaci tu a zavazujeme sehe a sve nastupce v üfade : 

1. ze o to se chceme starati, by nadace zfizenä pro väechny ßasy 
nesla jmeno „Nadace Anny Laudove". 

2. Üroky z kapitalu nadaöniho za üöelem vzdeläni diteti ze sestiy zakla- 
datclciny jmenem Emilii Dotiskove, pak diteti bratra zakladatelcina jmenem Adolfu 
Laudovi stejnym dilem ihned ode dne smrti zakladatelciny v 6as splatnosti vyplaceti a to Emilii 
Dotiskove nar. dne 15. dubna 1879 az do dosazeni 20. roku veku incL, Adolfu Laudovi 
HZ do nkonöeni studii jakehokoliv druhu, v§ak pfi obou na tech uöiliätich, ktere jim pan 
Hynek Babicka, vykonavatel posledni völe a jich kurator, zvoli. Kdyby Adolf Lauda v^noval 
se studiim prävnickym neb jinym, kterä ukoncena jsou slozenim zkousek stätnich neb 
rigoros, nalezeti mä jemu pozitek nadacni do slozeni zkousek, v§ak nejdele tri roky po 
ukonceni studii. 

3. Kdyby jraenovane deti nebyly schopny ke studiim, zavazujeme 
se udeliti pozitek z nadaönich kapitälü jich bratrüm a sesträm die 
stäfi, kdyby vsak ani ti ke studiim schopni nebyli, udeliti üroky 
z polovice kapitalu nadacniho shora uvedeneho k ücelüm vzd^lavacim 
a vychovävacim Emilu Poläkovi, synu ze sestry zfistavitelöiny Alzbfety 
provdane Poläkove. Pozitky trvati maji jak v odst. 2. udäno. 

4. Po smrti tech poiivatelü zavazujeme se pfifknouti pozitky na- 
dacni iich detem. 

5. Kdyby tech neb pfimych potomkii nebylo, v dobe, kdy se uprdzdni 
nadace, zavazujeme se udeliti na dobu v odst. 2. urcenou üroky z na- 

XI. 24* 



188 



Anna Ilassmann geb. Lauda. 



Anna Hassmannova roz. Landora. 



188 



daönich kapitalü detem Yzdalenejsich pfibuznych neb seSvakfenych 
z&stavitelky z rodiny LaudoYske a pak-li tyto prokäzf nadäni ke studiim. 

6. Kdyby vsak nebylo ani tech, zavazujeme se pozitky nadaöni 
hodnym, nadanym a fadnym detem chudych Chlumeckych meSfanü. 
k üöelüm vychovävacim udeliti. 

Pfibuzui a potomcj se strany manzela zakladatelöina FrantiSka 
Hassmanna vylou^'eni jsou pro vzdy z dobrodini nada^niho. 

7. Üroky z nadacniho kapitalü züstati musi rozdfeleny vzdy stejno- 
dilne pro dva nadance a slouciti by se mohly jen tehdy na jednoho^ 
kdyby zvla§tnich scliopnosti na jevo dal k vysSim studiim a studiim 
tem se oddal. 

8. Nadace tato vstoupi v zivot rokem 18!)2. Düchodü ze jmeni nadaöniho za c «s od 
roku 1888 do 31./III. 1892 v castce 1.260 zl. 71 kr. prijatych upotfebilo se k ücelu 

V odstavci 2. uvedeuemu. 

9. Naklady zhotoveni nadaönich listu zaplati se z po^itkfi nada6nicb, a to od obou 
poJivatelü rovnym dilem. 

Podepsani slibujeme a zavazujeme sebe a sve nastupce v üfade, ze chceme o to 
pecovoti, by nadace ty stale trvaly, ze chceme veskerymi silami o to se pficiüovati« by 
jiceni nadaäni stale zaji§teno a nezkräceno züstalo, a ze hez svoleni pfislusnych ufadü 
nadacnich zadne zmeny s nim nevykoname. 

Dale zavazujeme se, ze budeme o to pecovati, by po^itkfi pouze k üöelüm v teto 
listine jraenovanym uzito bylo, vübec zava/.ujem se väechna ustanoveni listiny nadacni 
vzdy verne a svödomite vykonavati. 

Na dükaz tomu shotovili jsme ßtyfi stejnopisy listu nadacniho, z nich£ jeden u vy- 
sokeho c. k. mistodrzitelstvi v Praze, druhy u sl c. k. okres. hejtmanstvi v Novem ßyd- 
zovfe, ti^eti u veledüstojneho dekanskeho üfadu v Chlumci a ctvrty u mestskeho üfadu 

V Chlumci ulozen züstane. podepsali jsme je svou rukou. pfitiskli peöet obecni a d§kanskou 
a vy^ädali si spolupodepisu dvou svidkü. 

Dano V Chlumci n. C, dne 23. öervence 1893. 



(L. St.) B. Horacek mp., 

de kau. 

Em. Bczprska mp., 

eleu vyboru. 

Fr. D 1 e z a I nip., 

(jlen vyboru. 

Rud mp., 

svedek. 

Eduard P a s 1 e r mp., 

svedek. 



Stvrzuje so. 



(L. St.) 



Starosta : 

Kreuzmann mp. 
Vac. Vorel mp., 

mestsky radni. 

V. G. Dolezal mp., 

mestsky radni. 

Josef Oliva mp., 
mestsky radnf. 

Jan Zamiä mp., 

mestsky radni. 



Cis. 38 610. 



C. k. mistodrzitelstvi v C - e c h a c h. 
V Praze, dne 27. bfezna 1894. 



(L. St.) 



Z a m i s t o d r >^ i t e 1 : 

Coudenhove mp. 



On'frinal bei der k. k. Stutthalterei in Prag:. 



r i ^n n a 1 u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



189 



Karel Ripka. 



Karl Ripka. 



189 



1887 
prosince 9. Dezember. 



Studentskß nadani Karla Ripky. 

Knizeci Lichtensteinshy üöetni rada ve 
vysluzh^ Karel Ripka, dfie 11. zdfi 1889 
V Praze zesnuly, v^noval ve svych poslednich 
porizenich ze dne 9. prosince 1887 a 2. ünora 
1888 stätni dluhopisy v nomitidlnicenS 4.000 zl. 
na zHzeni nadace pro nemajetne piln6 
posluchace öeske universiiy v Praze. 



Pfisluhiy nadacni list lyl dne 30. hfezna 
1893 c. Je. mistodriitelstvfm v Praze vyho- 
foven. 

Nadani toto jest urceno pro ne- 
majetniho, pilneho posluchace c. k. 
ceske university v Praze. 

K poiitku nadaönimti jsou po- 
voldni : 

ti)predev&{m jinosi z krevniho 
pribuzenstva zakladatelova, 
V nedostatku jich 

h) jinosi z prihuzensfva manzelky 
zakladatelovy Terezie liipkove 
rozene Zapletalove, kdyhy tech 
nebylo 

c) jinosi V rodnem tnestS zakla- 
datelove Litomysli rozeni a tarn 
pfisltisni. *) 

Poziv ati Ize nadace po celou 
dobu studii na c. k. öeske universitS 
V Praze. 

Stipendist um z pribuzenstva 
zakladatele a jeho manielky müie 
pozitek nadaöni, jestli^e hodlaji 
dosdhnouti liodnosti doktorske na 
nektere fakultö öeske university, 
az do dosa^eni hodnosti te, nikdy 
vsak dele neS dvö Uta po ukonöeni 
studiiy ponechdn byti. Stipendiste, 
kteri se zakladatelem nejsou pri- 



Karl Kipka'sche Studentenstiftung. 

Der am 11. September 1889 zu Prag 
verstorbene Karl Ripka, fürstlich Lieh- 
tetisfein' scher Rechnungsrat in Pension, wid- 
mete in seinen letztwilligen Erklärungen vom 
9. Dezember 1887 und 2. Feber 1888 Staats- 
Schuldverschreibungen im Nominalbetrage von 
4.000 fl. zur Errichtung einer Stif- 
tung für mittellose, fleißige Hörer 
der böhmischen Universität in 
Prag. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
30. März 1893 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Diese Stiftung ist bestimmt 
für einen mittellosen, fleißigen 
Hörer der k. k. böhmischen Univer- 
sität in Prag. 

Zum Stiftungsgenuß sind br-^ 
rufen: 

a) Vor allem Jünglinge aus der 
leiblichen Verwandtschaft des 
Stifters, in deren Abgang 

b) Jünglinge aus der Verwandt- 
schaft der Gattin des Stifters 
Theresia Ripka geborenen Za- 
pletal und in deren Abgang 

c) JünglingCy die in der Vater- 
stadt des Stifters Leitomischl 
geboren und dahin zuständig 
sind. *) 

Der Stiftungsgenuß dauert 
während der ganzen Studienzeit 
an der k. k. böhmischen Universität 
in Prag. 

Stipendisten aus der Verwandt- 
schaft des Stifters und seiner Ehe- 
gattin kann der Stiftungsgenuß, 
falls sie die Doktorswürde an einer 
Fakultät der böhmischen Univer- 
sität anstreben sollten, bis zur Er- 
langung der selben, jedoch nicht 
über zwei Jahre nach vollendeten 
Studien verlängert werden. Stipen- 



*) Za prvniho stipendista povolal zakladatel 
ve svem poslediiim porizeni ze dne 2. ünora 1888 
posluchace präv na 6oske uuiversite Tbeodora To- 
mas cbka. 



*) Zum ersten Stipendisten berief der Stifter 
in seiner letztwilligren Erklärung vom 2. Feber 1888 
den Rechtshörer der böhmischen Universität Theo- 
dor Tomaschek. 



190 



Karel Ripka. 



Karl Ripka. 



190 



buznij nemaji na toto prodlouieni 
ndroku. 



Kdyhy nadanec v dohö studii 
Iconal sluSbu öinnou jako jedno- 
r Öni dohrovolnik a srd univer- 
sitni sttidia ndsledkem toho i^rcrn- 
§iti musily md frvati poSitek na- 
da()nt take po dohu vojenske sluzhy 
hez rozdilu, zda stipendista jcst se 
zakladatelem spfiznön öili nie. 



Prdvo prcsentaöni vyhradil za- 
kladatel nejstarsimu clenu z pri- 
buzenstva sveho, pokud se sdm o na- 
ddni neuchdzL 

V nedostatku pr tbu zneho md 
vykondvati praesentaöni prdvo 
purkmistr v Litomy§li. 

Ny ni udill naddni toto c, k. 
mistodrzitelstvi na zdkladä prae- 
sentace JUDra Viktora Faltise, ad- 
vokdta V Kostelei n, OrL, jakoHo 
nejstarsiho z pribuzenstva zakla- 
datelova. 

Jm^ni nadacni, jeS spravuje c. k, misto- 
drzitelstvi v Fraze, cini 8,400 K, a dotuje 
sr .7 jeho disteho vynosu jcdno misfo s roc- 
nUn pozitkrm ,130 K. 



disten, welche mit dem Stifter nicht 
verwandt sind, haben auf diese Ver- 
längerung des Stiftungsgenusses 
keinen Anspruch, 

Falls der St iftling während 
seiner Studien seinen Präsenz- 
dienst als Einjährig-Freiwilliger 
ableisten sollte und seine Univer- 
sitätsstudien unterbrechen müßte, 
hat der Stiftungsgenuß auch wäh- 
rend des Militärdienstes zu dauern^ 
wobei es keinen Unterschied macht, 
ob der Stipendist mit dem Stifter 
verwandt ist oder nicht. 

Das Präsentationsrecht räumte 
der Stifter dem ältesten Gliede aus 
seiner Verwandtschaft ein, sofern 
derselbe nicht selbst Stiftungs- 
Werber ist. 

In Ermanglung eines solchen 
Verwandten hat das Präsentations- 
recht der jeweilige Bürgermeister 
von Leitomischl auszuüben. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des JUDr, 
Viktor Faltis, Advokaten in Adler- 
kosteletZj als dem Altesten aus der 
Verwandtschaft des Stifters von 
der k, k, Statthalterei in Prag ver- 
liehen. 

Das Stiftungsvermögen ^ welches von der 
k, k, Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt 8.400 K, aus dessen Reinertrag nisse 
ein Platz mit der Jahresgebühr von 330 K 
dotiert wird. 



Letzter Wille. 

Da der Augenblick des Todes einem jeden Menschen ungewiss ist, habe ich 
gefertigter Karl Ripka, fürst 1. Lichtensteinischer L Rechnungsrath in 
Pension, beschlossen, noch im vollen Besitze meiner Geisteskräfte meinen letzten 
Willen zu errichten, und erkläre denselben bestimmt, im Zustande der vollen Besonnen- 
heit, mit Überlegung und Ernst, frei von Zwang und Irrthum uachstehends wie folgt: 

IV. Aus meinem Nachlasse sind vor allem nachstehende Legate zu leisten : 

2. Ich bestimme zwei Stück Staatsschuldverschreibungen Noten-Rente ä 1.000 fl., 
somit zusammen nominale 2.000 fl., sage: zweitausend Gulden, zur Errichtung einer 
Stiftung für mittellose, fleissige Hörer der böhmischen (öechischen) 
Universität zu Prag und bestimme betreffs des Genusses dieser zu 
errichtenden Stiftung Nachstehendes: 

(i) Der Genuss dieser Stiftung soll in dem Bezüge der Interessen aus 
diesem Stiftungscapitale bestellen, die dem Stiftling in halb- 
jährigen Raten nach Massgabe der Fälligkeit der betreffenden 
C) u p n s zu verabfolgen sin d. 



191 



Karol Ripka. 



Kar] Ripka. 



191 



b)Die^e Stiftung hat einem mittellosen, fleissigen Hörer der 
k. k. böhmischen (öechischen) Universität zu Prag zuzufallen, 
und der Bezug derselben hat während der Studiendauer auf dieser 
Universität und, falls sich der Stiftung um die Doctorswürde 
einer der Facultäten bewirbt, bis zur Erlangung derselben, jedoch 
nicht über zwei Jahre nach beendigtem Facultätsstudium zu 
dauern. 

c) Berufen sind zu dieser Stiftung: 

«) Vor allem Jünglinge meiner leiblichen Verwandtschaft, 

/i/) in Ermangelung derselben Jünglinge aus der Verwandtschaft 
meiner Gattin Theresia Ripka geborenen Zapletal, 

y) in Ermangelung dieser Jünglinge, die in meiner Vaterstadt Leito- 
mischl geboren und dahin zuständig sind. 

d) Das Präsentationsrecht zu dieser Stiftung soll stets dem ältesten 
Gliede, nämlich Geschlechtsgliede, aus meiner Verwandtschaft, 
sofern derselbe nicht selbst Stiftungswerber ist, und in Erman- 
gelung eines solchen dem jeweiligen Bürgermeister von Leito- 
mischl zustehen. 

Die betreffenden, vorstehend als Legate bestimmten Staatsschuldverschreibungen 
haben den genannten Legataren mit den noch nicht falligen Coupons und Talons zuzu- 
fallen, vor meinem Todestage allenfalls schon fällige, jedoch noch nicht eingewecliselte 
Coupons gehören jedoch in die Verlassenschaftsmasse, und haben die Legatare auf 
dieselben keinen Anspruch. 



VIII. Ich erkläre diesen vorstehenden Aufsatz für meinen allein geltenden und 
giltigen letzten Willen, constatiere, dass derselbe nach meiner Anordnung verfasst ist, 
dass ich denselben gelesen, geprüft und meinem Willen gemäss befunden habe, weshalb 
ich ihn in allem und jedem bestätige, als meinen letzten Willen anerkenne. Zugleich 
erkläre ich jede andere früher von mir mündlich oder schriftlich in welcher Form 
immer abgegebene letzte Willenserklärung, möge sich dieselbe als Testament oder 
Codicill darstellen, namentlich das beim k. k. Notariate zu Eibenschütz unter der 
Zahl 12.183 hinterlegte Testament sowie die bei dem Herrn k. k. Notar Komers zu Prag 
niedergelegten Willenserklärungen, Testamente und Codicille und endlich die meinem 
Schwager Karl Zapletal übergebene, ihm ein Erbtheil zusichernde Erklärung als durch 
diese vorliegende Willenserklärung für behoben und für null und nichtig. 

Zur Bekräftigung alles dessen habe ich diese letzte Willenserklärung nicht nur 
gelbst eigenhändig gefertigt, sondern dieselbe von drei gleichzeitig gegenwärtigen Zeugen 
als meine letzte Willenserklärung bezeichnet und anerkannt und von denselben als 
Testamentszeugen unterfertigen lassen. 



Prag, am 9. December 1887. 
Josef Finke mp., 

als Zeuge des letzten Willens. 

JUC. Franz Marecek mp., 
als Zeuge des letzten Willens. 



Karl Ripka mp. 
Dr. Karl Komers mp., 

k. k. Notar, als Zeuge des letzten Willens. 



Diese letztwillige Anordnung wurde nebst anderen letztwilligen Anordnungen 
ddto. Prag am 2. Februar 1888, ddto. Prag am 15. Juni 1889 sammt Nachtrag und 
ddto. Prag 23. October 1885 sammt Nachträgen vom 19. Juni 1887 und eilften Deceml)er 
1887 in Gegenwart des Herrn JUDr. Faltis, Karl Zapletal und Frau Karoline Tomasek 
am 14, September 1889 von dem gefertigten k. k. Notar als Gerichtscommissär kund- 
gemacht. 

Dr. Karl v. Sterneck mp., 
k. k. Notar, als Gerichtscommissär, 



192 Karel Ripka. Karl Ripka. 192 

II. 



Zusatz und Nachtrag 

zu meinem bei Herrn Doctor Karl Römers, k. k. Notar in Prag, hinterlegten letzten Willen 

ddto. 9. December 1887. 

I. 

a) Im Absatz IV, ad 2 des oben gedachten Testamentes habe ich für einen Hörer 
der böhmischen (öechischen) Prager Universität zu einer Stiftung 2.000 fl. Papier- 
rente gewidmet, welchen Betrag ich in Erwägung der immer zunehmenden Theuerung 
mit weiteren 2.000 fl. Papierrente, im Ganzen daher auf 4.000 fl., sage viertausend 
Gulden Papierrente, erhöht haben will, und bestimme und widme ich somit 
aus meinem Nachlasse die hiezu erforderlichen weitereu zwei Stück Staatsschuld- 
verschreibungen ä 1.000 fl., zusammen 2.000 fl. S. R., schreibe zweitausend, doch 
eben ausdrücklich nur unter den im Testamente gestellten Bedingnissen. 

b) Nachdem eben zur Zeit, als ich dies schreibe Theodor Tomaschek, mein Nefi'e, 
Sohn des Musik-Directors G. Tomaschek den dritten Jahrgang der öechischen 
Universität in Prag frequentiert, dessen Grossmutter Josefa Ripka meine Schwester 
war, so bestimme ich, dass er, Theodor Tomaschek, nach meinem Ableben, wenn 
die Verhältnisse die gleichen bleiben, sofort dieser Stiftung theilhaftig werden soll. 



4tens. 

Indem nun diese meine Stiftung für einen böhmischen Universitätshörer 4.000 Ü. 
Papierrenten-Capital beträgt, so sollen fremde Stiftlinge des Stiftungs- 
genusses nicht länger als bis zu Ende der Universitätsstudienjahre 
welch immer Facultät theilhaftig sein und auf die nach Testaments- 
Absatz IV, 6 zugestandene Verlängerung noch weiterer zwei Jahre des 
Stiftungsgenusses zur Erreichung der Doctors-Würde keinen Anspruch 
haben und dieses Recht nur den Stiftlingen aus der Verwandtschaft 
zustehen. 

5tens. 

Im Falle ein Stiftung während der Studien seine Militärpflicht, 
Ereiwilligenj ahr, absolvieren und die Universitätsstudien unter- 
brechen müsste, so bestimme ich, dass er in solchem Falle keinen 
Abbruch erleide und, ob er ein V erwandtschafts- oder fremder Stiftling 
ist, im Genüsse der Stiftung verbleibe. 

Urkund dessen meine eigenhändige Schrift und Unterschrift nebst Siegel. 

So geschehen bei noch ungeschmälerter Verstandeskraft und reifer Überlegung. 

Prag, am 2. Februar 1888. 

Karl Ripka mp. 

Diese letztwillige Anordnung nebst den anderen letztwilligen Anordnungen ddto. 
Prag am 9. December 1887, ddto. Prag am 15. Juni 1889 sammt Nachtrag und ddto. 
23. October 1885 sammt Nachträgen vom 19. Juni 1887 und 11. December 1887 wurde 
in Gegenwart des Herrn JUDr. Victor Faltis, Karl Zapletal und Frau Karoline Tomäsek 
am 14. September 1889 von dem gefertigten k. k. Notar als Gerichtscommissär kund- 
gemacht. 

Dr. Karl v. Sterneck mp., 
k. k. Notar, als Ger.-Commissär. 



193 Karel Ripka. Karl Ripka. 193 

Nr. 44.925. 
Diese ämtlich ausgefertigte Abschrift stimmt mit dem Originale wörtlich iiberein. 

Vom Expedite des k. k. st. del. Bezirksgerichtes für die Neustadt und 

VySehrad 

in Prag, am 22. November 1889. 

Der k. k. Expeditsleitcr: 

(L St.) Niessl mp. 

Beglaubigte Abschrift beider k. k. Statt- Overcny opis u c. k. miatodrzitolstvi v Praze. 

halterei in Prag. 



III. 

('skolky \ Nadacni listina. 

V a 50 kr. / 

C. k. mistodrzitelstvi pro Cechy doznava a potvrzuje, ze pan Karel Rypka, 
ücetni rada knizete z Lichtensteinu na odpocinku, v Praze dne 11. zäH 
1889 zemfely, v posledni vüli sve ddto. v Praze ze dne 9 prosince 1887 nandil zfizeni 
nadace pro studujici c. k. ceske uuiversity v Praze näsledujicimi slovy: 

IV. 2. Ich bestimme zwei Stück Staatsschuldverschreibungen Notenrente ä 1.000 fl., 
somit zusammen nominale 2.000 fl., sjige: zweitausend Gulden, zur Errichtung einer 
Stiftung für mittellose, fleissige Hörer der böhmischen (cechischen) 
Universität in Prag, und bestimme betreffs des Genusses dieser zu errichtenden 
Stiftung Nachstehendes : 

a) der Genuss dieser Stiftung soll in dem Bezüge der Interessen aus 
diesem Stift ungscapitale bestehen, die dem Stiftung in halbjährigen Raten 
nach Massgabe der Fälligkeit der betreffenden Coupons zu verabfolgen sind; 
h) diese Stiftung hat einem mittellosen, fleissigen Hörer der k.k.böh- 
mischen (ßechischen) Universität zu Prag zuzufallen, und der 
Bezug derselben hat während der Studiendauer auf dieser Uni- 
versität und, falls sich der Stiftling um die Doctorswürde einer 
der Facultäten bewirbt, bis zur Erlangung derselben, jedoch nicht 
über zwei Jahre nach beendigtem l'acultätsstudium, zu dauern, 
c;^ Berufen sind zu dieser Stiftung: 

«) vor allem Jünglinge meiner leiblichen Verwandtschaft; 

ß) in Ermangelung derselben Jünglinge aus der Verwandtschaft 

meiner Gattin Theresia Ripka geborenen Zapletal; 
y) in Ermangelung dieser Jünglinge, die in meiner Vaterstadt Lei- 
tomischl geboren und dahin zuständig sind. 
d) Das Präsentationsrecht zu dieser Stiftung soll stets dem ältesten 
Glied e, nämlich Geschlechtsgliede, aus meiner Verwandtschaft, 
sofern derselbe nicht selbst Stiftungswerber ist, und in Erman- 
gelung eines solchen dem jeweiligen Bürgermeister von Leito- 
mischl zustehen." 

V odstavci teto posledni vüle ddto. v Praze ze dne 2. ünora 1888 usta- 
novil pak züstavitel däle: 

a) Im Absätze IV ad 2. des obengedachten Testamentes habe ich für einen Hörer 
der böhmischen (öechischen) Prager Universität zu einer Stiftung 2.000 Gulden 
Papierrente gewidmet, welchen Betrag ich in Erwägung der immer zunehmenden 
Theuerung mit weiteren 2.000 fl. Papierrente erhöht haben will, und be- 
stimme und widme ich somit aus meinem Nachlasse die hiezu erforderlichen wei- 
teren zwei Stück Staatsschuldverschreibungen ä 1.000 fl., zusammen 2.000 fl. S.-R., 

XL 25 



194 Karel Ripka. Karl Ripka. 194 

schreibe zweitausend, doch eben und ausdrücklich nur unter den im Testamente 
gestellten Bedingnissen. 
h) Nachdem eben zur Zeit, als ich dies schreibe, Theodor Tomaschek, mein Neffe, 
Sohn des Musikdirectors Herrn Tomaschek, den dritten Jahrgang der öechischen 
Universität in Prag frequentiert, dessen Grossmutter Josefa Ripka meine Schwester 
war, so bestimme ich, dass er, Theodor Tomaschek, nach meinem Ableben, wenn 
die Verhältnisse die gleichen bleiben, sofort dieser Stiftung theilhaftig werden soll." 

4 Indem nun diese meine Stiftung für einen böhmischen Univer- 
sitätshörer 4.000 fl. Papierrenten-Capital beträgt, so sollen fremde 
Stiftlinge des Stiftsgenusses nicht länger als bis zu Ende der Uni- 
versitätsstudienjahre welch immer Facultät theilhaftig sein und auf 
die nach Testaments-Absatz IV6^ zugestandene Verlängerung noch 
weiterer zwei Jahre des Stiftsgenusses zur Erreichung der'Doctors- 
würde keinen Anspruch haben und dieses Recht nur die Stiftlinge 
aus der Verwandtschaft haben. 

5. Im Falle ein Stiftling während der Studien seine Militärpflicht — 
Freiwilligenjahr — absolvieren und die Uuiversitätsstudien unter- 
brechen müsste so bestimme ich, dass er in solchem Falle keinen 
Abbruch erleiden und, ob er ein Verwandtschafts- oder fremder 
Stiftling ist, im Genüsse der Stiftung verbleibe," 

Pro tuto nadaci byly do soudniho schoväni die vymeru c. k. mest. del. okresniho 
soudu pro Nove mesto a VySehrad ze dne 22. zafil889, cislo 37.035, slozeny ßtyry obligace 
papirove renty ze dne l.srpna 1868, eis. 195.580, 205.674, 231.588, 242.376 po 1.000 fl., 
celkem 4.000 zl. nom., s kupony od 1. ünora 1890 do 1894 a talony. 

ObUgace tyto byly ze soudniho schovÄni vynaty a prostfednictvim c. k. hlavni zemske 
pokladny v jediny 5%"* dluzni stätni üpis ze dne 1. srpna 1891, ö. 166.334 na 4.000 zl. 
nom. znfejici spojeny. 

Üpis tento jest na cesky nadaöni fond studujicich noe studentske nadace Earla 
Rypky fädne vinkulovän, v Journale nadaöniho fondu studujicich pod pol. 1.920 pfijat 
a u c. k. hlavni zemske pokladny v Praze uschovän. 

Z ürokö 1./2. a 1./8. 1890 a 1891 splatnych v obnosu 336 zl., ktere c. k. hlavni 
zemskou pokladnou dne 25. srpna 1891 pod pol. 1.905 pfijaty byly, byl poplatek schovaci 
obnosem 18 zl. 47 kr. a poplatek za vinkuloväni obnosem 20 zl. pod pol. vid. 1902 
a 194 ai 1891 uhrazen. 

Zbytek z ürokü techto, jakoz i cäst ürokü z roku 1892 slouziti bude k uhrazeni 
poplatku nadaci teto obnosem 338 zl., pak pfispevku skolniho obnosem 16 zl. 627« kr. 
vymefeneho a od c. k. hlavni pokladny zalohou zaplaceneho. 

Jelikoz jmeni nadacni takto die stavajicich pfedpisü zjisteno, u c. k. zemske hlavni 
pokladny ulozeno jest a düchody vynji§i, jichz k dosazeni ücelu nadaöniho upotfebiti Ize, 
pfijima c. k. mistodrzitelstvi pro Cechy nadaci tuto, prohla§uje ji za konstituovanou 
a zavazuje se jmenem svym a nastupcü svych v üfade, ze nad tim bditi bude, aby poci- 
naje r. 1892 düchody jmeni nadaöniho roönö vypadajici ücelu nadacnimu vönoväny byly. 

Nadace tato vstoupi v zivot rokem 1892, a plati o teze misledujici podminky: 

1. Üroky z jmeni nadaöniho vyplaceny budou pozivateli nadace v pülletnich Ihütach 
vedle splatnosti kui)onü vyäe uvedeneho dluzniho üpisu. 

2. Nadace tato pfipadnouti mä nemajetnemu, pilnemu posluchaci c k. ceske uni- 
versity v Praze, a trva pozitek nadace po celou dobu studii, po jichz ukonceni vsak 
pomiji. Pouze v tom pfipade, kdyby po^ivatelem nadace byl pfibuzny v odst. 3. pod 
a), h) teto nadacni listiny uvedeny, ma pozitek nadacni, pokud pozivatel nadace domahal 
by se hodnosti doktora na nektere fakulte az do dosazeni hodnosti te, nikdy vsak dele, 
nez do dvou let po ukonceni studii na dotycne fakulte potrvati. 

Cizi pozivatele nadace na takoveto prodlouzeni pozivani nadace pfes dobu studii 
na universite närokü nemaji. 

3. Naroky na tuto nadaci maji: 

a) pfedevsim jino§i z telesneho pfibuzenstva züstavitelova, 

h) V nedostatku jich jinosi z pribuzenstva manzelky züstavitelovy Terezie Rypkove 

rozene Zapletalove, 
c) kdyby ani tech nebylo, jinosi v Litomysli zrozeni a pHslusni. 



195 Karel Bipka. Karl Bipka. 195 

Tito studujici pod a) az c) jsou vSak povolani pouze potud, pokud poiitek nadace 
nepfipadne je§te Bohdanu TomaSkovi ve smyslu nafizeni zfistavitelova. 

4. Kdyby poiivatel nadace v dobS studii dostäti musel povinnosti vojenske jako 
jednoroöni dobrovolnik a za tini ücelem pferuSiti nucen byl Studie universitni, trva pozitek 
nadacni bez rozdilu, zda pozivatel jest pnbuznym 6\ cizim, i v teto dobe slu^by vojenske 

V .pfipade, ie by neobstav pfi döstojnicke zkouäce, poiivatel jeSte druhy rok ve 
vojsku slouziti musil, pomiji ovSem poJitek nadace pro tento druhy rok sluiby vojenske. 

5. Pravo praesentacni pfislu§i v^dy nejstaräimu ölenu pokrevniho pfibuzenstva zö- 
stavitelova, pokud iyi neuchazi se säm o nadaci, a poöina s praesentaci tou jako nej- 
starSi pan Dor Viktor Faltis, advokat v Kostelei n. Orl., kteryz toto pravo pro sebe 
a nastupoe sve pfijfma. 

V nedostatku pfibuznefao k praesentaci opravn^neho neb kdyby iyi ji nevykonal, 
nalezi pnivo praesentacni purkmistru v Litomyäli, ktery toto eventuälni pravo praesentacni 
pro sebe i nastupce sve v üfade pfijioui. 

Näklady se zfizenim listiny nadaöni spojene uhradi se z pozitkfi nadaönich. 

C. k. mistodr^itelstvi zavazuje se o stäle udr^ovani nadace v piatnosti a jistotu 
jmeni nadaöniho se starati a nad tim bditi, aby düchody jmöni nadaöniho v cas vybirany 
a k uöelu v teto nadaöni listine ustanovenemu pouSiväny byly, jakoz i aby veäkera usta- 
noveni listiny teto vörnö a svedomite plnena byla. 

Na däkaz toho byly iSiyfi stejnopisy teto nadaöni listiny sdSlany, vgestranne pode- 
psany a ma jeden stejnopis u c, k. mistodrzitelstvi v Cechiich, druhy u pana Dra Viktora 
Faltise, tfeti u mesta LitomySle a ötvrty u c. k. zemsko hlavni pokladny uschovän byti. 

V Praze, dne 30. bfezna 1893. 

Za mlstodrzitefe : 

(L. St.) Friedl mp. 

JUDr Victor Faltis mp., 

vykonavate] posledni vüle pana Karla Ripky. 
Purkmistrovsky üi-ad v Litomyäli, dne 24. ünora 1896. 

T. 6. purkmistr: 

(L. St.) Dr Theodor Slavik mp. 

Original u c. k. raistodriitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



-••»• 



XI. 2r) 



r** 



196 «^u^* iiftdani cisare Frantiäka Josefa I. 



Kaiser Franz Josef I.-Jubilänmsstiftung. 196 



1888 

ünora 12. Feber. 

Jubiiejni nadani cisare Frantiska Kaiser Franz Jos^^f 1. Jubiläiiinsstif- 

Josefa L, zaiozene mistnim vyborem tung des LocalausschusseN des I. all- 

I. vseobecne Rakousko-uherske jednoty gemeinen österreichisch-ungarischen 

üfednicke v Chrndimi. Beamtenvereines in Chrudini. 



Na pamdtku dOileteho panoväni 
Jeho eis, a kräh apoStolskeho Veit- 
öenstva cisare a krdle Frantiäka 
Josefa I. zfidil mistni vybor L Ra- 
kousko-uherske ürednicke jednoty 
V Chrudimi die sveho usneseni ze dne 
12. ünora 1888 a die vSnovaci listiny ze 
dne 2. prosince 1888 na zdkladö usneseni 
toho sepsan€j nadaci pro syny a dcery 
ölenü teto mistni skupiny, vänovav 
k üöelu tomu stribrnou rentu v nomindlni 
cen^ 1.000 zL B. 6. 



Tuto nadace mä se jmenovati 
„Cisare Frantiska Josefa I, jubi- 
iejni nadace mistniho vyboru Chru- 
dimskeho Prvni vseobecne jednoty 
ürednicke Rakousko- Uherske rtse^, 

Nadani toto jest nröeno k pod- 
pore syntl a dcer mistni skupiny 
Chrudimske I. vseobecne ürednicke 
jednoty Rakousko- Uher ske rise, 
Pozitek nadacni trvd, pokud jde 
muzsk^ho stipendistu, po celou 
dobu studii na stfednich^ vysokych 
a odbornych skoläch, pokud jde 
divky, p o dobu näv stövy skoly 
obecnCj mästanske neb odborne. 

^adatele musi se prokäzati do- 
brym prospichem studijnim a do- 
brym mravnym chovdnim. 

Nadace mä se propüjcovati 
V tomto pof ädku: 

a) jiredem maji na tuto nadaci nd- 
rok deti Ph, J)ra Josefa Bern- 
harda, c, k, gymnasijniho pro- 
fessora v Chrndimi; potom 

h) d^ti ouvch clcnn I, vscobecvr 
j e dnof fi ü r e d n i c k e, k t c r i v l e- 



Aus Anlaß des 40jährigen Re- 
gier ungs- Jubiläums Seiner kais, 
und kgL apostolischen Majestät 
des Kaisers und Königs Franz 
Josef I, errichtete der Localaus- 
schuß des L allg. österr.-ung. Be- 
amtenvereines in Chrudim zufolge 
seines Beschlusses vom 12. Feber 1888 uud 
der auf Grund dieses Beschlusses verfaßten 
Widmungsurkunde vom 2. Dezember 1888 
eine Stiftung für die Söhne und 
Töchter der Mitglieder dieses Lo- 
calausschusseSj indem er zu diesem 
Zwecke eine Silberrente im Nomifialwerte 
von 1.000 fi. Ö. W. widmete. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Kaiser Franz Josef I.-Jubiläums- 
Stiftung des Chrudimer Localaus- 
Schusses des L allg. österr.-ung. 
Beamtenvereines^ zu führen. 

Diese Stiftung ist bestimmt 
zur Unterstützung der Söhne und 
Töchter der Mitglieder der Chrudi- 
mer Vereinsfiliale des I. allgemei- 
nen Beamtenvereines. Der Genuß 
dauert bei männlichen Stipendist en 
während der ganzen Studienzeit an 
Mittel-^ Hoch- und Fachschulen, bei 
Mädchen während des Besuches 
einer Volks-, Bürger- oder Fach- 
s c hule. 

Die Bewerber haben sich mit 
einem guten Studienerfolg und 
einem guten sittlichen Betragen 
aus zuiv eise n. 

Die Stiftung ist in nachstehen- 
der Reihenfolge zu verleihen: 

a) vor allem haben auf dieselbe 
Anspruch die Kinder des Ph. 
Dr. Josef Bernhard, k. k. Gym- 
nasialprofessors in Chrudim, 
d a n n 

b) die Kinder jen(*r Mitglieder 
des I. allg. Beamtenvereines, 



197 Jub. nadani clsare Frantiika Josefa I. 



Kaiser Franz Josef I.- Jubiläumsstiftung. 197 



tech 1882'-188S byli cleny mistni 
skupiny Chrudimske; 

c) kdyhy nehylo takovych ucha- 
zeöüj maji ndroh synove a dcery 
tech clenü L vSeobecneho spolku 
ürednickeho, ktefi po zfizeni 
nadace hyli cleny mistni sku- 
piny Chrudimske; a kdyhy ani 
l^ch uchazedü nehylo, maji 7ia 
tuto nadaci ndrok 



d) synove a dcery talovych stdt- 

nich ürednikü, 2^^^/^-^^^^^ ^ 
uöitelüj ktefi v dohe vypsdnt 
konkursH teto nadace püsohiti 
hudou V üfadech nebo skoläch 
Chrudimskych, po pfipadö sy- 
nove a dcery dotcenych osoh, 
ktere v dohe konkursu sice jiz 
zemfely, ale pfed svou snirti pfi 
zminenych üfadech v Chrudimi 
püsohily. 



Pr dvo propüjöovaci pfislusi 
mistnimu vyboru I, vseohecne jed- 
noty üfednicke v Chrudimi; kdyhy 
se tento vyhor rozeSel, mä je vyko- 
ndvati pfcdstaveny zem^panskeho 
üf ad u p olitick eh v Chrudim i 
spolu s dSkanem a gymnasijnim 
feditelem v Chrudimi, 



Pfi uchazeöich pod c) a d) uve- 
denych pfihlizeti jest vedle vse- 
ohecnych podminek take na jich po- 
mtWy majetkove, 

Pozitky nadacni maji se vyplä- 
Ceti V pull et nich Ihütdch, a to vzdy 
1. ledna a 1. cervence kaSdeho roku. 

Pfi vybirdni nadaönich pozitkü mä se 
nadanec vykäzati vysvidöenim feditelstvi 
sveho üstavu o dobrem prosp^chu a mravnem 
chovdni. 

Nemüze li se nadanec podminkami tcmi 
vykäzati^ pfislusi Chrudimskemu mistnimu 
vyboru, resp, jeho ndstupctim v 2^ydvu udelo- 
vacim prävo, nadaci mu odniti, ji znovu vy- 
psati a jinemu uchazeci propüjiiti. 



welche in den Jahren 1882 — 1888 
Mitglieder der Chrudimer Ver- 
e i n sfi Haie waren; 

c) falls solche Bewerber nicht vor- 
handen wären, sind zum Stif* 
tungsgenusse berufen die Söhne 
und Töchter jener Mitglieder 
des I, allgemeinen Beamten Ver- 
eines, welche nach Errichtung 
der Stiftung Mit glieder der 
Chrudimer Verein sfi l ial e 
wurden; und falls auch solche 
Kompetenten nicht v orhanden 
wären, haben auf diese Stiftung 
An Spruch 

d) Söhne und Töchter solcher 
Staatsbeamten,Professoren und 
Lehrer, welche zur Zeit der 
Ausschreibung des Konkurses 
für diese Stiftung bei Behörden 
oder Schulen in Chrudim wir- 
ken %c erden, b e ziehu n g s w eise 
die Söhne und Töchter solcher 
Personen, welche zur Zeit des 
Konkurses bereits zwar ver- 
storben sind,vor ihrem Ableben 
aber bei den er to ahnten Ämtern 
in Chrudim gewirkt haben. 

Das Verleihunasrecht steht dem 
Localausschusse des I. allg. Be- 
amten ver eines zu Chrudim zu ; 
falls sich dieser Localausschuß 
auflösen sollte, hat dasselbe der 
Vorsteher der politischen landes- 
fiirstlichen Behörde in Chrudim 
mit dem Dechante und Gymnasial- 
direktor in Chrudim gemeinschaft- 
lich auszuüben. 

Bei den unter c) und d) ange- 
führten Bewerbern ist nebst den 
allgemeinen Bedingungen auch auf 
ihre materiellen Verhältnisse 
Rücksicht zu nehmen. 

Die Stiftungsgebühr ist in halb- 
jährigen am 1, Jänner und 1, Juli 
eines jeden Jahres fälligen Raten 
auszuzahlen. 

Bei Behebung der Stiftungsraten hat 
sich der Stiftling mit dem Zeugnisse der 
Direktion seiner Lehranstalt über einen guten 
Studienfortgang und über ein gutes sittliches 
Verhalten auszuweisen. 

Kann sich der Stiftling mit diesen Be- 
dingungen nicht ausweisen, so steht dem Chru- 
dimer Localausschusse, bezw, seinen Nach- 
folgern im Verleihungsrechte, das Recht zu, 
die Stiftung zu entziehen, tieu auszuschreiben 
und einem anderen Bewerber zu verleihen. 



198 J^b. nadaDi cisafe Frantiska Jotefa L 



Kaiser Franz Josef I.-Jabüäamgstifluiig. ] 98 



Konkurs vypisuje Chrudimsk^ 
tnistni vyhor zminene jednoty 
V Chrudimskych mistnich listech 
a ohmnikem mezi clenatvem. 



V pripadey ze. hy ae Wfsffti rybor 
L rseoh. fi rednicke jednoty rozenel, maji vy- 
hidsent konktirsii ohstaruti nastupci v prävu 
propujcovacim. 

Pripadne interkdldrni nroky pripadaji 
k dohrn nadace a pfiräieji se ke kapitdlu. 

Pfislusny nadacni list hyl dne 2. pro- 
since 18S8 vyhotoven a dne 11. dubna 1892 
c. k. mistodrzitelstvfm v Praze potvrzen. 

Nyni propüjöiije iuto nadaci 
mistni vyhor 1, vseob. Rah-nher, 
nrednickc jednoty v Chrudimi po 
roznmn ustanoveni nadaöni listiny. 



Vyhor ten spravuje take nadaiini jm^ni, 
ktere cini 2,000 K; z jeho öisteho vynosti 
dotuje sejedno misto s roönim poSitkem 84 K. 



Den Konkurs hat der Chrudi- 
mer Localausschuß des gedachten 
Vereines in den Chrudimer LocaU 
blättern und mittels Zirkuläres 
unter den Mitgliedern zu verlaut- 
hären, 

Falls sich der Localausschuß des 
L allg. Beamtentereines in Chrudim auflösen 
sollte^ halßcn die Verlautbarung des Konkurses 
die Nachfolger im Verleihungsrechte zu be- 
sorgen. 

Anfällige Interkalarien sind zu kapi- 
talisieren und seinerzeit zur Erhöhung des 
Stiftungskapitales zu verwenden. 

Der bezügliche Stiflsbrief wurde am 
2. Dezetnber 1888 ausgefertigt und unterm 
11. April 1892 von der k. k. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung vom Loc ul aus schus s e des 
I. allg. österr.-ung. Beamtenver- 
eines zu Chrudim im Sinne der 
s t iftsb r iefl ichen Bestimmungen 
verliehen. 

Derselbe vencaltet auch das Stiftungs- 
vermögen, welches 2.000 K beträgt und aus 
dessen Beinerträgnisse ein Platz mit jähr- 
lichen 84 K dotiert wird. 



I. 

Mistni vybor I. vseob. spolku üfod- Localausscbuss des I. allgem. Beamten- 

nickc'lio V Clirudinii. Vereines zu Chrudim. 



('. 102. 



Chrudim. 20./4. 1891. 



Sl. c k. financni prokuraturo 



V Praze! 



K ct. pfipisu ze dne 15./4. 1891, c. 20.283, dovolujem si sdeliti opis onolio mista 
protokolu ze dne 12. ünora 1888, vedle ktereho valna hroraada na zfizeui nadace se 

' r/ 



iisnasi : 




199 Jub. Dadani cisafe Frantiska Josefa I. Kaiser Franz Josef I.- Jubiläum sstifbung. 199 

Podani, kteiym u c. k. okr. hejtmanstvi znzeni iiadace oznameno a o povoleni za- 
dano bylo, aby nadace smela nesti jmeno Jeho Velicenstva, neni v opise zachovano. 

Za mistni vybor Vseob. spolku üreduickeho : 

Leder er mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Prazc. Original bei der k. k. Statthalterei in Prajr. 



II. 

Nadacni list. 

My podepsani zastupcove mistniho vyboru Chrudimskeho I. vSeobecue jednoty üfed- 
uicke ri^e Rakousko-Uherske v Chrudimi v politickem okresu Chrudimskem stvrzujeme 
a doznaväme ve svem a nastupcü svych jtoene, ze mistni vybor Chrudiraskyjme- 
novane jednoty na oslavu a pamatku 40ileteho panoväni Jeho Veli- 
censtva cisafe a krale Franti§ka Josefa I. zfidil die sveho sneseni ze dne 
12. ünora 1888 a die vönovacilio listu ze dne 2. prosince 1888 o usneseni tom snpsanelio 
nadaci pro syny a dcery clenü teto mistni skupiny Chrudiraske svrchu dotöene jednoty. 
Nadace tato m& s nejvy§§im povolenim jmeno: „Cisafe Frantiska 
Josefa I. jubilejni nadace mistniho vyboru Chrudimskeho Prvni vse- 
obecne jednoty üfednicke Rakousko-Uherske fise". 

K tomu liöelu dotceny mistni vybor venoval statni üpis, totiz düchodkovy list ve 
stfibfe splatitelny, ze dne 1. cervence 1888, cislo 58.241, znöjici na 1.000 zl. (jeden 
tisic zlatych), ktery na jmeno teto nadace jest vinkulovan a v pokladne spolkove ulozen. 

Jelikoz tato nadadni jistina die pfedpisü v te pficine platnych jest nalezite ulo- 
zena a naleiity uiitek dava, Ize toto dobroßinne nadäni ve skutek uvesti. Protoz pfiji- 
majice nadäni to, zavazujeme sehe i nästupce sve v üfade, ze chceme o to peöovati, aby 
od roku 1889 poöinajic roöni düchody z jmöni nadaömlio, jez nyni 42 zl. obnaäeji, veno- 
vany byly üöelu svemu a ustanovujeme tudiz: 

1. Närok na po^itek teto nadace ma syn neb dcera ölenü mistni skupiny 
Chrudimske I. v§eobecne üfednicke jednoty Rakousko-Uherske fiäe ku podpofe ve svych 
Studiich a to, pokud se tyße stipendisty muzskeho pohlavi po celou dobu svych studii na 
stfednich a vysokych neb i töch kterych odbornych skoläch; dövce bude poÄivati teto 
nadace po cas sve nävät§vy obecne, mesfanske neb odborne Skoly. 

2. Äadatel prokaze se dobrym prospechem äkoinim a mravnim chovanira; na- 
dace propüjci se pak v näsledujicim pofädku: 

a) pfedem maji prävo na pozitek teto nadace ditky Josefa Bernharda, Phil. Dra c. k. 
gymn. professora v Chrudimi, 

b) ditky onech clenü I. v§eobecne jednoty üfednicke, ktefi v letech 1882 — 1888 byli 
cleny mistni skupiny Chrudimske. Jsou to zejmena pp. : 

Backovsky Josef, Beer Robert, Bekerus Josef. Beninger Adolf, Bernaäek Vaclav, 
Bouda Jan, Bobek Jan, Blahut Josef, Cermäk Bohuslav, Cihak Jan, Divisek Fran- 
tisek, Drahorad Josef, Dostal FrantiSek, Erhart Frantiäek, JUDr. Figar Jan. Frinta 
Karel, Feifar Josef, Fukar Jan, Glücksmann Jan, Hirsch Josef, Hess Theodor, 
Hlavin Vaclav, Havli6ek Matej, Hondl Jan, Hubka Alois, Havlasa Guido, Holecek 
Karel. Hubalek Jan, Charous FrantiSek, Chvojka Jan, MDr. Kabelaö Josef, Krbec 
Frantiäek, Kopecky Vatlav, Kupka Theodor, Knapp Franti§ek, Kuttner Jan, JUDr. 
Lepaf Antoniu, Lichy Jan, JUDr. Linhart Antonio, Ma§l Ka§par, Markalous Vaclav, 
Mräzek Jan, Mräzek Josef, Lederer Ignäc, Kneifl Rupert, Pazdera Antonin, Petr 
Antoniu, MDr. Peduzzi Josef, Pelikan PVantiSek, Paulus Vaclav. Anto§ Josef, Dobihal 
Josef, Radi Tobias, Dr. ftehof Tomas, Rozvoda Jan, Skfivan Arnost, Soucek Eduard, 
Soukup Rudolf, Svestka Antonin, Sustr Jan, MDr. Stepän Jan, JUDr. Seehack Jan, 
Prokop Frantisek, Sojka Vaclav, Spirman Antonin, Slatinsky Michael, Smely Josef, 
Trapl Matej, Teissler Guido, Thuma Alois, Trost Josef, Tusner Kaspar, Toiicka 
Matfej, Tomäü Jan, Tesaf Josef, Vafeßka Jan, Vondraöek Antonin, Vrba Antonin, 
Wiesner Josef, Wollmann Karel, Walldorf FrantiSek, Vozenilek Frantiäek, Valenta 
Josef, Zahradnik Jan, Zlesak Jan, Zimmer Alois, Zachar Jan, 2eni§ek Vaclav. 



200 Jub. nadani cisare Frantiska Josefa I. Kaiser Franz Josef I.-Jubüäunasstiftung. 200 

c) Kdyby korapetentü svrchu dotcenych nebylo, maji narok na pozitky teto nadace 
ditky tecli clenü I. vseobecueho spolku üfednickeho, kteri po zfizeni nadace byli 
cleny mistni skupiny Chrudimske. 

d) Kdyby ani techto oprdvnenych kompetentü nebylo, maji naroky k pozitküm nadace 
synove neb dcery c. a k. stätnich üfednikü, professorft a uöitelfl, ktefi v dobe vy- 
psäni konkursu teto nadace püsobiti budou v üfadech neb skolach chrudimskych, 
po pfipadc synove a dcery dotcenych osob, jez v dobö vypsani konkursu sice jiz 
zeinrely, ale pfed smrti svou v üfadech prave uvedeuych v Chrudimi püsobily. 

3. Propüjöovani nadace pfisluäi mistnimu vyboru Chrudimskemu I. vse- 
ob(?cne jedi^oty üfeduicke fiöe Rakousko-Uherske. Kdyby tento niistni vybor Chrudioisky 
fecene jednoty se roze§el, pWsluäeti bude pravo propüjöovani nadace doöasnemu pfed- 
stavenemu zemepanskebo politickeho üfadu Chnidimskeho, doöasnemu d^kanu Chrudim- 
skemu a docasnemu fediteli gymnasia Chrudimskeho spoleöne. 

4. Pfi udelovani nadace bude tfeba pi'i zadateh'ch pod literou c), d) uve- 
denych pfihh'zeti tez k majetkovym jich poraerüm vedle vseobecne podminky dobreho 
prospechu äkolniho a mravneho clioväni. 

5. Pozitky nadace budtez pozivateli vyplaceny v pülletnich Ihütach 
a to vzdy 1. ledna a 1. cervence kazdebo roku mistnim vyborem Chrudimskym dotcene 
jednoty, a kdyby tyz se rozesel, budou pozitky vyplaceny nästupci v pravu propüjöovacim 
teto nadace sub 3 uvedenymi. Pozivatel nechf se vzdy pfed vyplatou vykaze vysvedöenim 
feditelstvi sveho üstavu o dobrem prospöcbu a mravnem chovani. 

6. Mistnimu vyboru dotcene jednoty, resp. jeho nästupcöm v pravu udelovacim jest 
zfistaveno, aby, jakmile by pözivatel nadace podminek vytöenych neprokazal, dal§i pozi- 
vatelstvi nadace zastavil, konkurs na propüjöeni nadace znovu vypsal a nadaci jinemu 
zadateli zasluznej§imu propüjöil. 

7. Konkurs vypisuje mistni vybor Chrudimsky dotcene jednoty prohlasenim 

V novinäch mistnich a obeznikem njezi ölenstvem. V pfipadö rozejiti se mistniho vyboru 
pfisluäi pravo to jeho nastupcüm v pravu propüjöovacim sub 3. uvedenym. 

8. Po dobu mozneho intercallare pfipadaji uadaöni üroky , k dobru nadace same. 
Takove üroky budou se zvlääf ukladati, by svym öasem zakladni jistina nadace zvetsena 
byti mohla. 

My podepsani slibujeme a zavazujeme sehe i sve nästupce, ze budeme, sec jsme, 
o zachoväni nadace a jistotu jmeni nadaöniho peöovati, ze sjmenim nadacnim bez schva- 
leni pfislusneho üfadu nadaöniho zadne zmeny neprovedeme, ze toho dbati budeme, aby 
düchodky z jmeni nadaöniho v öas dochazely a Jen k tomu üöelu obraceny byly, jaky 

V nadaönim tomto liste ustanoven, a ze vübec vSecka zde uvedenä ustanoveni pfesne 
a svedomite plniti budeme. 

Tomu na dükaz byl tento nadaöni list trojmo vyhotoveii, podepsän, a bude jeden spis 
u vysokeho c. k. niistodrzitelstvi, druhy u slavneho c. k. okresniho hejtmanstvi Chrudim- 
skeho a tfeti u mistniho vyboru dotcene jednoty ulozen. 

V Chrudimi, 2. prosince 1888. 

T, 1 T j D^A' J^u Fi gar mp. 

Hynek Leder er mp., ° * 

t. c. prcdscda. Josef Drahorad mp., 

jako svedck. 

Dr. Jos. Bernhard mp., 

jako svedek. 



Schvaluje se. 



Cis. 35.277, 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 11. dubna 1892. 

Za mistodrzitole: 

(L. St.) Friedl mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



201 



Schncider-Kögler. 



Scbneider-Kögler. 



201 



1888 

März 15. bfezna. 



Schneider-Högler-Stirtung. 

Der verstorbene Direktor der ersten 
deuischen Staats - Oberrealschule in Prag 
Schulrat Dr. Wilhelm Köglcr gründete 
im Jahre 1858 durch eine unter den Schü- 
lern und Lehrern der Anstalt eingeleitete 
Sammlung, die 301 fl. 23 kr. Kmze ergab, 
eine Stiftung, die zu Ehren des verdienten 
ersten Direktors der Anstalt Franz Schnei- 
der „Schneider Stiftung^ heißen und 
zur Unterstützung armer Schüler dienen 
sollte. 

Diese Sammhmgen wurden alljährlich 
fortgesetzt und bereits am 1. Mai 1860 
icurden 500 fl. in Weitpapieren auf den 
Namen „Schneiderstiftung" vinkuliert und 
laut des unterm 20. Dezember 1860 von der 
k. k. Statihalterei bestätigten Stiftsbriefes zur 
Unterstützung armer Schüler derart gewidmet, 
daß alljährlich am Schlüsse des zweiten Se- 
mesters fünf der ärmsten und würdigsten 
Schüler mit den Interessen zu gleichen Teilen 
beteilt werden sollten. *^ 

Laut des unterm 15. Jänixer 1863 be- 
stätigten Stiftsbriefes vom 1. November 1862 
wurden tinter ganz gleichen Bedingungen 
zur Errichtung einer zweiten „Schneider- 
Stiftung" weitere 500 fl. in Staatspapieren 
gewidmet. **^ 

Die erwähnten Sammlungen zu Unter- 
Stützungszwecken unter den Schülern der ge- 
dachten Lehranstalt wurden durch 25 Jahre 
fortgesetzt, so daß sie im ganzen rimd 
4.000 fl. eituj/etragen haben. Dazu kamen 
Geschenke von Gönnern der Lehranstalt und 
Verehrern des verewigten P. Franz Schneider. 

Die gesammelten Gelder wurden in 
Staatspapieren angelegt und unter dem Na- 
men „Schneiderstiftung" von dem Lehrkörper 
verwaltet, und zwar so, daß die jährlichen 
Interessen zur Unterstützung armer Schüler 
verivendet, die Sammlungsergebnisse und Ge- 
winne beim Einlösen der Staatspapiere aber 
zur Vermehrung des Stiftungskapitales ver- 
wendet worden sind. 



Nadani Schneider-Höglerovo. 

Zemfely reditel prvni ncmecke stdtni 
redlky v Praze, Skolni rada Dr. Vilem 
Kögler zalozil v roce 1858 sbirkou mezi 
iäky a uöiteli üstavu, kterä vynesla 301 zl. 
23 kr. konv. mince, nadaci, kterä k poct6 
zaslouJtileho prvniho reditele üstavu Fran- 
tiska Schneidra se mSla zvdti „Nadace 
Schneidrova" a slouziti möla k podpore 
chudych zdkü. 



V t^chto sbirkäch se kazdoroöni pokra- 
öovalo a ja 1. kvötna 1860 bylo cennych 
papiru za 500 zl. na jmeno „Schneidrovy 
nadace^ vinkulovdno a die nadaöni listiny, 
c. k. mistodrzitelstvim dne 20. prosincel860 
potvrzene, k podpore chudych Mkü tim zpü- 
sobem venoväno, s!e kaMoroönö na konci dru" 
hehb pololeti pet nejchudsich a nejhodnSjsich 
zdkü z ürokü stejnym dilem mä byti po- 
döleno.*) 

Die nadaöni listiny ze dne 1. Ustopadu 
1862, potvrzene dne 15. ledna 1863 bylo za 
üplnö stejnych podminek vönovdno 500 zl. 
V stätnich dluhopisech na zfizeni druhe 
„nadace Schneidrovy.**) 

Ve zmininych sbirkäch k üöelüm pod- 
pürnym bylo mezi zdky üstavu po 25 let po- 
kracovdno, takie vynesly celkem asi 4.000 zl. 
K tomu pfistoiipily dary pfiznivcü üstavu 
a ctitelü zesnuleho P. Frantiika Schneidra. 



Sebrane penize hyly v stätnich dluho- 
pisech ulo^eny a pod jmcnem „Schneidrova 
nadace" uöitelskym sborem spravovdny, a to 
tak, ze roönich ürokü bylo uzito k pod- 
pore chudych zdkü, vysledkü sbirek pak a 
ziskü 2)ri stätnich papirech k rozmnoJteni 
nadacniho kapitdlu. 



♦) Sieb die I. Scbneiderstiftung unter Nr. 433 
im VI. Bande dieses Werkes. 

♦*) Sieh die 11. Schneiderstiftung unter Nr. 462 
im YU. Bande dieses Werkes. 

XI. 



*) Viz I. Schneidrovo nadäni pod 6iB. 433 
V VI. svazku tohoto diJa. 

**) Viz n. Schneidrovo nadani pod 6i8. 462 
y VU. svazku tohoto dila. 

26 



202 



Schneider-Kögler. 



Schneider-Kögler. 



202 



Am Schlüsse des Schuljahres 1887 ver- 
fügte die Lehranstalt über die für die L und 
IL Schneiderstiftung bereits vinkulierten 
Staatspapiere über 1.000 fl. und über 10,600 fl. 
nichtvinkulierte Staatspapiere, 

In der am 15. März 1888 abgehaltenen 
Konferenz hat der Lehrkörper be- 
schlossen: 

a) 10.000 fl, zur Errichtung einer 
Stiftung unter dem Namen 
„Schneider- Kö gl er-Stiftung^ 
zur Erinnerung an den verewig- 
ten P. Franz Schneider und den 
verstorbenen Schulrat Dr.Köglery 
und 

b) 500 fl, zur Errichtung einer 
Stiftung unter dem Namen 
„Kögler -Ferienreisestiftung*) 
zu widmen. 

Über die „Schneider-Kögler- 
Stiftung'' wurde unterm 5. Oktober 
1889 der Stiftsbrief ausgefertigt 
und unterm 25. August 1890 von der 
h.h. Statthalterei in Frag bestätigt. 

Die Verwaltung dieser Stiftung 
bleibt der Gesamtheit des Lehr- 
körpers vorbehalten^ welcher mit 
Konferenzbeschluß nicht nur die 
zu unterstützenden S chüler, son- 
dern auch die Art und Größe ihrer 
Unterstützung für die Dauer eines 
Schulj ahr es sowie in einzelnen 
Fällen feststellt. 

Dem Ermessen des Lehrkörpers bleibt 
es anheimgestellt, die jährlichen Interessen 
zur Gänze oder bloß zum Teile zu dem an- 
gegebenen Zwecke auszugeben. Das Erübrigte 
ist sodann fruchtbringend anzulegen und ent- 
weder mit den Interessen der nachfolgenden 
Jahre im Sinne des Stiftsbriefes oder zur 
Vermehrung des Stiftungskapitales zu ver- 
wenden, worüber der gesamte Lehrkörper mit- 
tels Konferenzbeschlusses zu entscheiden hat. 

Für den Fall der gänzlichen Auflassung 
der I, detdschen Staatsrealschule in Prag soll 
diese Stißung auf die nächstälteste Real- 
schule mit deutscher Unterrichtssprache in 
Prag und in Ermanglung einer Realschule 
auf das älteste Gymnasium mit deutscher 
Unterrichtssprache in Prag mit allen Rechten 
und Pflichten des Lehrkörpers übergehen. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung im 
Sinne der stiftsbrieflichen Bestimmungen vom 
Lehrkörper der I, deutschen Staatsrealschide 
in Prag persolviert. 



Na konci $kolniho roku 1887 vlddl nstav 
stdtnimi papiry pro I. a II. Schn^iidrovo 
naddni ji£ vinkulovanymi v cen^ 1,000 zl, 
a stdtnimi papiry nevinkulovanymi v sume 
10,600 zl. 

V konferenci dne 15. hfezna 1888 ko- 
nane usnesl se uöitelsky sbor^ aby 
bylo vönoväno: 

a) 10,000 zl. na zrizeni nadace pod 
jmenem „Nadace Schneider-Kög- 
lerova" na pamdtku zesnuleho 
P, Franti§ka S chneidra a ze- 
mfeleho Skolniho rady Dra 
Köglera, 

b) 500 zl. na zrizeni nadace pod 
jmenem „Köglerovo naddni na 
cesty feridlni". *) 

nadaci „Schneider-Köglerovö^ 
byl nadacni list 5, rijna 1889 vyho- 
toven a 25. srpna 1890 c. k. mistodrli- 
telstvim v Praze potvrzen. 

Sprdva teto nadace jest vyhra- 
zenajako celku sboru uöitelskemu, 
ktery spoleönou konferenci stanovi 
nejen i^dky, ktefi maji byti podäleni, 
nybrS % zpüsob a vySi podpor po 
dobu äkolniho roku i v jednotlivych 
pfipadech. 



Üvaze ucitelskeho sboru jest vyhrazetio, 
venovati roöni liroky nazna£enemu uielu zcela 
nebo södst, Zbytek md se pod ürok uloziti 
a uziti bud s üroky pfistich let po rozumu 
nadacni listiny nebo k zvStSeni nadadniho 
jmdni, o &mi rozhodne cely sbor ucitdsky 
VC spolecne schüzi konferefiöni. 



Kdyby I, nemeckd stdtni redlka v Praze 
zanikla, md tato nadace prejiti se vsenii prdvy 
a povinnostmi na redlku s n^meckou feci 
vyuöovaci v Praze po ni nejstarH, a kdyby 
takove rcdlky v Praze nebylo, na nejstarH 
gymnasium s nemeckou reöi vyuöovaci v Praze, 



Nynl udili tuto nadaci uöüdsky sbor 
L nö)fiecke stdtni redlky v Praze po rozumu 
ustanoveni nadacni listiny. 



*] Sieh onter Nr. 829 in diesem Bande. 



'*') Yiz C18. 829 tohoto syazku. 



203 Scbneider-Kögler. Schneider- Kögler. 203 

Das Stiftungsvermögen, welches der Nadaönt jmini, ktere uöitelsky sbor 

Lehrkörper der gedachten Anstalt ver- tihoi üstavu spravuje, öini 20.000 K; jeho 

waltet, beträgt 20,000 JT, dessen Jahreser- roöniho vynosu v sumS 840 K uHvä sc die 

trägnis im Betrage von 840 K stiftsbrief- ustanoveni nadacni listiny. 
gemäß verwendet wird. 



I. 

I. deutsche Staatsrealschule in Prag. 

z. Z . 19 5. Abschrift. 

"19037 

Auszug aus dem Protokoll Nr. XI., 
aufgenommen in der ordentlichen Monatskonferenz am 15. März 1888. 

Anwesend: 

Der Direktor: Wilhelm Smetaczek. 

Die Professoren: Dr. Johann Smita, Franz Weyer. Josef Mikoletzky, Kanonikus 
Hermann Pitschmann, Anton Schimatschek, Eduard Bartl, Alois Hruschka, Friedrich 
Wenk, Dr. Franz Herold, Franz Ernst, Otto Fessler, Jobann Houzviöka, Dr. Garzarolli 
Edler von Thurnlakh. 

Der wirkliche Lehrer: Josef Frömter. 

Die Hilfslehrer: Johann Neubauer und Dr. Otto Biermann. 

Der Probekandidat: Julius PoUak. 

Gegenstand: 

IV. 

An der Lehranstalt bestehen zwei Stiftungen unter dem Namen I. und H. Schneider-. 
Stiftung mit für die Lehranstalt vinkulierten Staatspapieren von je 500 fl. und der Bestim- 
mung, dass die Interessen jährlich unter zehn würdige Schüler als Prämien verteilt werden. 

Durch Ersparnisse und Geschenke wurde im Anschlüsse an diese Stiftungsgelder 
im Laufe der Jahre ein weiteres Kapital von rund 10.600 fl. gesammelt, das an der 
Lehranstalt ebenfalls der Schneider- Stiftung zugezählt wurde und dessen Erträgnisse 
eine ähnliche Verwendung wie die der I. und IL Schneider- Stiftung fanden. Dieses 
Kapital ist bisher weder der Lehranstalt vinkuliert noch besteht bezüglich seiner Ver- 
wendung ein Stiftsbrief. 

In Anbetracht dieser Verhältnisse stellt der Direktor folgende Anträge: 

I. Von dem zu Unterstützungszwecken verfügbaren Kapitale den 
Betrag von 10.000 fl. unter dem Namen „Schneider-Kögler-Stiftung" zu 
fixieren, die betreffenden Wertpapiere der Lehranstalt zu vinkulieren 
und die Interessen nach freiem Ermessen des Lehrkörpers zur Unter- 
stützung dürftiger und würdiger Schüler zu verwenden. 

IL Einen Betrag von 500 fl. als „Kögler-Ferienreise-Stiftung" 
festzusetzen und die Interessen dieser Stiftung einem würdigen 
Schüler beim Schluß des zweiten Semesters zur Ermöglichung einer 
Ferienreise, von der er sodann Rechenschaft geben muß, zu verab- 
reichen. 

XL 26* 



204 Schneider-Kögler. Schneider-Kögler. 204 

Diese beiden Anträge wurden einstimmig angenommen. 

Friedrich Wenk mp., Wilhelm Smetaczek mp., Ed. Bartl mp. 

Schriftführer. Direktor. Qtto Fessler mp. 

Herm. Pitschmann mp. Schimatschek mp. 

Franz Ernst mp. ^ Hruschka mp. 

Jos. Mikoletzky mp. 
Dr. K. V. Garzarolli mp. 
Otto Biermann mp. 
Johann Neubauer mp. 
Fr. W e y e r mp. 
Jos. Frömter mp. 
Dr. J. Smita mp. 
Johann Houzvicka mp. 
Jul. Pollak mp. 
Dr. Fr. Herold mp. 

Diese von Amtswegen besorgte Abschrift ist mit dem Originale vollkommen gleich- 
lautend. 



Prag, den 17. März 1903. 



(L. St.) F. Sühimek rap., 

k. k. Direktor. 



Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 

halterei in Prag. 



ir. 

(^ 50kr \ Stiftungsbrief. 

V Stempel./ ^ 

1. Der unterzeichnete Lehrkörper der I. deutschen Staatsreal- 
schule in Prag erklärt in diesem Stiftuugsbriefe, dass er mit einem Capitale von 
10.000 fl., welches im Laufe von 26 Jahren im Anschlüsse an die an der Lehranstalt 
bestehende „Schneiderstiftung" durch Geschenke, Ersparnisse und Verzinsungen gesammelt 
worden ist, eine uoue Stiftung gegründet hat, die zur Erinnerung an die hervorragenden 
Verdienste der ersten zwei Direktoren der Lehranstalt Franz Schneider und Dr. Wilhelm 
Kögler den Namen „Schneider-Kögler-Stiftung" führen wird, und deren 
jährliche Erträgnisse zur Unterstützung würdiger bedürftiger Schüler 
der Lehranstalt verwendet werden sollen. 

2. Das Capital der Stiftung besteht aus einer Staatsschuldverschreibung vom I.Juli 
1889, Z. 60.628, im Betrage von 10.000 fl. (zehntausend Gulden), die bei der Direktion der 
I. deutschen Staatsrealschule in Prag hinterlegt und auf den Namen „Schneider-Kögler- 
stiftung" der I. deutschen Staatsrealschule in Prag vinculiert worden ist. 

3. Die Verwaltung dieser Stiftung bleibt der Gesammtheit des Lehrkörpers 
vorbehalten, welcher conferenziell nicht nur die zu unterstützenden Schüler, sondern 
auch die Art und Grösse ihrer Unterstützung für die Dauer eines Schuljahres sowohl 
wie in einzelnen Fällen feststellt. 

4. Dem Ermessen des Lehrkörpers bleibt es anheimgestellt, die 
jährlichen Interessen zur Gänze oder bloss zum Theile zu dem ange- 
gebenen Zwecke auszugeben. Das Erübrigte ist alsdann nutzbringend anzulegen 
und entweder mit den Interessen der nachfolgenden Jahre im Sinne des Stiftungsbriefes 
oder zur Vermehrung des Stiftungscapitals zu verwenden; hierüber entscheidet der 
Confercnzbescliiuss des gesammten Lehrkörpers. 



205 



Schneider-Kögler. 



Sohneider-Kögler. 



205 



5. Die Direktion und der Lehrkörper verpflichten sich und ihre Nachfolger, die 
Stiftung den Bestimmungen dieses Stiftungsbriefes gemäss genau zu verwalten, für ihre 
Aufrechthaltung zu sorgen und mit dem Stiftungscapital ohne die Bewilligung der 
k. L Statthalterei keine Veränderungen vorzunehmen. 

6. Die Direktion verpflichtet sich für sich und ihre Nachfolger, über die Verwendung 
der Stiftungserträgnisse eine genaue und documentierte Rechnung zu führen, dieselbe 
zur Einsichtnahme für sämmtliche Mitglieder des Lehrkörpers sowie die Organe der 
vorgesetzten Behörden bereit zu halten und jährlich in dem gedruckten Jahresberichte 
der Lehranstalt zu veröflfentlichen. 

7. Für den Fall der gänzlichen Auflassung der Lehranstalt soll die Stiftung auf 
die nächstälteste Realschule mit deutscher Unterrichtssprache in Prag und in Erman- 
gelung einer Realschule auf das älteste Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache in 
Prag mit allen Rechten und Verpflichtungen des Lehrkörpers übergehen. 

Urkund dessen wird der Stiftsbrief in zwei Parien, wovon das eine bei der 
k. k. Statthalterei, das andere bei der Direktion der L deutschen Staatsrealscliule in 
Prag erliegt, ausgefertigt und von den sämmtlichen Mitgliedern des Lehrkörpers sowie 
2 erbetenen Zeugen unterfertigt. 



Prag, am 5. October 1889. 



Wilh. Smetaczek mp., 
Direktor. 

Hermann Pitschmann mp. 

Ant. Schimatsch ek mp. 

Ed. Bartl mp. 

Alois Hruschka mp. 

Otto Fe ssler mp. 

Fr. Tiesel mp. 

Job. Neubauer mp. 

J. Riedel mp. 

Dr. B. V. Garzarolli mp. 

Franz Ernst mp. 

Friedrich Wenk mp. 

Jos. Mikoletzky mp. 

Job. Frömter mp. 

Johann Ilouzvicka mp. 



Vorstehender Stiftsbrief wird bestätigt. 



St. Z. 106.436/89. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 25. August 1890. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 

Mattass mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



206 



Dr. Wilhelm Köfrler. 



Dr. Vilem Eögler. 



206 



1S88 
März 15. bfezna. 



kögler-Ferienreisestiftung. 



In der am 15. März 1888 abgehaltenen 
Konferenz hat der Lehrkörper der ersten 
deutschen Staatsrealschule in Prag beschlossen, 
aus Sammlungen und Geschenken zu Erin- 
nerung an den verewigten Direktor der An 
statt Dr. Wilhelm Kögler zur Errichtung 
einer Stiftung unter dem Namen y^Kögler- 
Ferienreisestißung" 500 fl. Ö. W. zu 
widmen.*) 

Der Stiftsbrief wurde unterm 5. Oktober 
1889 ausgefertigt und unterm 25. August 
1800 von der k. k. Statthalterei in Trag 
bestätigt. 

Nach diesem Stiftsbriefe bleibt die Ver- 
waltung dieser Stiftung dem gesamten Lehr- 
kfjrper der ersten deutschen Staat srealschide 
vorbehalten, welcher auch die Wahl des 
Stipendisten vornimmt und die zweckent- 
sjyrechende Verwendung des gewährten Stipen- 
diums nach seinem Ermessen kontrolliert. 

Für den Fall der gänzlichen Auflassung 
der Lehranstalt soll die Stiftung auf die 
nächstältesfe licalschtdc mit deutscher Unter- 
richtssprache in Prag, in Ermanglung einer 
Jlralschule auf das älteste Gymnasium mit 
deutscher ÜHterrielitssprache in Frag mit 
alle}i lleehten und Verpflichtungen übergehen, 

(Jegruwärtig wird diese Stiftung im Sinne 
des Stiftsbriefes vom Lehrkörper der ersten 
dcnfsrhftn lieidscliule in Prag persolviert. 

Das Sil Jtungscermögen , welches der 
Lehrkörper dieser Anstalt verwaltet, beträgt 
L()(K> K, dfssen Heinerträgnis im Betrage 
von i2 K zur Ermöglichung einer Ferien- 
reise einem Sehider der L deutschen Staats- 
realsehule verliehen wird. 



köglerovo oadani na eest} 
ferialni. 

V porade dne 15. bfezna 1888 konanc 
usnesl se uditelskg sbar prvni nömecke stdtni 
redlky v Praze venovati ze sbirek a daru 
V upominkti na zesnuleho feditele ustavu 
Dra Vilema Köglera na zflzeni nadace pod 
jmenem „Köglerovo nadäni na cesty feridlni^ 
500 zl.*) 



Nadaöni list byl dne 5. Hjna 1889 
vyhotoven a dne 25. srpna 1890 c. k. misto- 
driitelstvim v Prase potvrzen. 

Die tohoto nadacniho listu ndleii sprdva 
nadace uöitelskemu sborti prvni nämecke 
stdtni redlky v Praze, ktery take vcli na- 
dance a kontroluje üöelne uiiti poskytnutelw 
stiperulia die vlastniho uzndni. 



Kdyby tento iistav zaniM, pfejiti mä 
nadace se vSemi prdvy a povinnostmi fui 
redlku s ncmeckou feci vyuöovaci v Praze 
po ni nejstarsi a kdyby takove redlky ne- 
bylo, na nejstarsi gymnasium s n^neckou 
feöi vyuöovaci v Praze. 

Nyni udili sc nadace po rozumu usta- 
noveni nadaöni listiny uöitelskym sboreni 
prvni nömecke redlky v Praze. 

Nadaöni jmöni, je^ spravuje ucitelsky 
sbor tohoto üstavu, öini 1.000 K; jeho 
öisty vynos 42 K udöluje se jednomu zdku 
I. nömecke stdtni redlky v Praze^ ahy mu 
umozneno bylo cestovdni o prdzdnindch. 



/ .öokr \ Stiftsbrief. 

\ btüinpel. / 

1. Der unter zeiclmete Lehrkörper der I. deutschen Staats-Real- 
Kchule in Prag erklärt in diesem Stiftungsbriefe, daß er mit einem Capitale von 
TiOO fl., das im Laufe der Jahre im Anschlüsse an die an der Anstalt bestehende Schneider- 
•-liftung durch (ieschenke, Ersparnisse und Verzinsungen gesammelt worden ist, eine neue 



*) Hc/.ii^lich dir Kntstobun^ dioser Stiflunp *; Ohledne vzniku teto nadace viz üvod pH 

Nifli <lii' Kinli'iluiijf bei der Sclincider-Kögler-SUl- nadiiui Sclmeider-Köglerove pod eis, 828 v tomto 
tiin^ uiitcr Nr. 828 in diesem Hando. »vazku. 



207 Dr. Wilhelm Kögler. Dr. Vilera Kögler. 207 

Stiftung gegründet hat, die zur Erinnerung an die hervorragenden Verdienste des ver- 
ewigten Directors Dr. Wilhelm Kögler den Namen „Kögler- Fe rienroisestiftung" 
fuhren wird, und deren jährliche Interessen am Schlüsse eines jeden 
Schuljahres einem würdigen Schüler behufs der Ermöglichung einer 
Ferienreise verliehen werden sollen. 

2. Das Capital der Stiftung besteht aus einer Staatsschuldverschreibung vom 1. Juli 
1889, Nr. 60.629, im Betrage von 500 fl.. die bei der Direction der I. deutschen Staats- 
realschule in Prag hinterlegt und auf den Namen „Kögler-Ferienreisestiftung" zur 
I. deutschen Staatsrealschule in Prag vinculiert worden ist. 

3. Die Verwaltung dieser Stiftung bleibt der Gesammtheit des Lehrkörpers 
vorbehalten, welche auch die Wahl des Stipendisten vornimmt und die zweckentsprechende 
Verwendung des gewährten Stipendiums nach seinem Ermessen controUiert. 

4. Die Direction und der Lehrkörper verpflichten sich und ihre Nachfolger, die 
Stiftung den Bestimmungen dieses Stiftsbriefes gemäß genau zu verwalten, für ihre Auf- 
rechterbaltung Sorge zu tragen und mit dem Stiftungscapital ohne Bewilligung der k. k. 
Statthalterei keine Veränderung vorzunehmen. 

ö. Die Direction verpflichtet sich für sich und ihre Nachfolger, über die Verwendung 
des jährlichen Stiftungserträgnisses eine documentierte Rechnung zu führen, dieselbe zur 
Einsichtnahme für sämmtliche Mitglieder des Lehrkörpers und die Organe der vorge- 
setzten Behörden bereit zu halten und in dem gedruckten Jahresberichte der Lehranstalt 
zu veröffentlichen. 

6. Für den Fall der gänzlichen Aufhebung der Lehranstalt soll die Stiftung auf die 
nächstälteste Realschule mit deutscher Unterrichtssprache in Prag und in Ermanglung 
einer Realschule auf das älteste Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache in Prag 
mit allen Rechten und Verpflichtungen des Lehrkörpers übergehen. 

Urkund dessen wird der Stiftsbrief in zwei Parien, wovon das eine bei der k. k. 
Statthalterei, das andere bei der Direction der L deutschen Staats-Realschule in Prag 
erliegt, ausgefertigt und von den sänjmtlichen Mitgliedern des Lehrkörpers sowie 2 er- 
betenen Zeugen unterfertigt. 



Prag, am 5. October 1889. 



Wilh. Smetaczek mp., 

Director. 

Herm. Pitschmann mp. 

Ant. Schimatschek mp. 

Ed. Bartl mp. 

Alois Homolka mp. 

Otto Fessler mp. 

F. Tiesel mp. 

Joh. Neubauer mp. 

Riedel mp. 

Dr. K. V. Garzarolli mp. 

Franz Ernst mp. 

Friedrich Wenk mp. 

Jos. Mikoletzky mp. 

Jos. Frömter mp. 
Johann Hou^viöka mp. 

St.-Z. 106.436/89. 
Vorstehender Stiftsbrief wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 25. August 1890. 

Für den Statthalter: 

(L. St.) Mattass mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



*♦«»» 



208 Kaiser Franz Josef-Jubilänmsstiftung. 



Jub. nadani cisarc Frantiska Josefa. 208 



18S8 

April 20. dubna. 

Kaiser Franz Josef-Jubiläumsstiftiing, Jubilejni nadani cisare Frantiska Jo 
gegründet von der Böhmisch-Leipaer sefa, zaiozene Ceskolipskym okres 
Bezirksvertretung. nim zastupiteistvem. 



Die Bezirksvertretung Böh- 
misch'Leipa hat in ihrer am 20. April 
1888 abgehaltenen ordentlichen öffentlichen 
Sitzung den einstimmigen Beschhrß gefaßt, 
das vierzigjährige Regierung s- 
Jubiläum Seiner Je. u. k. Apostoli- 
schen Majestät des Kaisers durch 
Gründung eines Stipendiums für 
arme Studierende aus dem Böh- 
misch-Leipaer Bezirke, welche Böh- 
misch-Leipaer Lehranstalten be- 
suchen, zu feiern, und als Stamm- 
kapital für diese Stiftung, welche 
den Namen „Kaiser Franz Josef- 
Jubiläums Stiftung, gegründet zur 
Feier des 40jährigen Regierungs- 
jubiläums Seiner Majestät des 
Kaisers im Jahre 1888" zu führen 
hat, den Betrag von 2.000 fl. Ö. W. 
zu widmen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
1. Juli 1889 ausgefertigt und unterm 24. Fe- 
ber 18!J;> von der h, k, Statthalterei in Frag 
bestätigt. 

Nach diesem St iftsbriefe sind 
die Frträgnisse des Stiftungskapi- 
tales alljährlich am 2. Dezember an 
zwei arme, fleißige und gesittete 
St udiercnde des Böhmisch-Leipaer 
Bezirkes, ivelche Böhmisch- Jjcipaer 
Lehranstalten besuchen, zu glei- 
chen Teilen zu verteilen. 

Un t er diesen Lehranstalten 
sind das k.k. Gymnasium, die Real- 
schule, die Handelsschule U7id die 
Ackerbauschule zu verstehen. 

Die Bezirksvertretung, welcher 
die Verleihung der Stiftung zu- 
steht, kann nach freiem Ermessen 
die Schüler dieser Anstalten, ohne 
an eine Reihenfolge der Anstalten 
gebunden zu sein, wählen. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne des Stiftsbriefes 
persolviert. 



Okresni zastupitelstvo Cesko- 
lipske usneslo se ve schüzi, dne 20. dubna 
1888 konane, jednohlasni, ab y jubileum 
dOleteho panovdnl Jeho c. a k. Apo- 
stolskeho Veliöenstva oslaveno bylo 
zaloSenim stij^endia pro chude stu- 
dujici z Öeskolipskeho okresu, ktefi 
Öeskolipske vyuöovaci üstavy na- 
vstevuji, a aby jako zäkladni kapital 
pro tuto nadaci, kterd se md jmeno- 
vati „Jubilejni nadani cisarc Fran- 
tiska Josef a, zaloiene na oslavu 
jubilea dOleteho panovdni Jeho 
Veliöenstva cisare v roce 1888", ve- 
novdn byl obnos 2.000 zl. Rak. cts. 



Prislusny nadaöni list byl dne 1. der- 
ve^ice 1889 vyhotoven a dne 24. tinora 1892 
c. k. mistodriitelstvim v Praze potvrzcn. 

Die tohoto nadaöniho listu md 
se vytezek nadaöniho jm6n% rozde- 
liti kazdoroönö dne 2. prosinct stej- 
nym dilem dvöma chudym, pilmjm 
a mravnym studujicini z Öeskolip- 
skeho okresu, ktefi öeskolipske 
ilstavy vyuöovaci navstevujt. 

Tömito vyuöovacimi ustavy 
rozumeti jest c. k. gymnasium, re- 
al ku, obchodni skolu a Skolu ho- 
spoddfskou. 

Okresni zastupitelstvo, jemuz 
propüjcoväni teto nadace pi^islusi, 
miize voliti Sdky töchto üstavü die 
volneho uväzeni, anii jest na nö- 
jaky pofad üstavtl töch vdzäno. 

Nyni zaddvä se nadace po roz- 
umu ustanoveni nadaöni listiny. 



209 Kaiser Franz Josef- Jubiläumsstiflungr. Jub. nadani cisare FrantiSka Josefa. 209 

Das Vermögen dieser Stiftung^ welches Nadaöni jmöni, jeS spravuje Öesholipshy 

vom Böhmisch ' Leipaer Bezirksausschusse okresni vyhor, öini 5.001 K 60 h; z jeho 

verwaltet wird, beträgt 5.001 K 60 h aus öisteho vynosu udiU se roötd 201 K 60 h. 
dessen Reinerträgnisse jährlich 201 K 60 h 
verteilt werden. 



I. Auszug. 

Protokoll, 

aufgenommen bei der ordentlichen und öffentlichen Sitzung der 

B.-Leipaer Bezirksvertretung am 20./4. 1888. 

Gegenwärtig 

waren nach obigem Präsenzbogen 16 Mitglieder der Leipaer Bezirksvertretung, weswegen 
die Sitzung vom Vorsitzenden Herrn Franz Hölzel als beschlußfähig erklärt und eröffnet 
wurde. 

Gegenstand 

waren folgende Programmspunkte: 

1. bis 3. 

3. Mittheilungen. Dieselben werden vom Vorsitzenden, wie folgt, erstattet: 
a) Wird von Seite des Comites der Antrag zur Kenntnis gebracht, das 40jährige 
Regierungsjubiläum Sr. Majestät des Kaisers durch Gründung 
eines Stipendiums für arme Studierende aus dem Leipaer Bezirke, 
welche Leipaer Lehranstalten besuchen, zu feiern. Von einer Wid- 
mung für das öffentliche Krankenhaus in Leipa sei daher abzusehen und der Betrag 
pr. 2.000 fl. als Stammcapital für diese Stiftung zu verwenden, welche den Titel: 
„Kaiser Franz Josefs- Jubiläums-Stiftung, gegründet zur Feier 
des 40jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers im 
Jahre 1888^ führe. i soll. Von dem vorhergesagten Capitnle seien die entfallenden 
Interessen an ein oder zwei Stipendisten zu vertheilen. Die Verleihung dieser Stif- 
tung möge durch die Bezirksvertretung von Jahr zu Jahr erfolgen. 

Kaiserlicher Rath Herr J. J. Schüller ergreift zu diesem Antrage das Wort und 
ersucht zu erwägen, ob ein oder zwei Stipendien eiTichtet werden sollen. Bezirksobmann- 
stellvertreter Herr Dr. F. Hantschel stellt den Zusatzantrag: 

Es seien in Erwägung, daß sämmtliche Lehranstalten in Leipa nach und nach an 
diesem Stipendium Antlieil nehmen sollen, zwei solche zu errichten. Der Betrag von 
2.000 fl. sei in den Voranschlag pr. 1889 einzustellen, auch seien die Stiftungen in 
diesem Jahre bereits zu vergeben. Es wird alsdann der Comiteantrag sammt diesem 
Zusatzantrag einstimmig angenommen. 

6-/ 
4—10. 

Nachdem kein weiterer Programmspunkt vorlag, erstattet der Vorsitzende den Herrn 
den Dank für das zahlreiche Erscheinen und schloß die Sitzung. 

Verlesen und gefertigt. 

Frz. Jos. Katzwendel mp., Der Obmann: 

Schriftführer. . F. Hölzel mp. 

Das Aosschuß-Mitgl. : 

Jos. Ig. Schüller mp. 

Das Ausschuß-Mitgl.: 

Josef Reichelt mp. 

Franz Püsche mp. 
XI. 27 



210 Kaiser Franz Josef-JubiläumsstiftoDg. Jub. nadaui cisare Frantiska Josefa. 210 



(1 Kronen-\ 
Stempel. / 



Diese auszugsweise Abschrift stimmt mit den Eintragungen des Protokollbuches der 
B.-Leipaer Bezirksvertretung wörtlich überein. 

Gerichtskanzlei des k. k. Bezirksgerichtes Böhm.-Leipa, Abteilung I., 

am 16. März 1903. 

(L. St.) Konhäuser mp., 

k. k. Eanzleivor Steher. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis a c. k. mistodrzitelstvi vPraze. 

balterei in Frag. 



II. 

Stiftsbrief. 

Wir gefertigten Vertreter der Bezirksvertretung B.-Leipa, politischer Bezirk B.-Leipa 
in Böhmen, Urkunden und bekennen kraft dieses Stiftsbriefes für uns und unsere Amts- 
nachfolger, es habe die Bezirksvertretung B.-Leipa in ihrer am 20. April 1888 
stattgefundenen ordentlichen öffentlichen Sitzung den stimmeneinhelligen Beschluß gefaßt 
„das vierzigjährige Regierungsjubiläum Sr. Majestät des Kaisers 
„durch Gründung eines Stipendiums für arme Studierende aus dem 
„Leipaer Bezirke, welche Leipaer Lehranstalten besuchen, zu feiern*". 
Von einer Widmung für das öffentliche Krankenhaus in B.-Leipa sei daher abzusehen 
und der Betrag per 2.000 fl. als Stammcapital für diese Stiftung zu verwenden, welche 
den Titel: „Kaiser Franz Josef- Jubiläumsstiftung, gegründet zur Feier 
des 40jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers im Jahre 
1888" führen soll. Es seien in Erwägung, daß sämmtliche Lehranstalten in Leipa nach 
und nach an diesem Stipendium Antheil nehmen sollen, zwei Plätze zu errichten. Die 
Verleihung dieser Stiftung möge durch die Bezirksvertretung von Jahr zu Jahr erfolgen. 
Der Betrag von 2.000 ti. sei in den Voranschlag pro 1889 einzustellen; auch seien die 
Stiftungen in diesem Jahre bereits zu vergeben. 

Nachdem laut des unterm 31. December 1888, Z. 325 praes., intimierten hohen Er- 
lasses Sr. Excellenz des Herrn Statthalters vom 13ten December 1888, Z. 10.810 pries., 
Seine k. k. apostolische Majestät mit Allerhöchster Entschliessung vom 30. November 
1888 allergnädigst zu bewilligen geruht haben, daß dieser Stiftung der Name „Kaiser 
Franz Josef I. -Jubiläumsstiftung" beigelegt werden dürfe, werden von dem be- 
willigten Betrage per 2.000 fl. die in Silber verzinslichen k. k. Österreich. Staatsschuld- 
verschreibungen Nr. 278.622 über 1.000 fl., Nr. 280.512 über 1.000 fl., Nr. 252.451, 
252.450, 252.449 und 252.448 über je 100 fl., zusammen zu 2 400 fl., angekauft. 

Für diese Obligationen wurde eine Staatsschuldverschreibung dd. Wien 1. Jänner 
1889, Nr. 59.125, über 2.400 fl. beschafit, deren Zinsen in klingender Münze vom 
1. Jänner 1889 angefangen zahlbar sind, und welche Staatsschuldverschreibung auf den 
Namen „Kaiser Franz Josef I. -Jubiläumsstiftung" vinculiert wurde und in der 
Cassa der Bezirksvertretung B.-Leipa verwahrt wird. 

Nachdem sonach das Stiftungsvermögen, in der Staatschuldverschreibung de dato 
Wien 1. Jänner 1889, Nr. 59.125, über i\400 fl. fruchtbringend augelegt, auf den Namen 
der „Kaiser Franz Josef I.- Jubiläumsstiftung" vinculiert, in der Cassa der 
Bezirksvertretung B.-Leipa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des 
Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehmen wir diese Stiftung im Grunde 
der Bezirksvertretungsbeschlüsse vom 20. April 1888 an und verpflichten uns für uns 
und unsere Nachfolger im Amte, darüber zu wacheu, daß, vom Jahre 1889 angefangen, 
die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermalen im affectiven 



211 Kaiser Franz Josef- Jubiläums stifbuDg. 



Jub. nadaDi cfsafe FrantiSka Josefa. 211 



Betrage von 100 fl. 80 kr., alljährlich am 2. December an zwei arme, fleißige 
und gesittete Studierende des B.-Leipaer Bezirkes, welche Leipaer 
Lehranstalten besuchen, zu gleichen Theilen vertheilt werden. Unter 
diesen Lehranstalten sind das k. k. Staatsgymnasium, die Realschule, 
Handelsschule und Ackerbauschule in B. -Leipa zu verstehen. 

Die Bezirksvertretung, welcher die Verleihung der Stiftung zu- 
steht, kann nach freiem Ermessen die Schüler dieser Anstalten, ohne 
an eine Reihenfolge der Anstalten gebunden zu sein, wählen. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns im Grunde der Bezirksvertretungs- 
beschlüsse vom 20. April 1888 für uns und unsere Amtsnachfolger, für die stete Auf- 
rechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten 
Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten Stiftungsbehörden 
keine Änderungen vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stifts- 
vermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke 
zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu 
erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfaßt, 
allseitig gefertigt und von zwei Zeugen mitgezeichnet und eines davon bei der h. k. k. 
Stattlialterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft zu B.-Leipa und das dritte 
bei der Bezirksvertretung B.-Leipa deponiert worden. 

B.-Leipa, am 1. Juli 1889. 



(L. St.) 

B. Jos. Katzwendl mp., 
als Zeuge. 

Karl Senger mp., 

als Zeuge. 



Der Bez. -Obmann: 

Franz Hölzel mp. 

Das Ausschußmitglied: 

Dr. Ferdinand Bartel mp. 

Das Ausschußmitglied: 

Wilhelm Steinz mp. 



St. Z. 21.059. 



Wird bestätigt. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 24. Februar 1892. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 

Friedl mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



XL 



27* 



212 



Gustav Schourek. 



Gustav Schourek. 



212 



1888 

kvetna 3. Mai. 



Nadani Gustava Schourka, adjuiikta 

c. k. krajskeho soudu, pro studujici 

gymnasia v Mlade Boleslavi. 

Marie Schourkovä, dne 26, lednn 
1889 V Hosini zesnuld, vinovala v dovitku 
ze dne 3. kvitna 1888*) na zfizeni stu- 
dentshiho nadani pro gymnasium 

V Mlade Boleslavi kapital 2.000 zh, 
a sice pod iymi^ podminkami, pod kterymi 
zridila ve sve posledni vAU ze dne 16. brezna 
1886 tri nadace a to pro ceske gymnasium 

V BfidSjovicichy pro nSniecke gymnasium v Bu- 
däjovicich a pro gymnasium v Rychnovi,**) 
avSaJc ustanovila, ie praesentaöni prävo pro 
vSechna stipendia md prisluseti professor- 
skdmu shoru a rediteli. 



Pr{slu§ny nadaöni list byl dne 15, zdri 
1902 vyhotoven a tehoi dne c, k. mistodrzU 
telstvim v Praze potvrzen, 

Nadani toto^ ktere se mä jmeno- 
vati „Nadani Gustava Schourka, 
adjunkta c, k, krajskeho soudu", jest 
Hstanoveno pro ho dne chude syny 
c, k. üfednikü a, kdyhy tech nehylo, 
pro jine chude jinochy. 

Uchazeci maji se vykäzati vy- 
hornou zndm kou z nähozenstvi a 
z ohou zemskych jazykü, 

Po^iv ati l ze t et o nadace od 
1, tridy gymnasijni az do slozeni 
maturitni zkou^ky, Kdyhy se na- 
danec v^noval studiim Ickarskym, 
prävnickym nebo filos o/i cky m, 
pilnd studoval a zkou^ky sklddal^ 
md se mu poHtek nadaöni ponechati 



♦) Dovetek zakladatelky viz pH nadani Gu- 
stava Scbourka, c. k. adjunkta krajskeho soudu, 
pro studujici öcskebo gymnasia v Budf'jovicich pod 
öis. 80() tohoto svazku. 

*♦) Viz tyto nadace pod öis. 80<), 80l a 802 
V tomto svazku. 



Stiftung des Gustav Schourek, 
k. k. Kreisgerichtsatyunkten, für Stu- 
dierende des Gymnasiums in Jung- 

bunzlau. 

Die am 26, Jänner 1889 zu Hosin ver- 
storbene Mari e Schourek widmete in 
ihrem Kodizille votn 3, 31 ai 1888*) zur 
Errichtung einer Studentenstif- 
tung für das Gymnasium in Jung- 
bunzlau ein Kapital von 2.000 fl,, und 
zwar unter denselben Bedingungen, unter denen 
sie in ihrem letzten Wületi vom 16, März 1880 
drei Stiftungen, und zwar für das böhmische 
Gymnasium in Budweis, für das deutsche 
Gymnasium in Budweis und für das Gym- 
nasium in Beichenaii, errichtete**) jedoch mit 
der Bestimmung, daß das Präsentationsrerht 
für alle Stipendien dem Professorenkollegium 
und dem Direktor zustehen solle. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde unterm 
15, September 1902 ausgefertigt uftd von der 
k. k, Statthalterei in Prag bestätigt. 

Diese Stiftung, welche den Na- 
men „Stiftung des Gustav Schourek, 
k. k, Kreisgerichts ad j unkt en" zu 
führen hat, ist bestimmt für brave, 
arme h k, Beamten söhne und in 
deren Ermanglung für andere arme 
Kn oben. 

Die Bewerber haben eine vor- 
zügliche Klasse aus der Religion 
und den beiden Landessprachen 
auszuiveise n. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert von der ersten Gymnasial- 
klasse angefangen bis zur Ablegung 
der Maturitätsprüfung, Sollte sich 
der Stiftung den medizinischen, 
juridischen oder philosophischen 
Studien widmen, fleißig studieren 



*) Das Kodizill der Stifterin sieh bei der Stif- 
tung des Gustav Schourek, Kreisgerichtsadj unkten, 
für Studierende des böhmischen Gymnasiums in 
Budweis unter Nr. 800 in diesem Bande. 

♦♦) Sieb diese Stiftungen unter Nr. 800, 80J 
und 802 in diesem Bande. 



213 



Gustav Scbourek. 



Gustav Scbourek. 



213 



na dohu studii universitnich. Kdyhy 
se vsak vinoval theologii, trvä po- 
ziteh nadadni toliho po dohu studii 
gymnasijnich. 



Nyni udalujc toto nadäni c. k. 
mistodrzitelstvi v Praze na zdkladc 
praesentace feditelc a professor- 
skeho shoru c. k, yymnasia v Mlade 
Bolcslavi. 

Nadacni jmöni, kfere rovn^i c, k. misto- 
drzitelstvhn v Praze jest spravovdno, dini 
S.900 K, a dotvje se z jeho cisieho vyUzku 
jedno nadaöni misto s roönim pozUkeni 144 K, 



und die Prüfungen ablegen, so ist 
ihm der Stiftungsgenuß auf die 
Dauer der üniversitätsstudien zu 
belassen. Wendet sich jedoch der 
Stiftung der Theologie zu, so dauert 
der Stiftungsgenuß bloß tcährend 
der Gymnasialstudien. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des Direk- 
tors und des Lehrkörpers des k. k. 
Gymnasiums in Jungh unzlau von 
der k. k. Statthalterei in Prag ver- 
liehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches gleich- 
falls die Statthalterei in Prag verwaltet, 
beträgt 3.900 K, aus dessen lieinerträgnisse 
ein Stiftungsplatz mit jährlichen 144 JK do- 
tiert wird. 



/50 krA 
Vkolek./ 



No. E. 54.533. 



Nadacni listina 



nadaci Gustava Schourka, adjunkta c. k. krajskeho soudu, pro studujici gymnasia 

V Mlade Boleslavi. 

C. k. mistodrzitelstvi v Öechach stvrzuje timto nadacnim listem, ie pani Marie 
Schourkova, dne 26. ledna 1889 v Hosinö zemfela, v zavöti sve ddto. v Budejovicich 
ze dne 3. kvetna 1888 nandila zfizeni nadaco pro studujici nasledujicinii slovy: 

„Ich füge zu diesem durchwegs geltenden Testamente noch bei, dass, da sich das 
Capital seit 1886 vermehrt hat, da ich keine Zinsen aus der Sparcassa genommen habe, 
eine Studentenstiftung für das Gymnasium in Jungbunzlau von 2000 f]., 
sage : zweitausend Gulden, mit denselben Bedingungen, wie die im Testamente vom März 
1886 zu machen ist. Ich ändere bei allen vier Stipendien bloss das Präseutationsrecht, 
welches das ProfessorencoUegium mit dem Director haben soll**. 

Podminky ustanovene pfi dfivSjäich nadacich nafidila pani züstavitelka v zaveti 
sve ddto. V Budejovicich ze dne 16. bfezna 1886 tömito slovy: 

„Dieses Stipendium ist bestimmt für brave arme k. k. Beamtensöhne oder in Jür- 
mangelung deren arme Knaben von der L Gymnasialclasse [bis] nach der Ablegung der 
Matura. Sollte er sich medicinischen, juridischen oder philosophischen Studien widmen, 
fleissig studiereu, die Prüfungen ordentlich ablegen, so soll ihm das Stipendium die ganzen 
vier Jahre, die er auf der Universität zubringt, bleiben. 

Sollte [er] aber Theologie studieren, so dauert die Stiftung bloss für die acht 
Gymnasialclassen. 

V daläim pak odstavci zäy^ti te poukazujic na jeätö jine dve nadace ji zfizene usta- 
novila züstavitelka: 

„Bei allen drei Stiftungen ist noch mein Wunsch als Bedingung: Die Studenten 
sollen eine vorzügliche Classe aus der Religion und beiden Landessprachen haben". 
A pak: „sämmtliche drei Stiftungen sollen Gustav Schourek, k. k. Kreisgerichtsadjunct, 
heissen". 

Tento odkazany obnos 2000 zl. byl dedicem pani zfistavitelky po srazce poplatku 
dödicneho a schovaciho per 174 zl. 45 kr. v öastce 1.825 zl. 55 kr. zaplacen u c. k. 
blavni zemske pokladny v Praze i s jinymi tremi nadacemi, jichz kapital v celku tuto 
ctvrtou nadaci v to pocitaje cinil 7.302 zl. 19 kr. 



214 Gustav Schourek. Gustav Schourek. 214 

Üroky zvysil se tento kapital na obnos 7.323 zl. 47 kr., tak ze na Kazdou ze ctyf 
züstavitelkou stejnym kapitalem nafizenych nadaci pripada öast 1.830 zl. 86 Y, kr. 

Za uvedeny celkovy kapital 7.323 zl. 47 kr. byl pak zakoupen 5% dluzni üpis 
statni renty ddto. ve Vidni 1. zari 1890, c. 8.953, znejici na 7.200 zl. R. (^,, kteryz 
stejnym dilem na uvedene ötyfi uadace fädne vinkulovan byl tim zpüsobem, ze na tuto 
nadaci pripada ötvrtina z 5^/jncli ürokü vyse naznaceneho dluzniho üpisu. 

Üpis ten vzat c. k. zemskou lilavni pokladnou dne 2ß. zafi 1890 v denniku stu- 
dentskeho fondu nadacniho pod polozkou 2.312 v pnjem a uschovaui 

Sprava nadace teto pfisluäi c. k. mistodrzitelstvi v Cechacli a bude vedena pf i jme- 
novanem fondu. 

Jelikoz timto zpüsobem jmöni nadacni radne zjisteno, u c. k. hlavni zemske pokladny 
ulozeno jest a uzitky ku splneni ücelu nadacniho poskytuje, toz pfijima c. k. misto- 
drzitelstvi V Öechach nadaci tuto ve svou sprävu, prohlaiuje ji za upravenou a zavazuje 
se, ie nad tim bditi bude, aby pocinaje rokem 1891 rocni uJitky uvedeneho jmeni ua- 
daöniho k üöelu nadaönimu, pani nadatelkou ustanovenemu, obraceny byly a nai'izeni 
pani nadatelky pfesne se zacbovavala. 

Nadace ta vstoupi rokem 1891 v zivot. 

Uiitky nadaöni az do konstituovänf nadace vzeäle, pokud jich k uhrazeni nakladu 
se zfizenim nadace teto a nadaöni listiny upotfebeno nebylo neb nebude, jakoz i üspory 
nadacni, ktere^ pozdeji näsledkem uprazdn^ni nadace prirostou, bucFte^ pfipocteny ku 
jmSni kmenovemu tak dlouho, a^ vzroste üspora na takovy obnos, ze cely nadacni kapital 
poskytovati bude roönf düchod 300 zl. 

Jakmile nadaöni kapital tento dächod poskytne, budte^ dal§i üspory sice take 
k jm^ni kmenovemu pripoßteny, düchodu jich ale budii pouzito ku znzeni noveho na- 
dacniho mista stoupajiciho ai do roönich 300 zl. 

Podobn^ budii naloieno s üsporami dal§imi. 

Pravo praesentaöni pfisluäi fediteli uvedeneho gymnasia spolecne 
s pr ofessorskym sborem. 

Vedle usneseni professorskeho sboru ze dne 13. bfezna 1891 pfijima sbor tento 
jakoz i feditel jmenovaneho üstavu pro sehe i nästupce sve v üfade pravo praesentacni 
Jim propüjcene azavazuji se vykonavati je die ustanoveni tohoto nadaöniho listu. 

2adosti udeleni nadace podaväny budtez u reditelstvi jmeno- 
vaneho üütavu, kterez je s navrhem praesentaönim die odstavce pfed- 
chazejicilio ucinenym pfedlozi c. k. mistodrzitelstvi za ücelem pro- 
püjceni nadace, 

Narok na udeleni nadace maji fadni chudi synove c. k. ürednikü. 
Kdyby tech nebylo, jini chudi jinosi pocinaje prvni tfidou gymnasiälni 
lif. do slozeni maturitnizkouäky. Kdyby se pak studujici takovy ven oval 
s tu dum lekarskym, pravnickym neb filosofickym, pilnc studoval 
a zkousky fadne skladal, ponechä se mu nadace tato po cela ctyfi leta 
s t u d ii u ni v e r s i t n i c h. 

Kdyby vsak studujici takovy venoval se theologii, pfisluäi mu po- 
zivani nadace pouze po dobu studii gy mnasialnich. 

Uchazeci o nadaci tuto musi se vykazati vybornou znamkou z na- 
bozenstvi a obou zemskych jazykü. 

C. k. mistodrzitelstvi pfijima udileni a spravu nadace teto jakoz 
i spravu jmSni nadacniho, zavazuje se o fadne zjisteni tehoz fädnou peöi miti, 
o vcasne vybiräni uzitku jeho se starati a ty2 k ücelu nadacnimu obraceti. 

Konkurs na uprazdnena mista nadace vypise c. k. mistodrzitelstvi obvyklym zpü- 
sobem na ütraty nadace. 

Na doklad toho byla nadacni listin.i tato ve tfeeh stejnopisech zhotovena, väestranne 
podei)sana, odc dvou svcdkü spolupodepsana a bude jeden exemplaf u c. k. mistodrzitelstvi, 



215 



Gustav Scbourek. 



Gustav Scbourek. 



215 



druhy u c. k. zemske (hlavni) pokladny a tfeti u feditelstvi ceskeho gymnasia v Mlade 
Boleslavi ulozen. 



V Praze, dne 15. z&fi 1892. 
Dr Adolf Pavlousek mp., 

starosta, jako svSdek. 

Josef Z wie kl mp., 
m. radni co svedek. 



Stvrzuje se. 



Josef Podstatny mp., 

c. k. gymn. reditel. 

Jan Weger mp. 
Tom. Fräna mp. 

Ant. Hobl mp. 

Vil. Goth mp. 

Fr. Ciäinsky mp. 

Dr. E. Tftma n\p. 

Alois Vlöek mp. 

V. bimandl mp. 

Fr. Nekola mp. 

F. Bare§ mp. 

Arnost Winter mp. 

V. ValäSek mp. 

Dr H. Konvalinka mp. 

Fr. Hrbek mp. 

Fr. Cham mp. 
P. Jos. Präala mp. 

A. Aucka mp. 



C. 73.337. 



C. k. mistodr^itelstvi v Öechach. 
V Praze, dne 15. zafi 1892. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele: 
Friedl mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



-OC&X:— 



216 



P. Johann Kubicek. 



P. Jan Kubicek. 



216 



1888 

Mai 25. kretna. 



P. Johann Hubicek'sche Studenten- 
Stiftung. 

Der am 30. April 1892 in Budweis 
verstorbene Kapitularprolst P. Johann 
Kubi dek hat in seinem letzten Willen 
vom 25. Mai 1888 angeordnet, daß seine 
Staatsobligationen und Lose die Bestimmung 
haben, einen Fond zu bilden, damit in seinem 
Geburtsorte eine Pfarre errichtet werde. 

Mit der Verwaltung dieses Vermögens 
betraute der Urblasser das Budweiser Kathe- 
dralkapitel. 

Bezüglich der Verwaltung und Verwen- 
dung dieses Nachlaßvermögens ordnete der 
Erblasser Nachstehendes an: 

a) Es ist eine Wertheimische Kass^i um 
den Preis von 200 fl. anzukaufen; 

b) die Beteilung der Kinder und Neffen 
aus seiner Verwandtschaft hat, wie bei 
seinen Lebzeiten u. s. w., wie im Testa- 
mente näher angeordnet ist, zu geschehen 
und bei ihrer Großjährigkeit oder Ver- 
ehelichung mit 200 fl. oder 300 fl. oder 
400 fl. zu erfolgen ; 

c) die jährlichen Reinerträgnisse sind vor- 
erst zur Deckung der Passiven des Erb- 
lassers zu verwenden; 

d) der Vermögensstand von 20.000 fl. in 
Obligationen ist als bleibend aufrecht 
zu erhalten; 

e) sobald diese Summe überschritten wird, 
ist zur Errichtung der vom Erblasser an- 
geordneten Studentenstiftung zu schreiten. 
Zu diesem Behufe sind sodann drei 

Staatsobligationen zu eintausend Gulden an- 
zukaufen und es sind die Interessen dieser 
Staatsobligationen zu einer Studentenstiftung 
zu verwenden. 

Zum Genüsse dieser Stiftung sind be- 
rufen in erster Reihe eheliche, fleißige und 
sittliche Nachkommen der vier Brüder des 
Stifters Wenzel, Jakob, Christof und Martin 
Kubicek. 

Diese Stiftung kann nicht nur von jenen 
genossen werden, welche sich den höheren 
Studien als Theologie, Medizin oder den ju- 
ridischen Studien widmen, sondern auch von 
solchen, welche zu ihrer weiteren Ausbildung 
in einem Gewerbe oder in der Ökonomie in 
eifie hiezu bestimmte Anstalt treten müssen. 



Studeiitske nadani P. Jana 
Kubicka. 

Kapitulni probost P. Jan Kubiöek, 
dne 30. dubna 1892 zcsnuly, naridil ve sve 
posledni vüli ze dne 25. kvetna 1888^ ze jeho 
stätni obligace a losy jsou urcefig za fand 
na zfizeni fary v jeho rodisti. 



Sprävu tohoto jmöni sveril zustavitel 
BudSjovicke kathedrälni kapitule. 

Co do sprävy a nakläddni s timto po- 
züstalym jm&nim naridil zakiadaiel toto: 

a) Mä se koupiti Wertheimskd pokladna 
za cenu 200 zl.; 

b) podSloväni d^ti a synovcü z jeho piHbu- 
zenstva mä se diti jako za jeho zivot^ 
a jak V posledni vüli blize jest nnrizeno, 
pH jich dospSlosti neho snatku sumami 
200, 300 nebo 400 zl; 



c) cisty roöni vynos mä se v predni fadl 
obrätiti na uhrazeni pasiv zästavitelo- 
vych ; 

d) stav jmeni 20.000 zl. v obligacich md 
trvale züstati neztencen; 

e) jakmile tato suma pfckroöena htide md 
se pfikroöiti k zfizeni studentske nadace 
züstavitelem nafizene. 

K toniu üöelu maji se pak zakoupiti 
3 stätni dluhopisy po 1.000 zl, a ürokü se 
mä uziti ke zfizeni studentske nadace. 



K pozitku nadaönimu jsou v prvni fadi 
povoläni manzelsti, pilni a mravni potomci 
ctyf bratfi zakladatelovych Väclava, Jakuba, 
Kristofa a Martina Kubiöküv. 

Nadace mohou uzivati nejen ti, kdoz se 
venuji vyssim studiim jako theologii, lekaf- 
stvi nebo studiim prävnickym, nybri i ti, 
kdoz k svemu dalsimu vzdSlärU v femesk 
nebo V hospoddfstvi do pfipadneho fistam 
vstoupi. 



217 



r. Johann Kubicek. 



P. Jan Kubiöek. 



217 



Wenn sich der Stipendist der Theologie 
widmet, so sind die Einkünfte dieser Stif- 
tung für die Dauer der theologischen Studien 
aufztisparen und dem Stiftling nach seiner 
Ordination auszufolgen. 

In Ermanglung der Anverwandten des 
Stifters kann die^e Stiftung auch anderen 
Kindern aus Alt- oder Neupossigkau ver- 
liehen iverden. Sollte sioh irgend ein Zögling 
aus der Verwandtschaft wieder melden, so 
ist demselben die Stiftung wieder zuzuwenden^ 

Die Stiftung ist bisher- nicht aktiviert. 

Das Nachlaßvermögen des Stifters, iveU 
ches von dem Budweiser Kathrdralkapitel 
verwaltet wird, beträgt 45.162 K 23 h und 
tv'rd im Sinne der letztwilligen Anordnung 
des Stifters das Reinerträgnis desselben ver- 
ivendet. *) 



V^nuje-li so nadanec tlieologii, maß sc 
düchody teto nadace po dobu theologickych 
studii uklädati a nadanci po jcho ordinaci 
vyplatiti. 

Kdyby nebylo pfibuznych zakladatelo- 
vych, müze nadace take jinym dötem ze Sta- 
reho nebo Noveho Postrekova propujöena byti. 
Kdyby se nijaky chovanec z pfibuzenstva 
opöt hldsil, md se mu nadace zase udÜiti. 

Nadace tato neni dosud zrizena. 

Pozüstalostni jmhii zakladatele, jei spra- 
vuje kathedrälni kapitula v BudSjovicich, 
cini 45.152 K 23 h a naklädd se s jeho 
cistym vynosem po rozumu posledniho nart- 
zeni zakladatelova. *) 



Ultima voluntas. 



Copia. 



Da die Todesstunde ungewiss ist und ich überdies im 86. Lebensjahre stehe, so 
erachte ich es für dringend nothwendig, meine letztwillige Anordnung im Nachstehenden 
bekannt zu geben: 

1. Meine arme Seele empfehle ich meinem himmlischen Vater und bitte inständigst, 
womit der ewige Richter derselben Gnade und Barmherzigkeit zutheil werden lassen 
möchte. 

2. Meine irdische Hülle soll unter Vermeidung alles Prunkes auf dem Gottesacker 
zu Gutwasser beerdigt werden. In dieser Hinsicht bestimme ich Nachstehendes: a) Da 
ich dem lobl. Schützencorps seit etwa .30 Jahren als Mitglied einverleibt bin, so wünsche 
ich, womit dasselbe meine Leiche bis zu der über die Eisenbahn führenden Brücke 
begleiten möchte. Dasselbe Ansuchen ergeht auch an die hierseitige functionierende 
Geistlichkeit. Die Tlieologen, welche meine Leiche bis zum Bahnhofe begleiten werden, 
haben je fünfzig (50) kr. zu erhalten, b) Ein jeder meiner lieben Herren Domcapitulare 
haben aus meinem Nachlass je 10 il. (sage zehn Gulden) auf Lesung von je zwei heiligen 
Messen für mein Seelenheil zu erhalten, c) Da die pfarrliche Haushaltung zu Gut- 
Avasser aus Anlass meiner Beerdigung bedeutend in Anspruch genommen werden dürfte, 
so sind dem Herrn Pfarrer aus meinem Nachlass 100 fl. (sage einhundert Gulden) sogleich 
auszufolgen, d) Betreffend die Abholung der Leiche und Begleitung derselben bis nach 
Gutwasser sowie alle erforderlichen Functionen hat sich der Pfarrer, das Lehrpersonale 
und der Todtengräber an die Verlassenschaftsabhandlungsbehörde in üblicher Weise zu 
wenden, e) Zur Fundierung einer stillen hl. Messe für mein Seelenheil bestimme ich 
1 k. k. Notenrente-Obligation per 100 fl. (pr. einhundert Gulden) mit dem Bemerken, 
dass von den entfallenden jährlichen Zinsen die Kirche, der Messner und der Ministrant 
das gesetzliche Minimum, den Überrest aber der Persolvent zur Gänze zu erhalten 
habe, dass aber dieser Stiftungsbetrag in die Pfarrcongrua desselben niemals eingerechnet 
werden solle. 



Budweis, am 21, April 1888. 



Johann Eubicek mp., 
Domdechant. 



*' Wegen Verbriefung und Aktivierung dii^ser 
Stiftung wurde das Erfordei liehe eingeleitet. 

XI. 



"N Za ücelem zapsani a zHzeni nadace byly 
potrebne kroky u6ineny. 

28 



218 P- Johann Kubicek. P. Jan Kubicek 218 

3. Dem hiesigen Messner Sebastian Scheiclier sind aus meinem Nachlasse 60 fl. 
(sage sechzig Gulden) auszufolgen. Ebenso haben die hiesigen Armen nach meiner 
Beerdigung 60 fl. zu erhalten, welcher Betrag unter dieseHien sogleich zu vertheilen ist. 

4. Ich habe bei meinen Lebzeiten meine Brüder, dann die Söhne und Töchter 
derselben und ihre beiderseitigen Ehehälften mit Ausnahme des Gemahls Johann Sewcik 
mit je zweihundert Gulden betheilt und habe überdies eine Betheiligung der Kinder 
derselben ohne Unterschied des Geschlechtes begonnen. Bei dieser Betheiligung habe 
ich als Richtschnur befolgt: 

a) wenn beide Elterntheile dieser Kinder am Leben sind, hat jedes Kind 20') fl. 
(rage zweihundert); 

b) wenn bloss der Vater oder bloss die Mutter am Leben sind, 300 fl. (sage drei- 
hundert Gulden); 

c) wenn die Kinder gänzlich verwaist sind, 400 fl. (sage vierhundert Gulden) erhalten 
sollen. 

Die Betheiligung der einzelnen Personen hat erst beim Eintritt der Grossjährigkeit 
derselben oder bei Verehelichung derselben zu geschehen. Die bisherigen Betheiligungeu 
sind in einem eigenen Büchlein aufgezeichnet. 

5. Bei der Pfarrkirche zu Klentsch habe ich für meine Eltern und auch für 
meine zwei im J. 1860 verstorbenen Brüder Jakob und Martin eine Messen- und Gebets- 
stiftung errichtet, für mich aber auch zu Sedlitz und zu Cizova gleichfalls derartige 
Stiftungen ins Leben treten lassen. Da jedoch seit jener Zeit das Erträgnis der Staats- 
papiere herabgesetzt wurde, auch noch eine höhere neue Cynosur eingeführt wurde, so 
bestimme ich, dass vorerst die Stiftungen in Klentscii vollständig geregelt und die 
anderen beiden Stiftungen besser dotiert werden sollen, und zwar: 

A. Bei der Pfarrkirche Klentsch. Es sind nämlich auch für meine zwei anderen 
Brüder Christoph und Wenzel je eine stille hl. Messe an ihren Sterbetagen zu persol- 
vieren. Ferner ist für mich alljährlich eine gesungene hl. Mtsse gegenwärtig intra 
octavam St. Joan. Nep., nach meinem Tode aber an meinem Sterbetage zu celebrieren. 
Endlich sind für P. Adalbert Schimann, ehedem Kaplan zu Klentsch, zuletzt Dechant 
in Neugedein, welcher mich freiwillig und unentgeltlicli zu den Studien vorbereitet hatte, 
jährlich zwei stille hl. Messen, und zwar letztere von dem jeweiligen Kaplan zu Klentsch, 
zur persolvieren. Zu diesem Zwecke bestimme und erkläre ich Nachstehendes: 

n) Zur Vergrösserung des bereits vorhandenen Capitals ist noch eine Kotenrente- 
Obligation mit dem Zinsentermin Mai — November, lautend auf den Betrag pr. 600 fl. 
(sage sechshundert), anzukaufen und zu vinculieren. 

b) Um den Überrest zwischen dem Erträgnisse der alten und der neu errichteten 
Stiftungsmessen entsprechender zu machen, ist das Erträgnis aller vinculierten 
Obligationen in eine einzi;,'e Summe zu bringen, das ganzjährii^e Gebet mit 6 fl. 
anzusetzen, dem Kirchenrechnun^sführer ein jährlicher Betrag von 1 fl. zuzuwenden, 
bei allen hl. Messen dann auch für den Organisten und den Kaikanten der 
gesetzliche Betrag anzusetzen. (Der nachfolgende Satztheil ist unleserlich.) 

c) Nach Abschlag von 6 fl. für das ganzjährige Gebet und 1 fl. für den Rechnungs- 
lührer ist der erübrigende Betrag gleichmässig auf alle hl. Messen zu vertheilen. 
wobei die gesungene hl. Messe einen doppelten Betrag in Anspruch zu nehmen hat. 
Die Kirche, der Messner und der Organist, der Kaikant und der Ministrant haben 
der Cynosur entsprechend Heträge zu erhalteii, während der Überrest zur Gänze 
unter die Persolventen zu vertheilen ist. 

B. Bei Sedlic ist eine Staatsobligation lautend auf 150 fl. (hundert fünfzig) ;ni/u- 
kaufen. Die Antheile der Kirche, des Messners, der Ministranten sind der jetzigen 
Cynosur entsprechend zu erhöhen, der Überrest aber hat zur Gänze dem persolvierenden 
Kaplan zu verbleiben. 

C. Bei Ciiova ist gleichfalls eine Staatsobligation per 150 fl. anzukaufen und das 
Erträgnis derselben nach dem Erachten des Pfarrers unter die Participienten bei der 
hl. Messe (2 Worte unleserlich). 

Budweis, am 18. Mai 1888. 

Johann Kubiöek mp., 
Testator. 



219 P. Johann Kubiöek. P. Jan Kubiöek. 219 

Anhang: 

Der Kirch e in echnungsführer auf der Herrschaft ürchowol hat für die Behandlung 
der beiden Stiftungen jährlich 60 kr. als Entlohnung zu erhalten. 

Budweis, «m 18. Mai 1888. 

Johann Kubicek mp., 
Testator. 

Fortsetzung meines Testamentes: 

6. Seiner Zeit sind aus meinem Nachlassvermögen 3, sage: drei, 
Staatsobligationen zu eintausend anzukaufen, und es sind die Inter- 
essen dieser Staatsobligationen zu einer Studentenstiftung zu ver- 
wenden. Zum Genuss dieser Stiftung sind berufen: 

n) in erster Reihe eheliche, fleissige und sittliche Nachkommen 
meiner 4 Brüder Wenzel, Jakob, Christoph und Martin. 

h) Der Genuss dieserStiftung hat zuzukommen nicht nur denjenigen, 
welche sich den höheren Studien, als Theologie, Medicin und 
juridischen Studien, sondern auch denen, wenn dieselben zu ihrer 
weiteren Ausbildung im Gewerbe, der Ökonomie in (ein Wort 
unleserlich) Anstalten treten müssen. 

c) In Ermanglung der Anverwandten kann diese Stiftung auch den 
anderen Kindern ausAlt- oder aus Neu-Possigkan verliehen werden. 
Sollte sich irgend ein Zögling aus der Verwandtschaft wieder 
melden, ist demselben wieder die Stiftung zuzuwenden. 

<J) Wenn der Zögling sich der Theologie widmet, so sind die Einkünfte 
dieser Stiftung für die Dauer dieser theologischen Studien auf- 
zusparen und dem Zöglinge nach seiner Ordination auszufolgen. 

Budweis, am 25. Mai 1888. 

Johann Kubicek mp., 

Domprobst. 

Fortsetzung: 

8. Meine Staatsobligationen und Lose haben die Bestimmung, 
einen Fond zu bilden, damit in meinem Geburtsorte zu Ehren der 
hl, Anna eine Kirche, dann ein Pfarrhaus und ein Gebäude für die 
barmherzigen Schwestern erbaut, der Pfarrer und die Schwestern 
dotiert, demnach eine Pfarre allda errichtet werden könnte. 

a) Den Fond hiezu bilden jene Staatsobligationen und Lose im beiläufigen Werte 
von 18.000 fi. 

h) Zur Verwaltung dieses meines Nachlassvermögens erbitte ich mir das hiesige hoch- 
würdige Kathedralcapitel. welches für seine Mühewaltung eine k. k. Notenrente- 
Obligation lautend auf 1.000 fl. (sage: eintausend Gidden) für sich zu über- 
nehmen hat. 

Betreffend den Vorgang bei Verwaltung und Verwendung des Nachlasses glaube 
ich Nachstehendes bemerken zu sollen : 

a) Es ist eine Wertheimische Cassa um den Preis von wenigstens zweihundert (200 fl.) 
beizuschaffen, und hat diese Cassa dem Capital als Eigenthum zu verbleiben. 

b) Die Betheilung der Kinder der Neffen und Nichten aus meiner Verwandtschaft 
hat, wie bisher geschehen, bei ihrer Grossjährigkeit oder Verehelichung regelmässig 
zu geschehen. 

c) Die jährlichen reinen Erträgnisse sind vorerst auf Deckung der bisherigen Passiven 
zu verwenden. 

XI. 28* 



220 P. Johann Kubiöek. P. Jan Kubicek. 220 

d) Der Vermögensstand per 20.000 fl. in Obligationen ist als bleibend 
aufrecht zu erhalten. 

e) Sobald diese Summe überschritten wird, ist zur Errichtung der 
oberwähnten Studentenstiftung zu schreiten. 

/) Mit der Capitalisierung des Nachlassvermögeus ist so lauge fortzufahren, bis die 

. vorhandene Barschaft [ausreicht, um] zuerst zum Baue der Kirche, dann der Pfan-e 

und endlich der Wohnung für die Schwestern zu beginnen und auch die nöthigo 

Dotation für dieselben beizuschaöen, 20.000 Obligationen aber [sind] als eigen- 

thümliches Capital der Kirche zu belassen. 

g) Sollte ich die oberwähnten Messfundationen bei meinen Lebzeiten nicht selbst 
errichtet haben, so sind [Hess: sollen] die entfallenden Geldbeträge sogleich nach 
meinem Absterben an die bestimmten Pfarreien insolange bar abgeliefert werden, 
bis es möglich werden wird, die gehörige Deckung derselben und Anfertigung der 
Stiftsbriefe gehörig durchführen zu köncen. 

Budweis, am 25. Mai 1888. 

Johann Kubicek mp., 
Dom probst. 

Diese zum Amtsgebrauche ausgefertigte Abschritt stimmt mit dem auf 9 Seiten 
eines gewöhnlichen Kanzleipapieres geschriebenen ungestempelten Originale wörtlich 
überein. 

Expedit des k. k. deleg. Bezirksgerichtes in Budweis, 

am 8. Mai 1892. 

Der k. k. K. 6. Kanzelist: 

Josef Chlebecek. 



Beglaubigte Abschritt beider k.k. Statt- Overeny opis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 

balterei in Prag. 



-<i igjjws ^j» » 



221 



Kaiser Franz Josef-Stiftung. 



Nadani cisare Frantiäka Josefa. 



221 



U pfilezitosti iOleteho juhilea 
panovdni Jeho c, a h. ApostolskSho 
Veliöenstva cisare Franti§ka Jo- 
sefa I. usnesl se uöitelsky shor c. Je, 
stdtni stredni §koly v Liberci ve 
schüzi dne 26. kviina 1888 konane, ahy 
zalo^eny hyly 3 nadace po 1,000 zl. 
papirove renty z podpürneho fondu pri üstavu 
stdvajiciho, jichz üroky knzdoroönc 
V m^siöni konferenci 2. prosinci 
predchdzej{ci chudym a hodnym 
idkum üstavti, a sice jednomu reali" 
stovi a dvöma gymnasistüm udSliti 
se tnajL Nadace tyto maji se jmeno- 
vati „Nadani na oslavu panovni- 
ckeho jubilea". 



1888 

Mai 20. kvötna. 

Kaiser Kranz Josef - Stiftung bei der Nadani cisare Frantiska Josefa pri 
Staatsmitteiscliule in Keiclienlierg. statni sti^edni siioie v Liberei. 

Aus Anlaß des Allerhöchsten 
V ierzigjährigen Regierung sj ubilä- 
ums Seiner L u. k. Apostolischen 
Majestät des Kaisers Franz Josef I, 
hat der Lehrkörper der k, k, Staats- 
mittelschule in Reichenhcrg in der 
am 26, Mai 1888 abgehaltenen Konferenz 
beschlossen, 3 Stiftungen zu je 1.000 fl. 
Papierrente aus dem bei der gedachten An- 
stalt bestellenden Unterstützungsfonde zu 
gründen, deren Zinsen alljährlich in 
der dem 2. Dezember vorangehenden 
Monatskonferenz an dürftige und 
würdige Schüler der Anstalt, und 
zwar an einen Realschüler und zwei 
Gymnasiasten^ zu vergeben sind. 
Diese Stiftungen sollten den Na- 
men „Regierung s- Jubiläums -Stif- 
tungen'' führen. 

Ein Stiftsbrief über diese Stiftung wurde 
aber nicht errichtet. 

Anläßlich des oOjährigen Re- 
gierungsjubiläums Seiner Majestät 
hat der Lehrkörper der k.k. Staats- 
mittelschule in Reichenberg in der 
am 21. November 1898 abgehaltenen 
außerordentlichen Konferenz be- 
schlossen, daß aus dem Unter- 
stützungsfonde die anläßlich des 
40 jährigen Re g i er ungs Jubiläums 
errichteten drei Handstipendien 
von 42 fl. auf je 50 fl. jährlich er- 
höht, ferner daß weitere 3 Hand- 
stipendien zu je 50 fl. errichtet 
werden und daß diese 6 Handsti- 
pendien den Namen „Kaiser Franz 
Josef -Stiftung" führen sollen. 

Auf Grund dieses letzteren Beschlusses 
wurde vom Lehrkörper der k. k. Staatsmittel- 
schule in ReicJienberg der Stißsbrief am 
13. Oktober 1899 ausgefertigt und unterm 
21. Juli 1900 von der k. k. Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

Laut dieses Stiftsbriefes wurde aus dem 
Untprstntznngsfondc um den Betrag von 



Nadacni list o tomto naddni zrtzen 
nebyl. 

U prilezitosti 50leteho jubilea 
panovdni Jeho Veliöenstva usnesl 
se uöitelsky shor c. k. stdtni stredni 
§koly V Liberci v mimorddne poradcy 
dne 21. listopadu 1898 konane^ 
aby tri nadace z podpürneho fondu 
u prileiitosti 40leteho panovni- 
ckeho jubilea zrizene po 42 zl. zvy- 
^eny byly ka&dd na 50 zl., ddle aby 
byla zrizena dalSi 3 stipendia po 
50 zl.j a aby se techto 6 stipendii 
zvalo „Nadani cisare Frantihka 
Josefa^. 



V zdklade poslednöjsiho usneseni byl 
uöitelskym sborem c. k. statni stredni skoly 
V Liberci dne 13. fijna 1899 nadaöni 
list vyhotoven a dne 21. cervence 1900 c. k. 
mistodriitelstvim v Praze potvrzen. 

Die tohoto nadacniho listu hyla z pod* 
purneho fondu za sumu 7.641 zl. 43 kr. 



222 



Kaiser Franz Josef- Stiftung. 



Nadani cisare FrantiSka Josefa. 



222 



7,641 fl. 43 kr. eine 4^1^ steuerfreie Kronen- 
rente über 15,000 K angeschafft und auf 
den Namen „Kaiser Franz Josef-Stiftung" 
vinkuliert. 

Es wurden somit die aus Anlaß 
des 40jährigen Reg ier n ng sj uh i- 
läums Seiner Majestät mit einem 
Kapitale von 3,000 ß, errichteten 
BegierungS' Ju hilä ums- Stiftungen 
mit der aus Anlaß des 50jährigen 
Allerhöchsten Reg ier ungs Jubiläums 
gegründeten Kaiser Franz Josef- 
Stiftung vereinigt und es ist im Ver- 
mögen von 15,000 K das Vermögen der 
ersteren Stiftung von 3000 fl, = 6000 K mit 
enthalten. 

Nach dem Stiftsbriefe hat der 
Lehrkörper der k. k, Staatsmittel- 
s c hule in Reichenberg in jedem 
Schuljahre in der zweiten Klassen- 
konferenz des ersten Semesters die 
6 Handqtipendien zu je 100 K an 
arme und würdige Schüler der An- 
stalt zu verleihen. 

Diese Beträge sollen jedesmal 
am 2. Dezember vom Direktor nach 
einer die Bedeutung des Tages wür- 
digenden Ansprache den betreffen' 
den Schülern ausgefolgt werden. 

Da seit dem Studienjahre 1901/02 an 
Stelle der k. k. Staatsmittelschule in Reichen- 
berg eine selbständige Realschule und ein 
selbständiges Gymnasium getreten sind, ist 
wege7i Aufteilung dieser Stiftung unter diese 
ztvci Lehranstalten das Erforderliche eingc 
leitet worden. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
gegenwärtig noch von der Direktion des k, k. 
Staat sgtjmnasiums in Reichenberg verwaltet 
wird, beträgt 15,000 K, ans dessen Rein- 
erträgnisse im Betrage von 600 K 6 Hand- 
stipendieyi zu je 100 K dotiert werden. 



koupena 4^/„ dan4 prostä karunovd renta 
a vinkulovdna na jmeno „Nadani cisare 
Frantiska Josefa I,^ 

s 

Byly tedy nadace u prilezitosti 
401 et eh p anov ni ckeho jubilea 
Jeho Veliöenstva kapitalem 3,000 zl, 
zrizene s nadaci cisare Frantiska 
Josefa zfizenou u prilezitosti 50- 
leteho panovnickeho jubilea spojeny 
a jest ve jmeni 15.000 K jm^ni prvni na- 
dace sumou 3.000 zl, '=- 6,000 K obsazeno. 



Die nadadniho listu md uöitelsky 
sbor c, k, stätni stredni skoly v Li- 
berci v druhe klassifikacni porade 
I. pülleti kaidSho skolniho roku 
6 stipendit po 100 K chudym a hod- 
nym zdkum listavu ud^liti. 



Tyto cdstky maji byti vzdy dne 
2. prosince reditelem po osloveni 
vyznamu dne odpovidajicim rozde- 
leny dotycnym zdküm. 

Jelikoz Skolntm rokem 1901/02 nu misto 
c, k, stdtni stredni skoly v Liberci nastou- 
pily samostatnd redlka a samostatne gym- 
nasium, byly uöineny kroky za üöelcm roz- 
dvleni teto nadace mezi oba tyto nstavy. 



Jmeni teto nadace, ktere nyni spravuje 
feditclstvi e. k, stdtniho gymnasia v Liberci, 
cini 15.000 K; z jeho cisteho vynosu 600 K 
dotuje se 6 mist po 100 K. 



I. 

K. k. S t a a t s m i 1 1 e 1 s c h u 1 e in U e i c h e n b e r g. 



Abschrift. 



ad Z. 



285 



1888. 



Protokoll Nr. XII. 
über die am 2G. Mai 1888 abgehaltene 3. Moiiats-Conferenz des IL Semesters. 

2. Aus Anlass des Allerhöchsten Regierungsjubiläums Sr. Majestät 
des Kaisers stellt der Dir cctor den Antrag 3 Stiftungen ä l.OoO fl. Papi er- 
rente aus dem bestehenden Unterstützungsfonde zu gründen, deren 



223 Kaiser Franz Josof-StiHung. Nadani cisare Frantiska Josefa. 223 

Zinsen alljährlich in der dem 2. December vorangehenden Monats- 
Conferenz an dürftige und würdige Schüler der Anstalt, und zwar an 
1 Realschüler und 2 Gymnasiasten, zu vergeben sind. Diese Stiftungen 
sollen den Namen „Regierungs-Jubiläums-Stiftungen" führen. 

Dieser Auszug stimmt mit der betreffenden Stelle im Protokolle wörtlich überein. 
Reichenberg, den 10. Mai 1892. 

(L. St.) Dr. J. Muhr mp., 

k. k. Director. 

Beglauliigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k. mfstodrzitolstvi v Traze. 

halterei in Prag. 



II, Abschrift. 

K. k. Staatsmittelschule in Keichenbcrg. 

Z. Z. 789/1898. 

Protokoll Nr. 5 
über die am 21. November 1898 abgehaltene ausserordentliche Conferenz. 

Anwesend: Die Unterzeichneten; Prof. Dr. Watzel wegen Unwohlseins dispensiert. 

Der Director bemerkt: 

Der 2. December 1. J. ist ein Fest- und Freudentag für uns. Wir feiern das 50jährige 
Regierungsjubiläum Seiner k. und k. apostolischen Majestät Franz Josef I. 

Aus Anlass des 40jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers sind 
vom Lehrkörper mit dem Conferenzbeschlusse vom 26 Mai 1888 (Conf. -Prot. Nr. 12, 
genehmigt mit dem Erlass vom 31. Mai 1888, Nr. 22.568 L-S.-R.) aus dem Erträgnisse 
des Capitals des an der Anstalt bestehenden Unterstützungsfondes 3 Handstipendien 
ä 42 fl. für arme und würdige Schüler geschafifen worden. Die Auszahlung dieser Stipen- 
dien erfolgte jedesmal am 2. December. 

Vom Bestreben beseelt, die ausserordentlich hohe Bedeutung, welche die Feier des 
50jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät unseres allergnädigsten Kaisers hat, den 
Schülern in bleibender Erinnerung zu erhalten und zugleich den edlen Intentionen 
Seiner Majestät entsprech^'nd eine mit Seinem hohen Namen verknüpfte Wohlfahrtsein- 
richtung für die Schüler der Anstalt zu schaffen, beziehungsweise zu erweitern, stelle ich 
im Einverständnisse mit den Mitgliedern des Lehrkörpers, welche die Verwaltung des 
Unterstützungsfondes führen, folgende Anträge: 

1. Der Betrag jedes der 3 erwähnten Handstipendien soll von 42 fl. 
auf 50 fl. erhöht werden. 

2. Es ist ein Theil des Zinsen er trägnisses vom Capitale des Unter- 
stützungsfondes, das jetzt die Höhe von 16.749 fl. 82 kr. erreicht, zur 
Schaffung von 3 weiteren Handstipendien a 50 fl. zu verwenden. 

3. Diese 6 Handstipendien sind für arme und würdige Schüler be- 
stimmt; sie werden in der 2. Classenconferenz des 1. Semesters in 
jedem Schuljahre verliehen, und ihre Beträge sind jedesmal am 2. De- 
cember vomDirector nach einer die Bedeutung desTages würdigenden 
Ansprache den betreffenden Schülern auszufolgen. 

4. Zur Erinnerung an das 50jährige Regierungsjubiläum Seiner 
Majestät unseres Kaisers und Herrn wird diesen 6 Handstipendien der 
Name „Kaiser Franz-Josef-Stiftung" beigelegt. 



224 



Kaiser Franz Josef- Stiftung. 



Nadani cisare Fraiitiska Josefa. 



224 



Die Mitglieder des Lehrkörpers billigeu diese Anträge und erhelien sie mit Stirn- 
lueneiDhelligkeit zum Beschlüsse. 

Geschlossen und gefertigt. 



Josef Grünes mp., (L. St.) 

k. k. Director. 

W. Kryncs mp. 

Schöngut mp. 

P. Villasek mp. 

Tertsch mp. 

Dr. Bernt mp. 

F. Hüb 1er mp. 

G. Klock mp. 

J. Schubert mp. 

J. W. Peuker mp. 

Reichenberg, am 27. März 1908. 

(L. St.) 



Friedrich Schubert h mp., 
Schriftführer. 

Schwarschnig mp. 

L. Teimer mp. 

Feierfeil mp. 

Kreisel mp. 

Dr. L. A d a m e k mp. 

A. Stangl mp. 

U. Fischer mp. 

Robert Müller mp. 

Franz Eiselt mp. 



Jos. Grünes mp., 

k. k. GyiDn.-Direktor. 



Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 
halterei m Prag. 



Üverenyopisu c. k. niistodrxitülstvi v IVazc. 



III. 

S t i f t s b r i e f. 

Der unturzeiclmute Director der k. k. Staatsmittelschule in Reichenberg im König- 
reiche BühmeTi bekennt und beurkundet hiemit für sich und seine Anitsnachfo ger, es 
habe der Lehrkörper der Staats ni ittel schule in Reich enberg in der am 
21. November 1898 abgehaltenen ausserordentlichen Conferenz laut des Protokolles Nr. 5 
zur Kriniierung an das 50jährige Regie rungs Jubiläum Seiner k. und k. 
apostolischen Majestät des Kaisers Franz Josef I. die Errichtung von 
(i Handstipendien a 50 fl. unter dem Namen „Kaiser Fran z-J osef- Stif- 
tung'* aus dem Vermögen des an der Anstalt bestehenden „ünterstützungsfoudes für 
dürftige und würdige Schüler" beschlossen. 

Das angeführte Trotokoll hat folgenden Wortlaut: 

.,Der Director bemerkt: 

Der 2. December 1. J. ist ein Fest- und Freudentag für uns. Wir feiern das 50jährige 
Uegieruugsjubiläum Seiner k. und k. apostolischen Majestät Franz Josef I. 

AusAnlass des 40jährigen Regierungs-Jubiläums Seiner Majestät 
des Kaisers sind vom Lehrkörper mit dem Conferenzbeschlusse vom 
26. Mai 1888 (Conf.-Prot. Nr. 12, genehmigt mit dem h. Erlasse vom 31. Mai 1888. 
Nr. 22.568 L.-S -R.) aus den Erträgnissen des Capitals des an der Anstalt 
bestehenden Unterstützungsf ondes 3 Hand Stipendien ä 42 fl. für arme 
und würdige Schüler geschaffen worden. Die Auszahlung dieser Stipen- 
dien erfolgte jedesmal am 2. December. 

Vom Bestreben beseelt, die ausserordentlich hohe Bedeutung, welche die Feier des 
50jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät unseres allergnäcQgsten Kaisers hat, den 



225 Kaiser Franz Josef- Stiftung. Nadani cisarc Frantiika Josefa. 225 

Schülern in bleibender Erinnerung zu erhalten und zugleich den edlen Intentionen Seiner 
Majestät entsprechend eine mit Seinem hohen Namen verknüpfte Wohlfahrtseinrichtung 
für die Schüler der Anstalt zu schaffen, bez. zu erweitern, stelle ich im Einverständnisse 
mit den Mitgliedern des Lehrkörpers, welche die Verwaltung des Unterstützungsfondes 
führen, folgende Anträge: 

1. Der Betrag jedes der 3 erwähnten Handstipendien soll von 42 fl. 
auf 50 fl. erhöht werden. 

2. Es ist ein Theil des Zinsenerträgnisses vom Capitale desUnter- 
stützungsfondes, das jetzt die Höhe von 16.749 fl. 82 kr. erreicht, zur 
Schaffung von 3 weiteren Kandstipeudien ä 50 fl. zu verwenden. 

3. Diese 6 Handstipendien sind für arme und würdige Schüler be- 
stimmt; sie werden in der 2. Classenconferenz des 1. Semesters in 
jedem Schuljahre verliehen, und ihre Beträge sind jedesmal am 2. De- 
cember vomDirector nach einer die Bedeutung desTages würdigenden 
Ansprache den betreffenden Schülern auszufolgen. 

4. Zur Erinnerung an das 50jährige Regierungsjubiläum Seiner 
Majestät unseres Kaisers und Herrn wird diesen 6 Handstipendien der 
Name „Kaiser Franz- Josef-Stiftung** beigelegt. 

Die Mitglieder des Lehrkörpers billigen diese Anträge und erheben sie mit Stimmen- 
oiuhelligkeit zum Beschlüsse**. 

Der k. k. Landesschulrath genehmigte den Inhalt des Protokolles und damit die 
Errichtung der Kaiser Franz- Josef-Stiftung mit dem Erlasse vom 6. December 1898, 
Nr. 40.329, und ertheilte zugleich folgende Weisungen: 

1. Aus dem Unterstützungsfonde ist ein Betrag zu entnehmen, der zur Schaffung 
dieser Handstipendien erforderlich ist. 

2. Für diesen Betrag ist eine staatliche Rente anzukaufen und für die bezeichnete 
Stiftung ordnungsgemäss zu vinculieren. 

8. Die stiftungsbehördliche Genehmigung der Stiftung ist von der k. k. Statthalterei 
zu erwirken, und hinsichtlich der Namensführung muss vorerst im Wege des k. k. Statt- 
halterei-Präsidiums um die Allerhöchste Genehmigung angesucht werden. 

Diesen Anordnungen wurde entsprochen. 

Seine k. und k. apostolische Majestät haben laut des Erlasses des k. k. Statthalterei- 
Präbidiums vom 30. April 1899, Z. 7.663 prais., die erbetene Führung des allerhöchsten 
Namens für die vom Lehrkörper der Staatsmittelschule in Reichenberg errichtete „Kaiser 
Franz-Josef-Stiftung** allergnädigst zu bewilligen geruht. 

Auf Rechnung des „Unterstützungsfondes** wurde um den Betrag von 7.641 fl. 43 kr. 
die steuerfreie 4% österreichische Staatsrt'utenobligation Nr. 33.7 1 8 über fünfzebntausend 
Kronen de dato Wien am 1. März 1899 gekauft und auf den Namen der „Kaiser Franz 
Josef-Stiftung" vinculiert. 

Die 6 Handstipendien ä 50 fl. wurden zum erstenmale am 2. December 1898 aus- 
gezahlt. 

Nachdem das Stiftungsvermögen, vorschriftsmässig sichergestellt, in der Cassa der 
Direction der k. k. Staatsmittelschule in Reichenberg in Empfang genommen worden ist 
und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt der 
unterzeichnete Director als Vorsitzender des Comites des Unterstützungsfondes die Ver- 
waltung der Stiftung an und verpflichtet sich für sich und seine Nachfolger im Amte, 
dafür zu sorgen, dass die vom Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen — 
dermalen im effectiven Betrage von sechshundert (600) Kronen — zum Stiftungszwecke 
verwendet werden. 

Der Lehrkörper wird in jedem Schuljahre in der 2. Classenconferenz des 1. Seme- 
steis die 6 Handstipendien an arme und würdige Schüler der Anstalt verleihen. 

Die Beträge dieser Haudstipendien werden jedesmal am 2. December vom Director 
nach einer die Bedeutung des Tages würdigenden Ansprache den betreffenden Schülern 
ausgefolgt. 

Der unterzeichnete Director gelobt und verpflichtet sich für sich und seine Nach- 
folger im Amte, für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des 
Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung 
der competenten Stiftungsbehörde keine Änderungen vorzunehmen, für die rechtzeitige 

XL 29 



226 Kaiser Franz Josef- Stiftung. Nadani cisare Franliska Josefa. 226 

Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvennögeiis und für deren Verwendung zu dem in 
diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen An- 
ordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Die mitunterzeichneten Mitglieder des Lehrkörpers geloben für sich und ihre Amts- 
nachfolger, die Stiftung gemäss den Anordnungen des Stiftsbriefes zu verleihen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe 3 gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgefertigt worden und soll das eine davon bei der 
k. k. Statthalterei in Prag, das zweite beim Magistrate in Reichenberg und das dritte 
bei der Direction der k. k. Staatsmittelschule in Reichenberg aufbewahrt werden, 

Reichenberg, am 13. October 1899. 

(L. St.) Jos. Grünes mp., 

k. k. Director. 

Josef G. Elger mp., Dr. L. Adamek mp. P. Villasek mp. Leop. Tertsch mp. 
mann, a 8 euge, ^^ q^ Peuker mp. J. Schubert mp. G. Feierfeil mp. 

Gerhardt mp Fried. Schuberth mp. Roh. Müller mp. ASchwarschnigmp. 

Musiklehrer, als Zeuge. Jos. Kreisel mp. J. Lönning mp. F. Hüb 1er mp. 

A. Stangl mp. B. Teiraer mp. W. Krynes mp. 

Dr. Th. Watzel mp. L. Schöngut mp. E. G. Klock mp. 



Wird bestätigt. 



St. Z. 126.500. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 21. Juli 1900. 

Für den Statthalter: 

(L. St.) Stitz euberger mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



227 



Josef Dittrich. 



Josef Dittricli, 



227 



1888 
Juni 1. öervna. 



Josef Dittrich-Stiftung für unbemittelte 

Hörer der Pharmazie an der k. k. 

Universität in Prag. 

Der am 3, Juli 1898 in Prag verstor- 
hene Apotheker Josef Dittrich wid- 
mete in seiner letzttoilligen Anordnung vonh 

1, Juni 1888 zur Errichtung einer 
Stiftung für Studierende der Phar- 
mazie an den beiden k, h, Universi- 
täten in Prag ein Kapital von 1.000 fl. 
und ordnete an, daß die Nachlaßgebühr von 
diesem Kapitale aus seinem Gesamtnachlasse 
beglichen werde. 

Diese Stiftung hat den Namen 
zu führen: „Josef Dittrich - Stif- 
tung für unbemittelte Hörer der 
Pharmazie an der k. k. Universität 
in Prag'', 

Dieselbe ist bestimmt zur Er- 
langung des Magistergrades der 
Pharmazie für einen unbemittelten 
Pharmazeuten, welcher die öster- 
reichische Staatsangehörigkeit 
besitzt und mit gutem Erfolge an 
einer der beiden Universitäten in 
Prag studiert. Bei gleichen Um- 
ständen und Verhältnissen der Be- 
werber haben Landeskinder des 
Königreiches Bö h m e w, hier a uf 
Mährens und Schlesiens ohne Un- 
terschied der Sprache und Nationa- 
lität den Vorzug. Die Jahreszinsen 
sind dem Stif Hinge erst nach Vor- 
weisung des Zeugnisses über sein 
ohne Reparatur gut bestandenes 
Rigorosum, eventuell mit Gewährung 
einer Frist von einem Jahre, auszu- 
zahlen. 

Die Verwaltung und Verleihung 
der Stiftung übertrug der Stifter 
einzig und allein dem Böhmischen 
Apotheker-Hauptgremium. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 

2. Juli 1000 vom Apotheker-Hauptgremium 
verfaßt und unterm 20. Juli 1900 von der 
k. k. Statthalterei in Prag bestätigt, 

XL 



Nadani Josefa Dittrieha pro nema- 

jetne poslueliace farmacie na c. k. 

universite v Praze. 

Lekärnik Josef Dittrich, dne 
3. öervence 1898 v Praze zesnuly, vänovdl 
ve sve posledni vüli z 1. öervrui 1888 na 
zrizeni nadace pro studujici far- 
macie na obou c. k. universitdch 
Praäskych kapital 1.000 zl. a ustanovilj 
ie poplatky z tohoto odkazu maß hrazeny 
byti z cele pozüstalosti. 



Nadace tato se md jmenovati 
„Josefa Dittrieha nadani pro ne- 
majetne posluchaöe farmacie na 
c. k. universitö v Praze^. 

Nadace tajest ustanovena k do- 
saieni hodnosti magistra farmacie 
pro chudeho farmaceuta, ktery jest 
rakouskym stdtnim oböanem a s do- 
brym prospöchem na niktere z obou 
universit v Praze studuje. Za stej- 
nych pomörü a okolnosti uchazeöü 
maji rodäci z krälovstvi Öeskeho, pak 
z Moravy a Slezska bez rozdilu reöi 
a närodnosti pfednost. Üroky maji 
se nadanci vyplatiti teprv ai se 
prokdze vysvädöenim o tom, ie dobre 
a bez opakovdni obstat pri rigorosu, 
eventuelne Ize mu poskytnouti Ihütu 
jednoho roku. 



Sprävu a udelovdni nadace pri- 
käzal z akl adatel jedini öeskemu 
hlavnimu gremiu lekdrnickemu. 

Pfishdny nadaöni list byl dne 2, cer- 
vence 1900 hlavnim gremiem lekärnickym 
vyhotoven a dne 20. öervence 1900 c. k. 
mistodriitelstvim v Praze potvrzen. 

29* 



228 



Josef Ditirich. 



Josef Dittrich. 



228 



Nach den Bestimmungen des 
Stiftshriefes hat die Verleihung 
der Stiftung alle Jahre von neuem 
zu erfolgen. 

Behufs Verleihung derselben 
ist alljährlich in den in Böhmen 
erscheinenden Fach blättern der 
Konkurs im Monate Feber auszu- 
schreiben. 

Die Bewerber hohen ihre mit dem Tauf- 
oder Geburtsscheine^ dem Armuts- und dem 
UniversitätS'FrequentationS'Zeugnisse beleg- 
ten Gesuche bis Ende April eiiies jeden 
Jahres bei dem Apotheker-Hauptgremium des 
Königreiches Böhmen einzubringen. 

Das Vermögen dieser Stiftung beträgt 
2.000 K, aus dessen Beinerträgnisse ein Platz 
mit jährlichen 84 K dotiert wird. 



Die ustanoveni nadaöni listint/ 
mä se nadace kaidorocnS udileti. 



Za ücelrm udöleni nadace md sc 
Jcazdorocnc v unoru vypsati konkurs 
V odbornych listech v Öechäch vy- 
chäzejicich. 

Uchazeöi maji zddosti dolozene listem 
kfestnym neb rodnym, vysvHöenim chudoby 
a nävMäve university, podati do kome 
dubna u hlavniho gremia lekdrnickeho v krd- 
lovstvi Öeskem. 

Jmeni teto nadace (im 2.000 K: z jehn 
cisteho vynosu dotuje sejedno misto s ro<^nim 
pozitketn 84 K. 



I. 



A m. - 



386/98 



2 



An die löbliche k. k. Statthalterei 



in Prag. 



Von dem unten bezeichneten Gerichte wird mitgetheilt, dass der am 3. Juli 1898 
in Prag N. C. 219/111. verstorbene Apotheker und Hausbesitzer Josef Dittrich in dem 
Testamente dt. 1. Juni 1888 und den Codicillen dt. Prag 17. November 18S9, 21. April 1895, 
13. Jänner 1896» 17. April 1896 und 1. Jänner 1897 die folgende Verfügung getroflfen hat: 

„Da ich nicht als reicher Mann von der Welt scheide, bin ich in Berücksichtigung 
meiner Familie nicht in der Lage, namhafte und viele Legate auszusetzen; doch vermache 
ich den Betrag von 1.000 fi. (). W., d. i. eintausend Gulden (). W., zur Gründung 
einer Stiftung für unbemittelte Studierende der Pharmacie an den 
beiden k. k. Universitäten Prags, und ist (^ie Nachlassgebühr für ge- 
nannten Stiftungsbetragaus meinem Gesammln ach lasse zu bestreiten. 
Diese Stiftung soll den Namen führen: „Josef Dittrich-Stiftung für 
unbemittelte Hörer der Pharmacie an der k. k. Universität Prag**. 

„Die Jahreszinsen genannten Stiftungsbetrages sind bestimmt 
für einen unbemittelten, die österreichische Staatsangehörigkeit be- 
sitzenden, an der k. k. Universität Prag, ohne Rücksicht auf die Wahl 
der sprachlichen Facultät zur Erlangung des Magistergrades der 
Pharmacie mit gutem Erfolge studierenden Pharmaceuten**. 

„Bei gleichen Umständen und Verhältnissen der Bewerber sollen 
Landeskinder des Königreiches Böhmen, hierauf jene Mährens und 
Schlesiens ohne Unterschied der Sprache und Nationalität den 
Vorzug haben. Die Jahreszinsen sind dem Betreffenden erst nach Vor- 
weisung des Zeugnisses über sein gutbestandenes Rigorosum ohne Re- 
patur, eventuell mit einer Fristgewährung von einem Jahre, auszu- 
zahlen. Die Verwaltung und Verleihung dieser Stiftung übertrage ich 
einzig und allein an das Böhmische Apotheker-Hauptgremium**. 

Codicill 
zu meinem Testamente vom 1. Juni 1888. 



Ich ordne hiemit an, dass von meinen Erben aus meinem Nachlasse folgende Legate 
ausbezahlt werden, und zwar: 



229 Josef Dittrich. Josef Dittrich. 229 

1. an den Prager Dombauverein zweihundert Gulden Osterr. W. 
Ferner je hundert Gulden Ö. W. : 

2. an die Idiotenanstalt des St. Anna-Frauenvereines am Hradschin-Prag, 

3. an das Privat-Blinden-Erziehungsinstitut am Hradschin-Prag, 

4. an die Kaiser Franz Josef-Stiftung für verarmte Gewerbsleute der Kleinseite und 
des Hradschin-Prag, 

5. für die Prager Stadtarmen des Pfari'bezirkes St. Niclas, 

6. für die Prager Stadtarmen des Stadttheiles Hradschin. 

Infolge der beiden sub 5. und 6. in diesem Codicille präcisierten Legate annulliere 
ich die im Absätze F. IL meines obgenannten Testamentes bezüglich der Prager Stadt- 
armen an meine Erben gerichtete bittliche Aufforderung. 

Die Nachlassgebüren für die vorgenannten sechs Legatare sind aus meinem Gesammt- 
nachlasse zu bestreiten nnd den Legataren nicht in Anrechnung zu bringen. 

Ich habe dieses Codicill eigenhändig geschrieben und unterschrieben. 

Prag, am 17. November 1889. 

Josef Dittrich m. p. 

K. k. Bezirksgericht für die Kleinseite in Prag, Abtheilung III., 

am 19. Juli 1898. 

Watzel m. p. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original ii c. k. mistodriitelstri v Praze. 



II. 

Gremium pharmaceuticum regni Bohemia>. 

Stiftsbrief. 

Das endesgefertigte Apotheker-Hauptgremium für das Königreich Böhmen in Prag 
urkundet und bekennet für sich und seine Amtsnachfolger, es habe der am 3. Juli 1898 
in Prag verstorbene Josef Dittrich, Apotheker in N. C. 219-III. in Prag, laut der 
letztwilligen Anordnung vom 1. Juni 1888 die Errichtung einer Stiftung für Studierende 
der Pharmacie an den beiden k. k. Universitäten in Prag mit nachstehenden Worten 
angeordnet : 

„Da ich nicht als reicher Mann von der Welt scheide, bin ich in Berücksichtigung 
„meiner Familie ni'ht in der Lage, namhafte und viele Legate auszusetzen, doch ver- 
„mache ich den Betrag von I.OOO fl. Ö. W., das ist eintausend Gulden Ö. W., zur Grün- 
„dung einer Stiftung für unbemittelte Studierende der Pharmacie an 
„den beiden k. k. Universitäten Prags, und ist die Nachlassgebühr für 
„genannten Stiftungsbetrag aus meinem Gesammtnachlasse zu be- 
„st reiten. 

„Diese Stiftung soll den Namen führen: ^Josef Dittrich'sche Stif- 
„tung für unbemittelte Hörer der Pharmacie an der k. k. Universität Prag". 

„Die Jahreszinsen genannten Stiftungsbetrages sind bestimmt für 
„einen unbemittelten, die österreichische Staatsangehörigkeit be- 
;,sitzenden, an der k. k. Universität Prag ohne Rücksicht auf die Wahl 
„der sprachlichen Facultät zur Erlangung des Magistergrades der 
„Pharmacie mit gutem Erfolge studierenden Pharmaceuten. 

„Bei gleichen Umständen und Verhältnissen der Bewerber sollen 
„Ln ndeskinder des Königreiches Böhmen, hierauf jene Mährens und 
„Schlesiens ohne Unterschied der Sprache und Nationalität den Vorzug 
„haben. Die Jahreszinsen sind dem Betreffenden erst nach Vorweisung 



230 Josef Dittrich. Josef Dittrich. 230 

„des Zeugnisses über sein gutbestandenes Rigorosum ohne Reparatur, 
„eyentuell mit einer Fristgewährung von einem Jahre, auszuzahlen. 

„Die Verwaltung und Verleihung dieser Stiftung übertrage ich 
„einzig und allöin an das Böhmische Apotheker-Hauptgremium**. 

Dieser Betrag per eintausend Gulden Ö. W. wurde am 6. März 1899 sammt 5% Zinsen 
vom 3. Juli 1898 bis 3. März 1899 per 33 fl. 28 kr. bei der hochlöblichen k. k. Statt- 
halterei in Prag laut Erlass ZI. 37.444 ai 1899 erlegt. 

Diese Barschaft wurde für die Stiftung fruchtbringend angelegt und besteht nun 
das Stit'tungsvermögen: 

in der auf den Namen der Stiftung vinculierten Silberrenteuobligation der einheitlichen 
5% Staatsschuld de dato Wien 1. Juli 1899 No. 90.236, lautend auf 1.000 fl. nom. oder 
2000 K. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der Cassa des Apotheker-Hauptgremiums für das Königreich Böhmen in Empfang ge- 
nommen worden ist und zur Erfiillung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nehmen wir die Verwaltung uod Verleihung dieser Stiftung auf Grund des 
Beschlusses des Böhmischen Apothekerhauptgremiums vom 18. April 1899 an und ver- 
pflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, dass vom 
Studienjahre 1900/1901 an die von dem Stiftnngsvermögen entfallenden jährlichen 
Nutzungen, dermal im effectiven Betrage von 42 fl. Ö. W. oder vierundachtzig Kronen, 
nach Abzug der Kosten der Stiftungsverlautbarung stets einem unbemittelten, die öster- 
reichische Staatsbürgerschnft besitzenden, an einer der beiden k. k. Universitäten in Prag 
zur Erlangung des Magistergrades der Pharmacie mit gutem Erfolge studierenden 
Pharmaceuten, bei gleichen Umständen und Verhältnissen der Bewerber zunächst an 
einen solchen, der ein Landeskind des Königreiches Böhmen, hierauf Mährens und 
Schlesiens ist, ohne Unterschied der Sprache und Nationalität und immer erst nach 
Vorweisung des Zeugnisses über sein gut ohne Reparatur bestandenes Rigorosum, eventuell 
mit einer Fristgewährung hiefür von einem Jahre, ausgezahlt werden. 

Zugleich setzt das gefertigte Hauptgremium in Ausführung der stifterischen 
Anordnungen Nachstehendes fest: 

1. Die Verleihung der Stiftung hat alle Jahre von neuem durch das 
Böhmische Apotheker-Hauptgremium zu erfolgen. 

2. Die Verleihung der Stiftung wird alljährlich in den in Böhmen 
erscheinenden Fachblättern im Monat Feber ausgeschrieben werden, 
und haben die Bewerber ihre mit ihrem Tauf- oder Geburtsscheine und dem Armuts- 
zeugnisse, dann dem Universitäts-Frequentationszeugnisse versehenen Gesuche längstens 
Ende April des betreftenden Jahres bei dem Apotheker-Hauptgremium des Königreiches 
Böhmen einzubringen. 

Die Stiftung tritt mit dem Studienjahre 1900/1901 ins Leben. Die für die Zeit vom 
.'). Juli 1898 bis zum Inslebentreten der Stiftung eingeflossenen Nutzungen des Stiftungs- 
verraö^ens sollen zu demselben Stiftungszwecke verwendet werden. Die Gebühr von (Tor 
Stiftung wurde bei der Naclilassabhandlung nach dem Stifter bezahlt. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung werden aus den vorhandenen Einkünften 
der Stiftung bestritten. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns und unsere Amtsnachfolger, die Stiftung 
zu verötVeutlicben und zu verleihen, für die stete Aufrechterhaltung der Stiftung und für 
die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben 
ohne (ienehmigung der competenten Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für 
die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Ver- 
wendung /u dem in diesem ^tiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle 
darin enth;»lteniMi Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Irkund des^en sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitisi getertigt, von drei Zeugej) mitgezeieiinet worden, und soll eines davon bei der 



231 



Josef Dittrich. 



Josof Dittrich. 



231 



k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei dem Magistrate der königlichen Hauptstadt 
Prag, das dritte in der Cassa des gefertigten Gremiums aufbewahrt werden. 

Prag, den 2. Juli 1900. 

Iq Vertretung des Böhmischen Apotheker- 
Haupt gremiums : 

Pharm. Mag. Franz Hcrites mp., (L St.) Franz Schnöbling mp., 

als Zeuge. Obervorsteher. 

Ph. Mg. Jos. Peäek mp., Vladimir Kubert mp., 

als Zeuge. MitvorBteher. 



Wird bestätigt. 



St.-Z. 123.493. 



(L. St.) 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 20. Juli 1900. 

Für den Statthalter: 
Stitzenberger mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitolstvi v Praze. 



♦ <»» 



232 



Naclanf cisafo Frautiska Joscfa. 



Kaiser Franz Josef-Studenleiistiflung. 232 



1888 

cerveuce 11. Juli. 

Studeiitske nadäni cisare Frautiska haiser Franz Josef-Studeuteiiütiftuug 
Josefa V Cäslavi. der Stadtgemeiiide Caslau. 



Na oslavti dOileteho jubilca pa- 
novdni Jeho c. a k, Apoätolskeho 
V eliöenstva cisare Frautiska Jo- 
sefa L usneslo se obecni zastupi- 
telstvo mösta Ödslavi zriditi dve 
nadacni mista po 50 zl. pro^ zdky 
c. k. gymnasia v Ödslavi^ do Ödslavi 
pfislusne. 



K tofnti cili niä se hrdti kazdorocm do 
ohccniho rozpoctu 100 zl. po tak dloulw, 
pokiid hy ohec na tuto nadaci potrebny ka- 
pital 2,000 zl, hudt V hotovosti nebo v cennych 
papirech neslozila, 

K zajistSni tohoto zdvazku bylo na zä- 
klade prohldseni obce Ödslavskc ze dne 7. du- 
bna 1890 vlozeno 2>ro nadacni kapital 2,000 zl, 
zdstavni prdvo na mkolik pozemkü obci Cd- 
slavske ndlczejicich. 



l^rislusny nadacni llst byl dne 7. du- 
bna 189() obci Cdslavskou vyhotoven a dne 
2''), thiora 1898 c, k, mistodrzitelstvim v Praze 
potvrzen. 

V dobc zdpisu nadace öinilo nadacni 
jmvni 700 zl, 

Naddni md teprve tehdy ve skutek vejiti^ 
az obci Ödslavskou nadacni kapital 2.000 zl, 
nplnc bilde splacen, 

Jakmile se tak stanc, majt se nroky 
nadacni proptijciti rovnym^ dilem 
dvtma chudym, pilnym a do ödslavi 
p r i sl HS ny m zdk ü m g y m n asia Cd- 
slavskeho, ktcri s dobryui prospc- 
chem studti) i, 

Zdky ty jmenovat i md obecni 
zastupitelstvo v Ödslavi k ndvrhu 
mestskc rady. 



Zur Feier des 40jährigen Uc- 
gierungsjubiläums Seiner k. u. k. 
Apostolischen Majestät des Kaisers 
Franz Josef I, hat der ^Gemeindc- 
aus seh uß der Stadt Casla u be- 
schlossen, zwei Stiftungsplätze mit 
der Jahresgebühr von je 60 fl, für 
nach Öaslau zuständige Schüler 
des k. k. Gymnasiums in Öaslau zu 
gründen. 

Zu diesem Zwecke ist alljährlich in das 
Gemeindepräliminare der Betrag von 100 ß, 
so lange einzustellen, bis die Gefneifide das 
für diese Stiftung erforderliche Kapital von 
2.000 ß, sei es in Barem, sei es in Wert- 
papieren erlegt hat. 

Zur Sicherstellung dieser Verpflichtung 
wurde auf Grund der von der Stadtgemeindc 
Öaslau ausgestellten Erklärung dito, Öaslau 
am 7, April 1896 das Pfandrecht für das 
Stiftungskapital von 2.000 fl, auf mehreren 
der Stadtgemeinde Öaslau gehörigen Grund- 
stücken einverleibt. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde unterm 
7. April 1896 von der Stadtgemeinde Öaslau 
ausgefertigt und unterm 25, Feber 1808 von 
der k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Zur Zeit der Verbriefung der Stiftung 
betrug das Stiftungsvermögen 700 fl. 

Diese Stiftung hat erst dann ins Leben 
zu treten, bis von der Stadtgemeinde das 
Stiftungskapital per 2.000 ß. zur Gänze er- 
legt sein wird. 

Sobald dies der Fall sein wird, sind 
die Stiftungsinteressen zu gleichen 
Teilen an zwei arme, fleißige und 
nach Caslau zuständige Schüler des 
Gymnasiums in Öaslau, welche mit 
gutem Erfolge den Studien obliegen, 
zu verleihen. 

Diese Schüler hat der Gemeinde- 
ausschuß der Stadt Caslau über 
Vorschlag des Stadtrates zu be- 
n e n n e n. 



233 Nadani cisafo Frautiska Josefa. Kaiser Franz Josef- Studentenstiftung. 233 

Jelikoz konceni roku 1902 obec Öäslav- Nachdem mit Schluß des Jahres 1902 

skd nadaÖHi kapital üplne slozila, hyly uci- die Stadtgemeinde Öaslau das Stiftungs- 
neny kroky, aby nadace vesla ve skutek a kapital zur Gänze erlegt hatte, wurde wegen 
sepsdn dodatek k nadacni listinö. Aktivierung und Verfassung eines Stiftsbrief- 

Nachtrages das Erforderliche veranl({ßt. 



I. 

V y n a t e k 

z protokolu VIII. fadue schüze vyboru obecniho kral. mesta Caslavi konane 

dne II. cervence 1888 za pfitomnosti 22 clenfi vyboru obecniho. 

§ 16. 

Navrh v pfiöiue trvalebo oslaverii pamatky 40leteho panov&ni Jeho Velicenstva 
cisare a kräle Frantiska Josefa I. 

ad 16. 

navrhu tom referoval pan purkmistr takto: 

Leios pfipadä vyrocnice 40leteho panovani Jeho Apostolskeho Velicenstva cisare 
a krale Ceskeho Frantiska Josefa I. 

Aby tato velevyznamnä pamätka naäeho milostiveho a dobreho kräle, ktery o sve 
narody otcovsky pecuje, zpüsobem dustojnym trvale byla uctöua a oslavena, usnesla (se) 
mestska rada ve schüzi dne 22. cervna 1888navrhnouti slavnemu obecnimu zastupitelstvu : 

„I. Na oslavu jubilea 401eteho panovani Jeho Apoät. Velicenstva 
„cisare a krale Oeskeho Frantiska Josefa I. zfizuje obec kral. mSsta 
„Caslavi dve nadace cisare a krale Ceskeho FrantiSka Josefa I. pro 
„zaky gymnasia Caslavskeho, do Cäslavi doraovem pfisluäne s roönim 
„pozitkem 50 zl. ka/de nadace. 

„II. K tomu cili mä se brati do rozpoötii obecniho kazdoroöne obnos 100 zl. R. c. 
„po tak dlouho, pokud by obec na tyto nadace potfebny kapital 2.000 zl. ß. c. budi 
„V hotovosti aneb cennych papirech neslozila. 

„III. Ne2 se tak stane, budiz pro tyto nadace potfebny kapital 2.000 zl. R. c. 
„knihovne pojisten na obecnim poli öis. kat. 345/1, 347 a 325 v knihovni vloice 1.500 
„zapsanem. 

„IV. Pro vykon tohoto sneseni budiz zvolen 5clenny komitet. 

Pan Maloch navrhl, aby v nadacim listu uvedena byla eventualita, co s nadaci stati 
se mä, kdyby gymnasium v Cäslavi bylo zruäeno. 

Ponfevadi po tom uikdo vice ku slovu se nehläsil, pfikroCeno ku hlasoväni o nä- 

vrzich mestske rady, pfi kteremz odstavce L, II. a III. bez zmeny jednomyslnö pfijaty 

byly. Odstavec IV. zmen^n v tom smyslu, ze vyk'.n tohoto usneseni pfikazuje se präv- 
nickemu odboru. 

Za pravost tohoto vyiiatku. 

Pfedstavenstvo obce kral. mesta Cäslavi, 

dne 24. prosince 1894. 

Starosta : 

(L. St.) Ig. Fiala mp. 

Overeny opis u c. k. okresniho hejtmanstvi Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Be- 

y Öaslavi. zirkshauptmannsohaft in Gaslau. 

XI. 30 



234 Nadaui cisarc PVantiska Josefa. Kaiser Franz Josef- Studentenstirtuiig. 234 



II. 

Ex offo na zakladc zakona ze doe 16. üuora 1888, eis. 24 fis. zak. 

Prohla&eni. 



Cis. 293. 



Aby pamatka jubilea ötyficetileteho panovani Jeho c. a k. ApoStolskeho Velicenstva 
Frantiäka Josefa I , cisafe Rakouskeho a krale Öeskeho, trvale uct§na byla, ucinil vvbor 



obce kral. mesta Caslavi ve schüzi dne 11. cervence 1888 toto sneseui: 




»Josefa I. pro zaky gymnasia Caslavskeho, do Caslavi domovem pfi- 
„slu§ne s roönim pozitkem 50 z1. kazde nadace". 

„n. K tomu cili ma se brati do rozpoötu obecniho kazdoroöne obnos 100 zl. R. c. 
,,po tak dlouho, pokud by obec na tyto nadace potfebny kapital 2.000 zl. R. ö hud 
„V hotOYOsti aneb v cennych papirech neslo^ila*'. 

III. Nei se tak stane, budiz pro tyto nadace potfebny kapital 2.000 zl. R. c. 
knihovne pojisten na obecnim poli üs. kat. 345/1, 347 a 346 ve vymefe 3 jit. 837Ü" 
V knihovni vlozce 1.500 zapsanem. 

Na zaklade toho, co pfedesläno, pak vynosu vysokeho c. k. uamestnietvi v Praze 
ze dne 7. bfezna 1891, eis. 4.507 a ze dne 11. ledua 1896 cU, 84 prohlaäuji podepsanf 
legälni zästupcove obce krdl. mesta Caslavi, ze ku zji§teni kapitalu nadace na ucteni 

.000 zi. 

».^,j , j — — -. -j- — - ^«-w.«.* nälezitc 

a ve vloice öis. 1.500 gruntovni knihy kat. obce Caslavske zapsane pozemky eis. kat. 
345/1, 347 a 346 v Caslavi a svoluji k tomu, aby se podle tohoto prohla§eni vlozilo 
pravo zastavni za vyäe jmenovany kapital 2.000 zl. na pozemky eis. kat. 345/1, 347 
a 346 ve vlozce eis. 1.500 gruntovni knihy kat. obce Caslavske zapsane. 

D&kazem toho niäepsanych vlastnorucni podpisy. 
V Caslavi, dne 7. dubna 1896. 

(L. St.) Ignac Fiala mp., 

t. e. purkmistr. 

Ferdinand Ilulla mp., 

ID. radni. 

MUDr Karel Tesaf mp., 

clen obecniho zastupitelstva. 

Ferdinand Kudrna mp., 
dien obec. vyboru. 

N. E. 5.162 civ. 

Fodle legalisaeniho protokolu ze dne 17. kvetna 1897, c. 5.162 civ. se stvrzujo, 
ze pp. Ignac Fiala co purkmistr, Ferdinand Hulla, mestsky radnf, MÜDr Karel Tesaf 
CO ölen obecniho zastupitelstva a Ferdinand Kudrna co clen obecniho vyboru v zastou- 
peni kralovskeho mesta Caslavi tuto listinu pfed soudem vlastnf rukou podepsali. 

C. k. okresni soud v Caslavi, 
diie 17. kvetna 1897. 

C. k. soudni adjunkt: 

(^- St.) Suske V. r. 



235 Nadani cisafc Frantiska Josefa. Kaiser Franz Josef- Studentenatiftung. 235 

E. eis. 1.929. 

Frohla^eni toto schvaluje se z usneseui zastupitelstva okresniho ze dne 19. ünora 
1897 V zäklade § 97 zfizeni obecnilio ze dne 16. dubna 1864. 

Z vyboru okresniho zastupitelstva v Öaslavi, 

dne 19. kvetna 1897. 

Starosta okresni: 

(L. St.) Dr Jan Zimmer mp. 

Jos. B r u d e r mp , 

ölen vyb. okresniho. 

F. Tetfev mp., 

ölen okresniho vyboru. 

ßis. 7.325 c. 

Podle teto Hstiny vlozeno jest die vymeiii ze dne 21. dervence 1897, 6. 7.325 c, 
pravo zästavni za kapital v sume 2.000 zl. R. ö. pro studentskou nadaci zfizenou obci 
kral. m6sta Caslavi na oslavu jubilea ctyficetileteho panovani Jeho ApoStolskeho Veli- 
censtva cisafe a krale Ceskeho FrantiSka Jos^^fa I. na pozemky ö. kat. 346, 347 a 345/1 
ve vloz. ö. 1.500 knihy Caslavske zapsanych. 

C. k. knihovni üfad v Caslavi, 
dne 23. öervence 1897. 

(L. St.) Ludvik Öadil mp., 

c. k. knihovnf. 

Overeny opis ii c. k. okresniho hejtmanstvi Beglaubigte Abschrift bei der k. k. 

V Öaslavi. Bezirkshauptmannschaft in ('aslau. 



Ex offo na zäkladS zakona ze dne 16. ünora 1888, eis. 24 ri§. zäk. 

K eis. 4.870. 

Nadaci listin a. 



1897. 



My podepsani zjistupcove obce kral. mesta Caslavi v politickem okresu Cas- 
lavskem a bernim okresu Caslavskera v kralovstvi Ceskem, stvrzujeme a doznavame ve 
svem a nastupcü naäich jmene, ze vybor obecni kral. mesta Caslavi snosenim ze dne 
11. öervence 1888 k trvalemu ueteni pamatky jubilea ötyf icetileteho pa- 
novani Jeho c. k. Apoätolskeho Velicenstva Frantiska Josefa L, cisafe 
Rakouskeho a krdle Ceskeho, zalozeni nadäni nafidil, pfijav jedno- 
myslne navrh mestske rady näsledujiciho zneni: I. „Na oslavu jubilea 
„40leteho panovani Jeho Apo§tolskeho Velicenstva eisafe a kräle 
„Ceskeho Frantiäka Josefa I. zfizuje obec kral. mösta Caslavi dve na- 
„dace cisafe a kräle Ceskeho Franti§ka Josefa I. pro zäky gymnasia 
„Caslavskeho, do Caslavi domovem prisluäne, s roönim pozitkem 50 zl. 
„kazde nadace*". 

„n. K tomu cili ma se brati do rozpoötu obecniho kazdorocne obnos 100 zl. ß. c. 
apo tak dlouho, pokud by obec na tyto nadace potfebny kapital 2.000 zl. bud v hotovosti 
„aneb cennych papirech neslozila". 

XI. 30* 



236 Nadani cisare Frantiika Josefa. Kaiser Franz Josef- Studentensiiftung. 236 

„III. Neä se tak stane budiz pro tyto nadace potfebny kapital 2.000 zl. R. c. 
„knihovne poji§tön na obecnim poli ö. kat. 345/1, 347 a 346 ve vymefe 3 jit. 837 D* 
„V knihovni vlozce 1.500 zapsanem". 

Ponevadz na kapital ten splatila obec kral. mcsta Öaslavi za leta 1889 —1895 obnos 
700 zl. R. c., za nejz koupeny byly statni dluhopisy stfibrne renty: ze dne 1. fijna 
1894, ö. 59.741, v nom. cene 600 zl. a ze dne 1. ledna 1896, c. 80.691 v nora. cene 
100 zl., vinkulovane na jmeno teto nadace, kterez nachazeji se v uschovani c. k. hlav- 
niho berniho üfadu v Öaslavi, a ponevadz mimo to k zabezpeöeni naduöniho kapitalu pr. 
2.000 zl. stejny obnos 2.000 zl. die vymeru slavneho c. k. okresniho souda v Cäslavi ze 
dne 21. öervence 1897, c. 7.325, na pozemcich öis. kat. 345/1, 347 a 346 v Cäslavi, 
knihovnich zavad prostych, v knihovni vlozce 1.500 gruntovni knihy kat. obce Cäslavske, 
pravem zästavnim knihovne je pojiäten, 6imi jmeni nadaöni ve smyslu vyneseni vysokeho 
c. k. namöstnictvi v kralovstvi Ceskem ze dne 11. ledna 1896, 6. 84, takto fadne poji- 
gtSno a zahezpeöeno jest, toz pi^ijimame nadäni toto a zavazujeme sebe i nastupce v üfade 
ze chceme o to peöovati, aby od roku, ve kterem nadani to v zivot vejde, rocnich 
düchodä z jmini nadaöniho dostavalo se kazdoroönc stejnym dilem 
dvema chudym, pilnym a do Öaslavi domovem pi^isluänym 2akum 
Öäslavskeho gymnasia, ktefi s dobrym prospechem studuji. Tyto zaky 
jmenuje vybor obecni kral. mesta öaslavi k uavrhu rady mestske. 

Nadani vejde ve skutek v roce tom, ktery bude nasledovati tomu roku, ve kterem 
nada^ni kapital 2.000 zl. bude obci kral. mista Öaslavi bud* hotovosti anebo cennymi 
papiry üplnö splacen. 

Vylohy vyhotovenim listu nadaciho vzesle uhradi obec kral. mösta Öaslavi. Nadani 
toto die zäkona ze dne 16. ünora 1888, L 24 f. z. poplatkft a kolkü prosto jest. 

My podepsani slibnjeme a zavazujeme sebe i nastupce v üfadu, ze budeme, sec 
jsme, zachovani nadace a o jistotu jm^ni nadaöniho peöovati. a ze s jmönim naüaönfm 
bez schvaleni pfisluSneho üfadu nadaöniho £ädne zmeny nepfedsevezmeme, ze toho dbati 
budeme, aby düchody z jmeni nadaöniho v öas dochazely a t^chze jen k üöelu v tomto 
nadaönim listu ustanovenemu u^ito bylo a ze vübec väechna zde uvedenä nafizeni pilne 
a svödomite plniti budeme. 

Tomu na dükaz byla tato nadaci listina ve tfech stej nopisech vyhoto vena, väestraniie 
podepsana, dvema svedky ovöfena a bude jeden stejnopis u c. kr. mistodriitelstvi v Praze, 
druhy u c. k. okresniho hejtmanstvi v Öaslavi, tfeti v obecni pokladnd kral. mesta 
('aslavi uschovan. 

Pfepis tohoto listu nadaciho odevzda se f editelstvi c. k. statniho gymnasia v Öjislavi. 

Öäslav, dne 7. dubna 1890. 

Jan Rö ssler mp., (L. St.) Ignäc Fiala mp., 

ob. vybor. t. ö. purkmistr. 

Vaclav Votruba mp., Ini, F. Tetfev mp., 

ob. vybor. t. ö. radni. 

Öis. 11.711. 

Stvrzuje se. 

C. kr. mistodrzitelstvi v Öechach. 
V Praze, dne 25. ünora 1898. 

Za mistodriitele: 

(L. St.) Heyrowsky mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



237 



Laura von Cohansen. 



Laura z Gohansonu. 



237 



1888 
Juli 14. cervence. 

Laura von Cohausensche Studenten- Studentske nadani Laury z Cohau- 

Stiftung. senu. 



Die am 4. Dezember 1888 in Prag ver- 
storbene Laura Christine Klcmentinc 
Freiin von Cohausen widmete in ihrer 
letztwilligen Anordnung de dato Prag den 
14, Juli 1888 zur Errichtung einer 
St iftung für deutsche Studenten 
an der deutschen Universität in 
Prag ein Kapital von 3.000 fl. 

Diese Stiftung ist bestimmt ab- 
we chselnd für einen mit gutem Er- 
folge studierenden Hörer der Rechte 
und der Medizin. 

Der Stiftungsgenuß dauert, bis 
der Stiftung in fortgesetzten Stu- 
dien das Doktorat erlangt. 

Der erste Stiftling tvar nach dem 
Willen der Stifterin ein Rechtshörer. 

Das Ernennungsrecht für diese 
Stiftung räumte die Stifterin dem 
jeweiligen Rektor der k. k. deutschen 
Universität in Prag ein. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Laura von Cohausen'sche Studen- 
tenstiftung" zu führen. 

Der bezügliche Stiftsbrief tvurde am 
26. April 1896 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes hat der jeweilige Rek- 
tor der k. k. deutschen Karl Ferdi- 
nands - U niv er sität in Prag die 
Ausschreibung der Stiftung in je-^ 
dem Erledigungsfalle an der k. k. 
deutschen Universität in der übli- 
chen Weise zu veranlassen. 

Die Bewerbungsgesuche sind 
von den Studierenden der an der 
Reihe befindlichen Fakultät im 
Wege ihres Dekanates innerhalb 
der jedesmal auf vier Wochen an- 
zusetzenden Konkursfrist bei dem 
Rektorate einzubringen. Die vom 
Rektor verfügte Ernennung ist je- 
desmal der k. k. Statthalterei anzu- 
zeigen, welche die Flüssigmachung 
der Stiftungsgebühr in einviertel- 
jährigen antizipativen Raten ver- 
fügt. 



Laura Kristina Kiementina 
SV ob. pani z Cohausenu, dne 4. jyro- 
since 1888 v Praze zesnuld, t^önovala ve svem 
poslednim pofizcni ze dne 14. öervence 1888, 
danetn v Praze, na zfizeni nadäni pro 
nömecke studujici na nemecke uni- 
versitö v Praze kapital 3.000 zl. 

Na däni toto j est ustanoveno 
stridavö pro posluchaöe prdv a le- 
kafstvi, s dobrym prospechem stu- 
dujiciho. 

Po^itek nadaöni trvd, pokud na- 
danec, ve studiich pokraöuje, nedo- 
sähne hodnosti doktorske. 

Prvnim nadancem byl die vüle 
sakladatelöiny posluchaö prdv. 

Prdvo jmenovaci pro tuto na- 
daci vyhradila zakladatelka rektoru 
c. k. nömecke university v Praze. 

Toto nadäni mä se jmenovati 
„Studentske nadäni Laury z Cohau- 
senu". 

PHsluhiy nadaöni list byl dne 26. du- 
bna 1896 c. k. mistodriitelstvim v Praze 
vyhotoven. 

Die ustanoveni tohoto nadac- 
niho listu mä rektor c. k. nömecke 
university Karlo-Ferdinandovy 
V Praze nafiditi v pripadö uprdzd- 
nöni nadace vypsdni konkursu na 
c. k. nömeckö universitö obvyklym 
zpüsobem. 

^ädosti slusi studujicim fakulty 
na radö se nalezajici prostfedni- 
ctvim jich dökanstvi podati u rekto- 
rätu ve Ihiitö, kterä se v konkursni 
vyhldsce stanovi vSdy na 4 nedöle. 
Jmenovdni rektorem provedene 
oznämi se pokaide c. k. mistodrii- 
telstvi, ktere nafidi vyplatu po- 
iitku nadaöniho ve ötvrtletnich 
Ihütdch predem splatnych. 



238 



Laura von Cohausen. 



Laura z Cohausenn. 



238 



Der Stiftunysyen %iß dauert 
nach ordnungsmäßig vollendeten 
Fakiiltätsstudien noch durch ein 
Jahr hehufs Erlangung des Dokto- 
rates, 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftshric fliehen 
Bestimmungen persolv irrt. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k, Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt 6,000 K, aus dessen lieinerträgnisse 
ein Platz mit der Jahresgolmhr von 228 K 
dotiert wird. 



Pozitek nadacni trvd jcste rok 
po skoncenych rädnych studiich za 
ucelem dosazeni doktordtu. 



Nyni udili se nadace po roznmn 
nstanoveni nadacni listiny, 

Nadacni jmeni, jez jest spravovdno c. k, 
mistodriitelstvim v Praze, eint 6.000 JT, a 
dotuje se z jeho cisteho vynosti jedno mi^to 
s roönim poiitkeni 228 K, 



I. 



Mein letzter Wille» 



Ferner errichte ich eine Stiftung für deutsche Studenten an der 
deutschen Universität in Prag für mit gutem Erfolge studierende 
Hörer der Rechte und der Medicin und widme hie für ein Capital von 
3.U00 fl., in Worten dreitausend Gulden üsterr. Währ. Der jährliche 
Zinsengenuß hat abwechselnd einem Rechtshörer mit einem Mediciner 
in solange zuzukommen, bis der Stiftling in fortgesetzten Studien das 
Doctorat erlangt hat. Der erste Stiftling soll ein Rechtshörer sein. 
Das Ernennungsrecht für die Stiftung, welche ebenfalls den Namen 
Laura von Cohausen'sche zu führen [hatj, steht dem jeweiligen Rector 
magnificus an der deutschen Universität in Prag zu. 

Prag, den Uten Juli 1888. 

Laura von Cohausen mp. 

Dieser letzte Wille, dem k. k. Bezirksgerichte als einziger bekannt, wurde am 
14. December 1892 kundgemacht. 

Vom k. k. st. d. Bezirksgerichte für die Neustadt und Vysehrad in Prag, 

iim 14. December 1892. 



Fraüa mp., 

k. k. geprüft. Auscultant. 



Einfache, autographiert e Kopie l»ei der 
k. k. Statthalterei in Frag. 



Jednoducha, au t ogr af o v a n a kopie 
u c. k. niistodrzitelstvi v Praze. 



/ 50 kr. \ 
V Stempel. ) 



II* 

Stiftsbrief. 



Die k. k. Statthalterei in Biihmen beurkundet hiemit, es habe die am 4. December 
Is02 in Prng verstorb(3ne Laura Christine Clement ine Freiin von Cohausen 
laut der letztwilligen Anordnung de dato Prag den 14. Juli 1888 die Errichtung einer 
Stiftung für deutsche Studierende der deutschen Karl Fordinands-Universität in Prag mit 
iiachstehendeu Worten angeordnet: 



239 Laura von Cobausen. Laura z Cohausenu. 239 

„Ferner errichte ich eine Stiftung für deutsche Studenten an der 
deutschen Universität in Prag für mit gutem Erfolge studierende 
Hörer der Rechte und derMedicin und widme hie für ein Capital von 
3.000 fl., in Worten: drei tausend Gulden österr. Währung. Der jährliche 
Stift ungsgenuß hat abwechselnd einem Rechtshörer mit einem Medi- 
ciner zuzukommen, bis der Stift ling in fortgesetzten Studien das 
Doctorat erlangt hat. Der erste Stift ling soll ein Rechtshörer sein. 
Das Ernennungs recht für die Stiftung, welche ebenfalls den Namen 
Laura von Cohausen'sche zu führen hat, steht dem jeweiligen Rector 
magnificus an der deutschen Universität in Prag zu". 

Das der Stiftung vermachte Capital sammt Zinsen seit dem Todestage der Stifterin 
wurde von dem Erben der Stifterin unter Abzug der vorläufig berechneten Nachlaßge- 
büren am 27. Juli 1893 im Betrage von 2.7G7 fl. 08 kr. bei der k. k. Finanzprocuriitur 
eingezahlt, unter die Statthalterei-Depositen aufgenommen und dessen vorläufige Anlage 
in der Böhmischen Sparcassa veranlaßt. 

Nach definitiver Feststellung und Verrechnung der Nachlassgebüren mit dem Betrage 
von 331 fl. 94 kr. wurde das Stiftungscapital am 27. März 1894 aus der Böhmischen 
Sparcassa erhoben und betrug nach Abzug jener Nachlassgebüren und mit Zurechnung 
der inzwischen aufgelaufenen Zinsen 2.815 fl. 13 kr. 

Hiefür wurde die für die k. k. Landeshauptcassa in Prag noe der Laura Freiin von 
Cohausen'schen Stiftung für deutsche Studenten an der k. k. deutschen Universität in 
Prag vinculierte Kronenrentenobligation de dato Wien 1. März 1894, N. 13.382, lautend 
auf 5.700 Kronen, angeschafft und hiebei ein Betrag per 2.812 fl. 20 kr. beausgabt, so 
daß ein Betrag per 2 fl. 93 kr. übrig blieb. 

Diese im Studentenstiftungsfonde am 25. Mai 1894 sub art. 1.057 beempfangte 
Staatsrentenobligation bildet daher das Stiftungsvermögen. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, 
bei der k. k. Landeshauptcassa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des 
Stiftuugszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt die k. k. Statthalterei diese 
Stiftung, welchti stets den Namen „Laura von Cohausen'sche Studentenstif- 
tung" zu tragen hat, an und wird dafür sorgen, daß vom Jahre 1895 an die von dem 
Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im effectiven Betrage von 
228 Kronen^ 114 Gulden österr. Währg., nach Abzug des Staatsregiebeitrages der An- 
ordnung der Stifterin und diesem Stiftsbriefe entsprechend verwendet werden. 

Diese Stiftung tritt mit dem Jahre 1895 ins Leben. Die für die Zeit vom 1. März 
1894 an eingeflossenen Nutzungen des Stiftungsvermögens werden bei der ersten Ver- 
gebung der Stiftung verwendet werden. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung werden aus dem vorhandenen Barbetrage 
per 2 fl. 93 kr. bestritten, dessen etwaiger Rest gleichfalls bei der ersten Vergebung der 
Stiftung verwendet werden wird. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird diese Stiftung den bestehenden gesetzlichen 
Vorschriften und den theilweise auf der Entscheidung des hohen k. k. Ministeriums für 
Cultus und Unterricht vom 1 1. April 1896, Z. 20.331/95, beruhenden Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes gemäss verwalten, für ihre stete Aufrechthaltung, für die genaue Erfüllung 
der stifterischen Anordnung, für die Sicherheit des Stiftungsvermögens, für die rechtzeitige 
Einhebung der Nutzungen desselben und für deren Verwendung zu dem in diesem Stifts- 
briefe festgesetzten Zwecke sorgen. 

Der gefertig{e Rector der k. k. deutschen Karl Ferdinands-Üniversität in Prag ver- 
pflichtet sich tur sich und seine Amtsnachfolger auf Grund des Beschlusses des akade- 
mischen Senates vom 19. Juni 1895, die Ernennung des Stiftlinges gemäss der Anordnung 
der Stifterin vorzunehmen und die Ausschreibung der Stiftung nach jedem 
Erledigungs falle an der k. k. deutschen Universität in der üblichen 
Weise zu veranlassen. Die Bewerbungsgesuche werden von den Studie- 
renden der an der Reihe befindlichen Facultät im Wege ihres Deca- 
nates bei dem Rectorate innerhalb der jedesmal auf vier Wochen an- 
zusetzenden Concursfrist einzubringen sein. Die vom Rector verfügte 
Ernennung wird jedesmal der k. k. Statthalterei mitgetheilt werden. 
Der Stiftungsgenuß dauert nach ordnungsmässig vollendetem Facul- 



240 Laura von Cohausen. Laura z Cobaustuu. 240 

tätsstudium noch durch ein Jahr behufs Erlangung des Doctorates. 
Die Flüssigmachung der Stiftungsjahresgebür erfolgt in einvicrtel- 
jährigen Anticipat raten. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbiiefe drei gleichlautende Exemplare yerfasät 
und mit der amtlichen Fertigung und dem Amtssiegel der k. k. Statthalterei in Böhmen 
versehen, von dem derzeitigen Rector der k. k. deutschen Karl-Ferdinaudsuniversität in 
Prag mitgefertigt worden, und soll eines davon bei der k. k. Statthalterei in Böhmen, 
das zweite bei der k. k. Landeshauptkassa in Prag, das dritte bei dem Rectorate der 
k. k. deutschen Karl Ferdinands-Üniversität in Prag aufbewahrt werden. 

Prag, am 26. April 1896. 

Der k. k. Statthalter: 

(L. St.) Coudenhove mp. 

(L. St.) Karl Hugo Huppert mp., 

d. z. llector der deutschen K.-F.-Universität. 

Original bei der k. k. Statthaltern! in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



^i»» 



2il 



Dr. Leopold Hlavacek. 



Dr. Leopold Hlavacek. 



241 



1888 

cerveuce 18. Juli. 

(lymiiasijni studentske iiadani Dra Dr. Leopold HIavacek'sche Gymnasial- 
Leopolda HIavacka. Studeutenstiftung. 



MlIDr Leopold Hlavdcclc, dtie 
27. listopadu 1893 v Chlumci nad Cidlinou 
scsnulf}, nafidil ve sve posledni rnli, ze jeho 
syn Karel Hlavdcek po jeho smrti md obnos 
1.200 zl, Rah, öis, vyplatiti möstske rade 
V C h l n m c i n./(^ idlinou zu n öele m 
z r i z e H i g y mnas ij n i stadentsh e 
n adace. 

Nadace tato jest ustauovena 
pro studujtci z 2^^^buzenstva zakla- 
datelova a, kdyby tech nehylo, pro 
ahnde, hodne a v Chlumci nad Ci- 
dlinou rodile studujtci, 

PoSitek teto nadace trvd pfi 
dohrem prospechu az do ahsolvo- 
vdpii osme tridy vyssiho gymnasia, 

Pr d V praesentaöni pfislusi 
mesfskc radö v Chlumci n,/C, 

Pfislnsny nadacni list hyl dne 19, fijna 
1900 vyhotoven a 1, listopadu 1900 c. k. 
mtstodrAitclstvim v Praze potvrzen. 

Die tohoto nadacniho listu md 
nadaci udelovati c. k, mistodriitel- 
stvi V Praze na zdkladc praesen- 
tace mestske rady v Chlumci n,/C, 

Jmeni teto nadace, jez spravuje mestskd 
rada v Chlumci n,/C,, eint 2,900 K; z jeho 
cisteho vyti^zku dotuje se jedno misto s roönim 
pozitkem 110 K, 



Der am 27, November 1893 in Chlutnetz 
a./Cidl, verstorbene MÜDr. Leopold Hla- 
vdöek ordnete in seiner letzten Willens- 
erklärung an, daß sein Sohn Karl Hlavddek 
nach seinem Tode den Betrag von 1,200 fl, 
Ö, W, zum Zwecke der Errichtung 
einer Gymnasial- Studentenstiftung 
dem Stadtrate in Chlumetz a,/C, aus- 
zuzahlen habe. 

Diese Stiftung ist für einen 
Studiereyiden aus der Verwandt- 
schaft des Stifters und in deren 
Ermanglung für arme, brave, zu 
Chlumetz a,IC, g ebürtige Studie- 
rende bestimmt. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert bei gutem Fortgänge bis 
zur absolvierten achten Klasse des 
Obergymnasiums. 

Das Präsentationsrecht steht 
dem Stadtrate in Chlumetz a.lC. zu. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
19, Oktober 1900 ausgefertigt und unterm 
1, Novetnber 1900 von der Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes ist diese Stiftung 
über Präsentation des Stadtrates 
in Chlumetz a./C. von der k. k, Statt- 
halterei in Prag zu verleihen. 

Das Vermögen dieser Stißung, welches 
vom Stadtrate in Chlumetz a./C. verwaltet 
wird, beträgt 2.900 K in österr. Kronen, atis 
dessen Reinerträgnisse ein Platz mit jähr- 
lichen 116 K dotiert wird. 



I. 

Testament. 

Für den Fall meines Absterbens verfüge ich über meinen Nachlass, wie folgt: 



Ferner hat mein Sohn Karl Hlavacek nach meinem Tode den Betrag von 1.200 fl., 
sage zwölfhundert Gulden Ö. W., zum Zwecke einer Gymnasial-Stu- 
d e n t e ns ti f t u ng dem Stadtrathe Chlumetz a. C. auszuzahlen. Diese 

XI. 31 



242 I^r. Leopold Hlavacek. Dr. Leopold Hlavacek. 242 

Stiftung ist für einen Studierenden aus meiner Verwandtschaft und in 
deren Ermangelung für arme, brave Studierende, gebürtig aus der Stadt 
Chlumetz a. C, bestimmt, und deren Genuss dauert bei gutem Fortgange 
bis zur absolvierten achten Classe des Obergymnasiums. Das Präsen- 
tationsrecht für diesen Stiftungsplatz steht dem jeweiligen Stadtrathe 
der Stadt Chlumetz zu. 

Chlumetz a. C, den 18. Juli 1888. 

Dr. Leopold Hlavacek mp. 

Kundgemacht am 2. December 1893. 

K. k. Bezirksgericht Chlumetz, 
am 2. December 1893. 

Der k. k. Bezirks richter: 

(L. St.) Skarmitzl mp. 

Mit dem Originale gleichlautend ! 

Expeditamt des k. k. Bezirksgerichtes Chlumetz, 

am 8. März 1894. 

Der k. k. Kanzelisi: 

V 

Simäk. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Ovcreny opisu c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 

halterei in Prag. 



II. 

N a d a c i 1 i s t i ii a. 

My podepsani starosta a clenove mestske rady mesta Chlumce n. Cidlinou v poli- 
tickem okresu Novo-Bydzovskem v krälovstvi Ceskem, stvrzujeme a doznaväme ve svem 
a iiastupcü naSich jmene, ze pan MUDr Leopold Hlavaöek v Chlumci n. C. dne 
27. listopadu' 1893 zemfely, die posledniho pofizeni zalozeoi nadani studentskeho 
V Chlumci n. Cidl. (odkäzav mu obnos 1.200 zl. R. c.) temito slovy nafidil: 

„Ferner hat mein Sohn Karl Hlavaöek nach meinem Tode den Betrag von 1.200 fl. 
sage zwölfhundert Gulden Ö. W., zum Zwecke einer Gymnasial-Studenten- 
stiftung dem Stadtrathe Chlumetz a. C. auszuzahlen. Diese Stiftung ist 
für einen Studierenden aus meiner Verwandtschaft und in deren 
Ermanglung für arme, brave Studierende, gebürtig aus der Stadt 
Chlumetz a. C, bestimmt, und deren Genuss dauert bei gutem Fortgange 
bis zur absolvierten achten Klasse des Obergymnasiums. Das Präsen- 
tationsrecht für diesen Stiftungsplatz steht dem j eweiligen Stadtra th e 
der Stadt Chlumetz zu" 

Hotovost tato byla pro jmenovane nadani pod üroky ulozena, a obsahuje nyni 
jmeni nadacni co nasleduje: dlu^ni üpis 4% renty korunove ze dne 1. zafi 1897, 
ö. 26.548, na 2.400 korun v cene jmenovite a dluzni üpis 4% renty korunove ze dne 
1. zafi r. 1899, eis. 35.932. na 500 korun v cene jmenovite. 

Podotykame, ze vytcene cenne papiry pro nadani toto jsou fadne vinkulovany. 

Jelikoz tedy jmeni nadacni die pfedpisü v te pficine platnych jest zjisteno, 
v pokladne mesta Chlumce n. Cidlinou ulozeno a take uzitek davä, jehoz k ücelu 
nadaönimu upotfebiti Ize, a veleslavne c. k. mistodrzitelstvi v Praze die vymeru ze dne 



243 



Dr. Leopold Hlaväcek. 



T)r. Leopold Hlava^ek. 



243 



22. srpna r. 1897, 6i8. 117.890, pfijalo nadaci tu a prävo udelovaci ohledn^ ni, toi 
pfijfmame spravu a praesentacni prävo ohledne nadäni toho die usneseni mestske rady 
ze dne 6. zari r. 1897 a obecniho zastupitelstva ze dne 10. zäfi 1897, ö. 1.858 dl. VI., 
a zayazujeme sehe a nastupce v ürade, ie chceme o to peöovati, aby od roku 1900 
roöni d&chody z jm^iii nadaöniho, jei nyni 116-2" obnaSeji, die vüle nadatele vynalo- 
ieny byly. 

Nadani vejde ve skutek v r. 1900. Duchod& jm6ni nadadniho vzeälych od 29. listo- 
padu 1894 az do 23. unora 1900 uzili jsme k rozmnozeni kapitälu nadaöniho, k ühradS 
vyloh vyhotovenim listu nadaciho vzeälych a k vyrovnani rozdflu ceny kursovni pfi 
zakoupeni eennych papirfl. 

Poplatek byl zaplacen pfi projednani poz&stalosti nadatele. 

My podepsani slibujeine a zayazujeme sebe i nastupce, ze budeme, seö jsme, 
o zachoYäni nadace a o jistotu jmeni nadaöniho peöovati, a ze s jmönim nadaönim bez 
schvaleni pfisluSneho üfadu nadaöniho iadne zmeny nepfedsevezmeme, ie toho dbati 
budeme, aby duchody z jmeni nadaöniho y öas dochäzely a techze jen k tomu y tomto 
nadaönim listu ustanoyenemu üöelu uzito bylo, ze präyo presentacni pfi teto nadaci 
yykonayati budeme a ze yübec ysechna zde uyednä nafizeni (nstanoveni) pilnS a sy^do- 
domite plniti budeme. 

Tomu na dükaz byla tato nadaci listina ye tfech stejnopisech yyhotoyena, ySestranne 
jXidepsana, dy^ma syedky oyefena, a bude jeden stejnopis u c. k. mistodriitelstyi v Praze, 
(Iruhy u c. k. okresniho hejtmanstyi y Novem Bydzoye, tfeti y Chlumci n. C. y mestske 
pokladne uschoyan. 

V Chlumci n. C, dne 19. fijna 1900. 



Rud. Augenthaler mp.. 

svedek. 
Ed. Täsler mp., 

svedek. 



(L. St.) 



Starosta : 

Zikmund Kozelka mp. 

Ölenov^ mestske rady : 
Friö mp.* 

Dr E. Scherks mp. 

V. G. Dole^al mp. 

Fr. Dolezal mp. 



Styrzuje se. 



Öis. 195.320. 



C. k. mistodrSitelstyi y Cechacb. 
V Praze, dne 1. listopadu 1900. 



(L. St.) 



Za mistodrj^itele: 

Weber mp. 



Original ii c. k. raistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



XI. 



31* 



y 

244 Ludmila Simackovä loz. Krizkova. 



Ludmilla Simacek seh. KHzek. 



1?44 



1888 
cerveiice 10. Juli. 



Nadani Ludmily Siraäckove 
roz. Hrizkov«. 



Stiftung der Ludmilla Siiiiacek 



Josefa Näprstkovd rodem Kr{i- 
Jcovd zridüa die vänovaci listiny danev Praze 
dne 19. cervence 1888 nadaci na Öesko- 
slovanske obchodni ahademii v Praze 
venovavsi k üöelu tomu dva stdtni dluini 
üpisy po 1000 zl. 

Z ürokü tohoto nadaöniho jmeni 
md se dostdvati dvöma nemajetnym, 
pilnym a mravnym Sdküm Öesko- 
slovanski obchodni akademie v Praze 
roöni podpory po 50 zl,, aö-li maji 
rodiöe na venkovS a tudiz ii nich za- 
opatreni nepozivaji. 



Mezi uchazeöi o toto naddni 
maji vsak prednost : 

1. tiy kdo pochdzeji z potomstva 
Frantiska bimdcka, nakladatele a 
m aj itele kn iht i skurny v Praz e, a 
je ho manzelkfi Ludmily roz, Krizkove; 
2)0 711 ch 

2, ti, kdo pochdzeji z potomstva 
Josefa Krizka, safdre vc Zducho- 
vicich, a konecne, kdylnj nebylo zpu' 
sohileho z ad a tele z toho potomstva, 



3, zdci rozeni ve Zdnchov icich 
a V Kamyku n, Vita von. 

Pozitek nadacni trvd po cas 
studii na Öeskoslovanske ohchodni 
akademii v Praze. 

Dal§iho pozirdni podpory po- 
zhude: 

m 

a) kdo z jakekoli priciny studia 
svd na temz üstave pferusi, 

h) k d hy v nekterf t r id e n rohst d l 
s dohr fi m pro s p v c h e m , 



geborenen hri/ek. 

Josefa Ndprstek, geh, Kfizek, 
errichtete mittels der Widmungsurkunde de 
dato Prag den 19, Juli 1888 eine Stif- 
tung an der böhmisch-slavischen 
Handelsakademie in Prag, indem sie 
zu diesem Zwecke zwei Staatsschuldverschrei- 
hungen über je 1000 fl, widmete. 

Aus den Interessen dieses Stif- 
tungskapitales hahen zwei mittel- 
lose, fleißige und sittliche Schüler 
der höhmisch'Slavischen Handels- 
akademie, welche ihre Eltern am 
Lande hahen und daher hei ihnen 
nicht verpflegt werden können, eine 
jährliche Unterstützung von je 
50 fl. zu erhalten. 

Unter den liewerhern um diese 
Stiftung hahen jedoch den Vorzug: 

1. jene, welche aus der Nach- 
kommenschaft des Franz Simdcek, 
Ve rle g er s und B uchdr u c k c r e /- 
hesitzers in Prag, und dessen Gattin 
Ludmilla g e h. Kr i z ek sta m m e n ; 
nach diesen 

2. jene, welche aus der Naeh- 
kommenschaft des Josef Kfizek, 
S c h äffe rs in Zducho w itz, st am m e n 
und endlich, falls auch aus dieser 
Nachkommenschaft k e i n f ä h i g er 
Beive r her w ä r e, 

3. aus Zducho witz oder Kamnik 
a. M. gebürtige Schüler. 

Der Genuß dieser Stiftung ist 
auf die Dauer der Studien an der 
höhmisch - slavischen Handelsaka- 
demie heschränkt. 

Der Verlust der Stiftung hat 
ein zutrete n : 

a) falls der Stiftling aus irgend 
einer Ursache die Studien an 
der genannten Handelsakademie 
u n terhr ich t, 

h) falls er in einer Klasse keinen 
guten Studienerfolg nachweist, 
u n d 



245 Ludraila Simackova roz. KHzkovd. 



Ludmilla Simäöek geb. Knzek. 245 



c) hdo po vyrohu uöitelsJceho sboru 
feto podpory däle z apotr ehi 
nemd. 

Vypsdni konkursu stane sc 
shrze c, h, ceske mistodrzitelstvi, 
^ddosti, ktere se maji podati u redi- 
telstva Caskoslovanske obchodnt 
akademie, md prozkoumati uöitelsky 
shor tohoto nstavu a uöiniti ndvrh, 
komu z nchazeöü podporu ndelifi. 



Tento ndvrh fcditelstvo predlozi 
e, k. mistodrzitelstvi, ktere pozirdni 
podpory navrzenemn uchazecl tideli, 
shledd'li, ze neni uchazecn hodncj- 
sieh veho takovych, jimz hy die usta- 
n V eni nadae n ih o list u pr ed- n o st 
ndlezela. 



Jinnk mistodrzitelstvi ndvrh 
pfedlozeny vräti, ahy podal se novy. 



Vypldeeni podpory^ udelene md 
se diti redftelstvim Ceskoslovan- 
ske akademie obchodni ve stejnych 
Ihütdch mösiönich po ty mösice, 
po ktere trvd skolni rok. Za tim 
neelem md mistodrzitelstvi üroky 
z jistiny nadaöni v pololetnich Ihü- 
tdch vypldceti feditelstvu, ktere 
pak poeätkem kazdeho skolniho 
roku za rok prdve minuly podet 
predlozi. 



Pripadne interkaUire budte^ prirazefiy 
ke kapitdlu a pod iWok ulozeny. VMy po 
50 letech rozhodniz c. k. mistodriitelstvi, 
vyslysei^si ndvrhy neitelskeho sboru Cesko- 
slovanske obchodni akademie, maji-li se uititky 
teehto prebytkü ddle kapital isovatiy ci maji H 
se zvysiti podpory ndilene. 



Prislusny nadacni list hyl dne 30. rijna 
1889 c. k. mistodrzitelstvim v Praze vyho- 
toven. 

Ny ni v ykondv d se nadae e po 
rozumu nstanoveni nadacni listiny. 

Nadacni jmmi, jez spravuje c. k. misto- 
drlitelstvi v Praze, 6ini 6.300 K; z jeho ci- 
stelio vynosn ndili se dve podpory po 100 K 
roene. 



c) falls er nach dem Urteile des 
Lehrkörpers dieser Unter- 
stützung nicht bedarf. 
Den Konkurs behufs Verleihuny 
hat die k. k. Statthalterei auszu- 
schreiben. Die Gesuche, welche hei 
der Direktion der höhmisch-sl nvi- 
sehen Handelsakademie einzubrin- 
gen sind, hat der Lehrkörper dieser 
Anstalt zu prüfen und den Antrag 
zu stellen, welchem Bewerber diese 
Stiftung zu verleihen ist. 

Diesen Antrag hat die Direk- 
tion de r e r w ä hnt en An st alt de r 
Statthalterei vorzulegen, welche 
diese Stiftung dem vorgeschlagenen 
Bewerber verleiht, falls sie er- 
kennen sollte, daß keine würdigeren 
Kompetenten oder solche, denen 
stiftshrieflich ein Vor z ug sr ec h t 
gebührt, vorhanden sind. 

Im entgegengesetzten Falle hat 
die Statthalterei den Antrag zur 
Stellung eines neuen Vorschlages 
zurückzustellen. 

Die Stiftungsgebühr hat die 
Direktion der böhmisch-slavischen 
Handelsakademie in gleichen Mo- 
natsraten, und zwar während jener 
Monate, während welcher das Schul- 
jahr dauert, auszuzahlen. Zu diesem 
Zwecke hat die Statthalterei die 
Stiftungsgebühr in halbjährigen 
Baten der Direktion auszuzahlen, 
welche sodann am Anfange eines 
jeden Schuljahres fü r das v er- 
flossene Schuljahr Bechnung zu 
legen hat. 

Allfällige Interkalarien sind dem Stif- 
tungskapitale zuzuschlagen und fruchtbrin- 
gend anzulegen. Immer nach Ablauf von 
50 Jahren hat die Statthalterei nach Ein- 
holung des Antrages des Lehrkörpers der 
böhmisch- slavischen Akademie zu entscheiden, 
ob die Erträgnisse dieser Überschüsse noch 
weiterhin zu kapitalisieren sind, oder ob sie 
zur Erhöhung des Unterstützungsbetrages zu 
verwenden sind. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
30. Oktober 1889 von der k. k. Statthalterei 
in Prag verfaßt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbriefli- 
chen Bestimmung en persolviert. 

Das Stiftungsvermögen, welclies von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt 6.200 K, aus dessen Beinerträgnisse 
zwei Unterstützungen mit jährlichen 100 K 
dotiert werden. 



246 Ludmila Simftökova roz. KHikova. Ludinilla Simaöek geh, KK^ek. 246 

^2kolk^ypo j Venovaci listiiia. 

Kdyz sestfe me Lutlniile provdane Simackovu narodily se ditky, nejprve Jaroslav 
a po n6m Bohuslav, pojala jsem ümysl ukhidati pro ue z üspor svych podle sve moznosti, 
tak abych pro kazdebo jeden tisic zlatych uchranila, jez bych jim, az vzrostou, odevzdala, 
aby jich k dal§imu sveniu vzdel.uii doma öl v cizine uzily. 

Diky Prnzfetelnosti, ktera zehiiala poöinani memu, sesträdala jsem, kolik jsem si 
byla pfedsevzala, A^sak o me synovce neunavnou peci a p«hiosti rodiöü jejich tou merou 
jest postarano, ie pracujice po jich pfiklade dovedou posträdati öastku, kterou pro ne 
jsem byla shromäzdila. 

Dorozumevsi se tedy se svymi jmenovaiiymi synovci rozhodla jsem se, ze zalozim 
z nastfadane jistiny dvou tisic zlatych k uctem' pamatky sve sestry a matky jejich „N a d a n i 
Ludmily Simackove roz. Kfizkove" pfi Ceskoslovanske obchodni 
akademii v Praze, kterou oba jmenovani synovci navstevovali. 

Ku provedeni toho dala jsem sepsati osnovu listiny nadacni, zakoupila jsem dva 
üpisy Rakouske 57„ renty bfeznove ze dne 14. dubna 1881, c. 44.095 a 88.894 po 1000 zl. 
8 kupony od 1. zafi 1888 do 1. bfezna 1893 a talony a ulozila je do zdejäi c. k. zemske 
hlavni pokladny vedle dekretu veleslavneho c. k. mistodrzitelstvi ze dne 29. öervna 1888, 
c. 57.468, kterymz predlozenä osnova schvaleiia byla. 

flecene dva stätni üpisy zustanou ve scbran^ni a opatrovani zdej§i c. k. zemske 
hlavni pokladny, kteraz je vinkulovati da na jmeno „Nadace Ludmdy ^imackove rozene 
Kh'zkove". 

Z ürokfiy teto nadacni jistiny ma se dvema nemajetnym, pilnym 
a mravnym zaküm Ceskoslovanske obchodni akademie v Praze dostavati 
rocni podpory po 50 zl. Ale nechaf podporu tuto dostanou jeu zaci 
takovi, ktefi rodiöe sve na venkove maji, a u nich tudiz zaopatreni ne- 
pouzivaji, ponevadz ti, kdoz u rodicü bydleti mohou, mnohem snaze 
studia svoje vykonaji. 

Pfi tom m^jtez mezi uchazeci pfednost, acli jinak jsou pilni 

a mravni: 

1. ti, kdo pochazeji z potomstva FrantiSka Simacka, nakladatele a majetnika knih- 
tiskarny v Praze, dne 5. kvetna 1885 zemfeleho, a manzelky jeho Ludmily roz. Knzkove, 
dne 4. cervence 1879 zemfele, a po nich 

2. ti, kdo pochazeji z potomstva Josefa Kfizka, §afafe ve Zduchovicich okr. Pfi- 
bramskeho, jenz zemfel dne 22. ledna 1864 a konecne, kdyby z potomstva toho nebylo 
zadatele spüsobileho, 

0. rodaci ze Zduchovic a z Kamyka nad Vltavou. 

Pozivani podpory takove propüjci se na celou dobu studii na 
('osküslovanske obchodni akademii v Prazo. 
Dalsiho pozivani podpory pozbude: 

1. kdo z jakekoli pficiny studia sva na temz üstave pfetrhl, 

2. kdo by v nektere tfide neobstal s dobrym prosp6chem, 

:i. kdo po vyroku ucitelskeho sboru podpory te diUe zaj)otfebi ncmii. 
IJdileni podpory z nadäni tohoto ma se diti postupera näsledujicim : 
Vypsiini konkursu stane se skrze c. k. ceske mistodrzitelstvi. 

J^adosti podati se maji u feditelstva Ceskoslovanske obchodni akademie v Praze. 

y^adosti podane prozkoumä sbor ucitelsky Ceskoslovanske obchodni akademie 
a ucini navrh, komu z uchazecüv podporu udeliti. Navrh tento pfedlozi fedi- 
telstvo c. k. mistodrzitelstvu, kterez udeli pozivani podpory zaku navrzenemu. 
shledä-li, ze neni uchazecü hodnejsich nebo takovych, jimz by vedle hofejsich ustanoveni 
pfednost nalezela, a jinak navräti navrh pfedlozeny, aby podal se novy. 

Vyplaceni podpory udelene diti se ma feditelstvem Ceskoslo- 
vanske akademie obchodni ve stejnych Ihütach mesicnich po ty mesice, 
jx) ktcre trva skolni rok. 

K tomu ci'li c. k. mistodrzitelstvo ürokv z jistiny nadacni veditelstvu Ceskoslovanske 
obchodni akademie pololetne vyplaceti da, a feditelstvo pocatkem kazdeho roku skohiiho 
za rok prave minuly c. k. mistodrzitelstvu zi)ravu a ürot pfedlozi. 



V V 

247 liudmila Simackova roz. Kfizkovä. Ludrailla Siniäcük geb. KHzek. 247 

Co z ürokü jistiuy nadaciii iiebylo spotrebovano, budiz k jistine pfi- 
dauo a uzitecne spravovano. Vzdy po padesati letech rozhoduiz c. k. mistodriitelstvo, 
vyslysevsi navrhy sboru ucitelskeho Ceskoslovanske obchodui akademie, maji-li se uzitky 
techto pfebytkü dale k jistine ukladati ci maji-li se zvysiti podpory udilene. 

Ceskoslovanske akademii obchodni ncsnii se toto nadäni nikdy a pod ^adnou vy- 
minkou odniti. Edyby akademie jmenovana se zruäila^ mä se nadäni toto dostati jine 
podobne §kole ceske v Praze. 

Poplatky a vydaje se zh'zenim nadani tohoto spojene zapravim sama. 

P(»roucim toto nadäni ochrane Prozfetelnosti, aby vzdy bylo k uzitku näroda cesko- 
slovanskebo. 

Vsem, kdo pro ne starost a i)räci nejakou na se vezmou, vzdäväm sve diky 
nejvroucnejSi. 

V Praze, dne 19. cerveuce 1888. 

Joscfa Näprstkovä rodcm Kfizkovä mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Traze. Original bei der k. k. Statthalterei iu Prag. 



II. 

C^Ä.^'') Nadacni listina. 

Paui Josefa Näprstkovä, rodem Kfizkovä. zfidila. die venovaci listiny 
dane v Praze, dne 19. cervence 1888 nadaci pro studujici na Ceskoslovanske akadeuni 
obcbodni näsledujicimi slovy: 

„Venovaci listina. 

Kdyz sestfe me provdane Simäckove narodily se ditky, nejprve Jaroslav a po nem 
Dohuslav, pojala jsem ümysl, ukladati pro ne z üspor svycb podle sve moznosti, tak 
abych pro kazdeho jeden tisic zlatycb uschränila, jei bych jim, B,i vzrostou, odevzdala, 
aby jich k dal§imu svemu vzdeläni doma £i v cizine uhly. 

Diky Prozfetelnosti, kterä zebnala poöinäni memu, sestfädala jsem, kolik jsem si 
byla pfedsevzala. Av§ak o me synovce neunavnou peöi a pilnosti rodißü jejich tou m^rou 
jest postaräno, ie pracujice po jich pfiklade dovedou posträdati cästku, kterou pro ne 
jsem byla shromäzdila. DorozumövSi se tedy se svymi jmenovanymi synovei, rozhodla jsem 
se, ze zalozim z nastfädane jistiny dvou tisic zlatych k uctöni pamätky sve sestry 
a mntky jejich „Nadäni Ludmily §imäckove roz. Kfizkove" pfi Ceskoslo- 
vanske obchodni akademii v Praze, kterou oba jmenovani synovei navstövovali. 

Ku provedeni toho dala jsem sepsati osnovu listiny nadacoi, zakoupila jsem dva 
upisy Rakouske 57o renty bfeznove ze dne 14. dubna 1881, ö. 44.095 a 88.894 po 1000 zl. 
8 kupony od 1. zäfi 1888 do 1. bfezna 1893 a talony a ulozila je do zdejsi c. k. zemske 
hlavni pokladny vedle dekretu veleslavneho c. k. mistodrzitelstvi ze dne 29. cervna 1888, 
c. 57.468, kterymz pfedlozcnä osnova schvälena byla. 

feecene dva stätni üpisy zustanou ve schräneni a opatroväni zdejsi c. k. zemske 
hlavni pokladny, kteräz je vinkulovati da na jmeno: „Nadace Ludmily bimäckove rozene 
Kfizkove.« 

Z ürokü teto nadacni jistiny mä se dvema nemajetnym pilnyni 
a mravnym zäküm Ceskoslovanske obchodni akademie v Praze dostati 
roöni podpory po 50 zl. Ale nechaf p'»dporu tuto dostanou Jen Ääci 
takovi, ktefi rodice sve na venkove maji a u nich tudiz zaopatfeni ne- 
pozivaji, ponevadz ti, kdoz u rodiöü bydleti mohou, mnohem snäze 
studia svoje vykonävaji. Pfi tom mejtez mezi uchazeci pfednost, acli 
jinakjsou pilni a mravni: 



24s Lufbuila SimaOkuva ruz. Knikova. Ludmilla ^^imacvk geb. Krizek. 248 

V 

1. ti kdo pochazeji z potoinstra Frantiska Simacka. nakladatele 
a uiajetnika koilitiskarny v Praze. dnc 5. kyetna 1885 zemfeleho a inau- 
zelkyjeho Ludmily roz. Kfii^koye, dne 4. derTence 1879 zemfele, apo nich 

2. ti kdo pochazeji z potomstva Josefa Efizka. safafe ye Zducho- 
vicicb okr. Pribramskeho, jen^. zemfel dne 22. ledna 1864, a konecne, 
kdyby z potomstva toho nebylo zadatele spüsobileho, 

3. rodaci ze Zduchoyic a z Kamyka nad VltaTou. 

Poziyani podpory takoye prop&jöisena celou dobu studii ua Cesko- 
slovanske obchodni akademii y Praze. 
Dal§ibo poziyani podpory pozbude: 

1. kdo z jakekoli pficiny studia sva na temz üstavu pfetrbl, 

2. kdo by y nektere tfide neobstäl s dobryiu prosp^chem, 

3. kdo po yyroku ucitelskeüo sbom podpory te däle zapotrebi nema. 

Udileni podpory z nadäni toboto ma se diti postupem uasledujioim : 

Vypsani konkursu stane se skrze c. k. mistodrzitelstyo. 2adosti podati se 
roaji u feditelstva Ceskosloyanske obchodni akademie y Praze. 

Zädosti podane prozkouma sbor uöitelsky Ceskosloyanske obchodai akademie 
a ucini nayrh. komu z uchazecuy podporu udöliti. Nayrh tento pfedlozi redi- 
telstvo c. k. mistodrzitelsty u, kterez udöli pozi'yänf podpory zaku nayrzen<^mu, 
shleda-li, ze neni uchazecüv hodDej§ich nebo takovych, jimz by vedle hofejsich ustano- 
veni pfednost nälezela, a jinak nayräti nävrh pfedlozeny, aby podal se novy. 

Vypläceni podpory udelene diti se ma feditelstvem Ceskosloyanske akademie 
obchodni ye stejnych Ihütäch mesicnich po ty mesice, po ktere trya skoini rok. K tomu 
cili c. k. mistodrzitelstvo üroky z jistiny nadaöui feditelstyu Ceskosloyanske obchodni 
akademie pololetn6 yypläceti da, a reditelstvo poöatkem kazdeho roku skolniho za rok 
prave minuly c. k. mistodrzitelstyu zpräyu a üöet pfedlozi. 

Co z ürokü jistiny nadacni nebylo spotf eboyano, bude k jistine pfidaiio 
a uzitecne sprayoväno. Vzdy po padesäti letech rozhodniz c. k. mistodrzitelstvo, vysly- 
§ey§i näyrhy sboru ucitelskebo Ceskosloyanske obchodni akademie, maji-li se uzitky techto 
pfebytkü dale k jistine uklädati, öi maji-li se zvy§iti podpory udilene. 

Ceskosloyanske akademii obchodni nesmi se toto nadäni nikdy a pod zudnou yy- 
minkou odniti. 

Kdyby akademie jmenoyana se zruäila, ma se nadäni toto dostati jine podobne §k()Ic 
teske y Praze. 

Poplatky a vydaje se zfizenim nadäni tohoto spojcne zaprayim sama. 

Porouöim toto nadäni ochranö Prozfetelnosti, aby yzdy bylo k uzitku näroda cesko- 
sloyanskeho. 

VSem, kdo pro ne starost a präci nSjakou na se yezmou, vzdäyära sve diky 
nejyroucnejsi. 

V Praze, dne 19. öervence 1888. 

Josefa Naprstkovä rodem Kfizkovä mp. 

Statni dluzni üpisy Kakouske 57o renty ze dne 14. dubna 1881, ö. 88.894 a 44.095 
)^o 1.000 zl. R, c. 8 kupony od 1. zäfi 1888 pocmaje a talony byly od J. U. Dra Josefa 
Sobicky, advokäta v Praze, noe pi Josefy Naprstkove podänim de praes. 8. kvetna 1888, 
c. 41.427, u c. k. mistodriitelstvi pfedlozeny, c. k. zemskou hlayni pokladnou y Praze 
piijaty a pod eis. dep. 414 uschoyäny. Za tyto dva statni dluzni üpisy byl za pfidnou 
vinkuloyäni c. k. pokladnou stätnich dluhü yydän noyy statni dluzni üpis c. k. Rakouske 
5% renty, jenz nese datum: 

Viden, dne 1. bfezna 1889 öislo 6993, zni na 2.000 zl. R. c. na jmeno: „Nadäni 
Ludmily Simäßkove, rozene Kfizkove", fädne vinkuloyän jest a u schoyäni c. k. zemske 
lilavni pokladny v Praze se nachäzi. 

Jelikoz tinito zpüsobeui jmeni nadacni die stävajicich pfedpisü zjisteno, do c. k. 
hlavni pokladny zemske v Praze ulozeno a pfijato bylo a pozitky, jichz ku splneni ucelu 
uadaC'niho uzivati Ize, poskytuje, toz c. k. mistodrzitelstvi toto nadäni pfijimä, o sprayoyäni 
teto nadace podle stäyajicich pfedpisü pe^i miti a nad tim bditi bude, aby pocinaje 
rokem 1889 rocni pozitky z jmeni nadacniho vypaJajici, jez nyni 100 zl. R. c. obuäseji, 



249 liudmila Simackova roz. Kfizkuvä. Ludmil a Siinavek geb. Kfizek« 249 

feditelstvu Ceskoslovauske obcbodni akademie pololetne k tomu cili byly vydany, aby 
vyplaceny byly tem k uzivaui jicb opräynenym, kteryjn die podmiuek nadatelkou usta- 
novenych cestou konkursu nadäni toto propüjceno bude. 

Poplatky a vydaje se zfizenim nadani tohoto spojene zapravila nadatelka ze sveho; 
vydaje se spravovanim die pfedpisü stavajicich spojene zapravi se z pfijmü jmeni na- 
daöniho, zbyvajicfcb z plneho rocniho vynosu urokovebo po srazce onoho obnosu, ktery 
osobam k poziväni nadace opravnenym a povolanym die nadaöni teto listiny vyplacen 
byti raa. 

Spolupodepsane reditelstvo akademie obchodni Ceskoslovanske v Praze prohlasuje 
tfmto jmenem svym a na zaklade usneseni sboru professorskeho akademie teto, ucine- 
nebo V poradach odbyvanych dne 17. ünora 1888 a dne 1. bfezna 1888, take jmenem 
sboru toho, ze feditelstvi i sbor professorsky pf ijimaji vsecka pniva 1 vsecky povinnosti, 
jezto Jim zakladatelka pani Josefa Kfizkova-NaprstkovA prirkla i ulozila zrizovaci listinou 
dt. 19. cervence 1888 tykajici se „Nadani Ludmily Simackove, rozene Krizkove", pozii- 
stävajiciho v rocni podpofe po 50 zl. (padesati zl.itych) R. c. dvema zaküm akademie 
jmenovane, a ze die sveho nejlepSiho vedomi a svedomi präva ta i povinnosti tyto 
vykonavati a plniti chteji a budou. 

Dukazem toho byly tri stejnopisy teto uaHacni listiny yyhotoveny a podepsany, 
z nichz jeden u c. k. mistodrzitelstvi v Praze, druhy u feditelstva Ceskoslovanske obchodni 
akademie v Praze a tfeti u zakladatelky teto nadace Josefy Naprstkove rodem Kfizkove 
uschovan byti ma. 

V Praze, dne 30. fijna 1889. 

Emanuel Tonn er mp., 

reditel akademie obchodni Öeskoslovanskä. 

V Praze, dne 15. dubna 1890. 

Za mistodrzitele: 

(L. St.) Friedl mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag: 



-<•*- 



XI. 



32 



250 Teplitz«r Kaiier-Jabiiäum»ftiftong. 



Tcplicke cisanke nadioi jobilejiii. 250 



1888 

August 25. srpna. 



Kaiser -Jubiläumsstiftuiig für israeli- 
tische StudeateD des Teplitxer Real- 

gymaasiums. 

Anlaßlich des 40jährigen Regierunffs- 
Jubiläums Seiner k, u. k. Apostolischen Maje- 
stät des Kaisers Franz Josef I. hat die 
Generalversammlung der israeli- 
tischen Beerdigungshrüder Schaft 
in Teplitz beschlossen, zur Errich- 
tung einer Stiftung für israeli- 
tische Studenten des Teplitzer Real- 
gymnasiums ein Kapital von 500 fl. 
in österreichischen Staatspapieren 
zu widmen. 

Dieser Stiftungsfond soll erweiterungs- 
fähig sein und kann teils durch die wegefi 
Mangels an geeigneten Bewerbertl nicht ver- 
wendeten Interessen, andererseits durch milde 
Spenden vergrößert tverden. 

Die Verwaltung der Stiftung 
besorgt der jeweilige Vorstand der 
israelitischen Beerdigungsbrüder- 
schaft in Teplitz. 

Das jährliche Zinsenerträgnis 
ist in der Weise zu verwenden, daß 
der Vorstand der israelitischen 
Beerdigungsbrüderschaft in Teplitz 
alljährlich am ü, Dezember den 
Z i n s euer trag einem notleide n d c n 
jüdischen Studierenden des Teplitzer 
K ommnnal g y m n a s i u m .s\ d e s s e n 
Eltern der Teplitzer Kultusgc- 
m e i nde als Mitg lieder o d e r Genossen 
angehören oder angehört haben, nach 
Anhörung des jeweiligen T eplitzer 
Rabbiners oder eventuell des die 
Stelle desselben vertretenden Funk- 
tionärs verleiht. 

Zu diesem Behufe hat der Vor- 
stand der israelitischen Beerdi- 
gungsbrüderschaft in Teplitz nll- 
j ä hrlich s p ä testen s i m L n u fe d e s 
Monates November den Konkurs 



iimski aadaaj jabilejiii pro zidovsiir 

stadujici Teplickeiio reälneiio 

gymaasia. 

U pfilezitosti 40leteho jubilea paHOvani 
Jeho 6*. a k. A})ost6lskeho Veliienstrn cisare 
Frantiska Josef a I. usncsla sc ralna 
hromada zidovskeho pohfebuiho 
bratrstva v Teplici, aby vi?novdn 
byl na zfizeni nadace pro iidorske 
studujici Teplickcho redlneho gym- 
nasia kapital 500 zL v Rakouskych 
stdtnich papirech. 



Tento twdacnl fojid md byti zpusobilym 
k rozmozeni a mäSe byti zvetäen jednak nroky 
pro nedostatek vhodnych achasfeiü neupoire- 
benymi, jednak milodary. 

Spruen nadace obstarävd pred- 
seda zidovskeho pohrebniho bratr- 
stva V Teplici, 

Rocnich ürokä budis timzpuso- 
bem uzito, Se predseda iidovskeho 
pohf ebniho bratrstva v Teplici 
kazdorocne dne 2. prosin ce p ropüjii 
iiroky ty nuznemu zidovskemu stu- 
dujicima Teplickcho obecniho gym- 
nasia, jehoz rodice Teplickc nnho- 
£enske obci jako pfislusnici nein» 
spoleönici ndleieji nebo fiale^eli, 
a sice vyslysev toho ktereho Tepli- 
ckcho rabina nebo po pfipad^ fnnk- 
ciondfe jeho misto zastdvajiciho. 



Z a tim ücelem md predseda 
zidovskeho pohrebniho bratrstva 

V Teplici kaidoroön 6 nejdele 

V m e Si e i listopadn kon k h r s v y- 
p s at i a to sc postaratiy ahy 



251 Teplitzer Kaiser- Jubiläumsstiltung. 



Teplicke cisafskö nad&ni jabilejui. 251 



auszuschreiben und dafür Sorge zu 
tragen^ daß die Verleihung dieser 
Stiftung rechtzeitig am 2, Dezember 
erfolgen könne. 

Die Anhörung des Teplitzer 
Rabbiners oder dessen Stellver- 
treters ist lediglich informativer 
Natur, Das Verleihungsrecht steht 
dem Vorstande der gedachten Be- 
e rd ig ungsb rüder seh aft allein zu. 

Wird in einem Jahre diese Stiftung 
mangels tauglicher Bewerbet' nicht verliehen, 
so ist das nichtverwendete Stiftungserträgnis 
dem Stiftungskapitale zuzuschlagen und zur 
Vermehrung des Stiftungsfondes zu ver- 
wenden. 

Sollte im Laufe der Zeit das jährliche 
Zinsenerträgnis die Höhe von 40 fl, Ö. W, 
erreichen, so steht dem Vorstande frei, 
wenn er es für erforderlich hält, das Er- 
trägnis auch zwei tauglicheyi Kandidaien^ 
u, zw, zu gleichen Teilen, zu vet leihen. 

Bei eventuell in der Folge eintretender 
weiterer Vergrlißerung des Stiftungsfondes 
ist es dem Vorstande gestattet, auch mehr 
als zwei Kandidaten zu beteilen, jedoch mit 
der Beschränkung, daß ein Stiftungswerber 
nie weniger ah 20 fl, Ö, W, erhalten darf. 

Bei einer etwaigen Auflösung der israel, 
Beerdigungsbrüderschaft hat die Repräsentanz 
der Teplitzer israel. Kultusgemeinde entweder 
bis zur Bildung eines neuen Vereines oder, 
falls dies nicht geschehen sollte, fortdauernd 
diese Stiftung zu verwalten und zu persoU 
vieren. 

Über diese Stiftung wurde untenn 15, 
Dezember 1892 der Stiftsbrief ausgefertigt 
und unterm 9, Noventber 1893 von der 
k, k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Anläßlich der Feier des öOjähri- 
gen Regierungsjubiläums Sr, Maje- 
stät des Kaisers Franz Josef I, hat 
der V orstand der israelitischen 
Kultusgemeinde in Teplitz mit Beschluß 
vom 16. November 1898 einen Betrag 
von 1,000 K aus Kultusgemeinde- 
mittein zu dem Zwecke gewidmet, 
daß mit diesem Kapitale als Stif- 
tungskapital eine Zustiftung zu 
der anläßlich des vierzigjährigen 
Regierungsjubiläums Sr, Majestät 
des Kaisers Franz Josef L von der 
israel. Beerdigungbrüderschaft in 
Teplitz errichteten Stiftung für 
israelitische Studenten des Teplitzer 
Realgymnasiums errichtet werde. 

XI. 



p ropüj öeni teto nadace v das, t. j. 
dne 2, prosince, stdti se mohlo. 



Vyslechnuti Teplickeho rabina 
nebo jeho zästupc e je st toliko 
informativniho räzu. Prävo pro- 
püjöovaci pfisluäi pfedsednictvu 
zmineneho pohrebniho bratrstva 
samojedinem u. 

NepropüjH-li se tato nadace pro nedo- 
statek zpüsobilych uchazeötl, md se nepouzity 
nadaöni vynos k nadaönimu kapitdlu pH- 
raziti a obrdtiti na zvitSeni fmdaÖniho fondu. 



Kdyhy b^hem öasu roöni vynos dosdhl 
vyse 40 zl. Rak, eis,, müie pfedstavenstvo^ 
shledd'li to za potfehne, vynos ten takS dv6ma 
zpüsobilym kandiddtüm, a sice rovnym dilem 
propüjöiti, 

Kdyby se nadaöni fond v budoucnosti 
snad jestS zväSil, jest x)fedstavenstvu dovo- 
leno i vice nei dva kandiddty podöliti s tim 
v^ak omezenim, ze uchazeö nemd obdrieti 
nikdy mene nei 20 zl. Rak. 6is. 

Kdyby snad iidovske pohfebni bratrstvo 
bylo rozpu^^täno, md zastupitelstvo TeplicM 
iidovske obce ndhoienske bud az do zrizeni 
noviho spolku nebo, kdyl>y se tak nestalo, 
na dule tuto nadaci spravovati a udSlovati. 



teto nadaci byl dne 15. prosince 1892 
nadaöni list sepsdn a dne 9, listopadu 1893 
c. k, mistodriitelstvim v Praze xwtvrzen, 

U prileiitosti oslavy SOleteho 
jubilea panovdni Jeho Veliöenstva 
cisare FrantiSka Josef a I. vinovalo 
pfedstavenstvo iidovske obce ndbo- 
ienske v Teplici na zdkladä usneseni 
ze dne 16, listopadu 1898 sumu 1,000 K 
z prostfedkü svych k tomu üöelu, 
aby timto kapitalem jako nadaöni 
jistinou byla rozmnoiena nadace 
pro iidovske studujici Teplickeho 
redlneho gymnasia zrizenä u pfi- 
leiitosti dOleteho jubilea panovdni 
Jeho V el i öenstv a cisare Fran- 
tiska Josefa I. iidovskym po- 
hrebnim bratrstvem v Teplici. 



82* 



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258 Teplitzer Kaiser- Jubiläumsstiftung. Teplicke ciearskö nadaiif jubiiejnl. 253 

Gegenwärtige 

von Seite des Vorstandes : Von Seite der Vereinsmitglieder : 

S. Fürth, die auf dem Präsenzbogen verzeichneten 

Vorsteher. Mitglieder. 

Moriz Dasch, senior. 

Hermann Bloch. 

Moriz Steiner. 

Dr. Julius Gla>ssner. 

Simon Taus s ig. 

Julius Otto. 

Ludwig Adler. 

Den Vorsitz führte H. S. Fürth als Vorsteher ; nachdem derselbe constatiert hatte, 
dass die Generalversammlung beschlussfähig sei, erklärte derselbe die Sitzung um 
•V, 9 Uhr abends für eröffnet und ertheilte zum I. Programmpunkte, dem Antrage 
des Vorstandes „Die Haupt-Generalversammlung wolle beschliessen, die israelitische 
Beerdigungsbrüderschaft in Teplitz leiste zum Baue eiiier Sprechhalle am Teplitzer 
israelitischen Friedhofe einen Beitrag von einem Diittheile der Baukosten, jedoch nur 
l)is zum Höchstbetrage von 500 fl. Ö. W.** dem Referenten Herrn Dr. Glsessner das Wort. 

Derselbe begründet ausführlich diesen Antrag, worauf die Debatte über denselben 
seitens des Herrn Vorsitzenden eröffnet wurde. 

Herr Cultusgemeindevorsteher Pick befürwortete den Antrag unter Hinweis auf die 
bereits von der Cultusgemeinde diesfalls eingeleiteten Schritte. 

Herr B. S. Fischer wendete sich gegen den Antrag mit dem, dass das bestehende 
Häuschen, wenn es erweitert würde, zu dem angestrebten Zwecke genügen würde. Für 
den Antrag sprach weiters H. Moriz Steiner, worauf nach Schluss der Debatte und 
nach dem Schlussworte des Referenten der Antrag des Vorstandes nahezu einstimmig 
angenommen worden ist. 

Zum n. Programmspunkte „Die hohe Generalversammlung wolle beschliessen „die 
israelitische Beerdigungsbrüderschaft inTeplitz widmet anlässlich des 
40jährigen Regierungsjubiläums Sr.Majestät des Kaisers Franz Josef I. 
eine Summe von 500 fl. Ö. W., sage: fünfhundert Gulden Ö. W., Rente 
nominal aus dem Vereinsvermögen zu einer immerwährenden Stiftung, 
deren Erträgnis alljährlich am 2. December einem bedürftigen 
jüdischen Studierenden des Teplitzer Comraunalrealgymnasiums, 
dessen Eiternder Teplitzer israelitischen Cultusgemeinde als Mit- 
glieder oder Genossen angehören oder angehört haben, von dem 
Vorstände der israelitischen Beerdigungsbrüderschaft in Teplitz nach 
Anhörung Sr. Ehr würden desjeweiligenTeplitzer Rabbiners verliehen 
wird" ertheilt der Vorsitzende dem Referenten Herrn Dr. Glaessner das Wort. 

Nach ausführlicher Begründung dieses Antrages seitens des Referenten, welcher 
erörterte, dass dieser Antrag insbesondere auch dem § 2. b. der Statuten entspricht, 
wurde die Debatte über denselben eröffnet. 

Sämmtliche Redner sprechen sich in beredten Worten im Principe für diesen 
Antrag aus. 

H. Cultusgemeindevorsteher Pick beantragt unter Begründung, das Stiftungser- 
trägnis einem Teplitzer Gewerbsmann jüdischer Confession zu gewähren. 

H. Leopold Samel befüi'wortet in sehr eindringlicher Weise den Antrag des 
Vorstandes. 

H. B. S. Fischer ist für den Antrag des H. Cultusgemeindevorstehers Pick. 

H. R. Hammerschlag wäre dafür, dass die sämmtlichen jüdischen Vereine in 
Teplitz gemeinsam vorgehen, um eine grossartigere Stiftung ins Leben zu rufen. 

Die H. Karpeles und Moriz Taussig sprechen für den Antrag des Herrn Cultus- 
gemeindevorsteher Pick. H. Samel spricht gegen diesen Antrag, ebenso H. M. Dasch. 

Herr Moriz Steiner befürwortet in ausführlicher Weise den Antrag des Vorstandes. 
Herr Eckstein beantragt das Erträgnis der Stiftung einem Hochschüler analog zuzuwenden. 



254 TepHtzer Kaiser- Jubilftumsstiftung. Teplicke cisafske naddni jubUejni. 254 

Über Antrag des H. Sainel wird Schluss der Debatte angenommen, und befiirwoitet 
der Referent Dr. Glaessner in seinem Schlussworte, indem er sich gegen die anderen 
Anträge ausspricht, den Antrag des Vorstandes und empfiehlt die einstimmige Annahme 
desselben und stellt noch den Zusatzantrag „dass, im Falle in einem oder dem anderen 
Jahre ein tauglicher Stiftungscandidat nicht vorhanden sein sollte, das Zinsenerträgnis 
zum Stiftungscapitale, welches sohin erweiterungsfaliig ist, hinzuzuschlagen ist, den 
Stiftungsfond zu vermehren hat, sohin gleichfalls zum Zwecke der Vergrösserung des 
zu vertheilenden Zinsenerträgnisses fruchtbringend anzulegen ist* und weiters. dass dem 
Vorstande im Hbrigen zur Gänze überlassen wird, die näheren Modalitäten der Stiftung 
festzustellen. 

Hierauf schreitet der Vorsitzende zur Abstimmung über den Antrag' des Vorstandes 
mit diesem Zusatzantrage des Referenten. 

Nachdem ein Antrag auf namentliche Abstimmung abgelehnt worden war, wurde 
der Antrag des Vorstandes mit dem Zusatzantrage des Referenten Dr. Julius GIsessner 
nahezu einstimmig angenommen, in Folge dessen die Abstimmung über die anderen 
Anträge entfiel. 

Hierauf wurde die Sitzung geschlossen und das Protokoll gefertigt. 
Simon Taussig mp, S. Fürth mp., 

Schrift iührer. als Vorsitzender. 

Philipp Nölker mp. M. Da seh mp. 

Adolf Rothenstein mp. 
Simon Epstein mp. 
Moriz Langer mp. 

Dem Originals liftsbrief vom 15. DeceniUer Püvodniiuu nadacnimu listu ze dne 

1892 angeheftete einfache Abschrift boi der 15. prosince 1892 pHpojeny jednoducby opis 
k. k. Statthalterei in Prag. u c. k. raistodriitelstvi v Praze. 



Stempelfrei nach dem Gesetze vom IG. Feber 1888, Nr. 24 R.-G.-Bl. 

Stiftsbrief. 

§ 1. 

Die israelitische Beerdigungsbrüderschaft in Teplitz begründet 
hiemit zur Feier des 4 0.jährigeu Regierungsjubiläums Sr. Majestät des 
Kaisers Franz Josef I. im Grunde des Beschlusses der Generalversammlung 
vom 25. August 1888 die nachfolgende Stiftung unter dem Namen „Stiftung zum Teplitzer 
Real-Gymnasium für israelitische Studenten" durch Widmung der auf den Namen der 
Stiftung vinculierten Staatsobligationen ddto. 1. Juli 1868 Nr. 700 255, 680.766, 675.265, 
604.479, 583.699 Silberrente im Nominalwerte von 500 fl. Ö. W., sage: fünfhundert Gulden 
Osterr. Währung. 

§ 2. 

Der im § 1 bestimmte Stiftungsfond ist erweiterungsfähig, so dass derselbe einer- 
seits durch die eventuelle im § 5 vorgeschriebene Nichtertheilung des Zinsenerträgnisses, 
andererseits durcli milde dem FoU'lo der Stiftung jeweilig zu widmende wie immer ge- 
artete Beiträge vermehrt wird. 



255 Toiilitzcr Kaiser-Jubiläumssüftung. Tcplicko cisarsko nadaiii jubilejni. 255 

§ 3. 

Die Verwaltung der Stiftung wird von dem jeweiligen Vorstande 
der israelitischen Beerdiguugsbrüderschaft in Teplitz geführt- 

§*• 

Das jährliche Zinsenerträgnis von dem Stift ungscapitale ist vom 
Jahre 1889 nb in der Weise zu verwenden, dass der Vorstand der israelitischen 
Beerdigungsbrüderschaft in Teplit/ am 2. December eines jeden Jahres, beginnend vom 
Jahre 1889 ab, den Zinsenertrag einem nothleidenden jüdischen Studierenilen des Teplitzer 
Communalgyranasium«, dessen Eltern der Teplitzer Cultusgemeinde als Mitglieder oder 
Genossen angehören oder angehört haben, nach Anhörung Sr. Ehrwürden des jeweiligen 
Teplitzer Rabbiners oder eventuell des die Stelle desselben vertretenden Functionärs je 
für ein Jahr verleiht ; zu diesem Behufe hat der Vorstand der israelitischen Beerdigungs- 
brüderschaft in Teplitz alljährlich spätestens im Laufe des Monates November zum 
Beliufe der Verleihung der Stiftung durch die ortsübliche Verlautbarung dvn Concurs 
auszuschreiben und dafür Sorge zu tragen, dass die Verleihung des Stiftungserträgnisses 
rechtzeitig am 2. December erfolgen könne ; die Anhörung Sr. Ehrwürden des jeweiligen 
Teplitzer Rabbiners oder dessen Stellvertreters ist lediglich informativer Natur, und hat 
der Vorstand allein das Verleihungsrecht. Die Bewerber haben ihrem Gesuche beizu- 
schliessen : a) das Geburts/.eugnis. b) das letzte Semestralzeugnis, eventuell die Be- 
scheinigung des Gymnasialdirektorates, dass der Bewerber dem Tepliizer Realgymnasium 
als ordentlicher Schüler angehört, c) die Bescheinigung, dass die Eltern des Bewerbers 
der Teplitzer israelitischen Cultusgemeinde als Mitglieder oder Genossen angehören oder 
angehört haben. 

§ 5. 

Findet der Vorstand in dem einen oder anderen Verleihungsjahre keinen tauglichen 
Candidaten für das Stiftungserträgnis, so wird dasselbe zu dem Stiftungscapitale hinzu- 
geschlagen, hat den Stiftungsfond zu vermehren, ist vom Vorstande zur Vergrösserung 
des Zinseneiiirägnisses fruchtbringend anzulegen und in der Folge zugleich mit dem 
Zinsenerträgnis von dem ursprünglichen Stiftungsfonde an den geeignet befundenen 
Bewerber zu vertheilen. Die diesbezüglichen Beschlüsse hat der Gesaramtvorstand des 
Vereines (§ 40 ad 1 und 2) der Statuten im Sinne des § 45 zu fassen. 

§ 6. 

Da der Stiftungsfond erweiterungsfähig ist, so sind alle wie immer gearteten der 
Stiftung zu widmeuden Beträge anzunehmen, zur Vergrösserung des Stiftungsfondes zu 
verwenden, und ist mit denselben im Sinne des § 5 zu verfahren, so zwar, dass immer 
nur das Zinsenerträgnis von diesen gewidmeten Beträgen zu vertheilen kommt. 

§7. 

Sollte das Zinsenerträgnis des im Grunde der §§ 5 und 6 erweiterten Stiftungs- 
fondes in der Folge pro Jahr die Summe von 40 fl. Ö. W , sage : vierzig Gulden österr. 
Währung, erreichen oder übersteigen, so steht es dem Vorstande frei und ist es dem- 
selben, wenn er es für erforderlich hält, gestattet, das Erträgnis auch zwei tauglichen 
Candidaten, und zwar zu gleichen Theilen, unter Beobachtung des § 4 zu verleihen ; bei 
eventuell in der Folge eintretender weiterer Vergrösserung des Stiftungsfondes ist dem 
Vorstande gestattet, auch mehr als zwei Candidaten das Zinsenerträgnis zuzutheilen, 
jedoch unter der Beschränkung, dass ein Stiftungsbewerber nie weniger als die Zinsen- 
summe Yoii 20 fl. 0. W. erhalten darf. 

§ 8. 

Der Vorstand der israelitischen Beerdigungsbrüderschaft in Teplitz hat über die 
Verwaltung der Stiftung ein Stiftungsbuch zu führen und alljährlich der Generalver- 



256 Teplitzer Kaiser- Jubiläuiiisstiftung. Teplicke cisar^ke naddDi jubilejuf. 25') 

Sammlung über den Stand der Stiftung und über die Verwendung dos Stiftungserträguis«s 
im abgelaufeneu Jahre zur Kenntnisnahme Bericht zu erstatten. 

§ 9. 

Bei einer etwaigen Auflösung der israelitischen Beerdigungsbrüderschaft wird im 
Sinne des § 61 der Vereinsstatuten die Repräsentanz der Teplitzer israelitischen Cultus- 
gemeinde entweder bis zur Bildung eines neuen Vereines oder, falls dies nach den Be- 
stimmungen des § 61 der Statuten nicht geschehen sollte, fortdauernd diese Stiftung 
auf Grund der Bestimmungen dieser Widmungsurkunde zu verwalten haben. 

Das nach den bestehenden gesetzlichen Vorschriiten den löblichen k. k. politischen 
Behörden zustehende Auf^ichtsrecht bleibt selbstverständlich unberührt. 

§ 10. 

Die Kosten der Errichtung und Verbriefung dieser Stiftung werden von dem der- 
zeitigen Cassier der israelitischen Beerdigungsbrüderschaft in Teplitz JUDr. Julius Glassuer, 
Advocaten in Teplitz — Zeuge dessen Unterschrift — allein getragen. 

Da die an Stelle der im § 1 cit. das Stiftungscapital bildenden Obligationen au- 
geschaffte Obligation vom 1. Jänner 1891. Nr. 66.348, pr. 500 fl., welche auf den Namen 
der Stiftung gehörig vinculiert ist, in der Cassa der israelitischen Beerdigun^sbrüderscbaft 
bereits erliegt und Nutzungen trägt, übernimmt der gefertigte Vorstand die Stiftungs- 
verwaltung und verpflichtet sich, für die Erhaltung des dermaligen und künftig allenfalls 
vermehrten Stiftungscapitals nach Möglichkeit Sorge zu tragen sowie rücksichtlich der 
Stiftung keinerlei Änderung ohne Genehmigung der zuständigen Behörde vorzunehmen. 

Dieser Stiftsbrief soll in 4 Exemplaren ausgefertigt und je eines der hohen k. k. 
Statthalterei, dem Directorate des Communalgymnasiums in Teplitz und der Repräsentanz 
der israelitischen Cultusgemeinde in Teplitz ausgefolgt, das vierte vom Vorstände der 
Beerdigungsbrüderschaft verwahrt werden. 

Urkund dessen die Unterfertigung des Gesammtvorstandes der israelitischen Beer- 
digungsbrüderschaft in Teplitz und das beigedrückte Vereinssiegel. 

Teplitz, am 15. December 1892. 

(L. St.) Samuel Fürth nip., 

dzt. Vereinsvorsteber. 

Hermann Bloch mp. 

Philipp Katz mp. 

Dr. Julius Ghessuer mj)., 
dzt. Cassier. 

Simon Taussig nip., 

dzt. Schrift luhrt-r. 

Julius Otto mp. 

Ludwig Adler mp. 

Moriz Schulhüf mp. 

Wird bestätigt. St. Z. 141.540. 

K. k. Statt halterei in Böhmen. 
Prag, den 9. November 1893. 

Für den Stattlialter: 

(li. St.) Coudenhove mp. 

Original bei der k. k. iStatthalterei in Trag. Original u c. k. mistodrzitelslvi v Prazc. 



257 Teplitzer Kaiser* Jubiläumssiiftang. Teplicke cisarske nadani jubilejni. 257 



Abschrift. 

Protokoll, 

aufgenommen in der Sitzung der i s r. G.-G. Repräsentanz zu Teplitz, am 

IB. November 1898 abends 6 Uhr im Sitzungssaale. 

Anwesend 

sind laut aufliegender Präsenzliste 23 Repräsentanten, den Vorsitz führt Herr C.-G.-V. 

Dr. WiUner. 

Nach Eröfl'nuug der Sitzung und constatierter Beschlussfähigkeit der Versammlung 
übergibt der Vorsitzende den Vorsitz dem Herrn Vorsteherstellvertreter Eduard Rindskopil 
da er bei Punkt I. und U. das Referat übernommen hat. 

Es wird zur Erledigung der T.-O. geschritten. 

Pkt. I. Berathung und Annahme des vom Vorstande vorberathenen Präliminares 
pro 1899. 

Pkt. II. a) Betreffs Durchführung des Beschlusses vom 13. September 1898 wegen 
Errichtung einer Kaiserin Elisabeth- Sterbegedächtnisstiftung. 

Der Referent Herr Dr. Willner beantragt, dass das Erträgnis des Stiftungscapitales 
per 1.000 Ki'onen jedes Jahr am 10. September von dem Vorsteher der Gultusgemeinde 
einer armen in Teplitz wohnhaften Israelitin zu übergeben sei. Einstimmig angenommen. 

Pkt. II. b) Betreffs der Kaiser Jubiläumsstiftung beantragt der Herr Referent: 

Anlässlich der Feier des 50jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers 
ausser der bereits beschlossenen Zuwenflung eines Betrages per 3.000 Kronen an die 
Kaiser Franz Josef-Jubiläumsstiftnng für israelitische Lehrer, deren Witwen und Waisen, 
einen weiteren Betrag von 1.000 -K" in österreichischer Kronenrente aus Gemeindemitteln 
zu dem Zwecke zu widmen, dass mit diesem Capitale cineZustiftungzu der mit dem 
Erlasse der hohen k. k. Statthalterei in Prag vom 9./XI. 1893, Z. 141.540, 
genehmigten, von der israelitischen Beerdigungsbrüderschaft in 
Teplitz errichteten Stiftung zum Teplitzer Realgymnasium für israe- 
litische Schüler errichtet werde, und zwar als Zustiftung zu dieser 
Stiftung. Das jährliche Zinseuerträgnis von 40 K ist jeweilig am 
2. December eines jeden Jahres, beginnend mit 2. December 1899, an 
jenen israelitischen Studenten auszufolgen, welchem für dieses Jahr 
der Stiftungsgenuss der Studentenstiftung verliehen worden ist. 

Sollte das Erträgnis der Stiftung nach § 5 des betreffenden Stiftsbriefes in einzelnen 
Jahren nicht zur Verwendung gelangen, so ist der Betrag per 40 K von Seiten des Vor- 
stehers der israelitischen Gultusgemeinde in Teplitz nach seinem freien Ermessen an 
einen armen das Teplitzer Realgymnasium besuchenden israelitischen Studenten als 
Unterstützung auszuzahlen. 

Sollte hingegen nach § 6 das Erträgnis der Hauptstiftung unter mehrere Studenten 
vertheilt werden, so fällt das Erträgnis der 40 K nach freier Auswahl des G,-G. Vor- 
stehers einem der betreffenden Studenten ungetheilt zu. 

Die Verwaltung dieser Stiftung sei von dem jeweiligen Vorsteher der israelitischen 
G.-G. Teplitz zu führen. 

Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. 
Geschlossen und gefertigt. 

Dr. Oskar Willner mp., H. Bloch mp. 

Vorsteher der isr. Gultusgemeinde in Teplitz. M. Rothschild mp. 

Dem Originalstiftsbrief vom I.Septem- Püvodnimu nadacnimu listu ze dne 

ber 1^99 angeheftete einfache Abschrift bei 1. zari 1899 pri§ity jednoduchy opia u c. k. 
der k. k. Statthalterei in Prag. mistodriitelstyi y Praze. 

XL 33 



258 Teplitzer Kaiser- Jubiläumastiftung. Teplicke cisarske nadani jubilejoi. 258 

IV. 

Üer gefertigte Vorstand der israelitischen Cultusgemeinde Te plitz 
beurkundet und bekennet für sich und seine Nachfolger im Amte, es habe die Reprä- 
sentanz dieser Gemeinde anlässlich der Feier des 50jährigen Regierungsjubiläums 
Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. mit Beschluss vom 16. November 1898 einen 
Betrag von eintausend Kronen iu österreichischer Kronenrente aus Gultusgemeindemitteln 
zu dem Zwecke gewidmet, dass mit diesem Capital als Stiftungscapital eine Zu Stiftung 
zu der mit Erlasse der hohen k. k. Statthalterei in Prag vom 9. November 1893, 
Z. 141.540, genehmigten anlässlich des 40jährigen Regierungsjubiläums 
Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. von der israelitischen Beerdi- 
gungsbrüderschaft in Teplitz errichteten Stiftung zum Teplitzer Real- 
gymnasium für israelitische Studenten errichtet werden soll. 

Nachdem die gewidmete Krönenrentenverschreibung auf den Namen Kaiser-Jubi- 
läumsstiftung für israelitische Studenten des Teplitzer Realgymnasiums vinculiert wurde 
und hiefür die vinculierte Kronenrentenobligation vom 1. September 1898, Nr. 31.429, 
per 1.000 Kronen ausgefertigt worden ist, wurde von Seite des gefertigten Vorstandes 
der israelitischen Cultusgemeinde in Teplitz nachstehender 

Stiftsbrief, 
welcher zugleich die Widmungsurkunde vertritt, errichtet. 

I, 

Die Stiftung soll den Namen Kaiser-Jubiläumsstiftung für israe- 
litische Studenten des Teplitzer Realgymnasiums führen. 

II. 

Als Stiftungscapital dient die vinculierte Stiftungsobligation, nämlich die Kroueu- 
rentcnschuldverschreibung vom 1. September 1898, Nr. 31.429, per 1.000 Kronen. 

III. 

Die Verwaltung dieser Stiftung wird von dem jeweiligen Vorsteher der 
israelitischen Cultusgemeinde geführt. 

IV. 

Das j ä h r 1 i c h e Z i n s e n e r t r ä g n i s per 40 Kronen ist jeweilig am 2. December eines 
jeden Jahres, beginnend von 2. December 1899 au, jenem israelitisclien Studenten auszufolgen, 
welchem für dieses Jahr der Stiftungsgenuss der mit dem Erlasse der hohen k. k. Statt- 
halterei in Prag vom 9. November 1893. Z. 141.540. genehmigten, anlässlich des 
40jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. von der 
israelitischen Beerdigungsbrüderschaft in Teplitz errichteten Stiftung zum Teplitzer 
Realgymnasium für israelitische Studenten verliehen worden ist. 

Sollte das Erträgnis dieser genannten Stiftung nach § 5 des betreffenden Stifts- 
briefes in einzelnen Jahren nicht zu Verleihung gelangen oder sollte die genannte 
Stiftung zu bestehen aufhören, so ist der Betrag von 40 Kronen von Seite des Vorstehers 
der israelitischen Cultusgemeinde in Teplitz nach seiner freien Wahl einem armen das 
Teplitzer Realgymnasium besuchenden israelitischen Studenten als Unterstützung aus- 
zuzahlen. 

Sollte hingegen nach S 7 der genannten Stiftung das Erträgnis der Hauptstiftung 
unter mehrere Studenten getheilt werden, so fällt das Erträgnis per 40 Kronen nach 
freieh Auswahl des Vorstehers der Cultusgemeinde einem der bedachten Studenten 
ungetheilt zu. 



259 Teplitzer Kaiser-Jubiläumsstiftung. 



Teplicke clsarske nadani jubilejni. 259 



V. 

Üie Kosten der Errichtung dieser Stiftung und alle Verwaltungsauslagen werden 
von der israelitischen Cultusgemeinde in Teplitz getragen, so dass das Stiftungserträgnis 
ungeschmälert seinem Zwecke zugeführt werden soll. 

VI. 

Der Vorstand der israelitischen Cultusgemeinde Teplitz gelobt und verpflichtet sicli 
und seine Amtsnachfolger, für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit 
des Stiftungscapitals nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung 
der competenten Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige 
Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und Verwendung zu dem im Stiftsbriefe 
festgesetzten Zwecke die nöthigen Vorkehrungen zu treffen und insbesondere alle darin 
enthaltenen Anordnungen gewissenhaft zu erfüllen. 

vn. 

Sollte sich im Laufe der Zeit die Nothwendigkeit einer Abänderung des Stiftsbriefes 
ergeben, so kann dieselbe von dem Vorstande der israelitischen Cultusgemeinde in Teplitz 
nur unter Genehmigung der competenten Stiftungsbehörden vorgenommen werden. 

VIII. 

Üie Stiftung tritt sofort nach Genehmigung dieses Stiftsbriefes in Wirksamkeit, und 
soll das erste Ziusenerträgnis am 2. December 1899 zur Auszahlung gelangen. 

Dieser Stiftsbrief wurde in drei gleichlautenden Parien ausgefertigt, von denen je 
eines bei der hohen k. k. Statthalterei, bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft Teplitz und 
bei dem Vorstande der israelitischen Cultusgemeinde in Teplitz aufbewahrt werden soll. 

Teplitz, am 1. September 1899. 



Lippmann Samel mp., 

Mitglied des Vorstandes. 

Hermann Bloch mp., 

Vorstandsmitglied. 



Dr. Oskar Will n er mp., 

Vorsteher der israelitischen Cultusgemeinde in 

Teplitz. 



Wird bestätigt. 



St. Z. 15GJ81. 



(L. St.) 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 20. September 1899. 

Für den Statthalter: 
Twrdy mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in 
Prag. 



Original u c. k. mistodräJtelstvi v Praze. 



■»<»» 



XI. 



33* 



260 



Bobdaneisk^ jnbilejni nadani. 



Bohdaneier Jnbiläninsstiftung. 



260 



1888 

zafi 6. September. 



Bohdanecske studentsk« nadani, za- 
l«zene za pficinou jubilea 401eteho 
panovanj Jeho eis. a kräl. Apostol- 
skeho Velieenstva cisafe Frantiska 

Josefa L 

Za pfiöinou jubilea dOleteho panoväni 
Jeho eis, a krcU. ApoStolsJceho Velieenstva 
cisafe FrantiSka Josefa L usneslo se obecni 
zastupitelstvo mista Bohdanöe ve 
schüzi konane dne 6, mfi 1888, vSnovati 
kontribuöenskeho fondu obce Bohdanöe obnos 
1.000 zl. na zfizeni nadace pro chu- 
deho, V Bohdanöi rozeneho a tarn 
pfislusnihOy zachovaleho a pilneho 
mladika, ktery se vönuje bud stu- 
dum na stfednich nebo vysokych 
skoldch, nebo navStövuje skolu od- 
bornou, aby se v prnmyslu nebo re- 
mesle vzdälah 



Nadaci tiifo ii dein je ohccni za- 
stupifelsfvo m est a Bohdanöe po n d- 
vrhti möstshe rady. 

Ve schüzich konanf/ch dne 8, ledna 1889 
a 12. prosince 1880 zmönilo obecni zastupi- 
telstvo mesta Bohdanöe piivodni sve usneseni 
V ten smysl, ze od vönovdni nadaöniho jmenl 
z kontribuöenskeho fofulii upotisti a nadaöni 
kapital z obecniho jmöni vönuje. 

Nadaöni jmeni v sumö 1.000 zl. hylo 
pak na zdkladö vönovaci listiny ze dne 2. srpna 
1890, mestskou ohci Bohdaneöskou vi/dane, 
jiroti 5^/q znrokoväni na nemovitostech ohci 
Bohdaneöske näle^ejlcich v katasträlnl ohci 
Bohdaneöskc kmhovnö ptojisteno. 



Prislusny nadaöni list byl dne 12. listo- 
padu 1890 7nestskoH ohci Bohdaneöskou vy- 
hat Oven a dne 22. listopadu 1891 c. k. misto- 
drzitehfvim v Praze potrrzen. 



Bohdanecer Stadentenstiftang, gegrün- 
det aus Anlaß des 40jährigen Regie- 
rungsjnbilftnms Seiner k. u. k. Apo- 
stolischen Mtyestät des Kaisers Franz 

Josef I. 

Aus Anlaß des vierzigjährigen Rtgie- 
rungsjubiläums Seiner k. u. k. Apostolischen 
Majestät des Kaisers Franz Josef I. be- 
schloß die Gemeindevertretung der 
Stadt Bohdaneö in der am 6. Septeinher 
1888 abgehaltenen Sitzung aus dem Steuer- 
geldfonde der Gemeinde Bohdaneö einen Be- 
trag von 1000 fl. zur Errichtung einer 
Stiftung für einen armen, in Boh- 
daneö gebürtigen und dahin zustän- 
digen, wohlverhaltenen und fleißi- 
gen Jüngling zu widmen, welcher 
entweder den Studien an Mittel- 
oder Hochschulen obliegt oder eine 
Fachschule besucht, um sich in einem 
Getverbe oder einem Handwerke aus- 
zubilden. 

Biese Stiftung ist über Vor- 
schlag des Stadtrates von der Ge- 
meindevertretung der Stadt Boh- 
daneö zu verleihen. 

In den am 8. Jänner 1889 und 12. Be- 
zember 1889 abgehaltenen Sitzungen änderte 
die Gemeindevertretung der Stadt Bohdaneö 
ihren ursprünglichen Beschluß dahin, daß 
sie V071 der Widmung des Stiftungskapitales 
aus dem Steuergeldfonde abließ und dassclU 
aus dem Gemeindevermögen widmete. 

Bas Stiftungskapital im Betrage von 
1000 ß. wurde sodann auf Grund der von 
der Stadtgemeinde BoMuneö ausgefertigten 
Widmungsurkunde vom 2. August 1890 gegen 
5"/„ Verzinsung auf den der Stadtgemeinde 
Bohdaneö gehörigen Liegetischaften in der 
Katastralgemeinde Bohdaneö grundbücherlich 
sichergestellt. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
12. November 1890 von der Stadtgemeinde 
Bohdaneö ausgefeiiigt und unterm 22. No- 
remher 1891 von der k. k. Statthalterei in 
Prag bestätigt. 



261 Bohdaneöske jubilejni nadini. Bohdaneöer Jubiläumsstiftuiig. 261 

Nyni propüjöuje nadäni toto Gegenwärtig wird diese Stif- 

ohecni zastupitelstvo mista Boh- tung von der Gemeindevertretung 
dance po rozumu usianoveni nadac- der Stadt Bohdanec im Sinne der 
niho listu, Bestimmungen des Stiftsbriefes 

verliehen, 
Nadaöni jmeni, ktere rovnez reiend obec Das Vermögen dieser Stiftung, welches 

spraviije, eint 2.000 K, a ndili se jeho öisty gleichfalls die genannte Stadtgetneinde ver- 
vipws 100 K, waltet, beträgt 2,000 K, dessen Reinerträgnis 

im Betrage von 100 K zur Verleihung gelangt. 



I. 

Opis. Öis. 1.382. 

Protokol 

sepsany dne 6. zafi 1888 pfi sch&zi obecniho zastupitelstva konane za pfedsednictvi pana 
starosty Josefa Fr. Cecha u pntomnosti lOti pp. clenü obecniho vyboru. Zastupce virilniho 
lilasu nebyl pKtomen. Pp. ölenove vyboru: Vaclav Cech, Karel Hefman, Antonin Horäk, 
Vaclav Nahlik, Vaclav Pilaf, Josef Snetivy, Vaclav Stumr a Josef Zejfrt neomluvili ne- 

pHtomnost svou. 

Vedle vyhlaäky ze dne 3. zäfi 1888, öis. 1.361, byla tato schüze obvyklym zpüsobem 
ohläsena a svoläna ku vyfizeni nasledujiciho 

denniho porädku. 

II. Navrhy mestske rady obledne oslaveni 40ileteho panovani Jeho Veli^enstva cisare 
a krale FrantiSka Josefa L 

Jednani. 

II. Pan starosta povstav s mista sveho, coi ode vsecb pfitomnych nasledovano 
iijimä se slova a pfipomina, ze letoAniho roku naä nejmilostivejäi cisar a kral FrantiSek 
Josef I. slaviti bude ukonöeni sveho 40Ieteho panovani, kterouzto vyznamnou a vzacnou 
udalost zvla§te oslaviti dluzno; za pfiöinou tou navrhuje möstska rada: 

1. VSnovani kapitalu 1.000 zl. R. m. z penez ve zdejsi oböanske zälozng 
k rukoum tak zvaneho kontribucenskeho fondu ulozenych ku zalozeni nadace pro 
chudeho, v m^stc Bohdan^i rodileho a do Bohdanöe pfislusneho, za- 
chovaleho a pilneho mladika, ktery se vgnujebud studiuin na stf ednich 
neb vysokych skoläch, budC prümyslovemu neb f emeslnickemu vzdelani 
V te ktere dotyöne odborne äkole, s dolozenim, ^e nadaci tu ku navrhu 
mestske rady kazdoroön^ rokem 1888 podinaje, pro vzdy ud61ovatibude 
mestske zastupitelstvo Bohdaneöske. 

2. Dale dne 10. zafi 1887 o 7. hodin^ veöer slavnostiii osvetleni mSsta, pochodnovy 
prüvod mestem s hudbou v öele a o 8. bodinS slavnostni pfedstaveni v divadle. 

Dale zalozeni podpürne pokladny pro 6inne ölenstvo zdejsiho dobrovolneho hasic- 
skeho sboru. 

3. Koneßne upraveni kopce u kapliöky Kutnerovske se svolenim nynejsi drzitelky 
dotydneho pozemku paai FrantiSky Sn^tive a vysäzeni stromofadi a sadu na sousednich 
mestu Bohdanöi patficich pozemcich. 

Zastupitelstvo schvalilo jednoblasne tato zai^zeni a provolalo nasemu nejmilostivejsimu 
cisafi a krali Franti^ku Josefu I. tfikräte „Släva". 

Ku navrhu pana Frantiäka Peäky jeäte ustanoveni tato o jedno öislo rozäii^ena a tez 
jednohlasnß schväleno, by dum öp. 21 v Hradecke ulici, ktery mesto r. 1887 ukoupilo, 
za priöinou zfizeni chorobince pro zdej§i pfisluäniky, na budouci easy ustanoven byl 
k bezplatnemu obyvani pro schudle, k praci neschopne pnsluäniky Bohdaneöske obojiho 
pohlavi. 

Kdyz mestskä rada splnomocncna byla k provedeni techto ustanoveni, pf'ikroöeno 
k vyfizeni dalsiho deniho pofadku. 



262 Bohdaneäske jubilejni naddni. Bohdanecer Jabiläumsstiftaiii^. 262 

Schyaleno a podepsano, 26. — XL 1888. 

PVantiSek Peska v. r. (L. St.) Josef Fr. Cech v. r., 

starosta. 



Josef Bachinan v. r. 



Rudolf K o S £ ä I y. r., 

tajemnfk. 



^e opis tento souhlasi doslovnö s prvopisem, stvrzuje mestsky ufad y Bohdanci, 
dne 23. dubna 1903. 

(L, St.) V. Polak mp., 

starosta. 

Overenv opis n c. k. Tnistodrzitelstyi v Praze. Beglaubigte Abschrift hei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



Opis. Öis. 39. 

II. 

Protokol 

scpsany dne 8. ledna 1889 pfi I. fadne sch&zi obecniho zastupitelstvi mesta Bohdance, 
konane za pfedsednictvi pana starosty Josefa Fr. Cecha u pfitomnosti 15 clenö vyboru. 

Schüze zahajena o pül 9. hod. dopoledni. 

Pp. ölenove vyboru: MDr Pospiäil, Karel Heftnan a Vaclav Pilaf neomluvili nepn- 
tomnost svou. 

Zastupce virilniho hlasu pfitomen nebyl. 

Vedle vyhlaäky ze dne 5. ledna 1889, öis. 24, byla schftze tato obvyklym zpAsobem 
ohliiäena a svolana. 

Jednani. 

7. Koneöne uvadi pan stnrosta v zndmost, ze ohledne zalozeni nadace 1.000 zl. pro 
chudeho studujiciho, Jak slavne zastupitelstvi dne 6. zart 1888 uzavfelo, provedeni jest 
raozne dvojim zpüsobem, bucT obnos ton hotove sloziti, neb jej na cp. 1 co majetku 
obccnim knihovne zjistiti na nemovitostech mestu Bohdanci patncich a ve vlozce c. 1. 
zapsanych. 

Ackoliv se pan FrantiSek Peska vzdalil, zustalo zastupitelstvi k uzavirani scliopne 
a po vedene debate schvaleno vsemi proti hlasu jedinemu, aby se obnos ten na nemo- 
vitostech obecnich v knihovni vlozce c. 1 gruntovni knihy Bohdanecske vtelil, jak v navrhu 
vcnovaci listiny, kterä k nahlednuti dana byla, obsa^eno jest. 

Protokol schvalen a podepsan 29. — I. 1889. 

Josef Bach man v. r. (L. St.) Josef Fr. Cech v. r., 

1? ^ i. T) ^ • starosta. 

rrant. Brezina v. r. 

Rudolf Kosfal v. r., 
tajemnik. 

Ze opis tento souhlasi doslovne s prvopisem, stvrzuje mestsky üfad v Bohdanci. 
dne 23. dubna 1903. 

(L. St.) V. Polak mp., 

starosta. 

Ovr'iPny opis n c k. mifliodrzitflsfvi v Prazc. liofrlanbi^to Abschrift l>ei der k. k. Statt 

lialtcrei in Prag. 



263 Buhdanocske jnbiiejui nadanl. Bohdancccr Jubiläumsstiftung. 2G3 

Opis. Ci8. 2.777. 

III. 

Protokol 

sepsany dne 12. prosince 1889 pfi 10. fadue schäzi mestskeho zastupitelstvi konane iia 
zakladö pozväni ze dne 7. prosince 1889, 6i8. 2.752 u pfitomnosti 15 pp. clenü mest- 
skeho vyboru za pfedsednictvi pana starosty Josefa Fr. öecha. 

Panove: Dr Vaclav Pospiäil, Karel Hefman, Stanislav Hefman, Frantisek Vesely 
a Frantisek Bfezina nebyli pfitomni. 

Schüze tato zahajena v Va^^« dopoledne ku vyfizeni nasledujiciho 

denniho pofadku. 

V. Usneseni o provedeni nadacniho kapitalu 1.000 zl. R. m. 

Jednani. 

V. Pan starosta podavä zpravu ohledne zalezitosti tykajici sc uadacniho kapitalu 
1000 zl. Vymer slavneho c. k. okresuiho hejtmanstvi ze dne 28. listopadu 1889, c. 21.094, 
sdelen a usneseno vetSinou hlasü: 

„Ze zastupitelstvi mestske vzhledem k usneseni ze dne 8. ledua 1888, c. 39, 
od venoväni nadaöniho kapitalu 1.000 zl. zejmeni kontribucenskeho fondu penezniho 
docela upouiti a ze nadaöni kapital vSnuje pouze Jen z obecuiho jmeni a iäda, by 
nadaöni kapital per 1.000 zl. nemusela obec sloziti v hotovosti, nybri aby byl ten 
kapital per 1,000 zl. proti placeni 5% ürokü v jednoroßnich Ihütach na zaklade 
venovaci listiny na nemovitostech mestske obci Bohdanecske patficich a ve vlozce 
L 1 knihy gnintovni pro katastralni obec Bohdanecskou zfizene zanesenych knihovne 
zjisten. 

Pfecteno a schvaleno dne 18. ünora 1890. 

Frant. Peska v. r. (L. St.) Josef Fr. Cech v. r., 

AI Q i, 1 •• 1 starosta. 

Ad, bchlogl Y. r. ^ i ir ir x/'i 

° Rudolf Koäial v. r., 

tajemnik.. 

Ze opis tento souLlasi doslovne s prvopisem, stvrzuje 

Mestsky üfad v Bobdanci, 
dne 23. dubna 1903. 

(L. St.) V. Polak mp., 

starosta. 

Overcny opis u c. k. mistodrzitelstvi vPraze« Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

balterei in Prag. 



IV. 

Die zäkona od 16. ünora 1888, c. 24 f. z., kolku prosto. 

Ö. 1.390. 

Venovaci listin a. 

Obecni zastupitelstvo obce Bohdaneöske usneslo se jednohlasne ve sve 
plenarni schüzi ze dne 6. zafi 1888 die protokolu od 6. zafi 1888, 6is. 1.382 ai 1888, öl. IL * 
ad 1), ze oslavi jubileum ötyficateho roku panovani Jeho Veliöenstva tim zpäsobem, ie venuje 
kapital 1000 zl. R. m. z penöz y Oböanske zaloine Bohdaneöske k rukoum tak zvaneho 
kontribuöenskeho fondu ulozenych ku zalozeni nadace pro cbudeho, v meste 
Bobdanci rodilebo a do Bohdanöe pfisluäneho, zacbovalebo a pilnebo 



264 Bohdauecske jubilojni nadäni. Bohdaneöer Jubiläumsstiflung. 264 

mladika, ktery se venuje budi studiira na stfednich neb vysokych 
skoläch, bud prüinyslovemu neb femeslnickemu vzdelani y te ktere 
doty^ne odborne skole, s tim dolo^enim, ie nadaci tu ku navrhu mest- 
ske rady kazdoroön^ rokem 1888 poöinaje. pro v2dy ud§lovati bude 
mestske isastupitclstvi Bohdaneöske. 

Obecni zastupitelstvo opravilo toto püvodni usneSeni ve schüzich dne 8. ledna 1889 
a 12. prosince 1889 konanych vedle protokolü ze dne 8. ledna 1889, 6, 39, a ze dne 
12. prosince 1889, c. 2.777, ze od venovani nadfeöeneho kapitalu z juieni kontribucenskeho 
fondu upouSti a ze nadaöni kapital per 1000 zl. R. m., slovy: jeden tisic zlatych Rak. 
mcny, vßnuje z jmSni obecniho mesta Bohdanöe. 

V sledu techto usneäeni prohlaöujeme iny nizepsani zastupcove obee Bobdanecske, ze 
upisujeme a vönujeme \e prospech nadace pro chudeho v nieste Bohdanöi rodileho a do 
Bohdance pfisluSueho, zacbovaleho a pilneho mladika, ktery se venuje bud studiim na 
stfednich neb vysokych §koläch, bud prümyslovemu neb femeslnickemu vzdelani v te 
ktere dotyöne odborne äkole — sumu 1000 zl. R. m., slovy: jeden tisic zlatych Rakou- 
skeho öisla, a ie uznävame, ze obec Bohdanecskä tomuto nadani vöuovanou öäslku 
1000 zl. R. ö, proti Valetni vypovedi prävem dluhuje. 

My zavazujeme obec Bohdaneöskou, ze bude z teto nadacni jistiny per 1000 zl. R. c. 
platiti od 6. znfi 1888 pocinaje 57o üroky ze sta v jednorocnich Ihutäch pfedem, aby 
se techto ürok& ku spln^ni nafizeni nadaöniho vedle usne§eni obecniho zastupitelstva 
pouziti mohlo. 

My zavazujeme däle obec Bohdanecskou, ie tato bude v padu neplaceni urokü 
v cas platiti 5% üroky z prodleni a podrobuje se obec Bohdaneöska pfi placeni ürokü 
i ürokü z prodleni nasledküm eis. patentu ze dne 9. srpna 1854, öis. 208 f. z., § 195. 

Obec Bohdaneöskd, nami zastoupena, prohlaäuje a zavazuje se, ze ponese veskere 
vylohy spojf'ne se zhotovenim teto listiny, vtelenim, vylohy kvitovani, postoupeni, exek. 
dobyvani, drazebniho a üöetniho stani, tak, aby nadaci Farne nii^ddne nevzeäly vylohy. 

K pojiäteni a v zastavu ve prospech tohoto nadaöniho kapitalu per 1000 zl R. m. 
s 57o üroky a 57ö üroky z prodleni a veäkere vedlejäi naklady do vyäe 40 zl. R. m. 
davame nemovitosti obci Bohdaneöske knihovne pfipsane ve vlozce 6. 1. knihy Bobdanecske 
a svolujeme vyslovne k tomu, aby na zäklade tohoto upsäni vloäeno bylo ve vlozce 
knihovni c. 1. katasträlni obce Bohdaneöske prävo zastavni za pohledäväni v sume 
1000 zl. R. m. s 57o üroky a 5% üroky z prodleni a ütraty do vy§e 40 zl. R. m. ve prospech 
nadace pro chudeho, v meste 13ohdanci rodileho a do Bohdance pfislu§neho zacbovaleho 
a pilueho mladika, ktery se venuje bud studiim na stfednich neb vysokych skoläch, bud 
prümyslovemu neb femeslnickemu vzdelani v te ktere dotycne äkole odborne. 

Tomu na dükaz nase vlastnorucni podpisy. 

V Bohdanci, dne 2. srpua 1890. 

(L. St.) Josef F. Cech mp., 

starosta. 

Jan Mare§ mp.. 

radni. 

Adolf Schlögel mp., dekan, 
t. ö. obec. vybor. 

V. Polak mp., 

t. c. eleu zastupitelstva obce. 

Cis. 965. 

V nasledku usneseui slavneho zastupitelstva okresniho od 10. listopadu 1890 se 
ob sah listiny teto schvaluje. 

Okresni vybor v Pardubicich, 
dne 11. listopadu 1890. 

Starosta : 

(L. St.) J. Markalous mp. 



2()5 Bühdauecskc jubilejni nadäni. BoLdaneöer Jubiläumsstiftung. • 265 

Podle teto listiny jest die zdesoudnfho vyraeru ze dne 20./11. 1890, c. 22.434, 
V knih. vlozce c. 1. obce Bohdanecske na uemovitosti obce Bohdaneöske viozeno pravo 
zastavni za pohledaväni nadace pro chudeho, na stfednich neb vysokych Skolach, prü- 
myslne neb femeslnicke Skole odborne studujicibo pfisluänika obce Bohdanöe, v sume 
1000 zl. s 57o üroky, 57o üroky z prodleni a za vedlej§i zavazky do vyäe 40 zl. R. m. 

C. k. knihovni lifad v Pardubicich, 
dne 22. listopadu 1890. 

Sa gl mp., 

c. k. listovnf. 

Ad 65.665. 
Original u c. k. mistodrzitclbtvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei iu Prag. 



V. 

Die zäküua ze dne 18. ünora 1888, eis. 24 f. z. kolku prosto. 

Nadaci list. 

My podepsani zastupcove obce Bohdaneöske v politickem okresu Pardubickem 

V kralovstvi Ceskem stvrzujenie a doznavame ve svem a nastupcÄ svych jmene, ze 
obecni zastupitelstvo obce Bohdanecske v zastoupeni obce Bohdaneöske za 
pficinou oslaveni jubilea ctyficetileteho panovani Jeho Veliöenstva uaseho nejmilostivejSiho 
Cisare a Krale Frantiska Joseta I. uafidilo die venovaciho listu ze dne 2. srpna 1890 

V plenarnfm sezeni ze dne 6. zafi 1888 vönovanim obnosu 1000 zl. R. m., slovy: 
jeden tisic zlatych Rak. meny. z penez kontribuöenskeho fonduobce Bohdaneöske zalo^eni 
nadace pro chudeho, v moste Bohdanöi rodileho a do Bohdanöe pfi- 
slusneho, zachovaleho a pilneho mladika, kteryz sevenuje bud studiim 
na stfednich aneb vysokych skolach, bud prümysloveniu neb femesl- 
nickemuvzdelani vte kteredotyöne odborne Skole, näsledujicimi slovy 
s usnesenim obecniho zastupitelstva Bohdaneöskeho doslovne sou- 
hlasicimi a sice: „Pan starosta vstav z mista sveho, coz ode väech pritomnych 
nasledovano, ujima se slova a pfipomina, ze letosniho roku nä§ nejmilostivejSi Cisaf a 
Kral FrantiSek Josef I. slaviti bude ukonöeni sveho 401eteho panovani, kterouito vyznam- 
uou a vzacnoii udalos£ zvlääte oslaviti dluzno; za pfirinou tou navrhuje mestskd rada 
venovani kapitälu 1000 zl. R. m. z penez ve zdejöi Oböanske zaloäne k rukoum tak 
zvaneho kontribuöenskeho fondu uloJenych, ku zalozeni nadace pro chudeho v meste 
Bohdanöi rodileho a do Bohdanöe pfisluäneho, zachovaleho a pilneho mladika, ktery se 
venuje bud studiim na stfednich neb vysokych Skolach, bud prilmyslovemu neb femesl- 
nickemu vzdelani v te ktere dotyöne odborne äkole, s dolozenim, ie nadaci tu ku navrhu 
mestske rady kazdoroönö, rokem 1888 poöinaje, pro vzdy udölovati bude möstske zastupi- 
telstvi Bohdanecske, ktery zto nävrh jednohlasne od v§ech pritomnych ölenü obecniho 
zastupitelstvi pfijat, usneäenim se stal". Obecni zastupitelstvo Bohdaneöske opravilo toto 
püvodni usneseni ve schüzich dne 8. ledna 1889 a 12. prosince 1889 konanych, vedle 
protokolu ze dne 8. ledna 1889, ö. 39, a ze dne 12. prosince 1889, ö. 2.777. ze od 
venovani nadaöniho kapitälu z jmeni kontribuöenskeho fondu upouäti a ze nadaöni kapital 
per 1000 zl. R. m., slovy: jeden tisic zlatych R. m., venuje z jmeni obecniho mesta 
Bohdanöe. 

Tento obnos 1000 zl. R. m. byl k rukoum nadani tohoto i s 5% üroky od 6. zafi 1888 
na nemovitostech obci Bohdaneöske v knihovni vlozce ö. 1. katastraini obce Bohdaneöske 
pfipsanych na zäkladö venovaci listiny ze dne 2. srpna 1890 die vymöru slavneho c. k. 
okresniho soudu v Pardubicich ze dne 20. listopadu 1890, ö. 22.434/civ. zastavn§ pojiätön 
a jest 5% üroky züroöitelny, a obsahuje tudiz jmeni nadaöni jistinu 1000 zl. R. ö. 
k rukoum tohoto nadani na nemovitostech obci Bohdaneöske patficich podle vönovaci 

XL 34 



2GÜ 



Hobduuecske jubilejni iiadaiii. 



Duhdanecer Jubiläutusstiftung- 



266 



listiny ze diie 2. srpna 1890 a vymeru slavneho c. k. okresniho soudu v Pardubicich ze 
(Ine 30. listopadu 1890, c. 22.434/civ., zästavnim prävem pojistenou s 5% ze sta 
süroöitelnou. 

Ano tedy jmeni nadaÖDi uzitek davä, jeboz k ücelu nadaönimu upotfebiti Izc, toz 
pfijimame nadani toto my podepsani a zavazujeme sehe i nastupce v ufade, ze clieeme 
to pecovati, aby od 6. zäfi 1888 pocinnje rocni düchody z jmeni nada^niho, jez nyni 
50 zl. rocne obn&seji, chudemu, v meste Bohdanci rodilemu, do Bohdande pnsluSnerou. 
zachovalemu a pilnemu mladiku, ktery se venuje studiim na stfednich neb vysokycli 
skolach, bud prümyslovemu neb femeslnickemu vzdeläni, na podporu v jeho studiicL 
byly udölovany. 

Nadäni toto vstoupilo od 6. zari 1888 v zivot. 

Düchodky z jmeni nadacniho od 6. zafi 1888 do 6. zäfi 1889 v öästce 50 zl. budou 
obraceny ve smyslu usneäeni obecniho zastupitelstva Bohdaneöskeho ku podpofe chudeho 
studujiciho Y meste Bohdanöi rodileho, jak vyse jest ustanoveno, a bude za timto üöelem 
V lednu 1889 a pak kazdoroöne v mSsici srpnu pffslusne fizeni zahäjeno. 

Vylohy s vyhotovenim listu nadacnibo vzeäle budou uhrazeny z düchoda obce 
BohdanecskC'. 

My podepsani slibujeme a zavazujeme sebe i nastupce, ze budeme, sec jsme, o za- 
chovani nadace a o jistotu jmeni nadacniho peöovati a ze s jmeuim nadacnim bez 
schväleni pfislusnebo üfadu nadacniho zädne zmeny nepfedsevezmeme, ie toho dbati 
budeme, aby düchodky z jmeni nadacniho v cas dochazely a jen k tomu, v tomto 
nadacnim listu ustanovenemu ücelu obraceny byly, a ze vübec väechna zde uvedenä 
ustanoveni pilne a svödomite plniti budeme. 

Toiru na dükaz byl tento nadaci list trojmo vyhotoven, v§estranne podepsan, dvema 
svedky ovefen a bude jeden opis u veleslavneho c. k. mistodrzitelstvi, druhy u slavneho 
c. k. okresniho hejtmanstvi v Pardubicich a tfeti v obecni pokladne Bohdanecske 
uschovan. 

V Bohdanci, dne 12. listopadu 1890. 



Rudolf Kosf al mp., 

mestsky tajemnik, cü svedek. 

Vaclav Roudensky mp., 

dücliodni, co svedek. 



(L. St.) 



Stvrzuje se. 



Josef F. Cech mp., 

starosta. 

Jan Mareä mp., 

radni. 



Adolf Schlögel mp., 

raistni dckan, t. c. ölen obec. zastupitelstva. 

V. Polak mp., 

clen obecniho zastupitelstvl. 

Cis. 65.665. 



C. k. mistodrzitelstvi v Cech ach. 
V Praze, dne 22. listopadu 1891. 



(L. St.) 



Za niistodrzitele: 

Mattas mp. 



Oriirinal u c. k. nu'stu»lrzitelstvi v Prazc. 



Orijj^iual bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



-^»w- 



267 Jnb. fond cisare FrantiSka Josefa I. 



Kaiser Franz .Tosef I.-Jubiläumsfond. 2(57 



1888 

zafi 15. September. 



Jubiiejni fond Jeho Volicenstva cisare 

Frantiska Josefa L k podporoväni 

chiidych a hodnych zäku c. k. gyiii- 

nasia v Zitne ulici v Praze. 

Uöttelsky sbor c. Je. ceskeho gyni- 
nasia v 2litn6 ulici v Praze usnesl se 
pri prilezitosti dOleteho juhilea panoväni 
Jeho c. a k. Apostolskeho Veliöenstva cisare 
FrantiSka Josefa L v mimorddne poradi 
eine 15, zdri 1888, aby fondu 316 zh 6 kr,, 
ktery na pamdtku SOlete uditekke cinnosti 
feditele tohoto üstavu Karla Tießrunka, za- 
lozen byl, uzito bylo k zfizeni fondu 
k i^oäporoväni chudych a hodnych 
zäkü tohoto gymnasia. 



Tento fond rozmnozil se pfispövky uöi- 
telskeho sboni, Sdhl a jinych dohrodincü 
listavu a zdlezel v das zfize^xi nadaöni listiny 
ze stätniho dluzniho üpisu na 600 zl, zn^ji- 
ciho a z vkladni knirky deskc spofitelny na 
400 zl, 87 kr, 

Nadaöni jmeni bude ddie rozmnozovdno 
sbirkami mezi zactvem listavu pfed vdnoö- 
nimi svdfky kazdorocnö jwrddanymi, ke 
kterym c. k, zemskd skolni rada vynosem 
ze dne 29, dnbna 1890, eis, 10.968, ^svolila, 
ddle pak pfispevky od pfiznivcn c, k, gym- 
nasia V Zitne ulici v Praze. 



Nadace tato wd sc jmenovati : 
„Jubiiejni fond Jeho Velicenstva 
cisare Frantiska Josefa I, pro pod- 
poru chudycha hodnych zäkü c, k. 
gymnasia v 2itne ulici v Praze", 

Üöelem nadace teto jest podpo- 
rovati chude a mravne zdky zmine- 
neho tistavu, K tomu cili maji se 
liroky nadacniho jmöni kazdoroönö 
dne 2, prosince rozdülovati. 



XI. 



Jubiläumsfond Seiner Majestät des 
Kaisers Franz Josef I. zur Unter- 
stützung armer und braver Schüler 
des k. k. Gymnasiums in der Korn- 
gasse in Prag. 

Der Lehrkörper des k. k. böhmi- 
schen Gymnasitims in der Korn- 
gasse in Prag hat aus Anlaß des dOjäh- 
rigen Regierungsjubiläums Seiner k, u. k. 
Apostolischen Majestät des Kaisers Franz 
Josef I. in der außerordentlichen Konferenz 
vom 15. Septernber 1888 beschlossen, den an 
der Anstalt bestehenden Fond im Betrage 
von 316 fl. 6 kr., welcher anläßlich der 
30jährigen Lehrtätigkeit des Direktors dieser 
Anstalt Karl Tieftrunk gegründet wurde, 
zur Errichtung eines Fondes zur 
Unterstützung armer und tvürdiger 
Schüler des gedachten Gymnasiums 
zu verwenden. 

Dieser Fond wurde durch Beiträge des 
Lehrkörpers, der Schi'der und anderer Wohl- 
täter der Anstalt vermehrt und bestand zur 
Zeit der Errichtung des Stiftsbriefes in einer 
Staatsschuldverschreibung über 600 fl. und 
in einem Einlagebüchel der Böhmischen Spar- 
kasse über 400 fl. 87 kr. 

Das Stiftungsvermögen wird weiter ver- 
mehrt werden durch Sammlungen, welche 
alljährlich unter den Schülern der Anstalt 
v>or den Weihnachtsfeiertagen vcra7istaltet 
werden, wozu der k. k. Landesschidrat für 
Böhmen mit dem Erlasse vom 29. April 1890, 
Z. 10.968, die Bewilligung erteilte, und durch 
Beiträge von Gönnern des k. k. böhmischen 
Gymnasiums in der Korngasse zu Prag. 

Diese Stiftung hat den Namen 
zu führen: „Jubiläumsfond Seiner 
Majestät des Kaisers Franz Josef L 
zur Unterstützung armer und wür- 
diger Schüler des k. k, Gymnasiums 
in der Korngasse in Prag". 

Zweck der Stiftung- ist die Un- 
terstützung armer und sittlicher 
Schüler der gedachten Anstalt, Zu 
diesem Behufe sind die Interessen 
des Stiftungskapitales alljährlich 
am 2. Dezember zu verteilen. 



268 Job. fond cfsare Franiiäka Josefa I. 



Kaiser Franz Josef I -Jubiläumsfond. 268 



Ustanoveni SäJcü, Jcteri maji 
hyti podöleni, a vyse podpor züstävä 
vyhrazena volnemu uväzeni ucitel- 
sie eh shoru c, k, gymnasia v jiitnc 
uliciy ktery vsak je st jyovinen vy- 
hrati k tomu liöelu pouze ehu(lt% 
pilne a mravne zäky tohoto gym- 
nasia. 



K vySetreni tichto zäkü md se uditelsky 
shor vidy koncem mesice listopadu sejiti. 



Kdyby c. k. gymuasium v ^itne ulici 
zruseno bylo, pripadnouti tnä tato nadace tomu 
gymnasiti s vyucovaci feci deskou v Praze, 
ktere by milo relativnä nejm^nä pen^^nych 
prostredkü k podpofe svych chudych iäkü. 



Pr{sluSny nadaöni list byl uöitelskym 
sborem e. k, deskeho gymnasia v ^itne ulici 

V Praze dne 28, öervna 1892 vyhotoven a 
dne 17. ledna 1893 c, k, mistodriitelstvim 

V Praze potvrzen. 

Nyni provddi tuto nadaci vc 
smyslti ustanoveni nadaöni listiny 
uöitelsky sbor c. k, ceskeho gym- 
nasia V iitne ulici v Praze. 

Nadacni jmcni^ jez spravujr ncitelsky 
sbor tohoto ustavu, äosdhlo koncem rohi 1902 
vyse 0,211 K 22 h; jcho risty vynos roz- 
deluje se kazdorocnv dve 2. j^rosince mrzi 
chiide a hodnc zahn po rozitmn nstannvfmi 
nadahn listin if. 



Die Bestimmung der zu bctei- 
lenden Schüler und der Höhe der 
V nt er Stützung sb et rag c bleibt dem 
freien Ermessen des Lehrkörpern 
des k. k. G ymnasiums in der Korn- 
gasse in Prag anheimlest eil t, irel- 
eher jedoch verpflichtet ist, nur 
arme, fleißige und sittliche Schüler 
dieses Gymnasiums zu berücksich- 
tigen. 

Behufs Ermittlung der zu beteilenden 
Schüler hat der Lehrkörper immer am Ende 
de^ Monates Nor einher eines jedeti Jahres 
zu einer Beratung zusammenzutreten. 

Falls das k. k, Gymnasium in der Korn- 
gasse in Prag aufgelassen werden sollte, so 
hat diese Stiftung jenem Gymnasium mit 
böhni ischer Unterrichtssprache zuzufallen, 
welches die relativ wenigsten Geldmittel zur 
Unterstützung seiner armen Schüler besitzen 
würde. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde vom 
Lehrkörper des k. k. böhmischen Gymnasiums 
in der Komgasse in Prag am 28. Juni 1892 
ausgefertigt und unterm 17. Jänixer 1893 von 
der k. k, Statthalterei in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
B estimmungen vom Lehrkörper des 
k. k. höhmischen Gymnasiums in 
der Korngasse in Prag persolviert. 

Das Stiftungsvermögen, welches der Lehr- 
körper dieser Anstalt verwaltet^ erreichte mit 
Schluß des Jahres 1902 die Höhe von 0.211 K 
22 //, dessen Beinerträgnis alljährlich am 
2, Dezember unter arme und würdige Seh üW 
im Sinne des Stiftshriefes verteilt wird. 



C. k. ceske gymnasium Prazske 
V Zitne ulici. 



K aislu 281. 
r. 1902-3. 



Opis protokolu, 

sepsaneho v mimofädne porade ucitelskeho sboru c. k. gymnasia 

V Zitne ulici v Praze. dne 15. zari 1888. 

Jednäno o tom, jak by se melo naloziti s fondem 316 zl. 6 kr., ktery na pamatku 
tficetilete ucitelske cinnosti zdejsiho feditele zalozen byl dne 23. listopadu 1885. 

fleditel poukazal k pamatnemu dni 2. prosince l^SS. kdez slaviti se bude paraatka 
40letelio slavneho panovani Jeho c. k. apostolskeho Velicenstvii, i navrhl, aby z dotcene 
suinmy z r i z e n byl fond k u p o d p o r o v a n i c h u d y c li a li o d n y c h z a k ü zdejsiho 
üstavu i aby se sniel jmenovati Jubilejnini fondem Jeho Velicenstva 
cisaro Frantiska Josefa I". 



260 Jab. fond cisare Frantiika Josefa I. Kaiser Franz Josef I.-Jubiläumsfond. 269 

Sbor professorsky väemi hlasy tento navrh schv^Iil a spolu feditele zmocnil, by daläi 
kroky ku provedeni jeho vykonal. 



Tim porada ukoncena jest. 

K. Tieftriink mp., (L. St.) Josef Koch mp., 

c. k. reditel. zastupco reditelüv. 

Ovef eny opis u c.k. mistodrzitelstvi vPraze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

balterei in Prag. 



ir 



C, k. ceske gymnasium Prazske 
V Jjitue ulici. 

Nadacni listina. 

V mimoMdne porade uöitelskeho sboru c. k. gymnasia v 2itne ulici 
V Praze, dne 15. zafi 1888 konane, bylo die protokolu ze dne 15. zafi 1888 k 6. 576 
o porade teto sepsaneho ^jednano o toin, jak by se melo naloiiti s fondem 316 zl. 06 kr., 
„ktery na pamatku tficetilete «öitelske öinnosti zdejSiho reditele dne 23. listopadu 1885 
„zalozen byl. l^editcl poukäzal k pamatnemu dni 2. prosince 1888, kdefs slaviti se bude 
„pamatka 40leteho slavneho panoväni Jeho c. k. Apoätolskeho Veliöenstva, i navrhl, aby 
„z dotöene summy zfizen byl fond ku podporoväni chudychahodnych äakü 
^zdejäiho üstavu i aby se smfel jmenovati ,fondein jubilejnim Jeho Veli- 
„ßenstva cisafe Frantiäka Josefa I.' Sbor professorsky väemi hlasy navrh 
„ten schvalil". 

Jmeni tohoto fondu rozmno^ilo se pfispevky sboru u^itelskeho, zäkü a jinych 
dobrodincü tak, ze obnd§i: 1. vinkulovanou äestistovou statni obligaci s öislem 70.549 
dne 1. kvetna 1890 datovanou, 2. 400 zl. 87 kr., ktere v Prazske mestske spofitelne na 
knizku 120.776 v osmi cästkäch ulozeny jsou na jmeno: „Fond pro chude iäky c. k. 
gymnasia v Praze v^itne ulici". 

Fond tento bude däle roznino^ovan roö.nimi sbirkami mezi zactvem pred vanocnimi 
svätky ka^deho roku kouanymi, ku kterym c. k. zemska äkolnf rada vynosem ze dne 
29. dubna 1890 eis. 10.968 svoleni sve dala, dale pak pfispevky od pffznivcü c. k. gymnasia 
Prazskeho v i^Iitne ulici poskytovanymi. 

Nadace tato vstoupne v zivot v §kolnim roce 1890/1891. 

Nadace tato mä jmeno: 

„Jubilejni fond Jeho Veliöenstva cisare Frantiska Josefa I. pro 
podporu chudych a hodnych 24kü c. k. gymnasia v ^litne ulici v Praze". 

Üöelem nadace teto jest podporovati chude a mravne zäky c. k. 
gymnasia v J^itne ulici v Praze. K tomu cili budou üroky z jm^ni na- 
daöniho dne 2. prosince kazdeho roku rozdelovany mezi uvedene zaky. 

Ustanoveni zäkü tech, osob jich a vyse obnosu z ürokö jim vöno- 
vanych, vyhrazeno zöstäva volnemu uva^eni uöitelskeho sboru 
c. k. gymnasia v 2itne ulici v Praze, ktery väak povinen jest vybrati 
k üöelu tomu pouze chude, pilne a mravne zaky gymnasia tohoto. 

K vyäelfeni techto zakü sejde se uöitelsky sbor vzdy koncem mesice listopadu 
kazdeho roku. 

Kdyby c. k. gymnnsium v 2itne ulici v Praze zruseoo bylo, pfipadue nadace tomu 
gymnasiu s vyucovaci feöi c^eskou v Praze, ktere by melo relativnfe nejmcne peneznych 
prostfedkü ku podpofe svych chudych zakö. 

Sprävu nadace vede professorsky sbor uvedeneho gymnasia. 

Jezt^ joieni nadaßni zpüsobem pfedepsanym zjisteno jest, v uschoväni feditelstvi 
c. k. gymnasia v ^itiio ulici v Praze se nalezä a ku vyplnfini üöelu nadacniho nalezite 



270 Jab. tond cfsare Franti§ka Josefa I. 



Kaiser Franz Josef t.-Jabiläamsfbnd. 270 



niiiky poskytuje, prijimanje my cleuove sboru ucitelskeho uvedeneLo c. k. gymnasia tuto 
nadaci a zayazujeme sehe i sve nastupcc v üfade, ze bditi budeme nad tim, aby rocDi 
pozitky nadaöniho jmeni üöelu svemu venoväny byly, aby nadace tato stale zachoyävana 
byla a jmeni nadaöni nalezite zji§teno bylo. SUbujeme, ze beze schväleDi pnsluinych 
üfadü nada^nich zmen nepfedsevezmeme, o vcasne vybirani pozitkü nadacDiho jmeni pe- 
covati budeme a vübec veskera zde obsazena ustaiioveni svedomite a veme vjplnime. 
Na doklad toho byly vyhotoveny dva stejnopisy teto nadacui listiny, kterez byly 
vsestranne podepsany, ode dvou svedkdi spolupodepsany, a ulozen bude jeden exemplaf 
u c. k. mistodräitelstvi, druhy u feditelstvi c. k. gymnasia v y^itne ulici v Praze. 

V Praze, dne 28. cervna 1892. 



Josef öapek mp. 

Dr Fr. D.rtina mp. 

Jan V. Maly mp. 

Jan Pintner mp. 

Alois Pokorny mp. 

TomaS Doubrava mp. . 

Dr G. Zdba mp. 

Vojt. Hanacfk mp. 

Josef Vojta mp. 

Jos. Koch mp. 

Coel. Pastor mp. 

Jan Ziegler mp. 

Dr Guth mp. 



Sclivalujo sc. 



K. Tieftrunk mp., 

c. k. reditel. 

Jos. Votruba mp. 

Josef Slädek mp. 

Jan Zeman mp. 

V. Princ mp. 

Vinc. EoÖTara mp. 

Frant. Grob mp. 

Dr Jan Machal mp. 

AI. Jirasek mp. 

Alois B rein dl mp. 

Dr J. L. Piö mp. 

ö. Vyhnis mp. 

Dr V. Hlavaty mp. 

St. Eamenicky mp. 

Karel Rupert mp. 
Dr A. Hansgirg mp. 



Öis. 77.238/92, 



('. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 17. lediia 1S93. 



(L. St.) 



Z a ni I s t o d r z i t (' 1 (' 
Fried! mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Orifrinal bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



^44^ 



271 



Fraiitisek Klima. 



Franz Klima. 



271 



•> 



1888 

zafi 20. September, 



Nadace Frantiska Kliiny pro zaky 
MIadoboleslavskeho gymnasia. 

K oslavö 40ihteho panoväni Jeho c, a h, 
Äpostolskeho Velicenstva cisnfc a Jcrdle 
Frantiska Josef a L zfidü Fr ant i s ek 
Klima, banker v Petrohrade, jako hyvaly 
zäk Mladoholeslavskvho gymnasia pohläsenim 
svym zc dne 20, zäfi 1888 nada ci pro 
studujici Mladoboleslavskeho f/ym- 
nasia, vcmovav k tomu ücelu stdtni dluzni 
üpis na 1.000 zl. zn^jici. 



Tato nadace jcst urcena toliko 
pro z dky Mladoboleslavskeho 
gymnasia, 

Predni ndrok na tuto nadaci 
maji diti z akladat elovy a j ich 
potomci, 

V drnhe f adS j s ou k pozitku 
nadacnimu povoldni d^ti sestry 
z akladat elovy Anny Wildove, 
manzelky Frantiska Wilda, ucitele 
na mistanske skole v Mlade Bote- 
slavi, a jich potomci. 

Kdyby se o tuto nadaci neuchä^ 
zcli ani potomci zakladatele ani 
jeho sestry, md se tato nadace ud6- 
liti zdku ze soudniho okresu Mlado* 
boleslavskeho. 

Prdvo udelovaci prislusi mest- 
ske radö v Mlade Boleslavi, kterä 
drive ne£ nadaci udöli, slyseti md 
dobre zddni uöitelskeho sboru c. k, 
gymnasia v Mlade Boleslavi a pri- 
hlizeti md k potrebi ^adatelovö a 
jeho prosp^chu. 

Poiitek nadaöni bude se nadanci vypldceti 
ve dvou Ihütdch, a sice po dokonanem pülleti 
a to Jen tehdy, vykdze-li se nadanec dobrym 
prospechem ve studiich. 

Vykdze'li se nadanec prospecheyn nedo- 
stateönym, md se nadace jinemu zdku udHiti. 



Franz Klima'sche Stiftung für Schiller 
des Jungbunzlauer Gymnasiums. 

Anläßlich des vierzigjährigen Regierungs- 
jfd)iläums Seiner k. u. k. Apostolischen Maje- 
stät des Kaisers und Königs Franz Josef L 
errichtete Franz Klima, Bankier in Peters- 
burg, als gewesener Schüler des Jungbunzlauer 
Gymnasiums mittels seiner Erklärung vom 
20. September 1888 eine Stiftung für 
Studierende des Jungbunzlauer 
Gymnasiums, indem er zu diesem ZwecJce 
eine Staatsschuldverschreibung über 1.000 fl. 
widmete. 

Diese Stiftung ist bestimmt nur 
für Schüler des Jungbunzlauer 
Gymnasiums. 

Den ersten Anspruch auf diese 
Stiftung haben die Kinder des 
Stifters und deren Nachkommen. 

In zweiter Reihe sind zum Stif- 
tungsgenusse berufen die Kinder 
der Schwester des Stifters Anna 
Wild, Gattin des Franz Wild, 
Lehrers an der B ür g er schule in 
Jungbunzlau, und deren Deszen- 
denten. 

Falls sich um diese Stiftung 
weder Deszendenten des Stifters 
noch der Schwester desselben 
melden sollten, so ist diese Stiftung 
einem Schüler aus dem Jungbunz- 
lauer Gerichtsbezirke zu verleihen. 

Das Verleihungsrecht steht dem 
Stadtrate in Jungbunzlau zu, 
welcher vor der Verleihung das Gut- 
achten des Lehrkörpers des k.k. Gym- 
nasiums in Jungbunzlau einzuholen 
und auf die Bedürftigkeit und den 
Studienerfolg der Bewerber Rück- 
sicht zu nehmen hat. 

Die Stiftungsgebühr ist dem Stipendisten 
in zivei Raten, u. zw. je nach Semesterschluß, 
jedoch nur dann auszuzahlen, falls sich der- 
selbe mit einem gutem Studienerfolg auszu- 
weisen vermag. 

Falls derselbe einen ungenügepiden 
Studienerfolg austceist, ist das Stipendium 
einem anderen Schüler zu verleihen. 



/272 



Frantisek Klima 



Fraoz Klima. 



272 



Pozitek teto nadace jest omczen 
na (lobu studii na Mladoboleslav- 
skem gymnasiu. 

FPipadne interkaldfe maji se kapitaliso- 
vati a mä se jich po öase uziti k zvrßmi 
poiitku nadaöniho, 

Nadaöni list byl dne 30. ccrvence 1890 
ohci Mladoboleslavskou vyhotoven a dne 28, 
brezna 1801 c. k. mistodriitelstvim v Fraze 
potvrzeji, 

Nyni udelnje tuto nadaci Mladoboleslav- 
skd mhtskd rada po rozumu ustanovcni na- 
dacni listiny'. 

Nadaöni jmöni, ktere spravuje obcc 
Mladoboleslavskd, cini 2.385 K 35 h ; z jeho 
cisteho vynosu dotvje se jcdno nadacni misto 
s roönim pozitkem 95 K 40 h. 



Der Genuß der Stift ung ist auf 
die Dauer der Studien atn Jung- 
bnnzlaner Gymnasium beschränkt. 

Anfällige Interkalarien sind zu kapitali- 
sieren und seinerzeit zur Erhöhung d^r 
Stiftungsgebühr zu verwenden. 

Der Stiftsbrief wurde am 30. Juli 1890 
von der Stadtgemeind^ Junghunzlau au:igf- 
fertigt und untenn 28. März 1891 twn der 
k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig unrd diese Stiftung im 
Sinne der stiftsbrieflichefi Bestimmungen von 
dem Jungbunzlauer Stadtrate verliehen. 

Das St if tun gs vermögen, welches die Stadt- 
gemeinde Jungbunzlau verwaltet, beträgt 
2.385 K 35 A, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 95 K 40 h dotiert 
wird. 



( 60 kr. 
V kolek 



;■) 



P 1 n a m o c. 



Ja nis^epsany Frantisek Klima, bankef v Petrohrade, rodic z Rejsic v okrü>u 
Mladoboleslavskem a jako zak byvaly gymnasia Mladoboleslavskeho k oslaye ctyriceti- 
leteho slavneho panovani Jeho Velicenstva cisafe a krale Frantiska Josefa I. venoval 
jsem na nadaci pro studujici gymnasia Mladoboleslavskeho statni 
üpis 5"/„ od 14. dubna 1881, öfs. 45.188, v nom. cene 1.000 zl. R. c., aby z ürokü 
tohoto dluhopisu roöni nadace zaküm Mladoboleslavskeho gymnasia vy- 
placena byla. 

Zmocnuji timto za sehe a sve dedice JUDra Adolfa Pavlouska, advokäta vMlade Boleslavi, 
aby ve jmenu mem veskere vyminky nadace teto se mnou ji2 ujednane sepsal, schvaleni 
teto nadace provedl a potfebne listiny ve jmenu mem vyhotovil a vübec vse zafidil. co 
ku konecnemu provedeni nadace teto jest tfeba. 

fteceny statu i üpis jest v rukou meho plnomocnika. 

Na svedomi tolio müj vlastni ovefeny podepis. 

'■^0 71.T*1 

V Petrohrade, dne \' ,,\ 1888. 

2. rijna 



80 Kopeken-Stempel, 



Vollmacht. 



(öu ivopeken-ötempei, \ 
28. Sept. 1888. J 

Ich Endesgefertigter Franz Klima, Banqiiier in St. Petersburg, gebürtig aus 
Keischitz, Bezirk Jungbunzlau in Böhmen, habe als ehemaliger Schüler des Jungbunzlauer 
Gymnasiums gelegentlich der Feier des vierzigjährigen Regierungsjubiläums Seiner Maje- 
stät des Kaisers und Königs Franz Josef I. für ein Stipendium zu Gunsten der 
Schüler des Jungbunzlauer Gymnasiums eine 5% Schuldverschreibung vi»m 
14. April 1881, Nr. 45.188, lautend auf die Nominalsumme von eintausend Gulden, zu 
dem Zwecke gespendet, damit der Erlös des jährlichen Zinserträgnisses 
genannter Schuldverschreibung den Schülern des Jungbunzlauer 
Gymnasiums ausbezahlt werde. 

Ich bevollmächtige hiemit für mich und meine Erben den Herrn JÜDr. Adolf 
Pavlousek, Advocat in Jungbunzlau, die mit mir bereits verabredeten Bedingungen dieses 
Stipendiums auszuarbeiten, die Genehmigung des letzteren durchzuführen, diesbezügliche 
Schriftstücke in meinem Namen auszufertigen und überhaupt alles Nöthige zu veranlassen, 
was zur endlichen Durchführung dieser Angelegenheit erforderlich ist. 



273 Frantisek Klima. Franz Klima. 273 

Die in Rede stehende Schuldyerschreibung befindet sich in Händen meines Bevoll- 
mächtigten. 

Urkund dessen folgt meine eigenhändige beglaubigte Namensfertigung. 



CO* u A ^^' September ,___ 

St. Petersburg, den ~ t^— r-t-i: 1888. 

2. October 



Fr. Klima mp. 



Die Authenticität vorstehender Unterschrift des mir von Person bekannten und 
dispositionsfähigen St. Petersburger Iter Gilde Kaufmanns Herrn Franz Klima, wohnhaft 
hierselbst, wird von mir, dem unterzeichneten Franz Holm, russisch kaiserlichen geschwo- 
renen Börsen- und auswärtigen Geschäftsnotar und Notarius publicus, desmittelst amtlich 
attestiert. 

St. Petersburg, den 23. September 1888. 

In fidem : 

(L. St.) Franz Holm mp., 

Börsen- Notar u. Notarius publicus. 

Nr. 615 G,-C Taxe 1 fl. 5 kr. Ö. W. Geld. 

Gesehen beim k. und k. österr.-ung. General-Consulate zur Beglaubigung der oben 
stehenden Unterschrift des Notarius publicus Herrn Franz Holm. 

^ ^ , 8. Octoher 

St. Petersburg, am -~ o i — l 1 888. 

26. September 

Für den k. u. k. General-Consul : 

(L. St.) Wagner mp. 

Original beim Bürgermeisteramte der kgl. Original u purkmistrovskc^bo üradu krÄl. 

Stadt Jungbunzlau. mesta Mlada Boleslav. 



II. 

Bez kolku die zäkona z due 16. ünora 1888, öis. 24 f. z. 

Nadacnf listin a. 

Franti§ek Klima, bankei^ v Petrohradö, rodi6 z Rejäic v okresu Mladoboleslav- 
i-kem, jako byvaly zak gymnasia Mladoboleslavskeho k oslave ctyficetileteho slavneho 
panovnni Jeho Velicenstva cisafe a krale FrantiSka Josefa I. venoval na nadaci pro 
studujici gymnasia Mladoboleslavskeho stätni 57o upis od 14. dubna 1881, öis. 45.188, 
V nom. cene 1000 zl. R. ö. vymeneny za dluhopis z dne 1. bfezna 1890, eis. 8415, na 
1000 zl. a fadne vinkulovany na jmeno „Nadace Frantiska Klimy pro zaky 
gymnasia Mladoboleslavskeho", aby z ürokü tohoto dluhopisu roöni nadace pod 
vyminkami nize polozeuymi vyplacena byla. 

1. Prävo na nadaci tuto budoumiti toliko zaci Mladoboleslavskeho 
gymnasia. 

2. Vyhrazuje se pfedeväim vlastnim detem nadatele a jejich po- 
tomstvu prvni pravo na nadaci tuto. 

V druhe fade maji pravo na nadaci tuto miti dSti nadatelovy 
sestry Anny Wildove, cboti Frantiska Wilda, t. c. ucitele na meäfanske 
skole V Mlade Boleslav i, a techze deti. 

Konecnö kdybynebylo potomkü aninadatelovych ani jeho sestry 
mezi ^adateli, ud^liti se mä nadace nökteremu zäku z okresu soudniho 
Mladoboleslavskeho. 

XI. 35 



274 Franti§ek Klima. Franz Klima. 274 

3. Kdo za nadaci tuto zädati chce, musi mimo nalezitosti Te ^1. 1. 
a 2. vytknute vykazati, ze s dobrym aspoü prospechern studuje. 

4. Stipendium udileti ma rada kräl. raesta Mlade ßoleslavi, ktera 
dfive nez Stipendium zada, vyslyäeti ma dobre zdani professorskeho 
sboru c. k. gym nasia Mladoboleslavskeho a pfihlizeti ma ku potfebe 
Äadateloye a jeho prospechu. 

Stipendium vyplaceti se bude vzdy po dokonanem pülleti po 25 zl. 
a vyplati se Jen tenkrate, pakli stipendista vykaze se prospechern 
dobrym. 

Kdyby stipendista vykazal se prospechern nedostatecnym, ma Sti- 
pendium byti jinemu zadano. 

Jinak trvä pozitek stipendia tohoto tak dlouho, pokud stipendista 
studovati bude na gymnasiu Mladoboleslavskem. 

5. Nadace podne 1. öervencem 1890. 

6. My podepsani zastupcove Mladoboleslavske obce die usneseni obecniho zastupi- 
telstva ze dne 27. Cervence 1890 zavazujeme sehe a nastupce sve v üfade, ie o stale 
zachoväni nadace, jakoz i o jistotu nadaöni jistiny die sil svych peßovati budeme. s na- 
daönfm jmSnim bez schvdleni pnslu§nych üfadü nadacnich iadnych zmen nadacnich ne- 
pfedsevezmeme, o vöasne vybirani uzitkü jmeni nadacniho stnrost miti a vübec pak 
väechna nafizeni v listinä nadaöni obsa^ena sv6domit§ zachovavati budeme. 

Dluzni üpis nadacni züstane v uschovani obce, a zavazuji se zastupcove obce Mlado- 
boleslavske uklädati veSkeru hotovost, pokud ji k vypläceni stipendia zapotfebi nebude, 
do spofitelny Mladoboleslavske. 

Kdyby hotovost, kterou^ na zaplaceni nadaöniho pozitku vydati tfeba nem, dosahk 
takove vy§e, ^e by za ni koupen byti mohl stätni üpis aspoö lOOzlatovy, toz ma se za 
hotovost takovouto statni üpis koupiti a ürok z neho pou^iti se ma na rozmnozenou po- 
zitku nadacniho. 

To mV opetovati se, kdykoliv by hotovost nevydajna spüsobem feöenym vzrostla. 

7. Pfäiiim dal§im nadatele jest, aby stipendista, az by se domohl postaveni, ve 
kterem by uzite dobrodinl velmi snadno mohl splatiti, na chude studujici nezapomnel a 
Jim byl podporou. Tomu na diikaz byl tento nadaci list trojmo vyhotoven, väestranne 
podepsän, dvema svedky ovefen a bude jeden stejnopis u c. k. roistodriitelstvi, druhy 
u zakladatelc a treti u mestske rady kräl. mesta Mlade Boleslavi uschovan. 

V Mlade Boleslavi, dne 30. cerveuco 1890. 

(L. St.) Dr. Pavlousek mp., 

starosta. 
Vaclav Rudolf mp., F, Bene§ mp., 

svedek. ^I^n jjj rady. 

Jan Motycka mp., jos. Kreibich mp., 

svedek. ^j^ji obec. zastupitelstva. 

Jan Svoboda mp., 
eleu obecniho zastupitelstva. 

Tato nadaci listina se schvaluje. Oislo 126.435/90. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Prazo, dne 28. brezna 1891. 

Zamistodrzitcle: 

(L. St.) Friedl mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Orij^inal bei der k. k. StaHhalterei in Prag. 



275 



Wenzel Wäcbtler. 



Vaclav Wächtler, 



275 



1888 

September 25. zafi. 



Haiioiiikus Wenzel Wächtlersche 
Studentenstiftung. 

Aus Anlaß des vierzigjährigen Regie- 
rungsjnhiläums Seiner k. u, k. Apostolischen 
Majestät des Kaisers Franz Josef L errichtete 
der Ehrenkanonikus und Dechnnt in Podersam 
Wenzel Wächtler la^ä der Widmungs- 
Urkunde de dato Podersam den 25 September 
1888 eine Studentenstiftung^ indem er zu 
diesem Zwecke zwei Staatsschuldverschrei' 
bungen über 1,000 fl, widmete. 

Biese Stiftung ist bestimmt: 

1. für die nächsten Verwandten 
des Stifters^ nämlich für die Kinder 
nach seinen Geschwistern: Theresia, 
Maria^ Katharina^ Barbara und 
Anton; 

2. bei Abgang von Studierenden 
aus den Familien dieser Geschivister 
für Verwandte der Mutter des Stif- 
ters Barbara geborenen Lüftner; 

3. bei Abgang von Studierenden 
auch aus der L üft ner'schen Fa w ilie, 
für studierende arme, fleißige zu 
Scheles oder Podersam gebürtige 
Knabe n, 

Ber Genuß dieser Stiftung 
dauert durch die lateinischen 
Schulen bis einschließlich der 8, 
Gymnasialklasse und, wenn nach 
ab s olvierter 8. Gymnasialklasse 
nebst dem Stiftlinqe kein anderer 
stiftungsfähiger Knabe vorhanden 
wäre, auch bis zur Vollendung des 
ganzen Studiums der Theologie, der 
Medizin und des Jus. 

Bei Abgang von Studierenden 
aus den Familien der Geschwister 
des Stifters können die nach Punkt 
2 und 3 zum Stiftungsgenusse be- 
rufenen Stiftlinge diese Stiftung 
nur so lange genießen, als sich nicht 
Studierende aus den Familien der 
Geschwister des Stifters um den 
Stiftungsgenuß bewerben. 

Bas Verleihungsrecht steht 
dem jeweiligen Pfarrer vom Poder- 
sam zu. 

XI. 



Studentske nadani kanovnika 
Väclava Wächtlera. 

Na pamätktt ötyricetileteho jubilea pano- 
vdni Jeho c. a k. Apoätolskeho Veliöenstva 
cisafe Frantiska Josefa L zfidil öestny 
kanovnik a dekan v Podboranech Vaclav 
Wächtler die vönovaci listiny ze dne 
25. zäri 1888, dane v Podboranech, stu- 
dentske nadani, vönovav k tomu üöelu dva 
stdtni dluzni üpisy po 1.000 zl. 

Nadani toto jest ustanoveno: 

1. i^ro nejbli^Si pribuzne zakla- 
datelovy, totii pro diti po jeho sou- 
rozencich: Terezii, Marii, Katefin^., 
Barbore a Antoninu; 

2. kdyby nebylo studujicich z ro- 
diny tichto sourozencü, pro pribuzne 
matky zakladatelovy Katefiny, ro- 
zene Lüftnerove; 

3. kdyby nebylo studujicich 
z rodiny Lüftnerovy, pro studujici 
jinochy, kteri jsou chudi, pilni a 
V ^ihli nebo Podboranech rozeni. 

PoSivdnl nadace trvd po dobu 
studii na latinskych skoläch vöetnä 
alt do 8, tridy gymnasijni, a kdyby 
po absolvoväni 8. tridy mimo na- 
dance nebylo iädneho k poiiväni 
nadace zpüsobileho jinocha, ai 
do skonöeni studia bohosloveckeho, 
lekafskeho nebo prävnickeho. 



Neni-li studujicich zrodin sou- 
rozencü zakladatelovy ch, mohou 
nadanci za podminek sub 2. a 3. uve- 
denych povolani, nadace teto jen 
tak dlouho uzivati, dokud se o ni 
neuchdzeji studujici z rodin sou- 
rozencü zakladatelovych. 



Prävo tid^lovaci prisluSi fardfi 
V Podboranech. 



35* 



276 



Wenzel Wächtler. 



Vaclav Wächtler. 



276 



Der bezüf/liche Stiftshrief wurde am 
20. Mai 1892 ausgefertigt und unterm 
18, Jänner 1893 von der k. k, Statthalterei 
in Prag hesiätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von dem Pfarrer in Podersam 
verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung^ welches 
vom Pfarramt e in Podersam verwaltet wird, 
beträgt 4,000 K, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit der Jahresgebühr von 168 K 
dotiert wird. 



Prislusny nadaöni list hyl ihie 20. hrttna 
1892 vyhotoven a dne 18. ledna 1893 c. k. 
mistodrzitelstvim v Praze potvrzen. 

Nyni udöluje toto nacldni fardf 

V Podhoranech. 

Nadacni jmdni, jez sj}ravuje fartii ürad 

V Podbofancclfi, öini 4.000 K, a dotuje se 
z jeho öisteho vynosu jedno nadacni misto 
s rocnim pozitkem 108 K. 



I. 



/50 kr. StcrapelA 
\ Marke. / 



Widmungsurkunde. 



Abschrift, 



Ich endesgefertigter Wenzel Wächtler, Ehreucanonicus und Dechant in Poder- 
sam, widme hiemit die Staatsschuldverschreibung No. 2.483 vom 1. November 1868 per 
1.000 fl. und No. 3.853 vom 1. November 1868 per 1.000 fl. zu einer Studentenstiftung 
von jährlichen 84 fl. Ö. W. 

Diese Stiftung ist bestimmt: 

1. für die nächsten Verwandten des Stifters, nämlich für die 
Kinder nach seinen Geschwistern Theresia, Maria. Katharina, Barbara 
und Anton; 

2. bei Abgang von Studierenden aus den Familien dieser Geschwi- 
ster für Verwandte der Mutter des Stifters Barbara geborenen Lüftner; 

3. bei Abp^ang von Studierenden auch aus der Lüftner'schen Fa- 
milie für studierende arme und fleissige Knaben aus Scheles oder Po- 
dersam gebürtig. 

Der G n u s s dauert d u r c li die lateinischen Schulen bis ein- 
schliesslich der achten Gy mnasialclasse und, wenn nach absolvierter 
achten Gymnasialclasse nebst dem Stiftlinge kein anderer stiftungs- 
fähiger Knabe vorlianden wäre, auch bis zur Vollendung des ganzen 
Studiums der Theologie, der M e d i c i n und des Jus. 

Das Verleihungsrecht steht dem jeweiligen Pfarrer von Po- 
dersam zu. 



Podersam, am 25. September 1888. 



Wenzel Wächtler mp., 
Canonicus. 



Für die Richtigkeit der Absclirift: 
Podersam, am 1. Juni 1892. 



(L. S.) 



Der k. k. Ijezirkshauptiiiaiin : 

Matt mp. 



Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 
halterei in Prag. 



Oveieny opis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



277 Wenzel Wächtler. Vaclav Wächtlor. 277 

II. 

Stiftsbrief 
über die Canonicus Wächtler'sche Studeutenstiftung. 

Wir endesgefertigten Verwalter der Canonicus Wächtler'schen Studentenstiftung in 
Podersam, politischer Bezirk Podersam im Königreich Böhmen, Urkunden und bekennen 
für uns und unsere Amtsnachfolger, es habe ausAnlass des Allerhöchsten vier- 
zigjährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers Franz 
Josef 1. der hochwürdige Herr Canonicus in Podersam Wenzel Wächt- 
ler laut der Widmungsurkunde vom 25. September 1888 die Errichtung einer 
Studentenstiftung, indem er zu diesem Zwecke die Staatsschuldverschreibung 
No. 2 483 vom L November 1868 pr. 1.000 fl. und No. 3.853 vom I.November 1868 pr. 
1.000 fl. widmete, mit nachs*ehenden Worten angeordnet. 

„Ich endesgefertigter Wenzel Wächtler, Ehrencanonicus und Dechant in Podersrim, 
widme hiemit die Staatsschuldverschreiburg No. 2.483 vom 1. November 1868 pr. 1.000 fl. 
und No. 3.853 vom 1. November 1868 pr. 1.000 fl. zu einer Studentenstiftung von jähr- 
lichen 84 fl. Ö. W. 

Diese Stiftung ist bestimmt: 

1. für die nächsten Verwandten des Stifters, nämlich für dieKinder 
nach seinen Geschwistern Theresia, Maria, Katharina, Barbara 
und Anton; 

2. bei Abgang von Studierenden aus den Familien dieser Ge- 
schwister für Verwandte der Mutter des Stifters Barbara geborenen 
Lüftner ; 

3. bei Abgang von Studierenden auch aus der Lüftnerschen Familie 
für studierende arme und fleissige Knaben aus Scheles oder Po- 
dersam gebürtig. 

Der Genuss dauert durch die lateinischen Schulen bis ein- 
schliesslich der achten Gymnasialclasse und, wenn nach absolvierter 
achten Gymnasialclasse nebst dem Stift linge kein anderer stiftungs- 
fähiger Knabe vorhanden wäre, auch bis zur Vollendung des ganzen 
Studiums der Theologie, der Medicin und des Jus. Das Verleihungs- 
recht steht dem jeweiligen Pfarrer von Podersam zu". 

Bei Abgang von Studierenden aus der Familie der Geschwister dos 
Stifters können die im Absätze 2. und 3. genannten Stiftlinge die Stif- 
tung nur so lange geniessen, bis Studierende aus der Familie der Ge- 
schwister des Stifters um den Genuss der Stiftung nachsuchen. 

Diese Wertpapiere wurden gegen die Staatsschuldverschreibung vom 1. November 1888, 
No. 65.031 auf 2.000 fl. umgetauscht, welche auf den Namen der Stiftung gehörig vin- 
culiert wurde. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
bei dem Pfarramte in Podersam in Empfang genommen worden ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehmen wir diese 
Stiftung an und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, darüber zu 
wachen, dass vom Jahre 1890 an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen 
Nutzungen, dermal im efifectiven Betrage von 84 fl., für den studierenden Stiftling ver- 
wendet werden. 

Die Stiftung tritt mit dem Jahre 1890 ins Leben; die für die Zeit vom 1. No- 
vember 1888 bis 31. December 1889 eingeflossenen Nutzungen des Stiftungsvermögens 
pr. 98 fl. sollen ebenfalls für den studierenden Stiftling insoweit verwendet werden, als 
hievon nicht die Auslagen der Stiftungsorrichtung bestritten werden müssen. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten Stif- 
tungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen 
des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe fest- 
gesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und 
gewissenhaft zu erfüllen. 



278 Wenzel Wächtlcr. Vaclav Wächtler. 278 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare vertasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet worden, und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Podcrsam, das 
dritte bei dem Pfarramte in Podersam aufbewahrt werden. 

Podersam, am 20. Mai 1892. 

(L. St.) Wenzel Wächtler mp., 

CaDonicus und Decbant von Podersam als Stifter. 

Franz Nählovsky mp., 
Kaplan als Zenge. 

Franz Bricher mp., 

als Zeuge. 

Si-Z. 64.638/92. 
Wird genehmigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 18. Jänner 1893. 

Für den Statthalter: 

(L-- St.) Fried 1 mp. 

Original bei der k, k. Statthalterei in Trag. Original u c. k. niistodrzitclstvi v Praze. 



■♦«•>» 



279 



Kfliser Franz Josef-Stiftang. 



Nadanl cisare Frantiska Josefa. 



279 



1888 
Oktober 4. fijna. 



Kaiser Franz Josef-Stiftung an der 
Oberrealschule in Leitmeritz. 

Aus Anlaß des vierzigjährigen 
Re gi er ungs Jubiläums Seiner kais, 
und königl. Apostolischen Majestät 
des Kaisers Franz Josef I. hat der 
Lehrkörper der bestandenen Kommu- 
nal -Ob er real schule in Leitweritz 
in der am 4. Oktober 1888 abgehaltenen Kon- 
feroiz einstimmig beschlossen, aus dem Real- 
schulfreitischfondCy welcher durch jährliche 
Wohltätigkeitskonzerte und Geschenke ange- 
sammelt wurde, ein Kapital von 1.500 fl, in 
Notenrente zur Errichtung einer 
Stiftung zu widmen, welche mit 
Allerhöchster Genehmigung den 
Namen „Kaiser Franz Josef -Stif- 
tung^ zu führen hat,*) 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
31. Jänner 1890 vom Lehrkörper der Real- 
schule in Leitmeritz ausgefertigt und unterm 
15. Dezember 1891 von der k. k. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes sind die Zinsen des 
Stiftungskapitales alljährlich am 
2. Dezember als dem Tage der Thron- 
besteigung Seiner kais. und königl. 
Apostolischen Majestät des Kaisers 
Franz Josef I. zwei würdigen Schü- 
lern der Anstalt, welche im Fleiße, 
in den Sitten und im Fortgange 
vorzügliche Noten aufweisen können, 
zu gleichen Teilen zu verleihen. 

Die Verleihung der Stiftung 
erfolgt auf ein Jahr, jedoch kann 
den in früheren Jahren Beteilten 
abermals diese Stiftung verliehen 
werden. 



Nadäni cisare Frantiska Josefa na 
vyssj realce v Litomericicli. 

Za prtöinou oslavy 401 et eh o 
panoväni Jeho eis. a krdl. Apostol- 
skeho Velicenstva cisare Frantiska 
Josefa I. usnesl se uöitelsky shor 
obecni vp§§i reälky v LitomÖricich 
ve schüzi dne 4. rijna 1888 jednohlasnö, ahy 
z fondu reälky pro bezplatne ohädy, ktery 
byl nashromd^d^.n z roönich dobroöinnych 
koncertü a darü, vilnoväna byla suma 
1.500 zl. V notove rentS na zrizeni 
nadace, kterä se s Nejvyssim povo- 
lenim mä jmenovati „Nadace cisare 
Frantiska Josefa".*) 



Pfislu§ny nadacni list byl uöitelskym 
sborem redlne skoly dne 31. ledna 1890 vy- 
hotoven a 15. prosince 1891 c. k. mistodrzi- 
telstvim v Praze potvrzeti. 

Die ustanoveni nadaöniho listu 
maji se üroky nadaöniho jmöni ka^do- 
rocnö dne 2. prosince jakoito v den 
dosednuti na trün Jeho cts. a krdl. 
Apostolskeho Veliöenstva cisare 
Frantiska Josefa I. udöliti stejnym 
dilem dvema hodnym zdküm üstavu, 
ktefi se mohou prokdzati v pilnosti, 
mravech a prospöchu vybornymi 
zndmkami. 

Propüjöeni nadace dSje se na 
rok, avsak Ize nadaci udHiti opöt 
tomu, kdo byl v dfivöjSich letech 
podölen. 



*) Eine ähnliche Stiftung hat der Lehrkörper 
anläßlich des 25jährigen Regierungsjubiläums Sr. 
k. u. k. Apostolischen Majestät im Jahre 1873 er- 
richtet, welche im VIII Bande unter Nr. 598 dieses 
Werkes abgedruckt ist. 



•) Podobnou nadaci zHdil uöitelsky sbor u pH- 
lezitosti 251etäho panoväni Jeho c. a k. Apoätol- 
skeho Veliöenstva v roce 1873, kterä jest otisknuta 
V VIII. svazku pod öis. 598 tohoto dila. 



280 



Kaiser Franz Josef- Stiftung. 



Naddni cisafe Frantiska Josefa. 



280 



Das Verleihungsrccht hatte die 
Lehrerkonferenz der Ko m m una l- 
realschule in Leitmeritz auszuüben 
und entscheidet dieselbe mit abso- 
luter Stimmenmehrheit, 

Zur Vertvaltung des Stiftungs- 
Vermögens wird einKuratorium be- 
stellt, welches aus dem Direktor der Anstalt 
als Vorsitzenden und zwei jährlich bei Be- 
ginn des Schuljahres con der Lehrerhonfercnz 
mit absoluter Majorität gewählten Professoren 
besteht. 

Die Aufforderung, sich um diese 
Stiftung zu bewerben, erfolgt all- 
jährlich nach Beginn des Schul- 
jahres durch Kundmachung am schwarzen 
Brette im Realschulgebäude und durch Ver- 
lautbarung des betreffenden Zirkulars in allen 
Schulklassen der Anstalt. 

Nach Verstaatlichung der Kom- 
munal- Ober real schule in Leitmeritz 
wird diese Stiftung im Sinne der 
stiftsbrieflichen Best immungen an 
der k, k. Staats-Oberrealschule in 
Leitmeritz persolviert und ver- 
w alt et. 

Das Stiftungsvermögen beträgt 3,000 K, 
dessen Jahreserträgnis im Betrage von 120 K 
im Sinne des Stiftsbriefes zur Verleihung 
gelangt. 



Prdvo udHovaci vykondvd uci- 
telskd konference obecni reälkg 
V Litom^ricich, a rozhoduje pri tom 
absolutni vötsina hlasth 

K sprdvö nadacniho jmeni ustavi 
se kuratorium, kiere zdlezi z feditele 
ustavu jako predsedg a dvou kazdorocne po- 
cdtkem skolniho roku ucitelskou konfereuH 
absolutni vüsinou volengch profcssorü. 



Vyzväni k poddvdni iddosti 
nadaci stane se kazdoroöng po po- 
cdtku skolniho roku vyhldskou na cer- 
netn prknS v budovi redlky a prectenim ohez- 
niku ve vsech triddch ü^tavu. 



Po postdtnini obecni vyssi re- 
dlky V Litomöficich spravuje a udili 
se tato nadace po rozumu nadacni 
listiny na c. k, stätni vys.^i rcdlce 
V Litomcricich, 



Nadacni jmöni dini 3,000 K, a udili se 
jeho cisty vynos 126 K po rozumu nadavni 



V. 



I. 

Absclirift. ad Nr. 90. 

Protokoll Nr. III. 

über die am 4. October 1888 an der Communal-Realschule in Leitmeritz 

abgehaltene ausserordentliche Conferenz. 

Anwesend: der Director Lau da. die Professoren Ci^ek, Schöler, v. Wolfinau, 
Heller, Kos eh. Blume n tritt. Teubner, Mann, Dr. Watznauer, Blum er, 
Wiesner, Maschek, Z eidler, Dr. Hermsdörfer, die Hilfslehrer Dole schal. 
Tsc li u sehn er. Müller und der Nebenlehrer für Turnen Schubert. 



Gegenstand 



Der Director weist darauf hin, dass 
der Lehrkörper in seiner Conferenz vom 
2. December 1873 anlässlich des 25jilhrigen 
Regierungsjubiläums Sr. kaiserl. u. königl. 
Apostolischen Majestät des Kaisers Franz 
Josef und zur Erinnerung an allerhöchst 
dessen Thronbesteigung am 2. Decemher 
1848 einstimmig beschloss(^n hat, aus dem 
Uealschulfreitischfonde, welcher durch jähr- 
liche vom Lehrkörper veranstaltete Wohl- 



281 



Kaiser Fraaz Josef- Stiftung. 



Nsdani clsare Frantifika Josef*. 



281 



thätigkeitsconcerte und Geschenke ange- 
sammelt worden ist, ein Capital von 1.500 fl. 
in Notenrente zu einer Stiftung zu widmen, 
welche Stiftung mit A. h. Genehmigung den 
Namen ^Kaiser Franz Josef- Studenten- 
stiftung" führen soll und von deren Zinsen 
jährlich 2 Schüler der Anstalt, und zwar 
für je 1 Jahr, am 2. December jeden 
Jahres betheilt werden sollen. 

Am 2. December 1888 begeht Öster- 
reich die hohe Feier des 40jährigen Regie- 
rungs-Jubiläums Sr. kaiserl. und königl. 
apostolischen Majestät des Kaisers Franz 
Josef, zu welcher allerorts die umfassendsten 
Vorbereitungen getroffen werden, den selte- 
nen Gedenktag in würdigster Weise zu 
verherrlichen. Da der Lehrkörper jede 
passende Gelegenheit wahrnimmt, in der 
ihm anvertrauten Jugend die heiligen Ge- 
fühle der Vaterlandsliebe und der Liebe 
zum angestammten segens- und ruhmreichen 
Herrscherhause zu erwecken und zu beleben, 
so wird derselbe um so fi-eudiger diesen 
Gedenktag dem Gedächtnisse der Schüler 
bleibend einzuprägen sich bemühen, zu 
welchem Behufe der Director die Wahl 
eines Comites, bestehend aus den 
Mitgliedern des Lehrkörpers Pro- 
fessor Blumentritt, Mann, Dr. Watz- 
nauer, Maschek und Dr. Hermsdörfer, 
vorschlägt und den Antrag stellt, 
der Lehrkörper wolle anlässlich 
des 40jährigen Regierungs-Jubi- 
läums Sr. kaiserl. und königl. Maje- 
stät des Kaisers aus dem Realschul- 
f reitischfonde ein Capital von 
1.500 fl. Notenrente unter den glei- 
chen Modalitäten wie anlässlich 
des 25jährigen Regierungs-Jubi- 
läums zu einer Stiftung widmen, 
aus deren Zinsen jährlich am 
2. December 2 Schüler der Anstalt 
betheilt werden sollen, und umdie 
allerhöchste Genehmigung ein- 
schreiten, dieser Stiftung den 
Namen „Kaiser Franz Josef-Stu- 
dentenstiftung'' beilegen zu dürfen. 
Nachdem der Director noch den Stiftsbrief 
der Kaiser Franz - Josef - Studentenstiftung 
vom 2. December 1875, Z. 6.726, genehmigt 
mit h. Erlasse der k. k. Statthalterei den 
28. December 1875, Z. 86.550, verlesen, 



wird der Antrag vom Lehrkörper 
stimmeneinhellig zum Beschlüsse 
erhoben und das gewählte Gomite mit 
der Feststellung des Programmes zur Feier 
des 40jährigen Regierungsjubiläums seitens 
der Schule betraut. 



XI. 



36 



282 Kaiser Franz Josef- Stiftuog. Nadaui cisare Franti§ka Josefa. 282 

Geschlossen und unterzeichnet. 
Leit nie ritz, am 4. October 1888. 

Th. Lau da mp., 

Director. 

(L. St.) Josef Heller mp. 

F. Blumentritt mp. 

Resch mp. 

H. Tschuschner mp. 

A. Doleschal mp. 

F. Mann mp. 

J. Z ei dl er mp. 

Franz öizek mp. 

Fr. Wolf mp. 

Felix Wiesner mp. 

Johann Maschek mp. 

Dr Hermsdörfer mp. 

L. Schubert mp. 

E. Müller mp. 

K. Seh öl er mp. 

Josef Blum er mp. 

Ad. Teubner mp. 

Dr Phil. Watznauer mp. 

Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- Jednodacby opis u c. k. mistodrzitelstTi 

haltcrei in Prag. v Praze. 



II. 

Stempel frei dem Gesetze vom IG. Februar 1888, Nr. 24 R.-G.-Bl., gemäss. 

Stiftsbrief 

über die Kaiser Frnnz J osef-Studeiiteiistiftung an der Communal-Oberrealschule in 
Leitmeritz Der Lehikörper der Communal-Oberrealschule in Lcitmeritz hat in seiner 
(/onlereiiz am 4. October 1888 anlässlich des 40jährigeü Regierungsjubiläums Sr. kais. 
und königl. Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Josef 1. und zur Erinnerung an 
allerhöchst dessen Thronbesteigung am 2. December 1848 einstimmig beschlossen, aus 
dem Realschulfreitischfoiide, welcher durch jährliche Wohlthätigkeits-Concerte und 
(ieschenke angesammelt worden ist, ein Capital von 1.500 fl. in Notenrente zu einer 
Stiftung zu widmen, welche Stiftung mit a. h. Genehmigung den Namen: Kaiser Franz 
.1 OS ef- Stiftung führen und aus dessen Zinsen jährlich 2 Schüler dieser Anstalt, 
und zwar für je ein Jahr, um 2. December jeden Jahres betheilt werden sollen. 

Zu dieser Stiftung wurde die Sta itsschuldverschreibung (Noteurente) de dato Wien, 
1. November 1889. Nr. 69.203, über l.r)00 fl. mit dem Verzinsungstage vom 1. Mai und 
und 1. November auf « en Namen der Kaiser Franz Josef-Stiftung vinculiert und von der 
Stadtgemeinde Leitmeritz laut Erklärung des Bürgermeisteramtes von Leitmeritz vom 
9. Juli 1891, Z. r).()58, in Verwahrung genommen. 

Bezüglich der \er wen düng des Erträgnisses dieser Stiftung wird 
von ilem Lehrkörper der Communal-Oberrealschule in Leitmeritz 
Folgendes bestimmt: 

1. Die bezeichnete Staatsschuldverschreibung hat ein unantastbares Capital zu bilden, 
und sind mit den Zinsen hie von alljährlich am 2. December als dem Tage der 
Thronbesteigung S r. kais. und königl. apostolischen Majestät des 
Kaisers Franz Josef L zwei würdige Schüler der Anstalt, welche im 



283 



Kaiser Franz Josef-Stiftung. 



Nadani cisare Frantiska Josefa. 



283 



Fleisse, in den Sitten und im Fortgange vorzügliche Noten aufweisen 
können, zu gleichen Theilen zu unterstützen. 

2. Die Verleihung der Stiftung erfolgt auf ein Jahr, jedoch kann 
den in früheren Jahren Betheilten abermals diese Stiftung verliehen 
werden. 

3. Das Verleihungsrecht steht derLehrerconferenz derCommunal- 
realschule zu, und entscheidet dieselbe mit absoluter Stimmen- 
mehrheit. 

4. Zur Verwaltung dieser Stiftung wird ein Curatorium bestellt, 
welches aus dem Director als Vorsitzenden und zwei jährlich bei Beginn des 
Schuljahres von der Lehierconferenz mit absoluter Majorität gew:ählten Professoren 
der Anstalt besteht. 

5. Die Aufforderung, sich um diese Stiftung zu bewerben, erfolgt 
alljährlich nach Beginn des Schuljahres durch Kundmachung am 
schwarzen Brette im Realschulgebäude und durch Veröffentlichung 
des betreffenden Circulars in allen Schulclassen der Anstalt. 

6. Der Lehrkörper der Communal- Oberrealschule in Leitmeritz übernimmt das Recht, 
die Stiftung zu verleihen, verpflichtet sich, diese Stiftung nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes in Erfülhmg zu bringen sowie für die ungeschmälerte Erhaltung und Ver- 
wahrung des oben bezeichneten als Stiftungscapital gewidmeten Wertpapieres stets Sorge 
zu tragen und mit diesem Stiftungscapitale ohne Zustimmung der politischen Landes- 
behörde keine wie immer geartete Veränderung vorzunehmen, über die Verwendung 
jährlich Rechnung zu legen und einen summarischen Rechnungsextract alljährlich der 
k. k. politischen Bezirksbehörde vorzulegen. 

Ürkund dessen wurde dieser Stiftsbrief von dem gesammten Lehrkörper der 
Communal-Oberrealschule eigenhändig unterschrieben, und wurden hievon drei gleich- 
lautende Exemplare ausgefertigt, wovon eines bei der k. k. Statthalterei, eines bei der 
Gemeindevertretung der Stadt Leitmeritz und eines bei der Direction der Communal- 
Oberrealschule in Leitmeritz aufbewahrt wird. 

Leitmeritz, am 31. Jänner 1890. 



(L. St.) Johann Bas cht a mp., 

Burgermeis ter- Stell vertrete r. 

Franz Wolf v. Wolfinau mp. 

Franz Mann mp. 

H. Tschuschner mp, 

F. Wiesner mp. 

J. Resch mp. 



(L. St.) 

Karl Seh öl er mp. 

Josef Blum er mp. 

A. Püschel mp. 

Josef Z ei dl er mp. 

Arbes mp. 



Franz Ciiek mp. Dr. Wilhelm Hermsdörfer mp. 



Theodor Lauda mp., 

Directnr. 

Adolf T e u b n e r mp. 

A. Doleschal mp. 

L. Schubert mp. 

Jos. Maschek mp. 

Dr. Phil. Watznauer mp. 



Wird bestätigt. 



St. Z. 83.877, 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 15. December 1891. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 

Friedl mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



XT. 



3n* 



284 Ja^- fond ci8{d*e FrantiSka Jo8e£a I. 



Kaiser Franz Josef L-Jubiläumsfond. 284 



1888 

fijiia 6. Oktober. 



Jubiiejni fond cisHre Frantiska Josefa L 

pro poslachace c. k. ceske nniversity 

Hario-Ferdinandovy. 

AkademicTcy senät c. Tz, ceske 
nniversity Karlo - Ferdinandovy 
V Frage usnesl se dne 6. rijna 1888, 
ssalo&iti Je poctö dOleteho panov- 
nickeho jubilea Jeho c, a k, Apos- 
tolskiho Veliöenstva cisare Fran- 
tiska Josefa I, jubiiejni fond pro 
studujici c. k. öeske university tim 
gpäsobeni, ie kaidy professor a docent c, k. 
ceske university k tomu üöelu 5\ sveho kolej- 
neho, na zimni semestr roku 1888/89 pripa- 
dajiciho v6ni4je. K tomuto usneseni pristou- 
pili vsichni professori a docenti c, k, öeske 
university. 



Timto epüsobem sesel se kapital 2,304 zl, 
rtS kr,^ k nömuz fehdejM rektor Dr Frantisck 
Stiidnicka jestÖ cdsfku 200 zl, 73 kr, venoval, 
takie fond cinil 2,505 zl, 31 kr, 

Za tiito sitmu hyl koupcn rakousky stdtni 
dluzni npis na 3,000 zl, zyiejict, 

V sezeni dnc 30, listopadti 1888 nsnesl 
se akadewichj senät na pravidlech, die kte- 
rffch tcnto jubiiejni fond mä byti spravovdn, 

Pf'iifluSny nadaöni list byl 13, cervna 
1890 vyhotoven a 19, dubna 1891 c, k, misto- 
drzitelstvim v Praze potvrzen, 

Nadace tato mä se jmenovati „Cisare 
Frantiska Josefa I, jubiiejni fond 
liro posluchaöe c, k, ceske tiniver- 
sity KarlO'Ferdinandovy^, 

Co do udileni urokü tohoto ju- 
bilejniho fondu platl tato ustano- 
veni : 

1, Ür k y j ubil cj n ih o fond u u d l- 
lejl se obnosem desitkou deliteln ffm 
s t f i d a V e st u d uj i c i m t r i s v c t s k y r h 



Kaiser Franz Josef I. - Jubiläunisfond 

für Hörer der k. k. böhmischen harl- 

Ferdinands-Universitöt 

Der akademische Senat der k. k, 
böhmischen Karl-Ferdinands- Uni- 
versität in Frag beschloß am 0, Ok- 
tober 1888, zur Feier des vierzigjäh- 
rigen Regierungsjubiläufns Seiner 
k, u. k. Apostolischen Majestät des 
Kaisers Franz Josef L einen Jubi- 
läumsfond für Studierende der k, k, 
böhmischen Universität in der Weise 
zu gründen, daß jeder Professor und Dozent 
der k, k. böhmischen Universität zu diesem 
Zwecke 5^1^^ seines auf das Wintersemester 
des Studienjahres 1888/89 entfalletidefi Kolie- 
giengeldes widmet. Diesem Beschlüsse traten 
sämtliche Professoren und Dozenten der k. k, 
böhmischen Universität bei. 

Auf diese Weise wurde ein Kajßiial von 
3,304 fl, 58 kr, aufgebracht, wozu der da- 
malige Rektor Dr, Franz Studnicka noch 
den Betrag von 200 fl, 73 kr, widmete, so 
daß der Fond 2,505 fl, 31 kr. betrug. 

Für diesen Betrag wurde eine äst er r, 
Staatsschuldverschreibung über 3,000 fl, an- 
geschaft. 

In der am 30, November 1888 abge- 
haltenen Sitzung de^ akadnnischen Setiafes 
wurden die Statuten beschlossen^ nach denen 
dieser Jnhiläumsfond zu verwalten ist. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
13. Juni 1890 ausgefertigt und unterm 
19, Aprd 1891 von der k, k, Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Diese Stiftung hat den Namen zu führen : 
„Kaiser Franz Josef L-Jubilä ums- 
fond für Hörer der k, k, böhmischen 
Karl- Ferdinands- Universität'', 

ITi n sichtlich der Ve rlei h h n g 
der Interessen dieses Jubiläums- 
fondes gelten folgende Bestimmun- 
gen : 

1, Die durch 10 teilbaren Inter- 
essen des Juhiläumsfondes sind ah- 
wechselnd Studierenden der drei 



285 Jab. fünd cisare Frantiika Josefa I. 



Kaiser Franz Josef I.-Jabiläumsfond. 285 



fahult c, h, ceske university vidy 
(Ine 2, prosince haideho roku. 



2, Stridäni jednotlivych fahult 
deje se tim zpüsohem, ie zaöind fa- 
hulta prdvnickd, ndslednje fakulia 
lekarskd a pak filosofickd, nacei 
se pokraöuje v temze porddku ddle. 



3, Ür okü ur öeny ch k udileni 
uiije doiyönd fakulta die vlasfniho 
rozhodnuti buctto k vypsdni jedne 
neb i vice cen z a v öd ecke pr dce 
z odhoru ktomu zvoleneho neb k pod- 
pore vödeckych praci a podnikü fa- 
hult on schvdlenych. 



4, Vyhld§eni cen nebo podpor 
stane se dökanem pfislusni fakulty 
kazdoroönö dne 2. prosince, Za 
tim üöelem zasle kvestura tomuto 
dtkanovi sumu k vyplute takove 
nstanovenou a obdrii naproti tomu 
po vyplate cen nebo podpor od dö- 
kana kvitance podilenych studuji- 
eich jakoito doklady üöetni. 



5, Vsechny pfebytky ürokü, ne- 
udölene ceny a podpory jakoi i dary, ktere 
se böhem nMereho roku naskytnou, slouH 
ke zvöt§eni fondu a uklddaji se po tak dlouho 
do spofitelny, ai za nS moind koupiti nö- 
jaky zdkonnoii jistotu poskytujici papir, 

6, Slovem „studuj ici" rozumöti 
slusi netoliko fddne posluchace jmenovanych 
tri svctskych fakuU, nybr^ i ty^ kdoi studia 
svd jako rädni posluchaöi jii dokofifili a ke 
zkouskdm stdtnim nebo rigorosnim se pH- 
pravuji, coz vsak plati jen do tri let po 
ukonöenych studiich, 

Nyni v ykondv d se nadace po 
rozumu ustanoveni nadaöni listiny. 

Jmeni nadaöni^ jel spravuje kvesturu 
c, k, öeske university, zäleH ze stdtniho 



weltlichen Fakultäten der k, k,böh- 
mischen Universität, und zwar stets 
am 2. Dezember eines jeden Jahres, 
zu verleihen. 

2, Die Alternierung der einzel- 
nen Fakultäten hat in der Weise zu 
erfolgen, daß die juridische Fakul- 
tät beginnt, dann die medizinische 
und nach dieser die philosophische 
Fakultät folgt. In dieser Reihen- 
folge ist mit der Verleihung stets 
fortzufahren, 

3, Die zur Verleihung gelangen- 
den Interessen hat die betreffende 
Fakultät nach eigener Entschei- 
dung entweder zur Ausschreibung 
eines oder mehrerer Preise für 
wissenschaftliche Arbeiten aus dem 
hiezu gewählten Fache oder zur 
Unterstützung wissensch aft lieh er 
Arbeiten und Unternehmen, welche 
von der betreffenden Fakultät ge- 
nehmigt icurden, zu verwenden. 

4, Die Ausschreibung der Preise 
oder Unterstützungen hat alljähr- 
lich durch den Dekan der betreffen- 
den Fakultät am 2, Dezember eines 
jeden Jahres zu erfolgen. Zu diesem 
Behufe übersendet die Quästur die 
zur Auszahlung bestimmte Stif- 
tungsgebühr und erhält hiefür von 
dem Dekane nach Auszahlung der 
Preise und Unterstützungen die 
Quittungen der beteilten Studie- 
renden als Rechnungsbeleg. 

5, Alle Überschüsse der Zinsen, 
nicht verliehene Preise und Unterstützungen 
sowie allfällige Geschenke dienen zur Ver- 
mehrung des Stiftungsfondes und sind so 
lange in einer Sparkassa fruchtbringend an- 
zulegen, bis für dieselben ein pupillarsicheres 
Wertpapier angeschafft werden kann. 

6, Unter dem Worte „Studie- 
rende" werden nicht bloß die ordentlichen 
Hörer der drei weltlichen Fakidtäten ver- 
standen, sondern auch solche, welche ihre 
Studien als ordentliche Hörer vollendet haben 
und sich zu Staatsjyrüfungen und Rigorosen 
vorbereiten. Dies gut jedoch nur drei Jahre 
nach vollendeten Studien. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung verwaltet 
die Quästur der k. k, böhmischen Univer- 



286 Jub. fond cisafe FrantiSka Josefa I. 



Kaiser Franz Josef I.-.Tabiläamsfond. 286 



dluiniho üpisu na 6.000 K zn^jiciho a 
z vkladu sporitelniho 929 K 58 h. 

liocni pozifeky jeni sc udilij öini 240 K. 



sität und es besteht in einer Staatsschuldver- 
schreibung über 6,000 K und in Spurkassa- 
einjagen über 929 K 58 h. 

Die alljährlich zur Verleihung gelan- 
gende Jahresgehühr beträgt 240 K. 



!• 



Cis Ol. 



Protokol I. 

sczeni akadeni ickeho senätu c. L öeske university Earlo-Ferdinan- 

dovy dne 6. fijna 1888. 

Za pfedsednictvi pana rektora magnifika, u pfitomnosti v§ech panä ölenö krome 
p. prof. Spiny. 

Predmßty: 

L 

Usnescno jednohlasne, aby sezeni akademickeho senatu odbyvala se vzdy v pAtek. 

II. 

Pan rektor magnificus, pfipominaje na- 
stavajici jubileuui 40leteho panovani J. V. 
cisafe Frantiäka Josefa L. däva o tom ro- • 
kovati, jak by se melo oslaviti. 

K navrhu paua dv. rady prof. Randy usneseno jednohlasne, aby se slavuost odby- 
vala dne 1. prosince oll. bod., pfi niz konäna bude jedinä pfednäika fecnikem, ktereho 
pan rektor vyhleda. 

Däle navrhuje pan dv. rada prof. Randa, 
aby se zalozil jubilejni fond, ktery 
by se opatfiltim zpüsobem, zeby 
kazdy z ptlnü docentü venoval ze 
SV ehe kolejneho v ziranim behu 
1888/89 pet = 5%. 

Pan prof. Weiss navrhuje, aby 
üroky z tohoto fondu udilely se 
kazdorocne za nejlepsi praci ve- 
deckou podle pravidel, jez zvlaste 
s e u s t a n V i. Pfijato jednohlasne. 



Pfijato jednohlasne. 



A. u. s. 



Weiss mp. 

Randa mp. 

Prazäk mp. 

Vrba rap. 

Dr B. Jims mp. 

Strouhal mp. 

Horbaczewski mp. 

Dr Talif mp. 

Emier mp. 



Fr. Studnii^ka mp., 

t. c. rektor. 



Orißfinal u rektoratu c. k. ceske university Orijrinal beim Rektorate der k. k. böhmischen 

Karlo-Ferdinandovy v Prazc. Karl-Fordinands-Universität in Prag. 



287 Jub. fond cisare Frantiska Josefa I. 



Kaiser Franz Josef I.-Jabiläumsfond. 287 



IX. 



Ci8. 284. 



Protokol IL 

sezeni akademickeho senatu c. k. öeske university Earlo-Ferdinan- 

dovy dne 30. listopadu 1888. 



Pfedsedal: magnificus pan rektor. 
Pfitomni: väichni päni ölenove. 



Pf edmety: 



I. 



Navrh pravidel jubilejniho 
fondu universitniho. 

Referent pan dekan prof. Prazak. 



Navrh pfijat s nekterymi zme- 
nami a dodatky; zejniena ustanoveno a 
do Pravidel pojato, ze udileni cen a podpor 
pouze k üöelum vedeckym se mä diti a ze 
neud^lene ceny nebo podpory k zvetSeni 
fondu maji slouiiti. 



A« Tl. 8. 



Dr Br. Jirus mp. 

Kau da mp. 

Dr Talif mp. 



Strouhal mp. 
Horbaczewski mp. 



Fr. Studnicka mp., 

t. ö. rektor. 

Weiss mp. Vrba mp. 

Prazak mp. Emier mp. 

Spina mp. 



Original u c. k. deske university Karlo- Original bei der k. k. böhmischen Karl- 

Ferdinandovy v Praze. Ferdinands -Universität in Prag. 



III. 

Pravidla, 

jimiz se spravuje jubilejni fond c. k. £eske university, zalozeny na pamatku 40leteho 
panoväni Jeho c. a k. Apo§tolskeho Veli6enstva cisafe a krale Frantiska Josefa I., majici 
se svolenim Jelio eis. a kräl. Apostolskelio Veliöenstva ze dne 30. listopadu 1888 titul: 
Cisai'e FrantiSka Josefa I. jubilejni fond pro posluchace c. k. öeske university 
Karlo-Ferdinando vy. 

Cl. I. 

Üroky jubilejniho fondu udilejise obnosera desitkou delitelnym 
stjndavö studujicim ifi sv^tskych fakult c. k. ceske university Karlo-Ferdinandovy v Praze 
vzdy dne 2. prosince kazdeho roku. 



Öl. II. 

Stfidani jednotlivych fakult deje se tim zpüsobem, ze zacina fakulta prav- 
nickä, näsleduje fakulta lekaf^^ka a pak filosofickä, naöez se pokraöuje v temze pofadku 
däle. 



288 Jub. food cisare Frantiska Josefa I. Kaiser Franz Josef I.Jubiläumsfond. 2S8 



Cl. III. 

Ürokü svrchu vytöenych uzije fakulta, na kterou pfi stfidini 
do§lo, die vlastniho rozhodnuti budto k vypsani jedne neb i vice cen za Tedecke 
prace z odboru k tomu zvoleneho, anebo ku podpofe vedeckych praci a poduikü taktei 
fakultou schvälenych. 

Cl. IV. 

Vyhläseni cen, po pfipade podpor, stane se ka2dorocn§ dSkanem pfislusne fakaltj 
due 2. prosince. Za tim ucelem za§le kvestura tomuto dckanovi sumu k vyplate takovt 
ustanovenou a obdrzi naproti tomu po vyplatö cen nebo podpor od dekana kvitance pc- 
delenych studujicich jakozto doklady ücetni. 



Cl. V. 

Väechny pfebytky ürokü, neudelene ceny a vedecke podpory, jakoz i dan-, 
ktere se behem nekterelio roku naskytnou, slouzi ke zvetSeni fondu a uklädaji se napfed 
do sporitelny a to tak dlouho, az z vynosu mozna zakoupiti nejaky cenny papir. 

Cl. VI. 

Slovem „studujici*' vyznaöuji se v techto pravidlech netoliko fadni posluchaci 
jmenovauych fakult svetskych, nybrz i ti, kdoz studia sva jako fadni posluchaci jiz do- 
konöili a ke zkouSkäm stätnim neb rigorosnim se pripravuji, coz vsak plati pouze do 
3 let po ukoncenych studiich. 

(Sneseno v sezeni akadem. senatu dne 30. listopadu 1888.) 

Autografovanj'^jednoduchy opis uc. k. Autographierte einfache Abschrift 

mfstodrzitelstvi v Praze. bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



XV. 

Nadacni listina 

fondu jubilüjniho ci'sare Frantiska Josefa I. pro posluchace c. k. ceskt* 

university Karlo-Ferdinandovy. 

Za prilezitosti jubilea cty ricetileteho panovani Jeho Velicenstva 
ci'safe a krale Frantiska Josefa I. uvolil se kazdy, professor a docent 
c, k. ceske university Karlo-Ferdinando vy v Praze 5% sveho koUejneho na 
zi 11)111 seniestr roku 1888/89 pfipadajiciho pfispeti ku zalozeni zvhistuiho fondu pro poslu- 
chace c. k. ceske university Karlo-Ferdiuandovy. 

Timto zpüsobem se§el se a byl tez kvesturou vyplacen obnos 2.30i zl. 58 kr., 
k nemuz rektor tehdej§i Dr. Frantisek J. Studnicka ze sveho pfidal 200 zl. 73 kr., tak 
ze celkem fond tento obnasel 2.505 zl. 31 kr., za kteryzto obnos byla zakoupena Ra- 
kouska papirova renta v nominalniin obnosu 3.000 zl. 

Nadace tato ma jmeno „Ci'safe Frantiska Josefa I. jubilejni fond 
pro posluchace c. k. ceske university Kar lo-Ferdin ando vy**. 

Uzitky z nadace teto plyuouci udileji se nasledujicim zpüsobem: 



289 J"b. fond (feare Frantiska Joscfa I. Kaiser Franz Josef I.-Jubiläamsfond. 289 

Öl. I. 

Üroky j ubilejniho fondu udileji se obnosem desitkou d^litelnym 
stfidave studujicim tfi svetskych fakult c. k. öeske university Earlo- 
Ferdinandovy v Praze vzdy dne 2. prosince kazdeho roku. 



Cl. IL 

Stfidäuijednotlivych fakult deje se tim zpüsobem, ze zacinä fakulta präv- 
nicka, näslediije fakulta lekafska a pak filosoficka, nacez se pokracuje v temze pofadku 
däle. 

Cl. III. 

Üroku svrchu vytcenych u^ije fakulta, na kterou pfi stfidani 
doslo, die vlastniho rozhodnuti budto k vypsani jedne neb i vice can za vödecke 
prace z odboru k tomu zvoleneho anebo ku podpofe vedeckych pra i a podnik& taktet 
fakultou schvälenych. 

Cl. IV. 

Vyhläseni cen, po pripade podpor, staue se kazdoroÖue d^kanem pfisluSne 
fakulty dne 2. prosince. Za tim ücelem za§le kvestura tomuto dekanovi summu k vyplate 
takove ustanovenou a obdrzi naproti tomu po vyplate cen nebo podpor od dökana kvi- 
tance podeleuych studujicich jakozto doklady ücetni. 



Cl. V. 

Vsecliny pfebytky ürokü, neudelene ceny a vedecke podpory, jakoS i dary, 
ktere se belieni nektereho roku naskytnou, slou^i ke zv6t§eni fondu a ukladaji se napfed 
do spofitelny, a to tak dloulio, az z vynosu moinä zakoupiti nejaky zakonni jistotu 
poskytujici papir. 

Cl. VI. 

Slovera „studujici" vyzuacuji se v techto pravidlech netoliko fädni posluchaöi 
jmenovanych fakult svötskych, nybrz i li, kdoi studia sva jako fddni poslucbaßi jii do- 
koncili a ku zkouSkam stätnim neb rigorosnim se pfipravuji, coz v§ak plati pouze do 
tri let po ukon^'enych studiicb. 

Vy§e uvedenä papirova renta, a sice obligace ze dne 1. srpna 1889, ö. 158,815, 
jest na jmeno nadace fadnö vinkulovana a ulozena v pokladne rektoratu c. k. öeske 
university Karlo-Ferdinandovy. 

Spravu jmöni tohoto povede kvestura c. k. ßeske university Karlo- 
Ferdinandovy V Praze. 

Jelikoz timto zpäsobem jmeni nadace teto die zakonnych pfedpisü fadne ulozeno 
jest a poskytuje u2itky slouzici ku spln^ni üöelu nadaöniho, toz pfijimäme nadaci tuto a 
zavazujeme sebe a nästupce sve v üfadö k tomu, aby od roku 1889/90 poöinaje roöni 
pozitky jmöni nadaöniho ücelu nadaönimu vönoväny byly. 

Nadace tato vstoupi v iivot roku 1889/90. 

My nizepsani slibujeme za sebe a nästupce sve v üfade, ze budeme o stale zacho- 
vani nadace a jistotu jmSni nadaöniho die sil svych peöovati, ze nepfedsevezmeme s na- 
daci tou zadnych zmen beze svoleni pfisluSnych üfadü nadaönich, ze budeme se starati 
vöasne vybirani uzitkü jmöni nadaöniho, jakoz i o to, aby venovany byly üöelu ustano- 
venemu, jakoz i ze vSechna v listinö teto uvedena nafizeni a opatfeni svödomite plniti 
budeme. 

Na doklad toho byla nadaöni listina tato zdölana ve tfech stejnopisech, ktereä vSe- 
strannö podepsany a dvöma svödky spolu podepsany byly, z nichz jeden stejnopis u c. k. 

XL 37 



) 



290 Jab. fond cisufe Frantiska Joftcfa 1, 



Kaiser Franz Josef I Jubiläumsfond. 290 



mistodrzitelstvi v Praze, druhy u c. k. ceske univcrsity Karlo-Ferdinandovy a tfeti v po 
kladnö kvestuiy ieie university ulozen bude. 

V Praze, due 13. dervna 1890. 



Dr. Talif mp., 

t. 6. rektor. 



Schvaluje se. 



Dr Stupecky mp., 
t. V. dekan fak. pr4vii. 

Horbaczewski mp., 

t. c. d^kan fak. lek. 

Dr Ant. Fric mp., 

t. c. dekan fak. filos. 

Dr V. Strouhal mp.. 

t. c. prodekan fak. filos., co svedek. 

Dr Jos. Em) er mp., 

ölen sboru profe^8or8kefao fakulty filosoficke, 

CO svSdek. 



Ö. 35.091 



(L. St.) 



C. kr. mistodrzitelstvi v Cechach, 
V Praze, due 19. dubna 1891. 

Za mistudr^itele: 

Friedl mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v PraEs. 



Original bei der k. k. Ötatthalterei in Prag. 



-I«»- 



r 



291 



Nadani cisiüre FrantUka Josefa I. 



Kaiser Franz Josef I.-Stiftung. 



291 



1888 

Oktober 7. fijna. 



^'«(läiij Jeho Velieeiistva cisare a krale 

Frantiska Josefa I. pro chude studu- 

jjci ceskych vysokych Nkol ze Slaneho 

a soudiiihu okresii Slanskeho. 

Na oslavu jubilea iOleteho 
panovdni Jeho c, a k, Apohtolskeho 
Velicenstva cisare Frantiska Josefa I, 
zalo^ilo Kuratorium pro zrizeni 
nadace pro chude studujtci ze Sla- 
neho a okoli ve spojeni s byvalymi 
studüjicimi Sldnskymi die ndvrhu 
nadaöviho listu ze dne 7, Hjna 1888*), 
mistodrzüelsivi ke schvdleni pred/o£efiehOy 
studentskou nadaci pod jmenein „Nadani 
Jeho Veliöenstva cisare a krdle 
Frantiska Josefa L pro chude stu- 
dujici ceskych vysokych sk ol 
V Praze ze Slaneho a soudniho 
okresu Slanskeho^, odevzdav§i ktomuto 
üöelu SldnskS mestske rad6 stdtni dluini 
üpis na 3.000 zh 



PrisIuSny nadacni list hyl dne 18, pro- 
since 1893 vyhotoven a dne 11, ünora 1894 
c, k, mistodrzitelstvim v Praze potvrzen, 

Ndrok na tuto nadaci maji chudi 
studujici ceske ndrodnosti, ktefi 
do Slaneho jsou prisluSni, nebo 
kdyhy takovych nebylo, studujici 
ze Slanskeho soudniho okresu. Za 
techto podminek jsou k nadaönimu 
pozitku povoldni studujici, ktefi 
na prdvnlcke, lekafske nebo filoso- 
ficke Jakultö c, k, öeske university 
V Praze studuji, a kdyby jich nebylo, 
studujici c, k, öeske vysoke skoly 
technicke r Praze bez rozdilu od- 
borneho studi a. 



Stiftung Seiner Majestät des Kaisers 
mid Honigs Franz Josef 1. für arme 
Studierende der böhmischen Hoch- 
schulen in Prag ans Schlan und dem 
Schlauer Gerichtsbezirke. 

Anläßlich des 40jährigen Re- 
gierungsjubiläums Seiner k, u, k. 
Apostolischen Majestät des Kaisers 
Franz Josef I, gründete ein Kura- 
torium für die Errichtung einer 
Stiftung für arme Studierende aus 
Schlan und Umgehung im Vereine 
mit gewesenen Schianer Studenten 
laut des der Staithalterei zur Genehmigung 
vorgelegten Stiftsbriefentwurfes vom 7, Oktober 
1888*) eine Studenlenstiftung unter den 
Namen „Stiftung Seiner Majestät 
des Kaisers und Königs Franz 
Josef I, für arme Studierende der 
böhmischen Hochschulen in Prag 
aus Schlan und dem Schlaner Ge- 
richtsbezirke", indem dieses Kuratorium 
zu dem gedachten Zwecke dem Schlaner 
Stadtrate eine Staatsschuldverschreibung über 
3,000 fl. übergab. 

Der bezügliche Stiftshrief wurde am 
18, Dezember 1893 errichtet und unterm 
11, Feber 1894 von der k, k, Statthälterei 
in Prag bestätigt, 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben arme Studierende böhm. Na* 
tionalität, welche nach Schlan zu- 
ständig sind, oder falls solche nicht 
vorhanden sind, Studierende aus 
dem Schlaner Gerichtsbezirke, 
unter dieser Voraussetzung sind 
zum Stiftungsgenusse berufen 
Studierende, welche an der juri- 
dischen oder medizinischen oder 
philosophischen Fakultät der k, k, 
böhmischen Universität in Prag 
den Studien obliegen, und in deren 
Abgang Studierende der k. k, böhmi- 
schen technischen Hochschule in 
Prag ohne Unterschied des gewählten 
Fachstudiums. 



*) Z& den zrizeni povazovano datuiu navrbu 
nadadniho listu, jelikoz jina znzovaci lidtina ne- 
mobla byti na!e/ena. 

XI. 



*) Als Errichtungstag wurde das Datum des 
Stift sbriefs-Entwurfes angenommen, da eine andere 
Errichtungsurkunde nicht erruiert werden konnte. 

37* 



292 Nadanf cisare FrantUka Josefa I. 



Kaiser Franz Josef L- Stiftung. 



292 



PoiiteTc nadaöni trvä netoliko 
po das pfedepsanych studii na 
Prazshych vysohych §kolächj nybrS 
jeHS jeden roh po ahsolvovanych 
Studiich Je üöelu usnadnäni vstupu 
do praktickeho Sivota, 

Vedle V yt öeny ch nälezitosti 
maji se uchazeöi prokdeati take 
prükazem o dokonanych studiich na 
nöktere öeske stfedni skole a o od- 
byti zkou^ce maturitni, po pripade 
n^ktcri zkouSce na öeskem vyso- 
kein uöeni v Praze pfestdle. 

Vysviidöeni ze sJcoly stredni 
musi byti aspon tfidy prvni, pri 
vy SV ödöeni na universitö nebo 
tcchnice musi byti aspon approbace 
jednohlasnd. 

Po dobu poiitku nadaSniho mä 
stipendista prcdepsane semestrdlni 
jskousky^ kolloquia s prospSchem 
sklddati, an by v tom pripade, ie by 
pfi tichto zkou§kdch dostal vy- 
svidöeni tridy druhe nebo byl repro- 
hovän, ndrok na poHvdni nadace 
ztratil, 

Po dobu uvedeneho roku po 
skonöenych studiich takovy prükaz 
(J p ad d, 

Prdvo prcscntüc.yii md mestske 
za st upitelstvo ve S lauem po nd- 
?; r h u S l d n s k e m v st s k e r a d //. P r d r o 
ndclovaci prislusi c, k. viistodr^i 
telstvi V P r a z e, 

Z nroku nadacmho jnicni zfidi se 
jedno nadaöni misto s roönim pozit- 
kcm 120 zl 

Pflpadny pfebytek nadacniho vytezku 
(i pozitky, jez z priciny uprdzdneni nadace 
rozdeleny byti nemohly, hud!tcz tak dlouho 
päd nrok ukldddny, az bnde Ize zakoupiti 
stdtni dluzni üpis, jenz by vyndsel rocnc 
120 zl. V tahovem pripade se md za x^od- 
minek v nadacni listine stanovenych zriditi 
druhe misto nadacni. 

Pozitek nadacni md se vypldceti 
ve d vou p u lletnich dekiirsiv n i c h 
Ihutdch vzdy dne ,'}L kvctna a dne 
SO. listopadu. 



Der Stiftungsgenuß dauert 
nichtbloß während der vor geschrie- 
benen Studien an den Prager böhmi- 
schen Hochschulen, sondern auch 
noch ein Jahr nach absolvierten 
Studien behufs Erleichterung des 
Eintrittes in das praktische Leben. 

Äußer den erwähnten Erforder- 
nissen haben sich die Bewerber 
noch auszuweisen mit dem Nach- 
weise über die an einer böhmischen 
Mittelschule zurückgelegten Stu- 
dien und über die abgelegte Maturi- 
tätsprüfung, event über die an den 
Hochschulen abgelegten Prüfungen. 

Bei dem Zeugnisse aus der 
Mittelschule ist erforderlich min- 
destens ein Zeugnis der ersten 
Klasse, bei Prüfungen an der Uni- 
versität oder Technik mindestens 
einstimmige Approbation. 

Während des Stiftungsgenusses 
hat der Stipendist die vorgeschrie- 
benen Kolloquien^ Semestr al prüf un- 
gen mit Erfolg abzulegen, da er, 
falls er bei diesen Prüfungen ein 
Zeugnis der zweiten Klasse erhalten 
oder reprobiert werden sollte, des 
Stiftungsgenusses verlustig werden 
soll. 

Während des nach vollendeten 
Studie 71 folgenden Studienjahres 
entfällt selbstverständlich ein der- 
artiger Nachweis. 

Das Präsentationsrecht hat 
über Vorschlag des Schlaner Stadt- 
rates die Schlaner Stadtgemeinde- 
vertretung auszuüben. Das Ver- 
leihungsrecht steht der Statthal- 
terei in Prag zu. 

Ans den Interessen des Stiftungskapitales 
ist ein Stiftungsplatz mit der JaJtres- 
(jebühr von 120 ß. zu errichten. 

Der ettvaige Überrest des Stif- 
tungserträgnisses sowie allfällige Interkala- 
rien sind fruchtbringend so lange anzulegen, 
bis hiefür eine Staatsschuldverschreibnng 
mit einem jährlichen Zinsenertrage von 
120 fl. angeschafft werden kann. In diesetn 
Falle ist unter den im Stiftsbriefe ange- 
führten Bedingungen ein zweiter Stiftungs- 
platz zu errichten. 

Die Stiftungsgebühr ist in zwei 
halbjähr igen, dekursiven, am 31. Mai 
und 30. November eines jeden Jahres 
fä 1 1 ig (')( liaten a u s z u zahle n. 



293 



Nadäni cisafe FrantiSka Josefa I. 



Kaiser Franz Josef I. Stiftung. 



293 



Kdyhy üröky ze stätniho üpisu tvoriciho 
jmSni nadaöni klesly, mä sc pozitek nadace 
pfimdfenö zmensitL 

Konkurs na obsazeni nadace md 
vypsati mestskd rada ve Slanem na 
tifraty nadacr, a to vyhldskou na obecni iahuli 
vyldakovüci n trojim prohläsenim konkursu 
V „Prazskych Novindch^ , V das podaue 
zddosti md mdstskd rada ve Slanem se svyin 
ndvrhem predlo^iti nilstskemu zastupitelstcu 
Sldnshemu k vykonti presentace Taio pre- 
scntace md se pak bez odkladu zaslati misto- 
drzitelstvi v Fraze k vykonu prdva udelo- 
vaciho. 



Nyni udili se tato nadace po 
r zumu ustanoveni nadaöni li- 
stiny, 

Nadaöni jmeni^ jei spravuje mestskd 
rada ve Slanem, öini 6.000 K; z jeho öisieho 
vynosu dotuje se jedno misto s rocnim po- 
iitkem 240 K. 



Falls die Zinsen von der das Stiftungs- 
vermögen bildenden Staatsschuldverschreibung 
sinken sollten, so ist der Stiftungsgenuß 
entsprechend zu reduzieren. 

Der Schlaner Stadtrat hat den 
Ko nkurs behufs Wiederbesetzung auf Kosten 
der Stiftung auszuschreiben, u. zw, durch 
eine Kundmachungstafel der Stadtgemeinde 
Schlan und durch dreimalige Verlautbarung 
des Konkurses in den „Prazske Noviny^, 
Die rechtzeitig eingebrachten Kompetenzga- 
suche hat der Stadtrat in Schlan mit seinem 
Antrage der Gemeindevertretung der Stadt 
Schlan zur Ausübung des Präsentationsrechtes 
vorzulegen. Diese Präsentation ist sodann 
ohne Verzug der Statthalterei in Prag zur 
Ausübung des Verleihungsrechtes einzusenden. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbriefl ichen 
Bestimmungen persolviert. 

Das Stiftungsvermögen, ivelches die 
Stadtgemeinde Schlan verwaltet, beträgt 
6.000 K, aus dessen Beinerträgnisse ein 
Platz mit jährlichen 240 K dotiert wird. 



Nadacnl listin a. 

My nizepsani zästupcove kralovskeho mesta Slaneho politickeho okrcsu Slänskeho 
V krälovstvi Ceskem stvrzujeine a uznävame za sehe a sve nastupce v üfade, ze „Kura- 
torium pro znzeni nadace pro chude studujici mesta Slaneho a okoli" ve spojeni s byva- 
lymi studujicimi Slanskymi z vyte2k& r&znych koncertft a zabay, pak rüznych 8l)irek, 
kteryzto vyteäek darcm slavne Oböanske zaloiny v Slanem doplnen byl na sumu potfebnou 
ku zakoupeni statnich üpisü papirove renty k oslave jubilea ötyficetileteho panovani J. V. 
cisafe a Krale Frantiska Josefa I. zalozilo nadaci pod jmenem „Nadace J. Y. cisafe a krale 
Frantiska Josefa I. pro chude studujici vysokych äkol öeskych v Praze ze Slaneho a okolf* 
urcivsi k tomu uöelu cdstku 3.000 zl., slovy: tfi tisice zlatych Rak. m. ve statnich üpisech 
papirove renty ddto. veVidni dne 1. kvetna 1889, ö. 66.057, s kupony od 1. kvetna 1889. 

Z te pfiöiny, aby pamätku fityficetileteho panovani J. V. cisafe a krale Frantiska 
Josefa I. döstojne oslavilo, odevzdalo kuratorium pro zfizeni nadtce pro chude studujici 
mesta Slaneho a okoli stätni obligaci papirove renty ze dne 1. kvetna 1889, öis. 66.05 7 
na 3.000 zl. s kupony od 1. kvetna 1889 pocinaje slavne rade kräl. mesta Slaneho s tim 
dolozenim, ze tuto öästku kräl. mcstu Slanemu daruje s prosbou, aby slavne mestske 
zastupitelstvo dar tento pfijmouti a näsledujicim zpäsobem spravovati a jim nakladati räöilo : 

1. Nominelni cena 3.000 zl. na jmeno nadace J. V. cisafe a krale Frantiska Josefa I. 
pro chude studujici vysokych §kol öeskych v Praze ze Slaneho a okoli viukuloväna 
a V statnim üpisu ze dne 1. kvötna 1889, eis. 66.057 pozftstavajici budiz slavnym düchodem 
kral. mesta Slaneho üctovana. 

2. Z roönich ürokii z teto sumy obnaäejicich 126 zl. zfidi se pocinaje 1. lednem 
1893 jedno misto nadaöni s po^itkem roßnich 120 zl., slovy: jedno sto dvacet zlatych 
Rak. meny, kterez se die ni^e uvedenych zasad ma udelovati. 

A sice maji miti naroky na toto misto nadaöni chudi studujici narodnosti öeske, 
pffsluSni do mesta Slaneho, aneb v pädu, ze by takovych zpüsobilych nebylo, tez z okresu 
Slänskeho, a to po dobu jich studii na öe^skem vysokem uöeni Karlo-Ferdinandove v Praze 
neb V nedüstatku takovych tez na öeskem vysokem uöeni polytechnickem v Praze. 



204 Nadani ci'sare Fr^ntiska Jt^sefa I. Kaiser Franz Josef L-Stiftan^;. 294 

Obledne toho ustanovuje se dale: 

Poiitek nadaöui tyce se ohledne ceske university Karlo-Ferdinandovy v Praze pouze 
fakult pravnicke, inedicinske nebo filosoficke, ohledne uceni polytechnickeho pak veskerych 
iVidnych odborü tohoto uceni. 

liovnez se ustanovuje, ze pozitek nadacni trvati ma nejen po dobu studii na vysokyih 
skoltkh ceskych v Praze, nyhrz i k ücelu usnadneni vstupu do praktickeho zivoti jesle 
po cely daUi rok po absolvovanych studiich. 

K dosaieni nadace ma slouziti vedle prükazu o rfi-snych nale2itostech v teto listinö 
vyttenych v prvni fade prükaz o dokonanych studiich na nSktere ceske stfedni skole 
a (*dbyte zkousce znilosti, po pfipade o nektere zkouscc na öeskeni vysokem uieni 
V Praze pfestale; vysvedöeni o zkouskiich na skole stfedni musi byti aspoü tfidy pmii. 
pfi vysvedceni o zkousce na uni^ersite neb tecbnice musi byti aspon approbace jedDohlasoa. 

Tez se pfedpoklada, ze po celou dobu studii dotycny stipendista p''edepsane seme- 
strälni zkousky, kollot^nia s prospechem odhyti musi, an by v tom padu, ie by pfi kollo- 
quiich neb zkouäkach semestrulnich vysvpticeni druhe tfidy nabyl, potahino reprobovan 
byl, pravo na pozivani te nadace ztratil a nadace ta by jinemu schopnemu studujicimu 
udelena byla. Po dobu shora uvedeneho roku po skon^enych studiich oySeni takovyto 
prukaz odpada. 

Praesentacni pravo k teto nadaci mä vzdy k navrhu rady kral. mSsta Slaneho za- 
stupitelstvo obce Slans'<e. 

Zbytek ürokü obnasejici rocne 6 zl. jakoz i dfivöjäi u^itky z kapitälu 3.000 zl. az 
do vstoupeni nadace te v zivot, pak i veskere pozitky, je2 z pficiny uprazdneui mi'sta 
nadacniho rozdeleny byti nemohly, maji se v nekterem spolehlivem üstavu penezium pod 
ürok pupihlriie ukladati tak dlouho, az by se moblo zakoupiti tolik stataich üpisü, jichz 
pozitek by cinil zase neimene 120 zl. rocne. 

Kdyby kapital nadacni takto se zvetsil, ma se za podminek v teto listine usta- 
novenych zfiditi zase niisledujici misto nadacni. 

Konecnc se usbmovuje, zo pozitky nadacni maji se udileti rocne ve dvou dekur- 
sivnich püUetnich Ihütach, vzdy dne 31. kvetna a 30. listopadu düchodem kral. mesta 
Slaneho. 

Kdyby üroky ze statniho üpisu bud snizenim sazby ürokove zestitniho upisu nadaci 
tvoficiho nebo jakymkoliv zraensenim kapitalu pod rocnich 120 zl. klesly, snizi se pozitky 
nadacni na tutez sunui, takze se potoni pod udanymi podmiukami a v udanych ihutacli 
vyplaceti \nu\v pozivateluni nadace jon castka rocnim üroküm z nadacniho kapitalu so 
rovnajici. 

Podotyka se. ze vinkulacc stiitni obli^'acc eis. GG.057 na obligaci tejest intestovana. 

Jclikoz timto zpusobcni jniciii nadac'ni dio j)fcdpisu ziikonniho zajistene v obecni 
pokladiic kral. nicsta Slaneho jcst ulczeno a k vyplneni vüle zakladatelü uzitky po>ky- 
tnjo, ttdy pfijiinanic niy nizepsani zastupcove k al. mesta Slaneho nadaci tuto vedle 
usnoseni obociiilio zastupitclstva ze dne 7. fijna 1^80 ve spravu svou a zavazujeme sebe 
i svc nastiipci? v uradc, ji die intenci z.ikladatelu nasledujicim zpftsobem pluiti: 

Izilky, ji'z jnicni nadarni nyni nese, obnascji rocne hotovych 126 zl. 

Z tcclito rornicli urokü zfidi se pocinaje 1. lednem 1894 jedno niisto nadacni s 1 1»- 
zitkrni nx'niih 120 zl., slovy: jedno sto dvacot zlatyc^h Rak. meny, ktere/ se die ni/e 
uvodcnvch zjisad bade udclovati. 

Namky na tnto niisto nadacni budou nn'ti cliiidi studujici narodnosti ceske, pfi^»lu^ul 
do nicstii Slanclio ane])o v padu, ze ])y takovvcli zpüsobilych nebylo, tez z okoli Slan- 
skrhn. a to po dobu jich studii na ceskcni vysokem uceni Karlo-Ferdinandove v Praze 
neb V nedoslatku takovycli trz na ccskcni vysükrm uceni polytechnickem v Praze. 

Po/itek nadariii tyrc sc ohlcdiie ceske univerbity Karlo-Ferdinandovy v Praze jiou/.e 
fakult pravnickr. nu-dicin^kc nebo tilosoticke, ohledne uceni polytechnickeho pak veskervch 
fjidnych odbnru tolioto iircni. 

Tento pozitek trvati ma iicjen po dobu studii na vysokych äkolach ceskych v I'raze 
nyhrz i k licelu usnadneni vstupu do praktickeho zivota jeste po coly dalsi rok po ab- 
solvovanych studiich. 

K dosazeni nadace nui slouziti vedlc pn'ikazu o rüznych nalezitostech v teto listine 
vyttenych v prvni fade prükaz o d«'konanyrh siudiich na nektere ceske stfedni skole 
a o odbytc zkousce zralosti, po prij»ade v nekicrc zkousce na ceskem vysokem uceni 



295 Nadanf cisare Frantiska Josefa I. Kaiser Franz Josef I. -Stiftung. 295 

V Praze pfestale; vysvedßeni o zkouskach n«a skole stfedni musi byti aspoii tfidy prvni, 
pfi vysvedceni o zkouäce na universite neb technicemusi byti aspon approbacejednohlasnä. 
Tez se bude pfedpokladati, ze po celou dobu studii dotyöny stipendista pfedepsane 
semestralni zkousky, kolloquia s prospöchem odbyti musf, an by v tom padu, ze by pfi 
kolloquiich neb zkouskach semestralnich vysvödceni druhe tfidy nabyi potahmo reprobovan 
byl, pravo na pozivani te nadace ihned ztratil, a nadace ta by jinomu schopnemu stu- 
dujicimu udelena byla. 

Po dobu uvedeneho roku • po skonßenych studiich takovyto prükaz pozadovati se 
nebude. 

Zbytek ürokü obnasejici roöne 6 zl. jakoz i dfivejsi uzitky z kapitätu 3.000 zl. az 
do vstoupeni nadace teto v zivot, pak i veSkere pozitky, jez z pficiny uprazdneni inista 
nadacniho rozdeleny by byti nemohly, ulozime vzdy v nekterem duvery pozivajicim üstavu 
peneznim pupilarne pod ürok a to tak dlouho, az by se raohlo zakoupiti t lik statnich 
üpisu, jichz pozitok by cinil zase nejmene 120 zl. rocne. 

Kdyl>y nadaöni kapital takto se zvßtsil, zfidime pak zase nasledujici misto nadaciii 
za podmiiiek v teto nadacni listinö ustanovenych a nami pfijatych. 

Pozitky nadacni budou se düchodem kräl. mesta Slaneho udileti kazdorocne ve dvou 
dekursivnich pülletnich IhütÄch vzdy dne 31. kvetna a 30. listopadu. 

Kdyby üroky ze statniho üpisu bud snizenim sazby ürokove ze statniho üpisu nadaci 
tvoficiho nebo jakymkoliv zmen§enim kapitälu pod rocnich 120 zl. klesly, sniÄi se pozitky 
nadacni na tutez sumu, tak zo se potom pod udanymi podminkarai a v udanych Ihötach 
vyplaceti bude pozivatelum nadace jen öastka rocuim ürokfim z nadacniho kapitälu se 
rovnajici. 

Procez my podepsani zastupcove kral. mesta Slaneho slibujeme za sehe a sve na- 
sledovniky v üfade, 2e o to stale dbati budeme, aby nadace tato vzdy plnena byla a aby 
jmeni nadacni zakonite bylo zajiSteno. däle se zavazujeme, ie s jmenim nadace teto bez 
pfedchoziho svoleni kompetentnich administrativnich üfadü zadnych zmen ucinono nebude, 
ze vybirani uzitku nadacnich v pravy öas, jakoz i o vynaloieni jich k üöelüm v tomto 
nadacnim listu uvedenym peöi miti a vSecka ustauoveni v nem obsa^eni v^rne a sv^do- 
mite piniti budeme. 

Na dükaz toho byly tri stejnopisy teto nadacni listiny vyhotoveny, naSirai vlastno- 
rußnimi podpisy opatfeny, dveina svedky podepsany a bude jeden stejnopis dodan vyso- 
kemu c. k. mistodrzitelstvi v Praze, jeden slavnemu c. k. okresnimu hejtmaustvi vc Slanem 
a jeden uschovan bude u kräl. mestske obce Slauske. 

V Slanem, dne 7. fijna 1888. 

Original nadaöni osnovy u c. k. misto- Original des Stiftsbrief-Entwurfes bei der 

driitelstvi v Praze. k. k. Statthalterei in Prag. 



II. 

Nadacni listina 

My nizepsani zastupcove kralovskeho m^sta Slaneho politickeho okresu Slanskeho 
V kralovstvi Ceskem stvrzujeme a uznavame za sehe a sve nästupce v üfade, ze „kura- 
torium pro zfizeni nadace pro chude studujici mesta Slaneho a soud- 
niho okresu Slanskeho" ve spojeni s byvalymi studujicimi Slanskymi 
z vytöJkü rüznych konceitü a z;ibav, pak rüznj'ch sbirek, kteryzto vytezek darem slavne 
Ob($anske zalo4ny v Slanem doplnen b}l na sumu potfebnou ku zakoupeni statnich üpisü 
papirove renty k oslavö jubilea r^tyficetileteho panovani J. V. cisafe a krale Frantiäka 
Josefa I., zalozilo nadaci pod jinenem „nadace J. V. cisafe a kräle Frantiska Josefa I. 
pro chude studujici vysokych skol öeskych v Praze ze Slaneho a soudniho okresu Slan- 
skeho" uröiväi k tomu üöelu öastku 3000 zl., slovy: tfi tisice zlatych Rak. möny, ve 
statnich üpisech papirove renty ddto. ve Vidni, dne 1. kvetna 1889. Ö19. 66.057 s kupony 
od 1. kv&tna 1889. 



296 Nadani clsare Frantiska Josefa I. * Kaiser Franz Josef J.-Stiftang. 296 

Z te pficiny, aby pamdtku ötyficetileteho panoväm J. V. cisafe h kräle Frantiika 
Josefa I. dästojne oslavilo, odevzdalo kuratorium pro zfizeni nadace pro chiide studujici 
mesta Slaneho a soudniho okresu Slanskelio stätni obligaci papirove renty ze dne 
1. kvetna 1889, öis. 66.057, na 3.000 zl. s kupony od 1. kvetna 1889 podinajic slavne 
rade kral. m^sta Slaneho s tini dolozenfm, ie tuto cästku kral. mestu Slanemu daruje 
s prosbou, aby slavne möstske zastupitelstvo dar tento pfijmouti a näsledujicim zpäsobem 
spravovati a jim naklädati raöilo: 

1. Nominelni cena 3.000 zl. na jmeno „Nadace J. V. cisafe a krale FrantiSka 
Josefa I. pro chude studujici vysokych skol ceskych vPraze ze Slaneho 
a soudniho okresu Slanskeho" vinkulovana a v statnim üpisu ze dne 1. kvetna 1889, 
eislo 66.057, pozustavajici, budi£ slavnym düchodem kral. mesta Slaneho üötovana. 

2. Z rocnich ürokü z teto sumy obnaäejicicb 126 zl. zfidi se poCinaje 1. lednem 1894 
jedno misto nadaöni s pozitkem roönich 120 zl., slovy: jedno sto dvaeet zlatych 
Rak. nieny, kterez se die nize uvedenych zasad ma udeloyati. 

A sice maji miti naroky na toto misto nadaöni chudi studujici 
narodnosti ceske, pfisluäni do mesta Slaneho neb v padu, ie hj tako- 
yych zpüsobilych nebylo, tez ze soudniho okresu Slanskeho a to po 
dobu jich studii na ceskem vysokem ußeni Karlo-Ferdinando ve v Praze 
neb V nedostatku takovych tei na öeskera vysokem u£eni polytech- 
niekem v Praze. 

Ohledne tohoustanovuje se dale: 

Pozitek nadacni tyce se «hledne fieske university Karlo-F'erdiuandovy v Praze 
pouze fakult pravnicke, medicinske nebo filosoficke, ohledne uöeni polytechnickeho pak 
veäkerych fadnych odborü tohoto uceni. 

Rovnez se ustanovuje, ie pozitek nadaöni trvati ma nejen po dobu 
studii na vysokych äkolach ceskych v Praze. nfhri i k üöelu usnadn^oi 
vstupu do praktickeho äivota jeite po cely daläi rok po absolvovanych 
Studiich. 

K dosaieni nadace ma slouiiti vedle präkazu o rüznych nälezi- 
tostech V teto listinö vytcenych v prvni fade prftkaz o dokonanych 
Studiich na nektere öeske stfedni skole a o odbyte zkouSce zralosti, 
po pfipadö nöktere zkousce na ceskem vysokem uöeni v Praze pfo- 
stale; vysved6eni o zkouskach na §kole stfedni musi byti aspoii tfidy 
prvni. pfi vysvedceni o zkouäce na universite neb technice musi byti 
aspoii approbace jednohlasna. 

Tez se pfedpoklada, ze po celou dobu studii dotycny stipendista pfedepsane seme- 
stralui zkouSky, koUoquia s prospechem odbyti musi, an by v tom pädu, ze by pfi 
koUoquiich neb zkou§käch seraestralnich vysvedöeni druhe tfidy nabyl, potahmo repro- 
bovau by], pravo na pozivani te nadace ztratil, a nadace ta by jinemu schopnemu stu- 
dujicimu udelena byla. 

Po dobu shora uvedeneho roku po skoncenych studiich ovsem takovyto pr&kaz 
odpada. 

Presentacni pravo k teto nadaci ma na zakladß usneseoi ze due 7. fijna 1889 
vzdy k navrhu rady kral. mesta Slaneho zastupitelstvo obce Slanske. 

Zbytek ürokü obnäsejici rocne 6 zl., jakoz i dfivSjäi uzitky z kapitalu 3.000 zl. az 
do vstoupeni nadace te v zivot, pak i veskere pozitky, jez z pficiny uprazdneni mista 
nadaciiiho rozdeleny byti uemohly, maji se v nakterem spolehlivem üstavu penöznim pod 
ürok pupilarne ukladati tak dlouho, az by se moblo zakoupiti tolik statnich üpisü, jichz 
poÄitek by cinil zase nejmene 120 zl. rocne. 

Kd}'by kapital nadacni takto se zv^tsil, ma se za podminek v teto listine ustano- 
venych zfiditi zase nasledujici misto nadacni. 

Konecne se ustanovuje, ze pozitky nadacni maji se udileti roöne ve dvou dekur- 
sivnich pülletnich Ihütach, vzdy dne 31. kvetna a 30. listopadu düchodem kral. mesta 
Slaneho. 

Kdyby üroky ze stätniho üpisu bud snizenim sazby ürokove ze 
stiitniho üpisu nadaci tvoficiho nebo jakymkoliv zmenäenim kapitalu 
pod rocnich 120 zl. klesly, snizi se pozitky nadaöni na tutez sumu, takze se potom 



207 Nadani cfsare Franti§ka Josefa I. Kaiser Fraaz Josef I.-Stiftung. 297 

pod udanymi podminkami a v udanych Ihütach vyplaceti bude poäivatelüm nadace jen 
cästka rocnfm üroküm z nadacniho kapitälu se rovnajfci. 

Podotyka se, ze vinkulace stätni obligace eis. 66.057 Da obligaci te jest intestovana. 

Jelikoz timto zpüsobem jmeni nadacni die pfedpisu zakonniho zjiätene v obecni 
pokladne knil. mesta Slaneho jest ulozeno a k vyplnenl vfile zakladatelü uzitky poskytuje, 
tedy pfijiraame my nizepsani zastupcove kräl. mesta Slaneho nadaci tuto vedle usneseni 
obecniho zastupitelstva ze dne 7. fijna 1889 ve spravu svou a zavazujeme sebe i sve 
nastupce v üfade, ji die intenci zakladatelü nasledujicim zpüsobem plniti: 

Uzitky, jez jmöni nadacni nyni nese, obnaseji rocnö hotovych 126 zl. 

Z techto roßnich ürokü zfidi se pocinaje 1. lednem 1894 jedno misto nadaöni 
8 pozitkem rocnich 120 zl., slovy: jedno sto dvacet zlatych Rak. mßny, kteryz se die 
nize uvedenych zasad bude udelovati, 

Näroky na toto misto nadacni budou miti chudi studujici narod- 
nosti ceske, pfislusni do mesta Slaneho, anebo v pädu, ie by takovych 
zpiisobilych nebylo, tez ze soudniho okresu Slanskeho, a to po dobu 
jich studii na öeskem vysokem uceni Karl o-Ferdinandove v Praze neb 
vnedostatku takovych tez na öeskem vysokem uceni polytechnickem 
V Praze. 

Pozitek nadaöni työe se ohledne ceske university Karlo-Ferdinan- 
dovy V Praze pouze fakult pravnicke, medicinske nebo filosoficke. 
ohledne uöeni polytechnickeho pak veäkerych fadnych odborü tohoto 
u ö e n i. 

Tento pozitek trvati ma nejen po dobu studii na vysokych äkoläch 
ceskych v Praze, nybr2 i k ücelu usnadnöni vstupu do praktickeho 
zivota je§te po cely dalsi rok po absolvovanych studiich. 

E dosazeni nadace mä slouziti vedle prükazu o rüznych nälezito- 
stech V teto listinö vytöenych v prvni fade präkaz o d'okonanych 
studiich na nektere ceske stfedni ikole a o odbyte zkouSce zralosti, 
po pfipade o nektere zkousce na öeskem vysokem uöeni v Praze pfe- 
stale; vysvedceni o zkouSkach na äkole stfedni musi byti aspon tfidy 
prvni. pfi vysvedöeni o zkouäce na univer'site neb technice musi byti 
aspoö approbace jednohlasna. 

Tez se bude pf edpoklädati. ze po celou dobu studii dotöeny sti- 
pendista pfedepsane semesträlni zkou§ky, kollo'quia, s prospechem 
odbyti musi, an by v tom pädu, ze by pfi kolloquiich neb zkou§k&ch 
semestralnich vysvedöeni druhe tfidy nabyl, potahmo reprobovan byl, 
prävo na poiiväni te nadace ihned ztratil, a nadace ta by jinemu 
schopnemu studujicimu udelena byla. 

Po dobu uvedeneho roku po skonöenych studiich takovyto prükaz 
poiadovati se nebude. 

Zbytek ürokü obnäsejici roöne 6 zl., jakoz i dfivejäi uzitky z kapitälu 3.000 zl. a,i 
do vstoupeni nadace teto v zivot, pak i ve§kere pozitky, jei z pfiöiny upräzdn^ni mista 
nadacniho rozdeleny by byti nemohly, ulozime vzdy v nekterem düvery poiivajicim üstavu 
peneznim pupilärne pod ürok, a to tak dlouho, az by se mohlo zakoupiti tolik stätnich 
üpisü, jich2 pozitek by cinil zase nejmene 120 zl. roöne. 

Kdyby nadaöni kapital takto se zvet§il, zfidime pak zase näsledujici misto 
nadacni za podminek v teto nadacni listinö ustanovenych a nämi pfijatych. 

Prävo nadani udileti pfislusi c. k. mistodr^itelstvi v Praze. Eon- 
kurs na obsazeni nadani vypisuje mestskä rada kräl. m§sta Slaneho na ütraty nadani, 
a to vyhlääkou na obecni tabuli vyhlaäovaci a trojim otisknutim vyhlääky v „Pra^skych 
Novinäch" („Präger Zeitung"); v öas podane zädosti pfedlozi pak se svym navrhem 
mestskemu zastupitelstvi ve Slanem k vykonäni praesentace. Tato posledni budii bez 
odkladu zasläna c. k. mistodr^itelstvi v Praze za tim üöelem, aby na jeji zäklad6 nadani 
udeleno bylo. 

Poiitky nadaöni budou se düchodem kräl.mesta Slaneho vyplaceti 
kazdoroönö ve dvou dekursivnich pülletnich Ihütäch vzdy dne 
31. kvgtna a 30. listopadu. 

Edyby üroky ze stätniho üpisu bud snizenim sazby ürokove ze stätniho üpisu nadaci 
tvoficibo nebo jakymkoliv zmenäenim kapitälu pod roönich 120 zl. klesly, snizi se poiitky 

XI. 88 



298 



Nadäni cisare Frantiika Josefa I. 



Kaiser Franz Jostff I.-8tifliiDg. 



298 



nadacni na tutez sumu, tak ze se potom pod udanyo)i podminkami a ▼ udanych Ihutacb 
vypläceti bude pozivatelüm nadace Jen öastka roönim üroküm z nadafniho kapitalu se 
rovnajici. 

Procez my podepsani zästupcove kräl. m§sta Slaneho slibujeiue za sebe a sve 
uasledovniky v ürade, ze o to stale dbati budeme, aby nadace tato vzdy pliiena byla a 
aby jmeni nadaöni zäkonite bylo zajisteno; däle se zavazujeme, ze s jmemm nadace teto 
bez pfedchoziho svoleni kompetentnich administrativnich üradü ^adnych einen ucineno 
nebude, ze o vybüani uiitkfi nadaßiiich v pravy 6as, jakoz i o vynaloienl iich k ücelüm 
T tomto uadad'nim listu uvedenym peöi miti a vSecka ustanoreni y nem obsazenä yerne 
a svedomit6 plniti budeme. 

Na dökaz toho byly tri stejnopisy teto nadacni listiny vyhotoveny, naiimi Tlastuo- 
ruönimi podpisy opatfeny, dvema svedky podepsäny, a bude jeden stejnopis dodan vyso- 
kemu c. k. mistodriitelstvi y Praze, jeden slavnemu c. k. okresuimu hejtmanstvi ve Slauem 
a jeden uschovän bude u kral. mestske obce Slanske. 

V Slaneni, dne 18. prosince 1893. 



Dom. äüastny mp., 

ölen vyboru. 

C. Jirkovsky mp., 
ölen obec. zastup. 

Ant. Dan da mp., 

svedek. 
Frant. Krejzlik mp., 

svedek. 



A. Prügl mj3., 

purkmiatr. 

Ant. Formänck mp., 
radni. 



(L. St.) 



Schvaluje se. 



C. 18.096 ai 1694. 



C. k. mistodrzitelstvi y Cechach. 
V Praze, dne 11. ünora 1894. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele: 

Cüudenhoye mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



-OiK^^-O- 



299 



Med. Dr. Knoch Heinrich Kisch. 



Med. Dr Enoch JindHch Eiscb. 



299 



1888 

Oktober 22. rijna. 



UniversitAtsprofessor Med. Dr. Enoch Nadaiii uiiiversitnilio professora Med. 
Heinrich Hisch-Stiftung. Dra Enocba Jindricha hische. 



Anläßlieh des vierzigjährigen 
Regierung 8 Jubiläums Seiner kaiser- 
lichen und königlichen Apostoli- 
sehen Majestät des Kaisers Franz 
Josef I. gründete Med. Dr Enoch 
Heinrich Kisch, k, k. a,-o. Universitäts- 
Professor in Prag, laut der Widmungsurkunde 
vom 22. Oktober 1888 eine Stiftung unter 
dem Namen „Universitätsprofessor 
Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch- 
Stiftung", indem er zu diesen Zwecke ein 
Kapital von 2.000 fl. mit der Bestimmung 
widmete, daß das Zinsenerträgnis 
dieses Kapitales einem, sei es 
öffentlich oder privatim, den Volks-, 
Mittel- oder Hoch schulunter rieht 
genießenden Lernbeflissenen ohne 
Unterschied des Geschlechtes auf 
Grund einer vorhergegangenen 
Konkur s ausschreibung in einem 
Prager deutschen Blatte verliehen 
werde. 

Zum Genüsse dieser Stiftung 
sind berufen: 

a) zunächst die Deszendenten des 
Stifters ohne Einschränkung 
auf eine besondere Gradesnähe, 
in Ermanglung solcher Bewerber 

b) die Kinder der Geschwister des 
Stifters und deren eheliche 
Nachkommen ohne Einschrän- 
kung auf einen bestimmten Grad 
der Verwandtschaft. 

Die Verleihung an Bewerber 
aus den sub a) und h) angeführt 
ten Kategorien darf nur auf die 
Dauer von höchstens 4 Jahren 
erfolgen, worauf ein neuer Kon- 
kurs zu verlautbaren ist. 
e) Bei Abgang eines Bezugsberech- 
tigten aus der Verwandtschaft 
des Stifters soll der Konkurs 
alljährlich atisgeschrieben und, 
falls kein Bewerber aus den un- 
ter a) und b) bezeichneten Kate- 
gorien einschreitet, der jähr- 
liche Stiftungsertrag an zwei 

XI. 



U prile^itosti lOletSho panov- 
nickeho jubilea Jeho c. a k. Äpoätol- 
skeho Velicenstva cisafe Frantiska 
Josefa I. zfidil Med.-Dr Enoch 
Jindrich Kisch, c. k. mimorddny uni- 
versitni professor v Praze, die venovaci li- 
stiny z 22. rijna 1888 nadaci pod jwSnem 
„Naddni universitniho professora 
Med.-Dra Enocha J indficha Kische^, 
vinovav k tomu tiöelu lapitdl 2.000 zl. a 
ustanoviv, ie üroky tohoto kapitälu 
maji se udiliti na zdklade predcho- 
ziho konkursu v n6kterem nömeckem 
Praiskem listö tomuy jemu^ se do- 
stdvä vyuöoväni at vercjne nebo 
s oukr omö na skoldch obecny ch, 
strednich nebo vysokych; pohlavi 
rozdilu neöini. 



K poHvdni nadace jsou povo- 
Idni: 

a) V prvni radi potomci zaklada- 
telovi bez omezeni na zvld§tni 
stupen pfibuzenstvi; kdyby jich 
nebylo, 

h) döti sourozencü zakladatelo- 
vych a jich manzelsti potomci 
bez omezeni na urcity stupen 
pfibuzenstvi. 

Propüjöeni uchazeöum z kate- 
gorie a) a b) stdti se smi toliko 
na dobu nejvyse 4 let, naöei se 
vypise novy konkurs. 



c) Kdyby nebylo oprdvnöneho 
uchazeöe z pfibuzenstva zakla- 
datelova, md se konkurs vypsati 
kaSdoroönS, a kdyby se £ddny 
uchazeö z kategorie a) a b) nc- 
hldsil, md se rocni vynos na- 
dacni uddliti dvema chudym a 
hodnym, v Praze rozenym zdküm 

38* 



300 



Med. Dr. Enoch Heinrich Eisofa. 



Med. Dr Enoch Jindrich Eäsch. 



300 



dürftige und würdige aus Prag 
gebürtige Schüler einer Volks- 
oder Mittelschule, welche Israe- 
liten sein müssen, zu gleichen 
Teilen verliehen werden. In die- 
sem Falle darf die Verleihung 
nur auf die Dauer eines Jahres 
stattfinden. 

Die Auszahlung der Stiftungs-* 
gebühr hat alljährlich am 26, Sep- 
tember zu geschehen. 

Findet in einzelnen Jahren wegen Man- 
gels tauglicher Bewerber die Verleihung dieser 
Stiftung oder infolge Todes oder Verzichtes 
des Bezugsberechtigten die Auszahlung des 
verliehenen Stipendiums sticht statt, so sind 
die dergpstalt erübrigten Beträge zur Bildung 
eines neuen Stiftungsplatzes zu vertuenden, 
welcher jedoch nicht früher verwendet werden 
darf, als bis der jährliche Zinsertrag die 
Höhe von 100 fl, erreicht hat. 

Die Verleihung und Verwaltung 
dieser Stiftung steht dem Stifter 
auf dessen Lebensdauer, hierauf 
seinem ältesten Sohne und nach 
diesem dessen ältesten männlichen 
Nachkommen, bei Abgang solcher 
der Repräsentanz der Prager israe- 
litischen Kultusgemeinde zu. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
22, Oktober 1888 ausgefertigt und unterm. 
4, März 1890 von der k. k, Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

In dem nnterin 2. März 1898 von der 
k, k. Statthalterei bcsfnftfjtrn Stiftshrief- 
Nachtrage vom 23. Fehcr 1898 ich nie die 
infolge der Konvertierung der das Stiftungs- 
vermögryi bildenden />% österreichischen Pa- 
pierrente cingdretene Änderung des Stift ungs- 
vernwgens festgesetzt. 

Gegemvärtig wird diese Stiftung vom 
Universitätsprofessor M, Dr. Enoch Hein- 
rich Kisch verwaltet und verliehen. 

Das Stiftungsvermögen beträgt 4.279 K, 
aus dessen Eeinerträgnis ein Platz mit lfJ8 K 
dotiert tvird. 



äkoly obecne nebo stredni, ktefi 
musi byti zidy. V takovemto 
prtpadS döje se propüjceni jen 
na ro k. 



Naduöniho pozitek vypldci sr 
kaidoroöne dne 26, zdfL 

Jestlize näktery roh se Stipendium nc- 
vyplatl nebo nepropüjöi pro nedostatek zptl- 
sobilych uchazeöü aneh ndsledkeni smrti neh> 
vzdäni se pozivatele, uüje se obnosü timio 
zpüsobem zbyvajicich ke zfizeni twveho mista 
nadaöniho, ktere vsak dftve udeleno byti 
nesmi, az rocni üroky dosdhnoH vy.se 100 zL 



Udi^lovdni a sprdva nadace prf- 
slusi zakladateli na das jeho sivota, 
pak jeho ntjstarsimu synu €i 2)otom 
jeho nejstarsimu muMsketnu po- 
tomku, a kdyby takovych nehylo 
predstavenstvu Prazshe z idovski 
obce näbokenske, 

Prislusny nadaöni list byl dne 22, rijna 
1888 vyhotoven a dne 4. bfezna 1S90 c. k. 
mtstodrzitelstrim v Praze potvrzen, 

V dodatku k nadaönimu listu zr dne 
23, ünora 1898, c. k. mistodrzitelstvlm r Prazc 
dnr 2, brezna 1898 potvrzencni hyla ry- 
znacena zmena nadacniho jmeni nastaiä kon- 
versi ;>7o P^tkouske papirovc rcnty, tvorici 
jmeni nadacni, 

Nyni udili a spravuje tuto nadnci uni- 
versitni professor M,'I)r Enoch JimUieh 
Kisch. 

Nadaöni jmeni cini 4,279 K; z jeho 
risteho vynosu dotuje sejedno misto s rocnim 
pozifketn 1(18 K, 



Stempel frei. 



I. 

Widmungsurkunde. 



Ich Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch, k. k. a. o. Universitätsprofessor in 
Prag, habe mich entschlossen, ausAnlass des vierzigjährigen Rcgierungs- 
jubiläums Seiner kaiserlichen und königlichen apostolischenMajestät 
unseres allergnädigsten Kaisers Franz Josef I. eine Stiftung ins Leben zu 



301 Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch. Med. Dr Enoch JindHch Kisch. 301 

rufen, welche für immerwährende Zeiten Geltung haben und den Namen „ünivßrsitäts- 
Professor Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch -Stiftung" führen soll. 

Zu diesem Zwecke widme ich 2000 fl., sage : zweitausend Gulden, 57o österreichischer 
Papierrente mit Coupons vom 1. März 1889 Nr. 5993 und bestimme, dass das Zins- 
erträgnis dieses Capitales jeweils einem, sei es öffentlich oder privatim, den 
Volks-, Mittel- oder Hochschulunterricht geniessenden Lernbeflissenen 
ohne Unterschied desGeschlechtes aufGrund einer vorhergegangenen 
Concursausschreibung in einem Prager deutschen Blatte verliehen 
werden soll, und zwar mit folgender Massgabe: 

l)Zum Genüsse der Stiftung berufen sind: 

a) Zunächst meine, des Stifters, Descendenten ohne Einschränkung auf eine be- 
stimmte Gradesnähe. 

h) In Ermanglung solcher Bewerber die Kinder meiner Geschwister und deren 
eheliche Nachkommen ohne Einschränkung auf einen bestimmten Grad der Verwandtschaft. 

Die Verleihung an Bewerber der sub a) und b) bezeichneten Gat- 
tungen darf auf die Dauer von höchstens vier Jahren geschehen, worauf 
eine neue Concursausschreibung zu erfolgen hat. 

c) Bei Abgang eines Bezugsberechtigten aus meiner Familie soll der Concurs all- 
jährlich ausgeschrieben und, falls keiner der sub a) und b) bezeichneten Bewerber ein- 
schreitet, der jährliche Stiftungsbetrag an zwei dürftige und würdige aus Prag gebürtige 
Zöglinge von Volks- oder Mittelschulen, welche Israeliten sein müssen, zu gleichen 
Theilen verliehen werden. 

In diesem Fallle darf die Verleihung der Stiftung nur für die Dauer eines Jahres 
stattfinden. 

2) Die Auszahlung des verliehenen Stiftungsbetrages hat alljährlich am 26. Sep- 
tember zu geschehen. 

3) Findet in einzelnen Jahren mangels tauglicher Bewerber die Verleihung des er- 
ledigten oder in Folge Todes oder Verzichtes des Bezugsberechtigten die Auszahlung 
des verliehenen Stiftungsbetrages nicht statt, so sind die dergestalt erübrigten Beträge 
zur Bildung eines neuen Stiftungsplatzes zu verwenden, welcher jedoch nicht früher ver- 
liehen werden darf, als bis der jährliche Zinsertrag die Höhe von einhundert Gulden 
erreicht hat. 

4) Das Verleihungsrecht soll für die Zeit meines Lebens mir, hierauf meinem 
ältesten Sohne und nach diesem dessen ältesten männlichen Nachkommen, bei Abgang 
solcher der Repräsentanz der Prager israelitischen Cultusgemeinde zustehen. 

5) Die das Rtiftungcapital bildenden zwei Stück 57o österreichische Papier- 
rentenobligationen ä 1000 fl. sind auf den Namen der ^Universitätsprofessor Med. Dr. 
Enoch Heinrich Kisch-Stiftung" zu vinculieren und werden von dem jeweils zur 
Verleihung Berechtigten in Verwahrung gehalten. 

6) Die Stiftung hat sofort ins Leben zu treten, und die erste Verleihung derselben 
am 26. September 1889 im Betrage der bis dahin fälligen Zinsen zu geschehen. 

Urkund dessen habe ich diese Widmungsurkunde mit meiner eigenbändigen Namens- 
fertigung versehen. 

Prag, am 22. October 188S. 

Prof. Dr E. H. Kisch mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelatvi v Praze. 



II. 

Stiftsbrief. 

I. 

Anlässlich des 40jährigen Regierungsjubiläums Seiner kaiserlichen 
und königlichen apostolischen Majestät unseres Allergnädigsten 

Kaisers T^^Tix 

t ranz Jose! 1. 



302 Med. Dr. Enooh Fleinricb Kiscb. Med. Dr Enocli Jindfich Kiscfa. 302 

gründe ich Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch, k. k. a. o. üniversitätsprofessor in 
Prag, eine Stiftung, welche für immerwährende Zeiten Geltung haben und den Namen : 

^»Üniversitätsprofessor Med. Dr. Enoch Heinrich Kisc h-Stiftung* 
führen soll. 

Zu diesem Zwecke widme ich 2000 fl., sage : zweitausend Gulden, 57© österreichischer 
Papierrente mit Couponc^ vom 1. September 1888 Nr. 5993 und bestimme, dass das 
Zinserträgnis dieses Capitales jeweils einem, sei es öffentlich oder 
privatim, den Volks-, Mittel- oder Hochschulunterricht geniessenden 
Lernbeflissenen ohne Unterschied des Geschlechtes auf Grund einer 
vorhergegangenen Concursausschreibung in einem Prager deutschen 
Blatte verliehen werden soll, und zwar mit folgender Massgabe: 

1) Zum Genüsse der Stiftung berufen sind: 

a) Zunächst meine, des Stifters, Descendenten ohne Einschränkung auf eine be- 
sondere Gradesnähe. 

b) In Ermanglung solcher Bewerber die Kinder meiner Geschwister und deren 
eheliche Nachkommen ohne Einschränkung auf einen bestimmten Grad der Verwandtschaft. 

Die Verleihung an Bewerber der sub a) und b) bezeichneten Gat- 
tungen darf f^uf die Dauer von höchstens vier Jahren geschehen, wor- 
auf eine neue Concursausschreibung zu erfolgen hat. 

c) Bei Abgang eines Bezugsberechtigten aus meiner Familie soll 
der Concurs alljährlich ausgeschrieben und, falls keiner der sub a) und />) 
bezeichneten Bewerber einschreitet, der jährlirhe Stiftungsbetr«g an zwei dürftige und 
würdige aus Prag gebürtige Zöglinge von Volks- oder Mittelschulen, welche Israeliten 
sein müssen, zu gleichen Theilen verliehen werden. 

In diesem Falle darf die Verleihung derStiftung nur für die Dauer 
eines Jahres stattfinden. 

2) Die Auszahlung des verliehenen Stiftungsbetrages hat alljährlich am 
26. September zu geschehen. 

3) Findet in einzelnen Jahren mangels tauglicher Bewerber die Verleihung des er- 
ledigten oder infolge Todes oder Verzichtes des Bezugsberechtigten die Auszahlung des 
verliehenen Stiftungsbetrages nicht statt, so sind die dergestalt erübrigten Beträge zur 
Bildung eines neuen Stiftungsplatzes zu verwenden, welcher jedoch nicht früher verliehen 
werden darf, als bis der jährliche Zinsertrag die Höhe von einhundert Gulden erreicht hat. 

4) Das Verleiliungs recht soll für die Zeit meines Lebens mir, hierauf meinem 
ältesten Sohne und nach diesem dessen ältesten männlichen Nachkommen, bei Abgang 
solcher der Reprätentanz der Prager israelitischen Cultusgemeinde zustehen. 

o) Die das S tiftu iigscapi tal bildende o"/.. österreichische Papierrentenob- 
ligation vom 1. September 1888 Nr. 5093 pr. 2000 fl. ist auf den Namen d< r „Univer- 
sitiltsprol'essor Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch-Stiftung" vinculiert und wird von dem 
jeweils zur Verleihung Berechtigten in Verwahrung gehalten, 

()) Die Stiftung hat sofort ins Leben zu treten und die erste Verleihung derselben 
am 2f). September 1889 im Betrage der bis dahin fälligen Zinsen zu geschehen. 

II. 

Ich Med. Dr. Enooh Heinrich Kisch, k. k. a. o. Universitätsprofessor in Prag ver- 
pflichte ferner mich und meine zur Verwaltung und Verleihung derStiftung nach 
mir berufenen Nachkommen, bei der Verwaltung und Verleihung der hiemit ins Leben 
gerufenen Stiftung die vorstehend angeführten Bestimmungen genau einzuhalten, ohne 
Genehmigung der hohen k. k. Statthalterei in Prag keine wie immer geartete Ver- 
änderung mit dem Stiftungscapitale vorzunehmen und liochderselben alljährlich ordnungs- 
mässig Rechnung zu legen. 

Die gleichen Verpflichtungen übernimmt der gefertigte Vorstand der Prager israe- 
litischen Cultusgemeinde-Repräsentanz für den Ealj, als die Verwaltung und Verleihung 
hcziiglich dieser Stiftung auf uns übergehen sollte. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief ui drei gleichlautenden Exemplaren, von 
welchen eines bei der hohen k k. Statthalterei, ei:.(^s beim Stifter und eines bei der 
rra^'(?r israelitischen C'ultus^remeinde- Repräsentanz aufzubewahren ist, ausgefertigt und 



303 



Med. Dr. Enocb Heinrich Kisch. 



Med. Dr Enocb Jindrich Kiscb. 



303 



von mir Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch, vom Vorstande der Prager israelitischen Cultiis- 
gemeinde-Repräsentanz und zwei ersuchten Zeugen unterschrieben. 

Die Kosten der mit der Errichtung dieser Stiftung zusammenhängenden Urkunden 
und ärath'chen Eingaben trage ich Med. Dr. Enoch Heinrich Kisch aus Eigenem. 

Prag, am 22. Oktober 1888. 



Dr. Eduard Kraus mp. 

als Zeuge. 

JÜDr. Siegfried Fischer mp. 
als Zeuge. 

Vorstehender Stiftsbrief wird genehmigt. 



Der Tiäses - Stellvertreter der Prager israeliti«cben 
Cultusgemeinde-Repräsentauz : 

Dr. A. Rosenbach er mp. 
Prof. Dr. E. H. Kisch mp. 



St. Z. 101. 329/81). 



(L. St.) 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 4. März 1890. 

Für den Statthalter: 

Friedl mp. 



III. 

Nachtrag. 

Infolge Convertieruog der 5®/« Staatsschuldverschreibung vom 1. September 1888 
Nr. 5993 per 2000 fl. besteht das Vermögen der Stiftung aus der auf den Namen der- 
selben vinculierten steuerfreien 4% österr. Staatsrente - Obligation über viertausend 
zweihundert Kronen ddto. Wien 1. März 1893 Nr. 5373 und einem gleichfalls auf diese 
Stiftung lautenden Einlagsbuche der Böhm. Sparcassa in Prag Fol. 143.729 über 39 fl. 
50 kr. ; der ganze sonstige Inhalt des vorstehenden Stiftsbriefes bleibt ungeändert. 

Prag, 23. Februar 1898. 

Prof. Dr. E. H. Kisch mp. 



Wird bestätigt. 



St. Z. 35.011 



(L. St.) 



K. k. Statthalterei in 3öhmen. 
Prag, den 2. März 1898. 

Für den Stattbater: 
Heyrowsky mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



304 



P. Karel Konrad. 



P. Karl Konrad. 



304 



1888 

listopadn 10. November. 



Studeiitske nadaiii P. Karia honrada« P. Karl Honrad'sche 8tudeiite]istilYun& 



U prilezitosti dOleteho jubilea 
panovdni Jeho c, a k. Apostolskeho 
Velicenstva cisare FrantisTca Jo- 
se fa I. venoval P. Karel Konrad, ha- 
techeta a professor na c. h. gymnasiu v Td- 
hofe, pripispm ze dne 10. listopadu 1888 
reditelstvi tohoto gymnasia adresovanym^ 
sumu 100 zl, a ustanovil, ahy hazdo- 
rocnö dne 2, prosince üroky tohoto 
kapitdlu rozdeleny byly dvöma chu- 
dym a hodnym zdküm c, k. gymnasia 
V Tdbore, ktere ustanoviti md uci- 
telsky sbor tohoto üstavu. 



Frijiisem ze dne 15. cervence 1892 na 
reditelstvi c. k, gymnasia v Tdbore fize- 
nym, vönoval P. Karel Konrad opiH 
sumu 100 zl, a ustanovil, aby üroky to- 
hoto k ap itdlu kaidorodnd dne 2. p ro- 
since opöt jeden nebo dva idci c, k. 
gymnasia v Tdbore die uzndni u ei- 
tel sk eh o sboru tohoto üstavu pode- 
I c N i h y l i. 



Sp y d V H H (i d n r n l h o j m r n i v y h ru- 
d'il zahl ad ai et reditelstvi c, Ic. gym- 
n a s i a v T dho r c. 

Frishtsut) )iadacni Vist hyl dne 5. zdri 
1S'J7 redifclem c. k. gymnasia v Tdhoire 
cilhotorru a dne ^S. rijna 1897 c. k, misto- 
drzitelstvim v Praze potvrzen. 

Nadücni jnicni, jez jest sprnvovdno re- 
ditchtvim c. k, gymnasia v Tdbore cini, 
JOO K 

Z uroku jeho ndili se kazdorocne dnr 
2, prosince ctyrcm ehudym a hodnym zdküm 
po 4 K 20 Ä. 



Anläßlich des 40 jähr igen He- 
gierungs Jubiläums Seiner k. und k. 
Apostolischen Majestät des Kaisers 
Franz Josef L widmete P. Karl Kon- 
rddj Katechet und Professor am k. k. Gym- 
nasium in Tabor, laut des an die Direktion 
dieses Gymnasiums gerichteten Schreibens 
vom 10. November 1888 den Betrag von 
100 fl. mit der Bestimmung^ daß am 
2. Dezember eines jeden Jahres die 
Interessen dieses Kapitales an 
zwei arme und brave Sehüler des 
k. k. Gymnasiums in Tabor, welche 
der Lehrkörper dieser Anstalt zu 
bestimmen hat, verteilt werden. 

Mit der an die Direktion des k. k. Gym- 
nasiums in Tabor gerichteten Zuschrift vom 
15. Juli 1892 widmete P. Karl Konrad 
abermals den Betrag von 100 fl. mit der 
Bestimmung, daß mit den Interessen 
dieses Kapitales alljährlich am 
2. Dezember wieder ein oder zwei 
Schüler des k. k. Gymnasiums in 
Tabor nach Gutbefund des Lehr- 
körpers dieser Anstalt bcteilf wer- 
d c n. 

Die Verwalt Hug des Stiftnngs- 
Vermögens räumte der Stifter der 
Direktion des k. k. G ymnas iums in 
Tabor c i n. 

Der bezügliche Siiftsbrief wurde am 
o. Septemhcr 1897 von dem Direktor des k. k. 
(Tymnasinms in Tabor ausgefertigt und un- 
term 28. Oktober 1897 von der k. k. Statt- 
halterei in Prag bestätigt. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der Direktion des k. k. Gymnasiums in 
Tabor verwaltet wird, beträgt 400 K. 

Aus dem Zin^enertrage desselhen tvcrdrn 
alljährlich afn 2. Dezember vier arme brave 
Schüler mit je i K 20 h beteilt. 



I. 

Slavno feditol>tvi c. k. vys. realneho gymnasia v Täbofe! 

Uctive podepsaDy odevzdavji ztiroven s timto pfipisem jedno sto pfilozenyeh zlatych 
R. m. za tim üceleru, aby üroky z nich kazdorocue na den 2. prosince na 



305 P. Karcl Konräd. P. Karl Konrad. 305 

pamatku ctyficetiletehojubilea pozehnauehopanoväniJehocis. akräl. 
Apostolskeho Velicenstva dvema chudym a hodnym zäkum Täborskeho 
gymnasia se rozdaly. Tyto zaky nechaf ustanovi sbor uöitelsky. 

V Tabofe, na den pfeneseni sv. Ludmily, 10. listopadu 1. P. 1888. 

P. Karel E o n r a d mp., 

katecheta. 

Original u c. k. okresniho hcjtmanstvi Original bei der k. k. Bezirkshauptmann- 

V Tabore. scbaft in Tabor. 



II. 

Slavne c. k. feditelstvi vyssiho gymnasia v Tabofe! 

Nizepsany pridäva timto pnpisem k nadaci pode jmenem „nadace Konrädova" 
roku 1888 na pamatku 40leteho äfastneho panovani Jebo c. kr. ApoStolskeho Veliöenstva 
Franti§ka Josefa I. zalo^ene, 100 zl., t. j. sto zlatych R. m., aby z ürokü teto jistiny 
opet 1 nebo 2 zaci kazdoroönö na den 2. prosince podöleni byli die 
uznanf uöitelskeho sboru tehoz gymnasia. 

Na ürok ra£i2 sl. feditelstyo tuto listinu uloziti die vlastniho 
uznanf. Rovn^z tak raöiz uröiti take spräyu jeji. 

V Tabofe, dne 15. öervence 1. P. 1892. 

100 zl. se pfiklädä. Th.-Dr.-C. Karel KonrÄd v. r., 

c. k. gymnas. katecheta a prifessor. 

Original u c. k. okresniho bejtroanstvi Original bei der k. k. Bezirkshanptmann- 

V Tabore. scbaft in Tabor. 



III. 

\ kolek. / Nadaci listi na. 

Podepsany feditel eis. kral. vy§. gymnasia v Tabofe, v politicken^ okrese Taborskem 
V kräloTstvi Ceskem stvrzuje a doznava, ie pan P. Karel Konrad, jsa katechetou apro- 
fessorem c. k. gymnasia v Tabofe, die venovacich listin ze dne lO./ll. 1888 a zo. dne 
1577. 1892 zalozil nadani na podporn chudych a hodnych fÄk& Täborskeho gymnasia, 
daroyav k üöelu tomu prvni listinou 100 zl. a druhou listinou tei 100 zl. R. 6. näsle- 
dujicimi slovy: 

Slavne feditelstvi c. k. vy§. reälnebo gymnasia v Tabofe I 

Uetivfe podepsany odevzdävä zäroven s timto pfipisem jedno sto pfiloäenych zlatych 
R. m. za tim üöelem, aby üroky z nich ka2doro£n§ na den 2. prosince na 
pamatku dtyficetiletehojubilea pozehnanehopanoväniJeho eis. akräl. 
Apoitolskeho Velicenstva dvema chudym a hodnym 2äk&m Täborskeho 
gymnasia se rozdaly. Tyto zäky nechaf ustanovi sbor uöitelsky. 

V Tabofe, na den pfeneseni sv. Ludmily, 10. listopadu 1, P. 1888. 

P. Karel Konräd, 

katecheta. 
XL 39 



306 P- Karel Kourad. P. Karl Konrad. 306 

Slavne c. k. feditelstvi vysäiho gymnasia v Tabofe! 

Niiepsany pridäva timto pfipisem k nadaci pode jmeneni „nadace Konradova" roku 
1888 na pamatku 40leteho, äfastneho panovani Jeho c. k. Apostolskeho Veliceiistva 
FrantiSka Josefa I. zalozene, 100 zl. t. j. sto zlatych R. m., aby z ürokü teto jistiny 
op et jeden anebo dva zaci kazdorocne na den 2. prosince podelenibyli 
die uznäni uöitelskeho sboru tehoz gymnasia. Na ürok raci^ slavne reditelstvo 
tuto jistinu uloziti die vlastniho uznani. Rovnöz tak raciz urciti take spravu jeji. 

V Tabofe, dne 15. cervence 1. P. 1892. 

100 zl. se pfiklada. Th-Dr.-C, Karel Konräd, 

c. k. fO'iui^- katecbeta a profesaor. 

Hotovost tato byla pro jmenovane nadani pod ürok ulo^ena a obsahujc nyni Te 
stfibfe züroöitelny, pro nadani vinkulovany Rakoasky stätni üpis ze dne 1. öervence I>>96, 
öis. 82.017 na 200 zl. R. m. 

Jelikoi tedy jmeni nadacni die pfedpisü v te pfiöinö platnych jest zjiätSno, v f edi- 
telske kaneeläfi c. k. gymnasia v Tabore fadne ulo^eno a take uzitek däva, 
jehoz k üöelu nadacnimu upotfebiti Ize, to2 prijimam nadani toto die prohläSeni ze dne 
16/12. 1896, schvaleneho vynosem c. Ic. zemske Skolni rady v Oechacb ze dne 4./fi 1897, 
6, 15.495, a zav.zuji sebe i nastupce v üfad6, ie chcemo o to pecovati, aby rocni du- 
chody z jmeni nadaöniho, jez nyni 8*40 zl. ^inf, k ücelu fundatorem vyt^enemu vynalo- 
zeny byly tim zpüsobem, ze kazdebo roku dne 2. prosince ötyf em chudym 
i^aküm po 2 zl. 10 kr. R. m. udileno bude. 

Nadani veslo ve skutek v roce 1888. Döchodft jmeni nadacniho vzeälych od roku 
1888 az do 1895 uzilo se k ücelüm v nadaönim liste ustanovenym. 

Vylohy vyhotovenim listu nadaciho vzesle budou uhrazeny z Kfizkoya fondu pro 
podporoväni chudych studujicich c. k. vy§. gymnasia v Tabofe. 

Podepsany slibuje a zavazuje sebe i nastupce v üfad6, ie bude, seö jest, o zacho- 
väni nadace a o jistotii jmeni nadaöniho peöovati a ze s jmenim nadainim bez schva- 
leni ph'sluinebo üfadu nadaöniho zadne zm^ny pfed se nevezme, ze toho dbati bude, aby 
dftchody z jmeni nadacniho v cas docbazely a jich jen k uöelu v tomto nada£nim listu 
ustanovenemu uzito bylo, a ze v&bec vsechna zde uyedena nafizeni pilu6 a svedomitä 
plniti bude. 

Spolupodepsani clenove sboru ucitelskeho c. k. vys. gymnasia v Tabofe zavazuji se 
timto die prohlaseni ze dne 16/12. 1896, schvaleneho vynosem c. k. zemske skolni rady 

V Cecluich ze dne 4./6. 181)7, eis. 15.495 jmenem svym a nastupcü v üfade, ze ustanoyi 
kazdorocue usnesenim konfcrciicnim, kterym zaküm nadace tato udelena byti nia. 

Toniu na dükaz byla tato nadaci listina ve tfech stejnopisech vyhotovena, v§estranne 
podepsiina, dvema svedky ovcfena a bude jeden stejnopis u c. k. mistodrzitelstvi ? Praze, 
driiliy u c. k. okresniho hejtmanstvi v Tabofe, tfeti u feditelstvi c. k. vyäsiho gymnasia 

V Tabofe uschovan. 

V Tabofe, dne 5. zafi 1897. 

Dr Alois Saturnik mp., Riss mp., 

dozadany svedek. c. k. skoloi rada a gymn. rcditel. 

Prof. Alex. Bernard mp., 

dozadaiiv svedek. 

C. 171.085. 

Stvrzuje se. 

C. k. mistodrzitelstvi v C'cchach. 
V Praze, dne 28. fijna 1897. 

Za inis todrzit ele : 

(L. St.) Iloff'ni eister mp. 

Original u c. k. mistodrziti'laivi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 

^^^ 



307 



Johann und Isabella Janka. 



Jan a Isabella Janbovi. 



307 



1888 

November 14. listopadu. 

Johann und Isabella Jankasche- Nadani Jana a Isabeliy Jankovych 

Stiftung für Bürger-, Gymnasial- oder pro zaky skoi inesfanskych, gymnasii 

gewerblirhe Fachschüler. neb odbornych skol prumyslovych. 



Die am 14. Feher 1894 in Teplitz ver- 
storbene Isahella Janka hat in ihrefn 
Testamente de dato Teplitz den 14, Novem- 
her 1888 angeordnet, daß aus ihrem Ver- 
mögen zwei Stiftungsplätze für 
Knaben, welche die Bürgerschule 
in Teplitz oder das Gymnasium 
daselbst oder die gewerbliche Fach- 
schule daselbst besuchen, errichtet 
werden, und daß jeder Platz mit 
60 fl, jährlich dotiert werde, zu 
welchem Behuf e ein abgesonderter 
Fond zu bilden ist, dessen Interessen 
zur Zahlung der Stiftungsbezüge 
hinreichen. Diese Stiftung hat den 
Namen „Johann und Isabella Janka- 
sche Stiftung" zu führen, 

Anspruch auf den Stiftungs- 
genuß haben Knaben ohne Unter- 
schied des Glaubensbekenntnisses, 
welche die Bürgerschule in Teplitz 
oder das Gymnasium daselbst oder 
die gewerbliche Fachschule daselbst 
besuchen, einen moralischen Lebens- 
wandel und ihre sowie ihrer Eltern 
Dürftigkeit nachweisen, wobei in 
erster Reihe Bewerber, welche aus 
den Gemeinden Schaab oder Flöhau 
stammen, sodann vorzüglich solche 
ans Teplitz zu berücksichtigen sind, 

Waisen sind vor allen zu be- 
rücksichtigen. 

Der Genuß dieser zwei Stif- 
tungsplätze hat für einen Stiftling, 
einen guten Studienfortgang vor- 
ausgesetzt, höchstens vier Jahre 
zu dauern; derselbe hat jedoch hei 
früherer Beendigung der Studien 
oder früherem Verlassen der ge- 
nannten Anstalten mit diesem Zeit- 
punkte zu enden. 

Die Stiftungsgehühr ist den 
Stiftungen in einvierteljährigen 
antizipativen Baten auszuzahlen. 

XI. 



Isabella J ankov d, dne 14; ünora 
1894 V Teplici zesnulä, nafidila ve svem 
testamentu ze dne 14. listopadu 1888, danent 

V Teplici, ahy sc zridila z jejiho 
j möni dve na dacni mis t a pro 
chlapce, ktefi v Teplici navit^- 
vuji skolu m^stanskou, gymna- 
s ium neb odbornou Skolu prü- 
my slov ou, a ahy kazde misto 
dotov dno bylo roönS 60 zl., za 
kterymzto ü celem md s e zriditi 
zvldstnifond, jehoS üroky k vy- 
pläceni poiitkü nadaönich po- 
staöuji. Nadäni toto md sejme- 
novati „Nadäni Jana a 1 s ahelly 
Janko V y ch". 

Närok na poSivdnt nadace 
maj i j inoS i hez rozdilu ndboien- 
stvi, kteri navstdvuji v Teplici 
Skolu misianskou, g y mnasium 
an eh odbornou skolu prümysl o- 

V ou, mr avny i iv ot a svoujakoi 
i svych rodicü chudohu pr okd- 
z ati mohou, pr i 6emi s e md m iti 
zfetel V pr V ni f ad6 k uchazeöüm 
z obci Psova neb Bis an pochd- 
zejicim, pak zvläSte kjinochüm 
z T eplice pochdzejicim. 

Sirotküm ndleii pfedevSemi 
p f e d n s (. 

Po z it ek t äc ht dv ou nadaö- 
nich mist trvd, pr e dpokl ädaj ic 
dobr y s tudij ni pro s p ech n ad a n- 
cüv, nejdele ötyri leta, ale pre- 
stdvd V pripade dfivöjSiho skon- 
öeni studia neb opiuStönt zmi* 
ninych üstavü. 



Pozitek na dacni vypldci se 
nadancüm ve ctvrtletnich Ihütdch 
pfedem splatny eh. 

39* 



308 



Johann und Isabella Janka. 



Jan a Isabella Jankovi. 



308 



Die V erleihung der Stiftung 
steht der k, h. Statthalterei in Prag, 
das Präsentationsrecht dem Stadt- 
verordneten-Kollegium der Stadt 
Teplitz zu. 

Die zur Besetzung gelangenden 
Stiftungsplätze sind in Prag mittels 
ä m tu eher Ko nkur saus Schreibung 
zur öffentlichen Kenntnis zu bringen 
und ferner in den Gemeinden 
Teplitz, Schaab und Flöhau zu Ver- 
la utbaren. 

Etwaige Interkalarien und jeder 
sonstige Kapitalszuxvachs sind fruchtbringend 
anzulegen und entweder bei einer etwa ein- 
getretenen Verminderung des Stiftungsfondcs 
zur Ergänzung desselben bis zur jener Höhe, 
Kelche zur Deckung der ursprünglichen 
Stiftungsbezüge erforderlich ist, oder aber zur 
Errichtung neuer Stiftungsplätze zu ver- 
wenden. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
3. Jänner 1897 von der Statthalterei in 
Prag ausgefertigt. 

Laut desselben wurde zur Bedeckung der 
von der Stifterin für die beiden Stiftungs- 
plätze bestimmten jährlichen Stiftmigsrenten 
von je 60 fl,, zusammen 120 fl., bei Zugrunde- 
legung eines 4^% Zinsfußes mit Genehmigung 
der Stiftungsbehörde ein Kapital von 3.000 fl. 
festgestellt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von der k. k. Statthalterei m 
Prag über Präsentation des Stadt- 
verordneten-Kolleginwü in Teplitz 
verliehe n. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
gleichfalls von der Statthaltrrci verwaltet 
wird, beträgt 0.000 K, aus dessen Heiner- 
trägnisse zwei Plätze mit jährlichen je 120 K 
dotiert werden. 



Prdvo ud^lov ati toto naddni 
pr i slu §i c. k. mistodrzitelstvi 

V Praze, prdvo p r a e s e nt acni 
obecnimu zastupitelstvu mesta 
Tepli c e. 

Up räzdne n i m { s t n ada 6 n i c h 
uvädi se u v'efejnon znämo.^f 

V Praze üredni konkursni vy- 
hläskou a vyhlasuje se ddle v obcick 
T eplic i, P ä ovo a Bl § anech. 



Pripadne interkaldre a jakykeli 
prir&stek kapit'du uloSi se päd ürok a uzije 
se jich bu(T k dopln^ni ztenöeneho nadacni/w 
fondu na vysi. ktere tfeha ke kryti püvod- 
nich poSitkä nadaönich, fiebo k zrizmi novych 
mist nadaönich. 



PrisluSny list naxlaini byl dne 3. ledt%a 
1897 c. k. mlstodriitelstvirn v Praze vyho- 
toven. 

Die fiöho byl ke kryti nadadntch pozitku 
po 60 zl., dohromady 120 zl. zakladatplkon 
pro obö nadadni mista urcenych na zdkladv 
4% miry ürokove stanoven se schvdlcmm 
nadacniho uradu kapital 3.000 zl. 



Nyni udöluje toto naddni c. k. 
mistodrzitelstvi v Praze na zdkladv 
praesontace obecniho zastupitelst v n 
mesta Teplice. 

Nadaöni jmöni, jez rovn/'z c. k. misto- 
drzitelstvi spravuje, öini 0,000 K, a dotuji se 
z jeho ei steh vynosn dvd mista s rohiim 
pozitkem po 120 K. 



Abschrift. 



I. 



Z. 6.570. 



Letzt willige Anordnung. 



Für den Fall meines Ablebens trefie ich hinsichtlich meines hinterbleibendeii Vermögens 



nachstehende letztwillige Anordnung: 



I. 

Aus meinem hinterbleibenden Vermögen sollen zunächst nachstehende Stiftungen 
errichtet werden: 

1. Zwei Stiftungsplätze für Knaben, welche die Bürgerschule in 
Teplitz oder das Gymnasium daselbst oder die gewerbliche Fachschule 
daselbst besuchen. Mit jedem dieser Stiftsplätze soll der Bezug jähr- 



309 Johann und Isabella Janka. Jan a Isabella Jankovi. 309 

lieber 60 fl., schreibe sechzig Gulden Ö. W., in ein vierteljährigen Anti- 
cipativraten verbunden sein. 

Auf den einen dieser Stiftung^plätze haben nur Knaben christlicher Religion, ohne 
Rücksicht ob katholisch oder evangelisch, und auf den zweiten nur Knaben israelitischer 
Religion Anspruch, und soll das Präsentationsrecht bezüglich des ersten Stiftungsplatzes 
dem Stadtverordneten-Collegium der Badestadt Teplitz und bezüglich des zweiten Stif- 
tungsplatzes der israelitischen Cultusgemeinde-Repräsentanz in Teplitz zustehen. — Unter 
den Bewerbern um den für Knaben christlicher Religion bestimmten Stiftungsplatz sollen 
Knaben, welche aus den Gemeinden Schaab oder Flöhau stammen, den Vorzug haben. 

Der zweite für Knaben jüdischer Religion bestimmte Stiftungsplatz ist vorzüglich 
Knaben aus Teplitz zu verleihen. 

Der Genuss dieser zwei Stiftungsplätze hat für einen und denselben 
Knaben höchstens 4 Jahre zu dauern; derselbe endet jedoch bei frü- 
herer Beendigung der Studien oder früherem Verlassen der obigen 
Anstalten mit diesem Zeitpunkte. Die Fortdauer des Stiftungsgenusses 
innerhalb dieser Zeit setzt guten Studienfortgang voraus. 

2. Zwei Stiftungsplätze für Mädchen, welche sich verheiraten wollen, und für den 
Fall, als sie sich verheiraten. Jeder dieser zwei Stiftungsplätze hat in der einmaligen 
Verabfolgung des Betrages von 200 fl. Ö. W., schreibe zweihundert Gulden Österreichischer 
Währung, an die damit bedachte Person, und zwar am Hochzeitstage derselben, zu bestehen. 

Diese zwei Stiftungsplätze sollen immer nur in Zwischenräumen von je fünf Jahren 
einmal zur Verleihung gelangen, und sollen auf den einen Stiftungsplatz nur Mädchen 
christlicher Religion, auf den zweiten Stiftungsplatz nur Mädchen israelitischer Religion 
Anspruch haben. 

Der Stiftungsplatz für Mädchen christlicher Religion ist abwechselnd einem Mädchen 
katholischer und protestantischer Confession zu verleihen; bei der ersten Besetzung ist 
dieser Stiftungsplatz an ein Mädchen katholischer Confession zu verleihen. 

Das Präsentationsrecht bezüglich des für Mädchen christlicher Religion bestimmten 
Stiftungsplatzes steht, je nachdem der zur Verleihung gelangende Stiftungsplatz nach 
den vorangehenden Bestimmungen an ein Mädchen christkatholiscber, beziehungsweise 
evangelischer Religion zu verleihen ist, dem Stadtverordneten-Collegium der Badestadt 
Teplitz, beziehungsweise dem evangelischen Presbyterium in Teplitz zu. 

Bezüglich des für Mädchen israelitischer Religion bestimmten Stiftungsplatzes steht 
das Präsentationsrecht der israelitischen Cultusgemeinde-Repräsentanz in Teplitz. zu. 

Die Bewerberinnen um diesen Stiftungsplatz müssen von unbescholtenem Lebens- 
wandel und makellosem Rufe sein. Wenn die eine dieser Stiftungen an ein Mädchen 
katholischer Religion zur Verleihung kommt, so sollen unter den diesfälligen Bewer- 
berinnen diejenigen, welche aus den Gemeinden Schaab oder Flöhau stammen, den Vorzug 
haben, sonst sind bei allen drei Confessionen Mädchen aus Teplitz zu berücksichtigen. 

3. Zwei Studentenstiftungen für Studierende einer Malerakademie, 
eines Gymnasiums, einer Realschule oder einer Hochschule. 

Jede dieser zwei Stiftungen hat in dem Bezüge jährlicher 80fl. Ö. W., 
schreibe achtzig Gulden, in einvierteljährigen Anticipativraten zu be- 
stehen, und dauert der Stiftungsgenuss bis zur Vollendung der Stu- 
dien, wobei ununterbrochener Besuch der bezüglichen Lehranstalt 
und stets guter Studienfortgang vorausgesetzt wird. Wird eine dieser 
Stiftungen einem Studierenden eines Gymnasiums, beziehungsweise 
einer Realschule verliehen, so dauert der Stiftungsgenuss auch während 
der vorgeschriebenen Zeit des Besuches der Hochschule fort. 

Anspruch auf diese zwei Stiftungen haben vor allen in erster Reihe Studie- 
rende, welche aus der Gemeinde Schaab des Podersamer Bezirkes stammen; unter diesen 
haben wieder Studierende einer Malerakademie den unbedingten Vorzug. Für den Fall 
und soweit als in dieser Gemeinde keine zum Genüsse dieser Stiftungen würdigen Be- 
werber vorhanden sein sollten, haben auf diese Stiftungen Studierende Anspruch, welche 
aus der Gemeinde Flöhau stammen, wobei aber wieder Studierende einer Malerakaderaie 
den unbedingten Vorzug geniessen sollen. 

Wem und soweit auch in dieser Gemeinde keine würdigen Bewerber vorhanden 
sein sollten, sind zum Genüsse dieser Stiftungsplätze Studierende aus irgend einer an- 



310 Johann and Isabella Janka. Jan a Isabella Jankovi. 310 

deren Gemeinde des Podersamer Gerichtssprengeis berufen, und haben auch in diesem 
Falle Studierende einer Malerakademie den Vorzug vor anderen Bewerbern. 

Das Präsentationsrecht bezüglich dieser beiden Stiftungsplätze soll iu allen 
Fällen der Gemeindevertretung von Schaab zustehen. 

Die Bewerber um sämmtliche sub 1. bis 3. angeführte Stifbungsplätze müssen einen 
moralischen Lebenswandel und ihre sowie ihrer Eltern Dürftigkeit nachweisen. 

Waisen sind vor allen zu berücksichtigen. 



III. 

Zur Errichtung der vorstehends sub IL 1., 2. und 3, angeführten Kate- 
gorien von Stiftungsplätzen ist je ein abgesonderter Fond, sohin im ganzen drei Fonde, 
zu bilden, deren Interessen zur Zahlung der jeweilig fallig werdenden Stiftungsbezüge zu 
verwenden sind. 

Die Capitalsanlage hat in österreichischen verzinslichen Staatspapieren zu 
erfolgen. 

Sollte in der Folge durch irgend welchen Umstand eine Verminderung irgend eines 
dieser Fonde eintreten, so haben sämmtliche aus dem bezüglichen Fonde zur Verleihung 
gelangenden Stiftungsplätze von dem Zeitpunkte ab, als sie nach der Entdeckung des 
Abganges in Erledigung kommen, so lange unbesetzt zu bleiben, bis das Stammcapital 
durch Zuwachs der sonst zur Auszahlung der Stiftungsgenüsse zu verwendenden Interessen 
wieder bis zu der Höhe angewachsen ist, dass daraus alle dem bezüglichen Fonde an- 
gehörigen Stiftungsplätze zur Gänze bezahlt werden können. Im Falle einer Vermehrung 
des Stammcapitals bei einem dieser Fonde ist der sich ergebende Überschuss so lauge 
fruchtbringend anzulegen, bis wieder ein weiterer Stiftungsplatz gleicher Kategorie er- 
richtet werden kann. 

Im Falle der Errichtung eines solchen neuen Stiftungsplatzes aus den Überschüssen 
eines der obgenannten Fonde wird bestimmt, dass dieser Stiftungsplatz sodann ohne Rücksicht 
auf das Religionsbekenntnis unter den übrigen sub IL vorgeschriebenen Bedingungen zu 
verleihen ist. Doch steht hinsichtlich eines solchen Stiftungsplatzes bei den oben sub IL 
1. und 2. genannten Stiftungen das Präsentationsrecht lediglich dem Stadtverordneten- 
Collegium der Ba-lestadt Teplitz zu, während, wenn sich dieser Fall bei den sub IL 3. 
angeführten Stiftung<^plätzen ereignet, der Gemeindevertretung in Schaab das Präsen- 
tationsrecht gewahrt bleibt. 

Die sünimtlichen zu errichtenden Stiftungen haben meinen und meines verstorbenen 
Gatten Namen (Johann und Isabella Janka'sche Stiftungen) zu tragen. 



IV. 

Weiter sind aus meinem hinterbleibenden Vermögen nachstehende Legate zu ent- 
richten, und es sollen erhalten: 

1. Herr Dr. Ambros Janka, praktischer Arzt in Teplitz, zwei in meinem Nachlasse 
befindliche Ölgemälde, und zwar das eine darstellend den Heiland am Ölberg, das andere 
eine Madonna von Ra})hael, ferner drei ganze 1860er Staatslose und sechs russische 
Lose vom Jahre 1866, ferner Silberrenten-Obligationen im Nominalbetrage von 3.000 fl., 
schreibe dreitausend Gulden. 

2. Die Gemeinde Flöhau als meines verstorbenen Ehegatten, beziehungsweise meine 
Zuständigkeitsgemeinde einen iJarbetrag von 200 fi. Ö. VV., schreibe zweihundert (iulien. 



V. 

Zu Universalerben berufe ich die Kinder der Eheleute Moriz und Henriette Blumen- 
thal in Merlin, welche zur Zeit meines Ablebens vorhanden sein werden. Dieselben er- 
halten diilirr mein durch vorstehende Verfügungen noch nicht erschöpftes Nachlassvermögen. 
Zur Verdeutlichung bemerke ich, dass Moriz Blumenthal aus Anhalt-Köthen gebürtig ist. 



311 



Johann und Isabolla Janka. 



Jan a Isabella Jaukovi. 



811 



VI. 

Zum Executor dieser letztwilligen Anordnung bestelle ich den Herrn Hermann 
Periitz in Teplitz. 

vn. 

Vor Unterfertigung dieses Aufsatzes ändere kh meine im T e s t a m e n t s a b s a t z e I 
angeführte Anordnung dahin, dass auf alle daselbst 1. und 2. angeführten 
Stift ungsplätze Knaben, beziehungsweise Mädchen, ohne Unterschied 
ihres Glaubensbekenntnisses Anspruch habensollen, und dass daher 
der israelitischen Cultusgemeinde-Repräsentanz in Teplitz keinerlei 
Präsentatio nsreciit zustehen soll. 

Auch bestimme ich, dass bei allen diesen Stiftungsplätzen zunächst 
Knaben, beziehungsweise Mädchen, vorerst zu berücksichtigen sind, 
welche aus den Gemeinden Schaab oder Flöhau stammen. Nach ihnen 
sind vorzüglich Bewerber aus Teplitz zu berücksichtigen. 

Ebenso entfällt das Präsentationsrecht des evangelischen Presbyteriums in Teplitz. 

Sihh'esslich erkläre ich zum Absätze IV. dieser letztwilligen Anordnung, dass Herr 
Dr. Ambros Janka nicht drei Stück 1860er ganze Staatslose zu erhalten hat, sondern 
lediglich ein Stück davon. 

Dieser Aufsatz ist genau nach meinem Willen niedergeschrieben. 

Teplitz, am 14. November 1888. 



Tsabella Janka mp. 

Carl Josef Riegert mp., 
Zeuge des letzten Willens. 



Eduard Jos. Löwy mp., 
als Zeuge des letzten Willens. 

Oskar Richter mp, 
als Zeuge des letzten Willens. 



Wurde am heutigen Tage gleichzeitig mit den 4 anderen letztwilligen Anordnungen 
der Erblasserin vom 29. December 1883, 20. März 1888, März 1888 und 12. Feber 1892 
kundgemacht. 

Teplitz, am 25. Feber 1894. 

Dr. Obentraut mp, 

k. k. Notar, als Gerichtscommissär. 
Diese Abschrift ist mit dem ungt stempelten Originale gleichlautend. 

Expedit des k. k. Bezirksgerichtes. 
Teplitz, am 30. April 1894. 



(L. St.) 



Wagner mp., 

k. k. Kanzelist. 



Beglaubigte Abschrift bei der k. k. 
Stattbalt^ei in Prag. 



Overeny opis u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 



II. 

Stiftsbrief 

über die Johann und Isabella Janka'sche Bürger-, Gymnasial- oder 

gewerbliche Fachschüler-Stiftung. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkundet kraft dieses Stiftsbriefes: 
Es habe die am 14. Feber J894 in Teplitz verstorbene Private Isabella Janka 
.in ihrem bei dem k. k. Bezirksgerichte in Teplitz am 25. Feber 1894 (gleichzeitig mit 



312 Johann und Isabclla Janka. Jan a Isabella Jankovi. 312 

vier andern letztwilligen Anordnungen der Erblasserin, und zwar dem Testatnente vom 
29. December 1883 und den Codicillen vom 20. Mä»z 1888, März 1888 und 12. Decem- 
ber 1892) kundgemachten Testamente de dato Teplitz 14. November 1888 in 
den mit I. Punkt 1 und III. bezeichneten Absätzen — ausser dem im Absätze L unter 
Punkt 2. und 3. angeordneten Stiftungen — die Errichtung einer für Frequentanten 
der Bürgerschule oder des Gymnasiums oder der gewerblichen Fach- 
schule in Teplitz bestimmten Stiftung mit folgenden Worten angeordnet: 

I. „Aus meinem hinterbleibenden Vermögen sollen zunächst Dachstehende Stif- 
tungen errichtet werden: 

1. zwei Stift ungsplätze für Knaben, welche die Bürgerschule in 
Teplitz oder das Gymnasium daselbst oder die gewerbliche 
Fachschule daselbst besuchen. 

Mit jedem dieser Stiftphätze soll der Bezug jährlicher 60 fl. Ö. W., 
schreibe: sechzig Gulden österr. Währung, in einvierteljährigen Anti- 
cipatraten verbunden sein. 

Auf den einen dieser Stiftungsplätze haben nur Knaben christ- 
licher Religion, ohne Rücksicht ob katholisch oder evangelisch, und 
auf den zweiten nur Knaben israelitischer Religion Anspruch, und 
soll das Präsentationsrecht bezüglich des ersten Stift ungsplatzes dem 
Stadtverordneten-Collegium der Badestadt Teplitz und bezüglich des 
zweiten Stiftungsplatzes der israelitischen Cultusgemein d e-Reprä- 
sentanz in Teplitz zustehen. 

Unter den Bewerbern um den für Knaben christlicher Religion 
bestimm ten Stiftungsplatz sollen Knaben, welche aus den Gemeinden 
Schaab oder Flöhau stammen, den Vorzug haben. 

Der zweite für Knaben jüdischer Religion bestimmte Stiftungs- 
platz ist vorzüglich Knaben aus Teplitz zu verleihen. 

Der Genuss dieser zwei Stiftungsplätze hat für einen und den- 
selben Knaben höchstens 4 Jahre zu dauern; derselbe endet jedoch 
bei früherer Beendigung der Studien oder früherem Verlassen der 
obigen Anstalten mit diesem Zeitpunkte. 

Die Fortdauer des Stiftungsgenusses innerhalb dieser Zeit setzt 
guten Studienfortgang voraus 
2 3 

Die Bewerber um sämmtliche sub 1. bis 3. angeführten Stiftungs- 
platze müssen einen moralischen Lebenswandel und ihre sowie ihrer 
Eltern Dürftigkeit na c h w e i s e n. 

Waisen sind vor allen zu 1) e r ü c k s i c h ti g e n. 

III. Zur Errichtung der vorstehends sub II. (soll richtig heissen L) 1., 2. un 1 3. 
angeführten Kategorien von Stiftungsplätzen ist je ein abgesonderter Fond, sohin iDi 
ganzen drei Fonde, zu bilden, deren Interessen zur Zahlung der jeweilig fällig werden- 
den Stiftungsbezüge zu verwenden sind. 

Die C'apitalsanlage hat in österreichischen verzinslichen Staatspapieren zu erfolgen. 

Sollte in der Folge, durch irgend welchen Umstand eine Verminderung ir)i?end eines 
dieser Fonde eintreten, so haben sämmtliche aus dem bezüglichen Fonde zur Verleihung? 
gelangenden Stiftungsplätze von dem Zeitpunkte ab, als sie nach der Entdeckung des 
Abganges in Erledigung kommen, so lange unbesetzt zu bleiben, bis das Stammcapital 
durch Zuwachs der sonst zur Auszahlung der Stiftungsgenüsse zu verwendenden Inter- 
essen wieder bis zu der Höhe angewac hsen ist, dass daraus alle dem bezüglichen Fonde 
angehörigen Stiftungsplätze zur Gänze bezahlt werden können. 

Im Falle einer Vermehrung des Stammcapitals bei einem dieser Fonde ist der sich 
eigebende Überscliuss so lange fruchtbringend anzulegen, bis wieder ein weiterer Stif- 
tuiigs[)latz gleicher Kategorie errichtet werden kann. Im Falle der Errichtung eines solchen 
iH'uen Stiftungsphitzes aus den t'herschüssen eines der obgenannten Fonde wird be- 
stimmt, dass dieser Stiftungsplatz sodann ohne Rücksicht auf das Religionsbekenutois 
unter den übrigen sub II. (^richtig I.) vorgeschriebenen Bedingungen zu verleihen ist; 
(loch steht hinsichtlieh eines solchen Stiftungsplatzes bei den oben sub II, (richtig sub 
I.j l. und 2. genannten Stiftungen das Priisentationsrecht lediglich dem Stadtverordneten- 
Collegium der Badestadt Teplitz zu, während, wann sich dieser Fall bei den sub II. 



313 Johaun uud Isabella Jauka. Jan a Isabella Jankoyi. 313 

(richtig I.) 3. angeführten Stiftungsplätzen ereignet, der Gemeindevertretung in Schaab 
das Präsentationsrecht gewahrt bleibt." 

„Die sämmtlichen zu errichtenden Stiftungen haben meinen und 
meines verstorbenen Gatten Namen (Johann und Isabella Janka'sche 
Stiftungen) zu tragen." 

Die Bestimmung des Absatzes I. Punkt 1. und 2. des obgedachten Testamentes ddto. 
Teplitz 14. November 1888 wurde jedoch von der Erblasserin in derselben Urkunde 
unter dem mit VII. bezeichneten Absätze in nachstehender Weise abgeändert: 

„VII. Vor Unterfertigung dieses Aufsatzes ändere ich meine im Testamentsabsatze 
I. angeführte Anordnung dahin, daso auf alle daselbst unter 1. und 2. angeführten Stif- 
tungsplätze Knaben, beziehungsweise Mädchen, ohne Unterschied 
ihres Glaubensbekennt nisses- Anspruch haben sollen, und dass daher 
der israelitischen Cultusgemeinde-Repräsentanz in Teplitz keinerlei 
Präsentationsrecht zustehen soll. 

Auch bestimme ich, dass bei allen diesen Stiftungsplätzen Knaben, 
beziehungsweise Mädchen, vorerst zu berücksichtigen sind, welcheaus 
den Gemeinden Schaab oder Flöhau stammen. 

Nach ihnen sind vorzüglich Bewerber aus Teplitz zu berück- 
sichtigen. 

Ebenso entfällt das Präsentationsrecht des evangelischen Presbyteriums in Teplitz," 

Zur Bedeckung der von der Erblasserin für die beiden Stiftungsplätze vermachten 
jährlichen Stiftungsrenten von je 60 fl, zusammen 120 fl., wurde bei Zugrundelegung 
eines 47o Zinsfusses mit Genehmigung der Stiftungsbehörde ein Capital 
von 3.000 fl. festgestellt. 

Demgemäss hat Dor. Max Ritter von Obentraut, k. k. Notar in Teplitz, als Ver- 
treter der Erben nach Fruu Isabella Janka am 27. März 1895 bei dem k. k. Hauptsteuer- 
amte in Teplitz zur Berichtigung sowohl dieses Stiftungslegates als auch der andern 
Stiftungsvermächtnisse derselben Erblasserin sowie der Zinsen hievon seit dem Todes- 
tage der letztern und abzüglich der Legatsgebühr cumulativ den Betrag von 11.057 fl. 
13 kr. erlegt, von welchem auf das in Rede stehende Stiftungslegat an Capital der 

Betrag pr 3.000 fl. — kr. 

an 57o Zinsen hievon vom Todestage der Erblasserin, d. i. 14. Feber 1894, 

bis zum Erlagstage 164 fl. 16 kr. 

und an der in Abzug gebrachten Legatsgebühr 300 fl. 38 kr. 

sohiu im ganzen von 2.86'3 fl. 78 kr. 

entfiel. 

Dieser Betrag wurde behufs Ermöglichung der sofortigen Beschaffung eines die 
Stiftungsgebühr deckenden verzinslichen Staatspai)ieres über stiftungsbehördliche Weisung 
durch einen aus der Reserve des Studentenstiftungsfondes vorgestreckten und daher 
seitens der Stiftung an den Fond rückzuerstattenden Betrag pr. 214 fl. 50 kr. auf die 
Summe von 3.078 fl. 28 kr. ergänzt und für diese Summe die 4% österr. steuerfreie 
Kronenrenten-Obligation ddto. Wien 1. März 1895, No. 17.432 über 6.000 K= 3.000 fl. 
nom., welche auf den Namen „E. k. Landeshauptcassa in Prag noe der Johann und 
Isabella Janka'schen Bürger-, Gymnasial- oder gewerblichen Fachschüler-Stiftung'' vin- 
culiert wurde, angeschafft. 

Die Anschaffungskosten bestehen in dem Kaufpreise pr 3.051 fl. — kr. 

zuzüglich der Ausgleichszinsen, Umsatzsteuer und Blanquetgebühr pr. . 27 fl. 28 kr. 

Sa. . . 3.078 fl. 28 kr. 

Die erwähnte Renten-Übligation pr. 6.000 K wurde von der k. k. Landeshaupt- 
cassa in Prag im Journale des Studentenstiftungsfondes sub art. 1.069 am 7. Juni 1895 
in Empfang gestellt. 

Das Stiftungsvermögen besteht demnach nach dem Vermögensstande vom 8. Juni 1895 
aus der vinculierten 4% österr. Kronenrentenobligation ddto. 1. März 1895, No. 17.342 
pr. 6.000 K. 

Die Stiftung führt den Namen: „Johann und Isabella Janka'sche Bürger-, Gymnasial- 
oder gewerbliche Fachschülerstiftung" und tritt, sobald der oben erwähnte aus dem 
Studentenstiftungsfonde bestrittene Vorschuss vermittelst der fällig werdenden Obligations- 
zinsen getilgt ist, im Jahre 1898 mit der das Erträgnis der Kronenrentenobligation pr. 

XI. 40 



314 Johann und Isabella Janka. Jan a Isabella Jankori« 314 

6.000 K darstellenden Jahresgebühr von je 60 fl. für die beiden Stiftungsplätze — ab- 
züglich des Regiebeitrages und der Kosten der Goncursausschreibuug — ins Leben. 

Anspruch auf den Stiftungsgenuss haben Knaben ohne Unterschied 
des Glaubensbekenntnisses, welche die Bürgerschule in Teplitz oder 
das Gymnasium daselbst oder die gewerbliche Fachschule daselbst 
besuchen und die von der Stifterin vorgeschriebenen Eigenschaften be- 
sitzen, wobei in erster Reihe Bewerber, welche aus den Gemeinden 
Schaab oder Flöhau stammen, sodann vorzüglich solche aus Teplitz 
— unter diesen vor allem Waisen — berücksichtigt werden. 

Die Stiftungsgebühr wird in V4Jährigen Anticipat raten dem 
Stiftling ausbezahlt. 

Der Genuss der Stiftung kann über die Dauer von 4 Jahren nicht 
ausgedehnt werden. 

Die Verleihung der Stiftung steht der k. k. Statthalter ei in 
Böhmen, das Präsentationsrecht dem Stadtverordneten-Collegium der 
der Stadt Teplitz zu. 

Etwaige Intercalarien und jeder sonstige Capitals -Zuwachs ist nach Thunlichkeit in 
österr. verzinslichen Staatspapieren fruchtbringend anzulegen und entweder bei einer 
etwa eingetretenen Verminderung des Stiftungsfondes zur Ergänzung desselben bis zu 
jener Höhe, welche zur Deckung der ursprünglichen Stiftungsbezüge erforderlich ist, oder 
aber zur Schaffung neuer Stiftungsplätze zu verwenden: 

Die zur Besetzung gelangenden Stiftungsplätze werden in Prag 
mittelst ämtlicher Concursausschreibung zur öffentlichen Kenntnis 
gebracht und ferner in den Gemeinden Teplitz, Schaab und Flöhau ver- 
lautbart werden. 

Die Stadtgemeinde Teplitz, vertreten durch den gefertigten Bürgermeister, einen 
Gemeinderath und zwei Ausschussmitglieder, nimmt hiemit das dem Teplitzer Stadtver- 
ordneten-Collegium eingeräumte Präsentationsrecht auf Grund des Sitzungsbeschlusses 
des Gemeindeausschusses vom 10. November 1896 an und wird dasselbe im Sinne der 
stifterischen Anordnungen ausüben. 

Nachdem sohin das Vermögen der Stiftung, auf die oben angeführte Art vorschrifts- 
mässig sichergestellt, bei der k. k. Landcshauptcassa in Prag aufbewahrt ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes vei-wendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen die Johann und Isabella Janka'sche Bürger-, Gymnasial- oder ge- 
werbliche Fachschüler Stiftung für constituiert und wird dafür sorgen, dass vom Jahre 1898 
ab die beiden Stiftungsgebühren von je 60 fl. an die von ihr über Präsentation des Ge- 
meindeausschusses (Stadtverordneten-Collegium) in Teplitz zu bestimmenden, den stiftc- 
rischen Anordnungen entsprechenden Stiftlinge verliehen werden. 

Die Kosten der Stiftsbrief-Errichtung werden aus dem Erträgnis des Stiftungsver- 
niögens bestritten werden. 

Die k. k Statthalterei in Böhmen wird das Stiftungsvermögen nacli den bestehenden 
Normen verwalten, die Stiftung gehörig ausschreiben und dt-r stifterischen Willensmeinung 
sowie den bestehenden Stiftungsvorschriften gemäss vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser von der Stadtgemeinde Teplitz mitgefertigte Stiftsbrief 
in drei Parien ausgefertigt, von welchen das erste bei der k. k. Statthalterei in Prag, 
das zweite bei der Stadtgemeinde Teplitz aufbewahrt und das dritte an das k. k. Bezirks- 
gericht in Teplitz als Abhandlungsbehörde des stifterischen Nachlasses zur Einleguiig in 
die Verlassenschaftsacten übermittelt wird. 

Prag, am 3. Jänner 1897. 

Der k. k. Statthalter: 

(L. St.) Coudenhove mp. 

J. Schöflinger mp., (L, St.) A. Siegmund mp., 

Stadtverordneter. Bürgermeister. 

Franz Dornaus mp., A. Mitscherlich mp., 

Stadtrath. Stadtrath. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mfstodr^itelstvi v Praze. 



315 



Johann und Isabella Janka. 



Jan a Isabella Jankovi. 



315 



1888 
November 14. listopadu. 

Johann und Isabella Janka'sche- JVadäni Jana a Isabelly Jankovych 
Stiftung für Studierende einer Maler- ^tudujlci malJfske akademie, gym- 

akademie, eines Gymnasiums, einer ' . v. . . . , . , 

Real- oder Hochschule. "«s««' skoly realne nebo vysoke. 



Die am 14. Feher 1894 in Teplitz ver- 
storhene Isabella Janka hat in ihrem 
Testamente de dato Teplitz den 14. November 
1888*) angeordnet^ daß aus ihrem Ver- 
mögen zwei Stiftungsplätse für 
Studierende einer Malerakademie, 
eines Gymnasiums, einer Real- 
schule oder einer Hoch s chul e er- 
richtet werden und daß jeder Platz 
mit 80 fl. Ö. W. jährlich dotiert 
werde, zu welchem Behuf e aus 
ihrem Vermögen ein Fond zu bilden 
ist, dessen Interessen zur Zahlung 
der festgesetzten Stiftungsbezüge 
hinreichen. Die Stiftungsgebühren 
sind den Stiftungen in einviertel- 
jährigen antizipativen Raten zu 
er folg en. 

Der Genuß dieser Stiftungs- 
plätze dauert, einen ununterbroche- 
nen Besuch der bezüglichen Lehr- 
anstalt und einen stets guten 
Studienfortgang vorausgesetzt, bis 
zur Vollendung der Studien. 

Wird einer dieser S t if tun g s- 
plätze einem Schüler eines Gym- 
nasiums, beziehungsweise einer 
Realschule verliehen, so dauert der 
Stiftungsgenuß auch während der 
vorgeschriebenen Hochs chul - 
Studien. 

Anspruch auf diese Stiftungs- 
plätze haben in erster Reihe Stu- 
dierende, welche aus der Gemeinde 
Schaab im Poder sanier Bezirke 
stamme n. 

Für den Fall als in dieser Ge- 
meinde keine würdigen Bewerber 
vorhanden sein sollten, sind zum 
Stift ungsgenusse Studierende, 
welche aus der Gemeinde Flöhau 
stammen, b er ufe n, 

*) Das Testament der Stifterin sieh bei der 
Johann und Isabella Janka^schen Stiftung für Bürger-, 
Gymnasial- oder gewerbliche Fachschüler unter 
Nr. 848 in diesem Bande. 

XL 



Isabella Jankov ä, dne 14. ünora 
1894 V Teplici zesnuld, nafidila ve svem 
testamentu ze dne 14. listopadu 1888*) 
danmi v Teplici, aby z jejiho jmöni 
zfizena byla dv^ nadaöni mista pro 
studujici malirske akademie^ gy^- 
nasia, skoly realne nebo vysoke, 
a aby kaSde misto dotovdno bylo 
80 zl. Rak.öis., ke kteremu&to üöelu 
m^l se zriditi z jejiho jmini fond, 
jehoi tiroky postaci k vypläceni 
stanovenych pozitkü nadacnich. 
Poiitky nadaöni maji se vypläceti 
nadancüm ve ötvrtletnich Ihütdch 
predem splatnych. 



Pozivdni tSchto nadacnich mist 
trvä, pfedpoklddajic nepretrzitou 
ndvstevu toho ktereho üstavu vy- 
uöovaciho a stdle dobry prospSch 
studijni, ai do ukonöeni studii. 

Propüjci-li se jedno z töchto 
mist nadacnich zdku gymnasia nebo 
skoly realne, trvä poHtek nadaöni 
take po dobu pfedepsanych studii 
na §koldch vysokych. ' 



Närok na tato nadaöni mista 
maji V prvni radÖ studujici, kteri 
pochdzeji z obce Psova v okresu 
Podbof ans kern. 

Kdyby nebylo v teto obci hodnych 
uchazeöü, povoldni jsou kpoiitku 
nadaönimu studujici, kteri pochd- 
zeji z obce Bis an. 



*) Testament zakladatelky viz pH nadani Jana 
a Isabelly Jankovych pro zaky skol mesCanskych, 
gymnasii neb odbornych skol prümyslovych pod 
öis. 848 tohoto syazku. 

40* 



316 



Jobann und Isabella Janka. 



Jan a Isabella Jankovi. 



316 



Wenn auch in dieser Gemeinde 
keine würdigen B ewerber sein 
sollten, sind zum Stiftungsgenusse 
Studierende aus irgend einer 
Gemeinde des Podersamer Gerichts- 
sprengeis berufen. 

Unter den Bewerbern g enießen 
in allen drei Fällen Stud ier ende 
einer Malerakademie den unbe- 
dingten Vorzug vor anderen Be- 
werbern, 

Die Bewerber müssen einen 
moralischen Lebenswandel und 
ihre und ihrer Eltern Dürftigkeit 
nachweisen und es sind Waisen vor 
allen zu berücksichtigen. 

Das Präsentationsrecht räumte 
die Stifterin der Gemeindevertre- 
tung von Schaab ein. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Johann und Isabella Janka'sche 
Stiftung*' zu führen. 

Die zur Besetzung gelangenden 
Stiftungsplätze sind in Prag 
mittels ämtlicher Ko nkursa u s- 
Schreibung zur öffentlichen Kennt- 
nis zu bringen und ferner in den 
Gemeinden Schaab und Flöh au 
zu verlautbaren. 

Etwaige Interkalarien und jeder 
sonstige Kapitalszuwachs sind nach Tunlich- 
keit in östcrr. Staatsschuldverschreibungen 
fruchthringeyid anzulegen und entweder bei 
einer etwa eingetretenen Verminderung des 
Stiftungsfondcs zur Ergänzung desselben bis 
zu jener Höhe, welche zur Deckung drr 
ursprünglichen Stiftung sie züge erforderlich 
ist, oder aber zur Errichtung neuer Stif- 
tungsplätze zu verwenden. 

Der bezügliche Stiftshrief wurde am 
3. Jänner 1897 von der k. k. Statthaltcrei 
in Prag ausgefertigt. 

Laut desselben wurde zur Bedeckung 
der von der Stifterin für die beiden Stiftungs- 
platze bestimmten jährlichen Stiftungsrenten 
von je 80 fl., zusammen 100 JL, hei Zu- 
grundelegung eines 4% Zinsfußes mit Ge- 
nehmigung der Stiftungsbehörde ein Kapital 
von 4.000 fl. festgestellt. 

Gegenwärt ig wird dirse St iftung 
V071 der k. k. Statthaltcrei in Prag 
über Präsentation der (i enieinde- 
vertretung in Schaab verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
gleichfalls von der Statthaltcrei verwaltet 
wird, beträgt 8.000 K, ftus dessen Pein- 
erträgnisse zwei Plätze mit jährlichen je 
160 K dotiert werden. 



Kdyby take v teto obci nehylo 
hodnych uchazeöti, jsou k pozitku 
nadaönimu povoläni studujici z jine 
obce Podboranskeho s o ud niho 
obv odu. 

Mezi uchazeöi maji ve vsech 
trech pripadech studujici malirskv 
akademie bez vyjimky pfednos(. 



Uchazeöi musi prokäzati mravny 
Sivot a svou i rodicü svych chndobu. 
a slusi na sirotky pfede vsemi brdti 
zfetel. 

Prdvo praesentaöni vyhrad IIa 
zakladatelka obecnimu zastupitel- 
stvu V Psovö. 

Naddni toto mä sc jmenovat i 
„Nadäni Jana a Isabelly Jankovych^. 

Upräzdnänl na dacnich mist 
mä se V Praze uvisti u verejnou 
znämost üfedni vyhldskou a ddle 
vyhläsiti v obcich P^ovö a Blsanech. 



PHpadnc interkaläfc a jakykoli 
prirüstek kapitdlu maji se die moznosti ulo- 
^iti V rakouskych dluinich \ipxsech a mä se 
jich uziti bud pri zmenseni nadaöniho fondu 
k jeho doplncni na takovou vysi, jiz potrebi 
ke kryti piivodnich pozitku nadacnich, neho 
ke zfizenl novych mist nadacnich. 



Pfislusny nadaöni list byl dne 3. ledna 
1897 c. k. mistodrzitclstvim v Praze ryho- 
toven. 

Die neho byl ke kryti nadacnich duchodü 
rocne po 80 zl., dohromady 160 zl., zakla- 
datclkou pro obö nadacni mista ureenych, na 
zdklade 4% 7niry ürokove stanoven se schvd- 
lenim nadacniho uradu kapital 4.000 zl. 



Nyni propHjöuje toto naddni 
c. k. mist odrzit eist vi v Praze n a 
zdkldde praesentaceobecniho zast u- 
pitelstva v Psove. 

Jmvni teto nadace, ktere rovnez c. k. 
mistodrzitelstvi spravxije^ öini 8.000 K, a 
dotuji sc z jeho cistiho vynosu dvc mista, 
kahle s rocnim pozitkem 160 K. 



317 Johann und Isabella Janka. Jan a Isabella Jankovi. 317 

Stiftsbrief 

über die Johann und Isabella Janka'sche Stiftung für Studierende 
einer Malerakademie, eines Gymnasiums, einer Real- oder Hochschule. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkundet kraft dieses Stiftsbriefes: Es habe die 
aui 14 Feber 1894 in Teplitz verstorbene Private Isabella Janka in ihrem bei dem 
k. k. Bezirksgerichte in Teplitz am 25. Feber (gleichzeitig mit vier anderen letztwilligen 
Anordnungen der Erblasserin, und zwar dem Testamente vom 29. December 1883 und 
den Codicillen vom 20. März 1888, März 1888 und 12. Feber 1892) kundgemachten 
Testamente de dato Teplitz, 14. November 1888*) in den mit I Punkt 3 und 
IIL bezeichneten Absätzen ausser den im Absatz I unter Punkt 1 und 2 angeordneten 
Stiftungen — die Errichtung einer für Frequentanten einer Maleraka- 
demie, eines Gymnasiums, einer Realschule oder einer Hochschule be- 
stimmten Stiftung mit folgenden Worten angeordnet: 

„I. Aus meinem hinterbleibeuden Vermögen sollen zunächst nachstehende Stiftungen 
errichtet werden: 1. . . . 2. . . . 

3. Zwei Studentenstiftungen für Studierende einerMalerakademie, 
eines Gymnasiums, einer Realschule oder Hochschule. 

Jede dieser zwei Stiftungen hat in dem Bezüge jährlicher80fl. Ö. W., 
schreibe: achtzig Gulden, in ein viertelj ährige n Anticipatraten zu be- 
stehen, und dauert der Stiftungsgenuss bis zur Vollendung derStudien, 
wobei ununterbrochener Besuch der bezüglichen Lehranstalt und 
stets guter Studien fortgang vorausgesetzt wird. 

Wird eine dieser Stiftungen einem Studierenden eines Gymna- 
siums, beziehungsweise einer Realschule verliehen, so dauert der Stif- 
tungsgenuss auch während der vorgeschriebenen Zeit des Besuches 
der Hochschule fort. 

Anspruch auf diese zwei Stiftungen haben vor allen in erster 
Reihe Studierende, welche aus der Gemeinde Schaab des Podersamer 
Bezirkes stammen, unter diesen haben wieder Studierende einerMaler- 
akademie den unbedingten Vorzug. P'ür den Fall und soweit in dieser 
Gemeinde keine zum Genüsse dieser Stiftung würdigen Bewerber vor- 
handen sein sollten, haben auf diese Stiftungen Studierende Anspruch, 
welche aus der Gemeinde Flöhau stammen, wobei aber wieder Studie- 
rende einer Malerakademie den unbedingten Vorzug geuiessen sollen 

Wenn und soweit auch in dieser Gemeinde keine würdigen Be- 
werber vorhanden sein sollten, sind zum Genüsse dieser Stiftungs- 
plätze Studierende aus irgend einer andern Gemeinde des Podersamer 
Gerichtssprengeis berufen, und haben auch in diesem Falle Studie- 
rende einer Malerakademie den Vorzug vor anderen Bewerbern. 

Das Präsentationsrecht bezüglich dieser beiden Stiftungsplätze 
soll in allen Fällen der Gemeindevertretung von Schaab zustehen. 
- Die Bewerber um sämmtliche sub 1. bis 3. angeführten Stiftungs- 
plätze müssen einen moralischen Lebenswandel und ihre sowie ihrer 
Eltern Dürftigkeit nachweisen. 

Waisen sind vor allem zu berücksichtigen. 

in. Zur Errichtung der vorstehends sub II. (soll richtig heissen I.) 1., 2. und 3. 
angeführten Kategorien von Stiftungsplätzen ist je ein abgesonderter Fond, sohin im 
ganzen drei Fonde zu bilden, deren Interessen zur Zahlung der jeweilig fällig werdenden 
Stiftungsbezüge zu verwenden sind. 

Die Capitalsanlage hat in östen'eichischen verzinslichen Staatspapieren zu erfolgen. 

Sollte in der Folge durch irgendwelchen Umstand eine Verminderung irgend eines 
dieser Fonde eintreten, so haben sämmtliche aus dem bezüglichen Fonde zur Verleihung 
gelangenden Stiftungsplätze von dem Zeitpunkte ab, als sie nach der Entdeckung des 
Abganges in Erledigung kommen, so lange unbesetzt zu bleiben, bis das Stammcapital 
durch Zuwachs der sonst zur Auszahlung der Stiftungsgenüsse zu verwendenden Interessen 

*) Die Worte: „kundgemachten Testamente de dato Teplitz, 14. November 1888" fehlen aus Ver- 
sehen sowohl im StiftsbrieieDtwurfe, als auch im Stiftsbriefe selbst. 



319 Johaun und Isabclla Janka. Jan a Isabella Jankovi. 319 

welche aus der Gemeinde Schaab, dann solche, welche aus der Ge- 
meinde Flöhau, endlich solche, welche aus einer anderen G emcinde 
des Podersamer Gerichtssprengeis stammen. 

Unter den Bewerbern geniessen in allen drei Fällen Studierende 
einer Malerakademie und unter diesen Waisen den Vorzug. 

Die Stiftungsgebür wird in Y4Jährigen Anticipatraten an den 
Stiftung ausbezahlt. 

Die Verleihung der Stiftung steht derk. k. Statt halterei in Böhmen, 
das Präsentationsrecht der Gemeindevertretung Schaab zu. 

Etwaige Intercalarien und jeder sonstige Capitalszuwachs ist nach Thunlichkeit in 
österr. verzinslichen Staatspapieren fruchtbringend anzulegen und entweder bei einer 
etwa eingetretenen Verminderung des Stiftungfondes zur Ergänzung desselben bis zu 
jener Höhe, welche zur Deckung der ursprünglichen Stiftungsbezüge erforderlich ist, oder 
aber zur Schaffung neuer Stiftuugsplätze zu verwenden. 

Die zur Besetzung gelangenden Stift ungsplätze werden in Prag 
mittelst ämtlicher Concursausschreibung zur öffentlichen Kenntnis 
gebracht und ferner in den Gemeinden Schaab und Flöhau ver laut hart 
werd en. 

Die Gemeinde Schaab, vertreten durch den gefertigten Gemeindevorsteher, einen 
Gemeinder«th und zwei Ausschussmitglieder, nimmt hiemit das der Gemeindevertretung 
von Schaab eingeräumte Präsentationsrecht auf Grund des Sitzungsbeschlusses des 
Gemeindeausschusses vom 6. December 1896 an und wird dasselbe im Sinne der stifte- 
rischen Anordnungen ausüben. 

Nachdem sohin das Vermögen der Stiftung, auf die oben angeführte Art vorschrifts- 
roässig sichergestellt, bei der k. k. Landeshanptcassa in Prag aufbewahrt ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen die Johann und Isabella Janka'sche Stiftung für Studierende einer 
Malerakademie, eines Gymnasiums, einer Real- oder Hochschule fiir constituiert und wird 
dafür sorgen, dass vom Jahre 1898 ab die beiden Stiftungsgebüren von je 80 fl. an die 
von ihr über Präsentation der Gemeindevertretung in Schaab zu bestimmenden, den 
stifterischen Anordnungen entsprechenden Stiftlinge verliehen werden. 

Die Kosten der Stiftsbrieferrichtung werden aus dem Erträgnisse des Stiftungs- 
vermögens bestritten werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird das Stiftuugs vermögen nach den bestehenden 
Normen verwalten, die Stiftung gehörig ausschreiben und der stifterischen Willensmeinung 
sowie den bestehenden Stiftungsvorschriften gemäss vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser von der Gemeinde Schaab mitgefertigte Stiftsbrief in 
drei Parien ausgefertigt, von welchen das erste bei der k. k. Statthalterei in Prag, das 
zweite bei der Gemeinde Schaab aufbewahrt und das dritte an das k. k. Bezirksgeiicht 
in Teplitz als Abhandhingsbehörde des stifterischen Nachlasses zur Einlegung in die 
Verlassenschaftsacten übermittelt wird. 

Prag, am 3. Jänner 1897. 

Der k. k. Statthalter: 

(L. St.) Coudenhove mp. 

Gemeindeamt Schaab, 
am 24. Jänner 1897. 

(L. St.) Anton Siegl mp., 

Gemeindevorsteher. 

Ant. Wenisch mp., Karl Janka mp., 

Ausscbussmitglied. Gemeinderath. 

... Wenisch mp., Gust. Kliessl mp., 

AusBchuBsmitglied. Gemeinderath. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



<i»» 



318 Johann und Isabella Janka. Jan a Isabella Jankovi. 3i8 

wieder bis zu der Höhe angewachsen ist, dass daraus alle dem bezüglichen Fonde ange- 
hörigen Stiftungsplätze zur Gänze bezahlt werden können. 

Im Falle einer Vermehrung des Stiftungscapitales bei einem dieser Fonde ist der 
sich ergebende Überschuss so lange fruchtbringend anzulegen, bis wieder ein weiterer 
Stiftungsplatz gleicher Kategorie errichtet werden kann. 

Im Falle der Errichtung eines solchen neuen Stiftungsplatzes aus den Überschüssen 
eines der obgenannten Fonde wird bestimmt, dass dieser Stiftungsplatz sodann ohne 
Rücksicht auf das Religionsbekenntnis unter den übrigen sub II (richtig I) vorgeschrie- 
benen Bedingungen zu verleihen ist; doch steht hinsichtlich eines solchen Stiftungsplatzes 
bei den oben sub II (richtig sub I) 1 und 2 genannten Stiftungen das Präsentationsrecht 
lediglich dem Stadtverordnetencollegium der Badestadt Teplitz zu, während, wenn sich 
dieser Fall bei den sub II (richtig I) 3. angeführten Stiftungsplätzen ereignet, der Ge- 
meindevertretung in Schaab das Präsentationsrecht gewahrt bleibt. 

Die sämmtlichen zu errichtenden Stiftungen haben meinen und meines verstorbenen 
Gatten Namen „Johann und Isabella Janka'sche Stiftungen" zu tragen. 

Zur Bedeckung der von der Erblasserin für die beiden Stiftungsplätze vermachten 
jährlichen Stiftungsrenten von je 80 fl., zusammen 160 fl., wurde bei Zugrundelegung eines 
4®/o Zinsfusses mit Genehmigung der Stiftungsbehörde ein Capital von 4 000 fli. fest- 
gestellt. 

Demgemäss hat Dr. Max Ritter von Obentraut, k. k. Notar in Teplitz, als Vertreter 
der Erben nach Frau Isabella Janka am 27. März 1895 bei dem k. k. Hauptsteueramte 
in Teplitz zur Berichtigung sowohl dieses Stiftslegates als auch der anderen Stiftungs- 
vermächtnisse derselben Erblasserin sowie der Zinsen hievon seit dem Todestage der 
letzteren und abzüglich der Legatsgebür cumulativ den Betrag von 11.057 fl. 13 kr. 
erlegt, von welchem auf das in Rede stehende Stiftungslegat an Capital 

der Betrag 4.000 fl., 

an 5**/o Zinsen hievon vom Todestage der Erblasserin, d. i. 14. Februar 

1894, bis zum Erlagstage 218 fl. 89 kr., 

und an der in Abzug gebrachten Legatsgebür 400 fl. 52 kr., 

sohin im ganzen der Betrag von 3.818 fl. 37 kr. 

entfiel. 

Dieser Betrag wurde behufs Ermöglichun^ der sofortigen Beschaffung eines die 
Stiftungsgebühr deckenden verzinslichen Staatspapieres über stiftungsbehördliche Weisung 
durch einen aus der Reserve des Studentenstiftungsfondes vorgestreckten und daher 
seitens der Stiftung an den Fond rückzuerstattenden Betrag per 286 fl. Vo kr. auf die 
Summe von 4.104 fl. 37 Vs kr. ergänzt und für diese Summe die 47o österr. steuerfreie 
Kronenrentenobligation de dato Wien, 1. März 1^95, Nr. 17.343 über 8.000 TT =4. 000 fl. 
nom., welche auf den Namen: „K. k. Landeshauptcassa in Prag noe der Johann und 
Isabella Janka'schen Stiftung für Studierende einer Malerakademie, eines Gymnasiums, 
einer Real- oder Hochschule" vinculiert wurde, angeschafft. 

Die Anschaffungskosten bestehen in dem Kaufpreise pr 4.068 fl. 

zuzüglich der Ausgleichszinsen, Umsatzsteuer, Blanquettgebür pr. . . 36 fl. 37 y« kr. 

Sa 4.104 fl. 37 V„ kr. 

Die erwähnte Rentenobligation pr. 8.000 K wurde von der k. k. Landeshauptcassa 
in Prag im Journale des Studienstiftungsfondes sub art. 1.070 am 7. Juui 1895 in Empfang 
gestellt. 

Das Stiftungsverraögen besteht demnach nach dem Vermögensstande vom 8. Juni 
1895 aus der vinculierten 4% österr. Kronenrentenobligation de dato 1. März 1895, 
Nr. 17.342, pr. 8.000 K. 

Die Stiftung führt den Namen: „Johann und Isabella Janka'sche 
Stiftung für Studierende einer Malerakademie, eines Gymnasiums, 
einer Real- oder Hochschule" und tritt, sobald der oben erwähnte aus dem 
Studentenstiftungsfonde bestrittene Vorschuss mittelst der fällig werdenden Obligations- 
zinsen j?etilgt ist, im J. 1898 mit der das Erträgnis der Kronenrentenobligation pr. 
8.000 K darstellenden Jahresgebür von je 80 fl. für die beiden Stiftungsplätze abzüglich 
i!os R<^gicbeitrages und der Kosten der Concursausschreibung ins Leben. 

Anspruch auf den Stift nngsgenuss haben in erster Reihe solche im 
Besitze der stiftsbrieflichen Eigenschaften befindliche Studierende, 



319 Johann und Isabclla Janka. Jan a Isabella Jankovi. 319 

welche aus der Gemeinde Schaab, dann solche, welche aus der Ge- 
meinde Flöhau, endlich solche, welche aus einer anderen Gemeinde 
des Podersamer Gerichtssprengeis stammen. 

Unter den Bewerbern geniessen in allen drei Fällen Studierende 
einer Malerakademie und unter diesen Waisen den Vorzug. 

Die Stiftungsgebür wird in Y4Jährigen Anticipatra ten an den 
Stiftung ausbezahlt. 

Die Verleihung der Stiftung steht der k. k. Statthalterei in Böhmen, 
das Präsentationsrecht der Gemeindevertretung Schaab zu. 

Etwaige Intercalarien und jeder sonstige Capitalszuwachs ist nach Thunlichkeit in 
österr. verzinslichen Staatspapieren fruchtbringend anzulegen und entweder bei einer 
etwa eingetretenen Verminderung des Stiftungfondes zur Ergänzung desselben bis zu 
jener Höhe, welche zur Deckung der ursprünglichen Stiftungsbezüge erforderlich ist, oder 
aber zur Schaffung neuer Stiftungsplätze zu verwenden. 

Die zur Besetzung gelangenden Stiftuugsplätze werden in Prag 
mittelst ämtlicher Conen rsausschreibung zur öffentlichen Kenntnis 
gebracht und ferner in den Gemeinden Schaab und Flöhau ver laut hart 
werden. 

Die Gemeinde Schaab, vertreten durch den gefertigten Gemeindevorsteher, einen 
GemeinderHth und zwei Ausschussmitglieder, nimmt hiemit das der Gemeindevertretung 
von Schaab eingeräumte Präsentationsrecht auf Grund des Sitzungsbeschlusses des 
Gemeindeausschusses vom 6. December 1896 an und wird dasselbe im Sinne der stifte- 
rischen Anordnungen ausüben. 

Nachdem sohin das Vermögen der Stiftung, auf die oben angeführte Art vorschrifts- 
mässig sichergestellt, bei der k. k. Landeshan ptcassa in Prag aufbewahrt ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen die Johann und Isabella Janka'sche Stiftung für Studierende einer 
Malerakademie, eines Gymnasiums, einer Real- oder Hochschule für constituiert und wird 
dafür sorgen, dass vom Jahre 1898 ab die beiden Stiftungsgebüren von je 80 fl. an die 
von ihr über Präsentation der Gemeindevertretung in Schaab zu bestimmenden, den 
stifterischen Anordnungen entsprechenden Stiftlinge verliehen werden. 

Die Kosten der Stiftsbrieferrichtung werden aus dem Erträgnisse des Stiftungs- 
vermögens bestritten werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird das Stiftungsvermögen nach den bestehenden 
Normen verwalten, die Stiftung gehörig ausschreiben und der stifterischen Willensmeinung 
sowie den bestehenden Stiftungsvorschriften gemäss vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser von der Gemeinde Schaab mitgefertigte Stiftsbrief in 
drei Parieu ausgefertigt, von welchen das erste bei der k. k. Statthalterei in Prag, das 
zweite bei der Gemeinde Schaab aufbewahrt und das dritte an das k. k. Bezirksgeiicht 
in Teplitz als Abhandlungsbehörde des stifterischen Nachlasses zur Einlegung in die 
Verlassenschaftsacten übermittelt wird. 

Prag, am 3. Jänner 1897. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Coudenhove mp. 

Gemeindeamt Schaab, 
am 24. Jänner 1897. 

(L. St.) Anton Siegl mp., 

Gemeindevorsteher. 

Ant. Wenisch mp., Karl Janka mp., 

Ausscbussmitglied. Gemeinderath. 

... Wenisch mp., Gust. Kliessl mp., 

Ansschussmitglied. Gemeinderatb. 

Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. Original u c. k. miatodrzitelstvi v Praze. 



#«»»■ 



320 Nadäiii cisah: Frantüka Josofa I. 



Kaiser Franz Josef I.-Stiftung. 



320 



1888 
listopadu 21. November. 

SludoDtsk« nadäni cisare Frantlska ««ser trän« Josrf l.-SWentenstiRung, 

, „ , I V , V . . , gegründet von der Stadtgemeinde 

Josefa l, zaiozene inestem Lysou n. L. ^ ^ . . « ® 

' ^ Lissa a. E. 



Za jf)ri^tno?e dOleteho jubilea 
panovdni Jeho eis, a kräL ApostoU 
skeho Velicenstva cisafe Frantiska 
Josefa L usneslo se obecni zastupi- 
telstvo mista Lyse n. L. ve schnzi dnc 
21. listopadu 1888 zfidiii studentske naddni^ 
ktere mä miti jmeno Nejjasn^jsiho panovnika 
cisafe Frantiska Josefa L a vklddati k tomu 
üöelu po 10 let rokem 1888 pocinajic z pro- 
stredkü obecnich do Lysske zälo^ny po 150 zh 



Tyto vklady dosdhly v roce 1897 vy§e 
2.000 zl,^ naöez za nadaöni kapital koupen 
byl stdtni dluzni üpis na 2.000 zl. nom. 

znejici. 



Ffish(snj) uadacyil list hyl dnc 24. nnora 
189 ti ohcl Lysou vyhotovcn a dne 29. brezna 
1899 c. k. mistodrkitdsivim v Praze potvrzcn. 

Die Hsta n o v e n i tohoto n ad ac- 
niho listu vyplati se iiroky na- 
dacniho jmöyii kazdoro<)n^^ a sice 
poktid mozno v mesici zdfi, obecnim 
z a s tupitelstv em m^sta Lyse n. L. 
st udujicimu do mesta Lyse n. L. pfi- 
sltisnemti, ktery bud na skoldch 
stfednich neho tSmto na roven po- 
stavenychy na pf. skole hospoddfske, 
obchodni atd. s dobrym prospechem 
sttid uj e. 



Jmcni nadacnl, jez sprarujc mesto Lysd, 
cini 4.000 K; jeho cisfy vynos v sume 168 K 
udcluje kazdorocnö obecni zastnpitelstvo westa 
Lyse n. L. 



Aus Anlaß des vierzigjährigen 
lieg i er nngs Jubiläums Seiner kais. 
und königl. Apostolischen Majestät 
des Kaisers Franz Josef I. be- 
schloß die Gemeindevertretung der 
Stadt Lissa a, E. in der am 21, No- 
vember 1888 abgehaltenen Sitzung eine Stu- 
dentenstiftung zu errichten, welche den Aller- 
höchsten Namen Seiner Majestät Kaiser 
Franz Josef L führen soll, und zu diesem 
Zwecke durch 10 Jahre vom Jahre 1888 an- 
gefangen aus Gemeindemitteln in der Lissaer 
Vorschußkassa einen Betrag von 150 fi. ein- 
zulegen. 

Diese Einzahlungen erreichten im Jahre 
1897 die Höhe von 2.000 fl. Ö. W., tcorauf 
das Stiftungskapital zum Ankauf einer auf 
den Namen dieser Stiftung vinkulierten Staats- 
schuldverschreibung über 2 000 fl. nom. ver- 
tvendet wurde. 

Der bezügliche Stiftsbrief ivnrde am 
24. Feber 1899 von der Stadtgemeinde Lissa 
a. E. ausgefertigt und unterm 29. März 18'f9 
von der k. k. Statthalt erei in Frag bestätigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes sind die jährlichen 
Interessen des Stiftungskapitales 
alljährlich, und zwar womöglich 
im Monate September, von der 
Gemeindevertretung der Stadt 
Lissa a. E. einem nach Lissa a. E. 
he imats zuständigen Studierenden, 
welcher an Mittelschulen oder an 
denselben gleichgestellten Fach- 
schulen, tcie z.B. an einer landwirt- 
s chaftlichen Lehranstalt, Handels- 
schulen etc., mit gutem Erfolge den 
Studien obliegt, zu verleihen. 

Das Stiftungsvermögen, welches die Stadt- 
gemeinde Lissa verwaltet, beträgt 4.000 K, 
dessen Reinerträgnis im Betrage von 168 K 
alljährlich von der Gemeindevertretung der 
Stadt Lissa a. E. verliehen wird. 



321 Nadani cisare Frantiska Joscfa I. Kaiser Franz Joaef I.-Stiftung. 321 

I. 

Protokol 

sepsan pfi obecnim zastupitelstvu v IL fädne vyborove schüzi dne 21. listopadu 1888, 

ktere pfitomui byli : 

Starosta Karel Velach, 

obecni staräi Kaplan Josef, Heide Emanuel, Vodak Vaclav, Frantisek §ulc; 

clenove vyboru : Blimel Vaclav, Theol. Dr Rydvan Josef, Vodnansky Frantiäek, 
Jelinek Karel, Pospiäil Josef, Straka Jan Velach Antonin, Simon Josef, 
Maixner Franti§ek, Andres Hefnian, Krcraaf Fr., Langer Adolf, Säl es Josef, 
Po§va Karel, Ben dl Antonin, Lagner Vaclav a zästupce velkostatku Heide Frant. 

Zästoj : 

§ 16. 

Vynesenim slavneho c. k. okresniho hejtmanstvf o projevenem pfani Jeho eis. k. 
Apostolskeho Velicenstva cisafe a krale ohledne oslaveni 40leteho panovani v den 
2. prosince 1888. 

Die vyneseni tobo jest projevena Nejvyäsi vüle Nejjasnejäiho mocnafe naäeho, aby 
se od v^ech okäzalych slavnosti upustilo a aby se misto vyloh na slavnosti nejaky 
dobroöinny üöel zafidil. 

Vzhledem k tomu ustanoveno od veskere slavnosti se strany obce upustiti a die 
navrhu pana rady Vaclava Vodaka se ustanovuje zfizeni studentske nadace, 
kterä nestimajmeno Nejjasn§jsiho panovnika cisafe FrantiSkaJosefal. 

Splätka nadacni jistiny z obecniho d&chodu stane se s rocnim vkladem do Lysske 
zälozny obnosem 150 zl.. stopadesati zlatych R. öis., vzdy na den 2. prosince, poöinaje 
od roku 1888 po doset rokö. 

Sestaveni nadacni listiny ponechava se mestske rade. 

2le yypis tento z jednaciho protokolu obecniho zastupitelstva v Lyse s originalem 
doslovne zni, se u pfipojeni obecni peceti stvrzuje. 

Starosta : 

(L. St.) Velach mp. 

Overeny opis u c. k. mistodriitehtvi Beglaubigte Abschrift bei der k. k. 

V Praze. Stutthalterei in Prag. 



/ 1 kor. \ 
V kolek. ) 



II. 

Nadaci listin a. 



My podepsani starosta, jeden radni a dva (Clenove obecniho vyboru mesta Lyse 
n. L. V politickem okresu MIado-Boleslavskem v kralovstvi Ceskem stvrzujeme a doznavamo 
jmenem teto obce za sehe a nastupce sve v üfade, ze obecni zastupitelstvo mösta 
Lyse n. L. ve schüzi dne 21. listopadu 1888 k ücelu oslavy ctyficetileteho panovani 
Jeho c. k. Apoätolskeho Velicenstva zaloäeni nadace pro studujici temito slovy nafidilo: 

„Die navrhu pana rady Vaclava Vodaka se ustanovuje zfizeni studentske nadace, 
„ktera nesti ma jmeno Nejjasnejsiho panovnika Cisafe Frantiäka Josefa. 

„Splatka nadaöni jistiny z obecniho dücbodu stane se s rocnim vkladem do Lysske 
„zälozny obnosem 150 zl. (jedno sto padesat zlatych) vidy na dea 2. prosince, poöinaje 
„od roku 1888 po 10 rokü. 

„Sestaveni nadacni listiny ponechava se mSstske rade." 

Splatky, ktere mestska obec Lysa n. L. do zalozny slozila, dosahly s üroky v roce 
1897 vyäi 2000 zl. R. ö. 

Tento obnos byl v cennych papirech ulozen a pozüstava nyni jmeni nadaöni ze 
statniho dluhopisu (papirove renty) ze dne 1. ünora 1897 ö. 186.554 na 2000 zl. nom., 
ktery na jmeno studentske nadace mesta Lyse jest vinkulovan. 

XL 41 



322 



Nadäni cisare Frantiska Josefa I. 



Kaiser Franz Josef L-Stiftang. 



322 



Jelikoz tedy jmeni iiadacni die pfedpisü, v te pficine pldtnych, jest zjisteno, v 
obecni pokladnä mesta Lyse fädne ulozeno a take uiitek däva, jeho2 k üöelu nadacnimu 
upotfebiti Ize, toz pfijimame nadaui toto a ustanovujeme die usneseni obecniho vyboru mesta 
Lyse ze dne 20. srpna 1897, pokud se ty6e die osnovy nadaci (listiny) timto usnesenim 
schvälene, co näsleduje, a sice : 

Z nadacniho kapitalu toho vypadajici üroky v obnosu 84 zl. R. m., po pfipade 
zmeny ürokoväni teil obnos, jaky na obdrzenych ürocih z nadace bude dosazcn, vy- 
plati se kazdorocne jednomu, do obce mesta Lyse n. L. prislusnemu 
studxjjicimu, ktery by bud na stfednich äkolacb neb temto na roven 
postavenych odbornych üstavech — jako: v hospodarskem üstave, 
obchodni äkole a t. p. s dobrym prospöchem se vykazal a kterehoz 
by obecni zastupitelstvo mösta Lyse n. L. ku podeleni tomu zvolilo. 

Udileni nadace ma se diti kazdoroöne, a sice pokud mozno 

V mesici zafi, a ma zapociti v roce 1897. 

Nadace tato jest kolku a poplatku prosta. 

Vylohy vyhotovenim listu nadaciho vzeäle budou ubrazeny z duchodA mesta Lyse n. L 

My podepsani slibujeme a zavazujeme sebe i nastupce sve v üfade, ie budeme, 
seö jsme, o zachovani nadace a o jistotu jmeni nadaäniho peöovati, ze s jmenim nadaö- 
nim bez schväleni pfisluäneho üfadu nadacniho zadne zmeny nepfedsevezmeme, ze toho 
dbati budeme, aby duchody z jmeni nadaöniho v cas dochäzely a iichie jen k üöclu 
y tomto nadaönim listu ustanovenemu u^ito bylo, a ie vAbec väechna zde uvedeaa usta- 
noveni pilne a svödomite plniti budeme. 

Tomu na dükaz byla tato nadaci listina v tfech stejnopiseck vyhotovena, Y^estranne 
podepsäna, dvema svedky overena a bude jeden stejnopis u c. k. mistodrzitelstTi 

V Cechach, druhy u c. k. okresniho hejtmanstvi v Mlade-Boleslavi, tfeti v pokladng obce 
mesta Lyse n. L. uschovan. 

V Lyse n. L., dne 24. ünora 1899. 



Rudolf K r § n a k mp., 
svedek. 

Martin Cech, 

övedek. 



V. Kottek, 

t. d. ob. starosta. 

(L. St.) Earel J. Levec mp., 

obecni 8tar§i. 

Ant. Kazmar mp. 

ölen obec. zastup. 

Jos. Eofinek mp., 
Ölen ob. zastup. 



Stvrzuje se. 



Cis. 36091. 



C. k. mistodrzitelstvi v CechacL. 
V Praze, dne 29. bfezna 1899. 



(L. St) 



Za mistodr^itelc : 
Heyrowsky mp, 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Pruzc. Original bei der k. k. Statthalterei in Pr.ig. 



^^vmsafi.» 



323 



Frantiiek a Frantiika Beranovi. 



Franz und Franziska Beran. 



323 



1888 
prosince 1. Dezember. 



Nadace k oslave 40let«ho panoväni 
Jeho c. a L Apostolskeho Velicenstva 
cisare a kräle Cesköho FrantLska Jo- 
sefa U zrjzenä od FrantLska a Fran- 
tisky Beranovych v Harline. 

Na oslavu 40leteho jubilea panoväni 
Jeho c. a k, ApoStolskeho Veliöenstva cisare 
Frantiska Joseja L zfidil majitel domu 
V Karlinö Frantisek Beran spolu se 
svou manSelkou Frantiskou Be- 
ran ov ou die protokolu s fiim u purk- 
mistrovskeho üfadu v Karlini dne 1, pro- 
since 1888 sepsaneho studentskou na- 
daci na c, k. öeske redlce v Karlinö, 
vinovav k tomu uöelu sumu 1.000 zh Bak, öis. 



Tato nadace eadä se iäku c. k. 
öeske reälky v Karlinö, ktery dobre 
prospiväj jest öeske ndrodnosti a 
katolickeho ndhoienstvi^ a ponechd 
se mu pri d oh rem chovdni po dohu 
dalsich sttidii na vyssich skoldch. 



Prednost maji prede vkenii zäci 
z pribuzenstva zakladatelc Fran- 
tiska Berana,pak zäci z prislusnikü 
a sp oleönikü obce Karlinske ve 
smyslu § 6, öeskeho ohecniho zrizeni 
a potom teprve, kdyby takovych 
zpüsobilych uchazeöü nebylo, zäci 
öeske ndrodnosti vilbec. 



Die protokolu se zakladatelem dne 16. ^/r- 
vence 1890 u purkmistrovskelio tifadu v Kar- 
Unö sepsaneho näle^i prdvo praesen- 
taöni po dobu zivota zakladatelova 
Karlinske möstske radö spolu s fe- 
ditelstvim c. k. öeske reälky v Kar- 
linö, naproti tomu näleii prävo 

XL 



Franz und Franziska Beran'sche Stif- 
tung zur Feier der 40jfthrigen Ke- 
giernng Seiner k. und k. Apostolisclien 
Majestät des Kaisers und Königs Franz 

Josef L 

Zur Feier des Allerhöchsten vierzig jäh' 
rigen Begierungsjubiläums Seiner k, u. k. 
Apostolischen Majestät des Kaisers Franz 
Josef I. errichtete der Hausbesitzer Franz 
Beran in Karolinenthal gemein- 
schaftlich mit seiner Ehegattin 
Franziska Beran laut des mit ihm am 
1. Dezember 1888 bei dem Bürgermeisteramte 
in Karolinenthal aufgenommenen Protokolles 
eine Studentenstiftung an der k. k. 
böhmischen Bealschule in Karoli- 
ne nthal. indem er zu diesem Zwecke einen 
Betrag von 1.000 fl. 0. W. widmete. 

Diese Stiftung ist einem Schüler 
der k. k. böhmischen Bealschule in 
Karolinenthaly welcher mit günsti- 
gem Erfolge studiert, der böhmi- 
schen Nationalität und katholi- 
schen Beligion angehört, zu verlei- 
hen und bei einem guten sittlichen 
Verhalten während der weiteren 
Studien an höheren Anstalten zu 
belassen. 

Vorzugsberechtigt sind vor 
allem Schüler aus der V erwandt- 
schaft des Stifters Franz Beran, 
dann Schüler von Gemeindeange- 
hörigen und Gemeindemitgliedern 
der Karolinenthaler Gemeinde im 
Sinne des § 6 der Böhmischen Ge- 
meindeordnung und dann erst, falls 
solche stiftungs fähige Bewerber 
nicht vorhanden sein sollten, Schü- 
ler böhmischer Nationalität über- 
haupt. 

Laut des mit dem Stifter am 16. Juli 
1890 beim Bürgermeisteramte in Karolinen- 
thal auf genommenen Protokolles gebühH das 
Präsentationsrecht wäh r cnd der 
Lebenszeit des Stifters dem Karo- 
linenthaler Stadtrate gemeinschaft- 
lich mit der Direktion der k. k. böh- 

41* 



324 



Frantisek a Franti§ka Beranovi. 



Franz und Franziska Beran. 



324 



propüjcovaci zakladatcli na cas si- 
Vota. Po stttrti zakladatelove mä 
tuto nadaci propujdovati mis t skä 
rada Karlinshä na zdklad^ prae- 
sentace c, k. ceske redlky v Karline. 



Nadace iato md se jme)iovafi: „Nadace 
k oslave iOlefeho panovdn i Jeho 
c. k. Äpo^tolskeho Velicenstra cisare 
a krdle Öeskeho Frantikka Josef a /., 
zfizend od Frantiska a Frantisky 
Beranovych v Karline^. 

Pfislusny nadaöni Ust hyl dne 3. brezna 
1892 m(stskou radou v Karlinö i^yhotoven 
a dne 29, brezna 1892 c. k, mistodrzitelsMm 
V Praze potvrzen. 

Die tohoio nadaöniho h'siu maji ucha- 
zeöi iädosti vlastiioruönS psanS a podepsane 
u mSstske rady v Karlinö podati a pfipo- 
jiti Ust domovsky, krestny, §kohn vysvMdeni 
z posledniho pulleti kkolniho a v pripadä pfi- 
buzenstvi se zakladateleni 2yfislnsYiy prukaz. 



Nyni udöluje tuto nadaci zakla- 
datel Frantisek Beran na zdklade 
souhlasne praesentace mestskv rady 
Karlinske a reditelstvi c. k. öcske 
redlky v Karline. 



Jmeni tefo nadace, jez ohrc Karlinskd 
spravuje^ cini 8. Od 9 K 21 h ; z jrho vi st ihn 
vynosu dotujc sc jedno ntlsfo rotnich 109 K 
20 h. 



mischen Realschule in Karolinen- 
thal, während das Verleihungsrecht 
dem Stifter auf dessen Lebensdauer 
zusteht Nach dem Abiehen des Stif- 
ters ist d iese Stiftung über Präsen- 
tation der Direktion der l\ k. böhmi- 
schen Realschule vom Karolinen- 
thaler Stadtrate zu verleihen. 

Die Stiftung hat den Xameti „Stif- 
tung zur Feier der iOjähr igen Re- 
gierung Seiner k. k. Apostolischen 
Majestät des Kaisers und böhmi- 
schen Königs Franz Josef /., errich- 
tet von Franz und Fran ziska Berau 
in Karolinenthal" zu führen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
.9. Närz 1892 vom Stadtrate in Karolinenthal 
ausgefertigt und unterm 29. März 1892 vtm 
der k, k. Statthaiterei in Prag bestätigt. 

Laut dieses Stiftsbriefes haben die Be- 
werber ihre eigenhändig geschriebenen und 
gefertigten Gesuche bei dem Stadtrate in 
Karolinenthal zu überreichen und dieselben 
mit dem Heimatschein, Taufschein^ dein Schtd- 
zeugnis aus dem letzten Semester und im 
Falle der Verwandtschaft mit dem Stifter 
mit dem diesbezüglichen Nachweise zu be- 
legen. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über gemeinschaftliche Prä- 
sentation des Karolinenthaler Stadt- 
rates und der Direktion der k. k. 
b ö h m i sehen Realschule i n Ka r o- 
linent h a l v o n d em St ifte r Fr a n : 
Beran verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, tvelrhesi 
die Stadtgenfeinde Karolinenthal verwaltet, 
beträgt 3.069 K 21 h, aus dessen Reinerträff- 
nis ein Platz mit jährlichen 109 K 2** h 
dotiert wird. 



I. 

Opis. Cis. 12.098. 

Protokol 
sepsany u purkmistro vskeho üfadu v Karlinö dne 1. prosince 1888. 

P f e d m e t : 

Pfihläsil se pan Frant. Beran, majitel domu cp. 119 v Karline, a vyslovil se taklo: 
Jest niyui a spolu nianzelky me pi Frant. Beranove ürayslein k oslave 40tileteho 
panoviini Jeho c. k. Apostolskeho Velicenstva prispeti tez skutkem dobroöinuym, a tu 
dohodli jsme se s manzelkou pi Frantiskou Beranovoii, ze zndirae pri zdejsi c. k. ceske 
realce studentskou nadaci v obnosu 1000 zlatych kapitalu, z nehoz üroky svrch dotce- 
nerau ücelu venovany byti maji, u zachovani nasledujicich podminek: 

1 . P z i V a n i nadace n e c h £ z a d ji s e j e n z a k u na zdejsi ceske r e a 1 n i 
skole, ktery dobro prospivati bude a ponecha se takovemu ziiku pfi 
dobrem chovani po dobu dalsfcli studii na vysäich skoldch. 



325 



Frantisek a Frantiska Beranovi. 



Franz und Franziska Beran. 



325 



2. 2äk takovy musi byti öeske närodnosti a katolickebo yyznani. 

3. Pfednost u zadavani nadace nechü pozivaji nejprv osoby z pfi- 
buzenstva meho Frant. Berana, napotom nechf nastoupi osoby z pfi- 
slu§nikü a spolecnikü obce Karliuske ve smyslu § 6. obec. zfizeni 
a napotom teprv kdyzby takovych zpüsobilych osob nebylo, z osob nä- 
rodnosti öeske vubec. 

4. Nävrh v pficine zadaui teto nadace v dorozumeni s mestskou 
radou Karlinskou a f iditelstvim c. k. reälne äkoly v Karline, pone- 
chiivam si pro dobu sveho zivobytijä Frant. Beran sam; po mem ümrti 
necht pravo nadaci tuto zadävati prislu^i mestske rade v Karline po 
vysly§eni navrbu fiditelstva realnych skol. 

5. Nadace tato mä ntsti jmeno: 

„Nadace k oslave 40tileteho panovani Je ho c. k. Apoätol. Veli- 
censtva cisafe a krale Ceskeho Frantiäka Josefa I. zfizena od Fran- 
tiska a Frantiäky Beranovych v Karline." 

Skonceno s poznamkou, ze p. Frant. Beran zaroven skläd«a hotovost jeden tisic 
zlatyt'h pfi mestskem duchodu se zadosti, aby mestska rada o provedeni nadace se po- 
starala a spravu jeji na se pfevzala. 



Karel Ciiek v. r., 

riditel kanceldre. 

Kaplan v. r., 
zapisovatel. 

Souhlasi doslovne s originalem. 



Frantiäek Beran v. r. 



K eis. 12.526/89. 



Purkmistrovsky üfad v Karlinö, 
dne 22. fijna 1889. 



(L. St.) 



Starosta: 

Jan Topinka mp. 



Overeny opis u e. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Beglaubigte Abs« hrift bei der k. k. Statt- 
balterei in Prag. 



Opis. 



II. 



Protokol 

sepsany u purkmistrovskeho üfadu v Karlinö dne 16. cervence 1890 ku pfipisu c. k. okres- 

niho hejtmanstvi v Karlinö ze dne 6. cervence 1890, 6. 29.647, za pHcinou vyslechu 

p. Frantiäka Berana o tom jak si pfeje, aby vykonävano bylo presentacni a propüjöovaci 

pravo ku jubilejni nadaci jim zalozene po öas jeho zivota a po jeho smrti. 

Dostaviväi se pan Frant. Beran, majitel domu cp. 119, vyjadfuje se po seznameni 
s obsahem pfedmetu a po pi^ecteni navrbu jim zfizene nadace ze. dne 24. ledna 1889 
naslcdovne : 

V pfißine presentacniho a propfijöovacibo prava ku nadaci jubilejni mnou zfizene 
souhlasim üplne s dotycnym odstavcem navrbu nadaöni listiny ze dne 24. ledna 1889, 
kteryz mne preßten byl. 

Die toho pfeji si, aby pravo presentaöni za äivobyti mehovyko- 
navala mestska rada Karlinskä ve spojeni s feditelstvim c. k. öeske 
realky v Karline, po smrti me pak nechf vykonavä pravo praesentacni 
feditelstvi Skoly jmenovane samo. 



326 FrantiSek a Frantiska Beranovi. Franz und Franziska Beran. 326 

V pfiöinS prava propfijöovaciho ku nadaci yyhra^uji si take poöas 
sveho iivobyti sam pro sebe, po smrti me pak nechf prejde prävo toto 
na mSstskou radu Karlinskou, ktera jej po pfedchozi praescntaci fidi- 
telstvi c. k. ^'eske realky v Kjirline vykonävati bude. . . ." 

Frant. Beran mp. 
Zapsal Xaver mp., 

adjunkt. 

Die Abschrift stimmt mit dem Original überein. 

Der k. k. Statthaltereiratli: 
(L. St.) flehak mp. 



Purkmistrovsky üfad v Karlin^. 

(Eolku prosto die zakona ze dne 16. ünora 1888, ö. 24 f. z.) 

Nadacnl listina. 

Vznik nadace. My podepsani zästupcove mestske rady Karlinske stvrzujeme a dosvSdöu- 

jeme, ze se dne 1 . prosince 1 888 dostavil k purkmistrovskemu ui^adu y K a r 1 1 n e 
pan Frantiäek Beran, majitel domu eis. pop. 119 v Karlin^, a zHzeni 
studentske nadace protokolärne nasledujicimi slovy nafidil: 

„Jest mym a spolu manzelky me pani Frantiäky Beranove ümyslem. 
k oslave 40tileteho panoväni Jeho eis. kr. ApoStoL Voliöenstva pfispeti 
tez skutkem dobrocinnym a tu dohodli jsme se s manzelkou pani Franti§kou 
Beranovou, ze zfidime pfi zdejäi c. kr. öeske realce studentskou 
nadaci v obnosu 1.000 zl. R. c. kapitalu, z nehoz liroky svrch dotöe- 
nemu ücelu venovany byti maji, u zachovani nasledujicich podminek: 

1. Poziyani nadace nech£ zada se Jen zaku na zdejsi 
öeske reälne skole, kteryz dobfe prospiyati bude, a ponecha 
se takovemu zaku pfi dobrem choyani podobudalsich studii 
na vyssich skolacb. 

2. Zak takoyy musi byti ceske narodnosti a katolickeho 

V y z n a n 1 . 

3. Pfednost u zadaväni nadace necht pozivaji nejprv 
osoby z pfibuzenstya meho Frantiäka Berana, napotom 
nechf nastoupi osoby z pfislusnikü a spoleönikü obce Kar- 
linske ve smyslu § 6. obec. zfiz. a napotom tepry, kdyz by 
takovych zpüsobilych osob nebylo, z osob narodnosti ceske 

V ü b e c. 

4. Navrh v pfi eine zadani teto nadace y dorozumeni 
s mestskou radou Karlinskou a fiditelstyfm c. kr. realne 
skoly V Karline ponechayam si po dobu syeho ziyobyti ja 
Frantiäek Beran sam; po raem ümrti nechf pravo nadacituto 
zadavati pfTslusi mestske rnde v Karline poyyslyseninayrhu 
fiditelstva realnych §kol. 

5. Nadace tato raa nesti jmeno: „Nadace k oslaye 40 ti- 
letelio panoväni Jeho c. kr. Apostel. Veli6enstva cisafe a 



327 Frantiiek a Frantiska Beranovi. Franz und Franziska Beran. 327 

krale Ceskeho Franti§ka Josefa 1., zfizenä od Frantiäka a 
Frantiäky Beranovych v Karline." 

Vyjädfeni toto bylo v protokol de praes. 1. prosince 1888, 6. 12.098 
panem FrantiSkem Beranem ylnstnoniÖDe podepsany zaneseno s tou po- 
zDamkou, ze zakladatM Dadace zaroyeii sklada hotovost jeden tisic zlatych 
pri mestskem dächodu se zädosti, aby mestska rada Karlinska o provcdeni 
nadace se postarala a spravu jeji na se pfeTzala. 

Nadacni jistina v öastce 1.000 zl. byla take pod blankem denuiku 106 

V mestskem düchodu Karlinskem ulozena a zakoupena za ni stfi- 
brnä renta de dato ve Vidni dne 1. ledna 1889, öis. 59.H10 v nomindlni 
cenö 1.300 zl. s kupony od 1. ledna 1889 za ührnny obnos 1.099 zl. 8G kr., 
pfi ßemz öastka 99 zl. 86 kr. z kapitälu venovaciho se nedostavajici uhra- 
zena na zakladö usneSeni mestske rady Karlinske ze dne 4. prosince 1888, 
art. 374 z bezneho düchodu m^stskeho, a renta feöenä pak v mestske po- 
kladne byla ulozena a k üöelu f eöenemu na jmeno nadace f ädne vinkuloväna. 

Poncvadz jmeni nadaöni poskytuje poiitky k uöelu nadaönimu vbodne, 
pfejimäme my zästupcove mestske rady Karlinske die usneseni ze dne 
23. ünora 1892, cl. 52 nadaci tuto a zavazujeme se ty^o üöelu temu2 vedle 
listu nadaöniho vönovati. 

Ci'm jest ^ada- 2adatel, jeni o nadaci uchäzeti se mini, pf edlo^i^: 

zenf s^" nadaci ^' ^lädost Jim vlastnoruöne psanou a podepsanou, kterai na mSstskou 

vykazati. radu V Karlinö adresoväna budiz; 

2. domovsky list; 

3. kfestni list; 

4. äkolni vysvedceni z posledniho pülleti Skolniho. 

Pokud by zadatel byl pHbuznym zakladatele, dolo£ k zadosti veäkere 
tom svedöici dokumenty. 
Pravo praesen- Vzhledem k vüli zakladatelove v protokole vönovacim ze dne 1. pro- 

°* since 1888, ßis. 12.098 projevene a v protokole purkmistrovskeho üfadu 

V Karline ze dne 16. öervence 1890 hliie vysvötlene pfisluäi pravo prae- 
sentaöni za jeho ^ivobyti mestske rade Karlinske ve spolku s fiditelstvim 
c. kr. öeske reälne §koly v Karline. 

Toto pravo praesentaöni pfijima mestska rada Karlinska vedle usne- 
seni sveho ze dne 23. ünora 1892, öl. 52 a zavazuje sebe i nastupce sve 

V üfade k vykonu prava tohoto po £as iivobyti zakladatelova. Po smrti pak 
zakladatelove spada toto pravo praesentaöni na fiditelstvi c. kr. öeske 
realky v Karlin^. 

föditelstvi toto pfijima toto prävo praesentaöni a zavuzuje se take 
spolupodpisem teto nadaöni listiny, ie toto pravo praesentaöni za ^ivobyti 
zakladatelova ve spojeni s m^stskou radou Karlinskou, po jeho smrti pak 
samostatne fädne vykonävati bude. 
Pravo pro- Prävo propüjöovaci pKsluSi zakladateli po öas jeho zivobyti a 

pujöovaci. vykonävati jej bude tfi vidy po praesentaönim nävrhu mestske rady Karlinske 
a fiditelstvi c. kr. öeske realky v Karlinö. 

Po smrti zakladatelove spada prävo propüjöovaci na möstskou radu 
Karlinskou, kteräz je vedle usneseni sveho ze dne 23. ünora 1892, öl. 52 
pfijima a ku fadnemu vykonavani präva tohoto sebe i sve nastupce spolu- 
podpisem teto nadaöni listiny zavazuje. 

Kdogpravujcji- Jistinu nadaöni spravuje mestska rada Karlinska, kteraz 

stinu nadaöni? g^jj^ j gy^ fädne nästupce spolupodpisem teto nadacni listiny ku vykonu 

sprävy teto zavazuje, prohlaäujic, ze s kapitalem nadaönim zädne zmeny 
bez svoleni üfadü nadaönich nepoduikne, uiitky v öas vybirati a üöelu 
nadaönimu venovati bude, jakoi^ i ie z vynosu nadace ka^doroönö fädny 
üöet sloi^i, z nehoz summämi vytah c. k. mistodrSitelstvi podati näleii. 

Se sprävou touto spojena jest i povinnost mestske rady Karlinske 
upräzdneni nadace teto vyhlaSovati a iädosti za propüjöeni jeji pfijimati. 
Kdy vejde na- Nadace tato vejde v öinnost poöätkem Skolniho roku 1890/91, tudiä 

dace vdinnost? dnem 15. zäfi 1891. 



328 Frantisek a FrantiSka Beranovi. Franz und Franziska Beran. 328 

Nadaöni tato listina sdelana jest v 4 pfepisecb, z nichz jeden urcen 
jest pro vysoke c. kr. mistodrzitelstvi v Praze, druhy pro zakladatele pana 
Frantiäka Berana, majitele domu öis. pop. 119 v Karline, tfeti pro mestskou 
radii Karlinskou a ötvrty pro fiditelstvi c. kr. öeske realky v Karline. 

Z mestske rady v Karline, 
dne 3. bfezna 1892. 

Fraiit. Beran mp. Starosta: 

Jan Topinka mp. 

(L. St.) M^stsky rada : 

Edvard Brosche mp. 
Frant. San da mp., 

reditel c. k. öeskö realky v Karline. 



Stvrzuje se. 



Cis. 33.980. 



(\ k. mistodrzitelstvi v Cechäcb. 
V Praze, dne 29. bfezna 1892. 

Za mistodrzitele: 

(L. St.) Friedl mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



-•o* 



329 



Jakub a Barbora VaTHnkovi. 



Jakob und 'Barbara VavHnek. 



829 



1888 

prosince 2. Dezember. 



Studentske nadäiii Jakuba a Barbory 

Vavfinkovych. 

Na oslavu dOlefeho jtihilca panovdni 
Jeho c, a k. ApostolsJceho Velicnnstva ctsare 
Frantiska Josef a I. zfidil Jakub Vavrt- 
nek, mestan a pekar v Kralovicich, 
v^novaci listinou ze dne 2, prosince 1888, oma- 
cenou jako nadaöni list, studenfskou nadaciy 
kterd se mä jnienovati „Nadace Jakuba 
a Barbory Vavfinkovych v Kralo- 
vicich na oslavu ctyficctileteho 
panovdni cisafe a krdle Frantiska 
Josefa /.". 

Nadace vstoupi ve skutek teprve iehdy, 
az nada^ni kapitdl vzroste na 3.000 zL 

Pr dv na tuto nadaci maji 
stiidujici, ktefi z rodiny Jakuba a 
Barbory Vavfinkovych pfimo po- 
chdzeji, a s i ce na 2)rv n i m mi st ö 
descendenti syna zakladatel ova 
Dra Frantiska V avfinka, advokdta 
V Jic in e, ajeho m anzel k y Majdaleny, 
a na druhem miste descendenti 
ostatnich d6ti zakladatcle, totiz: 
Josefa V avfinka, Avezky Vavfin- 
kove provdane Janelove a Antonina 
Vavfinka. 

Jestliie by se z techto descen- 
dentü nikdo nehldsil, maji prdvo 
na uzivdni studujid, ktefi pochd- 
zeji od bratfi a sester Jakuba 
Vavfinka a Barbory Vavfinkove, 
rozene Langove, a sice die stupne 
pfibuzenstvi, a kdyby se ani ti ne- 
hldsilij jacikoliv studujici öeskeho 
jazyka, ktefi v Kralovicich jsou 
rozeni nebo tarn pfislusni. 



Pozitek nadacni trvd po dobu 
studii na stfednich skoldch, na 
Skoldch hocpoddfskychj ohchodnich 
a prümyslovych az do ukonöeni 
studii a pro pfipad, ie se nadanec 
po skonöenych studiich podrobi 

XI. 



Jakob und Barbara Vavrinek'sche 
Studentenstiftong. 

Zur Feier des 40jährigen Regierungs- 
Jubiläums Seiner k. w. k. Apostolischen 
Majestät drs Kaisers Franz Josef I, errichtete 
der Bürger und Bäcker Jakob Vavfinek 
in Kralowitz laut der als Stiftsbrief be- 
zeichneten Widmungsurkunde vom 2, Dezember 
18f^8 eine Studentenstiftuny, welche den Namen 
^Stiftung des Jakob und der Barbara 
Vavfinek aus Kralowitz^ errichtet 
zur Feier der 40jährigen Regierung 
des Kaisers und Königs Franz 
Josef /.** führe 71 soll. 

Diese Stiftung soll erst dann ins Leben 
treten, bis das Stiftungskapital die Höhe von 
3.000 fl. erreicht haben wird. 

Anspruch auf diese Stiftung 
sollen Studierende haben, welche 
direkt aus der Familie Jakob und 
Barbara Vavfinek abstammen, u.zw. 
in erster Reihe die Deszendenten 
des Sohnes des Stifters Dr. Franz 
Vavfinek, Advokaten in Jiöin, und 
seiner Ehegattin Magdalena und 
in zweiter Reihe die Deszendenten 
der übrigen Kinder des Stifters 
nämlich des Josef Vavfinek, der 
Agnes Vavfinek verehelichten Janel 
und des Anton Vavfinek. 

Falls sich solche Deszendenten 
nicht melden sollten, so sind zum 
Stiftungsgenusse berufen Studie- 
rende, welche von den Brüdern und 
Schwestern des J akob Vavfinek und 
der Barbara Vavfinek geb. Lang 
abstammen, und zwar nach der Nähe 
der Verwandtschaft, und wenn sich 
auch solche nicht melden sollten, 
andere Studierende b öhm i scher 
Sprache, welche aus Kralowitz ge- 
bürtig oder dahin zuständig sind. 

Der Genuß dauert während der 
Studien an Mittelschulen, land- 
lü irtsc h aft liehen, Handels- und 
gewerblichen Schulen bis zur Voll- 
endung der Studien und für den 
Fall, daß sich der Stipendist nach 

42 



* 
I 



330 



Jakub a Barbora Yavrinkovi. 



Jakob und Barbara VavnDek. 



330 



pfisnym nebo stdtnim zkou^kdm, 
j eSt^ jeden roh p o ukonöeny ch 
stud i i c h. 

Prdvo udölovaci prislusi synii 
zakladatelovu ]>ru F r antisku 
Vavfinkovi, advokdtu v Jicin^^ )}0 
jeho smrti jcho synti Fr ant i §kH 
Vavfinkov i a po smrti tohoto jeho 
dcefi Zdence Vavrinkove. 

Tyto tri osohy mohou udöliti 
nadaci die volneho uvdzeni take 
stuäujicintf ktefi nejsou pf ihuzni 
Jakuba a Barhory Vavrinkovych^ 
a kteri nejsou v Kralovicich näro- 
geni nebo tarn prisluSni, 

Fo smrti techto tri osob ]i>fejde 
prdvo udclovaci na c. k. stdtni nrad 
nadaöni^ ktery ustanovenimi vv- 
novaci listiny jest vdedn a pri 
pfibuznych na stupen pfibuzenstv i 
hledöti md. 



Je-li näkolik nepribtiznych ucha- 
zeöü, ndlezi nadace tomu, kdo jest 
ve vyssim roöniku studii, a jsou-li 
zadatele ve stejnem rocniku, tomu, 
kdo lepSi studijni vysvedöeni pred- 
lo Zt. 

K uskuteönöni teto nadace slozil Jakub 
VavHnek, die poddni k c. k, mlstodrHtelstvi 

V Praze ze dne 2. prosince 1888, sumu 
300 zh a vyslovil oöekdväni, ie iento kapital 

V nikolika Weck $ pofnoci syna Dra Fran- 
tiska Vavfinka, advokdta v Jicind, daUimi 
prispövky a 2)rtrostlymi üroky na siituu 
3,000 zl. se zvyH, aby nadancüm mohl byti 
vypldcen rocnö obtios 150 zL 



Zatim zakladafel v roce 1890 zcmrel, 
nadaöniho kapitdlu nerozmnoiiv. 

V poddnich k mistodrzitelsivi v Prazc 
ze dne 26, nnora 1893 a 10, cervna 1894, 
prohldsil Dr Frantisek Vavrinek, adcokdt 
V Jicinö, ze jest ochoten po öas sveho zivota 
potud obnosem 100 zl, na nadaci pfispivati, 
ai nadacni kapital dosdhne vyse 3,000 zl., 
aniz se k tomu vsak prdvne zavdzul. 



Skutecne slozil Dr Frantisek Vavrinek 
v letech 1894 ai 1898, celhcni sumu 1,405 zl„ 
ktery se sumou 300 zl,, od Jakuba Vavfinka 



vollendeten Studien strengen oder 
Staatsprüfungen unterzieht^ noch 
ein Jahr nach vollendeten Studien. 

Das Verleihungsrecht soll dem 
Sohne des Stifters D'r. Franz Vavri- 
nek, Advokaten in Jidin^ und nach 
dessen Tode seinem Sohne Franz Va- 
vrinek und nach dessen Tode seiner 
Tochter Zdenka V avfinek zustehen. 

Diese drei Personen können 
diese Stiftung nach ihrem eigenen 
Ermessen auch an Studierende ver- 
leihen, welche mit Jakob und Bar- 
bara Vavrinek nicht verwandt, nicht 
in Kralowitz gebürtig oder dahin 
zuständig sin d. 

Nach Ableben der genannten 
drei Personen übergeht das Ver- 
leihungsrecht an die Stiftungsbe- 
hörde, welche an die Bestimmungen 
der Widmungs Urkunde gebunden 
ist und bei Verwandten auf die 
Nähe der Verwandt Schaft Bück sieht 
zu nehmen hat. 

Bei mehreren nichtverwandten 
Bewerbern gebührt die Stiftung 
jenem, welcher höher in den Studien 
ist, und falls sie in demselben 
Studienjahrgange sein sollten 
jenem, welcher ein besseres Studien- 
zeugnis vorlegt. 

Zur Verwirklichung dieser Stiftung er- 
legte Jakob Vavrinek laut der an die k. k. 
StatthaUerei in Prag gerichteten Eingabe 
vom 2, Dezember 1888 den Betrag von 300 fl, 
und sprach hiebei die Hoffnung aus, daß er 
dieses Kapital in einigen Jahren mit Hilfe 
seines Sohnes Dr, Franz Vavrinek, Advokaten 
in Jiöin, durch weitere Beiträge utid den 
Zinsenzuwachs auf den Betrag von 3,000 fl, 
erhöhen werde, damit den Stiftungen ein 
Betrag von 150 fl. jährlich ausgezahlt 
werden könne. 

Inzwischen starb der Stifter im Jahre 
1890 ohne das Stiftungskapital vermehrt zu 
haben. 

In den an die StatthaUerei in Prag 
gerichteten Eingaben vom 26, Feber 1893 
und 10, Juni 1894 erklärte sich Dr. Franz 
Vavrinek, Advokat in Jiöin, bereit, während 
seiner Lebenszeit insolange mindestens einen 
Betrag von 100 fl, jährl, der Stiftung zu- 
kommen zu lassen, bis das Kapital den Betrag 
von 3,000 fl, erreicht habe^ ohne sich jedoch 
hiezu rechtlich zu verpflichten. 

Tatsächlich erlegte auch Dr. Franz 
Vavrinek während der Jahre 1894 bis 1898 
im ganzen einen Betrag von 1.405 fl.y welcher 



331 Jakub a Barbora Vavfinkovi. Jakob nnd Barbara VayHnek. 331 

vinovanouj c. Je. mistodrzitelstvim pod üroh mit dem von Jakoh Vavfineh gewidmeten 

hyl ulozen. Betrag von 300 fl. von der Statthalterei 

fruchtbringend angelegt wurde, 

Nadacni jmihiij Ictere jest spravoväno Das Stiftungsvermögen, welches von der 

c, h. misfodrzitelstvim, cinilo koncem roku Statthalterei verwaltet wird, betrug mit Ende 

1900, 4,020 K 37 h a jest na ddle pod firok des Jahres 1900 4,020 K 27 h und wird 

ulozeno, weiter fruchtbringend angelegt. 



I. 

Vysoce slavne c. k. nämestnictvi kralovstvi Coskeho! 

Sluäne podepsany odhodlal se z vdecnosti ku nejmilostivejSimu zem§panu, za Jeho2 
Tlady u yysokem stäfi dosud sfastoe 2ije, zfiditi studentskou nadaci na oslavu 
ctyficetileteho panovani J. V. cisafe a kräle Frantiska Josefa I. pro studujici stfednich 
§kol z Kralovic. 

Z te pficiny vlozil do Kralovicke . spof itelny öastka per 300 zl. R. 6. a doufd, 2e ji 
za pfisp^ni sveho syna Dra Frantiäka Vavnnka, advokata v Jiöinö, däläfmi pffspevky a 
roky V nökolika letech na 3.000 zl. doplni tak, aby studujicim roöne 150 zl. Typla- 
ceno bylo. 

teto nadaci zfidil slu§n6 podepsany nadaöni list. 
•/. Tento nadacni list ve tri vyhotoveny '/. dovoluje si sluSuö podepsany i se spoiritelni 

7„ knizkou '/fi pi'edloiiti a slusne zadati: 

Veleslavne c. k. nämestnictvi kralovstvi Ceskeho, raöii na miste nejmilostivSjsiho 
zeraepana nadaci tuto ve svou ochranu prijmonti, nadaöni listy schvaliti, nadaci tu do 
seznamu nadaöniho däti zanesti, jeden schvaleny nadaöni list i s knizkou spofitelni 
mSstske rade v Kralovicich u Plzne zaslati. 

V Kralovicich, dne 2. prosince 1888. 

Jakob Wawfjnek mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



II. 

Nadacni list, 

zfizeny o studentskc nadaci manäelü Jakuba a Barbory Vavfinkovych v Kralovicich 
u Plzne na oslavu ctyficetileteho panovani cisafe a krale Frantiika Josefa I. 

I. 

Podepsany Jakub Vavfinek, möäCan a pekaf v Kralovicich u Plzn6, rozhodl 
jsem se za sehe a svou dne 8. zafi 1864 zemfelou manzelku Barboru Vavfinkovou rozenou 
Langovou zfiditi studentskou nadaci na oslavu ötyficetileteho panovani cisafe a krale 
Frantiäka Josefa I. 

Nadace tato ma jmeno : 

„Nadace Jakuba a Barbory Vafinkovych v Kralovicich na oslavu 
öty ficetiloteho panovani cisafe a kräle Franti§ka Josefa I." 

n. 

Jakmile kapital nadacni zroste na 3.000 fl., budteä üroky z nadace teto plynouci 
udeloväny studujicim nize ihned uvedenym. 

XI. 42* 



332 Jakub a Barbora Yavrinkoyi. Jakob und Barbara Yavrinek. 332 

Prävo na uiiväni ci ud^leni toto nadace maji studujici, ktefi 
z rodiny Jakuba a Barbory Vavfinkovych pfimo pochazeji, a sice na 
prvnim nu'stö ti, ktefi pochazejf v pfime fade od syna meho Dra Fran- 
tiäka Vavfinka, advokata v Jiöi'ne, a jeho manielky Majdaleny, dale 
na druhein miste ti, ktefi pochazeji pfimo od ostatnich deti zakla- 
datele, totiz: Josefa Vavfinka, Anezky Vavfinkove vdane Janelove 
a Antonina VaTfinka. 

Pakli z töchto na prvnim a na druhem miste povolanych nikdo by se nehlasil, 
maji pravo na uiivani öi udfeleni ti. ktefi od bratfi a sester Jakuba Vavfinka a Barkiory 
Vavfinkove rodem Langove pochazeji die stupne pfibuzenstvi, a pakli se ani tito nehldsi, 
jacikoliv studujici rodem z Kralovic neb do Kralovic pfisluSni, a sice studujici öeskeho 
jazyka vsech stfednich skol, nevyjimaje ani skoly hospodafske, obchodni neb prümyslove 
po cas trvani studii s dobrym proapechem a pro pfipad, ze se po ukonöeni studiji po- 
drobili pfisnym neb statnim zkouäkam, jcSte po jeden rok po ukonöeni studii. 

III. 

Pravo ku udeleni ci propfijceni teto nadace ma müj syn Dr Frautisek 
Vavfinek advokdt v Jicinfe, a po jeho ümrti jeho syn FrantiSek Vavfinek a po tomto jeho 
dcera Zdeüka Vavfinkovä. 

Po ümrti techto osob pfechäzi pravo propfijßovaci na c. k. statni ürad nada^ni. 

Tento jest v§ak povinen propfijöiti ci ud^liti nadaci die blizkosti stupnS pfibuzenstva 
ku zakladatelüm a die fady shora vytknute. 

Kdyby se nikdo z pfibuzenstva manzelu Jakuba a Barbory Vavfinkovych nehlasil, 
ma c. k. nadaöni üfad pravo, ud§liti nadaci kteremukoliv studujicimu v Kralovicich u Plzne 
rozenemu neb do Kralovic pfislusnemu. 

Pakli se vice zadatelü hlasi, nalezi nadace tomu, kdo jest ve vysäim rocniku studii, 
a pakli zadatele jsou ve stejnem rocniku, kdo z nich lepäi studijni vysvedceni pfedlozi. 

Syn zakladatelüv, vniik a vnu^ka maji pravo udeliti nadaci i jinym studujicim, byt 
i nebyli pfibuzni Jakuba a Barbory Vavfinkovych a nebyli narozeni neb pfislusni do 
Kralovic, die vlastniho uznani. 

IV. 

Studujicim, ktefi nadaci obdrzi. neukladäm zadnou povinnost, nez povinnost mravni, 
aby ve sve vlasti uziteönyrai obcany se stali a aby sami, pakli v zivote jmeni a düchodü 
nabudou, studujici podporovali a zejmena i nadaci zfidili. 

Däno V Kralovicich u Plzne, v den ctyficetilete pamdtky nastoupeni vlady cisafe 
a krdle FrantiSka Josefa I , dno 2. prosince 1888. 

Jakob Wawfjnek mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



Anhang 



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854. 

1885 

Mai 31. kvetna. 

Eduard und Viktor Hratzmann'sche Rigorosni a promocui nadace Eduarda 
Rigorosen- und Promotions-Stiftung a Vil^tora Kratzmannü zi^izenä Eleo- 
errichtet von Eleonore Kratzmann. norou Kratzmannovou. 



I. 

Praes. 21. März 1895, Z. 8.955 civ. Absclirift. 

Testament. 

Für den Fall meines Todes bestimme ich endesgefertigte Med.-Dr.-Witwe Eleonora 
Kratzmann bei vollem Gebrauche meiner Kräfte, frei Ton Zwang, Irrthum und Beein- 
flussung, Folgendes: 

III. Ich errichte ferner folgende Legate zu Stiftungen: 

1. Für mittellose Candidaten des Doctorates der Medicin und Chirurgie, welche 
an der Prager deutschen Universität die medicinischen und chirurgischen Studien mit 
gutem Erfolge zurückgelegt haben, zur Bestreitung der Kosten für die Rigorosen- 
Prüfungen und für die Promotion mit einem Dotationscapitale von 5.500 fl., d. i. fünf- 
tausend fünfhundert Gulden österr. Währung, unter der Benennung: „Eduard und 
Victor Kratzmann^sche Rigorosen- und Promotionsstiftung für Candi- 
daten der Medicin und Chirurgie.^ 

Diese Stiftung ist bestimmt zu dem Zwecke, dass aus den von dem 
St iftungscapitale entfallenden Interessen je einem Studierenden der 
Medicin an der Prager deutschen Universität die gesetzlichen Taxen 
für sämmtliche von ihm noch abzulegenden strengen Prüfungen zur 
Erlangung des medicinischen Doctorgrades mit Einschluss der Vor- 
prüfungen sowie dieKosten den einfachen Promotion bestritten werden. 

DiePrüfungen und die Promotion müssen an derPrager deutschen 
Universität stattfinden. Die Auszahlung geschieht von der Stiftungs- 
cassa für jeden einzelnen Act an den Herrn Decan der medicinischen 
Facultät geg*en von ihm zu coramisierende Quittung des Stiftlinges, 
Der Stiftung ist verpflichtet die strengen Prüfungen binnen Jahres- 
frist nach absolvierten Studien abzulegen. 

Nur aus erheblichen von dem Stiftlinge nicht verschuldeten Gründen kann das 
medicinische Professorencollegium die Erweiterung dieser Frist auf ein weiteres Jahr 
gestatten. 



• 



• 



336 Eduard und Viktor Kratzmann. Eduard a Viktor Kratzmannove. 336 

Sollte die dermal bestehende Rigorosenordnung geändert werden, so hat das 
medicinische Professorencollegium an der Prager deutschen Universität über eine etwa 
notbwendig gewordene Abänderung dieser Fristbestimmung zu entscheiden. 

im Falle einer Nichteinhaltung dieser Frist sowie im Falle einer Reprobation des 
Stipendisten bei einer Prüfung wird der Stiftling des weiteren Genusses dieser Stiftung 
verlustig. 

Die Verleihung der Stiftung hat erst dann zu erfolgen, wenn die Kosten der 
obbezeichneten Acte durch die bereits fälligen oder in der Zeit, binnen welcher jene Acte 
stattfinden können, fälhg werdenden Interessen gedeckt sind, und es ist immer, sobald 
dieses der Fall ist, mit einer neuen Verleihung vorzugehen. 

Ein über die Kosten der Vorprüfungen, Rigorosen und der einfachen Promotion 
sich etwa ergebender Überschuss ist dem Stipendisten auszufolgen. 

Anspruch aufdenGenuss dieser Stiftiing haben zunächst jene Candidaten, 
welche eine Verwandtschaft mit meinem verstorbenen Ehegatten Med. Dr. Eduard Kratz- 
mann oder im Falle dieses Mangels mit meiner Person ausweisen können, wubei die 
erstere Verwandtschaft zuerst und biebei auch der nähere Grad zunächst zu berück- 
sichtigen kommt, sodann im Falle des Mangels einer Ven^'andtschafl jene Candidaten, 
welche in Böhmen geboren und daselbst wohnhaft sind, wobei jedoch die in der Stadt 
Teplitz geborenen und wohnhaften den Vorzug haben. 

Das Präsentationsrecht zu dieser Stiftung steht dem Professorencollegium 
der medicinischen Facultät der k. k. deutschen Universität und das Verleihungsrecht 
dem akademischen Senate an dieser Universität in Prag zu. 

Der Umfang des Genusses dieser Stiftung bescliränkt sich jedoch be- 
züglich eines jeden Candidaten nur auf obige Posten. 

Dieser Aufsatz entspricht genau meinem letzten Willen. 

Ich habe ihn selbst durchgelesen und vor den drei gleichzeitig anwesenden Testa- 
mentszeugen als solchen bestätigt und unterschrieben. 

Teplitz, den 31. Mai 1885. 

Eleonora Kratzmann mp. 

Johann Streyzowsky nip., 
als Zeuge des letzten Willens. 

Karl Johann Ringert rap., 
als Zeuge des letzten Willens. 

Dr. Max Ritter von Obentraut, 

k. k. Notar, als Zeuge des letzten Willens. 

Kundgemacht laut Protokolles vom 17. März 1895. 

Dr. Obentraut mp., 

k. k. Notar, als Gerichtscommissär. 

Vorstehende Abschrift ist mit dem ungestempelten Original gleichlautend. 

Expedit des k. k. Bezirksgerichtes Teplitz, 

am 22. März 1895. 

(L. St.) W a t z e 1 mp.. 

k. k. Kanzelist. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Üveren;^ opis u o.k. mlstodriitelstvi vPraze. 

halt^rei in Prag. 



337 Kduard und Viktor Kratzmanu. ' Eduard a Viktor KratzmauDOv^. 337 

II. 

( Stempd. } Stiftsbrief 

der Kduard und Victor Kratz manirschen Rigorosen- und Promotions- 
stiftung für Candidaten der Medicin und Chirurgie. 

Wir Endesgefertigte: Rector der k. k. deutsclien Karl-Ferdinands-Universität in Prag, 
Decan der medicinischen Facultät dieser Universität and die derzeitigen Mitglieder des 
akademischen Senates derselben, Urkunden und bekennen für uns und unsere Nachfolger 
im Amte: 

Es habe die am 16. März 1895 in Teplitz verstorbene Frau Eleonore Kratz- 
mann in ihrer letztwilligen Anordnung ddto. 31. Mai 1885 die Errichtung einer Stiftung 
für Candidaten der Medicin und Chirurgie in folgender Weise angeordnet: 

„III. Ich errichte ferner folgende Legate zu Stiftungen: 

1. Für mittellose Candidaten des Doctorates der Medicin und Chi- 
rurgie, welche an der Prager deutschen Universität die medicinischen 
und chirurgischen Studien mit gutem Erfolge zurückgelegt haben, zur 
Bestreitung der Kosten für die Rigorose nprüfungen und für die Pro- 
motion mit einem Dotationscapitalo von 5.500 fl., d. i. fünftausend fünf- 
hundert Gulden Ö. W., unter der Benennung Eduard nnd Victor Kratz- 
mann'sche Rigorosen- und Promotionsstiftung für Candidaten der Medi- 
cin und Chirurgie. 

„Diese Stiftung ist bestimmt zu dem Zwecke, dass aus den von. dem 
Stiftungscapitale entfallenden Interessen je einem Studierenden der 
Medicin an der Prager deutschen Universität die gesetzlichen Taxen 
für sämmtliche von ihm noch abzulegenden strengen Prüfungen zur 
„Erlangung des medicinischen Doctorgrades mit Einschluss derVor- 
„prüfungen sowie der Kosten der einfachen Promotion bestritten 
„werden. 

„Die Prüfungen und die Promotion müssen an der Prager deutschen 
„Universität stattfinden. 

„Die Auszahlung geschieht von der Stiftungscassa für jeden ein- 
„zelnen Act an den Herrn Decan der medicinischen Facultät gegen von 
ihm zu coramisierende Quittung des Stiftlings. Der Stiftling iüt ver- 
pflichtet, die strengen Prüfungen binnen Jahresfrist nach absolvier- 
„ten Studien abzulegen. Nur aus erheblichen von dem StiftUng nicht 
„verschuldeten Gründen kann das medicinische Professoren-Collegium 
„die Erweiterung dieser Frist auf ein weiteres Jahr gestatten. Sollte 
„die dermal bestehende Rigorosenordnung geändert werden, so hat 
das medicinische Professoren-Collegium an der Prager deutschen 
Universität über eine etwa nothwendig gewordene Abänderung dieser 
Fristbestimmung zu entscheiden. 

„Im Falle einer Nichteinhaltung dieser Frist sowie im Falle einer 
Reprobation des Stipendisten bei einer Prüfung wird der Stiftling 
des weiteren Genusses dieser Stiftung verlustig. 

„Die Verleihung der Stiftung hat erst dann zu erfolgen, wenn die 
„Kosten der obbezeichneten Acte durch die bereits fälligen oder in 
„der Zeit, binnen welcher jene Acte stattfinden können, fällig wer- 
„d enden Interessen gedeckt sind, und es ist immer, sobald dieses der 
„Fall ist, mit einer neuen Verleihung vorzugehen. 

„Ein über die Kosten der Vorprüfungen, Rigorosen und der ein- 
„fachen Promotion sich etwa ergebender Überschuss ist dem Stipen- 
„disten auszufolgen. Anspruch auf den Genuss der Stiftung haben 
„zunächst jene Candidaten, welche eine Verwandtschaft mit meinem 
„verstorbenen Ehegatten Med. -Dr. Kduard Kratzmanu oder im Falle 
„dieses Mangels mit meiner Person ausweisen können, wobei die 
„erstere Verwandtschaft zuerst und hiebei auch der nähere Grad zu- 
„nächst zu berücksichtigen kommt, sodann im Falle des Mangels einer 
aVerwandtschaft jene Candidaten, welche in Böhmen geboren und da- 

XI. 43 



n 



n 

n 

n 



338 Eduard und Viktor Kratzmann. Eduard a Viktor Kratzmannove. 338 

^selbst wohnhaft sind, wobei jedoch die in der Stadt Teplitz geborenen 
„und wohnhaften den Vorzug haben. 

„Das Präsentations recht zu dieser Stiftung steht demProfessoren- 
„Collegium der medicinischen Facultät der k. k. deutschen Universität, 
„das Verleihungsrecht dem akademischen Senate an dieser Universität 
„in Prag zu. Der Umfang des Genusses dieser Stiftung beschränkt sich 
„jedoch bezüglich eines jeden Candidaten nur auf obige Posten.'* 

Dieser Hetiag von 5.500 fl. sammt hie^on vom Todestage der Erblasseriü, d. i. dem 
16. März 1895, laufenden 5%igen Zinsen per 20G fl. 25 kr., zusammen per 5.706 fl. 25 kr., 
abzüglich der Erbgebühr per 550 fl. und des Schulbeitrages per 85 fl. 78 kr., somit mit 
dem sich ergebenden Reste per 5.070 fl. 47 kr. wurde am 17. December 1895 bei der 
Universitäts-Cassa erlegt. 

Dieser Betrag wurde nach Abzug des Quittungsstempels per 17 fl. 50 kr. auf Grund 
des Erlasses der hochlöblichen k. K. Statthalterei vom 14. August 1895, Z. 124.052, durch 
Ankauf Osten*. 4% Kronenrentenobligation per 10.000 Kronen sammt seit 1. März 1896 
laufenden Zinsen fruchtbringend angelegt. 

Hiefür sammt Zinsenausgleichung wurde ein Betrag von 5.023 fl. 77 kr. verwendet, 
so dass also von dem eingezahlten Betrage von 5.070 fl. 47 kr. abzüglich aller Verwen- 
dung ein Barbetrag von 29 fl. 20 kr. als Ersparnis erübrigt. 

Es besteht nunmehr das Stiftungscapitnl in der auf die Stiftung vinculierten Obli- 
gation der österr. Kronenrente ddto. 1. März 1896, Nr. 21.245, lautend auf 10.000 Kronen, 
welche als besonderes Deposit in der Universitätscassa erliegt. 

Nachdem auf diese Weise das Vermögen der Stiftung vorschriftsmässig sichergestellt 
ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so hat der 
akademische Senat in der Sitzung am 2. Mai 1896 einstimmig die Annahme dieser Stif- 
tung, welche den Namen „Eduard und Victor Kratzmann'sche Rigorosen- und Promotions- 
stiftung iür Candidaten der Medicin und Chirurgie" führen wird sowie im Hinblick auf 
den Erlass der k. k. Statthalterei vom 14. August 1895, Z. 124.052, die Übernahme der 
Verwaltung des Stiftungsvermögens, endlich die Ausübung aller demselben von der Stif- 
terin übertragenen Obliegenheiten beschlossen. 

In gleicher Weise hat das Professoren-CoUegium der medicinischen Facultät in der 
Sitzung vom 16. März 1896 einstimmig b« schlössen, das demselben eingeräumte Präsen- 
tationsrecht für die Stiftung anzunehmen und auch die anderen damit verbundenen 
Obliegenheiten zu übernehmen. In Ausführung obiger stets genau zu beachtenden stifte- 
rischen Anordnungen wird daher bestimmt, wie folgt: 

I. Der akademische Senat veranlasst jeweilig, sobald aus den Er- 
trägnissen des St i ftungscapitales die erforderlichen Mittel verfügbar 
sind, die Ausschreibung dieser Rigorosen- und Promotionsstiftung im 
Sinne des S t i f t s b r i c f e s d u r c h A n s c h 1 a g am s c h w a r z e n B r e 1 1 e und Kund- 
machung in dem Amtsblatte der Prager Zeitung. Auch sonst ist für die 
kostenfreie V e r ö t f e n 1 1 i c h u n g der C o n c u r s a u s s c h r e i b u n g zu sorgen. 

Die Bewerber um diese Stiftung haben Nachweise über ihre Mittel- 
losigkeit, über ihre etwaipje Verwandtschaft mit dem verstorbenen 
Ehegatten der Stifterin Med. -Dr. Eduard Kratz mann oder mit der 
Stifterin sowie darüber zu erbringen, dass dieselben ihre medicini- 
schen Stndien nach den jeweilig geltenden Normen an der medicini- 
schen F a c n 1 1 ä t der k. k . deutschen K a r 1 - F e r d i n a n d s - ü n i v e r s i t ü t in 
Prag mit gutem Erfolge zurückgelegt haben. 

D er C n c u r s t e r m i n i s t a ii f 4 Wo chen festzustellen und die Gesuche 
sind ])ei dem Decanate der medicinischen Facultät zu überreichen. 

II. Der S e n a t v e r f ü g t a u f G rund der P r ä s e n t n t i o n der ni e d i c i n i- 
s c h e n F a c u 1 1 ä t die V e r 1 o i h u n g a n den Präsentierten und veranlasst die 
Anweisung der einzelnen StilUin.':j>raten. Die Auszahlung derselben an den Stiftung erfolgt 
durch den Decan der niedicinischen Facnltiit, welcher die Stiftungsraten bei der Stiftungs- 
cassa erheben und an dvu Stiftung K<'gen dessen Quittung und den Nachweis, dass er 
die Prüfung, deren Taxen ihm ausirczahlt werden, mit gutem Erfolg abgelegt hat, über- 
geben wird. 



339 Eduard und Viktor Kratzmann. Eduard a Viktor Eratzmann» 339 

Ebenso verfügt der Senat auf Grund der Mittheilung der medicinischen Facultät 
über die Reprobation des Stiftlings oder bei Nichteinhaltung der einjährigen, beziehungs- 
weise der etwa vom Professoren-CoUegium auf ein weiteres Jalir verlängerten Frist zur 
Vollendung der strengen Prüfungen die Entziehung. 

III. Die Stiftung tritt sofort nach Genehmigung des Stiftsbriefes ins Leben. 

Die Ersparnisse bei der Anschaffung der Stiftungsobligationen im obigen Barbetrage 
pr. 29 fl. 20 kr. sind nach Deckung der Kosten der Stiftsbrieferrichtung als laufende 
Einnahme im Sinne des Stiftsbriefes zu verwenden. Die Gebülir wurde bereits aus dem 
Stiftungsvermögen bezahlt. 

Wir gefertigten Mitglieder des akademischen Senates der deutschen Karl-Ferdinands- 
Universität in Prag geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, für 
die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten 
Stiftungsbehörden keine Aenderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der 
Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem im Stiftsbriefe 
festgesetzten Zwecke zu sorgen, die Stiftung den Anordnungen des Stiftsbriefes gemäss 
zu verleihen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu 
erfüllen. 

Wir gefertigten Decan und Mitglieder des Professoren-CoUegiums der medicinischen 
Facultät der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Üniversität in Prag geloben und verpflich- 
ten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, die uns in diesem Stifts briefe übertragenen 
Functionen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen wird dieser Stiftsbrief in drei Exemplaren ausgefertigt und von dem 
derzeitigen Rector der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Üniversität in Prag und den 
übrigen derzeitigen Mitgliedern des akademischen Senates sowie von den Mitgh'edern des 
Professoren-CoUegiums der medicinischen Facultät der k. k. deutschen Karl-Ferdinands- 
Universität in Prag unterschrieben. Ein Exemplar des Stiftsbriefes verbleibt bei der 
hochlöblichen k. k. Statthalterei in Böhmen, einer bei der medicinischen Facultät und 
einer bei dem akademischen Senate. 

Prag, am 9. April 1898. 

Akademischer Senat der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Universität: 

Dr. Josef Ul brich mp., Prof. Dr. Paul Dittrich mp., 

d. z. Rector. d. z. Decan der medic. Facultät. 

Dr. August Finger mp., Chiari. 

d. z. Decan der recbts- und staatswissenschaftlichen [)p^ jQg Schindler. 

Facultät. 

(L. St.) E 1 b 1. 

Krasnopolski mp. 

Sauer mp. 

Dr. Uli mann mp. 

Kurz mp. 

K n 1 1 mp. 

Goldschmied mp. 

F. Lippich mp. 

A. Marty mp. 
XI. 43* 






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k/S'jkr: \fA *»"ik*/jr KnÄz.f^aisrt.- 



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Prof^*%or'rfi-Co)U:gj»jrjD der rnedicinischen Faruitli der 

Karl-^erdi^la^Jd^-Ur^iTe^5ität: 



34» 






IV/f, Ur Paul lijtlrjch rnp. 

'J, y, \*r*AHrn.u. 

Afit, liohthorrj fiip. 

Ilii|i|M;rt f/ip. 

(l /, (i r maU rup. 

Wölflf^r rnp. 

I'irk jfip. 

/aiifal rfip. 

K II o 1 1 mp. 



Wird hcMtiiti^t. 



L. Stj 



Pohl tti-- 

J a k 5 c h s^r. 

Epstein n^p. 

H ü e p p e xcp. 

Ganghoiner mp. 

Gad mp. 

Pick mp. 

Pfibram mp. 

Seh e n kl mp. 

Rabl mp. 

Weil mp. 



Xr. lo.m. 



(lu Sl.) 



K. k. Stattkalterci in Böhmen. 
Prag, am 5. Mai 1898. 

Für clon Stattliulter: 
Korb mp. 



Ori)(i.iKl hoi dor k. k. SditUmltonM in Vra^» 



()rij;rinal u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



841 



Plzenske nadini. 



Pilsner Stiftung. 



341 



1888 

Oktober 21. fijua. 



Nadace na poskytoväiii bezplatiiych 
obedü /ikum ceskych strediiich skol 
V PIzni, zfjzena obecnim zastupitel- 
stvem mestaPIzne a Plzeiiskym okres- 
liim zastupitelstvem. *) 



FrcUiscIistiftung für arme Schüler der 
böhmischen Mittelschulen in Pilsen, 
errichtet von der Gemeindevertretung 
der Stadt Pilsen und der Pilsner Be- 
zirksvertretung. *) 



Opis. 



I. 



Protokol 

sepsan eine 21.njna 1888 pri slavnostni schözi obeeniho vyboru kral. mösta PIzne, odby- 
vane za pfedsednictvi pana JÜDra Karla Hcusky, purkmistra, a v pfitoranosti 32 päiiü 

clenü obecuiho zastupitelstva, a sice: 



1. JÜDr Vaclav Petäk, 

3. Vilein Rösch, 

5. Matej Slezak, 

7. Josef Cipera, 

9. JÜDr Rudolf Duschner, 
11. Antonin Schiebl, 
13. J. R. Port, 
15. Äntonin Iwan, 
17. Edmund Khodl, 
19. Karel Neder, 
21. J. Schiebl, 
23. JÜDr Gustav fiiha, 
25. Jan Marek, 
27. JÜDr Josef Krofta, 
29. Adolf Pytlik, 
31. Kajetdn Bayer, 



2. JUDor Jos. Schmid, 

4. Jan Vytvar, 

6. Frantiäek Cästek, 

8. Frauti§ek Kutvirt, 
10. Karel Galistl, 
12. Jan Eastl, 

14. Antonin Zopf za R. Svatka, 
16. Martin Stelzer, 
18. Karel Vesely, 
20. Karel Doubek, 
22. Matej Hron, 
24. Antonin Honzik, 
26. JÜDr Jos. Starck, 
28. Alois Schmidt, 
30. Max Halbmayer, 
32. Jos. Böhm za M. Hruby. 



Zapisovatel: Vin. Koäfal, mest. tajemnik. 



Cis. 7.950. 



I. Navrh mestske rady v prißinö oslavenf pamatky 40leteho panovani Jeho Apo§tol- 
skeho Velicenstva cisafe a kräle Frantiäka Josefa I. 

Pan purkmistr JÜDr Karel Houäka zahajiv schüzi poukazal na to v obäirne feöi 

na blahodärne a dobrocinne panovani i skutky Jeho Apostolskeho Velicenstva cisafe a 

kräle Frantiska [Josefa] I. oznamil, ze mestska rada, fidic se usnesenim obeeniho vyboru 

od 17. dubna 1888, na tom se usnesla, obecnimu vyboru pfedloäiti nasledujici navrhy: 

„Aby se pro budouci casy v kral. meste Plzni trvale zachovala pamätka na 

401ete blahodärue panovani Jeho cisaf. a kral. Apostolskeho Velicenstva, naäeho 



*) JmSni teto nadace öinilo koncem roku 1902 
6.000 E ; jebo öistebo vyiiosu 252 K ui^iva se k opa- 
tl-ovani bezplatnj'cb obedii cbudym zakum öeskych 
8tredni(*b skol v Plzni, a to : c. k. öeskebo gymnasia, 
c. k. öeske realky a c. k. deskö prumyslove .skoly 
pi rozumu astanoveni nadacnl listiny. 



*) Das Vermögen dieser Stiftung betrug mit 
Ende des Jabres 1902 6.000 K, dessen Reinerträg- 
nis im Betrage von 252 E zur Anscbaffung von 
Freitiscben für arme Scbüler der böbmiscben Mi'tel- 
scbulen in Pilsen, u. zw. des k. k. böhmischen Gym- 
nasiums, der k. k. böhmischen Realschule und der 
k. k. böhmischen Staatsgewerbeschule im Sinne der 
stiftsbrieflichen Bestimmungen verwendet wird. 



342 Plzefisk^ nadani. Pilsner Stiftung. 342 

• 

nejmilo8ti?ej§iho cisafe a krale Frantiska Josefa L, a zvy§il se vyznam vlastenecke 
slavnosti v den jubilejni konane skutky dobrocinnymi, usnaäi se zastupitelstvo obecni: 

I. Obec kra). niesta PIzue postavi na vhodnem miste budovu pro m§stske 
museum prümyslove a historicke, pojmenuje ji: „Museum Cisafe Fraotiska Josefa I." 
a opatfi naklad z toho vychazejici nejraene do vyäe 80.000 zl. K. m., to jest osm- 
desät tisic zlatych. 

IL Dale venuje: 

1. iia zalozeni nadace bezplatoych obedü pro chude zaky ceskych äkol stfednich 
V Plzni öastku 2.000 zl., t. j. dva tisice zlatych, a na rozmnozeni fondu stejne 
nadace pfi nemeckych skolach stfednich v Plzni öastku 1.000 zl.. t. j. jeden tisic 
zlatych ; 

2. k zemskemu fondu poji§£ovacimu cisafe Frantiäka Josefa I. cästku 3.000 zl., t. j. 
tri tisice zlatych; 

3. k zaloieni öeske akademie ved, slovesnosti a umeni, ktera rovnez ma nesti jraeno 
Jeho Veliöenstya, castku 3.000 zl., to jest tri tisice zlatych. 

UI. Ührada t^chto nakladü stati se ma tim zp&sobem: 

1. ze do vyöe penez ku stavbe musejni budovy venovanych ucini se vypüjöka u mestske 
opofitelny v Plzni, splatna v öastkach ührnkovych na jistou fadu let; 

2. ie pfispevek nadacim bezplatnych obedü vlozi se do rozpoötu obecniho na rok 1889; 

3. ze suma venovana zemskemu fondu pojiäfovacimu splati se v §esti stejnych rocnich 
Ihütäch po 500 zl, poöinaje rokem 1889, tak ze tyto roöni Ihöty vkladati se budou 
do rozpoctü obecnich, a 

4. ze pfispevek venovany na zalozeni ßeske akademie ved, slovesnosti a umeni v stej- 
nych Ihütäch se bude spläceti poöinaje rokem, ktery nasledovati bude tomu, kdy 
zfizeni teto akademie bude na nejvy§§im mistö schvaleno. 

IV. Mestske rade se ukläda, aby provedla toto usne§eni zejmeua: 

1. aby zjednala pfislusnou cestou povoleni k tomu, aby museam mestske, az pfevedeno 
bude do nove budovy, na pamätku letosni jubilejni slavnosti nesti smelo jmeno 
Jeho eis. a kral. Apo§tolskeho Velicenstva; 

2. aby uöinila umluvu se spofitelnou o provedeni vypüjcky 80.000 zl. na stavbu musea. 
opatfila k ni povoleni vys§i a vykonala väelike pfipravne prace, jichz bude potfebi, 
aby se stavba tato provedla, a 

3. aby spolupusobenim feditelstev ceskych skol stfednich v Plzni uöinila, by nadace 
svobodnych obedü pfi techto üstavech stala se skutkem. 

V. V pamtitni den v3'rocni, kdy Jeho eis. a kral. Apostolske Veliöenstvi pfed 
40 roky nastoupil blahodärnou svou vladu v teto fisi, tedy dne 2. prosince 1888, 
maji se konati v arcidekanskem chrarau Pane u sv. Bartolomeje slavne sluzby 
Bozi a podeliti meststi chudi a schovanci sirotcince mestskeho milodary.** 

Pan purkmistr pfednesl pak tyto nävrhy v feci nemecke a odüvodnil podane navrhy 
V pficine pfispevku k pojisfovacimu fondu zemskemu, k fondu ceske akademie, v pficine 
udeieni milodaru chudym a sirotküm. 

Pan prof. Josef Cipera odüvodnil pak v delsi a dükladne feöi navrh v pficine 
vystaveni budovy musejni a pan JUDr Vaclav Petak navrh v pficine pfispevkü a zafizeni 
fondu ku poskytovani bezplatnych obedu. 

Herr Dr. Starck beantragt sodann, es mögen die beantragten 80.000 fi. zum Auf- 
baue eines neuen Krankenhauses in Pilsen gewidmet werden, welcher Antrag von Dr. 
fliha befürwortet wird. 

Pro navrh mestske rady promluvili tez panove Jan Kastl a Karel Doubek. 

K navrhu pana J. Schiebla pfijat konec debaty a pfikroceno k hlasovani povstanim: 

N;ivrh I. v pficine stavby musejni budovy pfijima se valnou vetsinou hlasü. 

Navrh II./l. v pficine pfispevku nadacim pro bezplatne obedy pfijima se vsemi 
hlasy vyjimaje p, Dr Starcka. 

Navrh II./2. v pficine pfispevku k pojisfovacimu fondu zemskemu pfijima se v§emi 
hlasy vyjimaje p. Dr Starcka. 

Navrh II./3. v pficine pfispevku k fondu ceske akademie pfijima se valnou vetsinou. 

Navrh 1 II./l. v pficine uhrazeni nakladu na stavbu musea pfijima se vötsinou hlasü. 

Niivrh III./2. V pficine uhrazeni nakladu na pfispevky svobodnych obedö pfijima se 
vscini hlasy vyjimaje p. Dr Starcka. 



343 Plzeiiskc nadaui. Pilsner Stiftung. 343 

Navrh IIL/3. v pfiöine uhmzeni pfi'spevku k zemskemu foudu pojisfovacimu pfijimd 
86 vSemi hlasy vyjiraaje p. Dr Starcka. 

Ndvrh 1117. . V pfiöine uhrazeni pfi'spevku ceske akademii pfijimä se vetäiaou hlasu. 

Nävrh rV./l. v pfiöine vymozeni jmena J. A. V. pro novou budovu musejni pfijima 
se vetsinou hlasü. 

Navrh IV./2. v pficinö vypfijöky 80.000 zl. od mestske spofitelny pfijimä se vetsinou 
hlasü. 

Navrh IV./3. v pfiöinS zafizeni nadace bezplatnych obedü na öeskych §kolach pfi- 
jimä se vSemi hlasy vyjimaje p. Dr Starcka. 

Nävrh V. v pfiöinß slavnosti a milodarü dne 2. prosince 1888 pfijimä se jednohlasne. 

pfedne§enem nävrhu p. Dr Starcka v pficfne vystaveni nemocnice se nehlasuje, 
jelikoä pfijat nävrh mestske rady. 

Po ukonöenem hlasoväni provolali pfitomni k vyzväni p. purkmistra J. A. V. cisafi 
a kräli FrantiSku Josefu I. tfikräte „Släva" a schüze prohlälena za ukonöenou. 

V. Koäfäl V. r. JUDr K. Houska v. r. 

Josef Zyka v. r. 
A. Salzmann v. r, 

Souhlasi doslovne s originalem. 

C. k. mistodrzitelsky rada: 

(L. St.) V z.: §rom mp. 

Overeny opis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Beglaubigte Abschrift bei der k.k. Statt- 

halterei in Prag. 



II. 

Opis. 

Protokol, 

jenz sepsän byl schüzi zastupitelstva okresniho v Plzni, konane dne 3. listopadu 1888 
za pfedsedäni starosty okresniho p. Dra Jos. Krofty u pfitomnosti 19 ölenu na pfipojene 

praesenöni listine vlastnoruöne podepsanych. 

C. k. vlada nebyla zastoupena. 

Zapisovatelem byl okresni tajemnik p. FrantiSek Schwarz. 

J 6 d D ä D 1. 

2. Nävrh vjboru okresniho ve pfiöine oslaveni 401eteho blahodärneho panoväni Jeho 
Veliöenstva cisafe a kräle Frantiäka Josefa I. 

Drive, nez pfikroöuje se k tomuto pfedmetu, oznamuje pfedseda. ze zastupitelstvo 
okresni od posledni sve schüze ztratilo ümrtim dva sve cleny, velezaslouzileho purkmistra 
Plzenskeho p. Franti§ka Pecbäcka a lekarnika p. A. Formänka. 

Nezmerne zäsluhy prvniho o samosprävu obecni byly jiz vsude, kde se k tomu pfi- 
le^itost udäla, s dostatek oceneny, druhy pak clen, jakkoliv nedlonho zasedal v zastupi- 
telstvu okresnim, jevil v öinnosti tohoto sboru üöast vzdy vfelou a byl by se zajiste 
platnou pro neho silou stal, kdyby ho pfedöasnä smrt nebyla do hrobu zklätila. 

Oceüuje zträtu obou techto clenö, vyzyvä pfitomne. aby soustrast svoji nad jejich 
umrtim vyslovili. coz deje se tim, ze v§ichni povstävaji. 

Na to odüvodnuje pfedseda vfelou vlasteneckou feöi nävrh vyboru okresniho ve 
pfiöine oslavy cisafskeho jubilea, poukazuje k tomu, ze vybor, jemuz bylo ulozeno, aby 
vöc uvä^il a ni pfisluSne nävrhy ucinil, n'dil se pfi tom vznesenymi ümysly Nejjasnej§iho 
jubilära, jezto k tomu smefuji, aby venovänim k ücelüra vzdelavacim a dobroöinnym osla- 
veno bylo blahodärne 40lete panoväni Jeho Veliöenstva a take tim, aby venoväni to 



344 Plzcnske nail.inf. Pilsner Stiftung. 344 

prinoslo prospoch tem vrstvam lidu, ktcrc toho opravdove potfebuji. Z te pfiäny pK- 
hliMiiul vybor okresni pfi rozdelovani sumy, ktera se ma z fondu okresuiho pfi teto 
pfilezitosti v^novati k tomu, aby se z in dostalo podpory takoyym zarizemm, ktera maji 
slon^iti femeslnictvu, delnictvu a rolnictvu domäcimu, chude studujici mlade^i bez rozdilu 
narodnosti a vzdelani obecnemii, a i!ad(^je so, ze jednal takto die iatenci slavneho zastu- 
pitelstva okresniho, cini niivrli: 

„Aby se trvale oslavila pamätka blahodarneho 4ületi panovani Jelio apoStolskeho 
VelireiiBtva cisafe a krale PVantiska Josefa L, venuje zastupitelsky okres PIzensky ze 
sveho fondu k rüznym üßelüm vzdelavacim a dobro(5innym, jezt» slouziti maji na povzne- 
seiii domacfho prüm^slu a hospodarstvi polnilio a spolecnosti vfibec, öastku 12.000 zl., 
kterä na jeduotlive üstavy, pro tyto üöely zfizene takto so rozdeluje: 

I. Umelecko-prümyslovemu rauseu v Pl/ni budiz na rozranozeni sbirok 
poskytnut z tobo prispevek 5.000 zl. 

IL Na zrizeni rolnicke skoly v Plzni budiz venovana castka 3.500 zl. 

III. Na zKzeni nadacniho fondu pro obedy chudym zaküm stfednich §kol 
V Plzni budiz dano: 

pfi ökolach ceskych 1.000 zl. 

pfi ökolach nemeckych 500 zl 

IV. Zemskemu fondu cisafe FrantiSka Josefa I pro zaopatfoni v stafi 
delniküv a nialycli femeslniküv 1.000 zl. 

V. Fondu pro zrizeni ceske akademie ved, slovesnosti a uuieni 1.000 zl. 

uini dohromady . . 12.000 zl. 

Vyboru okresni'mu se uklada, aby usneseni toto provedl tak, jak toho dovoluje stav 
fondu okresniho, po pfipade, aby öastky venoYäne rozdölil na vice let, aby z toho ne- 
Yze§lo zadne zvlaötni stiieni poplatniküv a aby pfi üstavech domacich ustanovil pro tyto 
pfisp6vky podminky takove, aby obraceny byly k ücelu, jemui^ jsou venovany, se zfejniym 
pro budouci öasy poznacenim, ze vysly z umyslu oslaviti 40lete bluhodärne panovaui 
Jeho Veliöenstva." 

Po feöi paua pfedsedy obecnym souhlasem provazene, pfikroceno k rokovani o techto 
nivrzich a kdyz se nikdo ku slovu nehlasil, pfijaty jsou nävrhy tyto jednohlasne. 

Souhlasi s originalem. 

V Plzni, dne 14. dubna 1903. 

Za c. k. roistodrHtelskeho radu: 

(L. St.) V z. 

Böhm mp. 

Ovcrcny opis u c. k. mistodrzitelstvi v Prazc. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



Od kolkö a poplatkü osvobozeno die zakona ze dne 16 ünora 1888, öis. 24 f. z. 

Nadaci listin a. 

My podepsani zastupco?e obce kral. niesta Plzne v politickem okresu Plze&skem 
V knilovstvi Ceskem stvrzujeme a doznavame ve svem a nästupcü svych jmenß, ze 
obecni vybor kral. mesta Plzne die usneseni ze dne 21. fijna 1888 a za- 
stupitelgtvo okresu Plzeüskeho die usneseni ze dne 3 listopadu 1888 
zfizeni nadace pro bezplatne obedy chudych zakü deskych stfednich 
skol V Plzni ntisledujicim zpüsobem ustanovili. Obecni vybor kral. mesta 
Plzne ve slavnostni schüzi konane dne 21. fijna 1888 usnesl se i na tom: „Aby se pro 
„budouci öasy v kral. meste Plzni zachovala pamatka na 40lete blaho- 
„därne panovani Jeho cisafskeho a kralovskeho Apoätolskeho Veli- 
„censtva cisafe a krale Frantiska Josefa I. a zvyäil se vyzuam vlaste- 
„necke slavnosti v den jubilejni konane skutky dobroöinnyrai, venuje 
„obec Plzenska na zalozeni nadace bezplatnych obedä pro chude zaky 






345 PIzenske nadanf. Pilsner Stiftung. 345 

ßeskych Skol stfednich y Plzni öastku 2.000 zl. R. 6., t. j. dya tisice 
zlatych R. £. 

Z tehoi vlasteneckeho popudu a k temuz ücelu usneslo sc tez slavne zastupitelstvo 
okresu Plzefiskeho ve schüzi dne 3. listopadu 1888 konane: „Aby se trvale 
»oslavila paniatka blabodarneho 401eteho panovani Joho Apoätolskeho 
Velißenstva cisafe a krale Frantiäka Josefa I. yenuje zastupitelsky 
,okre8 Plzefisky ze sveho fondu, mimokjinym üöelüm na zfizeni nadac- 
„niho fondu pro obödy chudym ^aküm stfednich &kol v Plzni budiz däno: 
„pfi ikoläch öeskych lOOÜ zl." a ustanovilo vedle vymeru ze dne 4. dnora 1890, 
öis. 192, by zfizeni teto nadace stalo se spolecne s obci Plzeiiskou. 

Obnäli tedy spolecne vönoväoi pro zfizeni teto nadace celkem 3.000 zl. R. L 

Obecnim zastupitelstvem kral. mSsta PlznS venovany obnos f er 2.000 zl. R. c. byl 
dne 31. bfezna 1890 a obnos venovany slavnym zastupitelstvem okresu Plzeöskeho per 
1,000 zl. R. c. byl dne 3. ledna 1895 k fondu teto nadace hotove sloäen. 

Hotovoat ta byla pro jmenovane nadani pod uroky uloiena a obsahuje jmeni na- 
dacni pro toto nadani vinkulov«nou spoleßnou papirovou rentu ddto. 1. srpna 1894 
öis. 178.511, zn6jici na 3.000 zl. R. 6. 

Podle nävrhu komise Skolske obecniho zastupitelstva kral. mesta Plzn6 ze dne 22. li- 
stopadu 1890 a usneseni obecniho zastupitelstva ze dne 27. ünora 1892, öis. 13.224, 
ai 1890, rozvrien byl pak obnos per 2 000 zl, venovany obci kral. mesta Plzne ni48le- 
dovne: pro c. k. öeske gymnasium v Plzni öästkou 800 zL, pro c. k. öeskou 
äkolu realni v Plzni 6astkou 800 zl,, pro c. k. prümyslovou §kolu v Plzni 
öastkou 400 zl. a podle vymf^ru slavneho zastupitelstva okresu Plzeüskeho ze dne 
8. ünora 1892, öis. 1.486 ai. 1891 rozdelen byl obnos per 1.000 zl. venovany 
slavnym zastupitelstvem okresu Plzeüskeho: pro c.k.ceske gymnasium 
V Plzni öastkou 400 zl., pro c. k. öeskou skolu realni v Plzni öastkou 
400 zl, c. k. öeskou prümyslovou äkolu v Plzni öastkou 200 zl. 

Die toho ma tedy podil na papirove rente per 3.000 zl. nom.: 

Fond nadace pro bezplatne obedy chudych zakü c. k. öeskeho gymnasium v Plzni 
per 1.200 zl. s roönim vynosem 50 zl. 40 kr., 

fond nadace pro bezplatne obedy chudych zakfi c. k. öeske §koly reälne v Plzni 
per 1.200 zl. s roönim vynosem ... 50 zl. 40 kr. 

a fond nadace pro bezplatne obedy chudych zakfi öeske prumyslove ökoly v Plzni 
per 600 zl. s roönim vynosem 25 zl. 20 kr. 

Ano tedy jmöni nadaöni die pfedpisftv v te pfiöine platnych, jest zjiäteno, v hlavni 
obecni pokladne kral. mesta Plzne fadne ulozeno a take uzitek dava, jehoz k üöelu na- 
daönimu upotfebiti Ize, toz pfijimame vedle usneseni obecniho vyboru kral. m6sta Plznö 
ze dne 27. ünora 1892 nadani toto a zavazujeme sehe i nastupce v üfad6, ie chceme 
o to peöovati, aby od roku 1895 roöni düchody z jmeni nadaöniho, je2 nyni 126 zl. R. ö. 
obnääej], k vytknutemu ücelu nadaönimu, jak nasleduje, byly vynalozeny a nadace sama 
pod nasledujicimi pravidly byla pak spravovdna: 

1. Üöelem teto nadace jest, zaopatfovati chudym zaküm uvedenych 
üstavu bezplatne obedy, pokud mo^na lacine, vsak jakosti dobre 
a zdrave. 

2. Fond k tomuto üöelu venovany, jejz opatrovati bude obec kral. mösta Plzne, zü- 
stava nedotknuty a pouze üroky roöni upotfebi se ku placeni nakladu za obedy. 

3. Rozdeleni pozitkö, z tohoto fondu obstarava kuratoriura sesta- 
vajici z feditele toho ktereho üstavu, §kolnihoreferentaobce PIzenske, 
jednoho clena okresniho vyboru Plzenskeho a j ednoho ölena sboru pro- 
fesorskeho dotyöneho üstavu, jejz sbor tento kazdy rok jmenuje. 
Stävä tedy pro kazdy üstav zvlaätni kuratorium, tudiz celkem tfi. 

4. Ku rozmnozeni tohoto fondu pofadä kuratorium, pfedpokladaje, 
Je dosahne potfebneho svoleni pfislusnych üfadü, na kaJdem ze tfi 
jmenovanych üstavu roöne dve dobrovolne sbirky, a sice na poöätku 
kazdeho pololeti a pfijimä krome toho veskere pfispevky a dary k to- 
muto fondu venovane. 

5. Z hotov^ch pfispevkü veskerych musi jedna petina se kapi- 
talisovati, ostatni ötyfi petiny slouzi k uhrazeni roöniho näkladu za 
obedy. 

XL 44 



346 PIzenskö nadani. Pilsner Stiftung. 345 

6. Kdo ze zakü chudych inä byti podelen, o tom rozhoduje sbor 
profesorsky dotyöneho üstavu ku näyrhu tfidniho profesora a kura- 
torium toto usneseni provadi. 

7. Kuratorium jest povinno na konci äkolniho roku sboru profe- 
sorskerau üöet sloJiti, kteryz ma byti v roßni zpräve dotyöneho üstavu 
uyefejnen a mimo to i zylaSte obci Plzenske a zastupitelstvu okresu 
PIzeöskehododän. 

8. Na yenek a proti üfadüm zastupuje tuto nadaci mestskä obec 
Plzenskä. 

9. Kuratoriu i sboru profesorskemu kazdeho ze tri uvedenych 
üstavü züstaveno na vüli, die potfeby tyto stanovy zmeniti, kteräz 
zmena Y§ak musi byti jak obecnim zastupitelstvem kral. mesta Plzne, 
tak i okresnim zastupitelstvem v Plzni schvalena a pak teprve k üfad- 
nimu schvaleni c. k. mistodrzitelstvi pfedlo^ena. 

10. Kdyby nöktery z uvedenych tri üstavü byl zruäen, rozdSli se 
roöni nadaöni pozitek na ostatni üstavy y pomeru k nadacni jistine na 
tak dlouho, az by novä zrusenemu üstavu se rovnajici ceska stfedni 
§kola opet zfizena byla. 

Nadani vstoupi dnem 1. ledna 1895 v zivot. 

Düchodky jmeni nadacniho vzeäle od ulozeni fondu az do konce roku 1894 budou 
obraceny k üöelüm nadaönim v pomeru ku vy§i nadaöni jistiny pro kazdy z uvedenych 
tri üstavü dotud, pokud nebyly obraceny na vylohy spojene s vyhotovenim tohoto nada- 
ciho listu. 

My podepsani zastupcove obce kral. mesta Plzne slibujeme a zavaznjeme sehe i na- 
stupce, ze budeme, se£ jsme, zachovani nadace a jistotu jmeni nadaöniho peeovati 
a ze 8 jmenim nadaönim bez schvaleni pfisluäneho üfadu nadacniho zädne zmeny ne- 
pfedsevezmeme, ze toho dbäti budeme, aby düchodky z jmeni nadaöniho y öas dochazely 
a Jen k tomu v tomto nadacim listu ustanovenemu üöelu obraceny byly, a ze vübec 
v§echna zde uvedena ustanoveni pilne a svedomite plniti budeme. 

Podepsana feditelstva a sbory uöitelske c. k. ceskeho gymoasium, c. k. ceske skoly 
realne a c. k. ceske prümyslove skoly vesmes v Plzni podle usneseni sboru ucitelskeho 
c. k. öeskeho gymnasia v Plzni ze dne 13. kvetna 1896, 6, 183, c. k. öeske realne skoly 
V Plzni ze dne 12. kvetna 1896, c. 327, a c. k. öeske prümyslove skoly v Plzni ze dne 
18. kvetna 1896, c. 287 a se schvalenim c. k. zemske §kolni rady podle vynosu ze dne 
23. dubna 1896. ö. 1.920 a c. k. mistodrzitelstvi podle vynosu ze dne 29. dubna 1896, 
c. 69.319, spoluücinkovani pfi spräve a propüjceni teto nadace porlle teto listiny zakladni 
slibuji. Okresni vybor Plzensky pfijima podle usneseni okresniho zastupitelstvi Plzenskeho 
ze dne 18. listopadu 1896, c. 1.061, pravo do kuratoria nadace jednoho ze svych clenü 
vyslati. 

Tomu na dükaz byl tento nadacni list v sedmi stejnopisech vyhotoven, vSestranne 
podepsan, dvema svedky ovefen a bude jeden spis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze, druhy 
u c. k. okresniho hejtmanstvi v Plzni, tfeti v obecni pokladne kral. mesta Plzne, ctvrty 
u zastupitelstva okresu Plzenskeho, paty u feditelstvi c. k. öeskeho gymnasia v Plzni, 
äesty u reditelstvi c. k. ceske realne skoly v Plzni a sedmy u feditelstvi c. k. ceske 
prümyslove skoly v Plzni uschovan. 

V Plzni, dne 21. listopadu ISOf). 

Jan K . . (necitelno) Purkmistr: 

«vt'dek. (L. St.) Dr Petak mp. 

Toniiis K . . (necitelno) 

'^^^^^- 'möstsky'rada. ' 

Jan Wytwar mp., 

ölen vyboru. 

M. Slezak mp., 

61en vyboru. 
Za vybor okresniho zastupitelstva v Plzni. 

Starosta : 

(L. St.) K. Svatek mp. 



347 



Plzenskä naddni. 



Pilsner Stiftang. 



347 



C. k. öeske gymnasium 

Fr. Safranek mp., 

reditel. 

J. Strnad mp. 

J. Malec mp. 

Frant. Pilny mp. 

T. Zatloukal mp. 

A. Knor mp. 

Frant. Bartovsky mp. 

F. Vecovsky mp. 



C. k. ceskä realka t Plzni: 



V Plzni: 
(L. St.) 



Jan V. Maly mp. 
J. Plzak mp. 

J. Sfastny mp. 
K. Havränek mp. 

S. Vosyka mp. 
E. Zahradnik mp. 
Dr Em. Tüma mp. 
T. Cimrhanzl mp. 



Ant, Sochor mp., 

reditel. 

Fr. Hora mp. 

K. Skala mp. 

J. Chyal mp. 

§. Mathauser mp. 

Josef Kobza mp. 

Rudolf Kaizl mp. 

Vojt. Filipovsky mp. 

Jos. Frana mp. 

Josef Cape k mp. 



(L. St.) 



Frant. Churavy mp. 

Fr. Vojtiäek mp. 

Jos. öipera mp. 

Fr. Hirsch mp. 

Petr Sestak mp. 

Ant. Vit mp. 

Zdenek Jahn mp. 

J. Chloupek mp. 

Jan Matousek mp. 

H. Bayer mp. 



C. k. ceska statni prümyslova skola v Plzni: 

V. äimerka mp., (L St.) Vrati>lav Tusar mp. 



reditel. 
Jos. Wünsch mp. 

PeliSek mp. 

B. Ko p ecky mp. 

Alois Censky mp. 

Bohuslav Kiedl mp. 

K. Prochazka mp. 



Emil Ledrer mp. 

F. Nemeöek mp. 

Jan Kubes mp. 

§ula. 
J. Dirlamr mp. 
A. Svoboda mp. 



„Stvrzuje so." 



Cis. 28.595. 



« 

Od c. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 23. ünora 1897. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele 

Brechler mp. 



Original u e. k. mistodrzitelslvi v Praze. 



Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



XI. 



44* 



348 Jubiläumsfreitischstiftung. Jubiiejm nadace na bezplatne obedy. 348 



1888 

Oktober 21. fijna 

Jubiläomsfreitischstiftuiig für Schuler Jubiiejni nadaco na poskytovani bez- 

des k. k. deutschen Gymnasiums in Pja;n^'h »»►e?» ^5"'." v: ^' . ^T' 
„., . ,. . . ^. ,. , ckeho gymnasia v PIzni, znzeua obec- 

Pilsen, errichtet von der Stadt- und „i,„ ^Tastupiteistvem mesta Plzne a 

Bezirksvertretung in Pilsen.*) PIzenskym okresnim zastnpitelstvem.*) 

K. k. deutsches Staatssymnasium 474. 

^^ Zahl 



in Pilsen. 19o3. 

Stiftsbrief 

Die gefertigte Direktion des k. k. deutschen Staatsgymnasiums in Pilsen, politischer 
Bezirk Pilsen in Böhmen, beurkundet für sich und ihre Amtsnachfolger, daß aus Anlaß 
des Allerhöchsten Yierzigjährigen Regierungsjubiläums die Gemeinde der königlichen Stadt 
Pilsen und die Bezirksvertretung Pilsen eine Stiftung zur Gewährung von Freitischen an 
dürftige Schüler des k. k. deutschen Staatsgymnasiums in nachstehender Weise ange- 
ordnet haben: Das Bürgermeisteramt der königl. Stadt Pilsen hat nämlich am 10. De- 
zember 1891 der Direktion des k. k. deutschen Staatsgymnasiums den Betrag von 
355 fl. 37 kr. mit folgender Zuschrift übermittelt: „Zur Feier des Andenkens an 
die 40jährige Regierung Seiner Apostolischen Majestät [des] Kaisers 
und Königs Franz Josef I. hat die Gemeinde der königlichen Stadt 
Pilsen zur Vermehrung derFonde der bestehenden Fr ei tischstiftungeu 
an den deutschen Mittelschulen in Pilsen seinerzeit den Betrag von 
1.000 fl. gewidmet. In Ausführung des Beschlusses des Gemeindeaus- 
schusses vom 21. Oktober 1888 hat der Stadtrat am 29. v. M. den obge- 
dachten Betrag samt den bereits aufgelaufenen Interessen unter die 
bestehenden drei deutschen Mittelschulen gleichmäßig verteilt und 
entfällt demgemäß auf Ih r e An stalt der Betrag von 355 iL 37 kr." Außer- 
dem erhielt die Direktion am 0. März 1892 aus dem gleichen Anlaß und 
zu demselben Zwecke von der löblichen B e z i r k s v e r t r e t u n g Pilsen den 
Betrag von 200 fi., daher zusammen 5j5 fl. 37 kr. 

Zufolge der Erlässe der k. k. Statlhalterei in Böhmen vom 29. April 1896, Z. 69.319. 
und 23. Feber 1897, Z. 28.595, wurde mit Zustimmung des Lehrkörpers des k. k. deutschen 
Staatsgymnasiums in Pilsen der obige Betrag, welcher vorübergehend in der Pilsner 
Sparkassa fruchtbringend angelegt wurde, zur Errichtung einer Freitischstiftung in der 
Weise verwendet, dass hiefür die Kronenrentenobligation de ddto 1. März 1901, No. 40.465, 
über l.IOO Kronen angeschaß't w^irde. Diese Kronenrente ist auf den Namen „K. k. 
deutsches Staatsgymnasium in Pilsen noe der Jubiläums-Freitischstiftung'^ vinkuliert worden. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, voschriftsmäßig sichergestellt, 
an der Kassa der Direktion des k k. deutsclien Staatsgymnasiums in Pilsen in Empfang 

•) Diese Stiftung wurde auläijlich des 4()jäb- *) Tato nadace byla zHzena za pricinou ju- 

rigcn Kegierungsjubiläuins Sr. k. u. k. Apostolischen bilea 40b*töb() panovani Jobo c. a k. Apostolskobo 

Majestät des Kaisers Franz Josef I. von der Stadt- VeHcenstva cisai-o Franti^ka Josefa I. mestskou 

gemeinde Pilsen und der Pilsner He/irksvertretung obci Plzenskou a okresnim zastupitelstvem rizt-fi- 

durch deren Peseblüsse vom 21. Oktober 188S und skym usnosenimi ze dne 2). h'ina 1888 a 3. listo- 

3. November 1888 errichtet. padu 1S8S. 

Die bezüglichen Trulokolle sind bei der uu- Dotven«' protokoly jsou otisteny u nadace be/- 

niittelbar vorangehenden Stiftung (Nr. 855) sub 1. i.rusti-edn«' prcdehäz.i'ici (c. 855.) pod I. a II. 
und JI. abjredruekt. 



349 Jabiläamsfreitischstiflung. Jubilejm nadace na bezplato^ ob§dy. 349 

genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nimmt die gefertigte Anstaltsdirektion auf Grund der Ermächtigung des 
k. k. Landesschulrates Prag am 14. Juni 1902, Z. 21.364, die Stiftung an, wobei Nach- 
stehendes festgesetzt wird: 

Die Zinsen des Stift ungsvermögens werden von dem Direktor all- 
jährlich, sobald und so oft sie fällig werden, behoben und dem für die 
Verwaltung der Schülerlade von dem Lehrkörper gewählten Kassier 
übergeben. Der Kassier besorgt die Verteilung in der Weise, wie die 
sonstigen Gelder der Schülerlade den Schülern zur Bestreitung der 
Auslagen für Mittagskost zugewendet werden, nämlich nur solchen 
Schülern, welche der Lehrkörper wegen ihres Fleißes ihrer Dürftig- 
keit und sittlichen Haltung als würdig erkennt. Der Kassier hat am Ende 
eines jeden Jahres über die im Laufe des Jahres ihm übergebene Summe zu quittieren 
und werden die Quittungen über jeweiligen Auftrag der Stiftungsbehörde vorgelegt werden. 

Hört die Schülerlade an der Anstalt zu bestehen auf, so hat der Direktor entweder 
selbst oder durch die Lehrerkonferenz zu bestimmen, welche Schüler beteilt werden sollen, 
wie oft und mit welchen Beträgen. Eine Konkursausschreibung findet demnach nicht 
statt; für die Bewerbung gilt auf alle Fälle das Ansuchen des Schülers bei dem Klassen- 
vorstande, wie es gegenwärtig in Betreff der Schülerlade gebräuchlich ist. 

Die Stiftung ist bereits mit dem Jahre 1902 ins Leben getreten. Die bisherigen 
Zinsen des Stiftungsvermögens wurden zu dem Stiftungszwecke verwendet. Die Kosten 
der Errichtung der Stiftung werden aus den laufenden Einkünften bestritten werden. 

Die unterzeichnete Direktion gelobt für sich und ihre Amtsnachfolger, für die Ver- 
leihung der Stiftung gemäß den Anordnungen dieses Stiftsbriefes, für die stete Aufrecht- 
haltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach Kräften zu sorgen, 
mit dem Stiftungsvermögen ohne Genehmigung der berufenen Stiftungsbehörden keine 
Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungs- 
vermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke 
zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu 
erfüllen. Der mitunterfeiügte Kassier der bei der Anstalt bestehenden Schülerlade nimmt 
das ihm eingeräumte Recht der Verteilung an und wird dasselbe im Sinne dieses Stifts- 
briefes ausüben. 

ürkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfaßt, 
von der Direktion des k. k. deutschen Staatsgymnasiums unterzeichnet und von dem 
Kassier der Schülerlade mitgefertigt worden und soll eines davon bei der k. k. Statt- 
halterei in Prag, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Pilsen, das dritte 
bei der Direktion des k. k. deutschen Staatsgymnasiums in Pilsen . aufbewahrt werden. 

Die Direktion des k. k. deutschen Staatsgymnasiums in Pilsen, 

den 12. Oktober 1903. 

(L. St.) Oswald Mannl mp., Karl Mai er mp., 

Direktor. k. k. Professor, als Zeuge. 

Ernst Schneider mp., Otto Hanika mp., 

Professor, als Kassier der Schalerlade. Professor, als Zeuge. 

St.-Z. 223.947. 
Wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 22. Oktober 1003. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Stitzenberger. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



^♦^ 



350 



Kaiser Franz Josef L-StifLang. 



Nadace cisare Frantiska Josefa I. 350 



SST. 



1888 



Oktober 21. fijna. 

Haisor Franz Josef- Jubiläomsstiftong Jobiiejni nadace cisare Frantiska 
bei der k., k. deutschen Realschule Josefa pri c. k. nemecke realee 

in Pilsen.*) v PIzni.*) . 



I. 



Direction 

der k. k. deutseben Staatsrealschule 

in Pilsen. 



z. 



799 
1897. 



Protokoll Nr. 6 
der außerordentlichen Conferenz am 10. November 1897. 

Anwesend: Der k. k. Direktor Josef Eoster und sämmtliche Mitglieder des Lehrkörpers. 



Gegenstand : 

Berathung über die Gründung einer Stiftung für die Anstalt unter ilem Namen „Kaiser 

Franz Josef-Jubiläums-Stiftung. 

Der Director stellt mit Bezug auf das 
am 2. December 1898 stattfindende Jubi- 
läum der 50jährigen glorreichen Regierung 
Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät des 
Kaisers Franz Josef I. nachstehenden An- 
trag : 

Um dieser seltenen Jubelfeier ein blei- 
bendes Andenken zu verschaffen, ist für die 
Anstalt eine Stiftung zu gründen unter dem 
Namen ^Kaiser Franz Josef-Jubi- 
läumsstiftung" mit einem vorläufigen 
Fonde von 1.500 fl. 

Der Fond soll geschaffen werden durch 
VerwenduDg des bisher auf Zinsen ange- 
legten Stammcapitals der an der Anstalt 
bestehenden Schülerlade in der Höhe von 
1.399 fl. 87 kr., ergänzt durch den Stamm- 



*) Diese Stiftung wurde anläßlich des 40jähri- 
gen Regperunpsjubiläums Seiner k. u. k. Aposto- 
lischen Majestät des Kaisers Franz Josef I. von 
der Stadtgemeiude Pilsen und der Pils- 
ner Bezirksvertretung auf Grund deren 
Beschlüsse vom 21. Oktober 1888 und 3. November 
1888 und auläülich des öOjährigeu Kegierungsjubi- 
läums vom Lehrköper der k. k. deutschen 
Realschule mittels Konferenzbeschlusses vom 
10. Novtmber 1897 errichtet. 

Die })ct reffenden Sitzungsprotokolle der Stadt- 
^^em« inde Pilsen und der Pilsner Bezirksvertretung 
sind bei der J* reitischstiftung lur die böhmischen 
Lcdiraiiatalten in Pilsen unter Nr. 855 in diesem 
Bunde abgedruckt. 



*) Tato nadace byla zrizena za pricinou 40- 
leteho jubilea panovani Jeho c. a k. Apostolskeho 
Veliöenstva cisare Frantiska Josefa I. mestskou 
obci Plzensküu a okresnim zastupitel- 
stvem Plzeiiskym na zäklade jich usneseni zc 
dne 21. rijna 188-< a ' . listopadu 1888, pak za 
pricinou öOleteho j ubilea panovani uditelskym 
sborem c. k. nemecke realky usnesenim kon- 
ferencnim ze dnc 10. listopadu 1897. 

Dotycn^ protokoly o sezeni mestske obce 
Plzensko a okresniho zastupitelstva PIzenskeho jsou 
otisteny })ri nadaei na bezplatne obedy pro ceske 
üstavy V Plzni pod eis. 855 tohoto syazku. 



351 Kaiser Franz Josef I.-Stiftung. 



Nadace cisare Frantlika Josefa I. 351 



capitalszuwachs im Jahre 1897/98. Durch 
freiwillige Beiträge der Schüler soll der 
Fond auf 2.000 fl. erhöht werden, und wäre 
zu diesem Zwecke eine Aufforderung an die 
Schüler zu richten. 

Aus den Zinsen dieses Stif- 
tungsfondes wären alljährlich am 
2. December 4 dürftige und wür- 
dige Schüler der Anstalt zu be- 
theilen. 

2. Mit der weiteren Durchführung dieser 
Angelegenheit wird ein Comite, bestehend 
aus dem Director und den 3 rangältesten 
Professoren der Anstalt, betraut. 

Der Director fordert den Lehrkörper 
auf, sich hierüber zu äußern. 

Nachdem sich niemand zum Worte 
meldet, bringt der Director beide Anträge 
zur Abstimmung. 

Dieselben werden einstimmig ango- 
nommen. 

Nachdem sich niemand weiter zum Worte meldet, wird das Protokoll geschlossen 
und unterzeichnet. 



Pilsen, am 10. November 1897. 



Josef Kost er mp., 

k. k. Director. 

E. Kleissl mf5. 

Lor. Neissl mp. 

M. Zeithof er mp. 

Emil Freund mp. 

K Marek mp. 

Franz Neumann mp. 

Karl Klostermann mp. 

Johann Knobl mp. 

Jos. Fischer mp. 

Ed. Mrazek mp. 

Karl Kytka mp. 

Leopold Isak mp. 

Carl Wo Hetz mp. 

F. Brandstätter mp. 

V. Ortner mp. 

L. Schmidt mp. 

A, Schach mp. 

J. Sattler mp. 

Job. ätola mp. 

§tetka mp. 

Dr. Posnanski mp. 

L. Wenzel mp. 

Karl Meininger mp. 

Bauer mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodr^itelstvi v Praze. 



352 Kaiser Kranz Joacf I. -Stiftung. 



Nadace cfeare Frautiska Josufa I. 



352 



II. 

Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterci iu Böhmen beurkundet hiemit, daß aus Anlaß des A. II. 
vierzig- und fünfzigjährigen Ilegierungsjubiläuras die Gemeinde der 
kgl. Stadt Pilsen, die Bezirksvertretung Pilsen und der Lehrkörper der 
deutschen Staatsrealschule in Pilsen Stiftungen für Studierende an 
der k. k. deutschen Staatsrealschule in Pilsen in nachstehender Weise auge- 
ordnet haben. 

Zur Feier des Andenkens an das vierzigjährige Jubiläum der Regierung Seiner 
Apostolischen Majestät des Kaisers und Königs Franz Josef I. hat die kgl. Stadt 
Pilson zufolge des in der Sitzung vom 21. Oktober 188ö gefaßten Beschlusses des 
Gemeindeausschusses den Betrag von 1.000 fl. zur Vermehrung der Foude der 
bestehenden Freitischstiftungen an den deutschen Mittelschulen in 
Pilsen gewidmet. 

In Ausführung dieses Beschlusses verteilte der Pilsner Stadtrat mit Beschluß vom 
29. November 18U1 den obgedachten Betrag samt den bereits aufgelaufenen Zinsen unter 
die bestehenden drei deutschen Mittelschulen gleichmäßig und es entfiel demgemäß auf 
jede Anstalt 355 fl. 37 kr. Außerdem widmete die Bezirksvertretung Pilsen aus 
dem gleichen Anlasse und zu demselben Zweck zufolge der Beschlüsse vom 3. November 
1888 und vom 28. November 1891 den Betrag von 200 fl. 

Diese Beträge von 355 fl. 37 kr. und 20') fl. wurden zunächst als Vermögen der an 
der Anstalt bestehenden Schülerlade verwaltet. 

Endlich beschloß der Lehrkörper der k. k. deutschen Staatsrealschule 
iu Pilsen in der außerordentlichen Konferenz vom 10. November 1897, es sei anläß- 
lich des am 2. Dezember 1898 stattfindenden A. H. fünfzigjährigen Re- 
gierungsjubiläums „für die Anstalt eine Stiftung zu gründen unter dem Namen 
Kaiser Franz Josef- Jubiläums-Stiftung" mit einem vorläufigen Fonde von 
1 500 fl. Der Fond soll geschaff'en werden durch Verwendung des bisher auf Zinsen 
angelegten Stammkapitals der an der Anstalt bestehenden Schülerlade in der Höhe von 
1.399 fl. 87 kr. — und zwar nach der Intention des Lehrkörpers nicht dieses ganzen 
Stanjmkapitals, sondern lediglich jenes Teiles desselben, welcher erforderlich ist, um 
den Fond auf die beabsichtigte Höhe von 2.000 fl. zu bringen — ergänzt durch den 
Stniumkapitalszuwachs im Jahre 1897/98. 

Durch freiwillige Beiträge der Schüler soll der Fond auf 2.000 fl. erhöht werden 
und wäre zu diesem Zwecke eine Aufliorderung an die Schüler zu richten. 

Aus den Zinsen dieses S t i f t u n g s f o n d e s wären alljährlich am 2. De- 
zember vier würdige und dürttige Schüler der Anstalt zu be teilen. 

Mit der weiteren Durchführung dieser Angelegenheit wird ein Comite, bestehend 
aus dem Direktor und den drei rangältesten Professoren, der Anstalt betraut. 

Dieser Beschluß wurde von Seiten des k. k. Landesschulrates in Böhmen unter dem 
4. Dezember 1897, Z. 38.979, bestätigt. 

Mit Allerhöchster Entschließung vom 21. November 1898 (intimiert mit Zuschrift 
der k. k. Bezirkshauptmannschaft Pilsen vom 14. Dezember 1898) wurde gestattet, daß 
die Stiftung den Allerhöchsten Namen führe. 

Die für die Stiftung eingeleiteten Sammlungen ergaben einschließlich der Zinseu 
der angelegten Sammelgelder den Betrag von 909 fl. 05 kr. 

Da die Widmung des Stadtrates Pilsen vom 29. November 1891 . . 355 fl. 37 

die Widmung der Bezirksvertretung Pilsen vom 28. November 1891 . . . 200 fl. — 

betrug, die Zinsen dieser Beträge für zirka acht Jahre 35 fl. r)S 

und ilas Krgebnis der Sammlung samt Zinsen 909 fl. 05 

ausnuichte. wurde aus dem obgedachten Stammkapitale der Sohülerlade 

/um Behüte der Erliöhung des Fondes auf 2.(>00 fl. der Teil von .... 500 fl. — 

iTowidmet. 

V 

Sumiua . . 2.000 tl. — kr. 



kr., 
kr. 
kr. 
kr. 



r. 



353 Kaiser Franz Josef I.-Stiflung. Nadace cisafe Frantiska Josefa I. 353 

Für diesen Betrag von 2.000 fl. wurden Staatsschuldverschreibungen zur definitiven 
Anlage des Stiftungsvermögens angeschafft. 

Dermal besteht das Stiftungsvermögen aus der 4% österr. Eronenrentenobligation 
vom 1. September 1901, Nr. 44.264, über 3.800 K und der 4% Silberrentenobligation 
vom 1. Juli 1901, Nr. 95.701, über 100 fl.= 200 K und einem in der Böhm. Sparkassa 
Einlagsbuch Fol. 189.579 erliegenden mit Vj^^l.^ verzinslichen Betrag von ^ K \ h. 

Die beiden Rentenobligationen sind für die k. k. Statthalterei in Böhmen namens 
der Kaiser Franz Josef-Jubiläums-Stiftung für Studierende an der k. k. deutschen Staats- 
realschule in Pilsen vinkuliert worden. 

Nachdem auf diese Weise das Stiftungsvermögen, den bestehenden Vorschriften 
entsprechend sichergestellt, bei der k. k. Landeshauptkassa in Prag im Journale für den 
Studentenstiftungsfond sub Art. 610 am 20. März 1901 in Empfang gestellt worden ist 
und Nutzungen abwirft, welche zum Stiftungszwecke verwendet werden können, nimmt 
die k. k. Statthalterei in Böhmen diese Stiftung an und wird dafür sorgen, daß die jähr- 
lichen Erträgnisse des Stiftungs Vermögens, dermal im effektiven Betrage jährlicher 160 Ä" 
40 Ä, vom Schuljahr 1901/1902 ab. nach Abzug des Staatsregie-Kostenbeitrags zum Stif- 
tungszwecke verwendet werden. 

Bezüglich der Verwendung der Stiftungserträgnisse wird festgesetzt: 

Das Zinsenerträgnis des Stiftungskapitals wird alljährlich der 
Direktion der k. k. deutschen Staatsrealschule in Pilsen zur Verfügung 
gestellt. 

Über die Art und die Größe der aus den verfügbaren Zinsen den 
vier Schülern der k. k. deutschen Staatsrealschule in Pilsen zu gewäh- 
renden Unterstützung entscheidet der jeweilige Direktor der Anstalt 
im Einvernehmen mit dem Lehrkörper. 

Bei etwaiger Aufhebung der k. k. deutschen Staatsrealschule in Pilsen soll das 
Stiftungserträgnis in erster Linie jener deutschen Lehranstalt in Pilsen gewidmet werden, 
welche an die Stelle der deutschen Staatsiealschule daselbst tritt, in zweiter Linie einer 
anderen deutschen Mittelschule in Pilsen, in dritter Linie einer vom k. k. Landesschul- 
rate zu bestimmenden deutschen Realschule, eventuell deutschen Mittelschule in Böhmen. 

Am Schlüsse eines jeden Schuljabres findet die Verrechnung über die Verwendung 
der ausgefolgten Zinsen des Stiftungsvermögens im Anstaltsprogramm, eventuell im Direk- 
tionsjahreshauptberichte, statt. 

Die Stiftung ist im Schuljahre 1901/1902 ins Leben getreten; die bisherigen Zinsen 
des Stiftungsvermögens wurden zum Stiftungszwecke verwendet. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird für die Aufrechthaltung der Stiftung, für 
die Sicherheit des Stiftungs Vermögens sowie dafür sorgen, daß die Zinsen des Stiftungs- 
vermögens rechtzeitig eingehoben und nur zu dem in diesem Stiftsbriefe angegebenen 
Zwecke verwendet werden, daß überhaupt alle Anordnungen dieses Stiftsbriefes getreu 
und gewissenhaft erfüllt werden. 

Der mitgefertigte Direktor und Lehrkörper der k. k. deutschen Staatsrealschule in 
Pilsen verpflichten sich für sich und ihre Amtsnachfolger, die Nutzungen des Stiftungs- 
kapitals gemäß den Anordnungen dieses Stiftsbriefes zu verwenden. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in vier Parien ausgefertigt und wird ein 
Pare bei der k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei der k. k. Beziikshauptmannschaft 
in Pilsen, das dritte bei der Direktion der k. k. deutschen Staatsrealschule in Pilsen und 
das vierte bei der k. k. Landeshauptkassa in Prag aufbewahrt werden. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 16. September 1903. 

Der k. k. Statthalter: 

(L. St.) Coudenhove mp. 

XI. 46 



354 Kaiser Franz Josef I.-Stiftung. Nadace cisare Frantiska Josefa I. 354 

E. k. deutsche Staatsrealschule iu Pilsen. 

(L. St.) J. Fe 11 er rap., 

k. k. Direktor. 

Karl Kytka mp. 

Karl Kleissl mp. 

Karl Klostermann rap. 

y 

Joh. Stola mp. 

Leopold Isak mp. 

Eduard Mrazek mp. 

Georg Mittel mp. 

Emil Freund mp. 

F. Kende. 

Oskar Wolfgramm mp. 

Viktor G. Unger mp. 

Viktor Kindermann mp. 

Hermann Hahn mp. 

Leodegar Wenzel mp. 

Dr. Anton Schiesser mp. 

Karl Steiniger mp. 

Richard Schramm mp. 

Robert Mayer mp. 

Hellmann Adolf mp. 

otetka Gottfried mp. 

Friedrich Plaensdorf mp. 

Posnanski mp. 

Original bei der k. k. Statthalterci in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v I*raze. 



-^♦Ct — 



355 



Jubiläamsfreitischstiftung 



Jubilejnl nadace na bezplatnd obedy. 355 



1888 

Oktober 21. fijna. 



Freitischstiftung gewidmet von der 
Stadt- und der Bezirksvertretung 
Pilsen anläßlich des vierzigjährigen 
Kegierungsjubiläums Seiner Majestät 
des Kaisers Franz Josef 1. für arme, 
fleifiige Schiller der k. k. deutschen 
Staatsgewerbeschule in Pilsen/) 



Nadace na poskytovani bezplatnych 
obedu chudym pilnym zakum c. kr. 
nemecke statni prumyslove skoly 
V Plzni, zrjzenä obecnim zastupitel- 
stvem mesta Plzne a Plzenskym okres- 
nim zastupitelstvem na oslavu 40leteho 
panovanj Jeho Velicenstva cisare 
Frantiska Josefa V) 



Stiftsbrief. 

Die gefertigte Direktion der k, k. deutschen Staatsgewerbeschule in Pilsen pol. 
Bezirk Pilsen im Königreiche Böhmen, beurkundet und bekennt für sich und ihre Amts- 
nachfolger, daß aus Anlaß des allerhöchsten vierzigjährigen Regierungs- 
jubiläums die Gemeinde der königl. Stadt Pilsen und die Bezirksver- 
tretung Pilsen eine Stiftung zur Gewährung von Freitischen an arme 
Schüler der k. k. deutschen Staatsgewerbeschule in nachstehender Weise 
angeordnet haben: 

Das Bürgermeisteramt in Pilsen hat sich nämlich mit der nachstehenden Zuschrift 
vom 14. April 1890, Z. 1.333, an die Direktion der k, k. deutschen Staatsgewerbeschule 
in Pilsen gewendet: 

„Zur Feier und zum bleibenden Andenken an die segensreiche 
vierzigjährige Regierung Seiner apostolischen Majestät Kaiser und 
Königs Franz Josef I. hat die Stadtgemeinde in Pilsen gemäß dem Be- 
schlüsse des Gemeindeausschusses vom 21. Oktober 1888 unter anderen 
auch einen Betrag von 11. 2.000 zur Gründung einer Freitischstiftung 
für arme Schüler an den böhmischen Mittelschulen und den Betrag 
von fl. 1.000 zum gleichen Zwecke für arme Schüler an den deutschen 
Mittelschulen in Pilsen bestimmt. 

Damit obgedachte Beträge samt den von der Bezirksvertretung unter 
denselben Modalitäten gewidmeten Beiträgen von 11. 1.000 — bezie- 
hungsweise fl. 500 — ihren Zwecken zugeführt werden können, stellen wir an die 
löbliche Direktion das höfliche Ansuchen, gefälligst mitteilen zu wollen, ob an Ihrer 



*) Diese Stiftung wurde anläßlich des 40j äh- 
rigen Regierungsjubiläums Seiner k. u. k. Aposto- 
lischen Majestät des Kaisers Franz Josef I. von 
der Stadtgemeinde I'ilsen und derPilsner 
Bezirksvertretung auf Grund deren Beschlüsse 
vom 21. Oktober 1888 und 3. November 1888 er- 
richtet. 

Die betreffenden Sitzungs Protokolle der Stadt- 
gemeinde Pilsen und der Pilsner Bezirksvertretung 
sind bei der Freitischstiftung für die böhmischen 
Lehranstalten in Pilsen unter Nr. 855 in diesem 
Bande abgedruckt. 

XL 



♦) Tato nadace byla zHzena za pHcinou 401eteho 
jubilea panovani Jeho c. a kr. Apoätolskeho Yeli- 
öenstva cisare FrantiSka Josefa I. mestskou 
obci Plzenskou a okresnim zastupitel- 
stvem Plzenskym na zäklade jich usneseni ze 
dne 21. riijna 1888 a 3. listopadu 1888. 

Dotyöne protokoly o sezeni raestske obce 
Plzenske a okresniho zastupitelstva Plzenskeho json 
otisteny pri nadaci na bezplatne obedy pro deske 
üstavy V Flzni pod öis. 855 tohoto svazku. 



45* 



356 Jubiläurasfreitischstiftung. Jubilejni nadaee na bezplatne obedy. 356 

Anstalt eine Freitischstiftung oder ein ähnlicher Fond für arme Schüler schon besteht 
und uns gleichzeitig die eventuell schon festgestellten Statuten dieser Stiftung recht bald 
in einer Abschrift zukommen zu lassen". 

Darauf folgte seitens der Direktion der k. k. deutschen Staatsgewerbeschule die 
Mitteilung, daß an der Anstalt s« it Jahren eine Freitischstiftung bestehe, d. i. ein Fond, 
welcher den Zweck hat, den ärmsten braven Schülern, die in früheren Jahren vielfach 
auf eine warme Mittagskost verzichten mußten, Mittagstische zu geben, daß diese Stiftung, 
für welche keine besonderen Statuten bestehen, vom Lehrkörper verwaltet wird und die 
Rechnungslegung alljährlich im Jahresberichte der Anstalt erfolge. 

Infolge dieser Mitteilung langten vom Bürgermeisteramte, beziehungsweise von der 
Bezirksveitretung in Pilsen die von der obgedachten Widmung auf die Freitischstiftung 
der k. k. deutschen Staatsgewerbeschule entfallenden Teilbeträge von . . fl. 355*37 

und . 200 — 

zusammen ü. 555'37 ein. 

Zufolge Zuschrift der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Pilsen vom 18. Juni 1899, 
Z. 14.922, wurde im Sinne des Erlasses der Statlhalterei in Böhmen vom 3. Dezember 
1895, Z. 9.436, das erwähnte der Freitischstiftung gewidmete Vermögen im Gesamtbetrage 
von fl. 555 37 nach vorübergehender Anlage in der Pilsner Sparkassa zur Anschaffung 
der Notenrenteobligation de dato Wien 1. Mai 1899, Nr. 103.964, lautend auf fl. 550 
nom. verwendet, welche auf den Namen: „Freitischstiftung, gewidmet von der 
Stadt- und Bezirksvertretung Pilsen anläßlich des vierzigjährigen 
Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. für 
arme, fleißige Schüler der k. k. deutschen Staatsgewerbeschule in 
Pilsen* gehörig vinkuliert und bei der Direktion der k. k. deutschen Staatsgewerbe- 
schule in Pilsen in Empfang und Verwahrung genommen worden ist. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, 
in der Kassa der Direktion der k. k. deutschen Staatsgewerbeschule in Pilsen in Empfang 
genommen worden ist und zur Erliillung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nimmt die gefertigte Direktion der k. k. deutschen Staatsgewerbeschule in 
Pilsen diese Stiftung an und verpflichtet sich die Direktion für sich und ihre Amtsnach- 
folger, zusammen mit dem Verwaltungsausschusse der Freitischstiftung an dieser Anstalt 
(der zum Zeichen der Übernahme dieser Funktion für sich und seine Amtsnachfolger 
diesen Stiftsbrief mitfertigte) darüber zu wachen, daß vom Jahre 1899 an die vom Stit- 
tungsvermögen ent fallenden Nutzungen, dermal im eftektiven Betrage von fl. 23*10, d. i. 
Gulden zwanzig drei '"/inu ^^sterr. Währung, zur Beschaffung und Verabrei- 
chung von Mittagstischen an arme, fleißige Schüler der k. k. deutscheu 
S t a a t s g e w e r ]) e s c h u 1 e in Pilsen verwendet werden. Welche Schüler 
iii])ezug auf Dürftigkeit und W^iirdigkeit von der Freitischstiftung zu 
1) et eilen sind, entscheidet der jeweilige Direktor der Anstalt. Tb er 
die Verwendung des S t i t't u n g s e r t r ä g n i s s e s haben zwei aus dem L e h r- 
köri)er gewählte Revisoren in der ^^eh lu IJkonfereuz zu berichten und 
die Rechnungslegung ist alljährlich im Jahresberichte zu veröft'entlichen. 

Diese Stiftung ist bereits mit Beginn des Schuljahres 1890/1900 ins Leben getreten 
und führt den Namen: „Freitischstiftung, gewidmet von der Stadt- und der 
Bezirksvertretung Pilsen anläßlich des vierzigjährigen Regierun^s- 
jubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. für arme, fleißige 
Schüler der k. k. d e u t s c h e n S t a a t s g e w e r b e s c h u 1 e i u P i 1 s e n**. Die bisherigen 
Zinsen des Stiftungsvermögens wurden zu dem Stiftungszweeke verwendet. Die Auslagen 
der Stiftsbrieterrichtung werden aus den anderweitigen Beiträgen der Freitischstiftung 
bestritten. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
nach besten Kräften :/u sorgen, mit demselben ohne Genehniigung der Stiftungsbehörden 
keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungs- 
vermögens und für d(Men Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefo festgestellten Zwecke 
zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu 
erfüllen. 



357 



Jubiläumsfreitischstiftang. 



Jubilejnf nadace na bezplatne ob^dy. 357 



Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfaßt, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgefertigt worden und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Pilsen und das 
dritte bei der Direktion der k. k. deutschen Staatsgewerbeschule in Pilsen aufbewahrt 
werden. 



Pilsen, am 22. Juli 1903. 

Dr. Josef Stark mp., 
als Zeuge. 

Dr. Jo3ef Schanzer mp., 

als Zeuge. 



(L. St.) 



Sigmund Gottlob mp., 

k. k. Direktor u. Reg^erungsrat. 
Franz Wilhelm mp., 

k. k. Professor. 

Heinrich Eisenhut mp., 
k. k. Professor. 



Wird bestätigt. 



(L. St.) 



St.-Z. 234.731. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 2. November 1903. 

Für den Statthalter: 

Brosche mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvl v Praze. 



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- . .*-■ ' I 

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* 



I» 






Reo^ister 




der im elften Bande enthaltenen Stiftungen, 



■**<rö- 



Seite 

Beran, Franz und Franriska 323—328 

Berger, Franz ■ . 178—181 

Bohdanec^er Studentenstiftung 260—266 

Böhmisch-Leipa : Kaiser Franz Josef- Stiftung, errichtet von der Bezirks Vertretung in B.-Leipa 208—211 

Caslau: Kaiser Franz Josef- Studentenstiftung 232—236 

Cbrudim : Kaiser Franz Josef I. Jubiläums Stiftung des Localausschusses des I. alljc* österr.-uno:. 

Beamtenvereines in Ghrudim 196—200 

von Cohausen, Laura 237—240 

Deutsche Tittelbach-Kaiser'sche Studentenstiftung 40—44 

Dittrich, Josef 227-231 

■ 

Effenberger, Dr. Josef 111—114 

Feyerfeil, Johann 1—5 

Fischer, Anna (I. Stiftung) 27-30 

Fischer, Anna (n. Stiftung) 31-33 

Frank, Dr. Moritz 63—56 

Franz Josef, Kaiser, Jubiläumsstiftung, gegründet von der Böhm. -Leipaer Bezirks Vertretung . 208 — 211 

Franz Josef, Kaiser, Studentenstiftung der Stadt Caslau 232—236 

Franz Josef, Kaiser, Jubiläumsstiftung des Localausschusses des I. allg. österr.-ung. Beamten- 
vereines in Chrudim 196 — 200 

Franz Josef, Kaiser, Stiftung bei der Oberrealschule in Leitmeritz 279 — 283 

Franz Josef, Kaiser, Studentenstiftung gegründet von der S^adt Lissa a. E 320—322 

Franz Josef, Kaiser, Jubiläumsstiftung bei der k. k. deutschen Realschule in Pilsen 350 — 364 

ranz Josef, Kaiser, Jubiläumsfond zur Unterstutznnjr armer und braver Schüler des k. k. Gym- 
nasiums in der Korngasse in Prag 267 — 270 

Franz Josef, Kaiser, Jubiläumsfond für Hörer der k. k. böhmischen Karl-Ferdinands-Universität 

in Prag 284—290 

Franz Josef, Kaiser, Stiftung bei der Staatsmittelscbule in Reichenberg 221 — 226 

Franz Josef, Kaiser, Stiftung für arme Studierende der böhmischen Hochschulen in Prag aus 

Schlan oder dem Schlauer Gerichtsbezirke 291 — 298 

Freitischstiftung für arme Schüler der böhmischen Mittelschulen in Pilsen . 341—347 

Freitischstiftung für Schüler des deutschen Gymnasiums in Pilsen 348—349 

Freitischstiftung für Schüler der k. k. deutschen Staatsgewerbeschule in Pilsen 355—357 

Gerber, Franz Xaver 103—110 

Grotthus, Elisabeth Baronin 49—52 

Hallwich, Dr. Hermann 116—117 

Hassmann, Anna geb. Lauda 182—188 

Hlavaöek, Dr. Leopold 241—243 

Hruby, Franz 34—39 

Hunger, Franz 137—139 

Hunger, Theresia 140—141 



360 

Seite 

Jackel, MUDr. Franz 163-168 

Jahn, Egidius 169—171 

Janka, Jobann und Isabella (Stiftung für Bärger-, Gymnasial- und gewerbliche Fachschuler) . 307— SU 

Janka. Johann und Isabella (Stiftung für Studierende einer Malerakademie, eines Gymnasiums, 

einer Real- oder Hochschule) 315—319 

Javürek, Franz (Martin StHbHk'sche Studentenstiftung) 122 125 

Jubiläums-FreitischstiftuDg für Schüler des k. k. deutschen Gymnasiums in Pilsen .... 348-349 

Kaiser, Ludwig 40— U 

Kaiser-Jubiläumsstiftung für israelitische Studenten des Teplitzer Realgymnasiums . . . 250—259 

Kessler, Josef 45—48 

Kisch, Med. Dr. Enoch Heinrich 299-303 

Klima, Franz 271—274 

Kögler, Schneider-, Stiftung 201—205 

Kögler, Ferienreisestiitung 206—207 

Koneöny, Johann 156—159 

Konräd, P. Karl 304-306 

Kratzmann, Eduard und Viktor (Rigorosen- und Promotionsstiftun^^ 336—340 

Kfizek, Ludmilla Simaöek, geb. 244—249 

Krug, Wenzel 142-145 

Kublöek, P. Johann 216—220 

Kublang von Selt^nhof, Josef 146-149 

Lauda, Anna Hassmann geb 182—188 

Leipa, Böhmisch-, Kaiser Franz Josef-Jubilä ums Stiftung der Bezirksvertretung in B.-Leipa . 208 — 211 

Leitmeritz: Kaiser Franz Josef-Stiftung an der Oberrealschule 279-283 

Lissa a. L. : Kaiser Franz Josef I.-Studentenstiftung 320 322 

Maggioli, Johann und Amalie 150- 155 

Massl, Anna (Studentenstiftung Nr. 1) 90—94 

Massl, Anna (Studentenstiftung Nr. 2) 95-97 

Meissl, Dr. Julius 118—121 

Niprstek, Joscfa geb. KHzek (Stiftung der Ludmilla Simaöek geb. Krizek) 244—249 

Novotny. Josef (StuJontenstiftung für Studierende des Gymnasiums in Raudnitz) 67- 7<» 

Pilsen : Froitis^hstiftung für arme Schüler der böhmischen Mittelschulen in Pilsen 341—347 

Pilsen : Jubiläums-Kreitischstiftung iür Schüler des k. k. deutschen Gymnasiums in Pilsen . 348 — 34!» 

Pilsen : Kaiser Franz Josef-Jubiläumsstiftung bei der k. k. deutschen Realschule in Pilsen . 350—354 

Pilsen : Freitischstiftung für arme Schüler der k. k. Staatsgewerbeschule in Pilsen 355—357 

Pixa, P. Jüsof 172-177 

Prag : Jubiläumsfond Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef J. zur Unterstützung armer 

und braver Schüler des k. k. Obergymnasiuras in der Korngasse 267 — 270 

Prag * Kaiser Franz Jos.f I.-Jubiläumsfond für Hörer der k. k. böhmischen Universität in Prag . 284—290 

Preinbelter, Wenzel und Marie (Studentenstiftung an der juridischen Fakultät der k. k. deutschen 

Universität in Prag 11—14 

Preinbelter, Wenzel und Marie (Stiftung für einen Rechtshörer der böhmischen Universität 

in Prag) 15—13 

Princ, Franz 24—26 

Popper, Markus und Johanna 101—102 

Purmann, Johann 6—10 

Reichenberg : Kaiser Franz Josef- Stiftung bei der Stiiatsmittelschule in Reichenberg .... 221—226 

Kipka, Karl 189—195 

Uühacek, Wenzel 98—100 

Schebek, Johann 57—66 

ochlau : Stiftung Sr. Majestät des Kaisers und Königs Franz Josef I. für arme Studierende 

der böhmischen Hochschule in Prag aus Schlan oder dem Schlaner Gerichtsbezirke . . 201 — 298 



S61 

Seitd 

Schneider-Kögler- Stiftung 201—306 

Schourek, Gnstav (Stiftung für Studierende des böhmischen Gymnasiums in Budweis) , . . 77 — 81 

Schourek. Gustav (Stiftung für Studierende dos deutschen Gymnasiums in Budweis) .... 82—86 

Schourek, Gustav (Stiftung für Studierende des böhmischen Gymnasiums in Reichenau) . . 86 — 89 

Schourek, Gustav (Stiftung für Studierende des Gymnasiums in Jungbunzlau) 212 — ^216 

von Seltenhof, Josef Kublang 146—149 

Simdöek, Ludmilla, geb. Kriiek 244—249 

von Sterbec, Ferdinand Freiherr Voith 160—^62 

StHbnk, Martin 122—125 

Svoboda, Wenzel und Marie 131—136 

Sztankovanszky, Julcsa 126—130 

Teplitz : Kaiser-Jubiläumsstiftung für israelitische Studenten des Teplitzer Realgymnasiums . 250 — 269 

Tittlbach, MÜDr. Hubert 40-44 

Vaviinek, Jakob und Barbara 329—332 

Voith von Sterbec, Ferdinand Freiherr 160—162 

Wächtler, Kanonikus Wenzel 275—278 

Wiechowsky, Dr. Alexander 19—23 



XL *6 



i 



Rejstf Ik 



nadänl y jedenäctöm svazku obsazen^^ch.. 



<4>- 



Stranka 

Heran, FrantiSek a Frantiska 323—328 

Berger, FrantiSek 178—181 

Bezplatne ob§dy : nadace na poskytovaDi bezplatnych obedü chudym iakum deskych strednich 

skol V Plzni . 341—347 

Bezplatne ob^dy : jubilejni nadace na poskytovani bezplatnych obedü iak&m c. k. nömeckeho 

gymnasia v Plzni 348 — 349 

Bezplatne obedy: nadace na poskytovani bezplatnych obedu chudym zakAm c k. nemecke 

statni prumyslovö skoly v Plzni 356 — 367 

Bohdaneöske studentskS nadani 260—266 

Cisafske nadäni jubilejni pro zidovsk^ stadajlcf Teplickeho reälneho gymnasia 250—269 

Z Cohausenu, Laura 237—240 

ildslav: studentske nadanf cisarc FrantiSka Josefa 232—236 

Geska Lipa : jubilejni nadani cisafe Frantiska Josefa, zrizene okresnim zastupitelstyem v 0. LipS 208 — 211 

Dittrich, Josef 227—231 

Effenberger, Dr. Josef 111—114 

Feyerfeil, Jan 1—6 

Fischerova, Anna (I. nadani) 27—30 

Fischerova, Anna (II. nadani) 31—33 

Frank, Dr. Moric 53—56 

FrantiSek Josef, cisar, studentske nadani mesta Öaslavi 232—236 

Frantiäek Josef, cisar, jubilejni nadani, zalozene öeskolipskym okresnim zastnpitelstvem . . 208—211 

FrantiSek Josef, cisar, jubilejni nadani, zalozend mistnim vyborem I. rak.-uher. jednoty üHd- 

nickö V Chrudimi 196—200 

FrantiSek Josef, cisar, nadani pH statni stredni Skole v Liberci 221—226 

Frantjäek Josef, cisar, nadani pH vyssi realce v Litomericich 279—283 

FrantiSek Josef, cisar, studentske nadani zalozene mestem Lysou n. L 320—322 

Frantjäek Josef, cisar, jubilejni nadace pH c. k. nemecke realcö v Plzni ......... 350—364 

FrantiSek Josef, cisaf, jubilejni fond k podporoväni chudych a hodnych i^akü c. k. gymnasia 

V Äitne ulici v Praze 267—270 

FrantiSek Josef, cisar, jubilejni fond pro posluchaöe c. k. öeske university v Praze . . . 284—290 
FrantiSek Josef, cisar, nadani pro chude studujici öeskych yysokych ikol Praiskych ze Slanyho 

neb soudniho okiesu Slänskeho 291—298 

Gerber, Frantiiek Xaver 103—110 

GrotthuB, Alzbeta baronka . . 49—52 

Hallwich, Dr,^ Hehnan 116-^17 

Hassmannova, Anna roz. Laudov4 182—188 

Hlavaiek, Leopold 241—248 

Hruby, Frantiäek 84—89 

XI. 46* 



364 

Strinki 

Hunger, Frantiiek 137-139 

HungerOYa, Xerezie 140-141 

Chrudim : jubilejnf nadänl cfsafe FrantiSka Josefa I. za]o2en6 mistnim vyborem I. vieobecn6 

rakoasko-uherskö jednoty ürednick^ v Chradimi 196— 20Ö 

Jackel, MÜDor. Frantisek 163-168 

Jahn, Jilji 169-171 

Janka, Jan a Isabella (nadanf pro i4ky Skol m^Sfanskych, gymnasii a odborny ch fikol prumyslov^ch) 307—314 
Janka, Jan a Isabella (nadani pro Btudujici malii-skö akademie, gymnasia, Skoly realne neb 

vysokö) 315-319 

Javürek, Frantisek (studentske nadani Martina Stribrika) 122-12i 

Jubilejnf nadani na poskytovani bezplatnych obedu zäküm nemeckeho gymnasia v Plzni . . 348—349 

Kaiser, Ludvik ^l-** 

Kessler, josef ^^5-48 

Kisch, MDr. Enoch JindHcb 299-3ryS 

B3ima, FrantiSek 271—274 

KöglerOVO naddni, Schneider- , 201— 205 

Eöglerovo nadani na cesty ferialni 206— 207 

Koneön^, Jan 166-169 

Konrad, p. Karel 804—906 

Kratzmann, Eduard a Viktor (rigorosni a promoöni nadani) 336—340 

KfiÄkovd, Ludmila §im4ökova, roz ^44-249 

Krug, Vaclav 142— 145 

Kublöek, P. Jan 216-220 

Kublang ze Seltenhofu. Josef 146—149 

Laudovd, Anna Hassmannovd roz 182—1^8 

Liberec: nadänl cisare FrantiSka Josefa pH statni stredui Skole v Ijiberci 221—226 

Lipa, Ceskä, jubilejni nadani cisare FrantiSka Josefa, zalozene okresnim zastupitelstvem 

öeskolipsk^m 208-211 

Litomefice : nadani cisare FrantiSka Josefa I. pH vySSi reÄIce v Litom^Hcich 279—383 

Lysa n. L. : Studentske nadani cisare FrantiSka Josefa 1 320—322 

Maggiolovi, Jan a Amalie 160—155 

Masslovd, Anna (nadani öis. 1.) 90—94 

Masslovä, Anna (nadani eis. 2.) 95--97 

Meissl, Dr. Julius 118—121 

NaprstkoTa, Josefa. roz. KHikova (viz nadani Ludmily Öimäökove) 244-249 

Nemecke Titlbaeh-Kaiserovske studentske nadani 41—44 

^OVOtny, Josef (nadani pro studujioi gymnasia v Roudnici) 67—76 

Pixa, Josef 172-177 

Plzen: nadace na p skytoväni bezplatnych obödü chudy^m zaküm öeskycli strednicb Skol v Plzni 341—347 

Plzen : jubilejni nadani na poskytovani bezplatnych obedü chudyra zaküm c. kr. nemeckeho 

gymnasia v Plzni 348 — 349 

Plzen ! jubilejni nadani cisare FrantiSka Josefa I. pH c. kr. nemecke realce v Plzni .... 350 — 354 

Plzen : nadace na poskytovani bezplatnych obedü chudyra zaküm c. kr. nemecke statni prü- 

myslove Skoly v Plzni 355—357 

Popperovi, Marek a Johanna 101—102 

Praha: jubilojni fond Jcho Velicenstva cisare PVantiöka Josefa I. k podporovani chudych a 

hodnycb Äaku c. kr. ji^ymnasia v 2itne ulici v Praze 267 — 270 

Praha: jubilejni fond cisare Frantiska Josefa I. pro posluchace c. kr. ceske university v Praze 284 — 290 

Preinlielterovi, Vaclav u Marie (nadace na pravnicke fakulte c. kr. nemecke university v Praze) 11 — 14 

PiTinhelterovi, Vaclav a Marie (nadace pH pravnicke fakulte c. kr. ceske university v Praze) 15—18 

Prilic. Frantisek 24-26 

Purmanii. Jan 6—10 



366 

Str&nka 

Ripka, Karel 189—196 

Rohaöek, Vdolav 98—100 

Schebek, Jan \ 57—66 

Schneider-Köglerovo nadäni 201—205 

Schourek, Gustav (nadanl pro studujfci deskeho gymnasia v Badejovicich) 77 — 81 

Schourek, Qustav (nadäni pro studujlci nemecköho gymnasia v Budejovicich) 82 — 85 

Schourek, Gustav (nadäni pro 8tudi:gici gymnasia v Rycbnove) 86—89 

Schourek, Gustav (naddni pro studujici gymnasia v Mlad6 Boleslavij 212—215 

ze Seltenhofu, Josef Kublang 146—149 

Slane : nadanl Jeho YeliÖenstva cisare a krale FrantiSka Josefa I. pro cbude studujici ceskycb 

vysokycb äkol ze Slanyho a soudnibo okresu Slänsk^bo 291 — 298 

ze Sterbecu, Ferdinand svobodny pän Voitb 160-162 

StfibHk, Martin 122—126 

Svobodovi, Vaclav a Marie 131—136 

Sztankovanszka, Juicsa 126—130 

Simdökova, Ludmila, roz. Kriikova 244—249 

Teplice: cisarske nadanl jubilcjni pro zidovske studujici Tepiickebo realnöbo gymnasia . . . 250 — 259 

Titlbach, MDr. Hubert 41—44 

Vavftnek, Jakub a Barbora 329—332 

Voith ze Sterbecu, Ferdinand svobodny pan 160—162 

Wächtler, kanovnik Vaclav 275—278 

Wiechowsky, Dr. Alexandr 19—23 



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